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Scholz ruft Putin anGuter Griff zum Telefonhörer

Stefan Reinecke
Kommentar von Stefan Reinecke

Bundeskanzler Scholz signalisiert Moskau, dass Deutschland für Verhandlungen bereit steht. Und die Ukraine weiter unterstützt. Beides ist richtig.

Bundeskanzler Scholz am langen Tisch bei Wladimir Putin im Februar 2022 Foto: Mikhail Klimentyev/dpa

K anzler Scholz hat mit Putin telefoniert. Zum ersten Mal seit Mai. Also reden statt Kampfpanzer liefern? Da mag es wieder Häme regnen. Aber der Kanzler liegt richtig. Die derzeit auch von eher militärfernen Leitartiklern heftige herbeigesehnte Idee, dass Deutschland, anders als die USA oder andere Nato-Staaten, westliche Kampfpanzer liefert, ist ein Irrweg. Dass von deutschen Kampfpanzern Wohl und Wehe der Ukraine abhängt, ist eine fixe Idee und Selbstüberschätzung.

Es ist beruhigend, dass Scholz an der Doktrin deutscher Außenpolitik festhält, keine Alleingänge zu unternehmen. Seit die Ukraine überraschende militärische Geländegewinne gemacht hat, ist der Chor jener, die genau wissen, wie der Krieg in der Ukraine zu beenden ist, sehr laut geworden. Mit Waffen für Kiew. Jetzt sofort. Der russische Aggressor auf dem Rückzug, die unterlegene Armee der Ukraine auf dem Vormarsch – dieses Szenario mobilisiert verständlicherweise Gefühle und den dringlichen Wunsch, Putins Diktatur fallen zu sehen.

Die Forderung, mit Kampfpanzern den Kollaps in Moskau zu beschleunigen, hat etwas Fiebriges. Naht die Entscheidungsschlacht? Implodiert das Imperium? Die Fantasien haben etwas Überhitztes. Nötig ist aber ein kühler Blick auf das, was wir wissen und das, was wir nicht wissen. Der Rückzug der russischen Armee hat für Risse in Putins Gebäude aus Lügenpropaganda gesorgt.

Es gibt offene Kritik an ihm, und eine Suche nach Schuldigen für die nicht zu leugnende Niederlage – das ist neu. Dies schon für die Morgendämmerung seines Untergangs zu halten, ist äußerst voreilig. Das Regime arbeitet mit Gewalt, Repression, Mord – und die demokratische Opposition ist ohne Einfluss, Macht, Struktur. Offen ist auch, wie die militärische Reaktion aussehen wird: Wächst die Einsicht, dass dieser Krieg nicht zu gewinnen ist – oder radikalisiert Putin den Krieg?

Keiner weiß, was Putin als Nächstes tut

Es ist schwer abschätzbar, wie irrational dieses System reagiert. Aber so zu tun, als wäre Eskalation keine Möglichkeit, ist naiv. Wenig ist in Kriegen gefährlicher als eigene Wünsche mit der Wirklichkeit zu verwechseln. Deshalb ist das Telefonat von Scholz mit Putin richtig. Es wird das verzerrte, gegen Realität hermetisch abgedichtete Weltbild Putins nicht öffnen. Aber es setzt das Signal: Verhandlungen sind möglich.

Scholz hat von Putin das Bekannte gefordert: Waffenstillstand, Rückzug der russischen Truppen, Verhandlungen. Er hat klar gemacht, dass der Westen auf eine russische Eskalation des Krieges reagieren wird. Die Botschaft lautet: Der Krieg ist für Putin nicht zu gewinnen. Der Westen wird, anders als es AfD und Teile der Linkspartei wollen, die Ukraine langfristig mit Geld, Waffen und Sanktionen gegen Russland unterstützen.

Diese Botschaft wieder und wieder zu senden, ist kein Appeasement. Im Gegenteil. Es ist richtig, das Angebot zu verhandeln zu erneuern. Denn dieser Krieg wird nicht mit einer Panzerschlacht, sondern mit Verhandlungen beendet werden.

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Stefan Reinecke
Korrespondent Parlamentsbüro
Stefan Reinecke arbeitet im Parlamentsbüro der taz mit den Schwerpunkten SPD und Linkspartei.
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64 Kommentare

 / 
  • Das Scholz den Kreml-Putin anruft, ist gut und zu begrüßen, wenngleich hinsichtlich seiner Akzeptanz aktuell sehr vorhersehbar.



    A



    B



    E



    R: Interessant finde ich die Überlegung, ob sich die PERSON Putin doch in absehbarer Zeit zu Verhandlungsgesprächen einlassen wird?? DENN aktuell hat ja Putin derart im Westen „verspielt“ (ZURECHT!!!), dass die PERSON Putin FAKTISCH als Verhandlungspartner auf russischer Seite geradezu undenkbar ist. 😉



    Würde folglich die PERSON Putin ZEITNAH UND GLAUBHAFT in Waffenstillstands-, Friedens- und Ukraine-Gebietsverhandlungen eintreten, so würde er dem „Westen“ ein weiteres Schnäppchen geschlagen haben, weil er wider aller Erwartungen und Hoffnungen eben doch auch russischer Verhandlungspartner hinsichtlich der vorgenannten Gespräche wäre.



    Umso mehr Putin innenpolitisch unter Druck gerät, umso attraktiver wird Putin die aufgezeigte Variante schmackhaft werden. Denn die Alternative bedeutet für seine PERSON lebenslange Ächtung durch VIELE, inkl. innenpolitisch; PLUS sein politisches AUS. Putin ist jedoch „Narzisst genug“, dass er politisch noch ein Weilchen mitmischen will. Sonst wäre ja sein zaristischer Vergleich noch unlogischer und aus der Welt gefallen wirkend, als er ohnehin schon ist. Dieses psychologisch motivierte Scenario erscheint MIR (rein subjektiv) die Person Putin SEHR VIEL antreibender, als dies bei proportionaler Betrachtung militärische „Siege“ auszulösen vermögen. Hierüber sollte sich der Westen daher verstärkt Gedanken machen und Anstrengungen unternehmen, um diesem Kriegswahnsinn ein möglichst schnelles Ende zu bereiten!!



    😉

  • Scholz und Baernbock haben absolut nichts zu sagen. Nur Putin und Biden bestimmen, wie es weitergeht.

  • "Scholz ruft Putin an" Umgekehrt wäre auch mal nicht schlecht. Einziges Sprachrohr in diese Richtung scheint ja bis jetzt nur die Gasleitung zu sein.

    • @zeroton :

      ""Scholz ruft Putin an" Umgekehrt wäre auch mal nicht schlecht."



      Stimmt. Aber solange das nicht passiert, zeigt man sich halt kommunikationsfreudiger als die Gegenseite. Da kann ich nichts schlimmes dran finden.

      • @Encantado:

        Nö, schlimm finde ich da erstmal auch nichts dran. Kennte ich den Inhalt des Gespräches, könnte ich mich darin vll noch präzisieren.

  • "Scholz hingegen scheint ein Gespür dafür zu haben, dass es Putin ist, mit dem die Ukrainer einst über den Frieden verhandeln werden müssen … "



    Diesbezüglich hat Scholz ja zum Inhalt des Gesprächs eindeutig informiert: Putin lasse in keinster Weise erkennen, dass er seinen Angriff mittlerweile als Fehler betrachte.



    Genauso hat sich übrigens auch Guterres geäußert, der ebenfalls gestern oder vorgestern mit Putin telefoniert hat: Es gebe keinerlei Hoffnung auf eine Waffenruhe.



    Die Ukrainer werden sicher irgendwann mit Russland verhandeln. Aber nicht mit Putin.

  • Dem Kommentar Reineckes kann ich (diesmal) hundertprozentig zustimmen … die Sichtweise auf die notwendige Strategie im Umgang mit Putin-Russland scheint auch in der taz zuweilen recht eindimensional zu sein.



    So richtig es ist, dass Tor zu Verhandlungen (gerade jetzt, da die russischen Truppen in die Defensive geraten) nicht abzuschließen, so notwendig ist auch weiterhin die militärische Unterstützung der Ukraine, um den Druck auf Putin zu erhöhen und die Ukraine in eine günstige Verhandlungsposition zu bringen.



    Es ist doch eine Binse, dass Waffenlieferungen in enger Absprache mit den übrigen Staaten der Anti-Putin-Koalition erfolgen sollten … der Ruf nach Lieferung schwerer Kampfpanzer im Alleingang jetzt und sofort erscheint mir doch arg populistisch und hilft der Ukraine möglicherweise nicht viel weiter (die Ringtausch-Strategie ist per se auch richtig und vernünftig … wieso es da zwischen Deutschland und Polen massive “Kommunikationsprobleme” gegeben hat, erschließt sich mir auch nicht ganz. So ist der Eindruck entstanden, irgendeine der beiden Seiten hat mit gezinkten Karten gespielt).



    Wer das alles nur durch die ideologische Brille betrachtet, muss freilich zu dem Schluss kommen, dass eine westliche Strategie, die alle möglichen Optionen kalkuliert, reines Teufelswerk ist.

    • @Abdurchdiemitte:

      Dann muss nur noch jemand den Ukrainern erklären, dass sie die Panzer garnicht brauchen. Denn wenn sie aufhören, solche zu fordern, erübrigt sich die Diskussion darüber.



      Allerdings erscheinen mir die Ukrainer recht kompetent in der Einschätzung der militärischen Lage in ihrem Land. Mir erschliesst sich nicht, warum Kommentatoren diesbezgl. schlauer sein sollten.

  • Bei Verhandlungen sitzt die aktuelle militärische Lage mit am Tisch: heute sind rd. 120.000 Quadratkilometer der Ukraine russisch besetzt und wären kaum verhandelbar. Will die "Verhandlungen jetzt"-Fraktion das? Befähigt der Westen die Ukraine, den Aggressor weiter zurück zu drängen, wird um entsprechend kleinere Gewinne Russlands verhandelt. Und nein: im Krieg kannst Du keine Pausen einlegen und warten, was passiert. Russland organisiert sich dann neu, errichtet neue Verteidigungsstellungen und greift erneut an.

    • @Lieblich:

      Ja, das will diese Fraktion, die sich nämlich aus zwei Gruppen zusammensetzt: zum einen den gutmütig- naiven und bequem unbetroffen "Pazifisten", die tatsächlich meinen, man könne mit seinem Vergewaltiger in freundlichen Gesprächen zu einer Einigung kommen, dass dieser das Opfer zukünftig in Ruhe lässt, aber in einem Teil der Wohnung weiter wohnen darf.

      Und dann sind da die verstrahlten Betonkommunisten, für die Putin ein tapferer Sowjetkämpfer gegen den amerikanisch-westlichen Imperialismus ist, der in der Ukraine ein US-Marionettenregime bekämpft und die allen Ernstes behaupten, die USA/die NATO/der Westen greife ja eigentlich Russland an.

  • In der Tat würde ich zum Artikel sagen.

  • „Russia must fail, and it must be seen to fail“ von Boris Johnson und „Russia will fail, and Ukraine and Europe will prevail“ von Ursula von der Leyen sind noch die besten Aussagen zu diesem Krieg. Eines der Ziele muss sein, Putin eben gerade keine Möglichkeit zu bieten, einen Rückzug aus der Ukraine als Erfolg verkaufen zu können. Denn dann lernt das russische Regime es nie.

    • @Suryo:

      Ihr Standpunkt impliziert jedoch, dass ein Regime Change in Russland essentiell für zukünftige Verhandlungen bzw. eine Friedenslösung ist … denn Putin wird selbstverständlich auch einen Rückzug als Erfolg verkaufen. Und die Ziele, die Russland jetzt nicht erreicht, können später ja noch „nachgeholt“ werden, wenn man wieder bei Kräften ist. So dreht sich dieses Rad nur immer weiter.



      Scholz hingegen scheint ein Gespür dafür zu haben, dass es Putin ist, mit dem die Ukrainer einst über den Frieden verhandeln werden müssen … also wäre es doch falsch, diese Tür zuzuschlagen. Mit Waffenlieferungen die Ukraine weiter zu unterstützen, um sie in eine gute Verhandlungsposition zu bringen, widerspricht diesem Ansatz doch in keiner Weise.



      Oder sehen Sie das anders?



      Aber wenn Sie lieber einer politisch eher windigen Persönlichkeit wie Ex-Premier Johnson folgen möchten, müssen sie einkalkulieren, dass ein solcher Sieg nur mit einer vollständigen Kapitulation Russlands erkauft werden kann … und den Preis, den Sie dafür zu zahlen bereit sind, müssten Sie schon offen auf den Tisch legen. Johnson hat‘s nämlich nicht getan.

      • @Abdurchdiemitte:

        "...und den Preis, den Sie dafür zu zahlen bereit sind, müssten Sie schon offen auf den Tisch legen."

        Ich sage mal: den Preis, den Sie dafür zu zahlen bereit sind, dass Russland NICHT scheitert, sollten Sie auch mal benennen. Wie viele Ukrainer sollen denn dafür womit zahlen dürfen?

      • @Abdurchdiemitte:

        Sie sagen, Waffenlieferungen an die Ukraine widersprechen diesem Ansatz nicht. Aber genau das scheint Scholz, zum Mißfallen nicht mehr nur der Osteuropäer, anders zu sehen. Bei den Waffenlieferungen laviert und prokrastiniert er weiter herum.

        Da komme ich auch mit der Argumentation Reineckes nicht mit. Dass die Ukraine nicht allein mit dt. Kampfpanzern gewinnen würde, mag sein. Aber ein paar könnten schon ganz nützlich sein, neben einigem anderen Gerät, nicht wahr? Deutschland könnte da jedenfalls deutlich mehr tun. Wenn die Russen mit Gebietsgewinnen rausgehen, also das Gesicht nicht verlieren, wird es für die Ukraine u den Westen auch nicht einfacher.

        und die Argumentation, das Hinauszögern v Waffenlieferungen verlängert nur den Krieg und erhöht die Kosten klingt immer plausibler: mehr tote ukr. Soldaten als nötig, mehr materielle Zerstörungen und eine längere Auszeit für die Wirtschaft.

    • @Suryo:

      wer sind wir um regime zu erziehen? deutschland hat russland zweimal im letzt jahrhundert überfallen, nicht umgekehrt...

      • @beck jürgen:

        Es geht hier gar nicht um einen regime change, es geht hier allein um Russlands Krieg gegen die Ukraine. Natürlich soll es dabei scheitern, und dieses Scheitern muss auch für alle sichtbar sein. Wie sonst soll Russland lernen? Dass es eben nur durch eine Demütigung auf dem Schlachtfeld geht, dass Putins Fantasien eines russischen Imperiums, das nicht nur auf Augenhöhe mit dem Westen steht, sondern ihm überlegen ist, vor aller Augen zu Staub zerfallen müssen, das ist ganz allein Russlands Schuld. Es hat sich selbst in diese Lage gebracht.

      • @beck jürgen:

        Und jetzt darf Russland auch mal, meinen Sie?

      • @beck jürgen:

        Nun ist es aber zum wiederholten Male Russland, dass eines seiner Nachbarländer illegalerweise überfällt. Das kann man ja mal zur Kenntnis nehmen

  • RS
    Ria Sauter

    Hätte nie gedacht, dass Scholz mir mal symphatisch ist.



    Keine Panzer zu liefern und



    Gespräche führen das finde ich gut!

  • Ich teile die Sicht des Kommentars.

  • "Der Rückzug der russischen Armee hat für Risse in Putins Gebäude aus Lügenpropaganda gesorgt.

    Es gibt offene Kritik an ihm, und eine Suche nach Schuldigen für die nicht zu leugnende Niederlage – das ist neu."

    Und deshalb muss Olaf sofort nach Moskau reisen, einen Ausweg anbieten und Putin retten auf Kosten der ukrainischen Bevölkerung. Denn Deutschland braucht Konstanz. Veränderung ist böse und an Putin hat man sich doch schon so schön gewöhnt, da wäre es ein großer Verlust, würde er nach der Queen auch noch von uns gehen. Bis 96 hält er sicher noch durch, wenn Deutschland ihm hilft mit seiner Mischung aus Zögerlichkeit, Arroganz und "Überrascht sein", weil man schon wieder falsch gelegen hat.

  • "Wir dürfen Putin nicht provozieren!"



    Diesmal wars der Kühnert, der sich als Lachnummer präsentiert

  • Das Fiebrige und Überhitzte findet sich aber vor allem in der Aufbauschung und Überzeichnung der Debatte durch den Autor. Die Forderung nach weiterer, der Situation angemessener Bewaffnubg der Ukraine beruht auf sachlicher Einschätzung der Lage. Und gleichzeitig sind natürlich Gesprächsversuche und Verhandlungsangebote völlig richtig. Wann hört der Blödsinn endlich auf, beides gegeneinander zu stellen? Dieses Entweder-Oder? Verhandlungen brauchen eine Verhandlungsgrundlage, und das wäre in diesem Falle ein erfolgreiches Zurückschlagen der terroristischen, russischen Aggression. Sonst gutenacht Ukraine und gutenacht Europa.

    • @dites-mois:

      Der Kommentar von Reinecke bringt doch genau das auf den Punkt: Beides ist richtig. Das Fiebrige und Überhitzte äußert sich in der Lesart, dem Autor einfach unterzujubeln, er würde beides gegeneinander stellen, nur weil er Scholz für seine Besonnenheit und den Verzicht auf Alleingänge lobt.

  • "Dass von deutschen Kampfpanzern Wohl und Wehe der Ukraine abhängt, ist eine fixe Idee und Selbstüberschätzung."

    Das von deutschen Klimaschutzanstrenungen das Wohl und Wehe der Welt abhängt, ist eine fixe Idee und Selbstüberschätzung.

    Finde den Fehler.

    Natürlich hängt das Wohl und Wehe der Ukraine nicht ALLEIN von Deutschland ab, aber eben ein bisschen. Dieses Argument, Deutschland allein kann eh nichts ausrichten, finde ich sonst immer bei der Frage, welche Klimaschutzanstrengungen wir unternehmen und dass die völlig egal sind, da China viel größer ist. Das Argument ist und bleibt falsch.

    Gespräche schaden trotzdem nicht. Und Panzer auch nicht.

    • @Strolch:

      Sehr viel in meinen Augen Richtiges, aber: Warum nicht erst reden und DANN Panzer liefern?

      Wie Herr Reinecke richtig klarstellt, wären Kampfpanzer zum jetzigen Zeitpunkt ein deutscher Alleingang und - als SOLCHER - von fraglichem strategischem Wert für die Ukraine. Aber unzweifelhaft wären sie eine Eskalation des inhärenten Konflikts zwischen Nato und Russland.

      Das klingt für mich nach einer prima Drohkulisse in Gesprächen ("Finden wir jetzt einen Weg aus dem Schlamassel, braucht es keine Natopanzer gegen russische Soldaten - der Druck wächst..."), nicht nach etwas, was man einfach mal macht. Die Drohung wahrmachen kann man danach immer noch - vielleicht sogar eher zusammen mit anderen Alliierten. Dann würde es auch auch militärisch was bringen.

      • @Normalo:

        Ich habe den Kommentar von Herrn Reinecke beim ersten Mal etwas schnell gelesen. Ich hatte ihn eher dahin verstanden, dass er Panzerlieferungen ausschließt. Aber das stellt er unten ja klar. Daher, es spricht nichts dagegen, erst Mal zu reden und dann zu liefern. Da man bereits in der Vergangenheit Waffen geliefert hat (wenn auch nicht an erster Stelle Deutschland) muss Putin zumindest damit rechnen, dass dieses Szenario keine heiße Luft ist.

      • @Normalo:

        Die hier beschworene Eskalation ist doch ein Trugbild. Natürlich kann Russland sich je nach Lust und Laune provoziert fühlen, aber wenn Sie nüchtern die Reichweite und Zerstörungskraft der bereits gelieferten Panzerhaubitzen 2000 mit der von infrage kommenden Kampfpanzern vergleichen, dann stellt sich schon die Frage, wo hier objektiv die Eskalation liegen soll. Mit dem Argument könnte dann gegen sämtliche Unterstützungleistungen, gleich ob militärisch oder nicht, aufgrund des Eskalationspotentials ins Feld gezogen werden. Eine Eskalation setzt eine Steigerung voraus und die ist unter Berücksichtigung der Panzerhaubitze gerade nicht gegeben.

        • @BluesBrothers:

          Der Unterschied ist, dass eine Panzerhaubitze ein anderes Einsatzgebiet hat und gegen die älteren Kampfpanzer, die Russland zunehmend einsetzen muss, genauso wenig bringt wie gegen brandneue (ein direkter Treffer ist immer tödlich aber äußerst selten, alles andere eher harmlos). Dagegen kann in halbwegs günstigem Gelände eine einzelne Kompanie moderner, glattrohr-bewaffneter westlicher Kampfpanzer ein ganzes Regiment T-72 (oder mehr) zu Altmetall verarbeiten, bevor dieses überhaupt in Reichweite seiner eigenen Kanonen kommt (die dann auch noch gegen die Sandwich-Panzerung der Nato-Modelle ganz besonders genaue Treffer bräuchten). Das gibt die Sorte massiver Feldüberlegenheit, die eigentlich Russland braucht, um sich mit seinen panzerlastigen Verbänden überhaupt irgendwelche Hoffnungen auf einen Sieg zu machen. Von daher kann ich mir schon vorstellen, dass die mögliche Lieferung solcher Kampfpanzer schon eine neue Sorte Messer an Putins Kehle wäre, und seine Reaktion mit Vorsicht zu genießen. Genau deshalb ist dieses Messer ja auch bislang natoweit noch tief in der Tasche vergraben.

      • @Normalo:

        Umgekehrt wird ein Schuh draus: erst Panzer liefern, um der Ukraine eine akzeptable Verhandlungsposition zu verschaffen, dann Verhandlungen anbieten. Auf die lässt Russland sich nämlich nur dann ein, wenn es eine realistische Möglichkeit sieht, massiv zu scheitern.

        • @Suryo:

          Die paar Kampfpanzer, die Deutschland allein liefern könnte, wären bei aller individuellen Kampfwert-Überlegenheit (ich unterstelle mal optimistisch, es wären Leo 2 und Marder) ein Tropfen auf den heißen Stein. Die Front ist zu lang, und andere Länder machen aktuell nicht mit.

          Aber wenn man Putin jetzt den Ölzweig hinhält und den Stahltierchen parallel schonmal liebevoll die Kanonen und Raketenwerfer poliert, dann muss er auch damit rechnen, dass ein Nicht-Eingehen auf den Ölzweig andere Natostaaten folgen lassen könnte. Und DANN hätte er defintiv ein Problem. Das werden sich seine Generäle hoffentlich trauen, ihm zu sagen.

  • "Denn dieser Krieg wird nicht mit einer Panzerschlacht, sondern mit Verhandlungen beendet werden."

    Mein Eindruck ist aber, daß die ukrainische Offensive erst Verhandlungsbereitschaft bewirkt. Man kann es auch anders sagen: Verhandelt wird zur Zeit auf dem Schlachtfeld.

    Reden ist OK, keine Panzer liefern kann eine politische Wahl sein, ABE andere Länder vorschieben (Konsenz) ist verlogen.

  • Schön wäre zu wissen, was gesagt wurde:



    Hey Putin, bei mir hier wird der öffentliche Druck immer größer der Ukraine Waffen moderner Bauart zu liefern. Ich werde das demnächst tun müssen wenn du nicht etwas verhandlungsbereiter und defensiven wirst.



    Das wäre gut, speziell im Interesse der zukünftigen Toten und deren Angehörigen wenn der Krieg einfach weiter geht.



    Leider befürchte ich, dass Scholz ein hilfloses Singsang mit Allgemeinplätzen angestimmt hat.

    • 6G
      651741 (Profil gelöscht)
      @Tom Farmer:

      Die Frage ist doch, wer hat mehr Druck, Scholz oder Putin? Ich tendiere eher zu Scholz. Der Unmut, besonders in der Industrie, Handwerk, Landwirtschaft usw. wird immer größer, der Druck ist enorm. Den spürt auch Habeck in diesen Tagen. Es ist ja nicht nur Gas. Jetzt versucht man, übrigens durch Verhandlungen, an russisches Ammoniak zu kommen, was halt wiederum aus russischem Gas hergesetllt wird. Und somit schließt sich der Kreis.

  • Wird dieser Krieg denn überhaupt je enden? Selbst wenn er nicht in einen großen Krieg eskaliert und selbst wenn eine der beiden Seiten einen deutlichen militärischen Sieg erringen sollte, wäre der wahrscheinlich nur temporär. Der Krieg in der Ukraine könnte zu einem immer wieder aufflammenden Dauerkrieg werden, wie etwa im Nahen Osten.

    Schon bevor Russland in die Ukraine einmarschiert ist, gab es acht Jahre lang Krieg im Donbass – wobei auch die Ukraine immer wieder gegen das Minsker Abkommen verstoßen hat. Und Krieg löst ja die dahinterliegenden Konflikte nicht, sondern verschärft sie. Er vertieft die Gräben, die Fronten. Auch die emotionalen.

    „Mit Kampfpanzern den Kollaps in Moskau beschleunigen“ – gestern wurde in den Tagesthemen einer der Initiatoren eines Antrags auf Amtsenthebung von Putin, Nikita Juferew, interviewt. Wie auch zuvor schon vom Stern und der Washington Post. Seine Äußerungen wurden in zig westlichen Medien verbreitet. Würde ein deutscher Politiker ähnlich in russischen Medien auftreten, er wäre schon längst öffentlich als „Kremlpropagandist“ gebrandmarkt. Herrn Juferew ist weder das geschehen, noch war er mit Gewalt und Mord konfrontiert – sondern lediglich mit einer Ordnungsstrafe. Das zeigt doch, dass das Moskauer Regime zumindest teilweise anders handelt als vom Westen beschrieben.

    Ich gehe davon aus, dass die breite russische Bevölkerung auch diese andere Seite sieht. Selbst wenn sie zunehmend Kritik an ‚Putins Krieg‘ entwickeln sollte. Auch die Gründe für die „Spezialoperation“ und das Kriegsgeschehen selbst wird sie anders wahrnehmen als durch die Linse der westlichen Medien. Und würde Russland besiegt, würde das wahrscheinlich ihr nationales Empfinden stark verletzen.

    Das mag die Widersprüche zum Kreml verschärfen. Doch der Hass, der aus einer Niederlage im Krieg erwüchse, würde sich wahrscheinlich eher gegen die Selenskyj-Regierung und den Westen richten…

    • @Willa:

      Schon bevor Russland ganz offiziell 2022 in die Ukraine einmarschiert ist war es schon seit 8 Jahren im Donbass und auf der Krim, das Minskabkommen ein unerfüllbarer Diktatfrieden gedacht als Mühlstein um den Hals der Ukraine. Dieser Krieg und alle ihn begleitenden vermeintlichen Konflikte in der Ostukraine sind von der ersten Minute 2014 bis heute allein ein Werk Russlands.

    • @Willa:

      Genau diese Gefahr sehe ich auch … und ich sehe nur zwei Optionen, die Zwickmühle zu beenden, die immer wieder zu einem neuen Aufflammen des Konflikts führen würde:



      1. über das Szenario eines direkten Eingreifens der NATO in diesem Konflikt will ich mich erst gar nicht auslassen, denn es wurde - aufgrund der Risikoeinschätzung - von der NATO selbst kategorisch ausgeschlossen. Ich formuliere aber mal etwas ketzerisch entgegen meiner sonst grundsätzlich pazifistischen Überzeugung (advocatus diaboli), dass ein solches Unternehmen durchaus „Sinn“ macht: wenn man nämlich den Putinismus mit der mit ihm verbundenen nationalistischen und imperialistischen Ideologie in Russland ein für allemal ausrotten wollte … damit von Russland eben keine Bedrohung für seine Nachbarstaaten mehr ausgehen kann. Die argumentative Parallele zum Kampf gegen Nazi-Deutschland liegt dabei auf der Hand und es gibt wohl nicht wenige - vor allem in Ostmitteleuropa - die solchen Gedankenspielen nicht abgeneigt sind. Der Haken dabei: das enorme Atomwaffenpotential Russlands, das einen solchen Schritt als zu risikoreich erscheinen lässt.



      2. diese Option lässt sich kürzer zusammenfassen: Rückkehr zur Diplomatie, inhaltlich: Entwicklung einer gesamteuropäischen Sicherheitsarchitektur unter EINSCHLUSS - und nicht in Gegnerschaft - der russischen geopolitischen Interessen.



      Zwischen diesen beiden Polen liegt ein ukrainischer Sieg in Gestalt der Rekonstitution des ukrainischen Staatsgebietes von vor 2014 … was aber den Kern des russisch-ukrainischen Konflikts nicht wirklich löst. Da stimme ich Ihnen zu.

    • @Willa:

      Russland hat das minsker Abkommen direkt nach dem Abschluss durch den Angriff auf Sturm auf Debalzewe verletzt.

      Inwiefern die (bisherige!) Nicht-Ermordung eines im internationalen Fokus stehenden Politikers ein "anders handeln" des fortgesetzt Kriegsverbrechen in der Ukraine begehenden Russlands darstellen soll, ist nichtmal ansatzweise erkennbar. Inwiefern dies eine "andere Seite" darstellen soll, ebenfalls nicht.



      Abgegrundet werden diese Ausführungen mit dem Hinweis, man solle doch auf das "nationale Empfinden" Rücksicht nehmen, dagegen zu dem Opfern in der Ukraine kein Wort.

  • Ich stimme überhaupt nicht mit dem Autor überein.



    Scholz überschätzt sich bewusst. Deutschland als Vermittler ?



    So blöd kann selbst Scholz nicht sein und den Friedensnobelpreis bekommt et dafür auch nicht.



    Was ist bloß in diesen BK gefahren?

  • "Keiner weiß, was Putin als Nächstes tut" Wen interessiert das? Wichtig ist, was der Westen als nächstes tut, denn er hat momentan die Initiative & sollte sie tunlichst behalten. In diesem Sinne ist eine Panzerlieferung mit Pauken, Trompeten & Presseerklärung unumgänglich.

    • @JLloyd:

      "Wichtig ist, was der Westen als nächstes tut, denn er hat momentan die Initiative & sollte sie tunlichst behalten. In diesem Sinne ist eine Panzerlieferung mit Pauken, Trompeten & Presseerklärung unumgänglich."



      Ich antworte mal nicht direkt, sondern frage nur nach den Annahmen, die einen solchen direkten Schluss nahelegen.



      Außerdem sei die Frage gestattet, wo denn "der Westen" die Initiative hat? Meines Wissens ist die Ukraine momentan bei der Rückeroberung durchaus initiativ erfolgreich, aber "der Westen"?

  • 6G
    651741 (Profil gelöscht)

    Scholz, die EU, werden es nie schaffen die Sanktionen aufrecht zu erhalten. Schon jetzt zittern uns die Knie, noch nicht vor Kälte, aber vor der Rezession, vor der Weltwirtschaftskrise. Die Zeichen aus den USA sind besorgniserregend.

  • Hmm, verhandeln kann doch nur die Ukraine und Deutschland wird weder von der Ukraine noch von Russland als Vermittler angesehen. Also was soll das?



    Hier geht's wohl um Innenpolitik oder wie Frau Baerbock das Mal genannt hat: Außen-Innenpolitik, oder wars umgekehrt? Na ja, egal, Scholz will die Grünen kleinhalten und zeigen, was er kann. Habeck hat die SPD ja schon einen Dämpfer verpasst, Baerbock ist wohl auch noch dran. Ist ja schon wieder Wahlkampf. Ansonsten ist das natürlich alles wirr: worüber redet man 90 Minuten mit einem Diktator? Aber laut unserer Verteidigungsministerin sind wir ja Führungsmacht und liefern deswegen auch Waffen in Zukunft an alle, aber nicht die Ukraine! Schon gar nicht Panzer, die sind böse! Gilt aber nicht für schwere Haubitzen und Flakpanzer. Komplett unlogisch.



    Aber ich glaube, der SPD ist das alles egal, Hauptsache man bleibt vor den Grünen. Ich meine, wie kann man sich so eine unfähige Ministerin wie die Frau Lamprecht leisten? Die Rede war bizarr, da kann man gar keine sinnvolle Replik darauf geben, was soll das?

    • @Surfbosi:

      "Hmm, verhandeln kann doch nur die Ukraine und Deutschland wird weder von der Ukraine noch von Russland als Vermittler angesehen. Also was soll das?"



      Ach, sowas kann sich jederzeit ändern. Und Russland hat das Gespräch ja angenommen, von einer Kontaktverweigerung kann also keine Rede sein.

  • Telefonieren ist ja schön und gut (Auch wenn ich mir echt beim besten Willen nicht vorstellen kann wie so ein Gespräch abläuft zumal man auf Putins Wort echt nicht sehr viel geben kann)

    Aber dieses "Deutschland soll keine Alleingänge starten", wenn alles darauf hindeutet, dass Deutschland hinter den Kulissen auch versucht Panzerlieferungen von Verbündeten zu unterbinden ist doch verdammt bigott.

    Und nen Waffenstillstand zu diesem Zeitpunkt zu fordern ist auch nicht gerade wenig naiv!

    • @syle x:

      Aber dieses "Deutschland soll keine Alleingänge starten", wenn alles darauf hindeutet, dass Deutschland hinter den Kulissen auch versucht Panzerlieferungen von Verbündeten zu unterbinden ist doch verdammt bigott.

      Haben Sie da auch eine Quelle?

    • @syle x:

      "Waffenstillstand zu diesem Zeitpunkt zu fordern ist auch nicht gerade wenig naiv!"



      Es geht auch durchaus um Zeichen und Symbolik. Damit wird z. B. zum Ausdruck gebracht, dass das Grundziel Frieden ist und nicht die Vernichtung des Gegners. Könnte vielleicht noch mal nützlich sein, oder?

      • @Encantado:

        Dass wir Westeuropäer alle im Grunde furchtbare Friedfische sind, dürfte man Putin spätestens seit 2014 nicht noch beibringen müssen. Es war doch Teil seines Kalküls, als er den Krieg vom Zaun brach. Wenn überhaupt hat ihn die Wehrhaftigkeit der Ukrainer überrascht.

        Und der Wert von Symbolik in bleihaltiger Luft wird zuweilen auch gerne mal überschätzt....

        • @Normalo:

          "Wenn überhaupt hat ihn die Wehrhaftigkeit der Ukrainer überrascht."



          Hauptsächlich, aber nicht nur. Ich möchte behaupten er ging davon aus dass wir ähnlich reagieren wie bei der Krim, nämlich zögerlich und so gut wie gar nicht. Das war ja dann nicht der Fall. Sichtbarer Unterschied: im Unterschied zu 2014 sieht er es als notwendig an, die Gaslieferungen als Druckmittel zu benutzen.



          Wenn das auch nicht klappt, muss er sich fragen, welche Optionen er noch hat. Da wird es gut sein, dass er weiß der Kampf geht nicht bis zum Äußersten wenn er nicht muss.



          Psychologie halt.

        • @Normalo:

          Die Entwicklung von 3.Reich zu "furchtbaren Friedfischen" könnte gar nicht besser sein!

          • @Philippo1000:

            Hab's auch mehr aus Putins Sicht wortgewählt. Er kultiviert halt ein anderes Ideal.

            Davon abgesehen muss man auch sehen, was das 3. Reich noch angerichtet hätte, wenn es NICHT maßgeblich von den "blutrünstigeren" Sowjets und Amerikanern niedergerungen worden wäre. Der Rest von Europa (mit der möglichen, aber allein auch nicht überlebensfähigen Ausnahme Großbritanniens) war ihm jedenfalls recht hilflos ausgeliefert.

  • Danke!



    Ich teile die im Artikel vorgebrachten Ansichten voll und ganz.

  • Der Anruf kommt meiner Meinung nach zu früh.

    • @insLot:

      "Der Anruf kommt meiner Meinung nach zu früh."



      Solange keine Zugeständnisse gemacht werden, warum? Von mir aus darf da stündlich angerufen werden.



      Verabschieden Sie sich von der Vorstellung, dass Russland von der Landkarte verschwindet. Das wird nicht passieren. Auch dass Putin verschwindet, ist selbst bei einem verlorenen Krieg noch lange nicht ausgemacht. Allein schon aus Vernunft und Eigeninteresse gilt deshalb: Gesprächsbereitschaft zeigen, hart in der Sache bleiben.



      Da vergibt sich doch keiner was.

  • Ich sehe mittlerweile gar nicht mehr so sehr den essentiellen Bedarf der Ukraine an modernen Kampfpanzern. Praktisch wären sie natürlich schon und ich bin da auch nicht dagegen.

    Solange Russland keine intelligenten Anti-Panzer Raketen besitzt, sind die T-72 für die Uktrainer eigentlich ganz o.k., weil die Russen können sie nicht so leicht knacken.



    Umgekehrt sind dieselben T-72 für die russischen Besatzungen Todesfallen.

    Nach meinen Eindruck machen vor allem die GPS-gestützten Präzisionsraketen den Unterschied. Da hat Deutschland aber nichts anzubieten.

    • @Sonntagssegler:

      D hat auch schon einige der präzisesten GPS-geführten Panzerhaubitzen der Welt gesendet, die eindrucksvolle Wirkung gezeigt haben.

      Gegen eine Panzerhaubitze 2000 wird der modernste russische Kampfpanzer, der T-90 und wohl auch der T-14 (noch moderner, nur geringe Anzahl im Einsatz) zum Sekundenkrematorium für die Besatzung.

      Es wurde auch schon SMArt Munition in der Ukraine gesichtet. Damit ist die Artilleriemunition zielsuchend.

    • @Sonntagssegler:

      "Da hat Deutschland aber nichts anzubieten."



      ...wie ordnen Sie die bislang 3 MARS II mit den von Ihnen hervorgehobenen GMLRS-Raketen nebst Ausbildung ein?

  • Ich wundere mich, wie man über neunzig Minuten so ein quasi sinnloses Gespräch über neunzig Minuten durchziehen kann, ohne die Contenance zu verlieren.

    Vermutlich steht da beidseitig aber auch ein Dutzend Berater im Raum, die während der Übersetzung bereits den nächsten Satz formulieren.

    • @Sonntagssegler:

      Haben Sie noch nie eine Rede von Scholz Gehört ?? 90 Minuten reden, ohne was auszusagen, ist die einzige Stärke dieses Kanzlers.

    • @Sonntagssegler:

      Putin spricht relativ gut deutsch.

    • @Sonntagssegler:

      ...nennt sich "Diplomatie" und ist bei problematischen Gesprächen in der Tat eine ganz und gar nicht genusssteuerpflichtige Übung in Selbstbeherrschung.

    • @Sonntagssegler:

      Das würde mich auch sehr interessieren. Eventuell mal eine Reportage hier in der taz wert.