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Rückschlag bei WärmepumpenFehlstart für die Wärmewende

Anja Krüger
Kommentar von Anja Krüger

Deutschland soll bald klimaneutral heizen, doch die Zahlen sind entmutigend. Die Regierung muss deutlich zulegen.

Fast 90 Prozent der Haushalte nutzten im Jahr 2022 Gas- oder Ölheizungen oder Fernwärme, in der Regel fossil erzeugt Foto: Gaby Wojciech /Deepol/plainpicture

D er Umstieg auf klimaneutrales Heizen steht in Deutschland noch ganz am Anfang. Die Zahlen des Statistischen Bundesamts zur Wärmeerzeugung in Wohngebäuden zeigen ein fatales Bild: Fast 90 Prozent der Haushalte nutzten im Jahr 2022 Gas- oder Ölheizungen oder Fernwärme, die in der Regel ebenfalls fossil erzeugt wird. Klimafreundliche Heizungen wie Wärmepumpen waren am 15. Mai 2022, dem Stichtag des Statistischen Bundesamts, kaum verbreitet. Seitdem hat sich zu wenig geändert.

Die Daten der Sta­tis­ti­ke­r:in­nen spiegeln die Lage zu Beginn der Amtszeit der Ampelregierung wider. Zumindest SPD und Grüne sind angetreten, daran etwas zu ändern, schließlich stammt fast ein Fünftel der CO2-Emissionen aus Gebäuden, der größte Teil davon aus mehr als 20 Millionen Heizungen.

Bis 2045 soll Deutschland eigentlich komplett klimaneutral heizen. Um das zu erreichen, sollen nach dem Willen der Regierung pro Jahr eine halbe Million Wärmepumpen installiert werden. In den Jahren 2022 und 2023 schien dieses Ziel durchaus erreichbar, der Absatz ging steil nach oben – bis die Pro­mo­te­r:in­nen der Kampagne gegen das Heizungsgesetz Wärmepumpen systematisch schlechtmachten. Hunderttausende neue Gasheizungen wurden eingebaut, der Verkauf der Wärmepumpen fiel jäh ab und hat sich bis heute nicht erholt. Springer-Presse, Union und FDP haben der Wärmewende einen spektakulären Fehlstart bereitet. Eine Folge: Noch immer lassen Bür­ge­r:in­nen neue Gasheizungen einbauen, denn das ist noch einige Jahre erlaubt.

Für künftige Regierungen wird das ein riesiges Problem. Denn sollten die Klimaziele nicht kassiert werden, wird sich spätestens in den 2030er Jahren die Frage stellen, wie die dann noch laufenden Millionen fossiler Heizungen zügig ersetzt werden können. Das wird viel Geld kosten. Besser wäre es, wenn Regierung und Opposition heute die Wärmewende voranbringen würden – und gemeinsam für die Akzeptanz und sozialverträgliche Finanzierung klimafreundlicher Heizungen sorgen.

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Anja Krüger
Wirtschaftsredakteurin
Buchveröffentlichungen: „Die verlogene Politik. Macht um jeden Preis“ (Knaur Taschenbuch Verlag, 2010), „Die Angstmacher. Wie uns die Versicherungswirtschaft abzockt“ (Lübbe Ehrenwirth, 2012).
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43 Kommentare

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    Die Kommune

  • Und wenn man ersten Meinungen glauben schenkt wird die Reform der Grundsteuer teuer teuer teuer und da wird dann noch weniger Geld für energetische Sanierung da sein

  • Die meisten Rentner mit Haus werden gar nichts tun



    Ein Rentner in seinen Haus von 1970-80 wird wohl kaum seine Ölheizung raus werfen und für 50.000€ auf Wärmepumpe umbauen. Er würde den ROI gar nicht mehr erleben. Die hohe Summe deshalb, weil auch die Heizkörper dieses Jahrgangs nicht ausreichend wären, er also die komplette Heizung von unten bis oben sanieren müsste. Ich denke 90% aller Rentner mit Haus werden nicht umrüsten.



    Wärmepumpe ist eine gute Technik, aber allselig ist sie dann doch nicht. Sie passt nicht immer.

  • Mehr Wärmepumpen+sozialverträgliche Finanzierung=klimafreundliches Heizen.



    Ein wunderschönes Mantra.



    Ich bin da skeptisch. Wärmepumpen (und E-Autos) brauchen enorm viel Strom - also Ausbau von Wind und Solar, so die Idee.



    Okay, wir brauchen aber am meisten Strom im Winter, weil da die Heizphase ist und auch E-Autos dann mehr verbrauchen.



    Das Problem: im Winter ist der Ertrag von Solar und Wind niedriger.



    Das bringt ein Dilemma mit sich: entweder wir bauen enorme Überkapazitäten an Solar und Wind auf um eine Energiesicherheit auch im Winter zu gewährleisten (A) oder wir zerpflügen wirklich JEDEN Bergrücken den wir haben und bauen da Pumpspeicherwerke rein (B), anders können wir stand heute den Überschuss aus dem Sommer noch nicht bis zum Winter speichern.



    Idee B ist extrem umweltzerstörend und enorm teuer. Idee A ist aber auch sehr teuer, schon jetzt bezahlen wir im Sommer um Strom loszuwerden und kaufen im Winter zu. Beides bezahlen am Ende wir alle.



    Und was den Ressourcenverbrauch betrifft sind A und B jäh entfernt von ressourcenschonend.



    Der fossile Ausstieg ist alternativlos, keine Frage - Wärmepumpen und E-Autos kommen aber die Umwelt kaum billiger in der jetzigen Strategie.

  • In der gesamten Regierungszeit der CDU ist nichts, gar nichts passiert. Als der GRÜNE Habeck damit anfing, wurde das alles sofort von CDSUAFDP und der Springerpresse heftigst und polemisch bekämpft. Und jetzt? Jetzt ist die Ampel schuld, na klar....

  • Natürlich hat die Hetzkampagne von BILD und CDU zur Verunsicherung beigetragen. Der unglückselige Kompromiss zum GEG (Heizungsgesetz) gab dem Ganzen den Rest. Gerade die ach so staatsferne FDP wollte die KWP (kommunale Wärmeplanung) und hat damit Fristen in die Welt gesetzt, die nur verzögern.

    Wer jetzt schon umbaut, sieht sich aber, neben den Kosten der Wärmepumpe, nicht unerheblichen Umbauforderungen des Netzbetreibers gegenüber. Es ist schön und gut, dass der Netzbetreiber WP regulieren will, um eine Netzüberlastung zu vermeiden, aber nicht, wenn damit eine kostenintensive Erneuerung von Zählerplätzen verbunden ist. Da geht es schnell um fünfstellige Beträge.



    Hier müssen dringend die Spielregeln geändert werden. Der Zählerplatz (Zählerschrank etc.) muss als Teil des Übergabepunktes noch vom Netzbetreiber gestellt und bezahlt werden.



    Bei diesem Stück kommen außerdem toxische Strukturen zu Tage. Nicht nur ein Elektriker, der betreten zum Vorgehen der Netzbetreiber schweigt, weil Benachteiligung (Mobbing) gefürchtet wird.



    Die Zeche zahlt der Kunde. Hier muss es eine Ombudsstelle geben, die neutral klärt.

  • Der Strompreis wird in Deutschland sehr bald wieder entscheidend steigen, vor allen für Privathaushalte, da es sich unser Staat schlicht nicht mehr leisten kann diesen immer weiter zu subventionieren. Durch die Abschaffung der EEG-Umlage, den Ausbau von Wind und PV-Anlagen zu überhöhten Einspeisevergütungen fehlen allein in diesem Jahr rund 10 Milliarden in der Kasse des Rechenkünstlers Habeck.

  • Gründe:



    - die Funktion einer Wärmepumpe ist den meisten Menschen fremd, aber jeder weiß - zumindest im Prinzip - wie eine Gas-/Ölheizung funktioniert



    - Es war lange nicht klar/bekannt, dass man Wärmepumpen auch in ungedämmten in Altbauten einzusetzen kann. Diese Problematik wurde erst thematisiert als bereits massiv Front gegen das Heizungsgesetz gemacht wurde



    - Wärmepumpenheizungen waren überteuert (sind es womöglich weiterhin), weil die Subventionen die Preise getrieben haben (der typische Abgreifeffekt)



    - im Handwerk fehlt(e) es schlicht und ergreifend an techn. Kenntnissen. Bekanntlich bringt schon eine einfache Solarthermieanlage so manchem Installateur an die Grenzen seines Knowhows. Mit Gas- und Ölheizungen kennen dagegen kennt man sich aus.



    - Um das Potenzial einer Wärmepumpe auszunutzen, muss das betreffende Gebäude thermisch saniert werden. Das bedeutet: neues Dach, Fußbodenheizung, Isolierung der Wände (möglichst ohne fossile Dämmstoffe), sofern dies baulich möglich (Gründerzeitbauten). All das kostet in jedem Fall sehr viel Geld - ein Vielfaches der Investition, die für die Wärmepumpe selbst aufzuwenden ist . Dieses Geld haben viele Altbaueigentümer nicht

  • Unter günstigen Bedingungen können Wärmepumpen mit 1 kWh eingesetzter Elektroenergie 3,5 bis 4 kWh Heizenergie bereitstellen. Mit anderen Worten: Es ist nur max. ein Drittel soviel fossile Energie nötig, als wenn man eine herkömmlich fossile Heizung hat.



    Insofern bringe Wärmepumpen immer einen Vorteil gegenüber den Altsystemen.

    • @Minion68:

      Falsch, Wärmepumpen werden mit Strom betrieben und für eine kWh Strom werden zwei bis drei kWh fossile Energie verbraucht -- vor allem an den Tagen, an der der Löwenanteil des Jahresheizwärmebedarfs anfällt und die Arbeitszahlen besonders niedrig liegen.

    • @Minion68:

      Mit anderen Worten:



      Die Wärmepumpe bringt's nur, wenn sie nicht mit fossil erzeugtem Strom (Kohlekraftwerk: ca. 30 bis 35% Wirkungsgrad) betrieben wird.



      Sonst ist's ein Nullsummenspiel - aber ein ziemlich teures, wenn man eine vorhandene Heizung vor der Zeit austauscht.

    • @Minion68:

      ja, unter günstigen Bedingungen. Aber wenn die Temperatur unter minus 8 geht, dann wird weniger als 1 kWh Wärme pro kWh Strom erzeugt, und die WP muss regelmäßig erhitzt werden, zum Abtauen des Eises dass sich bildet. Fas kostet zusätzlich Strom. Und nchts, wenn es besonders kalt ist, scheint keine Sonne und wenn der Wind nicht weht dann müssen halt Gaskraftwerke ran. Das mit der WP klingt gut, aber wenn man sich die Details anschaut dann relativiert sich das Ganze ziemlich schnell. Die WP ist für einige Anwendungen geeignet, für andere nicht und da der Betrieb nur mit erneuerbaren unmöglich ist, wird die CO2 Einsparung auch nicht soo doll sein wie die einfache Rechnung mit dem günstigsten Fall suggeriert.

    • @Minion68:

      War als Antwort auf den Kommentar von Barthelmes Peter gedacht.

  • Klarer Investitionsfall.



    Unproduktive Ausgaben für Auto-Industrie, Fliegen, Superreiche stoppen.



    Steuer wieder angemessen hoch für Bonzen.



    Wir brauchen das Kapital für solche, zukunfsgerichtete Investitionen, und zwar jetzt.



    Wer gibt Lindner den nötigen Volkswirtschaftsgrundkursus?

  • Die Regierung muss aufs Tempo drücken..



    Den meisten Leuten fehlt schlicht das Geld um dies umzusetzen.

    • @M. S.:

      Das mit dem fehlenden Geld ist ein Irrtum.



      Gerade da greift das neue GEG mit seinen Fördergeldern.



      30% der Kosten sind ja nur der Mindestbetrag, den die Ampel bei einer Umstellung auf eine Wärmepumpe zahlt.



      Für Eigenheimbesitzer mit einem Einkommen unter 40.000€ pro Jahr sind bis zu 24.000 € drin.



      Hinzu kommt, dass die Investition auch finanziert werden kann .



      So ist es eben möglich Wärmepumpe plus Photovoltaik nach (An)Zahlung durch die Fördergelder, bei größeren Anbietern, mit (einem mir vorliegenden Beispiel Einfamilienhaus), mit rund 250€ monatlicher Rate zu finanzieren.

    • @M. S.:

      Nein! Die meisten Leute glaube, dass ihnen das Geld fehlt, weil sie von Panikmache beeinflusst werden.

      Was davon zu halten ist, sehen wir hier: taz.de/Friedrich-M...maschutz/!6014718/

      • @Jörg Schubert:

        Die meisten Leute in diesem Land sind in einem Alter, dass für sie Armortisierungszeiträume von 30 Jahren nicht überzeugend sind und sie ohnehin keine Kredite mit einer längeren Laufzeit mehr bekommen.

  • In Neubauten funktionieren Wärmepumpen natürlich gut.



    Doch bei Altbauten hat das Konzept hat eine alles entscheidende Lücke:

    Viele Altbauten sind nicht so dicht zu dämmen, dass man sie mit einer niedrige Vorlauftemperatur heizen könnte. Wärmepumpen jedoch können nur niedrig.

    An dieser Stelle funktioniert der Anspruch "eine Größe für alle nicht".



    Mit "viel (Wärmepumpe) hilft viel" kann man eben einen großen Teil der Häuser nicht umstellen - wenn man nicht in gigantischem Stile abreißen und neu bauen will.

  • Beim Ausbau der erneuerbaren Energien geht es nicht unbedingt nur um den Klimaschutz, sondern darum das sich die Wirtschaft und Politik perspektivisch von den fossilen Energien unabhängig machen.

    Bis noch vor 10 - 15 Jahren wurde ständig vom Peak of Oil gesprochen und jetzt gar nicht mehr. Es geht also darum, einen fließenden Übergang zu den erneuerbaren Energien zu organisieren, ohne das die Verknappung der fossilen Energien durch endliche Lagerstätten diese verteuert und die Gesellschaften destabilisiert.



    Mit Verweis auf den Klimaschutz bekommt man die Menschen eher dazu motiviert.



    Seltsam ist, das laut Umfrage 90 % der Menschen für Klimaschutz sind, aber kaum einer bereit ist, auf sein Auto, Fleischkonsum oder den Urlaubsflug zu verzichten.



    Lange Zeit dachte man (die Klimaforscher) das Wissen (über den Klimawandel) zu Handeln führt. Heute wissen wir es besser: Wissen führt zu Verdrängung. 30 Jahre nach dem ersten Klimagipfel sind immer noch 80% des weltweiten gesamten Energiebedarfes fossil und nur 20 % erneuerbar.

    • @Paul Schuh:

      Unabhängigkeit ist gut.



      Was ist aber, wenn eine einzige Atomexplosion in grosser Höhe aufgrund des nuklearen elektromagnetischen Pulses grossflächig alle Halbleiter zerstört - vermutlich auch alle Solarzellen?



      Dann stehen wir ohne Energie da.

    • @Paul Schuh:

      Eigentlich ginge das ganz einfach: Man mach CO2-Emission teuer, teurer, teuerst.



      Bei 500€ pro Tonne CO2 wäre ein Liter Benzin etwas über einen Euro teurer. Gleichzeitig wäre aber der Betrieb eine Kohlekraftwerkes oder eines konventionellen Stahlwerkes wirtschaftlich undenkbar.



      Soll die Energie-Intensive Industrie doch mit Abwanderung drohen. Die kommt schon zurück, sobald hier genug "andere Energie" da ist. Und genau diese andre Energie bekommt einen enormen Anschub durch hohe Preise.



      Die Einnahmen aus CO2 - Preisen wären gigantisch. Je nach dem, wen das Volk wählt, gäbe es entweder Steuersenkungen oder Klimageld.

      • @Jörg Schubert:

        Nee - so geht das leider nicht.



        Deutschland muss sich auch darum kümmern, dass wir hier globl wettbewerbsfähig bleiben.



        Sonst tut sich mit den globalen Klimawandelbemühungen gleichmal gar nichts.

      • @Jörg Schubert:

        Die Abwanderung würde vor allem wenig helfen, wenn ein Absatzmarkt wie die EU nur mit entsprechenden Zöllen erreichbar ist. Denn CO2 ist CO2, egal, wo es in die Luft gestoßen wurde.



        Und das Klimageld ist schon lange versprochen, ausgezahlt werden muss es eben auch. Dafür brauchen wir einen Finanzminister, der nicht einfach mit den Schultern zuckt und sagt: Ich weiß doch garnicht, ob ich alle erreichen kann. (Tipp: In D hat jeder eine Steuernummer. Es werden sich sicher Vereine gründen, die beim Ausfüllen der Formulare helfen)

      • @Jörg Schubert:

        Ja, und BASF packt dann sein Werk in China in Umzugkartons und kommt zurück.

        Desweiteren wird alles viel teurer, und Deutschland ist eine Exportnation. Die Exporte würden sich dann auch verringen. jede Regierung die so etwas machen würde, würde nicht wieder gewählt.

  • Vielen Dank, dass das Thema Fernwärme so eindeutig zugewiesen wird: Vorwiegend fossil beteuerte Kraftwerke. Das hatte ich, insbesondere von Grün, wiederholt und unreflektiert als Durchbruchstechnologie tituliert, in Erinnerung.



    Wie kann man eine Wärmewende voranbringen? Der Deutsche Privathausbesitzer liebt bequem und billig. Also: Standard festlegen, Ausschreibung machen für die Hersteller. Dann der Wirtschaft Gewinne gönnen, dem Hausbesitzer verbilligt Strom und Zuschuss. Neutrale Berater bereitstellen, am besten lokal mit Kontaakt zum ausführenden Handwerk.

  • Also hier ist nicht der Kritiker (Springer-Presse, FDP und CDU) zu kritisieren, sondern die Grünen, welche ein solch schlechtes Gesetz auf den Weg bringen wollten...



    Mit der Brechstange geht es halt einfach nicht.

    Wenn man regelmäßig mit so falschen Zahlen rechnet und auch absolut kein Gespür für die Probleme im Land hat, der sollte die Schuld nicht bei der Konkurrenz abladen, sondern einfach mal seriöser arbeiten und keine Wolkenschlösser bauen. Liebe Grüne ihr seid es selber Schuld, so werdet ihr auf Jahre hin zur Zielscheibe werden.

    Das Handwerk muss stimmen, aber von den Nöten von Handwerkern etc hat man kaum eine Ahnung, also passt es ja.

    Liebe Grüne geht raus aus der theoretischen Akademiker Blase in die praktische Handwerker Blase, dann klappt das auch, weil man dann auch mal versteht, warum die eigenen Vorstellungen ständig an der Realität scheitert.

  • Für die im Altbau oft verbaute Gas-Etagenheizung wird der Wechsel zur Wärmepumpe sehr teuer und letztlich auf die Mieter umgelegt werden (auf die ein oder andere Art). Alles kein kleines Problem, wo sich zwar leicht eine schnelle Lösung herbeifordern lässt, aber der soziale und politische Sprengstoff ist enorm. Die Grünen können das jetzt bestätigen.

  • Dass die Sache so schief ging, haben auch die Grünen in der Regierung mit ihrer stümperhaften Kommunikation zum Heizungsgesetz mit zu verantworten. Die Menschen wurden total verunsichert.

  • "Deutschland soll bald klimaneutral heizen..."



    Da soll mir doch bitte jemand erklären, wie das mit Wärmepumpen möglich sein soll.



    Sie werden auf Jahrzehnte hinaus noch mit Braunkohlestrom betrieben werden. Und danach bestenfalls mit rückverstromten E-Fuels (weil anders die erforderlichen Speichermöglichkeiten nicht realisierbar sind). Vom erforderlichen Netzausbau und dessen ökologischen Rucksack ganz zu schweigen...



    Komme mir bitte niemand mit "Effizienz". Die liegt, bezogen auf Primärenergie, in der Nähe von Null.

  • Ich möchte den Wunsch zum Umbau der Heizungssysteme nicht entmutigen, aber es gibt nun einmal sehr viele Alt- bzw. Bestandsbauten, bei denen es mit dem Einbau einer Wärmepumpe nicht getan ist. Neue Heizkörper und Außendämmung sind zwei Faktoren, welche solch einen Umbau schnell über 100.000 Euro kosten lassen können. Da helfen auch keine großzügigen staatlichen Subventionen.

    Die Klimaneutralität bis 2045 ist ein frommer Wunsch. Aber wir werden als Land nicht weiter kommen, wenn wir in den nächsten 20 Jahren alles Geld und Energie (vollkommen) in den Umbau unserer Wohngebäude stecken werden. Vom Fachkräftemangel mal abgesehen.

  • Aber der Strom für die Wärmepumpen wird doch z.T fossil erzeugt und der Zubau erneuerbarer Energien kommt nicht recht voran. Es waren nicht die Springerpresse und die FDP, die "Promoter*innen der Kampagne gegen das Heizungsgesetz, die systematisch Wärmepumpen schlechtredeten, sondern das dilletantische Vorgehen des Klimaministers Habeck und seines Staatssekretär Graichen.Klimageld gibt es bis heute nicht, keine soziale Absicherung des energetischen Gebäudeumbaus. Der Erfolg :Es wird immer weniger gebaut , der Klimaschutz ist diskreditiert , die Klimaziele werden nicht erreicht ! Schade !!!

    • @Barthelmes Peter:

      Unter günstigen Bedingungen können Wärmepumpen mit 1 kWh eingesetzter Elektroenergie 3,5 bis 4 kWh Heizenergie bereitstellen. Mit anderen Worten: Es ist nur max. ein Drittel soviel fossile Energie nötig, als wenn man eine herkömmlich fossile Heizung hat.

      Insofern bringe Wärmepumpen immer einen Vorteil gegenüber den Altsystemen.

      • @Minion68:

        Bei fossiler Stromerzeugung muss man natürlich noch den Wirkungsgrad der Kraftwerke einrechnen, der bei 39-43% liegt. Damit würde man dann nur ca. 2 Drittel der fossilen Energie für die Heizung benötigen, was immer noch ein großer Vorteil wäre.

    • @Barthelmes Peter:

      Der Zubau der EE kommt schon voran. Hier gibt es gesteigerte Zubauraten.[1] Das Geschmäckle rührt von der Versäumnis der letzten Regierungen her. Die Vorgängerregierungen haben die Energiewende ausgebremst. Der EE-Anteil hätte jetzt höher sein können. Zu kritisieren sind diesbezüglich entsprechend verantwortliche Parteien CDU, CSU, SPD und FDP.



      Der Clou der Wärmepumpentechnologie ist, dass sie die bereits vorhandene Energie der Umgebungsluft nutzen kann. Photovoltaik kann im Oktober/November und bereits März recht gut genutzt werden und sehr gut die Windenergie von Herbst bis Frühjahr. Hingegen heißt Gas- und Ölheizung ausschließlich fossile Energie.



      Und klar, haben Springerpresse, Opposition inkl. FDP maßgeblichen Anteil daran, dass Leute wahnwitzigerweise Gasheizungen installieren ließen - und das trotz Gaskrise(!). Die FDP ist auch die Regierungspartei, die sogar schuldenbremskonforme Schuldenaufnahme blockiert.[2] Hier hätten SPD und Grüne mehr Druck machen sollen ..



      [1] www.bundesregierun...e-energien-2225808



      [2] Der Faktencheck zur Sendung vom 12. März 2024



      www.zdf.de/comedy/...r-anstalt-118.html

    • @Barthelmes Peter:

      "Aber der Strom für die Wärmepumpen wird doch z.T fossil erzeugt"

      Das ist völlig egal. Eine Wärmepumpe, die mit Kohlestrom läuft, steht immer besser da als eine Kohle-Heizung. Lässt sich ganz einfach ausrechnen...

      Wichtig ist, dass sowohl bei Heizungen als auch bei Autos als auch in der Indutrie der Brennstoff-Lockin beendet wird. Strom kann man aus allem machen, was verfügbar ist: Sonne, Wind, Atome, sogar Müll.

      Sobald die Dinge mit Strom laufen, sind die Freiheitsgrade sehr groß. Und damit ist auch die Versorgungssicherheit besser.

      • @Jörg Schubert:

        Das stimmt doch so nicht. Eine Wärmepumpe hat bei "normalen" Aussentemperaturen einen COP von 3.5. Bei -8 Grad ist der COP weniger als 1 weil dann noch der Heizstrom dazukommt um das sich bildende Eis anzushcmelzen. d.h. man ist dann bessser dran wenn man einfach mit Strom heizt. Und der Strom wird auch nur teilweise mit erneuerbaren erzeugt. Wenn es keinen Wind gibt und die Sonne nicht scheint, dann müssen Gaskraftwerke ran. deswegen will bzw muss Habeck ja auch 25 bis 40 GW Gaskraftwerke bauen, für die Energiewende. darüber redet er aber nicht gerne und wenn ich das richtig sehen befindet sich kein einziges in der Planung. Der Strom aus diesen Kraftwerken wird erheblich teurer, nicht nur wegen der CO2 Preise sondern auch weil die Gaskraftwerke nur etwa 2200 Stunden pro Jahr laufen und dahe runwirtschaftlich sind.

    • @Barthelmes Peter:

      Der Zubau erneuerbarer Energien kommt eigentlich gar nicht so schlecht voran. Inzwischen steht es auch um die Förderung der Wärmepumpe besser. Dass es das Klimageld nicht gibt und auch sonst keine fördernde Baupolitik, ist ja nicht die Schuld von Habeck, sondern das haben wir Christian Lindner und Olaf Scholz mit ihrem Sparfimmel zu verdanken.

      • @Wonko the Sane:

        Es wurde in diesem Jahr bis jetzt halb so viel Wärmepumpen installiert wie geplant. Das ist für Sie es geht voran.

    • @Barthelmes Peter:

      Sie können sich eine Wärmepumpe einbauen und noch eine Solaranlage mit Speicher aufs Dach packen.



      Und schon heizen Sie relativ stark Erneuerbar.

    • @Barthelmes Peter:

      "Es wird immer weniger gebaut , der Klimaschutz ist diskreditiert , die Klimaziele werden nicht erreicht !", als Erfolg darzustellen zahlen die Bürger wie im Artikel dargelegt in den 30-iger Jahren noch schwer aus dem eigenen Geldbeutel. Und das die Klimaziele nicht erreicht werden ist nicht schade, sondern ebenfalls in den 30-iger Jahren eine Katastrophe mit weiteren Klimakatastrophen, die den Bürgern weitere Milliarden kosten werden, weil Versicherungen aussteigen und der Staat wegen Schulden bremsen auch keine Geld mehr locker machen wird.



      Ich würde eher formulieren, "blöd gelaufen mit dem Populismus von Springer, CDSU und FDP."



      Aber fein raus wer heute schon zur Wärmepumpe, PV-Anlage, Pelletanlage oder Solarthermieanlage gewechselt ist. Diese Bürger werden in den 30-igern noch Geld übrig haben um für die kommenden Flutkatastrophen spenden zu können. Ob`s reichen wird?

    • @Barthelmes Peter:

      Sehe ich ein wenig anders:

      Wärmepumpen sind ein "Baustein" einer strategischen Energiewende, die parallel zu anderen "Bausteinen" umgesetzt werden kann.

      Wenn Sie zuerst den Ausbau der erneuerbarer Energien fertigstellen und danach(!) erst die Wärmepumpen angehen, dann werden Sie die Zeit maximal in die Länge ziehen.

      Die Sanierung/Modernisierung des Altbestandes dauert leider Jahrzehnte.

      • @Benzo:

        ja, ja diese Bausteine. Der Absatz von E - Autos und Wärmepumpen ist eingebrochen. Und wenn die Sanierung von Altbauten Jahrzehnte dauert, dauert es noch jahrzehnte bis zur Klimaneutralität. Also der dritte Baustein ist weg.