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Strategien gegen rechtsHilft Hass gegen die AfD?

Die großen Kundgebungen der letzten Tage sollten keine Proteste gegen, sondern Bekenntnisse für etwas sein. Die pluralistische Demokratie nämlich.

Protest in Darmstadt gegen Rechtsextremismus am 23.01.2024 Foto: Boris Roessler/dpa

A m vergangenen Sonntag wurde ich am Berliner Reichstag zum Hass aufgefordert. Ich sollte doch tatsächlich im Rahmen einer großen Kundgebung für die liberale Demokratie in den Choral einstimmen: „Ganz Berlin hasst die AfD.“ Tat ich selbstverständlich nicht. Ich lehne Hass ab. Als „Haltung“ ist das indiskutabel und als Strategie fatal.

Selbst wenn einige Teile dieser Gesellschaft unsere Art zu leben hassen sollten: Auf Hass mit Hass zu reagieren, potenziert Hass. Genauso wenig wird die Gleichsetzung AfD-Wähler = Nazi etwas Gutes bringen, außer dem, der das propagiert, ein geiles Gefühl moralischer Überlegenheit.

Was „bringen“ denn nun die Massenkundgebungen der jüngsten Tage? Auf jeden Fall eine Menge Pep-Talk von Politik und Medien. Die demokratische Mehrheitsgesellschaft habe ihre „Hilflosigkeit überwunden“, sie repolitisiere sich endlich, wende sich „schaudernd“ von der radikalen Rechten ab und so weiter.

Die gutmeinenden Leitartikel-Pastoren sind unterwegs, die „Bringt alles nichts“-Checker und auch die Ideologen, die die Kundgebungen in ihrem – linken – Sinne einsammeln wollen. Ganz abstrus und kontrafaktisch wird es, wenn gar von einem „Aufstand“ die Rede ist, als seien wir Demonstrierende im Widerstand gegen eine bereits herrschende Macht.

Probieren Sie die wochentaz

Zunächst einmal teile ich die Unterstellung nicht, dass unsere demokratische Mehrheitsgesellschaft (die anderen, nicht wir!) eine lasche Pipifax-Truppe sei, die sofort ins Illiberal-Autoritäre lemmingt, wenn das Hardcore-Nazis so passen würde. Das ist für den Westen angesichts der Erfolgsgeschichte der Bundesrepublik eine Unverschämtheit und für den Osten zu negativ gedacht.

Richtig ist aber, dass viele Leute – ich gehöre dazu – verstehen oder spüren, dass die Erfolgsgeschichte nicht mehr so weitergeht, und das macht Leute kirre. Die Frage ist ungeklärt, ob und wie irgendeine Bundesregierung Politik machen kann, die die großen Fragen nicht mehr aufschiebt und eine starke postfossile Wirtschaft sozialverträglich priorisiert. Genauso unklar ist, ob und wie eine (Medien-)Gesellschaft diese Fragen besprechen kann. Nach meiner Einschätzung reden und denken wir in einer Welt, die es so nicht gibt, mit überkommenen Begrifflichkeiten (etwa „links“ und „rechts“) und in die falsche Richtung, nämlich rückwärts.

Jetzt aber selbst pastoral: Die großen Kundgebungen der letzten Tage sind keine Proteste gegen, sondern Bekenntnisse für etwas – für unsere Art zu leben und leben zu lassen, für eine pluralistische Gesellschaft, die sich auf der Basis des Grundgesetzes über demokratische Kompromisse verständigt.

Es ist fundamental, dass dies keine linken oder grünen Kundgebungen sind und schon gar keine „gegen rechts“, sondern Demokratiefeiern, zu denen selbstverständlich auch Konservative und CDU/CSU gehören. Gehören müssen, sonst hätten wir ja keine Mehrheit.

Der Denkwechsel angesichts von AfD und radikal veränderter Lage, und das meint explizit sich für „progressiv“ haltende Leute: Wir müssen verstehen, dass wir durch Verhärtung und Dagegensein nichts gewinnen können, sondern nur durch Allianzen. Dass wir ein kritischer, aber überzeugter Teil der Mehrheitsgesellschaft sein müssen.

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Wir brauchen keinen Hass, wir brauchen jetzt bundesrepublikanischen Patriotismus.

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Peter Unfried
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Chefreporter der taz, Chefredakteur taz FUTURZWEI, Kolumnist und Autor des Neo-Öko-Klassikers „Öko. Al Gore, der neue Kühlschrank und ich“ (Dumont). Bruder von Politologe und „Ökosex“-Kolumnist Martin Unfried
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68 Kommentare

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  • Der Artikel sagt es wie es ist.



    Wer es komplizierter macht, erweist dem Antifaschismus und der Demokratie einen Bärendienst.

  • Ja gut. Will man den Spruch "Ganz XY hasst die AfD" auf die Goldwaage legen, dann ist der natürlich schon in sich selbst unsinnig. Wäre es denn so, dann bräuchts auch keine Demos gegen die AfD. Insofern isses halt eher Folklore.



    Und zum Thema. Es wird ja heute gern penibel über Begrifflichkeiten diskutiert. Hass ist generell ein extrem negatives, durch Aggression bestimmtes, oft irrationales Gefühl, dass in der letzten Konsequenz immer in Gewalt und Vernichtungswillen gipfelt. Will man dagegen negative Gefühle in etwas Positives kanalisieren, als Antrieb für eine Verbessrung nutzen, dann sind Begriffe wie Zorn oder Wut, die die gleiche Wurzel haben, aber nicht zwangsläufig destruktiv sind, sicherlich sinnvoller.



    Am Ende isses aber mühselig, jeder Demo Parole inhaltlich auf den Grund zu gehen. Davon sind die allerwenigsten besonders schlau. Wichtiger ist das öffentliche Bekenntnis, sein Gesicht auf der Straße gegen Menschenfeinde zu zeigen und damit Andere zu Teilnahme an demokratische Prozessen und Zivilcourage zu ermutigen .

    • @Deep South:

      de.wikipedia.org/w...ass#Reaktiver_Hass



      Oder mensch bemüht Erich Fromms Klassifizierung, da ist die Parole "Ganz xy hasst die AfD" durchaus mitbrüllbar.



      Ansonsten gehöre ich dem auch hier versammelten Chor: "bundesrepublikanischen Patriotismus" ?echt jetzt? an*lol*.



      Und mal am Rande; aufgeknüpfte Puppen mit Namen oder Konterfeis mit Sträflingsklamotten sieht mer auf den Demos ned, im Gegensatz zu den Agrardieselverteidigungsveranstaltungen, diversen "Corona-Spaziergängen" etc. pp. .

      • @Hugo:

        Mir gings aber hier drum:

        de.wiktionary.org/...ie_Goldwaage_legen

        Und ansonsten isses mir prinzipiell hinsichtlich dessen, wie ich mich verhalte, völlig Wurscht, wer so alles irgendwo, irgendwelchen Unsinn verzapft.

  • "Auf Hass mit Hass zu reagieren, potenziert Hass."



    Ja, ja, ja, stimmt natürlich, wissen wir doch. Und während es sich die AfDler einfach machen und ohne nachzudenken draufloshassen, sollen wir das aushalten, ohne selbst mit Stressymptomen zu reagieren und die braunen Brüder und Schwestern mal einen Keks von ihrem eigenen Teig zu verabreichen.



    Einfach so, nur damit sie mal spüren, wie das ist.



    Nein, machen wir ja nicht, wir sind ja allesamt Jesus und Jesa, gell?

    • @Stechpalme:

      “… Keks von ihrem eigenen Teig zu verabreichen.”



      Das ist so brilliant formuliert, das muss ich mir unbedingt merken.

  • Patriotismus? Patriotismus?? Nee, nee nein Danke, den brauchen wir weiß Gott nicht.



    Musste grad checken, lese ich versehentlich die Welt oder ist das doch die taz? Junge Junge….

    • @N.Laj:

      Man kann keine Politik machen, indem man immer nur dagegen ist.



      Man braucht etwas woFÜR man sich entscheidet. WoFÜR man arbeitet, streitet, kämpft.



      Und dieses Wofür kann man durchaus auch Patriotismus nennen. Oder man nennt es irgendwie anders, weil man den Begriff für verbraucht hält.



      Kommt aber trotzdem aufs Gleiche hinaus.

      • @Herma Huhn:

        Richtig, man braucht was, für das man streiten, mit dem man sich identifizieren kann.



        Muss es aber unbedingt “Patriotismus” sein, hierzulande eigentlich ein Fremdwort oder stets mit „Nationalismus“ assoziiert? Weil Revolution in Deutschland im Zweifel nur als „nationale Revolution“ funktioniert - als „Wir sind EIN Volk“, in der extremen Ausprägung mit Fackelzug und Braunhemden unterm Brandenburger Tor.



        Auch der Habermassche Verfassungspatriotismus ist zwar sympathisch, aber abstrakt und blutleer geblieben - und keiner redet mehr davon, auch nicht die offiziösen Sonntagsredner.



        Dann lieber die Finger von dem Thema lassen.

        • @Abdurchdiemitte:

          Ersetze EIN durch DAS und es kommen viel positivere Bilder dabei raus.



          Aber nenne doch ein besseres Wort.

          • @Herma Huhn:

            Ich hatte damals schon ein mulmiges, aber nicht näher bestimmbares „Bauchgefühl“, als im Herbst 1989 auf den Straßen der Städte in der DDR aus dem Ruf, DAS Volk zu sein, ein „Wor sind EIN Volk“ wurde.



            Ich habe gedacht, dass etwas mit mir nicht stimme, wenn ich meinen ostdeutschen Landsleuten die Freude nicht gönnen und nicht in die allgemeine Euphorie einstimmen könne. Und außer den SED-Anhängern - die ich immer abgelehnt habe - habe ich seinerzeit niemanden gefunden, der meine Bedenken über das „Jetzt wächst zusammen, was zusammen gehört“ teilte. Klar, die SED’ler hatten natürlich Angst um ihre Pfründe und zur Rechenschaft gezogen zu werden. Ich habe den Satz jedoch irgendwie auch als bedrohlich wahrgenommen. Und musste dabei an 1971 denken und daran, was daraus wurde. 1933.



            Später noch mal, als im Bundestag die Entscheidung anstand, ausgerechnet den preußischen Moloch Berlin wieder zur deutschen Reichs- ähm, Bundeshauptstadt zu machen. Dann kamen Rostock-Lichtenhagen, Hoyerswerda, aber im Westen auch Mölln und Solingen dazu.



            Dass ich damals Befürchtungen hatte und den Prozess der Wiedervereinigung skeptisch gesehen habe - und ich habe die DDR nie für eine glorreiche Erfindung oder gar als erfolgreiches Gegenmodell zum Westen gesehen -, hängt möglicherweise mit meiner Biografie und meiner Einstellung zu Themen wie Nation und Nationalismus zusammen.



            Heute sehe ich meine Befürchtungen leider bestätigt.

            • @Abdurchdiemitte:

              Ich meine natürlich 1871 (deutsche Reichsgründung), nicht 1971 … ergibt sonst keinen Sinn.

  • Guter und wichtiger und wie ich finde auch überfälliger Kommentar.

    Einzig die Auflösung der Begriffe "Links" und "Rechts" widerstrebt mir.

    Klar kann man diese als zu eng ansehen, aber ein politisches Koordinatensystem braucht man eben doch.

    Brauchen viele Menschen um keine Tabus zu überschreiten: z.B. "unsere Familie war immer sozialdemokratisch/katholisch etc. pp. Unsere Familie wählt nicht rechts."

    Diese Koordinaten sind daher soziologisch-psychologisch zur Positionsbestimmung durchaus sinnvoll.

    Auch wenn es der Artikel keinesfalls intendiert: die Auflösung der Kategorien "links" und "rechts" birgt immer die Gefahr eines Querfront-Relativismus.

  • Ich sehe das auch so, danke! Insbesondere zu den "Demos gegen Rechts". Die sind meiner Meinung nach echt lächerlich. Eine 80% Mehrheit geht auf die Straße und feiert sich, dass sie jetzt aber mal so richtig was gegen Rechtsextremismus gemacht haben. Viel schlimmer noch, dass das den Steigbügelhaltern des Rechtsextremismus die Gelegenheit gegeben hat, mitzumarschieren und zu volkstümeln. Die Regierung und wir, traut vereint. Sehr witzig.

    Nur ist leider das Thema "Strategien gegen Rechts" verfehlt. Denn hier werden keine Strategien angeboten oder diskutiert.

    • @Jalella:

      Es geht nicht um das Thema "Strategien gegen Rechts", sondern um Strategien und Aktionen gegen Rechtsextremismus.

      Rechtsextremisten wollen die Demokratie abschaffen, Rechte wollen i n einer Demokratie für ihre Ziele wirken.



      Die müssen mir nicht gefallen. Sie verharmlosen die Gefahr, die droht.

      • @Plewka Jürgen:

        Sorry, aber "Strategien gegen rechts" ist der Titel dieses Artikels. Da dachte ich halt, das könnte gemeint sein. Aber es werden hier keine Strategien überhaupt diskutiert. Von daher muss man sich um das Wort nicht streiten.

      • @Plewka Jürgen:

        Meine Position dazu ist irgendwo zwischen der Ihren und der von @Jaella angesiedelt - denn tatsächlich hat der von Ihnen kritisierte Mitforist ja nicht so ganz unrecht.



        Vergleichen wir einmal die historischen Faktoren, die 1933 zur Machtergreifung des NS geführt haben, mit der politischen Situation von heute. Betrachten wir ferner die politischen Akteure von damals mit den heutigen. Ergibt sich da überhaupt ein Maßstab des Vergleichs, der Gleichsetzung? Inwiefern kann die These vertreten werden, dass die Geschichte sich wiederhole bzw. sich wiederholen könne?



        Dass die Faschisten sich genau das so wünschen, erscheint mir jedenfalls unstrittig. Da reicht ein Blick auf Höckes offen artikulierte völkisch-faschistische Vorstellungswelten, da muss man nur wissen, was ein Sellner unter Remigration versteht. Und man muss sich ein bisschen mit den Theoretikern der neuen Rechten auseinandersetzen. Wer sehen kann, der sehe, wer hören kann, der höre - das ist alles kein Geheimnis.



        Und: sind die Unionsparteien in irgendeiner Weise vergleichbar mit Hugenbergs DNVP von 1933? Eher nein. Mit der Zentrumspartei von damals? Auch eher nicht. Vielleicht hat sie von allem ein bisschen - rechtskonservativ-preußisch-protestantisch UND katholische Sozialethik? Im Grunde ist es die Frage nach den historischen Kontinuitäten in der bundesrepublikanischen politischen Landschaft.



        @Jaella hingegen beantwortet nicht die Frage nach der Rolle der damaligen Arbeiterparteien SPD und KPD im Kontext des Scheiterns der Weimarer Demokratie - ein blinder Fleck in der (undifferenzierten) Steigbügelhalter-These, die von vielen Linken immer noch mit moralischer Verve hochgehalten wird.



        Aber Sie sehen schon: auch ich habe mehr Fragen als Antworten.

  • Selbstverständlich hasse ich die AFD, einfach weil ich den Hass hasse, mehr noch die Hybris und den gnadenlosen Egoismus die von diesen propagiert werden. Ich hasse sogar die AFD- Wähler, genauer gesagt, ich hasse die bewusste Verweigerung von Verantwortung, letztendlich die Faulheit im Denken, die dort herrscht. Ich finde das sehr natürlich und ganz unaufgeregt, man hasst bestimmte Eigenschaften und die daraus resultierenden Forderungen. Menschen hasst man deswegen nicht unbedingt. Zwar gebe ich einem AFD- Wähler auch weiterhin nicht die Hand, dies aber ohne Emotion und Rechthaberei. Diese Leute interessieren mich einfach nicht, es kann auch nicht darum gehen sie zurückzuholen, sondern nur darum, sie einzudämmen. Als "Strategie fatal" kann solche Haltung nicht sein, weil Strategien hier grundsätzlich verfehlt sind. Verständnis ist verfehlt, das runterbrechen auf irgendwelche einzelnen Politikinhalte ist verfehlt, sogar die Diskussion über Demokratie an sich ist verfehlt. Diese Leute haben einfach kein Verständnis für eine soziale, pluralistische und auch nicht für eine repräsentative Demokratie. Diese Leute werden nie begreifen, dass sie selbst keine Mehrheit sind und dass sie, wenn sie eine wären, längst nicht alles dürften. Was bleibt ist die Aufgabe einer klaren Trennung und für die Antinazis die Aufgabe jeder Fragmentierung entgegen zu wirken. Deshalb sollte man auch sehr vorsichtig mit der Definition positiver Inhalte sein.

    • @Benedikt Bräutigam:

      Ich möchte hinzufügen, ich finde es verabscheulich, wenn den Gegen-Rechts-Demos der gleiche Hass angedichtet wird, wie ihn rechte Vor- und geistig umnachteten Mitläufer auf ihren Demos an den Tag legen. Unerhört. Bedauerlich. Durchaus skandalös.

      Liebe ist, meiner Erfahrung nach, auch kein fester Zustand, sondern genauso vielfältig wie Hass mit allen bekannten und unbekannten fließenden Übergängen. Aber Hass ist ein An- / Aus-Zustand, der vermieden werden muss, außer man schreibt über den Hass der Anderen. Das "darf" man.

      • @Hoagie:

        Danke, genau. Das hat ein bisschen was von “also Extremismus ist immer falsch und Linksextremismus bla bla”

  • Meiner Meinung nach helfen nur zwei Dinge auf lange Sicht: a) Sich selber engagieren, in einer demokratischen Partei mitmachen, in Gewerkschaften und Kirchen,in Organisationen sein und auch bleiben, hingehen, mitsprechen.



    b) Klar Stellung beziehen, sich informieren, mit Menschen sprechen.

    Alles andere ist gut und auch notwendig, aber die AfD wird ihren rechtsextremen Kern nicht aufgeben, die verteidigen sich einfach nur und behaupten, das seien Kampagnen gegen sie. Die werden Rechtsextremisten tollerieren, ihre Jugendorganisation ist extrem rechts und auch kulturell eine Herausforderung, das hat die AfD bisher gar nicht gestört.

  • " Ganz Berlin hasst die AfD" halte ich für eine Reaktion auf den Machtanspruch von Rechts, die mühsahm errungenen gesellschaftlichen Fortschritte rückgängig zu machen und Zugriff auf das Leben und die Situation des/der Einzelnen auszuüben. Für die - ggf strategisch zu prüfende- Parole gibt es allerdings neben den allgemein politischen auch sicher genug individuell biographische Gründe.

  • Danke für diesen Artikel.



    Da stimmt Vieles.



    Ich bin gegen Rechts und zeige das auf der Demo auch.



    Wie bereits berichtet, hält mich das nicht davon ab, mit CDU WählerInnen zu demonstrieren.



    Da möchte ich auch behaupten, dass die links sind, eben aus der CDU Perspektive.



    In der Groko war die CDU in vielen Bereichen auch links, nämlich stark sozialdemokratisch geprägt.



    Nur in einer Groko konnte Merkel für die Grenzöffnung stehen. Derzeit rudert Merz die CDU allerdings wieder zurück nach Rechts.



    Das lehne ich ab. Dass die CDU ein solches Vorgehen duldet, zeigt, dass sie, ganz im Gegensatz zu anderen demokratischen Parteien, sehr obrigkeitshörig ist.



    Auch Derartiges lehne ich ab.



    Die jüngste Parteigründung aus dem Schoß der CDU geht nach rechtsaußen, dass so Etwas aus einer demokratischen Partei entspringt, ist bemerkenswert.



    Ich bin Demokrat und gerne bereit mit anderen DemokratInnen eine Brandmauer gegen Rechts aufzubauen.



    Diesem Ziel sind persönliche Animositäten unterzuordnen.



    Wer in der CDU oder CSU allerdings rechte Sprüche klopft, ist ein Brandbeschleuniger und das veruteile ich genauso, wie rechte Sprüche vom "Original".

    • @Philippo1000:

      "Das lehne ich ab. Dass die CDU ein solches Vorgehen duldet, zeigt, dass sie, ganz im Gegensatz zu anderen demokratischen Parteien, sehr obrigkeitshörig ist."

      Das würde ich anders formulieren. Die CDU plädiert für Obrigkeitshörigkeit in der bevlkerung. Und vor allem dafür, dass sie dann die Obrigkeit stellt.

  • Die meisten Ansichte gefallen mir gut. Tatsächlich ist das bloße Dagegensein nicht ausreichend, um die Demokratie zu schützen und weiterzuentwickeln. Den rückwärtsgewandten Konzepten des Nationalismus sollte man ein Konzept einer zukünftigen Demokratie entgegensetzen, das die Überwindung nationaler Hemmnisse anstrebt, schlichtweg aus dem Grund, dass alle Menschen in ihren Rechten gleich sind. Das geht soweit, dass der Kern der Demokratie, die Menscherechte, fiel stärker nach Außen getragen werden müssen. Werte nicht nur als Ideal, welche wie eine Monstranz vor sich hergetragen werden, sondern die praktische Anwendung finden in der offensiven Förderung demokratischer Bestrebungen. Aber auch in Europa lässt sich Demokratie weiter entwickeln, als geistiges Bollwerk gegen den Ethno-Nationalismus. Parlamente und Bürgerrechte stärken, Exekutive wieder zur Exekutive machen, Trennung von Amt und Mandat, Bürgerrechte und Kontrolle der Macht stärken. Das gilt auch gegen die Macht von Konzernen, Mitbestimmung im Wirtschaften.



    Die Energie muss sich auf die Entwicklung der Zukunft richten und nicht im erschreckten Blick auf die nahenden Vergangenheit verharren.

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    „Verachtung“ statt Hass. Da schließe ich mich @ABDURCHDIEMITTE an. Und da Ruprecht Polenz, ehemaliger CDU-Bundestagsabgeordneter und zeitweise Generalsekretär, erklärte :



    „Faschismus kommt nur mit Konservativen an die Macht…“ taz.de/Nazi-Netzwe...er-Kurth/!5984682/ , erlaube ich mir, auch sogenannte Konservative gepflegt zu verachten:



    taz.de/CDU-und-Dem...remismus/!5985408/



    taz.de/picture/679...48/34496071-1.jpeg

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @95820 (Profil gelöscht):

      Pardon, das sind ja keine Konservativen, das sind doch Christdemokraten..



      Und zu „Patriotismus" bitte ich mal wieder Heinrich Heine zu lesen:



      www.wissen.de/lexi...einen-patriotismus

      • @95820 (Profil gelöscht):

        www.aphorismen.de/...olfgang+von+Goethe

        Der olle Goethe sagte wat anderes...

        • 9G
          95820 (Profil gelöscht)
          @Ralf Harbusch:

          Nö. : „Fatal ist mir das Lumpenpack,



          Das, um die Herzen zu rühren,



          Den Patriotismus trägt zur Schau



          Mit allen seinen Geschwüren."



          www.projekt-gutenb...mrch/wintmr24.html



          Dazu hatte Heine sich in dem vorher verlinkten Text erklärt. Er ahnte, was kommen würde.

      • @95820 (Profil gelöscht):

        Fein gesagt & dito anschließe mich

        • @Lowandorder:

          und Volker Pispers sagte:„Ich liebe das Wort PATRIOT, diese geniale Mischung aus PATRIA und IDIOT.

          • @Thomas Böttcher:

            +1

  • Rechte hassen Menschen. Wir hassen Rechts.

    • @Hoagie:

      Genau.



      Das ist der Strudel in den Abgrund.

      Allee sind mit Hassen beschäftigt.

  • Nachdem Habeck vor wenigen Tagen mehr Patriotimus von der Industrie verlangt hat, nun in der TAZ - schon mal Popcorn holen ;)

    Ach ja, gute Kolumne, danke.

  • Meinen Hass bekommen die nicht. Die hassen sich ohnehin schon selbst genug.

  • Amira Hass ist eine kluge Schreiberin, die möchte ich ausnehmen.



    Ansonsten kann selbst Hass ein grundsätzlich (zeitweilig) hilfreiches Gefühl sein, hier aber nicht. Hasse die Sünde, nicht den Sünder, sagte ein kluger Mensch mal.



    Sprechen wir mit Menschen, hören eine Weile zumindest zu.



    Was wir schon ansagen dürfen ist: Braune Gedanken nein danke. Diese Höckes sind nicht "das Volk".

  • Den Artikel würde ich so unterschreiben.

  • 'Hass' drückt so etwas wie Hilflosigkeit aus, mit einem Problem rational umzugehen. Diese ganze Vielstimmigkeit der immer stärker auftretenden Verschwörungsformeln, zu denen AfD, aber auch Wagenknecht (mit ihrem Hilferuf an Putin) zeigt mir, dass 'uns' neben einem im Wohlstand entstandenen Freiheitsbegriff (vorwiegend im Konsumismus, und das gilt auch für die ganze Kulturscheiße, von der 'wir' uns gern und ausgiebig ablenken lassen) eigentlich immer weniger zusammenhält, obwohl -das Aufbegehren gegen einen 'Feind' von rechts einen Wunsch nach Einigkeit (und Erhalt einer Wohlstands- und Friedenssituation) ausdrückt. Die Orientierung darüber, wohin wir uns haben treiben lassen etwa in einem am Profit orientierten System mit so vielen Errungenschaften, die uns die 'Freiheit' erst versüssen, aber auch eine Klimakatastrophe bescheren und viele Ungerechtigkeiten weltweit befördern, die niemand -wir haben ja eine Wahlfreiheit=Demokratie- aussprechen und viele am liebsten verdrängen möchten. Wohin hat uns das in Wahrheit in Allem beeinflussende kapitalistische 'System' treiben lassen, wie 'frei' sind wir darin, jetzt wo 'uns' (ja besonders uns, weil wir vorher mit am meisten davon profitieren konnten) die globalen Krisen -nicht nur in Bezug auf das Klima- Grenzen aufzeigen und Ängste schüren, weil es an einer Einsicht in eine nachhaltigen Zukunft fehlt, ein 'weiter so' nicht funktioniert: Wie funktioniert Demokratie ohne Wirtschaftswachstum ?

    • @Dietmar Rauter:

      Wir sollten "Wirtschaftswachstum" mal anders definieren. Momentan bedeutes es ja lediglich, dass Reiche nnoch viel reicher werden und dass die Armen so gerade eben ein auskommmen haben - solange sie im richtigen Land geboren sind.



      Sonst verhungern sie eben oder werden in Kriegen für die Reichen verheizt.



      Die "Wirtschaft" muss für ALLE wachsen, ALLE müssen gleich davon profitieren.



      Sonst hats sichs ja eh mit der "Demokratie" ....

  • Wichtig und richtig finde ich die Ausssge, dass nicht nur linke und grüne Menschen (dazu zähle ich mich eigentlich auch) allein die notwendige Mehrheit erreichen können. Es wird nur gemeinsam mit liberalen und auch konservativen Menschen gelingrn, eine Mehrheit gegen Rechte und Demokratiefeinde zu Stande zu bringen. Und das ist gut so.



    Auf der Kundgebung, an der ich heute teilnahm, fand ich fie Rede der FDP-Kreisvorsitzenden mit am Besten, nach dem Applaus zu urteilen auch die meisten Demonstranten. Hätte ich bis vor Kurzem für kaum möglich gehalten.

  • Insgesamt (aus meiner Sicht) eine sehr gute Kolumne.

    Allerdings -

    "Der Denkwechsel angesichts von AfD und radikal veränderter Lage, und das meint explizit sich für 'progressiv' haltende Leute: Wir müssen verstehen, dass wir durch Verhärtung und Dagegensein nichts gewinnen können, sondern nur durch Allianzen. Dass wir ein kritischer, aber überzeugter Teil der Mehrheitsgesellschaft sein müssen."

    Ich befürchte mal, dass dieser "Appell" bei vielen von denen, an die er gerichtet ist, allenfalls Unmut hervorruft oder quasi ungehört verhallt. Zwar wären auch diese Leute sicher gern Teil einer Mehrheitsgesellschaft, aber bitte nur einer, die nach ihren Vorstellungen tickt. Letzteres ist allerdings (zumindest auf demokratischen Wegen), nicht realisierbar.

    Es gab und gibt etliche Ideen, Anregungen, Vorschläge, Forderungen von den sich für 'progressiv' haltenden Leuten, die mehrheitlich Zuspruch finden, manchmal sogar in ziemlich konservativen Kreisen, aber das linke Politik-Bundle als Ganzes ist nicht mehrheitsfähig. Der Großteil der gesellschaftlichen Mehrheit hat nicht das geringste Interesse daran, die hinter diesem Politik-Bundle stehende Ideologie (bzw. das darauf basierende Weltbild) zu übernehmen.

    Die Mehrheit will keinesfalls, das alles so bleibt, wie es ist. Aber sie ist an Veränderungen nur dann und in dem Umfang interessiert, sofern (bzw. wenn) diese Veränderungen von ihr als Verbesserungen wahrgenommen werden oder Verschlechterungen aufgrund nicht selbst kontrollierbarer Herausforderungen verhindern oder verringern können. Sie setzt auf pragmatische Lösungen für 'gleitende' Anpassungen. Und sie hat absolut nichts dagegen, wenn sich die für 'progressiv' haltenden Leute daran beteiligen.

    Wer da nicht verstehen will/kann, der hat auch das Wesen der Demokratie nicht verstanden oder nichts (mehr) mit ihr im Sinn.

    • @Al Dente:

      !Der Großteil der gesellschaftlichen Mehrheit hat nicht das geringste Interesse daran, die hinter diesem Politik-Bundle stehende Ideologie (bzw. das darauf basierende Weltbild) zu übernehmen"



      Da bin ich mir nicht so sicher..ist eher n Vermittlungsprroblem, würde ich sagen. "Links" stellt sich zugegebenermaßen nicht sonderlich geschickt dabei an, den Menschen klar zu machen, dass Kapitalismus und Imperialismus die Wurzeln allen Übels sind.



      Nur Faschismus ist schlimmer bzw. ist auch das nur eine FOLGE davon.

      • @Ralf Harbusch:

        Was Imperialismus und Faschismus betrifft, haben Sie die meisten Menschen in unserem Land vermutlich längst auf Ihrer Seite. Da "leistet" Putin aktuell sehr viel "Vermittlungsarbeit".

        Kapitalismus wird hingegen nicht als abschreckend wahrgenommen, sondern lediglich seine Auswüchse. Die kann man in einer funktionierenden Demokratie allerdings grundsätzlich kontrollieren (da gibt es sicher noch Lernbedarf). Eine Abkehr vom marktwirschaftlichen Prinzip halte ich nicht für vermittelbar.

        • @Al Dente:

          jajaj :-) Ich meine Analogie, nicht Allegorie..wenn man schon mal schlau daher reden will..dammich :-)

        • @Al Dente:

          "Kapitalismus wird hingegen nicht als abschreckend wahrgenommen, sondern lediglich seine Auswüchse."



          Je weniger Ressourcen zur Verfügung stehen, desto deutlicher sind die "Auswüchse" des Kapitalismus zu Nehmen wir die Allegorie des "Kapitalismus- Hais" als Beispiel, so fürchten wir als aufgeklärte Tierliebhaber natürlich mehr den Biss des Hais als seine bloße Existenz.



          Wenn dieser Hai aber alles andere Leben bereits verzehrt hat und jetzt auch noch anfängt, Beine und Flügel auszubilden, so sollten wir uns doch im Klaren darüber sein, WO der Feind schwimmt, steht oder fliegt.



          Meinen sie nicht?

  • Hass ist durchaus ein Mittel Extremisten zu begegnen. Und Hass darf auch durchaus denen gelten die aus Frust Faschisten wählen, aber sich persönlich nicht in der Demokratie einbringen.

    • @Justin Teim:

      Und da trennt sich die Spreu vom Weizen.



      Gemäßigte Linke laufen mit einem Schild durch die Gegend auf dem steht: "Hass ist keine Meinung!"

    • @Justin Teim:

      Ein Mittel ist es.

      Aber kein extrem ineffektives.

      • @rero:

        "Ein Mittel ist es.

        Aber ein extrem ineffektives." sollte es heißen.

  • "Wir brauchen "Bundesrepubliklanischen Patriotismus"?



    Echt jetzt?



    WENN wir sowat wie Patriotismus brauchen, dann brauchen wir nen "Weltpatriotismus" - und dann können wir uns den Patriotismuscheiß ja auch gleich sparen. Jawoll.

    Ich habe auch nicht "Ganz Kassel hasst die afd" mitgebrüllt, halte sowat auch für eher kontraproduktiv.

    Aber "links" bin ich und will ich sein und Rechte haben unrecht, dafür steh ich ein.



    Polarisierren müssen wir und dürfen wir, denn Mitläufer sind die besten Nazis....

    • @Ralf Harbusch:

      Ja, echt jetzt…ich bin auch so ein „bundesrepublikanischer Patriot“: Es ist immer noch der beste und menschenwürdigste deutsche Staat den wir je hatten, diesen Staat möchte ich schützen und behutsam weiterentwickeln…Weltpatriotismus klingt für mich dagegen verdächtig nach Weltherrschaft, so von wegen echte Deutsche machen keine halben Sachen, egal ob 1904 im heutigen Namibia oder vierzig Jahre später in Osteuropa…nee Danke!

      • @Saile:

        Da schließe ich mich an.



        Patriotismus ist kein Nationalismus.



        Für mich ist es die Identifikation mit und das Eintreten für unsere Zivilgesellschaft. Die besteht nun immerhin schon im 75. Jahr. Und seit Bestehen ging es immer aufwärts. Mit Toleranz, mit der Achtung von Minderheiten, mit den Freiheiten des Einzelnen.



        Patriotismus bedeutet für mich, diese Bewegung aufrechtzuerhalten.

      • @Saile:

        Da haben wir uns wohl missverstanden :-)



        Mit "Weltpatriotismus" meine ich keinesfalls eine Übertragung unseres kleinkarierten Lokalpatriotismus auf die ganze Welt.



        Ich rede da eher von der Vision einer gemeinsam agierenden und regierenden MENSCHHEIT.



        Da das aber eher ne Vision ist und mit UNSERER Menschheit wohl nicht zu machen ist, müssen wir uns meiner Meinung nach als Individuum eindeutig positionieren und für das kämpfen, was uns wichtig ist.



        Und das geht weit über Autobahnen oder (Ex) Sozialstaat hinaus.

        "Eat the rich" ....

  • "Hilft Hass gegen die AfD?"



    Danke, dass sie dieses Thema ansprechen. Ich weiter die Frage mal aus: "Hat Hass je gegen Hass geholfen?". Nein, ich kenne keinen Fall.



    Auch diese dauernden Nazirufe sind doch reinste Selbstbefriedigung gegen rechts, wird aber in der Zwischenzeit von denen gar nicht mehr ernst genommen und verhallt - das "Argument" ist durch zu häufige Benutzung verbrannt!



    Trotzdem macht es mich sehr zuversichtlich, dass das Volk gerade aufsteht und ganz klar zeigt "WIR sind das Volk", denn die Rechts/Dumpfen sind Gott sei Dank immer noch eine Minderheit und nicht DAS Volk.

  • Manchmal muß man aber leider gegen etwas sein, (auch wenn man das nicht mag, das nicht mögen meine ich) eine Demo für die liberale Demokratie ist ja schön und bestimmt auch ganz gut, aber den Elefanten im Raum muß man schon benennen, denn schließlich ist es genau dieser Elefant der die Demokratie bedroht.

  • Doch, es sind auch Demos gegen etwas, und das ist gut so. Es sind Demos gegen alle, die den Konsens aufkündigen, dass wir uns in der Gesellschaft gegenseitig tolerieren.

    Toleranz für Intoleranz bedeutet das Ende der Toleranten.

    Und das kann, darf, und sollte auch klar gesagt werden. Es ist, was der Slogan „Ganz Berlin hasst die AfD“ bedeutet.

    Was das bringt zeigt www.wahlrecht.de/umfragen/

    Die AfD ist von 22-24% anfang Januar auf jetzt 19-21% abgerutscht. jeder achte AfD-Sympathisant hat sich von ihnen abgewandt..

    • 6G
      698967 (Profil gelöscht)
      @Arne Babenhauserheide:

      Danke für den Kommentar. Genau so sehe ich es auch.

  • Darf ich mir den freundlichen Hinweis darauf erlauben, dass sich die Aussage "Der überwiegende Teil der hier Anwesenden empfindet eine profunde Abneigung der 'Alternative für Deutschland' gegenüber" bei Demonstrationen außerordentlich schlecht skandieren lässt? 😉

    • 6G
      698967 (Profil gelöscht)
      @Rein subjektiv betrachtet:

      Guter Einwand!

    • @Rein subjektiv betrachtet:

      🤣🤣🤣🤣🤣

  • Ich denke, Peter Unfried verwechselt da was, wenn er den Demo-Slogan „Ganz XY hasst die AfD“ allzu wörtlich nimmt.



    Vielleicht müsste man den Terminus „Hass“ durch „Verachtung“ ersetzen, dann wird klarer, was gemeint ist - und es trifft auch die Stimmungslage auf den Demos besser.



    Denn hassen tun doch wohl diejenigen, die sich in Wannsee 2.0-Fantasien ergehen und nicht zögern würden, diese - wie ein Sellner oder ein Höcke - in die Realität umzusetzen, sobald sie die Möglichkeit dazu erhalten. Andere würden es vielleicht tun, weil sie autoritäre Persönlichkeiten sind, aus stumpfem Gehorsam, weil sie eine Notwendigkeit sehen etc. - ganz ohne Hass, kalt und emotionslos, wie auch immer.



    Dass all diese Motive verachtenswert sind, wird doch kein human empfindender Mensch bestreiten. Und das darf (und muss!) auch durch oben angeführte Parole zum Ausdruck gebracht werden. Und nicht nur die Funktionäre, auch die Wähler der AfD dürfen das ruhig zu spüren kriegen. Schließlich sind sie NICHT die Mehrheit.

    • @Abdurchdiemitte:

      Sind Sie sich sicher, dass Sie sich da nichts schönreden?

      Wer Verachtung meint, würde auch "Verachtung" sagen.

      Lina E. ist nur das krasseste Beispiel von nichtrechtem Hass.

      Auch bei linken Demos finden Sie immer wieder Verhalten, das Hass ausdrückt.

      Nur weil man links ist, heißt das nicht, dass man nicht hassen könnte.

      • @rero:

        Ich bitte Sie: wenn die katholischen Landfrauen in Osnabrück - nur mal so als Beispiel - gemeinsam mit anderen, vornehmlich bürgerlichen Demo-Teilnehmern, die das erste Mal in ihrem Leben auf die Straße gehen (was ich übrigens super finde) was mit “Hass” auf die AfD skandieren, sollte man das allzu wörtlich nehmen, gar als Aufforderung zu Straftaten?



        Aber, ach ja, ich vergaß: die armen, verirrten AfD-Seelen könnten ja noch gekränkt sein oder trotzig reagieren - und das wollen wir doch nicht.



        Ausgangspunkt dieser Proteste sind Planspiele zur Deportation mehrerer Millionen Menschen aus Deutschland. Schon vergessen?

  • "Ich lehne Hass ab. Als „Haltung“ ist das indiskutabel und als Strategie fatal." Vielen Dank, volle Zustimmung !

    Leider der Deutschlandfunk darüber nicht nachgedacht und Radiobeiträge zu den Demos mit Wiedergaben der Sprechchöre „Ganz Berlin hasst die AfD“ eingeleitet ... dabei ist Hass die Ursache fast aller Übel.

  • "....wir brauchen jetzt bundesrepublikanischen Patriotismus" . Ohne Worte. Was kommt als nächstes, Vaterland? Nazis sind scheiße und das sage ich auch offen. Seit es die AFD, Pegida u.s.w gibt ständig diese blöden Belehrungen wie man sich nicht dazu äußern sollte. Ablehnung wird mit Hass gleichgesetzt. Das ist Blödsinn. Wer rechts Wählt muss auch damit Leben Nazi genannt zu werden. Das ist Klartext und nicht Hass.

    • @Andreas J:

      "Wer rechts Wählt muss auch damit Leben Nazi genannt zu werden."

      Das ist denen in der Zwischenzeit völlig egal, weil es durch zu häufige Verwendung völlig abgestumpft ist.



      Ich gehe sogar so weit, dass ich sage die ständige Verwendung des Begriffes "Nazi" für Rechte heute führt zu einer schleichenden Verharmlosung des Begriffes Nazis.

      • @Rudi Hamm:

        Menschen die eine Partei mit Deportations-Phantasien, die mit Hass auf alles und jeden der nicht ihren Weltbild entspricht reagiert und die Demokratie ablehnt wählt, sind Nazis. Die ADF bedient sich auch aus dem Vokabular des Nationalsozialismus und es gibt jede Menge Verehrer der NS-Zeit in der AFD. Nicht der Gebrauch stumpft den Begriff Nazi ab sondern das gesellschaftliche Klima in dem diese Ideologie bei vielen wieder gesellschaftsfähig geworden ist. AFD mit Substanz oder die "Mitte der Gesellschaft" die oft genug mit "das doch sind keine Nazis" reagiert hat. Mal davon abgesehen das mittlerweile viele Parteien für Wählerstimmen die Forderungen der AFD umsetzen, während über die eigentliche Ursache unserer Probleme dem neoliberalen Kapitalismus geschwiegen wird. Die geistige Unbeweglichkeit und die Angst vor Veränderungen in der Mehrheitsgesellschaft hat uns die Scheiße eingebrockt. Leichtes Spiel für faschistische Ideologien die Angstbeißer einzufangen.