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"Wir Kriegsbefürworter haben keinen Wunsch nach Krieg..."
Sorry, aber das ist semantisch Quark.
Wir Kriegsbefürworter haben keinen Wunsch nach Krieg, sondern nach Abwehr der Gefahr und Stopp des Massenmords.
Also dann müssen doch die Ukraine und Georgien jetzt der NATO beitreten können.
"Abzug aller Nato-Truppen aus den osteuropäischen Nato-Beitrittsstaaten und ein Ende aller militärischen Nato-Aktivitäten dort, ein vertraglicher Verzicht auf jeden weiteren Nato-Beitritt"
- Genau das ist weiterhin das Programm der "Friedensbewegung" (R) bei den kommenden Ostermärschen.
Es wird Zeit für Gegendemos!
"Des Westens als aggressive Kraft, die die russische Zivilisation im Namen der europäischen Liberalität zerstören will"
= "Die USA will die Völker zerstören" habe ich schon oft reden gehört von westdeutschen über 70jährigen.
Diese „Antiwestler“ sind auf ihre Weise antimodern.
Querfront bedeutet Krieg.
Putin will nicht verhandeln, er will, dass sich die Staaten Moskau unterwerfen. Formal noch eigenständig, wäre für diese damit wieder jener Zustand hergestellt, wie er vor dem jener, in Putins Worten "größten geopolitischen Katastrophe", dem Zerfall des Ostblocks herrschte. Bürgerrechte ade. Wer auf Diktatur steht mag Putin folgen. Der Rest wendet sich mit Grauen ab.
An Pluralismus gewöhnte Demokraten wissen leider oft nicht, wie man mit der Mafia verhandelt.
Handel statt Wandel heisst am Ende, Schutzgeld bezahlen zu müssen.
@Friedrich Helmke Schöner Schlusssatz.
Für mich ist es mehr als nachvollziehbar wenn die BürgerInnen von Finnland und Schweden in die Nato wollen. Und das sollte auch so geschehen. Auf Grantien und Zusagen, nicht in Finnland einzumarschieren, kann man getrost pfeiffen. Auch diese Länder haben Sicherheitsinteressen, nicht nur Putin. Mag er sich provoziert fühlen oder bedroht, aber die Linien müssen klar gezogen werden, sonst machen Barbaren immer weiter.
Eine Seite später nach diesem Kommentar lese ich von einer „von den Medien befeuerten regelrechten ‚Kriegshysterie‘“ die der finnische Ex-Außenminister Erkki Tuomioja. Es ist erschütternd, daß und wie sich die taz seit Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine daran beteiligt. Ist es nicht auch eine „verquere Logik“, Frieden mit Waffen schaffen zu wollen, angesichts vorhandener Massenvernichtungswaffen und atomarer Bedrohung, die derzeit höher ist als in der Kuba-Krise? Was hat die Ukraine, was hat Deutschland, was hat die Welt davon, wenn irre Politiker wie Putin (und, wer weiß, demnächst auch wieder Trump) gewisse Knöpfe betätigen? Der Ex-Außenminister warnt zu Recht „vor einer übereilten Entscheidung zu einer derart wichtigen Frage. Die gegenwärtige Situation, in der große Teile der Bevölkerung ‚Angst haben und zu Recht empört sind über das, was in der Ukraine passiert‘, mache es nämlich schwer ‚einen analytischen Beschluss zu fassen‘ und ‚sich über die Konsequenzen unterschiedlicher Alternativen klar zu werden‘. Der Regierung wirft er vor, sich ohne gründliche Analyse von einer aktuellen Stimmung treiben zu lassen.“ Dominic Johnsons emotionaler Kommentar reiht sich ein in den bedrohlichen Mainstream, der sachliche Analyse als Gefühllosigkeit gegenüber der Ukraine disqualifiziert und Fakten der politischen Ost-West-Geschichte negiert - wenn sie denn überhaupt zur Kenntnis genommen werden.
@Britta Martini Von dem Vorwurf der "Kriegshysterie" hörten Wir schon als Russland noch dabei war, die Ukraine zu umzingeln, verbunden mit der strammen Überzeugung, dass Putin bestimmt keinen Krieg anfangen wolle. Was ist passiert?
Leute die nun von "Kriegshysterie" sprechen sind leider etwas geizig damit, Alternativen zur Unterstützung der Ukraine aufzuzeigen. Vermutlich soll sich das Land einfach ergeben, dann wäre der Krieg zumindest vorbei und man könnte guten Gewissens hier sein Leben weiterführen wie zuvor. Gedanken darüber, wie es in der Ukraine weiter geht, werden lieber nicht geäußert.
Mit der Ukraine hätte Putin einen der wichtigsten Produzenten für Getreide und Düngemittel unter Kontrolle und hat damit nicht nur die Option, nach Belieben das Damoklesschwert von Energieengpässen zu schwingen, sondern, viel schlimmer, auch eines in seiner Waffenkammer, das geeignet ist Hungerkatastrophen in ärmeren Ländern auszulösen.
Für den Einsatz von Massenvernichtungswaffen gibt es sehr konkrete Szenarien, die auch in Russland zerstörerische Folgen erwarten lassen. Hungerkatastrophen sind hingegen weniger berechenbar und geeignet einen unvorhersagbaren Flächenbrand an Konflikten auszulösen. Vor allem hält die NATO hierfür keine gleichwertige Antwort bereit.
Nach den direkt betroffenen Ländern wäre von Hungersnöten vor allem der Westen betroffen, der sich vermutlich mit weiteren Flüchtlingswellen und daraus folgenden politischen Spannungen befassen müsste. Entsprechend läge für Putin die Hemmschwelle zum Einsatz dieser Waffe wesentlich niedriger als beispielsweise jener von Atomwaffen.
@Britta Martini zit.:
"[...]atomarer Bedrohung, die derzeit höher ist als in der Kuba-Krise? [...]"
Vielleicht wäre es eine Idee, sich zumindest mit Basiskenntnissen zum Thema auszustatten, bevor Sie sowas schreiben.
@Britta Martini Würden sie denn, wenn sie im Kreml säßen "gewisse Knöpfe betätigen"? Oder wäre ihnen in dieser Position nicht vollkommen klar, dass sie damit auch den eigenen Tod auslösen? Und welche Alternativen scheben ihnen in Bezug auf die Ukraine vor? Welche in Bezug auf das Baltikum, Polen oder Deutschland, wenn man doch angesichts Putins nuklearen Drohungen nur mit Deeskalation reagieren sollte?
Putin testet seit langem die "Grenzen" des Westens aus. Und nach den diversen "bestandenen" Tests (Georgien, Moldau, Krim, Ost-Ukraine) dachte er, er könne sich auch die Ukraine ohne relevante Folgen einverleiben. Hatte vermutlich Hitlers Vorgehen in der Tschechoslowakei im Hinterkopf. Aber dieses Mal hat er sich verzockt.
Das der Mann strategisch ein Dilettant ist, hat er btw. ebenfalls mal wieder gezeigt. Die Sanktionen sind dieses Mal - anders als 2014ff - keine Symbolpolitik, die tun Russland wichtig weh. Womit im Ergebnis - im besseren Fall - Russland ökonomisch wieder da landen wird, wo das Land stand, als Putin Präsident wurde.
Aber ein Satz noch zur Eskalation: Ich hoffe inständig, dass die deutsche Regierung anders denkt, als sie aktuell redet, und sorgfältig abwägt, was zu tun ist.
Bin seit Langem äußerst militärkritisch.
Aber Russland greift unsere Art zu leben an. In der Ukraine, aber dennoch.
Die Antwort darauf kann einfach nicht nur sein, wirtschaftliche Sanktionen zu beschließen und ansonsten zu hoffen, dass die Kriegsverbrechen, Massaker, Vergewaltigungen, Folter und Morde soooo schlimm schon nicht sein werden.
Der russische Staat agiert aggressiv nationalistisch und lässt sich von Appeasement nicht beeindrucken.
@hoax "Aber Russland greift unsere Art zu leben an."
Echt? Meinen Sie die Lebensart, die auf Umweltzerstörung und Ressourcenverschwendung basiert, die in anderen Ländern für Armut,Ausbeutung, Krankheit ,Tod verantwortlich ist,die keine Probleme hat mit Autokraten,Despoten usw. Wirtschaftsbeziehungen zu unterhalten,solange für den Großteil der Bevölkerung Wohlstand und Überfluß garantiert ist?
Ich glaube da brauchen Sie keine Angst zu haben, da ist die "russische Ideologie" ganz dieselbe. Der Unterschied besteht am Ende nur darin wer wie viel Zugriff/Kontrolle auf die globalen Futtertröge hat.Also eher eher bürokratisch-organisatorische Fragen. Für den unterprivilegierten Rest der Welt macht das wenig bis gar keinen Unterschied.
@hoax Richtig!
Wir brauchen einen Churchill statt Scholz!
Aber woher sollen wir den nehmen?
@Andrew Bear Dominic Johnson vielleicht? Ich finde, er sieht ihm ähnlich.🙂
"Vielleicht hofft der russische Präsident, dass im Westen die üblichen Mahner weiter davor warnen, Russland zu „provozieren“ – ..."
Tja, zu Recht, wie uns schon schon im taz-Forum immer mal wieder vorgeführt wird. Und in den nächsten Tagen dann auf Ostermärschen.
@dites-mois Russland provoziert, wer Russland nicht seinen Willen lässt. Nach Moskaus Willen soll jener Zustand wiederhergestellt werden, der vor 1992 herrschte. Aber wer ganz fest an die lupenreine Demokraten in Russland glaubt und daran, dass diese sich an irgendwelche Verträge halten, der kann ruhig dafür demonstrieren gehen.
@Galgenstein Putins Hoffnung auf solche "Mahner" ist berechtigt, da es sie in erschreckender Zahl gibt und sie unbeirrbar ihr "Verständnis" - oder sprechen wir es doch einfach aus: ihre Sympathie - zeigen. Ich hoffe, das war klar.
Siehe Linkspartei, siehe Friedenbewegung, siehe Junge Welt etc etc ... von den eindeutig Rechten ganz zu schweigen.
Sehr zutreffende Einschätzung. Die ersten drei Absätze können wohl so in die Geschichtsbücher eingehen.
Putin und seine herrschende Kamarilla sind Machtpolitiker. Vieles was mit dem Ukraiine-Krieg zu tun hat, ist eher innenpolitisch begründet. Jetzt soll Krieg Die schon lange wankende Machtbasis Putins stabilisieren - Blockkonfrontation im alten Stil ist der Hebel dazu. Krieg hat schon immer dazu gedient, 'Das Volk' hinter sich zu bringen - Hallo Deutschland 1914 und 1939. Putin folgt einer alten Sichtweise, die schon im Zarenreich und parallel im deutschen Reich seit Mitte des 19. Jahrhunderts grassierte. Bürgerliche Revolution und Aufklärung wurden als unrussisch-undeutsch abgelehnt. Während das in Deutschland zwei Weltkriege auslöste, mobilisierte die Sowjetunion unter Stalin zum 'Großen Vaterländischen (!) Krieg'. Mit Antifschismus, geschweige proletarischem Internationalismus hatte das aber so gar nichts zu tun (Hitler/Stalin-Pakt). Vorsicht aber, diese Denkweise, Ablehnung der Aufklärung, Nationale Überheblichkeit, Chauvinismus prägten auch die deutsche Politik bis 1945. Danach zur Demokratie zwangsbekehrt, existieren solche Sichtweisen bis heute auch bei uns (AfD, Ultra-Konservative, Ostalgiker). Fazit: Wir befinden uns in einer politischen Rückentwicklung in machtpolitische Sphären wie vor 1914. Dazu gehört auch und vor allem bellizistische Propaganda - in Ost wie West.
Dieser Wunsch nach Krieg (in den Medien, auch in den "progressiven", in vielen Kommentaren, die in ihnen erscheinen) ist unerträglich. Dies gilt umso mehr in Ländern wie Deutschland und Italien, die sich in ihren Verfassungen verpflichtet haben, den Krieg abzulehnen.
Natürlich ist das Leid, das durch diesen Krieg verursacht wurde, enorm. Wie in jedem Krieg. Wird dieses Leiden enden, wenn mehr Waffen in die Ukraine geschickt werden? Oder wird es nicht vielleicht enden, wenn ein vereinbarter Frieden gefunden wird?
Die Situation erinnert an das, was vor den beiden Weltkriegen passiert ist. Es waren im Grunde zwei europäische Kriege. Am Ende waren diejenigen, die durch diese Kriege wirklich besiegt wurden, alle europäische Länder. Alle, ohne Ausnahme. Der wahre Gewinner waren jedes Mal die USA. Viel mehr die USA als Russland, wie die Fakten gezeigt haben. Wer hat jetzt Interesse an einem Krieg auf europäischem Boden?
Der Irak, Afghanistan, Libyen waren alle Opfer eines Aggressionskrieges. Genauso wie jetzt die Ukraine. Auch in diesen Ländern gab es aufgrund der erlittenen militärischen Aggression Tausende von Toten und immensen Leiden. Warum gab es in diesen Fällen keine Welle der Empörung? Warum wurden keine Sanktionen gegen den Aggressor verhängt? Warum wurden keine Verurteilungen wegen Kriegsverbrechen gegen den Angreifer angedroht?
Aber können wir uns vorstellen, wie der "globale Süden" die Haltung von uns "Western" beurteilt? Können wir überrascht sein, wenn der "globale Süden" nur Gefühle des Unverständnisses gegenüber dem "Westen", wenn nicht sogar Hass hat? Auf diese Weise bereitet der "Westen" nur den Weg für zukünftige Kriege. Der einzige Weg, der nicht nur moralisch, sondern auch klug ist, ist der der Abrüstung und des Dialogs. Und das gilt auch jetzt, in der aktuellen Situation.
@Ugo Pioletti Hat ja nicht lange gedauert, bis die Vorkriegs-Textbausteine wieder ausgepackt werden Und in IHrem Beitrag ist das ne echt "beeindruckende" Liste
- Vollkommen lächerliche Vorwürfe über einen angeblichen "Wunsch nach Krieg" (sonst werden auch gerne mal die Begriffe "Kriegshysterie" oder "Kriegstreiberei" verwendet)
- Verharmlosung des Überfalls Russlands auf die Ukraine
- Die Amis sind an allem Schuld
- Ein kräftiger Schuss guter alter sowjetischer Whataboutism
- Völlig abstruse Thesen
Glückwunsch dazu!
@Ugo Pioletti „Wird dieses Leiden enden, wenn mehr Waffen in die Ukraine geschickt werden? Oder wird es nicht vielleicht enden, wenn ein vereinbarter Frieden gefunden wird?“ Nein, es würde wohl nicht enden, sondern durch ein Terrorregime ersetzt werden: Der Text von Timofei Sergeitsev in der staatlichen Nachrichtenagentur RIA Novosti ruft letztlich zur Entukrainisierung auf –auch „Mitläufer“ des sogenannten ukrainischen „Nazi“-Regimes müssten bestraft werden.
@Ugo Pioletti "".....unerträglich....""
==
Finnland entscheidet binnen Wochen über Nato-Beitritt
1... Die finnische Regierung legt dem Parlament heute einen Bericht über nationale Sicherheit vor, auf dessen Basis die Abgeordneten in den kommenden Wochen über einen Nato-Beitritt beraten sollen. Wenn das Parlament für einen Beitritt zum westlichen Militärbündnis stimmt, könnte das Land bereits in weniger als einem Jahr das 31. Nato-Mitglied werden.
2.. Schweden wird der nächste Staat sein welcher der Nato beitritt
@Ugo Pioletti Ihre Logik lässt nur eine Kapitulation der Ukraine als Ausweg zu, da Putin ja keine Bereitschaft zeigt, die Souveränität und Existenz der Ukraine zu akzeptieren. Dann seien Sie doch bitte auch so ehrlich und sagen es auch so klar: Kapitulation der Ukraine vor Putins faschistischem Regime mit all seinen Folgen.
@Ugo Pioletti Wer wieder einmal Profiteur dieses Krieges ist, steht schon lange fest. Wenn man von diesem Ende her denkt, kann man auch zu anderen Analyseergebnissen als in den mehrheitlichen Medienkommentaren kommen.
@resto Ich liebe es, wenn Statements nur mit nebulösen Andeutungen arbeiten. Das ist so überzeugend.
@Ugo Pioletti Schöner Kommentar.
Eine unabhängige europäische Politik wäre wünschenswert.
@Heinrich1 Eine unabhängige europäische Politik würde allerdings vor allem zweierlei voraussetzen:
1. Ein militärisch starkes Europa.
2. Ein geeintes Europa, das seiner Nationalismen hinter sich lässt.
Nur: Jene die sich mit erhöhten Verteidigungsausgaben anfreunden können, haben häufig Schwierigkeiten mit dem zweiteren und viele die zweiteres ok finden, würden das Militär am liebsten ganz abschaffen.
@Ugo Pioletti "Oder wird es nicht vielleicht enden, wenn ein vereinbarter Frieden gefunden wird?"
Und wie bitte sollte/könnte so eine Vereinbarung ihrer Ansicht nach aussehen? Die bedingungslose Kapitulation der Ukraine? Woher kommt nur diese Vorstellung man müsse gegenüber Putin nur die passende magische Formel aufsagen damit er seiner Armee das Kommando zum Abrücken erteilt?
"Der Irak, Afghanistan, Libyen waren alle Opfer eines Aggressionskrieges. Genauso wie jetzt die Ukraine"
Über den nicht so ganz unwesentlichen Unterschied, dass dort mit Hussein, Gadaffi und die Taliban despotische Regime an der Macht waren die auch nicht davor zurückschreckten die eigene Bevölkerung abzuschlachten wenn es ihnen in den Kram passte, während in Kiev eine relativ demokratisch gewählte Regierung saß, sehen sie aber schon recht großzügig hinweg.
"Der einzige Weg, der nicht nur moralisch, sondern auch klug ist, ist der der Abrüstung und des Dialogs."
Nur wenn man der Meinung ist, der Ukraine und ggf. weiteren Ländern eine politische Zukunft als russische Teilrepubliken unter Putin oder einem Marionetten-Regime empfehlen zu können. Ich würde jedenfalls lieber nicht in einem Land leben wollen in dem Oppositionelle ermordet, die Presse zensiert und Menschen verhaftet werden weil sie etwa in der Öffentlichkeit ein leeres Blatt Papier in die Luft halten.
@Ingo Bernable "Über den nicht so ganz unwesentlichen Unterschied, dass dort mit Hussein, Gadaffi und die Taliban despotische Regime an der Macht waren die auch nicht davor zurückschreckten die eigene Bevölkerung abzuschlachten wenn es ihnen in den Kram passte, während in Kiev eine relativ demokratisch gewählte Regierung saß, sehen sie aber schon recht großzügig hinweg".
Länder, die von einem "despotischen" Regime regiert werden (Irak, Libyen, Afghanistan), können also militärisch angegriffen werden, während Länder, die von einem "demokratisch" (wenn auch "relativ demokratisch") gewählten Regierunhen regiert werden, nicht militärisch angegriffen werden können? Steht das im internationalen Recht? Sagt uns das unser moralisches Empfinden und unser Gerechtigkeitsempfinden?
Können wir wirklich glauben, dass die Kriege in diesen Ländern geführt wurden, um die Bürger dieser Länder vor ihren Despoten zu retten?
Und selbst wenn dies die Absicht war, wurden die Bürger dieser Länder durch diese Kriege gerettet? Geht es den Bewohnern dieser Länder heute, nach diesen Kriegen, besser als vor diesen Kriegen?
@Ugo Pioletti Wenn sie Herrn Johnson und anderen Kommentatoren einen "Wunsch nach Krieg" unterstellen, tuen sie ihnen meiner Meinung nach unrecht.
Dieser Angriffskrieg wurde absichtlich, ohne jegliche zu rechtfertigende Gründe von Wladimir Putin allein begonnen. Nicht vom russischen Volk. Das wird selber bitter dafür bezahen müssen. Über Putins intrinsische Motivation werden sich noch Generationen von Historikern (und Psychologen) streiten. Ein zunehmender Realitäsverlust bei Putin ist unverkennbar. Noch gestern hat er verkündet, die "Operation" laufe nach Plan und werde wie geplant beendet werden. Die gravierenden und zunehmenden Probleme des russischen Militärs werden ihm entweder nicht mitgeteilt, oder er will/kann es nicht verstehen/akzeptieren und daraus den richtigen Schluss ziehen muss. Nämlich dass er ernsthaft verhandeln muss. Bzw. sich zurückziehen. Ihre sehr vernünftige Forderung nach Abrüstung und Dialog läuft deshalb ins Leere. Putin will nicht verhandeln. Und deshalb ist bestmögliche militärische Hilfe für die Ukraine der einzige Weg, diesen Krieg zu verkürzen.
Was in den zeitweilig von Russland besetzten Gebeten geschehen ist, haben wir gesehen. Wer den Ukrainern wünscht, dass es ihnen gelingt, diese Aggression abzuwehren, und wer ihnen dabei mit Waffe hilft, wünscht sich keinen Krieg.
@Barbara Falk Abkürzen - das ist es!
Die Abwärtsspirale die weltweit anfängt sich zu drehen abkürzen.
@Barbara Falk Natürlich unterstelle ich nicht, dass Herrn Johnson einen "Wunsch nach Krieg" hat.
Alles, was ich beobachte, ist ein allzu weit verbreiteter Wunsch nach Krieg, wie er in vielen Medien und in einigen Kommentaren von Lesern der Medien zum Ausdruck kommt.
Und ich schließe mich von ganzem Herzen den Worten des Papstes an, der uns vor einigen Tagen sagte, dass Krieg (auch dieser Krieg) um jeden Preis vermieden werden muss, dass Krieg immer die Schwächsten und Ärmsten trifft und von den Reichsten gewollt ist und dass wir am Ende alle schuldig sind, wenn wir ihn nicht beenden wollen.
@Ugo Pioletti "...dass Krieg (auch dieser Krieg) um jeden Preis vermieden werden muss..."
Um jeden Preis sagt sich leicht, wenn man nicht derjenige ist, der diesen Preis zu zahlen hat.
@Ugo Pioletti "Wer hat jetzt Interesse an einem Krieg auf europäischem Boden?"
Putin und sein faschistisches Netzwerk.
Was schlagen Sie vor, wie darauf zu reagieren sei?
Ein erstaunlicher Kommentar für die Taz. Als Kommentar eines Foristen würde dieser Text normalerweise hier nicht öffentlich werden.
@Nachtsonne Könnten Sie recht haben Ist aber bei anderen Themen nicht anders. :-)
Soviel zur Frage, ob Putin ein begabter Stratege sei. Er ist nicht mal ein begabter Taktierer, vielmehr ein geopolitischer Amateur, der keinen Ahnung davon hat, was er tut. Er agiert wie der letzte russische Zar, der 1904 glaubte, einen "kleinen siegreichen Krieg" gegen Japan führen zu können, jedoch unterlag und damit das Ende des Zarismus eingeleitet hatte. Geschichte wiederholt sich, vor allen Dingen wiederholt sie sich in Russland.
@Michael Myers was zu wünschen wäre!
In der Tat Putins "Logik" stellt eine Art "gegenläufiger sich selbst erfüllender Prophezeiung" dar: genau das was er befürchtet bekommt er auch. Das Ganze ähnelt insofern dem aus der Psychoanalyse bekannten Schema von Übertragung und Gegenübertragung.
Was das über Putin vermuten lässt: ihm wurde als kleinem Jungen systematisch große Teile seiner Empathie rausgeprügelt.
Das Ergebnis ist (s)eine Persönlichkeit, in der große Teile abgespalten sind. Er selber nimmt sich vermutlich sogar als den "Guten" wahr und projiziert dabei seinen ganzen abgespaltenen Teil (inklusive Hass und Enttäuschung) auf den Westen. Ein wirklich schlimmer und auch tragischer Fall einer geschundenen Seele...
All das bedeutet aber auch dass Putin hinter seiner Fassade des "harten Hundes" ein kleiner verängstigter Junge geblieben ist (was nach meiner Auffassung die eigentliche Triebfeder hinter dem seltsamen Phänomen des "Putinverstehens"ist..sprich "Putin verstehen" beihaltet im Wesenskern eine Form von Mitleid mit dem kleinen Wladi)..
Allerdings schwindet das Mitleid mit jeder weiteren Gräueltat.
Daher wird auch seine Fassade des "harten Hundes" immer durchsichtiger.
Es fällt ihm offenbar immer schwerer, den verängstigten Wladi zu verbergen. Ich finde: man kann es immer deutlicher aus seinen Gesichtszügen lesen...
...allzu lange macht der nicht mehr...
@Wunderwelt Klingt etwas küchenpsychologisch, aber sehr schlüssig.
"Allerdings schwindet das Mitleid mit jeder weiteren Gräueltat."
Wohl nicht bei einem gestandenen Ostermarschierer - wenn die Gräueltat keine amerikanische ist, scheint sie nicht sehr zu beeindrucken.
"Da verlangte Russland „Sicherheitsgarantien“ und der Westen beriet darüber sorgfältig"
Muß ich hier weiterlesen? Habs probiert, aber bis zu Ende hats nicht gereicht.
Der Typ ist nicht dumm. Seine Außenpolitik macht Sinn. Die meisten hier wundern sich über fehlendes Mehl und Sommerblumenöl. Von GAS usw. ganz zu schweigen.
Mit Tolstoi hat er halt nicht so, und richtig auf die Fresse konnte ihm bislang wohl auch keiner hauen. Da spann ich mal nen 📞....
Ist Alles unglaublich diffiziel.
So n langen Tisch hab ich mir och gekauft, fürn Flur. Da passt nix Anderes mehr rein, schon gar nicht Gäste.und meine 20 wertvollsten Schuhe aus Elfenbeinleder, hab ich als Dünger in meine 3. Clematien getan.
Kurzum, der Mensch an sich ist die traurigste und unfähigste Gestalt auf Erden
Ich habe eigentlich immer Pro Russland gedacht. Ich habe immer gehofft, dass Europa und Rußland doch wieder in den nächsten Jahren zusammenwachsen werden. Naiv, ich weiß. Aber selbst ich, der Gewalt und Krieg ablehnt, bin persönlich an einem Punkt angekommen, wo ich sagen kann, wenn Putin Europa angreifen würde, würde ich mich sogar bei der Armee melden und mich an die Front schicken lassen, damit ich meine Kinder schützen kann. Ich wäre wirklich bereit, auf mein Leben zu verzichten, damit meine Kinder in Frieden leben können, so wie es in den letzten Jahren größtenteils in Europa war; bis auf den Krieg im Kosovo. Ich habe mittlerweile so eine Wut auf Putin und seine Elite, dass ich sogar zur Waffe greifen würde, damit es uns nicht wie der Ukraine ergeht. Schlimm. Ich bin Ossi, ich habe Verwandte in Polen und weder die noch ich möchte wieder Rußlands Sklaven sein. Es war eine sehr schlimme Zeit damals. Nie wieder, genau so wenig wie den Nationalsozialismus davor.
@Merke So weit wird es nicht kommen, dass du das musst. Aber man muss sehr umsichtig diplomatisch vorgehen -- hätte das schon seit langem tun müssen -- und jetzt auch mit verschärften Mitteln.
@Merke Ich verstehe die Wut, aber Wut ist kein guter Ratgeber. Wut schaltet das Gehirn ab (siehe Wutbürger).
@Merke Bleibt zu hoffen, dass keine Atomwaffen zum Einsatz kommen. Je länger der Krieg dauert, desto größer wird die Gefahr. Sobald Atomwaffen zum Einsatz kommen, bleibt auch nur die Flucht!
Klaus von Dohnanyi weist auch immer noch daraufhin, dass von Deutschland dann nichts mehr übrig bleiben wird, da sich auch laut der aktuellen NATO Pläne immer noch alles über Deutschland entladen würde. Und die naive Einschätzung, der Putin blufft nur, hat sich schon einmal als fatale Fehleinschätzung herausgestellt. Diese sollte zum Wohle unserer Kinder und Enkel nicht wiederholt werden!
@Merke In Anlehnung an einen dämlichen BILD Werbespruch kann man durchaus konstatieren, dass taz Leser (innen) stets bereit sind.
@Rolf B. Jeder Demokrat sollte jederzeit bereit sein die Demokratie notfalls mit der Waffe in der Hand zu verteidigen, ansonsten ist man nur Mitläufer.
@Machiavelli oder seinen Glauben:
denn wer sein Leben erhalten will, wird es verlieren...
@Machiavelli Ein besonderes Zeichen für radikales Denken ist die Verwendung von "alternativlos". Beängstigend insbesondere dann, wenn es um "alternativlose" Natoerweiterung geht.
Viel alternativloser wäre es, das Gehirn einzuschalten und in anderen Kategorien als Krieg, und Feind zu denken. Momentan sehe ich in der Politik keine klärende Kraft und in den Qualitätsmedien fast nur noch StahlhelmträgerInnen.
Wie schnell doch ein Land, das sich Jahrzehnte friedlich verhielt, spätestens mit Eintritt der Grünen in die Bundesregierung zum neuen alten Militarismus zurück kehrt und sich um demokratische und soziale Missstände im eigenen Land kaum noch kümmert.
@Rolf B. Na dann schalten Sie doch endlich Ihr Gehirn an. Sie werden erstaunt feststellen, dass nicht irgendein neuer, grüner Militarismus für die größte Katastrophe in Europa verantwortlich ist sondern Ihre Faschofreunde in Moskau. Aber Vorsicht, es könnte Ihr simples Weltbild erschüttern.
@Machiavelli Wenn ich richtig informiert bin, sind die Freiwilligen aus Europa und Übersee größtenteils organisierte Nazis, die sich in der Ukraine den Asow Regimentern anschließen.
Mir ist nicht bekannt, dass sich Freiwillige aus Europa und Übersee zum Kämpfen in der Ukraine gemeldet haben, die eindeutig dem grün-bürgerlichen Milieu zuzurechnen sind. Warum melden Sie sich nicht dort als Freiwiller zur "Ehrenrettung" der bürgerlichen Mitte? Im Gegensatz zu Ihnen habe ich eine klare Vorstellung, wer sich zuerst absetzt, wenn es um die Verteidigung der Demokratie geht. Vorher sollte geklärt werden, von welcher Demokratie Sie reden.
@Rolf B. Da kämpfen auch eine Menge ganz normaler Veteranen ohne jeden Nazi Bezug. Und selbst wenn dann kämpfen die Nazis dort per Zufall für die richtige Sache.
Btw. Die Ukraine braucht derzeit nur Leute mit militärischer Ausbildung, ich bin leider Anfang dieses Jahres als Reservist in Deutschland wegen long-Covid Folgen abgelehnt worden.
Die Ukraine braucht auch nicht mehr Manpower sie braucht Waffen und wovon sie klare Vorstellungen haben ist mir ziemlich egal zum Thema Russland lagen sie die letzten Jahre immer falsch.
@Machiavelli "Demokratie" und "Waffe in der Hand" passt nicht zusammen. Entweder regiert das Volk oder es regieren die Waffen, beides geht nicht. Sieht man auch in der Ukraine. Der Krieg (auch wenn er hier natürlich aufgezwungen ist und die Ukrainer nichts dafür können, dass sie sich verteidigen müssen) macht das Land ja nicht demokratischer, sondern im Gegenteil autoritärer und unfreier.
@Günter Picart Also sollten die Ukrainer im Sinne der Demokratie die Waffen niederlegen und sich Moskau unterwerfen? Ziemlich steile These; wer daran glaubt, glaubt sich, dass auch die geplante russische Entnazifizierung der Ukraine der Stärkung der Demokratie und dem Kampf gegen den Faschismus dient.
@Fran Zose Blödsinn. Die einzige These ist, dass die Ukraine durch den Krieg nicht demokratischer, sondern militaristischer und martialischer wird. Ist auch nicht meine These, sondern abzusehen, siehe Aljoscha.
www.deutschlandfun...-60c56458-100.html
(ab Min. 12)
Das ändert nichts daran, dass es u.U. alternativlos sein kann, das Land zu verteidigen, solange es sinnvollerweise geht und wenn der Aggressor nicht aufhört. Ein Gewinn für die Demokratie ist das aber in keinem Fall, denn auch ein an sich gerechtfertigter Verteidigungskrieg führt zu Verrohung und Gewaltkultur.
"Dieses Pathos, diese Kriegsrhetorik, dieses endlose Heroisieren von Dingen, die einfach abscheulich sind" (Zitat Aljoscha), sind natürlich nicht gut für eine freie Gesellschaft mit einer friedlichen politischen Kultur.
Die Frage ist nur, ob wir es auch überleben, wenn, und das ist ja das ungenannte Ziel solch bellezistischer Artikel, die NATO als Kriegspartei in der Ukraine eingreift. Nur mit Waffenlieferungen und verdeckten Aktionen wird man " dem Russen", und man darf dies zur Zeit pauschalisieren, in der Ukraine nicht Herr werden.
Der Krieg zwischen Israel und der Hamas lässt alte Konflikte in der linken Szene wieder aufbrechen. Ein Dialog erscheint so gut wie unmöglich.
Russlands Außenpolitik: Putins verquere Logik
Mehr Nato-Präsenz in Osteuropa, Nato-Beitritte, Aufrüstung der Ukraine: Putins zerstörerische und brutale Außenpolitik wendet sich nun gegen Russland.
Ein langer Tisch allein macht noch keine Politik Foto: Mikhail Klimentyev/Kreml/Sputnik/reuters
Es ist eine gefühlte Ewigkeit her, da empfing Wladimir Putin Staatsgäste am langen Tisch, Nord Stream 2 galt als privatwirtschaftliches Projekt und dem russischen Außenminister Sergei Lawrow wurde aufmerksam zugehört. Da verlangte Russland „Sicherheitsgarantien“ und der Westen beriet darüber sorgfältig.
Zu diesen Sicherheitsgarantien gehörte neben dem Beharren, die Ukraine dürfe nie der Nato beitreten, der Abzug aller Nato-Truppen aus den osteuropäischen Nato-Beitrittsstaaten und ein Ende aller militärischen Nato-Aktivitäten dort, ein vertraglicher Verzicht auf jeden weiteren Nato-Beitritt und ein Ende der „nuklearen Teilhabe“, also der Stationierung atomarer Kurz- und Mittelstreckenraketen der USA in Westeuropa.
Im Gegenzug bot Russland: nichts. Die Forderungen waren unverhandelbar und wurden daher auch nicht verhandelt. Wenige Wochen später überfiel Russland die Ukraine. Moskau überzieht das Nachbarland seither im Namen der „Entmilitarisierung“ mit grausamsten Kriegsverbrechen und setzt eine im Namen der „Entnazifizierung“ gepredigte genozidale Auslöschungsrhetorik in die Tat um. Und als Folge tritt alles ein, was Russland mit seinem Forderungskatalog vorgeblich stoppen wollte.
Die Nato-Militärpräsenz in Osteuropa wird ausgeweitet, die Ukraine wird aufgerüstet, eine Erhöhung der US-Nuklearpräsenz ist im Gespräch ebenso wie ein Nato-Beitritt bislang „neutraler“ Staaten wie Finnland oder Schweden – und Brüssel und Kiew sprechen über einen EU-Beitritt der Ukraine. Alles, was Russland vehement ablehnt, wird also in Reaktion auf Russland Realität.
Man kann Putins Außenpolitik daher als ausgesprochen kontraproduktiv bezeichnen. Vielleicht hofft der russische Präsident, dass im Westen die üblichen Mahner weiter davor warnen, Russland zu „provozieren“ – so als ob Russland nicht schon unprovoziert schlimm genug agiert. Zu befürchten ist aber eher, dass diese Entwicklung gewollt ist. Putin zeichnet gegenüber dem russischen Volk ein Zerrbild des Westens als aggressive Kraft, die die russische Zivilisation im Namen der europäischen Liberalität zerstören will. Mit seiner Gewalt will er jetzt den Westen dazu bringen, diesem Zerrbild zu entsprechen – damit Russland als Führungsnation eines aggressiven „Antiwestens“ auftreten kann. Die Ukraine ist dafür Putins Fußabtreter.
Gerade deswegen aber ist der Kurs, die Nato zu stärken, richtig und alternativlos. Wer daran zweifelt, braucht nur den Menschen in der Ukraine zuzuhören. Sie können davon Zeugnis ablegen, was passiert, wenn Russland sich durchsetzt. Wenn sie es überleben.
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Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Kommentar von
Dominic Johnson
Ressortleiter Ausland
Seit 2011 Co-Leiter des taz-Auslandsressorts und seit 1990 Afrikaredakteur der taz.
Themen
Journalismus im Angriffskrieg – taz Talk