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Vizegouverneur von Texas über CoronakriseWo Alte sterben sollen

Heiko Werning
Kommentar von Heiko Werning

Großeltern sollten sich opfern, fordert der texanische Vizegouverneur Dan Patrick. Klingt irre, aber die Deutschen sind noch schlimmer.

Ein älterer Herr am To-Go Fenster in Laredo, Texas Foto: Veronica Cardenas/reuters

Don’t mess with Texas“, wird der Besucher des US-Bundesstaats auf jedem zweiten T-Shirt und Straßenschild herzlich begrüßt. Was wahlweise bedeutet, dass man keinen Müll aus dem Auto werfen, nicht ohne Knarre aus dem Haus gehen oder bloß nichts Veganes bestellen soll. Oder in der Interpretation des texanischen Vizegouverneurs Dan Patrick, dass die Alten besser sterben mögen, als dass der Corona-Lockdown die heimische Wirtschaft weiter belastet.

Er, Patrick, jedenfalls sei bereit, sein Leben zu geben, wenn dafür diese furchtbaren Beschränkungen wieder aufhörten. Schließlich habe er sechs Enkel, argumentierte der überzeugte Evangelikale. Das klingt nachvollziehbar: Ehe er die fundamentalchristliche Brut länger am Kopf haben muss, lässt er sich lieber ans Kreuz nageln. Family values eben.

Patrick will aber den American dream für die Jungen erhalten. Dafür stünden er und Hunderte andere Ü-Siebziger frohen Herzens bereit, final abzutreten. Weshalb er fordert: „Lasst uns wieder zur Arbeit gehen, lasst uns wieder leben.“ Also ausgehen, ins Kino vielleicht. Landesweite Gratisvorstellung für Senioren, gegeben wird das Double-Feature „Hunde, wollt ihr ewig leben?“ und „Spiel mir das Lied vom Tod“.

Mal wieder typisch „die blöden Amis“? Von wegen. „Geld oder Leben?“, fragt die FAZ: „Rechtfertigt der Schutz einer bestimmten Bevölkerungsgruppe, erhebliche Teile der Gesellschaft in wirtschaftliche Existenzängste zu stürzen?“ Während deutsche Industrievertreter und Politiker schon fordern, über den Exit aus den Corona-Maßnahmen nachzudenken, von denen man bislang noch nicht einmal weiß, ob sie ausreichen und Erfolge bringen werden.

Neoliberale Verwertungslogik

So ist es halt mit Werten und Menschenrechten im Neoliberalismus: schöne Sache, solange die Rendite stimmt. Wenn nicht, muss man Prioritäten setzen. Wie die Bundesligabosse, die als das Virus längst schon da war und man aus China gut wusste, was passieren würde, noch Super-Coronapartys feiern lassen wollten.

Der 39-jährige Gesundheitsminister Jens Spahn schwurbelt jetzt, dass man, damit die Wirtschaft sobald wie möglich wieder anlaufen kann, „die Älteren also möglicherweise über mehrere Monate bitten müssen, zu Hause zu bleiben“. Vermutlich, bis sie dort endlich verrottet sind.

Dann vielleicht doch lieber Dan Patrick mit seiner texanischen Heldenpose beim Ritt in den Sonnenuntergang. Der will wenigstens selbst die Konsequenzen tragen.

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Heiko Werning
Autor
Heiko Werning ist Reptilienforscher aus Berufung, Froschbeschützer aus Notwendigkeit, Schriftsteller aus Gründen und Liedermacher aus Leidenschaft. Er studierte Technischen Umweltschutz und Geographie an der TU Berlin. Er tritt sonntags bei der Berliner „Reformbühne Heim & Welt“ und donnerstags bei den Weddinger „Brauseboys“ auf und schreibt regelmäßig für Taz und Titanic. Letzte Buchveröffentlichung: „Vom Wedding verweht“ (Edition Tiamat).
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93 Kommentare

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  • Für mich der beste Artikel zu dieser Frage und einer, der es wagt die richtigen Fragen zu stellen: "Der 39-jährige Gesundheitsminister Jens Spahn schwurbelt jetzt, dass man, damit die Wirtschaft sobald wie möglich wieder anlaufen kann, „die Älteren also möglicherweise über mehrere Monate bitten müssen, zu Hause zu bleiben“. Vermutlich, bis sie dort endlich verrottet sind." Genau darum geht es, um eine Entsolidarisierung. Was zählen noch die Alten? In den letzten zehn Tagen sind immer mehr Artikel mit diesem Impetus erschienen. Man nannte es bloß netter: "ins Nest zurückziehen", "ein Fort Knox" für unsere Schwachen und Alten. Es werden einfach die Jungen gegen die Alten gehetzt. Die Alten haben gar kein Wort mehr mitzureden! Alles im Namen des "Schutz". Irgendwie gab es da 1933 etwas mit "Schutz", jetzt hab ich's: "Schutzhaft" nannte es sich. Es werden brutal die Einen gegen die Anderen ausgespielt. Und die Mehrheit macht freudig mit. Danke taz, dass wenigstens hier noch die Vernunft spricht. Die Gesellschaft dort draußen wird leider immer kälter!

  • Dazu ein genialer Kommentar im Guardian:

    www.theguardian.co...coronavirus-deaths

  • Dass Patrick sich auch selbst opfern möchte, mindert den Zynismus nur unwesentlich. Der Ansatz ist aber genauso dumm wie falsch. Zur Eindämmung der Erkrankung muss man nicht möglichst viele Alte sterben lasssen, sondern man benötigt möglichst viele Junge, die die Krankheit überlebt haben und danach möglicherweise immun sind. In seiner Denkweise sollte Patrick daher eher seine sechs Enkel infizieren und hoffen, dass möglichst viele überleben.

  • 0G
    05158 (Profil gelöscht)

    ....."Es könne nicht sein, dass die Wirtschaft der Coronakrise geopfert werde, sagte der Politiker aus Texas in einem Fernsehinterview auf Fox News. Man müsse wenigstens diskutieren, ob nicht die älteren Bürger geopfert werden sollten. "Ich denke, es gibt da draußen viele Großeltern wie mich, ich habe sechs Enkel. Ich will nicht, dass das ganze Land geopfert wird", so Patrick......"

    Derselbe Dan Patrick ist natürlich Anhänger von der Pro-Life- Bewegung.

    Diese Vermischung aus Fanatismuß, Gläubigkeit, Bigotterie läßt mich erschaudern.



    Dieses Bild, wo Herr Trump seinen "Kohle"erlaß unterschreibt und im Hintergrund die Männertruppe mit diesen Gesichtsausdrücken in Vorfreude auf den überreichten Trumpkuli(Stift) steht, läßt dieses Friergefühl(Coronafrei) gar nicht weggehen.

    Irgendwo habe ich doch über das Prinzip der Auslese Alte , Kranke Behinderte schon was gelesen.



    Würde Herr Patrick auch einem behindertem Menschen einen Beatmungsplatz geben. Sein Glauben gibt das eigentlich vor.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @05158 (Profil gelöscht):

      Wir haben den Atlantik zwischen uns und den Yankees. Zum Glück. Zu unserem Schutz.

      In den heutigen Zeiten neige ich dazu, die Finger in die hiesigen Wunden zu legen - und weniger auf fremde zu zeigen.

      Bedauerlicherweise hat mir noch keiner einen Deal angeboten. Ich trete gerne ab. Aber erst einmal muss da eine Leistung rüberwachsen.

      Das Motto lautet immerhin: Angebot und Nachfrage.

  • wie dumm ist das alles



    es sterben auch



    immunsupprimerte Patienten



    Junge chronisch Erkrankte



    Tumorpatienten mit Heilungschancen



    und auch gesunde Junge



    diese Simplifizierung auf Alte die Sterben sollen ist unerträglich dumm und undifferenziert.

  • 9G
    92182 (Profil gelöscht)

    Zitat Oskar Wilde. Gesegnet seien jene die nichts zu sagen haben und den Mund halten .

  • Vielleicht sollte man einfach irgendwann die Menschen die zur Risikogruppe gehören einfach selber entscheiden lassen ob sie sich bis zur Entwicklung eines Impstoffes isolieren wollen oder nicht und entsprechend staatlich unterstützen.

    • @Suchender:

      Da bin ich dann ja mal gespannt, wer dann wie die "Risikogruppe" definiert!



      Alle ab 50? Ab 60? Alle mit Bluthochdruck und/oder Diabetes, oder nur die mit beidem? Akuter Krebs oder auch schon überwunden(geglaubt)er? Herzfehler? Chronische Krankheiten? Die Liste ist nach oben offen und könnte bis zu 60% der Bevölkerung umfassen. Wenn die sich alle selber wegsperren, dürfte es nicht so viel anders sein, wie jetzt.

      • @Fezi:

        Erstmal alle ab 60 und die übrigen nach Entscheidung des Hausarztes zum Beispiel. Würde man schon eine Lösung finden.

        • @Suchender:

          Eine Lösung mit der alle in und außerhalb der Gruppe einverstanden sind?

          • @Fezi:

            Na ja, alle sind doch niemals nicht einverstanden.

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Das Corona-Virus bringt manch skurrile Blüte ans Tageslicht.

    Heute: Frau Merkel in der Rolle als Biber. Grandios.

  • Werning vom 28./29.03.2020



    Verkürzte und erschreckende Diskussion



    Danke, Heiko Werning! Denn bitter stoßen mir Anna Lehmanns Sätze: „Ist es wirklich sinnvoll, nun die Jungen einzusperren, um die Älteren zu schützen? Müsste es nicht umgekehrt sein?“ vom 17. März immer wieder auf. Ich war kurz davor, mein Abo zu kündigen. Wenigstens empört sich Heiko Wehring über Jens Spahn, der sich im Prinzip einig mit der taz-Journalistin und der FAZ zu sein scheint, dass wir „die Älteren also möglicherweise über mehrere Monate bitten müssen, zu Hause zu bleiben.“ Frage: Wer wird darüber entscheiden, wer dann in Isolationshaft genommen wird? Ab welchem Alter werden wir eingesperrt? Bei welchen Vorerkrankungen, Behinderungen, Immunschwächen oder anderem gesellschaftlichen Ballast zeigt der Daumen nach unten?



    Ist es so schwer zu begreifen, dass es nichts bringt, die einen gegen die anderen auszuspielen? Es geht nicht um ein entweder oder. Die Pandemie betrifft alle – uns in Deutschland ja noch vergleichsweise erträglich. Lässt man Infektionen ungebremst zu, bricht die Krankenversorgung aller – nicht nur der durch Covid-19 Infizierten – zusammen, nicht zuletzt aufgrund fehlenden Pflegepersonals. Wenn dann eins der Kinder, um die Anna Lehmann so besorgt ist, bei einem Autounfall lebensgefährlich verletzt würde, könnte es passieren, dass dieses Kind nicht adäquat versorgt wird. Hinweise, dass auch jüngere Menschen schwer erkranken und sterben, helfen scheinbar nicht, diese bornierte Debatte einzudämmen. Hauptsache, ich habe genug Klopapier, oder?



    Angela Schäfers

    • @Angela Schäfers:

      "Verkürzte Diskussion.....Ist es so schwer zu begreifen, dass es nichts bringt, die einen gegen die anderen auszuspielen"

      Grundlegend richtig. Dein Kommentar ließt sich aber auch nicht viel anders als "die gegen uns" und "wir gegen die".

      Ich bins ja gewöhnt, dass die allermeisten Diskussionen nur von Fundementalpositionen aus geführt werden und viele Leute komplexe Themen scheinbar nur durch die schwarz/weiß Brille betrachten können oder wollen.

      Die Corona Krise wird Monate dauern, vielleicht über ein Jahr. Und Niemand, der über den Tellerad schaut, würde glaube, dass man diese gesamte Zeit über den Shutdwon durchziehen kann. Natürlich muss es für bestimmte Risikogruppen auch nach dem Abflachen der großen Welle über eine gewisse Zeit einen besonderen Schutz geben.

      Dazu werden auch längere Kontaktbeschränkungen für Einige besonders Gefährdete gehören, während das für bereits immunisierte und weniger gefährdete Menschen eben nicht mehr notwendig ist.

      Und auch wenn die Forderungen einiger Wirtschaftsliberaler im Moment zynisch klingen, zumindest auf Dauer ist auch ein Gesundheitssystem und eine Grundversorgung der Menschen abhängig von einem handlungsfähigen Staat und einer funktionierenden Wirtschaft.

      Den richtigen Weg zwischen einem notwendigen Shutdown und anderen Fragen, die Gesellschaft und die Wirtschaft betreffend zu finden, ist mit Sicherheit ein sehr schweres Unterfangen. Und gerade deswegen darf man sich dieser Realität nicht verweigern.

      Und weder menschenverachtende Artikel, wie der aus der FAZ noch hysterische Vowürfe wie "Isolationshaft" oder "Daumen nach unten" für "gesellschaftlichen Ballast" sind dabei angebrachte Ansätze.

    • @Angela Schäfers:

      Ich bin selber Teil einer Risikogruppe. Bitte erklären Sie mir warum die Bitte Spahns als Risikogruppe persönlich besonders aufzupassen und sich in selbstauferlegter Quarantäne zu begeben falsch und mit "Islolationshaft" gleichzusetzen?

      Sollen die Risikogruppen sich ganz normal infizieren? Dann werden die Beatmungsgeräte in Null Komma Nix an allen Ecken fehlen. In Risikogruppen ist der Verlauf i.d.R. nicht ein Schnupfen.

      Heiko Wernigs Fortführung des Zitats Spahns ("Vermutlich, bis sie dort endlich verrottet sind") zeigt, dass er nichts verstanden hat von den sich auftuenden medizinischen Engpässen.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Angela Schäfers:

      Den inhaltlichen Aspekten Ihrer Ausführungen stimme ich zu.

      Wernings Aussagen zum Thema waren mir ebenfalls entschieden sympathischer als die von Frau Lehmann.

      Was ich nicht verstehe: wenn Ihnen bei Letzterer einiges hochgekommen ist, wieso geben Sie dieses Feedback nicht direkt Frau Lehmann?

      Für Kommunikation gilt: neben den Inhalten auch auf Form und Adressat achten. Alles eine Frage der Zuständigkeit.

      Und mal davon ganz ab: Frau Lehmann hat sich mit ihren Aussagen Widerspruch verdient - oder? ;-)

  • "Aber nach vier Wochen ist das Ziel der Ansteckungsunterbrechung entweder erreicht oder man muss sagen, dass der Weg wohl nicht der richtige ist."

    Das Ziel ist keine "Ansteckungsunterbrechung" sondern eine Ansteckungsverlangsamung. Die Pandemie läßt sch nicht einfach ausschalten per Fernbedienung!

    Und Vier Wochen? Was soll in vier Wochen Magisches passiert sein außer dass wir dann voll in der Mitte des Anstiegs der "Welle" sind? Der Unterschied ist nur die Höhe infolge der Verlangsamung.

    • @Rudolf Fissner:

      Das hat mit Magie nix zu tun. Wenn die Kranken für drei Wochen (bis zur Genesung) niemanden anstecken (durch entsprechend gute Abschirmung) und alle Gesunden sich in "Einzelhaft" begeben würden wäre die Kette unterbrochen.



      Wenn jeder Kranke genau einen Gesunden ansteckt haben wir übrigens konstante Zahne-Verhältnisse, was aber schon mal eine erste geschaffte Etappe wäre.

    • @Rudolf Fissner:

      Irgendwann muss ein Strategiewechsel erfolgen! Hin zum Schutz vulnerabler Gruppen. Protection statt containment, siehe RKI. Eben weil sich die Pandemie nicht ausschalten und aufhalten lässt.

  • Lesenswert dieser Kommentar.

  • Landesweite Gratisvorstellung für Senioren, gegeben wird das Double-Feature „Hunde, wollt ihr ewig leben?“ und „Spiel mir das Lied vom Tod“.

    Wer dann noch etwas Luft in der Lunge hat: "Das Beste kommt zum Schluss".



    Der ist großartig.

  • Vier Wochen Kontaktsperre und Schließung aller Läden, Ausflugsziele, Unterhaltungsorte, Restaurants, Sportstätten usw OK. Aber nach vier Wochen ist das Ziel der Ansteckungsunterbrechung entweder erreicht oder man muss sagen, dass der Weg wohl nicht der richtige ist. Und ja, nach vier Wochen völligem shut down muss das Leben wieder anfangen, die wenigsten können länger ohne ausreichend Gehalt oder Einkommen durchhalten. Und dann müssen die Risikogruppen weiter Zuhause bleiben und solidarisch mitversorgt werden. Alles andere ist Kokolores.

    • @siri nihil:

      Mein Vorschlag : Da momentan die Fußballstadien der Öffentlichkeit nicht zugänglich sind, könnte man uns, die Risikogruppen , doch hierher bitten um dort gemeinsam den Heldentod zu finden. Dies könnte durch Entzug von Nahrung und Trinkwasser oder auch durch von Vergabe suizidärer Medikamentenvergabe erfolgen. Machen wir doch gerne.

      • @Rainer Konrad:

        Vorher gehen wir noch für die Kinder zum Einkaufen. Baumarkt und so ...



        :)

    • @siri nihil:

      Genau.

    • @siri nihil:

      Genau.

  • dass dieser vizegouverneur von texas sich für einen christen hält ist absurd-und zeigt wie viele amerikanische protestanten das evangelium völlig falsch verstanden haben. .



    er handelt und redet jedenfalls definitiv nicht wie ein christ.

    "Niemand kann zwei Herren dienen: entweder er wird den einen hassen und den andern lieben, oder er wird dem einen anhangen und den andern verachten. Ihr könnt nicht G_tt dienen und dem Mammon"

    Mattheus 6:24

    • @satgurupseudologos:

      Da im Evangelium nun mal nichts zu Seuchenmaßnahmen drinsteht, gibt es Interpretationsspielraum.

      Wir sind dann sehr schnell bei "Religion ist, was wir draus machen."

      In Texas macht man etwas anderes draus als in Deutschland.

      Patrick geht es wohl um den American Dream, also um Freiheit und das Verfolgen des persönlichen Glücks.



      "Mammon" ist da zu kurz gegriffen.

      Und Märtyrertum und Selbstaufopferung ist ja nun voll Evangelium.

      Warten Sie mal ab, was hier los ist, wenn die Maßnahmen noch drei Monate oder länger dauern.

      Da wird es mit Sicherheit grundsätzlich linksorientierte Freiberufler_innen geben, denen ihre persönliche Freiheit und das Verfolgen des persönlichen Glücks auf Einmal wichtiger ist als Solidarität und das Überleben der Schwächsten.

      Auch Linkssein ist, was wir draus machen.

  • Nach der Strategie "containement", die wir jetzt verfolgen, ist der Wechsel zu " protection" nur folgerichtig. Also der Schutz besonders vulnerabler Gruppen. Die müssen dann halt zu Hause bleiben und dort unterstützt werden. Über den Zeitpunkt kann man streiten. Und die Frage, welche Bevölkerungsteilen man was zumuten kann, MUSS diskutiert werden. Ohne eine funktionierende Wirtschaft leiden die Schwachen erst recht, wie ja schon in zahlreichen Taz Artikel beklagt wird.

  • Im Peinlichkeitsranking steht auch die - sich links wähnende - Hiphopcombo K.I.Z ziemlich weit oben: "Am Coronavirus sterben nur alte weiße Männer" - neulich auf ihrem Frauenkonzert.

    • @Linksman:

      Das ist empathielos wie sonst nur bei Rechtspopulisten.

  • "Der 39-jährige Gesundheitsminister Jens Spahn schwurbelt jetzt, dass man, damit die Wirtschaft sobald wie möglich wieder anlaufen kann, „die Älteren also möglicherweise über mehrere Monate bitten müssen, zu Hause zu bleiben“. Vermutlich, bis sie dort endlich verrottet sind"

    Mir scheint Herr Wernig ist die Sterberate ( über 15% ) gerade bei alten Leuten ziemlich schnuppe wenn er sich in dem Zusammenhang verrennt, um einen dummen Spruch ("Vermutlich, bis sie dort endlich verrottet sind") platzieren zu können.

  • "Das klingt nachvollziehbar: Ehe er die fundamentalchristliche Brut länger am Kopf haben muss, lässt er sich lieber ans Kreuz nageln. "



    Wobei davon auszugehen ist, dass jene das offenbar erst noch beweisen müssten ... ;)

  • er spricht doch bloss aus was der gemeine linke stammtisch denkt es betrifft doch bloss die umweltsau bzw den alten weißen mann bloss die begründung ist anders der rubel muss rollen bzw the party must go on

    • @Sinulog:

      Exakt. Es gibt genug Artikel in der taz, die ins selbe Horn stoßen.

  • Oh, mein Gott, die FAZ.

    Kluge Köpfe wickeln nicht mal Fisch darin ein -- sie könnte ja giftig sein (weil Produktionskosten und so).

    • @tomás zerolo:

      Kluge Menschen wickeln überhaupt keine Lebensmittel in Zeitungspapier ein, die Druckefarbe besteht zu etwa 20% aus Pigmentstoffen und 80% Mineralölgemischen, die überträgt sich auf das eingepackte Lebensmittel und ist auf jeden Fall giftig.

  • „Mal wieder typisch „die blöden Amis“? Von wegen. „Geld oder Leben?“, fragt die FAZ: „Rechtfertigt der Schutz einer bestimmten Bevölkerungsgruppe, erhebliche Teile der Gesellschaft in wirtschaftliche Existenzängste zu stürzen?““



    Nicht daß ich nicht gerne mit Ihnen gemeinsam auf die FAZ einschlagen würde aber in diesem Fall empfehle ich ein Blick ins eigene Blatt. Dort fragt Ihre Kollegin Heike Haarhoff tatsächlich:



    „Wann übersteigen die psychischen, sozialen und wirtschaftlichen Schäden den gesundheitlichen Nutzen durch den Stillstand ?“ ( taz.de/Wirkung-des...tverbots/!5671162/ )



    „gesundheitlicher Nutzen“ Das klingt doch gleich viel entspannter als das holzige „Schutz einer bestimmten Bevölkerungsgruppe“ der FAZ, irgendwie fast schon nach Wellness.

    • @jhwh:

      Na ick sach ma so: Frau Haarhoff verkündet eben ihre Bedenken, Fragen und ihre Meinung von der Kanzel.



      Wenn Sie und ick ne völlig andere dazu haben ist es doch ok.



      Teeren und Federn muss man sie deshalb nicht wollen.

    • @jhwh:

      Da scharren ein paar mächtig mit den Hufen. Die taz mit Frau Haarhoff ganz vorne mit dabei.

      Dann fängt man an über Szenarien des Hochfahrens zu diskutieren, macht den Damm löchrig, bis er dann bricht.

      Immerhin hält Merkel die Stellung.

      • @Jim Hawkins:

        Gar nicht so ironisch gemeint könnte man sagen, dass Frau Merkel, die Schutzpatronin der alten weißen Männer ist.

        • @Rolf B.:

          Das ist gut und schön.

          Um noch einen darauf zu setzen, Corona soll eine frühchristliche Märtyrerin und die Schutzpatronin des Geldes gewesen sein.

          de.wikipedia.org/wiki/Corona_(Stephana)

      • @Jim Hawkins:

        Ja, die Dampfplauderer dieser Welt scheinen es nur schwer verknusen zu können, daß sie im Moment nicht so gefragt sind.



        Aber solange 95% der Bevölkerung (und sogar BoJo) es für logisch halten, daß man bei einer Lungenkrankheit, die sich durch Tröpfchen überträgt, Abstand halten sollte, bin ich guter Dinge.

        • @jhwh:

          Uns Drosten ist auch angepisst von den Journalisten:

          www.ndr.de/fernseh...oronavirus418.html

          • @Jim Hawkins:

            Ich denke, dass wir alle den journalistischen Qualitätsverlust beklagen.



            Wenn man z.B. bei Phönix Liveübertragungen von Pressekonferenzen mit erlebt, kann man schnell die Krise bekommen, wie unkritisch und amateurhaft dort z.T. (nach) gefragt wird. Dementsprechend arrogant werden viele Fragen abgetan bzw. erst gar nicht beantwortet.

        • @jhwh:

          Es scheint mächtig an Einigen zu nagen, die sich bis jetzt für die Elite des Landes hielten, dass jetzt die eigene relative Bedeutungslosigkeit zu Tage tritt. Plötzlich wird offensichtlich, dass die von oben herab betrachteten Habenichtse, die gern als "bildungsfern" beschriebenen Ruderer, die einfachen Arbeiter in Handel, Gesundheitswesen, Wasserwirtschaft, Müllentsorgung usw. in einer Krise unverzichtbar sind, während es nicht wirklich schadet, wenn die "Elite" mal ein paar Wochen zu Hause bleibt.

          Dagegen muss man rebellieren. Dieser Zustand muss, auch auf Kosten von Menschenleben, schnell beendet werden. Einfach um die "natürliche" Ordnung wieder herzustellen. Um die eigene Bedeutungsschwere zurück zu erlangen.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            ... schön weitergesponnen. Um die Polemik auf die Spitze zu treiben: Zur Zeit hält ein "basket of deplorables" die Republik am Laufen.

        • @jhwh:

          Eine seltene Zeit, in der ich mit meine konservativen Nachbarn vollends übereinstimme und mit den taz-Meinungen nicht. Schon schräg.

  • RS
    Ria Sauter

    Der Texaner wird schön daheim bleiben und die Ü70iger draussen verheizen.



    So naiv können Sie nicht sein ,Herr Werning.



    In D sollen sie wenigstens noch überleben dürfen, wenn sie es mit dem kleinen Einkommen denn schaffen.



    Es leben die Verantwortlichen, egal welchen Alters.



    Sie werden ihre Komfortzone nicht verlassen.

  • Danke für den Artikel – die Lobby der Alten ist klein!

    Ernten wir die Früchte?

    Vor ca. anderthalb Jahrzehnten begannen in Deutschland neoliberale Politiker und konforme Massenmedien, einen Keil zwischen Jung und Alt zu treiben. Ein Generationen’konflikt’ besonderer Art wurde angezettelt. Politiker und Medien verbreiteten systematisch über Jahre ein Bild der Alten als Last für die Gesellschaft, und besonders als Last für die Jungen.

    Die Alten, die dieses hochproduktive Wirtschaftsystem mit ihrer Arbeitskraft, nicht selten auf Kosten ihrer Gesundheit, aufgebaut haben. So produktiv, daß es völlig problemlos Alten u n d Jungen eine auskömmliche Rente und gute medizinische Versorgung bieten könnte, auch in Zukunft. - Und in wenigen Jahren sind die Jungen die Alten.

    Eine traurige Wahrheit: Heute wird der Keil zwischen Jung und Alt, ein Keil, der Empathie und Sympathie und Solidarität verhindert, fortgeschrieben von AutorInnen, die täglich das Zerrbild des ‘alten, weißen Mannes’ als des Übels schlechthin in die Welt setzen. AutorInnen, die sich auf der forschrittlichen Seite wähnen, aber befangen sind in einem simplistischen, einseitigen Weltbild, gefangen regressivem Sündenbockdenken.

  • Was für ein -sorry für die Deutlichkeit- dummer und anmaßender Artikel. Natürlich muss man "darüber nachdenken", wie und wann man wieder die Beschränkungen lockert. Das fordern nicht nur Wirtschaftsvertreter sondern auch Soziologen und -ja auch- Mediziner.

    Wie man auf den Gedanken kommt, das mit den völlig irren Aussagen des texanischen Gouvaneurs -also einem politischen Entscheidungsträgers- zu vergleichen, der bereits jetzt, angesichts des Zeitpunkts und der Intensität der Epidemie in den Staaten, die völlige Aufopferung zu Gunsten der Wirtschaft fordert.

    Wenn dann noch aus den neoliberalen Stimmen einzelner Wirtschaftsvertreter und Politiker "die Deutschen" werden, die "noch schlimmer" sind, offenbart sich das Niveau auf dem dieser Artikel aufgebaut ist vollends.

    Wenn ich das Bedürfnis hätte, Texte voller Pauschalisierungen, schräger Vergleiche und undifferenzierten Parolen ztu lesen, dann würd ich die Bild oder die TZ lesen.

  • Zur Krisenbewältigung gehört auch die Überlegung zu einer Exit-Strategie.



    Das ist schlichtweg erforderlich, um der Bevölkerung über die zu erwartenden 5 Wochen bis Ende April hinaus eine Perspektive zu geben.



    Es dürfte extrem schwierig sein, jetzt hinzugehen und die Situation auf ein Jahr hinweg aufrecht zu erhalten.



    Erste Bedingungen (Verdoppelung der Infektionen nur noch alle 10 Tage, Schutz der Risikogruppen) werden ja bereits angesagt.

  • Haben Sie eine Kopie dieses Artikels an Ihre Kollegin Heike Haarhoff geschickt? Sie sollte ihn unbedingt lesen.

  • Die FAZ hat Leserkommentare abgeschafft - aus gutem Grund...

  • Wo sind DIE Deutschen denn jetzt schlimmer?



    Alles auf den Neoliberalismus zu schieben ist so schön einfach, weil immer das Bild der Großkonzerne, Investoren und Rendite genutzt wird. Aber ein langfristig shutdown wird, wie in der TAZ an anderer Stelle thematisiert, viele "Kleine" treffen, Gaststätten, Clubs, lokale Läden etc.

    Daher wird es die Diskussion um ein Ende des shutdown geben. Zurecht. Aber wenn ein Amerikaner die Losung ausgibt, Ältere sollten sich opfern, dann ist das auch in dem Licht zu sehen, dass Altersvorsorge dort weitgehend privat ist.

    Wenn in D diese Losung ausgegeben wird, dann ist es nur ein kleiner Schritt bis zu der Forderung zur Entlastung der Rentenkasse doch bitte rechtzeitig abzutreten.

    Wehret den Anfängen.

    • @fly:

      Solange auch der shutdown zu den Bedingungen der Neoliberalen funktioniert, haben Sie natürlich recht.

  • 0G
    06438 (Profil gelöscht)

    ""Grundsätzlich ist aber eine gewisse Generationentrennung zur Zeit wohl angesagt.""



    ==



    Generationentrennung ist das falsche Stichwort. Nach einer Studie angefertigt in China und zitiert im Tagesepiegel liegt die Letalität bei Corona Erkrankung bei über 80jährigen bei 13,8%, bei über 70jährigen bei 7,3% und bei über 60jährigen bei 3,3%.

    Die Lebenserwartung in der Bundesrepublik liegt bei 80/84 Jahren (Männer /Frauen). Das also im Alter insbesondere bei Vorerkrankungen das Risiko höher liegt ist evident.

    Aber das Glas ist nicht halb leer sondern halb voll. Das also bei 80jährigen 86,2 % Corona überleben - und das in diesem Alter - finde ich erstaunlich.

    Der Punkt:



    Vorerkrankungen und erhebliche gesundheitliche Schäden sind entscheidend. Das diese bei Älteren häufiger anzutreffen sind ist eine Binsenwahrheit.

    Das bedeutet aber auch das Vorgeschädigte aus der Altersgruppe zwischen 30 und 60 Jahren erheblich durch das Corona Virus gefährdet sind. Und diese Altersgruppen machen den Hauptteil der Infizierten aus - und deren Letalität liegt nach der Studie bei 1,8%.

    Das bedeutet: Den Fokus auf alle Beteiligten und Altersgruppen zu legen wäre sinnvoller - schliesslich ist der Haupteil der Bevölkerung in der Altersgruppe zwischen 30 und 60 Jahren zu finden.

    Aus Italien und Frankreich hören wir vermehrt das diese Altersgruppe auch nicht von der Sterblichkeitsrate durch Corona verschont bleibt.

    Kriterium sollte also sein das Mass der Vorerkrankungen - und nicht das Alter.

    • @06438 (Profil gelöscht):

      Da sind wir ja ausnahmsweise mal einer Meinung. Und wenn wir den Gesundheitszustand statt des Alters als Kriterium für die Gefährdung nehmen, dann haben wahrscheinlich 10 bis 20 % der Gesamtbevölkerung ein erhöhtes Risiko. Sollen die alle interniert werden ?

  • Jaja, die FAZ und der Neoliberalismus.

    Schauen Sie sich bitte auch mal an mit welcher Rhetorik ("faschistoid-hysterischer Hygienestaat", "Auch wenn es schwer fällt: Das Grundrecht auf Leben und körperliche Unversehrtheit (Art. 2 Abs. 2 S. 1 GG) steht unter einem einfachen Gesetzesvorbehalt.") und mit welchem (Nicht)-Wissen über medizinisch/epidemiologisch gebotene Maßnahmen und deren vermeintliche Nichtverhältnismäßigkeit sich die Linksjuristen rund um den rrgrünen Spin-Doctor Steinbeis auf das Thema eingeschossen haben. Das gefällt halt nicht jedem, wenn die Umfragewerte der Union langsam ansteigen.

    verfassungsblog.de/whatever-it-takes/



    verfassungsblog.de...-der-solidaritaet/



    verfassungsblog.de/freiheitsrechte-ade/



    verfassungsblog.de/der-ausnahmezustand/

    Steinbeis hat sogar just-in-time seine Kommentarpolitik geändert, um unpassende Meinungen wenigstens dort auszublenden, wo er es kann.

    verfassungsblog.de...ur-comment-policy/

    • @Shaftoe:

      Die Angriffe kommen von vielen Spinnern. Nicht nur von Links.

  • Nachdem sich sowohl KIZ auf einem Konzert als auch die öffentlich-rechtlichen finanzierten Satiriker vom Browserballet darüber freuten, dass es mit alten Männern ja wohl die richtigen erwischt, kann man auch hier nur mit Martin Luther antworten: 'Auf fremden Arsch ist gut durchs Feuer rutschen'.

    Die Kritiker des Neoliberalismus gerieren sich unmenschlicher, als selbiger es jemals konnte, tragisch.

  • Dummes Geschwätz, denn das Virus trifft jeden.



    Nur weil Ältere öfter dran sterben, heißt das nicht, daß auch viele andere dran sterben. Ein Großteil trägt wahrscheinlich weitreichende Spätschäden davon.

    Ein Herr schwer-lungengeschädigter Invaliden, die dann beim nächsten SARS-Ausbruch dahin gerafft werden.

    Das jetzt auf Alte zu verengen, ist schlichtweg faschistische Euthanasie. Hier wird unwertes Leben definiert! Wer kommt als nächstes?

    Wieviel Wert sind die 35 Millionen Hochdruckpatienten in Deutschland? Die 20% der Bevölkerung, die an Asthma und Bronchitis leiden? Die 10% an Diabetikern? Übrigends auch alles HochRisikogruppen!

    • @Unvernunft:

      Kann der edelmütige Herr Vizegouverneur Dan Patrick nicht einfach für seine 6 Enkel den Löffel abgeben?

      Vielleicht ists sogar gut für die politischen Verhältnisse.

      Ich habe andere Pläne, ich möchte meinen Enkel noch eine Zeitlang begleiten.

      Und ich möchte auch das, was ich als Grannies for Future tun kann, tun.

    • @Unvernunft:

      "Wieviel Wert sind die 35 Millionen Hochdruckpatienten in Deutschland? "



      Sie meinen Bluthochdruckpatienten? Können Sie eine Quelle dafür nennen?

      • @Uranus:

        www.tk.de/technike...thochdruck-2015754

        Öffentlich zugänglich - aber diese 'Quelle' -Fetischisten aus dem rechtsnationalem Eck stellen selbst grundsärtzlich unbelegte Behauptungen auf, verlangen von allen anderen aber grundsätzlich 'Quelle'. Im Grunde ein Diffamierungsversuch.



        Wo ist Ihre Quelle, die das widerlegt?

        • @Unvernunft:

          Die TK-Quelle informiert über Bluthochdruck stellt das aber nicht in Bezug auf ein Risiko bei einer Corvid-19-Erkrankung. Ich wollte tatsächlich "bloß" mehr Hintergrundinfos und eine verlässliche Quelle darüber, ob Bluthochdruck und damit Menschen mit entsprechenden Medikamentenverordnung ein höheres Risiko haben bzw. zur Risikogruppe zu zählen sind. Mir geht es tatsächlich um gesicherte Infos nicht um rhetorisches Bla.

          • @Uranus:

            Lesen Sie vielleicht Zeitung? Bluthochdruckpatienten werden dort immer wieder zu den Risikogruppen gezählt. Ob es nun 10 Millionen sind 25 oder 35 Millionen, egal. Und ob sie wirklich im Zusammenhang mit Covid 19 ein Risiko darstellen, wird nicht explizit benannt. Sie werden immer wieder ganz einfach zu dern Großen Risikogruppen gezählt! So einfach ist das für Medien, Politik und manchmal wahrscheinlich auch für Wissenschaftler.

    • @Unvernunft:

      "Ein Großteil trägt wahrscheinlich weitreichende Spätschäden davon." Quelle?

      • @Gostav:

        Aus einer dramatischen Sepsis im Verwandtenkreis weiß ich, dass eine Beatmung, in diesem Fall waren es 1 1/2 Wochen, zu schweren Lungenschäden führen kann. Vor allem, wie bei entzündlichen Prozessen wohl öfters erforderlich, mit sehr hohem Druck gearbeitet werden muss.

      • @Gostav:

        es gibt Suchmaschinen, da kann man so Sachen eingeben, die man wissen möchte.... Kommentatoren sind keine Journalisten, eine Quellenangabe ist reine Höflichkeit.

      • @Gostav:

        Ob das ein Großteil ist, kann ich nicht sagen.

        Es gibt aber Untersuchungen aus Hongkong, das bei manchen Patienten eine Verringerung der Lungenfunktion um 20-30 % gemessen wurde.

        www.scmp.com/news/...-patients-may-have

        Aus Wuhan gibt es eine Studie der Uni aus Februar mit 138 Erkrankten und bei praktisch allen wurde eine Trübung der Lunge festgestellt, was das genau ist, war aber noch unklar.

        jamanetwork.com/jo...ullarticle/2761044

        • @Sven Günther:

          Für alle, die sich das WE (noch mehr?) verderben lassen wollen, es gibt in der online-Zeit dazu ein Interview mit Clemens Wendtner aus dem Schwabinger Krankenhaus in München. Macht nicht wirklich Laune.

        • @Sven Günther:

          Danke. Also bleib ich besser weiter bei 3 Meter Abstand, bis wieder ein Knaller aus der Risikogruppe diesen unterläuft. Man muss die Augen echt überall haben.

    • @Unvernunft:

      ...sehe ich genauso!

  • Finde den süffisanten Unterton doch reichlich unangemessen.

    Denn erstens: "Großeltern sollten sich opfern, fordert der texanische Vizegouverneur Dan Patrick." Das hat Patrick so nicht gesagt: www.youtube.com/watch?v=IGmy3exFvvI

    Zweitens spricht er ein gewaltiges Problem an. So richtig und wichtig die getroffenen Maßnahmen auch sind, wenn sie zu lange aufrechterhalten werden, dann werden sie die Welt unweigerlich in eine wirtschaftliche Depression stoßen, der letztlich mehr Menschen zum Opfer fallen könnten als dem Virus an sich.

    Was also tun? Bestmögliche Bekämpfung des Virus und gleichzeitig die Wirtschaft vor dem kollabieren schützen. Klingt einfach, ist aber eine kaum zu bewältigende Herausforderung.

  • Bin mir sicher, dass dieser Vollpfosten im Falle einer Erkrankung zur Not sein ganzes Vermögen opfern würde, um davon zu kommen, anstatt jüngeren Erkrankten die finanzielle Unterstützung zu Gute kommen zu lassen. Was einer von sich selbst behauptet, ist er selten.

  • Was können die "Deutschen" und die "Amis" dafür, wenn aus deren wirtschatsliberalen, von verwertungslogig strotzenden Ecken solche in ihrer Konsequenz zynischen Vorschläge kommen?

    Grundsätzlich ist aber eine gewisse Generationentrennung zur Zeit wohl angesagt.

    Als Kolumne fand ich den Kommentar von Herrn Werning aber ganz unterhaltsam!

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Danke für die klaren Worte, die nichts an deutlichkeit übrig lassen.

    Seit gestern habe ich die Frage auf den - zunehmend schmaleren - Lippen: kann man Menschen zu Tode schützen?

    Spahn und Merkel können entscheiden, was sie wollen, ich werde wieder rausgehen. Zur Not auf allen Vieren. Mich selbst und Andere schütze ich dabei selbstredend - so gut dies eben geht. In meiner Macht liegt es NICHT, dass es keine Atemmasken für ALLE gibt.

    Da hört die Demokratie offenbar auf. Das wäre wohl der absolute Super-GAU für Ordnungspolitiker der bekannten Art.

    Danke, Heiko Werning. Nach Schelte heute mal Lob. Wat mutt dat mutt. :-)

    • @76530 (Profil gelöscht):

      Hä, ich geh ohne Atemmaske raus, weil, da bin ich ja nicht dran schuld, sondern der Herr Spahn.



      Selbst Leute die nicht denken können, sollten zumindest in der Lage sein, sich den Schal dreimal um den Kopf zu wickeln.



      Oder noch besser, daheim zu bleiben.

    • @76530 (Profil gelöscht):

      Klar rausgehen, wir wollen ja gesund bleiben.

      Jeden Tag an die frische Luft zu gehen / Radzufahren, hat mich jahrelang vor Erkältungskrankheiten bewahrt.

      Dass keine Atemmasken da sind, ist klares Versagen von Herrn Spahn. Nach Sars, Mers etc. war die Möglichkeit einer Pandemie auch für einen medizinisch Nichtprofi offensichtlich.

      Wer wählt nur immer diese Knaller.

      • @Gostav:

        Bitte stell Dich das nächste Mal zur Wahl.

      • @Gostav:

        Ein wesentlicher Teil (51,2%) der wählenden Bevölkerung (76,5%) des Wahlkreises 124 Steinfurt I -Borken I hat ihn 2017 in den Bundestag gewählt.



        Um Minister zu werden muss man aber nicht Bundestagsmitglied sein, sondern wird auf Vorschlag des vom Parlament gewählten Bundeskanzlers vom Bundespräsidenten berufen.

      • @Gostav:

        was wollen sie nur alle mit diesen atemmasken? meine güte... *facepalm

        dass die dinger nur bedingt was bringen und wenn dann in krankenhäuser gehören, sollte mittlerweile hinlänglich bekannt sein. die nörgelei können sie sich also an den hut schmieren.

        • @Hanibal Lecker:

          jeder Fetzen Stoff oder Papier vor den Schleimhäuten verringert halt die Ansteckungsgefahr bei Tröpfcheninfektion.

          Was Sie als "hinlänglich bekannt" bezeichnen ist die Propaganda die vom Totalversagen der Prophylaxe des Gesundheitsministeriums ablenken soll.

    • @76530 (Profil gelöscht):

      ATEMMASKEN FÜR ALLE ?

      WAS WIRD DANN AUS UNSEREM SCHÖNEN VERMUMMUNGSVERBOT ?

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Friderike Graebert:

        Auch diese Frage ist, selbst wenn sie ironisch gemeint sein sollte, im vorliegenden Kontext zu berücksichtigen.

        Polizisten dürfen sich ja bereits vermummen.

      • @Friderike Graebert:

        Man könnte doch verlangen, dass Atemmasken individuell ein Bildnis der unteren Gesichtshälfte aufgedruckt bekommen.



        Schon ist das Vermummungsverbot nur noch halb so schlimm. Verboten ist aber, seine eigenen Masken einer anderen Person auszuleihen.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Zeit und Raum:

          Schön. Hier wird es ja richtig subversiv. Da schaue ich gelegentlich gerne mal rein.

      • @Friderike Graebert:

        Na, ein Vermumungsgebot.



        Leider bleiben bis auf Weiteres Ansammlungen von vielen Menschen verboten.



        Wie praktisch, Demoverbot.

      • @Friderike Graebert:

        Was für ein Vermummungsverbot. So etwas gibt es doch gar nicht.

        • @Götz-Michael Freimann:

          Na Logo, bei Versammlungen