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Shanghaier Organisation für KooperationAutoritäre Internationale trifft sich in China

Xi Jinping und Wladimir Putin versprechen beim SCO-Gipfel eine neue Weltordnung und demonstrieren Einigkeit gegenüber dem politischen Westen.

Gipfeltreffen: Der chinesische Präsident Xi Jinping (r) weist dem russischen Präsidenten Wladimir Putin den Weg, am 1.9.2025 Foto: Suo Takekuma/Pool Kyodo News/AP/dpa

Seoul taz | Die Befürchtungen des Westens sind im fernen Osten bittere Realität geworden: Während der russische Präsident Wladimir Putin unvermindert die Ukraine bombardieren lässt, rollt ihm sein chinesischer Amtskollege Xi Jinping den roten Teppich aus. Gleichzeitig inspiziert Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un eine neue Raketen­fabrik, ehe er in seinen gepanzerten Zug steigt und ebenfalls nach Peking reist. Dort wird dann am Mittwoch die „autoritäre Internationale“ am Platz des Himmlischen Friedens einer pompösen Militärparade applaudieren, also ausgerechnet an jenem Ort, an dem die Volksbefreiungsarmee 1989 die Demokratiebewegung blutig niederschoss.

Beim Abschluss des Gipfels der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO) am Montag in Tianjin lässt sich bereits beobachten, wie selbstbewusst sich Chinas Führung als antiwestliche Weltmacht inszeniert. Narendra Modi (Indien), Wladimir Putin (Russland), Massud Peseschkian (Iran) und Shehbaz Sharif (Pakistan) sind allesamt gekommen, um der aufstrebenden Weltmacht des Ostens zu huldigen. Dem Westen hingegen bleibt nichts anderes übrig, als von der Ferne aus zuzuschauen.

Das euroatlantische Modell habe sich überlebt, sagte Putin denn auch passenderweise am Abschlusstag des Gipfels. Die Zukunft hingegen gehöre einem System, so Putin, „das die Interessen eines maximal großen Kreises an Ländern berücksichtigt und wahrhaftig ausbalanciert ist“. Damit doppelt er jene Botschaft, die Xi Jinping in die Welt posaunen will: China repräsentiere laut dem chinesischen Machthaber eine „multipolare Weltordnung“, die explizit auch die Interessen des Globalen Südens inkludiert. In seiner Abschlussrede spricht sich Xi wiederholt gegen Hegemonialdenken und eine Mentalität des Kalten Kriegs aus. Und überhaupt: Das SCO-Treffen sei laut dem 72-Jährigen „eine Quelle des Friedens“.

Was auf dem Papier geradezu idealistisch klingt, kann kaum die geopolitische Realität übertünchen: dass nämlich die Volksrepublik mindestens ebenso machiavellistisch tickt wie es die USA auf dem Zenit ihrer Macht waren. Doch Washington wirkt unter Präsident Donald Trump derzeit tatsächlich auf einem absteigenden Ast. Denn die erratischen Handelskriege, die der 79-jährige Republikaner vom Zaun gerissen hat, haben den russlandfreundlichen Block rund um China überhaupt erst möglich gemacht. Dass etwa Indiens Premier Narendra Modi sich dieser Tage derart an die Fersen Xis heftet, wäre noch vor wenigen Monaten undenkbar gewesen.

Westen überrascht Pekings klare Haltung

Ebenso undenkbar war es für die meisten europäischen Staatschefs auch, dass sich Peking derart deutlich gegen den Westen positioniert. Dass Xi zum größten Importeur von russischen Erdöl avanciert und gleichzeitig im großen Stil die Dual-Use-Güter liefert, die Putin für seine Kriegsmaschinerie braucht. Henry Huiyao Wang, Gründer der KP-nahen Denkfabrik Center for China and Globalization, sagte kürzlich unverhohlen in einem Interview, Putin müsse China „eigentlich zutiefst dankbar sein“.

Denn, so Wang: „In gewisser Weise ist es die Aufrechterhaltung normaler Handelsbeziehungen zwischen SCO-Ländern wie China und Indien mit Russland, die verhindert hat, dass die russische Wirtschaft unter den westlichen Sanktionen schnell zusammengebrochen ist“. Diese Aussage war jedoch nicht als Selbstkritik intendiert, sondern sollte die Macht der chinesischen Volkswirtschaft unterstreichen.

Nun werden die meisten Staatschefs des SCO-Gipfels noch bis Mittwoch in der chinesischen Hauptstadt bleiben, wo Xi das Ende des Zweiten Weltkriegs, das im Reich der Mitte durch Japans Kapitulation besiegelt wurde, mit einer Militärparade begehen wird. Das Publikum kann sich schon jetzt sicher sein, dass der Aufmarsch der Soldaten keinesfalls so unbeholfen sein wird wie während der Parade, die Donald Trump im Juni in Washington angeordnet hat. Im Gegenteil: Der Gleichschritt der Soldaten, ein sorgfältig orchestrierter Jubel der Volksmassen und die Totalüberwachung in der Hauptstadt dürften eher an das benachbarte Nordkorea erinnern.

Laut Beobachtern dürfte Xi die Militärparade wohl auch dafür nutzen, um die Geschichtsschreibung der kommunistischen Parteiführung um ein weiteres Kapitel zu erweitern: So möchte der 72-Jährige vor allem die Rolle der KP im Kampf gegen das faschistische Japan betonen. Tatsächlich waren es jedoch vor allem die nationalistischen Truppen unter Militärherrscher Chiang Kai-shek, welche die Japaner zurückgedrängt haben – jener Herrscher also, der mit der kommunistischen Revolution 1949 ins Exil nach Taiwan floh.

Südkorea bleibt loyal gegenüber Washington

Für Trump gibt es aber ein Trostpflaster: Einer seiner engsten Alliierten aus dem Indo-Pazifik reist nicht nach China. Hartnäckig hat Peking darum geworben, dass jetzt auch Südkoreas linker Präsident Lee Jae Myung die Volksrepublik besuchen solle. Doch Lee, der sich um eine Äquidistanz zwischen den USA und China bemüht, hat sich trotz der Trump’schen Strafzölle dann doch für die Loyalität gegenüber Washington entschieden.

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74 Kommentare

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  • Der westliche Liberalismus gründet zum großen Teil auf wirtschaftlicher Vorherrschaft über den globalen Süden und endet regelmäßig dann, wenn diese auch nur in Frage gestellt wird. Beispiele gibt es in Südamerika und Afrika sowie dem Orient seit Jahrzehnten zur Genüge. Nun hat sich tatsächlich mit der Unfähigkeit des Westens, gerechte Wirtschaftsstrukturen möglich zu machen, seine Vorherrschaft überlebt und die Chinesen werden langfristig übernehmen. Ob es für den Süden dadurch wenigstens wirtschaftlich besser wird, bleibt abzuwarten.

  • Ironisch, dass Trump außenpolitisch mehr oder weniger umsetzt, was die anti-amerikanische Linke doch immer gefordert hat. Nicht 1:1 und nicht im Still, aber als Projekt. Rückzug des Westens, Schluss mit dem Glauben an universelle Menschenrechte etc.

  • Ich diskutiere bereits seit sicherlich zwei Jahren mit Freunden und Bekannten, die ein Ende der amerikanischen Hegemonie herbeisehnen. Naja gut, kann man machen und angesichts eines Systems, das einen Trump nach oben gespült hat, kann man sicherlich gute Argumente dafür finden.



    Aber bei der Frage, was darauf folgen kann, bleibt man doch eher schwammig. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Linke ernsthaft eine russische oder chinesische Hegemonie befürworten, aber ich denke, man sollte es für durchaus wahrscheinlich halten, dass sich insbesondere die Chinesen als Nachfolger-Hegemon sehen.



    Müsste ich mich zwischen einer amerikanischen und einer chinesischen Hegemonie entscheiden, würde ich die amerikanische dann doch befürworten.

    • @Katharina Reichenhall:

      Warum muss es denn einen Hegemon geben? Warum sehnt man sich nach so was?

    • @Katharina Reichenhall:

      "Ich kann mir nicht vorstellen, dass Linke ernsthaft eine russische oder chinesische Hegemonie befürworten"



      Doch, ich kann mir das leider sehr gut vorstellen, dass ein nicht unwesentlicher Teil der Linken genau das befürwortet.



      Sehen Sie sich die Haltung der Linken zum Ukraine Krieg, der Rolle Russlands, Putins etc. an. Kriegstreiberei und Säbelrasseln wird ausschließlich im Westen verortet.

    • @Katharina Reichenhall:

      Fragen Sie Ihre Freunde doch mal, ob der Westen eigentlich nur aus den USA besteht oder nicht auch aus z.B. Dänemark und Spanien, und ob das nicht auch ein gewisser Pluspunkt für den Westen ist.

      • @Suryo:

        Ja. Den gewaltigen Einfluß Dänemarks sollte man nicht vergessen...



        Als Beispiel für Abschottung wird es allerdings in Europa gern gelobt.

  • Es bleibt zu hoffen, dass Europa noch rechtzeitig seinen Platz in der multipolaren Welt finden wird. Wichtig wäre dabei zu verstehen, dass andere Länder sich nicht mehr zu ihrem Wohl zwingen lassen wollen. Nehmen wir z.B. Indien: wenn wir Indien mit Hilfe von Sekundärsanktionen zwingen wollen nicht mehr bei Russland Öl einzukaufen ist es doch nur logisch, dass Indien sich China hinzuwendet, trotz historischer Feindschaft. Hoffentlich lernen wir wieder rechtzeitig kompromissfähig zu werden - sonst stehen wir bald ziemlich alleine in der Welt da. Indien ist zb durchaus ein Land mit dem man sich arrangieren könnte, wenn man wollte.

    • @Alexander Schulz:

      Russland aber nicht.

      Aber das würden Sie natürlich niemals schreiben.

      • @Suryo:

        Russland, China oder Indien scheinen durchaus einen Platz zu finden. Ob mir das gefällt oder nicht ist irrelevant.



        Und nein ich sehe Russland (abgesehen von den meisten westlichen Ländern nicht isoliert). Also warum sollte ich so etwas schreiben?



        Bei einer Analyse ist es nicht wichtig, ob man etwas gut oder schlecht findet.

        • @Alexander Schulz:

          Was ich meinte:

          Russland ist kein Land, mit dem man sich arrangieren kann, sondern ohne Zweifel die größte Bedrohung des Westens im Allgemeinen und Europas im Besonderen. Solange dieser Staat von den faschistoiden Silowiki regiert wird, ist Russland der Feind jedes freiheitlich gesinnten Menschen. Man kann sich nicht mit einem Staat arrangieren, der einen vernichten will.

          Aber das würden Sie eben nicht schreiben.

        • @Alexander Schulz:

          Unter einer russischen oder chinesischen Hegemonie hat es sich dann zukünftig mit Ihren Analysen erledigt.

  • Man kann über diese „autoritäre Internationale“ und die Hegemonialansprüche Chinas natürlich lamentieren, wie man will … Tatsache ist, dass „der Westen“ den Autoritarismus immer schon im eigenen Laden hatte und über den Hegemonialismus der USA müssen wir hier doch wohl nicht reden.



    Auch die zweite Amtszeit Trumps macht doch mehr als deutlich, dass MAGA alles andere als einen Rückzug in den Isolationismus bedeutet.

    • @Abdurchdiemitte:

      Autoritarismus ist ein grundsätzlich unvermeidbares, weil menschliches Phänomen. Die Kunst (aus Sicht jener leider gar nicht sooo Vielen, die ihn ablehnen) ist, ihm nicht das Feld zu überlassen und ihm bestenfalls Herrschaftssysteme entgegen zu stellen, die ihn in enge Schranken weisen. Und zu alleroberst: Ihn von Hegemonie-tauglichen Machtpositionen fernzuhalten. Das gelingt in den Staaten, die gerade China huldigen, deutlich schlechter als im pösen, an Allem schuldigen Westen. Insofern ja, wer ohne Sünde ist... Aber die Maßstäbe sollte man schon im Kopf halten. Und die zeigen eben, dass es Nationen gibt, die mit autoritären Tendenzen kämpfen, und solche, wo nur ein paar Unentwegte das tun, die nicht den Hauch einer Chance haben.

      • @Normalo:

        Danke zunächst für Ihren Versuch, das Problem mit dem Autoritarismus mal aus einer grundsätzlichen Perspektive zu beleuchtenden nicht ausschließlich auf der von politischen Systemen.



        Ich kann Ihnen zustimmen und auch wieder nicht: wenn Sie von „unvermeidbar“ und „menschlich“ sprechen, würde ich widersprechen, wenn Sie damit meinen, dass autoritäre Strukturen - von der individuellen Sozialisation bis hin zu ganzen gesellschaftlichen (kulturellen und politischen) Systemen - irgendwie gottgegeben oder ein Produkt der menschlichen Genetik wären. Das sind sie nämlich nicht. Die Lektüre von Heinrich Manns „Der Untertan“ ist übrigens in der Hinsicht auch heute noch erhellend. Oder die Beschäftigung mit Horckheimers „autoritärer Persönlichkeit“.



        Die jeweilige historische wie kulturelle Ausformung dieser autoritären Persönlichkeit mag im „Westen“ anders vonstatten gehen wie beispielsweise in China - und sie hat natürlich Einfluss auf die Entwicklung der unterschiedlichen politischen Systeme.



        Dass liberale Gesellschaften im Westen allerdings per se keine Probleme damit hätten - weil demokratisch verfasst - kann nun nicht behauptet werden.

        • @Abdurchdiemitte:

          Worauf wollen sie hinaus, dass man autoritäre Persönlichkeiten durch Konditionierung verhindern könnte?

          Man könnte auch gerade beim Untertan anmerken, dass die "Sozialisation" von Diederich Heßling doch verdächtig leicht von der Hand ging. Ich will jetzt nicht die alte "Biologismus vs. Soziologismus"-Diskussion führen. Können wir uns also einfach darauf einigen, dass, wo es komplexe menschliche Zivilisation gibt, man auch auf autoritäre Charaktere trifft , und auch hunderte Jahre Demokratie, wie z.B in der Schweiz, dieses Phänomen nicht ausrotten können? Es ist ja schließlich nicht so, als gäbe es dort keine Autokraten.

          Und die Wiederholung, dass westliche Demokratie ihre eigenen Probleme mit Autokraten hätten, hilft auch nicht wirklich weiter. Ich habe ja oben schon geschrieben, dass es nicht darum gehen kann, das Vorkommen autoritärer Persönlichkeiten zu verhindern, sondern sie von der ultimativen Macht fernzuhalten, war noch eine etwas höhere pluralistische Autorität über das jeweils mächtigste Individuum zu stellen. Genau das ist den Ländern wie China, Russland oder Nordkorea bis auf weiteres gescheitert.

    • @Abdurchdiemitte:

      Sie haben Recht, aber leider verlieren wir immer mehr die Fähigkeit zur Selbstreflexion und nähern uns unter anderem in diesem Aspekt immer weiter autoritären Gesellschaften an.

      • @Alexander Schulz:

        Woran machen Sie das fest?

        Wenn etwas den Westen auszeichnet, dann, dass die größte Kritik an ihm seinem eigenen Wertesystem entspringt.

      • @Alexander Schulz:

        Es spricht recht wenig dafür, dass wir uns autoritären Gesellschaften annähern. Betrachtet man aktuelle Diskussionen hierzulande z. B. die Aufregung, die diese Zirkuszelt-Äußerung ausgelöst hat, denke ich, dass wir uns über Probleme in die Köppe bekommen, nach denen sich entsprechend Betroffene in Ländern wie China, Russland oder Iran sehnen würden.



        Man kann sich natürlich in Dinge hineinsteigern. Sieht man hier im Kommentarbereich ja regelmäßig, z. B. wenn die CDU allen Ernstes als rechtsextremistisch bezeichnet wird. Aber das hat ja mit einer realistischen Einschätzung der wirklichen Lage nichts zu tun.



        Realistisch muss man sagen, dass unsere Gesellschaft so wenig autoritär wie nie in der Geschichte war. Was natürlich nicht heißt, dass sich das nicht wieder ändern kann. Bestrebungen in diese Richtungen gibt es von unterschiedlichen Seiten, die klar zu benennen sind.

        • @Katharina Reichenhall:

          „… dass wir uns über Probleme in die Köppe bekommen, nach denen sich entsprechend Betroffene in Ländern wie China, Russland oder Iran sehnen würden.“



          Schon richtig, aber dann müssen Sie auch die historischen, sozialen und kulturellen Bedingtheiten mit in den Blick nehmen, die zur Entwicklung autoritärer Herrschaftsformen in den jeweiligen Gesellschaften geführt haben. Und die sind schon in den von Ihnen als Beispiel genannten Staaten recht unterschiedlich.



          Was beispielsweise China betrifft, würde ich von einer geschichtlichen Konstante des Autoritarismus vom Reich der Mitte über Mao bis zum heutigen staatsmonopolistisch-kapitalistischen System ausgehen. Auch wenn die ökonomischen und sozialen Entwicklungen dort permanentem Wandel unterliegen, so bleibt doch die zentralistisch-autoritäre Herrschaftsausübung durch die Zeiten erstaunlich konstant.



          Bei uns hingegen wird oft von „Zeitenwende“ gesprochen. Warum nur erinnert mich dieser Begriff, wenn er von einschlägigen Politkern in den Mund genommen wird, verdächtig an die markigen Sprüche eins Kaiser Wilhelm Ii. vor dem WK1. Jedenfalls kann niemand behaupten, dass wir gerade liberaleren Zeiten entgegengehen, eher im Gegenteil.

  • Klar, Xi verkündet nicht einfach etwas, sondern will „die Botschaft hinausposaunen“, hinterhältigerweise auch noch von PTN „gedoppelt“. Dass das mit Nazi-Deutschland verbündete Kaiserreich Japan im WK II ähnlich viele Leute in China ermordet hat wie Deutschland in der Sowjetunion? Immerhin erhält es bei Kretschmer das Adjektiv „faschistisch“; die Deutung, vor allem die Kuomintang habe die Japaner bekämpft, ist aber recht eigenwillig, vor allem wollte sie auch die Kommunisten kleinhalten, was den chinesischen Widerstand sicher nicht gerade stärkte. Und klar - gute Organisation bei der Parade ist dann ein Zeichen der Unfreiheit, endlich gelingt der Bogen nach Nordkorea (das aber gar nicht dabei ist). In dem Stil ist alles gehalten, unverständlich bleibt mir, warum dann noch ein larmoyantes „ Dem Westen hingegen bleibt nichts anderes übrig, als von der Ferne aus zuzuschauen“ hinterherschiebt. Beleidigt oder Kanonenbootspolitik in der Krise?

    Kommentar gekürzt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.

    Die Moderation

  • "dass nämlich die Volksrepublik mindestens ebenso machiavellistisch tickt wie es die USA auf dem Zenit ihrer Macht waren."

    Darüber würde ich gerne Ausführlicheres lesen.



    Vielleicht kann mir der Autor, oder gerne auch ein Forist, wie diese Gleichsetzung begründet wird?

    • @sirhc:

      Schauen Sie sich doch allein das Gebaren Chinas im Südchinesischen Meer an. Und das BRICS-Format zB ist doch auch in erster Linie etwas, was China zur Machtprojektion nutzt. Es geht China doch nicht wirklich um „Multipolarität“ oder gar Gleichberechtigung des sogenannten Globalen Südens, sondern um Absatzmärkte und Ausbau von Abhängigkeiten.

    • @sirhc:

      Ach, warum denn? Dass dem Ochsen nicht erlaubt ist, was der Jupiter so alles darf, steht doch eh fest. Jetzt, wo es für die, äh Wertegemeinschaft nicht mehr so läuft, ist halt verstärkte Dämonisierung der Neuen im Machtspiel angesagt. Führen die eigentlich ähnlich viele Kriege wie der reiche Norden in den vergangenen 35 Jahren? Bzw.: Ist damit zu rechnen?

      • @Earl Offa:

        Mit dem Ochsen haben Sie recht, so läuft es in der Realität. Aber mir ist ein wohlwollender Hegemonie lieber als eine Diktatur. Und die USA waren vor Hr. Trump wohlwollend. Z.B. USA hat nie gegen Demokratien und Marktwirtschaften Krieg geführt. Was wir jetzt erleben, ist hoffentlich kein Dauerzustand. Normal kriegen die USA sich immer wieder selbst ein, wenn sie merken, dass es ohne Verbündete auch nicht geht.



        China muss ich nicht dämonisieren, das machen sie durch eigenes Tun selbst. Es ist eine zu allem entschlossene kommunistische Diktatur. Sie unterwerfen Tibet mit äußerster Gewalt seit 80 Jahren. Sie haben die unschöne "Kulturrevolution" gegen die eigene Bevölkerung angezettelt. Dass sie bisher keine Expansionskriege führten, lag einfach an den technischen Möglichkeiten und nicht an der chinesischen Friedfertigkeit. Aber das ändert sich gerade. Sie werden es sehen.

        • @Vigoleis:

          “Und die USA waren vor Hr. Trump wohlwollend. Z.B. USA hat nie gegen Demokratien und Marktwirtschaften Krieg geführt.”

          Die USA haben nie eine demokratisch gewaehlte Regierung gestuerzt?

          Sie sollten unbedingt mal etwas recherchieren!

          • @Marco Dorn:

            Aber nur in den Fällen, wo aus einer demokratisch gewählten Regierung eine linke Autokratie zu werden drohte. Und da sollten Sie vielleicht einmal recherchieren, wie oft dies auch in der jüngeren Geschichte passierte. Demokratische Wahlen (und Demokratie) schützen eben nicht per se vor autokratischen Strukturen, weil die Demokratie (ich zähle zu Demokratien nur solche, die auch den Rechtsstaat, Meinungsfreiheit und Marktwirtschaft garantieren) aufgrund ihres eigenen Selbstverständnisses auch ihre eigenen Feinde zu schützen hat, jedenfalls sehr weitgehend (siehe oben: Rechtsstaat etc.)

        • @Vigoleis:

          Die USA haben wiederholt such demokratisch gewählte Regierungen gestürzt im kalten Krieg. Wohlwollend ist die Weltmacht schon immer im eigenen Interesse gewesen. So traut sich Südkorea ja nicht zu dem Treffen, um bloß nicht in Missgunst zu geraten.

          • @sociajizzm:

            "demokratisch gewählte Regierungen"



            Kleine Korinthe am Rande: demokratisch gewählte Regierungen sind nicht gleich demokratische Regierungen...

          • @sociajizzm:

            Ja, da geht es primäre um Missgunst, sekundär um militärischen Schutz. Deswegen kann ich das nachvollziehen.



            Was meinen Sie wohl, wie lange es dauern würde, bis Südkorea (oder auch Japan) unter den negativen Einfluss Chinas geraten würden, wenn die Schutzmacht USA nicht mehr militärisch präsent wäre? Bei Südkorea würde ich auch eine Invasion des kommunistischen Nordens für möglich bis wahrscheinlich halten. Wer sollte NK stoppen, wenn nicht China? Und wie China sich zu Aggressoren verhält, sehen wir ja im aktuellen Fall.



            Und: Natürlich handelt die Weltmacht USA in eigenem Interesse, wogegen auch nichts zu sagen ist (ist übrigens eine Binse, weil jedes Land so handeln sollte, auch Demokratien, auch Ditschl). Die Frage ist eben, wie sie Verbündete behandelt. Und da war die USA wohlwollend (im KK und danach), ganz im Gegenteil zur z.B. Sowjetunion, die aus den verbündeten Staaten ruckzuck diktatorisch geführte Vasallen machte, die neben der Verachtung der Menschenrechte auch wirtschaftlich und ökologisch in die Knie gingen.



            Alles schon vergessen?

      • @Earl Offa:

        Wir sprechen uns wieder, wenn die Volksrepublik Taiwan bombardiert, oder im Südchinesischen Meer Angehörige der philippinischen Marine tötet. Und dass China seine Tiefwasserhäfen in Pakistan und Myanmar - ganz zufällig zu beiden Seiten Indiens - nur für zivile Zwecke errichtet, oder seine Präsenz im Westpazifik allein friedlichen Absichten entspringt, glauben Sie ja wohl selbst nicht.

        • @Suryo:

          Ich fürchte, dass Leute wie Earl Offa Diktatoren wie Putin oder Xi alles glauben und deren Narrative übernehmen, so lange diese ordentlich gegen den Westen austeilen. Gleichzeitig unterstellen diese Leute westlichen Politikern grundsätzlich Lüge und Kriegstreiberei, egal was diese sagen. Leute wie Trump sind ihnen dabei höchstwillkommen, weil man auf diese alles projezieren kann und Widerspruch schwierig ist.

          • @Katharina Reichenhall:

            Beliebt ist dann auch der Vorwurf der "Heuchelei" des Westens, aktuell gern in Bezug auf Gaza.

            Letztlich billigt man Ländern wie Russland implizit zu, Kriegs- und Menschenrechtsverbrechen zu begehen - denn wenigstens "heuchelt" es dabei nicht. Da kommt dann in letzter Konsequenz raus, dass Russland uns moralisch überlegen ist, weil's ja wenigstens mehr oder weniger offen und ehrlich mordet.

            • @Suryo:

              On point!

  • Dieser Hr. Wang wird im verlinkten Text noch anders zitiert: "...eine von der (UN) geführte Friedenstruppe unter führender Beteiligung Chinas initiiert werden, um eine neue Waffenstillstandslinie zwischen Russland und der Ukraine aufrechtzuerhalten“. Und: Peking "sieht den Konflikt nämlich vor allem als Stellvertreterkrieg der Großmächte und die Ukraine als Marionette der US-geführten Nato."



    Übersetzt heißt das, Peking versucht, seinen kommenden Großkonflikt mit USA weg von der eigenen Haustür (Taiwan) nach Europa zu verlagern und seine "Stellvertreterkriege" zwischen seinem Satrap Russland und den europäischen Nato-Staaten auszutragen. Keine schöne Vorstellung!



    taz.de/Beziehungen...d-Indien/!6107624/



    Der "Westen", insbesondere die Europäer und die verbliebenen Verbündeten in Fernost (J, SKor) müssen sich jetzt das weitere Vorgehen überlegen. Mir scheint, es geht nicht mehr um Taktik, sondern um Strategiewechsel, bei dem das Gewicht der universalen, wertebasierten Weltordnung neu justiert werden muss. Es ist davon auszugehen, dass CH, IND, RUS ihre Interpretation durchzusetzen versuchen, und zwar mit aller Macht. Also: zukünftig Burger oder Frühlingsrolle?

    • @Vigoleis:

      “…das Gewicht der universalen, wertebasierten Weltordnung.”

      Dieses Gewicht hat sich in Staub aufgelöst, spaetestens in Gaza. Wer soll diese Werte noch ernst nehmen nach all den Massakern? Von Korea, ueber Iraq nach Gaza. Diese Werte waren nur fuer den Hausgebrauch gedacht, alsSchlafmittel. Universal war daran nichts.

      • @Marco Dorn:

        Zu Korea (ich vermute, Sie meinen den Koreakrieg 1950ff.) dies aus der Wikipedia: "Der Krieg begann nach abwechselnden Grenzverletzungen beider Konfliktparteien mit dem Überraschungsangriff Nordkoreas, das am 25. Juni 1950 gegen 4:00 Uhr ohne Kriegserklärung den 38. Breitengrad überquerte. Die militärisch überwältigende nordkoreanische Armee erreichte Seoul innerhalb von drei Tagen und nahm es am 28. Juni ein. Als Reaktion auf den Angriff verabschiedete der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen die Resolutionen 82 und 83. In Resolution 83 vom 27. Juni 1950 empfahl der Sicherheitsrat den UN-Mitgliedsstaaten, Südkorea die notwendige Hilfe zu gewähren, um den bewaffneten Angriff Nordkoreas abzuwehren und den Frieden wiederherzustellen." Mit dem Ergebnis der Landesteilung und heute: einem aggressiven kommunistischen Norden, Diktatur übelster Machart, und einem demokratischen Süden (auch wenn es ein paar Jahrzehnte bis dahin, also der Demokratie, dauerte).



        Jeder kann sich als Gedankenspiel ausmalen, wo er lieber leben möchte, wenn er wählen müsste...

      • @Marco Dorn:

        Menschenrechte sind und bleiben universal. Da ändert auch geübte Praxis nichts dran. Aber: Alle Diktatoren dieser Welt haben sich noch nie um Menschenrechte geschert, egal, wie der "Westen" agierte. Verwechseln Sie bitte nicht Ursache mit Wirkung.



        In diesem Sinne zu Gaza: Wenn sich alle, die sich jetzt über das Vorgehen Israels in Gaza erregen, um den jahrelangen antisemitischen rezeptive antiisraelischen Terror der Hamas und anderer arabischer Terrororganisationen und ihrer regionalen Unterstützerstaaten gekümmert hätten und nur ansatzweise derartig moralisch aufgewallt wären, könnte ich Ihre Argumentation noch nachvollziehen.

        • @Vigoleis:

          Mit Diktatoren habe WIR ueberhaubt keine Probleme.

          Nur ein kleines Beispiel:

          foreignpolicy.com/...as-he-gassed-iran/

          Fast alle Monster haben WIR selbst gezuechtet.

          • @Marco Dorn:

            Ist immer schön, wenn man nicht-westliche Kulturen, Staaten und Menschen aus jeder Verantwortung entlässt.

            Auch Afrikaner und Asiaten können selbstständig und aus freier Entscheidung böses tun. Sie brauchen uns dazu nicht. Es handelt sich nicht um kleine Kinder.

            Die Vorstellung, der Westen sei an allem schuld, entmündigt einen sehr großen Teil der Menschheit.

  • Warum die englische Abkürzung SCO und nicht die deutsche SOZ?

    • @Francesco:

      Warum UN und nicht VN? Es wird Deutsch gesprochen!

    • @Francesco:

      Sagen Sie VSA, VNO und ONAV oder doch USA, UNO und NATO?

      • @Suryo:

        Aber in der sonstigen Presse liest man SOZ. Und bei UN und NATO ist Englisch wenigstens Arbeitssprache. Bei der SOZ aber vermutlich eher weniger.

        • @Francesco:

          Die Arbeitssprachen sind russisch und chinesisch, aber damit kann ja hier auch keiner viel anfangen.

  • Dies alles kommt einem vor, wie ein schlechter drittklassiger Film.



    Drehbuch: schlechte Persiflage auf historische Ereignisse; Handlung: das schlechte Drehbuch noch mit völlig irrationalen Sidekicks aufgepäppelt; Schauspieler: wie schlechte Laiendarsteller auf einer Provinzbühne; Regie: alles sehr gut in Szene gesetzt, deshalb der Regisseur auch oskarverdächtig.

    • @Klaus Waldhans:

      Meinen Sie jetzt Tianjin oder Washington?

  • Ich mach mich nicht verrückt - China wird auf nicht absehbare Zeit noch auf die Exporte gerade von High-tech-produkten in die USA, Kanada, Australien, nach Europa und in die anderen, dem Westen zugeneigten Länder, die solche Produkte verwenden und sich leisten können, angewiesen sein. Ein Zusammenbruch der Wirtschaftsbeziehungen zum Westen würden zu einem unmittelbaren Kollaps der chinesischen Wirtschaft führen.



    Über den roten Teppich für Trump reg ich mich nicht auf - Trump hat ihm auch einen ausgerollt.

    • @Il_Leopardo:

      Einen Zusammenbruch der Wirtschaftsbeziehungen zu China können sich aber auch die westlichen Staaten nicht leisten.

      Weil umgekehrt ebenfalls darauf angewiesen sind.

      Ein abgestimmtes Handeln der EU-Staaten mit USA, Kanada und Australien gegenüber China ist doch aktuell eher unwahrscheinlich.

      Verrückt machen braucht man sich natürlich trotzdem nicht. Hilft ja auch nicht weiter.

    • @Il_Leopardo:

      Im letzten Satz meint ich natürlich Putin.

    • @Il_Leopardo:

      Sie meinen wohl eher PTN im letzten Satz. Ansonsten: Ich mach mich auch dann nicht verrückt, wenn die „unseren“ Mächtigen sehr gewogene Presse (taz natürlich sehr oft inkl.) ständig einreden will, die Sorgen der Herrschenden hier hätten gefälligst auch ‚unsere‘ zu sein. Um mal vom ewigen „Dann geh‘ doch gleich nach Nordkorea!“ mal etwas Abstand zu nehmen: Geht es eigentlich in Unternehmen, deren Zentrale sich im „Wertenorden“ (kleine Variante) befindet, stets demokratisch und menschenrechtlerisch zu? Selbst wenn man mal Exzesse rausrechnet, wie gerade bei VW do Brasil wieder bekanntgeworden, im ganz normalen Alltag, irgendwo auf der Welt oder auch hier?

  • Neu ist eigentlich nur das überbetonte Kuscheln von Modi, durch Trumps erratische Zollpolitik, die aktuell einseitig Indien, wohl u.a. für die Abnahme russischen Öls getroffen hat, während eine generelle Anwendung von Sekundärzöllen gar nicht kam. Wie der PotUS alle verprellt, das ist schon "remarkable".

    Bzgl. China gibt es hier keine Überraschung. China will die Ablenkung des "Westens" vom Thema Taiwan. Lippenbekenntnisse Xis für eine baldige Friedenslösung sind nicht mehr als das, auch wenn es bislang nur durch rangniedere Quellen offenbart wurde:



    www.nzz.ch/interna...sslands-ld.1892209

    Ohne dass China auch mit am Tisch sitzt, gibt es in meinen Augen keine Chance auf Frieden in der Ukraine. Die USA können zwar Selensky zu großen Zugeständnissen zwingen, aber bei Putin kann das nur Xi.

  • Russland traut China nicht, und Indien und China bekämpfen sich regelmäßig an der Grenze. Gleichzeitig unterstützt China Pakistan. Das ist eine Allianz bei der Indien von Russland für Öl und Waffen, und Russland von China für Geld und Technologie abhängig ist. Eine koordinierte Strategie Europas könnte Indien leicht aus dieser Allianz lösen. Und die Allianz Russland und China hält nur solange wie Russland für China als Verbündeter interessanter ist anstatt als Beute. Stärkt Europa die Ukraine genug und Russland bleibt im Schlamm des Donbas stecken und blutet aus. Dann wird sich China schon überlegen sich nicht die Ressourcen Sibiriens günstig abzugreifen durch grüne Männchen.

    • @Machiavelli:

      Wie sollten die sich gegenseitig trauen?



      Die kennen sich und sind sich absolut ähnlich.

    • @Machiavelli:

      Diese Staaten arbeiten zusammen, weil sie das gemeinsame Interesse haben, dem dominanten Gebaren der USA und ihrer Verbündeten entgegen zu treten. Auf diesem Gebiet arbeiten sie zusammen. Und wenn sie Probleme miteinander haben, lösen sie diese untereinander. Daran ändern dann auch trickreiche Versuche aus Europa nichts.

      Die Zeiten, in denen Länder wie Indien nach europäischen Pfeifen tanzten, sind längst vorbei.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Sie lösen Probleme untereinander? Welche Probleme und welche Lösungen meinen Sie?

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Das Problem ist, dass man ja speziell an Russland sieht, wie autokratische Staaten „Probleme lösen“.

        • @Suryo:

          Diese Art von Problemlösungen ist aber auch bei Staaten, die sich demokratisch nennen, verbreitet. Scheint nicht an der Regierungsform zu liegen.

          Es gab da mal Überlegungen, ein System zu etablieren, das nicht auf Gier und Bereicherung basiert. Ist aber bis jetzt noch nicht gelungen.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Ich lebe lieber in einer Welt, die von Staaten dominiert wird, in denen man den eigenen Staat kritisieren darf.

            • @Suryo:

              Ich auch. Ich kann es mir aber nicht wirklich raussuchen.

  • Der wichtigste autoritäre Staat, die USA, fehlen aber bei dem Treffen.

  • "Während der russische Präsident Wladimir Putin unvermindert die Ukraine bombardieren lässt, rollt ihm sein chinesischer Amtskollege Xi Jinping den roten Teppich aus."

    Das hat Trump kürzlich auch gemacht. Und dessen einzige Sorge in diesem Zusammenhang wird sich um die Frage drehen, warum ER nicht mit auf dem Foto ist. Ein Umstand, der nicht unbedingt zu meiner Beruhigung beiträgt.

    Man wird sich daran gewöhnen müssen, daß es demnächst neben China und Russland eine dritte große Autokratie geben wird.

  • Daß sich Indien dieser Gruppe anschließt überrascht mich. Deutsche Firmen haben viel in dieses Land investiert und relativ unbeachtet der deutschen Öffentlichkeit sehr viele Arbeitsplätze dorthin verlagert mit Hilfe vergangener Bundesregierungen und Ministerien. Man hat sich seinerzeit davon versprochen, Indien bei der Stange zu halten. Das hat anscheinend nicht so gut funktioniert. Die Arbeitsplätze sind nun trotzdem dort.

    • @Nobodys Hero:

      Firmen investieren, um Geld zu verdienen. Nicht um jemande "bei der Stange zu halten."

    • @Nobodys Hero:

      Dann kann man die ja rückverlagern, wenn man die Arbeit auch in Deutschland zum selben Preis bekommt.

    • @Nobodys Hero:

      Indiens Außenpolitik beruht auf der Doktrin der Nichtbindung. Es wird sich vermutlich keiner Organisation anschließen, die es außenpolitisch zu einem Antagonismus gegenüber dem Westen verpflichtet, also so etwas wie einem asiatischen Gegenstück der NATO zum Beispiel.

    • @Nobodys Hero:

      Was ist daran überraschend? Indien hat genau so ein Interesse daran, den "Westen" auf seine reale Größe zu stutzen, wie die anderen Anwesenden. Da spielen ein paar € aus Deutschland keine Rolle.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Indien hat aber auch kein Interesse an einer chinesischen Hegemonie im indischen Ozean und verstärkt daher durchaus auch sein Verhältnis mit zB Australien oder baut Marinebasen kurz vor Afrika.

        • @Suryo:

          Eben. Und deshalb geht Indien zu einem Treffen, bei dem es nicht um die Hegemonie eines Landes geht.



          Bei uns sind so viele daran gewöhnt, daß es einen Führer geben muß, daß sie sich nicht vorstellen können, dass etwas ohne funktionieren kann.



          Dabei ist es unmöglich, dass ein Land alle anderen über einen längeren Zeitraum dominieren kann. So stark ist niemand. Die Teilnehmer des Treffens in China wissen das.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Natürlich geht es dabei um Hegemonie - die von China.

            • @Suryo:

              Nein. Die versuchen, die Welt in Einflussbereiche einzuteilen. Dabei will natürlich jeder einen möglichst großen Happen. Aber dass nicht einer alles haben kann, wissen sie.

              PS: In 10 oder 20 Jahren wird Indien China überholen...

              • @warum_denkt_keiner_nach?:

                Wenn man sich anschaut, wo China überall Präsenz zeigt, dann scheint der erwünschte Happen aus ca 90 Prozent der Welt zu bestehen. Das soll keine Hegemonie sein?

                Inwiefern überholen? Militärisch?

                • @Suryo:

                  Hier ist kein Platz für lange Analysen.



                  Also nur der Ansatz.



                  Die indische Wirtschaft wächst schnell. Indien ist jetzt ungefähr da, wo China vor 20 Jahren war. Es wird eine ähnliche Entwicklung nehmen. Hat aber einen Vorteil. Während China mit der Alterung der Gesellschaft kämpft, ist Indien jung.