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Protest gegen Coronamaßnahmen in BerlinAbsurdes Nebeneinander

Tausende CoronaskeptikerInnen kamen nach Berlin, darunter viele Rechte. Die Polizei stoppte ihre Demo, gewährte aber die Kundgebung.

Irgendwie in keine Richtung konsequent – Mund- und Nasenschutz à la Coronaskeptiker Foto: dpa

BERLIN taz | Um 15.33 Uhr ist es dann so weit. Michael Ballweg, der Anführer der CoronaskeptikerInnen, steht auf der Bühne vor der Berliner Siegessäule und eröffnet seine Kundgebung. Vor dem Stuttgarter stehen zehntausende Gleichgesinnte, die Schar zieht sich bis zum Brandenburger Tor. „Wir fordern die sofortige Aufhebung der Coronamaßnahmen und die Abdankung der Bundesregierung“, ruft Ballweg. Und die Menge johlt und klatscht.

Es ist eine denkbar bunte Masse, die hier jubelt. Familien, Rentner, Esoteriker, Impfgegner. Unter ihnen aber auch Reichsbürger und Rechtsextreme. Sie alle eint, dass sie die derzeitigen Infektionsschutzregeln ablehnen. Pace-Fahnen wehen, Gandhi-Bilder werden hochgehalten, daneben flattern aber auch schwarz-weiß-rote Reichsfahnen. „Frieden, Freiheit, Liebe“, steht auf Shirts. „Meine Freiheit matters.“ Und wieder: „Volle Souveränität jetzt.“ Es wird meditiert und gesungen. „Corona, ciao, ciao, ciao.“ Und daneben ertönen „Merkel muss weg“- oder „Lügenpresse“-Rufe, wie man sie von Pegida kennt.

Es ist ein teils absurdes Nebeneinander. Die CoronaskeptikerInnen aber feiern ihre Großdemonstration am Samstag als Erfolg, als neuen Höhepunkt ihres Protests. Ein Redner jubelt über einen „historischen Tag“. Es ist aber auch ein neuer Höhepunkt der Unvernunft.

Denn Masken trägt von den Coronademonstrierenden am Samstag so gut wie niemand. Im Gegenteil werden diese strikt abgelehnt, vorbehalten für die „Schlafschafe“, wie es heißt. Wer sie, wie etwa JournalistInnen, dennoch trägt, erntet abschätzige Blicke. „Masken machen krank“, heißt es auf Schildern. Und auch Abstände werden auf der Kundgebung nur sporadisch eingehalten. Einige Demonstranten begrüßen sich mit Küsschen, auf einer Bühne stehen zwischendrin Redner Arm in Arm und schunkeln. Es sind Szenen, die eigentlich durch die Auflagen der Versammlungsbehörde verboten sind. Und die zu erwarten waren.

Bis zum Schluss war über die Demonstration vor Gericht gestritten worden. Am Mittwoch hatte Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) den Aufzug zunächst verboten – mit Verweis auf den Infektionsschutz und das massenweise Ignorieren von Auflagen bereits bei der ersten Großdemo der Corona-SkeptikerInnen am 1. August in Berlin. Das Berliner Verwaltungsgericht aber kippte das Verbot, in der Nacht zum Samstag räumte auch das Oberverwaltungsgericht die Beschwerde der Versammlungsbehörde ab und erlaubte die Kundgebung und eine Demonstration unter Auflagen.

Am Nachmittag nun steht Anmelder Michael Ballweg, mit Wuschelhaar und weißem „Querdenken“-Shirt, triumphierend auf der Bühne. „Geisel ist eine Geißel der Demokratie“, wettert er gegen den Innensenator. Der SPD-Mann müsse „sofort“ sein Amt abgeben und mit ihm Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller. „Beide treten die Grundrechte aller Menschen mit Füßen.“ Und wieder brandet Applaus auf.

Geisel selbst wird später am Abend vor die Presse treten und Zahlen nennen. Rund 38.000 Menschen sollen insgesamt nach Schätzungen der Polizei am Protest gegen die Coronamaßnahmen teilgenommen haben.

Marco, Karina und ein AfD-Abgeordneter

Dabei steht der Protest schon gleich am Anfang kurz vor dem Abbruch. Bereits am Vormittag wollen die CoronaskeptikerInnen mit einem Demonstrationszug von Torstraße Ecke Friedrichstraße aus durch die Innenstadt ziehen. Doch die Polizei blockiert den Weg. Der Grund: Die Infektionsschutz-Auflagen werden flächendeckend nicht eingehalten. Zwei Stunden steckt der Demonstrationszug fest. Um 13 Uhr dann kommt die Durchsage der Polizei: Der Aufzug soll aufgelöst werden.

Markus Haintz vom „Querdenken Anwaltsteam“ stellt sich auf einen Lautsprecherwagen und fordert die Menge auf, trotzdem durchzuhalten, einfach sitzenzubleiben. Die ganze Welt schaue heute auf Berlin. „Sprecht die Bürger in Uniform an“, ruft er. „Verweigert diesen rechtswidrigen Befehl!“ Immer wieder skandiert die Menge in Richtung Polizei: „Schließt euch an!“ Die Stimmung ist aufgeheizt, aber friedlich.

Einer, der sich ganz vorne in der Menge bewegt, ist Harald Laatsch, AfD-Fraktionsmitglied im Berliner Abgeordnetenhaus. Der Politiker ist mit Hemd und Jackett unterwegs, filmt das Geschehen, scherzt mit einer Demonstrantin. An die Organisatoren auf dem Lautsprecherwagen wendet er sich immer wieder. Einmal nennt er ihnen den Namen des Einsatzleiters, den er den „Erfüllungsgehilfen“ von Herrn Geisel nennt.

Spricht man mit einzelnen Demonstrierenden, ergibt sich ein schwer zu fassendes Bild. Der 36-jährige Marco aus Stuttgart sagt, er sei ein Krisengewinner. Wegen der globalen Lieferengpässe, erhalte seine Firma viele neue Aufträge. Trotzdem sei er hier, weil er gegen Waffenexporte sei. Was das mit der Demonstration zu tun habe? „Die Leute hier sind für die weltweite Völkerverständigung auf der Straße“, meint er. Und tatsächlich, wenig später zieht eine Gruppe PolInnen mit riesigen rot-weißen Flaggen über die Friedrichstraße. Fragt man sie, wogegen sie demonstrieren, sagen sie: „das Coronavirus, Bill Gates und die Weltverschwörung“.

Von Liebe wird hier zwar auch teilweise gesprochen – aber dies ist nicht Love Parade Foto: dpa

Karina aus Regensburg scheint eine der Vernünftigeren zu sein. Die 40-Jährige arbeitet in der Kundenberatung in einem Pflegeheim. Sie musste mitansehen, wie Angehörige ihre Eltern über Monate nicht besuchen konnten. Insgesamt fehle ihr eine Diskussion über die Kosten-Nutzen-Rechnung der Maßnahmen, sagt sie. Von einer neuen Normalität sieht sie sich noch weit entfernt. Ihr Sohn müsse jetzt die erste Klasse wiederholen, weil er im zweiten Halbjahr kaum Unterricht hatte.

Niemand stört sich an Reichsbürgern und Rechtsextremen

Der Demonstrationszug löst sich schließlich langsam auf, die Menge wandert Richtung Siegessäule ab, zur Bühne von Michael Ballwegs Truppe Querdenken 711. Am Brandenburger Tor, vor der nahe gelegenen russischen Botschaft und vor dem Bundestag haben sich da schon dutzende Reichsbürger versammelt. Sie schwenken Fahnen und halten Banner, die Deutschland für besetzt erklären. Andere tragen Shirts der Identitären oder eines „Berserker Clans“. Der rechtsextreme „Volkslehrer“ Nikolai Nehrling ist vor Ort, auch Neonazis der Splitterpartei „Die Rechte“ oder des III. Wegs. Ein Demonstrant fordert Solidarität mit der inhaftierten Holocaustleugnerin Ursula Haverbeck.

Die Mitdemonstrierenden scheinen sich nicht weiter daran zu stören. Auch die Polizei lässt sie zunächst gewähren. Dafür sind es einige hundert Antifa-AktivistInnen, die in Demonähe ihren Protest gegen die Rechtsextremen ausdrücken. Die Polizei aber drängt sie schnell ab, hält sie von den CoronaskeptikerInnen fern.

Zu Gewalt kommt es dann aber vor der russischen Botschaft, wo sich die Reichsbürger festsetzen. Die Stimmung dort droht zu kippen, der Polizei wird „Wir sind das Volk!“ und „Widerstand!“ entgegengeschrien. Aus der Menge fliegen Glasflaschen, die Polizei setzt vereinzelt Pfefferspray ein und nimmt immer wieder Demonstrierende fest. „Keine Gewalt!“, schreien die Demonstrierenden.

Gegen 17 Uhr ist es wieder ruhig, die Menschenmenge vor der russischen Botschaft soll aufgelöst werden. Die Durchsagen der Polizei quittieren die Demonstrierenden mit „Wir bleiben hier!“ und „Hinsetzen!“-Rufen. Anstatt zu gehen, lassen sie sich lieber von der Polizei mitnehmen. Die Pose des Märtyrers, sie gefällt hier vielen.

Auch vor dem Bundestag, wo der nach rechts abgedriftete Vegankoch Attila Hildmann auftritt, werfen laut Polizei einzelne Teilnehmer Absperrgitter um, dringen in den gesperrten Bereich ein. Auch sie werden von der Polizei gestoppt. Später wird Hildmann vor der russischen Botschaft festgenommmen, wie auch 200 weitere Personen. Zu den genauen Hintergründen der Festnahme des Kochs will sich Innensenator Geisel auf seiner abendlichen Pressekonferenz aber nicht äußern.

Einige Demonstrierende haben Zelte dabei

Als prominenten Gast kündigt Querdenken 711 auf der Kundgebung an der Siegessäule den US-Rechtsanwalt, Umweltaktivisten und Impfgegner Robert Francis Kennedy junior an. Der Neffe des US-Präsidenten John F. Kennedy wendet sich in seiner Rede vor den DemonstrantInnen gegen den Aufbau des neuen 5G-Mobilfunknetzes, warnt vor einer Totalüberwachung und attackiert in diesem Zusammenhang unter anderem Microsoft-Gründer Bill Gates.

Demo-Anmelder Michael Ballweg selbst geht auf der Bühne nicht auf die tumultartigen Szenen vor der russischen Botschaft ein. „Rechtsextremismus und Linksextremismus haben in unserer Bewegung keinen Platz“, erklärt er. Und raunt von „bezahlten Aggressoren“, die in den Protest eingeschleust würden. Dennoch geben sich etliche Sprechchöre und Banner wenig friedfertig. Gleich gegenüber der Bühne heißt es bezogen auf die Regierung: „Sperrt sie endlich weg!“ Auf Schildern werden der Virologe Drosten, Kanzlerin Merkel und andere Politiker in Sträflingskleidung gezeigt, zusammen mit dem Slogan „Schuldig“. Andere Schilder fordern: „Stoppt den Putsch des Merkel-Regimes.“

Und Ballweg schlägt sogar noch die Brücke zu Reichsbürgern. Das Grundgesetz sei ausgehöhlt, sagt auch er. Nicht der Bundestag, sondern der Souverän – also sie selbst – müssten wieder die Macht übernehmen. Deshalb wolle man in den nächsten Tagen auch „an einer neuen Verfassung arbeiten“, hier vor Ort auf dem Kundgebungsgelände.

Schon im Vorfeld hatte Ballweg und sein Querdenken 711 angekündigt, diesmal nicht nur zu demonstrieren, sondern zu bleiben – mit einem Protestcamp vor den Brandenburger Tor. Eine dafür angemeldete Dauerkundgebung erlaubte das Oberverwaltungsgericht letztlich ebenfalls. Tatsächlich haben einige Demonstrierende Zelte dabei, die Kundgebung zieht sich bis in den Abend. Und sie wird wieder für Diskussionen sorgen. So viel ist sicher.

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130 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Interessant: dip21.bundestag.de...19/220/1922083.pdf



    vom Bundestag bestätigt: Querdenken ist eine demokratische Protestbewegung und es findet keine strukturelle Teilnahme oder Beeinflußung von Rechtsextremen Gruppieren statt

  • ich weiß es doch auch nicht ...

    wer zur aufklärung beitragen könnte:



    sigmund freud

  • Ich sach's mal so: Lauter Einzelfälle unter sich. (;-))

  • Was wäre geschehen, wenn keinerlei Maßnahmen gegen Corona ergriffen worden wären ?



    Verschwörungstheorien wären trotzdem verbreitet worden.



    Z.B. : Merkel schützt das Volk nicht, hört nicht auf die Wissenschaft, die Wirtschaft ist wichtiger als Menschenleben.



    Ich bin sicher, dass die Feindschaft gegen die BRD bei den Demonstranten unabhängig von den Ereignissen existiert. Die passenden Verschwörungen lassen sich dann finden.

    • @AlterNaiver:

      Zustimmung.



      Die Verschwörungs-Erzählungen sind ja wandlungsfähig, wie weiche oder flüssige Schokolade.



      (siehe "Chemtrails" )



      In den ersten Versionen wurde die Krankheit extrem ernst genommen, und erzählt, dass das Virus in US-Amerikanischen Labors "geschaffen" wurde, um speziell Asiaten (Chinesen) als wirtschaftliche Konkurenz der US-Wirtschaft zu schwächen.



      Die aktuelle Variante, mit "Welt-Versklavung durch Bill Gates" und die Vermischung mit den diversen Reichsbürger/ Impfgegner-Wahn-Ideen ist viel jünger:

  • In einer Demokratie darf ich meinen Protest in einer Versammlung kundtun - das ist ein Grundrecht, das wohl niemand in Frage stellen kann, dem eine demokratische Grundordnung wichtig ist. Dabei ist es, wie Stefan Aust kürzlich sagte, unerheblich, ob man nun die Sinnhaftigkeit des Protestes teilt oder nicht. Dieses Grundrecht ist ein Grundpfeiler der Demokratie.

    Nun frage ich mich bzw. nun Sie und hoffe auch eine konstruktive Antwort, weil mich diese Frage wirklich umtreibt: Ich distanziere mich ausdrücklich u.a. von diesen rechtsradikalen Strömungen und möchte aber trotzdem meinen Protest ausdrücken. Nun wird in den Medien den Demonstrant_innen vorgeworfen, sie würden mit rechts mitlaufen und nichts dagegen unternehmen. Aber was bitte sollte man denn in dem Fall machen? Muss ich dann in derKonsequenz zuhause bleiben und meinen protest runterschlucken, weil da auch Leute mitlaufen, deren Meinung ich absolut nicht teile? Und aber eben auch viele mitlaufen, die die ähnliches vertreten wie ich? Was wäre denn die richtige Vorgehensweise?

    Es ist doch ziemlich gleichgültig um welches Thema es geht, es wird immer Gruppen geben, die eine Protestbewegung für sich ausnutzen wollen und denen es nicht um die eigentlichen Inhalte geht und mit denen andere Demonstranten nicht einverstanden sind. Wie sollen die sich denn dann verhalten, wenn sie ihr Grundrecht trotzdem wahrnehmen möchten?

    • @alice123:

      Prioritätenentscheidung: Welche Aussage ist Ihnen die wichtigste, und welche machen Sie, indem Sie an einer Demo teilnehmen, deren Veranstalter die Distanz zu den Rechten eher halbherzig herstellen?

      Ein Mittelweg könnte sein, die eigene Aussage deutlich und differenziert zu machen (z. B. mit entsprechenden Transparenten, die sich auch von Rechts dustanzieren). Das ist aber Arbeit. Einfach nur mitlaufen überlässt die Aussage denen, die sich diese Arbeit machen.

    • @alice123:

      Ballweg und Konsorten haben in der Vergangenheit keine Probleme mit der Teilnahme von Rechtsextremisten gehabt,



      entsprechend was zu erwarten, dass auch am letzten Wochenende Teile der Demonstranten vorgenannten Gruppen angehören.

      Und die Frage, die Sie für sich zu beantworten haben, ist ziemlich banal, und anhand Ihrer eigenen Präferenzen zu klären. Ist die Demo wichtig genug, um sich mit Faschisten, Holocaustleugnern und Antisemiten "ins Bett zu legen"? Ist die Demo wichtig genug, um gemeinsame Sache mit Leuten zu machen, die Freiheit, Demokratie und unsere Art zu leben hassen wie die Pest?

    • @alice123:

      Der Veranstalter einer Demo kann:



      1. schlicht und einfach im Vorfeld erklären, welche Personen und Gruppierungen nicht auf der Demo erwünscht sind. Es ist zunächst einmal seine eigene, private Veranstaltung, zu der er aufruft und auf der er sein Hausrecht ausüben kann. Hat er nicht gemacht.



      2. kann der Veranstalter, von der Bühne aus erklären, dass bestimmte Personen und Gruppen nicht auf der Demonstration erwünscht sind und sie bitte, diese zu verlassen. Hat er nicht gemacht, sich nicht einmal ausdrücklich von denen distanziert.



      3. Kann er seine Ordner veranlassen, die entsprechenden Personen zu entfernen. Hat er nicht gemacht (und ja, er muss dafür genügend Ordner stellen).



      4. Kann er im Fall der Fälle sogar die Polizei um Hilfe bitten, diese Personen von der Demo zu entfernen. Hat er ....



      5. Und wenn ein Demo-Teilnehmer wie Sie dann mitbekommt, das der Leiter der Veranstaltung dies alles nicht macht und nicht will und sie mit den bewußten Personenkreis nichts zu haben wollen, sollten Sie sich überlegen, eine solche Veranstaltung zu besuchen bzw. diese ggf. zu verlassen. Denn sonst kann man Ihnen zurecht zuschreiben, dass Ihnen egal ist, mit welchen Personen Sie demonstrieren.

    • @alice123:

      So etwas muss in der Vorbereitung einer Demo geklärt und besprochen werden.

      Hier handelt es sich jedoch mehr oder weniger um eine Privatveranstaltung eines Unternehmers.

      Der diese Thematik nicht bedacht hat, oder sie ist ihm egal.

      Bei normalen Demonstrationen gibt es entsprechende Beschlüsse. Treten dann dennoch Leute auf, die man nicht will, trennt man sich räumlich von ihnen oder entfernt sie von der Demo.

      Will oder kann man das nicht, fordert man die Polizei auf, das zu tun.

      Das alles wollte wohl keiner und deshalb war es so, wie es nun mal war.

      Nazis welcome.

      • @Jim Hawkins:

        Mit Türsteher ist bei der Masse an Leuten, die sich über mehrere Straßen verteilt, von überall kommt, nicht möglich. Und wie gesagt: diese Leute, von denen Sie sprechen, sahen ich und andere nicht. Es war auch kein einheitlicher Demozug wo Anfang und Ende zu überschauen war, aufgrund der Menge an Leuten, war das auch nicht möglich. Dazu gab es 2 Demos (siehe Süddeutsche unten). Von diesen 3000 (laut Hr. Geisel, diverse Medien) vor der russischen Botschaft, bekam ich überhaupt nichts mit und las abends davon in der Zeitung.

        • @Hlmhölmgulahliehmsu:

          Sorry - aber wer da die Rechtsradikalen nicht gesehen hat, der muss sich beide Augen zugehalten haben. Ich bin nur einmal kurz vom Hauptbahnhof am Reichstag vorbei zur Gegenkundgebung am Bebelplatz gelaufen und allein da habe ich etliche Qanon-Fahnen, Gruppen von Reichsbürgern, Leute mit Reichskriegsflagge und schwarz-weiss-roter Flagge sowie Anhänger der Identitären Bewegung gesehen. Später von der Gegenkundgebung das gleiche Bild - Reichskriegsfahnen, Hakenkreuzfahnen ohne Haken, Reichsbürger-Tshirts, Qanon, Qanon, Qanon. Später auf dem Heimweg habe ich noch die Demo, die von da kam, angesehen: Reichskriegsflaggen, Qanon...



          Dass Sie keine Rechtsextremen gesehen haben, glaube ich Ihnen nicht. Aber falls Sie wirklich keine gesehen haben, sollten Sie lernen, genauer hinzuschauen.

          • @Kolyma:

            Womöglich gehen Sie da mit einem anderen Blick rein, da sie vielleicht gezielt nach etwas suchen, was sie sehen wollen...

            Qanon, davon sah ich nichts. Wenn ich mein Bild beschreibe: die große Masse der Demonstranten, waren Menschen, Bürger, aller Coleur, Familien mit Kindern usw. aus dem alltäglichen Leben, die sonst auch um mich herum sind wenn ich z. B. irgendwo in eine Innenstadt gehe.



            Große Ansammlungen von Randgruppen, Radikale oder gar Extremisten, sah ich nicht. Und auch in meiner 6er Gruppe mit der ich unterwegs war, fiel nichts entsprechend auf.

            • 0G
              02881 (Profil gelöscht)
              @Hlmhölmgulahliehmsu:

              @HLMHÖLMGULAHLIEHMSU Vielleicht waren Sie und Ihre 6 Bekannten (aus Versehen) bei der Gegendemo? So was kann passieren.

        • @Hlmhölmgulahliehmsu:

          Jo, der Versammlungsleiter, Ballweg, hatte der Behörde und der Öffentlichkeit gegenüber erklärt, dass er weit über hundert Ordner für die Demo hätte, und damit die Einhaltung des Infektions-Schutz-Abstandes sicher gewährleisten könne.



          Aber die ähm... "wenigen" Nazis haben diese Ordner nicht ansprechen können?

          • @Wagenbär:

            "weit über hundert Ordner"...was heißt das? Jedenfalls 100 konnten die Menge an Demonstrationsteilnehmern auf keinen Fall überschauen/kontrollieren. Es gab aber Leute für Deeskalation.

            Ich war in einer Gruppe aus 6 Leuten unterwegs, 2Frauen, 2 Kinder, n Freund und ich. Wir nahmen nirgendwo eine aggressive Stimmung oder Nazis wahr.

      • @Jim Hawkins:

        meine Frage war wirklich aus der Sicht einer Demo-Teilnehmerin oder zumindest Sympathisantin. Ich frage mich halt, welche Möglichkeiten habe ich, wenn ich nicht auf mein Recht auf Protest verzichten will und mich eben aber auch nicht als Nazisympathisant betiteln lassen will und eben auch nicht verhindern kann, wenn sich da Rechtsradikale so aufführen?

        ich bewege mich sonst nicht in politischen Kreisen und wenig in politischen Aktionen und bin da vermutlich tatsächlich auch naiv im Umgang. ich finde es einfach nur schlimm, dass menschen, die eine kritische Meinung haben zu den Maßnahmen, sofort in diese Spinnerecke oder rechtsradikalen-ecke abgeschoben werden, anstatt dass es eine öffentliche Auseinandersetzung damit gibt. Und so eben auch bei Demos, damit stellt man doch erst alle Kritiker, egal mit welchem Hintergrund in eine gemeinsame Ecke und wirft ihnen aber dann genau dies vor, dass sie da so eng stehen. Bei mir hinterlässt das eben so ein Gefühl von Hilflosigkeit. Wo soll ich denn hin mit meinen Fragen und meiner Kritik, wenn automatisch jeder der sie äussert derart diffamiert wird? Ich hatte diese Demo so verstanden, dass es darum ging, dass man eben nicht einverstanden ist mit den Maßnahmen. Aber daran allein ist nichts verwerfliches, sollte man annehmen. Ist aber leider nicht mehr so.

        • @alice123:

          Wenn man an einer Demo teilnimmt, sollte man sich vorher damit auseinandersetzen, um was es genau geht, wer die Veranstaltung organisiert und angemeldet hat und wer sonst noch dazu aufruft. Das hätte in diesem Fall schon einige Hinweise erbracht. Dann kann man sich auf der Demo ein bisschen zwischen den Leuten bewegen, lesen, was auf ihren Plakaten und T-Shirts so steht, nachfragen, wenn man ein Symbol nicht kennt. Und sich dann immer fragen, ob das Leute sind, mit denen man sich gemein machen möchte. Wenn nicht, kann man nach Hause gehen. Und wenn einem das Anliegen trotzdem wichtig ist, kann man sich Mitstreiter*innen suchen und eine eigene Kundgebung anmelden und Techtsextreme davon ausschließen. Das ist zwar alles anstrengend, aber wenn man dadurch dem Verdacht entgeht, mit Rechtsextremen gemeinsame Sache zu machen, lohnt der Aufwand vielleicht.

    • @alice123:

      Ziemlich blöder Versuch mit "zufällig" jenem einschlägigen Nickname

      • @Wagenbär:

        Kommentar entfernt. Bitte beachten Sie unsere Netiquette.

        Die Moderation

      • @Wagenbär:

        @wagenbär: ich hatte einfach spontan die Initialen meines namens benutzt. Es gibt tatsächlich in diesem Land auch noch andere Vornamen und Nachnamen. Es ist absurd, das nur wegen der Initialen so in den Raum zu stellen.. Oder ist an meiner Frage irgendetwas, was auf Rechtsradikalität schließen lässt?

      • @Wagenbär:

        ach du scheiße.. das sind tatsächlich einfach die Initialen meines Namens und schwupp wie schnell das passiert, das man in eine Ecke gestellt wird. werde versuchen das zu ändern

  • Wir waren gestern vor Ort,um uns selbst ein Bild der Situation zu machen.



    Zum einen ist die genannte Teilnehmerzahl von 38000 absolut unrealistisch.Rund um die Siegessäule inklusive aller Zufahrtstraßen und der angrenzenden Parkfläche war alles voller Menschen.Wie viele es genau waren kann sicher am besten der Polizeihubschrauber bzw. dessen Besatzung beurteilen.



    Meiner Meinung nach waren es sicher über 1 Million Teilnehmer,welche aus ganz Deutschland,Polen,Russland und vielen anderen Ländern angereist waren.Der Protest verlief absolut friedlich,natürlich ohne Maske und Abstand,einer der Gründe der Veranstaltung.



    Findet die Wahrheit selbst,die Presse hat sie noch nicht gefunden.

    • @Jens Tischer:

      "Meiner Meinung nach waren es sicher über 1 Million Teilnehmer"



      ----------------------------------



      Dazu möchte ich auf einen Kommentar von @ Buesbrothers verweisen:



      " exakt so viele wie bei Trump."

      • @Wagenbär:

        Die Wahrheit darf im aktuelle Gesundheitsfaschismus ja bekanntlic nur noch unter dem Deckmantel der Satire verbreitet werden.



        Die Satire-Sendung Extra-3 hat von dem Exekutiv-Kommitee der geheimen Welt-Imfp-Regierung hierzu die Erlaubnis erhalten und jetzt ist es bekannt:



        "8 Fantastilliarden Menschen" waren bei den Demos in Berlin!



        Teilen und Weiterverbreiten! Die Wahrheit kann nicht länger unterdrückt werden!!!!!!!



        youtu.be/EEYIr308K5Q?t=43

    • @Jens Tischer:

      Tausend Millionen. Mindestens! Das kanze Folk!elf mit Aluhut und allem, was dazu gehört. Bier ist das Volk! Angst!

      • @Uranus:

        Gruselig, dass sich diese Freaks auch hier breit machen.

        • @Jim Hawkins:

          Tja. In einer Diktatur hättest du es leichter.

      • @Uranus:

        Ich war einer der "11" mit Aluhut. Es gab unter den Hunderttausenden Leute, mit sehr witzigen Aluhüten zwecks Verarsche auf m Kopf. Menschen queerbeet aus der Gesellschaft, die die vollkommen überzogene, unbegründete Panikmache und Angsmacherei durch Medien und Politik nicht akzeptieren wollen.

        • @Hlmhölmgulahliehmsu:

          Und wie haben Sie sich mit den ganzen Nazis verstanden?

          • @Jim Hawkins:

            Keine Ahnung, ich hab von Freitag bis heute keine gesehen.

            • @Hlmhölmgulahliehmsu:

              *grööhl*



              Das hat ein "ganz normaler Bürger" bei der Demo gegenüber "KenFM" auch bestätigt:



              www.bilder-upload....598813433.jpg.html

              • @Wagenbär:

                Handelt es sich beim Bild um ein Original?

                Gibt es das Bild auch auf der Ken FM-Seite?



                Können Sie mir das Originalvideo zeigen, woher der nachträglich mit Zitat bearbeitete Screenshot herstammt?

              • @Wagenbär:

                Was ist ein "ganz normaler Bürger"?

                • @Hlmhölmgulahliehmsu:

                  Die wurden von der ähm... "Jounalistin" von "Ken-FM so bezeichnet.



                  Und -siehe den Scan- auch diese hatte keine "Rechten, Verschwörungstheoretiker oder Reichsbürger" dort gesehen.

            • @Hlmhölmgulahliehmsu:

              Dann schauen Sie sich das mal an:

              www.flickr.com/pho...NkJLE4uV4crun1TINk

              Lustiges Ratespiel. Finde den Nazi. Funktioniert ab 6 Jahren. Kinder sind clever.

              • @Jim Hawkins:

                Das war scheint's eine andere "Demo":

                "Tatsächlich sind es auch zwei Demonstrationen, angemeldet von zwei unterschiedlichen Personen."

                www.sueddeutsche.d...hildmann-1.5014391

                • @Hlmhölmgulahliehmsu:

                  Ja klar, das waren ganze andere Leute. Zufällig am selben Tag am selben Ort, das heißt ja nichts.

                  Eine Frage noch, dann sind wir auch durch:

                  Was genau fordern Sie?

                  • @Jim Hawkins:

                    "Ja klar, das waren ganze andere Leute. Zufällig am selben Tag am selben Ort"...

                    Nö, die waren nicht am selben Ort wie ich, vice versa...

                    • @Hlmhölmgulahliehmsu:

                      Und was fordern Sie?

                      • @Jim Hawkins:

                        Sie lenken ab?

                • @Hlmhölmgulahliehmsu:

                  Der weiter oben verlinkte Scan von "Ken-FM" ist von der Ballweg-Kundgebung an der Siegessäule.

                  • @Wagenbär:

                    Belegen Sie es! Ihr Link führt nicht auf die Ken FM-Seite, sondern auf eine Seite, wo jeder Bilder hochladen kann.

                    Das Zitat in ihrem Link wurde ja, das in dem Scan (Foto) wiedergeben soll, was der Interviewte gesagt haben soll, ist nachträglich eingefügt worden. Oder können Sie fotografieren, was jemand spricht?

                    Also, präsentieren Sie das Originalvideo mit selbiger Stelle...

                    • @Hlmhölmgulahliehmsu:

                      Ich werde dem Antisemiten und dreisten Lügner ganz gewiss keine zusätzlichen Klicks verschaffen.



                      Die Transskription zu dem Scan:



                      Frage: "Keine Rechtsradikalen, und Verschwörungstheoretiker und Coronaleuger?



                      Antwort: "[kopfschütteln]Also, wir sind dem Zug entgegengegangen jetzt, eine Dreiviertelstunde, und wir haben das gefilmt, und...[kopfschütteln]also ganz friedliche normale Menschen also sehr überrascht...also hier hinten sieht man ein paar... also Reichsbürgerflaggen...ich weiß nicht, wie man die nennt...und die haben auch Recht, ihre Meinung zu sagen...."

                      • @Wagenbär:

                        Okay, der Interviewte sagt das so, ziemlich am Ende im Video über die Demo vom 29.08.20 Teil 2. Im Hintergrund laufen zu erkennen, Menschen mit Kaiserreichsflaggen vorbei, womöglich Reichsbürger. Manche Reichsbürger geben vor, gegen Nazis zu sein. Der Kriegszustand bestünde fort usw. Aber gut, bin da kein Experte. Den Interviewten würde ich als eher politisch konservativ rechts einstufen. Linke jedenfalls sind nicht seine Freunde, er sei in Rumänien als Kind Linksfaschismus ausgesetzt gewesen. Von seiner Denke her, wendet er sich gegen diese von ihm angesprochene "Form von Faschismus". Womöglich ist er traumatisiert. In Rumänien muss es hart zugegangen sein.

                        Aber gut: ich jedenfalls nahm den ganzen Tag keine Grüppchen oder Massen mit Kaiserreichsflaggen wahr. So ist es.

                        • @Hlmhölmgulahliehmsu:

                          So ist es.

                          Und wenn Dutzende von Kamera-Teams, hunderte von Journalistinnen und Journalisten aus aller Welt, Aktivistinnen und Aktivisten auf tausenden von Bildern, dutzenden von Videos und Audios das Gegenteil beweisen.

                          Sie waren ja da.

                          Der Mann auf dem Mond. Und der muss es ja wissen.

                          Und: Wenn die Demonstranten alle so waren wie Sie, dann ist es natürlich kein Wunder.

                          Es gibt kein Corona, es gibt keine Nazis und eine freie Presse schon gleich gar nicht.

                          Ach, Ihre Forderungen?

                          Der Veranstalter will, dass die Regierung zurücktritt. Super-Sache, oder?

                          Attila Hildmann will Reichskanzler werden. Jürgen Elsässer will die Umvolkung stoppen. Chris Ares rapt dazu.

                          Und Sie? Die kennen Sie sicher alle gar nicht.

                          • @Jim Hawkins:

                            Ja, ich kann mir ein besseres Bild machen als Sie... Sie kennen es ja nur aus der Zeitung.



                            Ich selbst machte viele Videos auf m Handy über 2 Tage und erkenne keine Horden von Reichsbürgern, Massen an Kaiserreichsflaggen, Nazis oder so etwas. Ob manche Journalisten solche Gruppen, die irgendwo weit verstreut unterwegs waren, aufsuchen und gezielt in Szene setzen, es so darstellen, als seien da nur solche gewesen, ist möglich.

                            • @Hlmhölmgulahliehmsu:

                              Viel Spaß in Ihrer Wirklichkeit.

                              Sie würden auch nach Paris fahren und sagen, da war kein Eiffelturm.

                  • @Wagenbär:

                    Der Typ ist wie Seife, das bringt wohl nichts.

                    • @Jim Hawkins:

                      Schon klar, er hatte die Reichs-Fahnen bei der Siegessäule natürlich auch nicht gesehen.



                      (Solche Phänomene des "Nicht Wahrnehmens" gibt es übrigens tatsächlich)

                      • @Wagenbär:

                        "Solche Phänomene des "Nicht Wahrnehmens" gibt es übrigens tatsächlich"

                        Auch das Phänomen etwas wahrzunehmen, was nicht da ist...

                        • @Hlmhölmgulahliehmsu:

                          Glauben sie, dass der Scan,



                          www.bilder-upload....598813433.jpg.html



                          oder das ganze Video vom "Ken", von der Siegessäule eine Fälschung ist?

                          • @Wagenbär:

                            Möglicherweise... Darum fragte ich Sie, ob Sie die Stelle im Originalvideo einblenden könnten...

                            Dass wir das rausfinden können...

                            • @Hlmhölmgulahliehmsu:

                              Es handelt sich jedenfalls nicht um eine Originalquelle "vom "Ken" "...

                  • @Wagenbär:

                    Waren Sie selbst vor Ort?

                    • @Hlmhölmgulahliehmsu:

                      Ich war an beiden Demos vor Ort und habe ständig und immer wieder viele deutlich als Nazis erkennbare Nazis gesehen.

                      • @Kolyma:

                        Was ist für Sie ein Nazi?

                        • 0G
                          08391 (Profil gelöscht)
                          @Hlmhölmgulahliehmsu:

                          Menschen, die die Menschenrechte (AEMR 1948) ablehnen! Menschen, die Hassbotschaften und Fake News verbreiten, Antisemiten, homophobe und ausländerfeindliche Menschen. Menschen, die sich gegen die Diversität der Menschenrechte wenden, wie die Identitären, bspw. Martin Sellner und Teile der AfD, bspw. Björn Höcke, ...

                          War Ihnen das differenziert genug?

                          • @08391 (Profil gelöscht):

                            Okay, "Nazi" ist für Sie ein Sammelbegriff. Nicht ausschließlich für Leute, die sich als Nationalsozialisten begreifen.

  • Hier noch ein anschauliches Video von democ e.V., das den Angriff auf den Reichstag und anderes zeigt.

    Die einzig Vernünftigen in diesem Video scheinen mir die Leute von Hare Krishna zu sein. Rama Rama:

    www.youtube.com/watch?v=4tUIH3GqGdQ

    • @Jim Hawkins:

      Gruselig und widerlich. Alle Wege zu Bildung, Reflektion und Informationsbeschaffung stehen offen und dann solche Leute.



      Tat zwar weh, das Video anzusehen, da es doch desillusionierend wirkt, trotzdem Danke für den Link.

      • @Hampelstielz:

        Da passiert etwas, was es so noch nicht gab. Es ist ja auch anders als Pegida.

        Irgendwie unheimlich.

        • @Jim Hawkins:

          Und dazu das Deinteresse deutscher Polizisten und deutscher Justiz im Einsatz. Auch die Pappnasen hier, die Faschisten schützen wollen. Es geht wieder los. Ich könnt heulen.

  • Der Spaß geht weiter. Aktuell macht sich die Polizei im Tiergarten zum Affen:

    www.tagesspiegel.d...sung/26139046.html

    Das wirft alles, was ich jemals im Zusammenhang mit der Berliner Polizei erlebt habe, über den Haufen.

  • Vornweg: ich halte die Demo für absolut unangebracht.



    Aber zu behaupten, dass in Berlin MIT Nazis demonstriert wurde, ist in sofern falsch, weil ganz offensichtlich Nazis diese Demo dazu genutzt haben, ihre Parolen zu verbreiten. Fast alle großen Demos der Vergangenheit wurden auch von Splittergruppen genutzt, ihre sektiererischen Meinungen lauthals zu verkünden. Beim G20 Gipfel haben sich die Medien auf den sogen. schwarzen Block konzentriert und es entstand der Eindruck, dass diese Großdemo nur von Chaoten durchgeführt wurde.

    In Berlin war es ganz offensichtlich so, dass die Polizei die Anweisung erhielt, den Demonstrationszug nicht starten zu lassen, so dass sich die nachrückenden Menschenmassen auf immer weniger Fläche konzentrieren MUSSTEN, zumal alle Seitenstraßen gesperrt waren. Die Demonstranten saßen in der Falle, die Demo wurde aufgelöst, weil der Mindestabstand von 1,5 m nicht eingehalten wurde.

    Ich vermisse hier einfach ein wenig mehr Differenzierung in der Berichterstattung. Demonstrationen wie "Unteilbar", die größtenteils von den Medien in Berlin Mitte und der Politik begrüßt wurden und Demonstrationen oder Gegendemos gegen rechts von linken Gruppen, die oft mit Kampfgas aufgelöst werden, unterscheiden sich mittlerweile erheblich in der behördlichen Gewährleistung ihrer Demonstrationsrechte.



    Die Coronademo in Berlin ist blödsinnig. Aber sie ist auch ein Lehrstück für Skandalisierung und unausgewogener Berichterstattung. Da denke ich mit Wehmut an alte journalistische Tugenden wie z.B. Distanzierung und Differenzierung. Gut, dass der Rechtsstaat funktioniert und Gerichte nicht so urteilen, wie Politiker oder auch Medien es gerne hätten.

    • @Rolf B.:

      Ganz so einfach ist es nicht. 1.Das who-is-who des modernen deutschen Rechtsradikalismus hat im Vorfeld massiv und öffentlich zu dieser Demo aufgerufen und ihre Anhänger*innen mobilisiert. Das konnte jeder schon Tage vorher wissen, und es war keine Überraschung, denn es waren ja schon bei der ersten Berliner Hygienedemo genügend Rechtsradikale anwesend. Man hätte sich als Demo-Teinehmer darüber informieren können und müssen.



      2. Der Herr Ballweg ist sich selbst nicht zu schade, das Motto der rechten Verschwörungssekte Qanon von der Bühne herunter zu rufen und sich dann im Beifall zu sonnen. Der Pressesprecher von "querdenken 711" heißt Stephan Bergmann. Dieser Mann verbreitet im Netz rassistische und antimuslimische Hetze im Sinne der Verschwörungstheorie des "großen Austausches", der wichtigsten Verschwörungstheorie des modernen deutschen Rechtsextremismus.



      3. Da waren nicht nur ein paar Rechtsextremisten, sondern richtig viele. Wir standen mit der Gegenkundgebung am Bebelplatz und konnten ganz gut sehen, wer da alles vorbeidefilierte Richtung Brandenburger Tor: Gruppen von Reichsbürgern, Putinfans, Qanon-Anhänger*innen, Reichskriegsflaggenträger*innen, Idenditär*innen - und dazwischen Gruppen von Leuten mit Herzchen und Smily-Luftballons, Ludtballons, auf denen Liebe, Freiheit und Frieden stand, Regenbogenpeacefahnen.



      Spätestens hier hätte der Herzchenpeace-Fraktion auffallen müssen, dass sie dem Rechtsradikalismus eine niedliches Deckmäntelchen strikt.



      4. Es waren viel zu wenige auf der Gegenkundgebung.

    • @Rolf B.:

      Der wesentliche Unterschied zu den G20-Protesten scheint mir zu sein, dass diese von einem Bündnis, in dem auch die Autonomen vertreten waren, vorbereitet, geplant, und durchgeführt wurden.

      Die Veranstaltung in Berlin war im Grunde das Privatvergnügen eines Unternehmers.

      Und wenn man auf einer Demo dieses Kalibers ganz offensichtlich jede Menge Nazis zulässt (Vor der russischen Botschaft waren es wohl 2- 3.000), dann sind diese Nazis willkommen und nichts anderes.

      Wenn der Pressesprecher der Demo am 1.8. den Nazi "Volkslehrer" mit einer herzlichen Umarmung begrüßt und der faschistische und antisemitische Esoteriker Heiko Schrang eine Stunde lang auf der Bühne reden darf (am 1.8. und am 29.8.), dann kann es keinen Zweifel geben.

      Das Who is Who der bundesdeutschen Nazis hat sich ein fröhliches Stelldichein gegeben und dabei den Sturm auf den Reichstag geprobt.

      Wer da dabeibleibt, ist entweder Nazi, dumm, oder auf eine gefährliche Art gleichgültig.

      Und der Staat genauso. Wenn der Verfassungsschutz davon nichts wusste oder es wusste und nichts tat, wenn der Senat gerade mal 3.000 Beamte einsetzt (in HH waren es 35.000), dann ist das Fiasko absehbar.

      Und dann kam es auch. Abstand hin, Abstand her.

      • 0G
        00677 (Profil gelöscht)
        @Jim Hawkins:

        Die Corona-Demos sind schon längst kein "Privatvergnügen eines Unternehmens" mehr, dahinter steckt auch ein Bündnis bzw. Netzwerk. Correctiv hat es hier auseinanderklamüsert: correctiv.org/fakt...-der-corona-gegner

        • @00677 (Profil gelöscht):

          Danke, das war mir so nicht klar.

          Und somit ist das alles ja noch schlimmer.

      • @Jim Hawkins:

        Es war einfach nicht nötig, mehr Polizei einzusetzen. Wozu auch?

        • @Hlmhölmgulahliehmsu:

          Ganz genau. Nur, weil ein paar hundert Nazis das Parlament stürmen wollen, das ist doch kein Grund.

          Sie sollten sich mal Gedanken machen, mit was für Leuten Sie da auf der Straße waren.

          • @Jim Hawkins:

            Ich war mit Leuten, die den Reichstag stürmen wollen, nicht auf der Straße...

            • @Hlmhölmgulahliehmsu:

              Doch, genau das waren sie.



              (wenn sie denn wirklich da waren)



              Mit Nazis und Reichsbürgern zusammen auf der Straße.

              • @Wagenbär:

                Ist das eine Unterstellung?

                • @Hlmhölmgulahliehmsu:

                  Das ist eine Feststellung.



                  Sie können natürlich, wie der bekannte Autofahrer empört rufen:



                  "Ein Geisterfahrer?... Hunderte!"



                  Ich verweise hier z.b auch auf die Analyse eines Soziologen und Protestforschers:



                  www.berliner-zeitu...hen-zorn-li.101602

                  • @Wagenbär:

                    Das können Sie nicht feststellen. Sie waren mit mir nicht unterwegs...

  • Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - setzt drauf

    “ Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin - glaubten -







    Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin: taz.de/Protest-geg...bb_message_4004498



    Münchner Lach- und Schieß - 19666: "Eine Ballade für Brotmaschine und Hundepfeife ("Du hast 'f' gespielt")'. Alles schon drin. Fake News, Alternative Fakten, Kindsköpfigkeit, Willkür.. "Und ab sofort war`n alle Brüder und auch Schwestern, ob sie es glaubten oder nicht - von gestern."



    www.youtube.com/watch?v=2k_laKjibMg

  • Vielen Dank für diesen sehr differenzierten Überblick. Immer noch möchte ich mich nicht mit meiner Kritik auf diese Demonstration dazustellen. Dennoch, es gibt sachliche Kritik aus der Mitte der Gesellschaft und einige tragen Ihren Protest eben auch dort auf die Straße. Wohin auch sonst, eine kontroverse Diskussion in der Medienlandschaft ist nicht zu erkennen. Den offenen Widerspruch auf der Straße finde ich grundsätzlich dennoch wichtig, denn er verdeutlicht die fehlende parlamentarische und gesellschaftliche Auseinandersetzung zur Verhältnismäßigkeit der Maßnahmen. Bisher habe ich den Eindruck, es soufflieren Berater den Ministerpräsidenten/innen was zu tun ist und von Konferenz zu Konferenz dürfen wir uns gefallen lassen, was dort entschieden wird. Das kann, finde ich, so nicht weitergehen.

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @BS!:

      Wir wollen Mal die Kirche im Dorf lassen. Widerspruch zu was? Das sie beim Einkaufen eine Maske tragen müssen?



      Lächerlich.



      Die Mitte der Gesellschaft, die da mitmacht, besteht aus gelangweilten übersatten Menschen, die keine Probleme haben. Corona Demo als Swingerclub für die ganze Familie.



      Da kommt zusammen, was zusammen gehört.

      • @4813 (Profil gelöscht):

        Na, Sie wissen ja offensichtlich Bescheid. Aber ich hatte ja gesagt, es geht um sachliche Kritik und will es mal allgemein versuchen:



        Es geht um Kritik am Risikomanagement der Bundes- und Landesregierung bereits vor der Krise, Kritik an repressiven Maßnahmen, Kritik an der fehlenden Transparenz zu den Grundlagen für die Ableitung von Maßnahmen im Einzelnen, Kritik an der Verhältnismäßigkeit von Maßnahmen, Kritik an der Art der Kommunikation der politisch Verantwortlichen, Kritik an der einseitigen Bewertung der Situation in Bezug auf die Bedrohung durch das Virus.



        Hier wird aus meiner Sicht gehandelt, als gebe es keine anderen Gefahren für die Gesellschaft, keine Minderheiten und Schwachen, die wir uns vorgenommen haben zu schützen, nicht zu vergessen die Andersdenkenden, die wir wohl nur in totalitären Systemen verteidigen, die aber hier im eigenen Land scheinbar nach Gutdünken pauschal diffamiert werden, als würde man diese Methoden nicht kennen. Beim ersten Anzeichen einer Gefahr werden hier freiheitlich demokratische Grundsätze beiseite geschoben. Und in ein paar Wochen dürfen die Landesregierungen uns mit ihren neuesten Entscheidungen beglücken. Ich bleibe dabei: Widerspruch ist angebracht und wichtig!

      • @4813 (Profil gelöscht):

        Und was soll es bringen, beim Einkaufen eine Maske zu tragen? Wo doch eh alle aufgeschreckt sind und teils ihre Lebensmittel desinfizieren, dementsprechend ihr Social Distancing eh einhalten... Was sollen Masken bringen, durch die sich hindurchrauchen lässt und die viele eh nur wochenlang bei sich tragen "weil's halt verlangt wird"? Aber klar, ein Arbeitskollege soll nun sein 3 Jähriges Kind daheim möglichst isolieren. Es war das einzige Mitglied einer 5 köpfigen Familie mit Test positiv (zurück aus m Kosovo). Die ganze Familie in Quarantäne... Luxusprobleme, saturierter Bürger in Deutschland, klar.

  • Interessant ist was Angela Spelsberg, Epidemiologin zum Thema Covid-19 mitzuteilen hat...



    m.youtube.com/watch?v=jtZkl5SAjOk#

    Man könnte/sollte sie vielleicht als Pendant zum omnipräsenten K. Lauterbach zu Wort kommen lassen.



    Vielleicht hilft das die kruden Spinner etwas einzufangen.

  • Wer mit Reichsbürgern, Nazis, schrägen Esoterikern u.s.w, Seite an Seite marschiert, sollte sich nicht Wundern wenn er dazu gezählt oder nicht mehr ernst genommen wird. Prinziepienlos und dumm.

  • Und wie immer hat das Jüdische Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus (JFDA) den besten Stoff:

    www.facebook.com/j...os/647184225917452

    • @Jim Hawkins:

      Leider finde ich nichts zur Demo in Ihrem Link und auch auf der Homepage von JFDA nicht.

      • @Kolyma:

        Versuchen Sie es mal bei Twitter:

        twitter.com/JFDA_eV

        Normalerweise sind die Videos zeitnah auf der Homepage zu sehen.

  • "Meine Freiheit matters" echt jetzt?

  • Hätte vor dem Reichstag eine Rot/Schwarze Flagge geweht, statt einer Nazi-Flagge, wäre sofortige Polizeigewalt die Folge gewesen...



    ...hätte,hätte, Polizeikette

  • Es sollte in den nächsten zwei Wochen bei allen positiv ausfallenden Covid-19-Tests mit erhoben werden, ob der/die Infizierte auf der Demo in Berlin war. Wenn ja, wäre das doch "fahrlässige Verbreitung von Seuchen" und ein Grund für Konsequenzen, z.B. Ausbürgerung in die USA, wo die Freiheit noch lebt (dafür aber >180.000 Bürger weniger)!

  • 0G
    00677 (Profil gelöscht)

    Ich muss bei dem ganzen Kasparletheater eigentlich nur an Edgar Allen Poes "Maske des Roten Todes" denken: Während Prosperos (ital. "Reicher") Wohlstandsverwöhnte feiern, wie sie den Staat an der Nase führen, während sie gleichzeitig seine Vorzüge wie Meinungs- und Versammlungsfreiheit genießen, ist der Virus, der "Rote Tod", längst unter ihnen und hält reiche Ernte. Mal schaun, wie viele von ihnen in 2 Wochen noch dabei sind....

  • Elsässer sprach gestern vom bevorstehenden wichtigsten Tag in der deutschen Geschichte seit 1945, Sellner nahm revolutionäre Stimmung war und begrüßte es, dass eine "verfassungsgebende Versammlung" einberufen wurde.



    Andererseits gab es auch Leute, die die Organisatoren als Freimaurer und Marionetten bezeichnet haben, das Magazin "Demokratischer Widerstand" sei linksextrem und es würde in "genderdeutsch" gesprochen.



    Wirklich bemerkenswert alles.

  • „Geisel ist eine Geisel der Demokratie“

    Echt?



    Hat er das geschrieben oder gesagt?



    Geisel oder Geißel?



    Ist die Demokratie eine Geiselnehmerin?



    Oder wird die Demokratie von Geisel gegeißelt?



    So blöd diese Covidiot......



    Oder wer?

  • Einladung zum Gruseln. Alles dabei. Esoteriker. Besorgte Bürger. Impfkritiker.

    Und Nazis, Nazis, Nazis.

    Das war wohl die größte Nazi-Demo seit langem, die überhaupt nicht so gelabelt war. Oder sagt man geframed?

    www.flickr.com/pho...NkJLE4uV4crun1TINk

    • @Jim Hawkins:

      Danke für die Verlinkung der Bildersammlung. Gibt einen schönen Überblick über die Beweggründe der DemonstranInnen. Was für ein Sammelsurium von hirnlosem Mist. Sorry.

      • @Jacques-Yves:

        Schließe mich an. Danke!

  • Mich wundern beim Betrachten der Bilder im Netz die vielen US Fahnen. Waren denn die Antideutschen auch dabei?

    • @Rolf B.:

      Israelfahnen waren auch zu bestaunen. Antideutsche waren das sicher nicht. Jene nahm ich mit als erste wahr, die Naziinhalt bei Verschwörungsfreaks witterten und über Überschneidungen und Kooperationen aufklärten.

    • @Rolf B.:

      Ich denke, das sind eher Trump-Fans.



      Der war ja auch zu der Demo eingeladen.

      Beunruhigender finde ich allerdings die vielen Reichskriegsflaggen, die "Q"-Symbole und überhaupt die ganzen Nazis, die dann auch noch zum Sturm auf den Reichstag ansetzen.

      Dazwischen Sellner und Elsässer und der tanzende Volkslehrer.

      Die einzig gute Nachricht, Attila Hildmann wurde recht robust verhaftet und abgeführt.

      Ansonsten scheint diese widerliche Bewegung, was immer sie auch will, als wichtiges, wenn auch ungenanntes Ziel zu haben, wirklich jede Spielart von Nazis salonfähig zu machen.

      Die schwimmen in dieser trüben Brühe wie Fische und freuen sich.

      • @Jim Hawkins:

        Das gibt Hildmann die Märtyrerpose und der Tanznazi durfte wohl weitertanzen.

      • 8G
        83379 (Profil gelöscht)
        @Jim Hawkins:

        Ja das mit Hildeman.... wie sagt Maria Kondo so schön "This one sparks joy"

      • @Jim Hawkins:

        Ach hier ist es keine Polizeigewalt, wenn der "Richtige" recht robust verhaftet wird..... Diese Demos und die daraus entstehenden Diskussionen entlarven immer wieder die Doppelmoral...

        • @FCS:

          Was für ne "Doppelmoral" ??? - Wer hat denn behauptet Demokraten müssten, oder dürften Antidemokraten, Rummelplatz- und Kirmesredner, die Dorfmobs auf den Marktplatz mobilisieren nicht robust festnehmen?



          Das ist manchmal schon nötig, damit der Dorfmob den angesagten Sündenbock auf dem Dorfplatz nicht lyncht.



          Das Problem scheint mir zu sein, das ein paar Leute immer noch nicht kapiert haben, das das materielle Mobilisierungen von echten Mobs ist, die dann zur echten Tat schreiten. Beschäftigt Euch mal mit den Baseballschlägerjahren. Da wollte niemand wahrhaben, das die Nazis in den Kreisstädten den örtlichen Jugendclub übernehmen. Angeblich Raufereien zwischen Jugendlichen. Und da sind einem die adretten Rechten schon lieber. "Querdenkern" ist es auch egal, wen sie da gleich mit mobilisieren. In ihren weissen kleinbürgerlichen Spiesser-Mittelstands-Realitäten werden ja nicht mal eben 10 Menschen wie in Hanau ermordet. Hat dieses wohlstandsverwahrloste Mittelstands-Gernegross Selbstoptimierungsklientel nicht aufm Schirm. Die glauben ihre Impfgegner-Yoga-Jesus-Eso-Heilpraktiker-Oberstudienrat-Halbbildungsbürger-Probleme seien der Mittelpunkt der Welt. Aber für die Welt interessieren sie sich in Wahrheit einen Scheissdreck. Auf der Demo nicht eine einzige überzeugende politische Forderung. Null soziale oder ökonomische Realität. In Wahrheit nicht mal ein Wort wie Corona die Grenzen für die Schwächsten, oder auch nur binationale Paare dichtgemacht hat. Illegale Quarantäneverlängerungen für Sklavenarbeiter der Fleischindustrie - waren ja nur Rumänen und Bulgaren...



          ...nichts davon. Oder eben im Effekt: Komplette Vernebelung dieser tatsächlich existierenden Konfliktlinien.



          Reiche Ernte für die Figuren der militanten Rechten. Die sind organisiert.



          Gute Gründe das Demokraten robust durchgreifen. Bildet ein verwahrloster Mittelstand mit asozialem Freiheitsbegriff mal wieder Kulisse und Schutzraum für die PRAXIS von Nazis.

        • @FCS:

          Mit einer gewissen Genugtuung lese ich schon von der robusten Ingewahrsamnahme Attila Hildmanns. Darf ich doch gleichzeitig dafür sein, dass auch jeder noch so faschistische Schwachkopf eine faire und rechtmäßige Behandlung erfährt. Die Gedanken sind frei und die persönliche Genugtuung ändert zumindest bei mir nichts an meiner Rechtsauffassung.

          • @Meerstein:

            Das ist ja richtig.

            Wir können davon ausgehen, dass Attila Hildmann weder der Folter noch einer anderen unmenschlichen Behandlung unterworfen wird.

            In diesem Land wurden schon tausende von Menschen bei Demonstrationen verhaftet. Mal so, mal so.

            Wie das eben so ist.

            Nur diese Typen gerieren sich als verfolgte Widerstandskämpfer und alles, was ihnen dabei widerfährt, ist neu und einzigartig.

            Zumindest in ihren Köpfen.

            Dass Sie, anders als in der von ihnen herbei fantasierten Diktatur fair und den Gesetzen entsprechend behandelt werden, das bringen sie nicht in Deckung mit ihren wirren Vorstellungen.

            Sie denken eben so und die Wirklichkeit ist so.

            Wären sie nicht gefährlich, wären sie nur bedauernswert.

        • @FCS:

          Starten Sie doch eine Kampagne:

          Polizeigewalt gegen Reichskanzler in spe Attila Hildmann.

          Wenn Sie die richtigen ansprechen, bekommen Sie jede Menge Unterschriften.

          • @Jim Hawkins:

            Natürlich geht es mir in keinster Weise um denjenigen, der festgenommen wurde. Das hat in meinen Augen schon seine Richtigkeit. Auch teile ich die Genugtuung bei seiner Festnahme. Es wäre fatal, wenn solche Menschen für diese Art von Reden und Hetze einfach davonkommen. Nur wird die dieselbe Vorgehensweise der Polizei mal so oder so ausgelegt....

            • @FCS:

              Ja weil man das Politik und politische HALTUNG nennt. Darum wird etwas was flach und ohne Kontext gesehen wie das Gleiche aussieht, eben mal so oder so beurteilt. Ob diese Beurteilung redlich ist, kann nicht mit der Vorstellung des Endsieges über die Widersprüche erreicht werden.

              Haltung, Urteilsvermögen, Kontext, braucht man um sich zu ORGANISIEREN. Ist im 21. Jahrhundert nämlich nicht vorbei. Weil es jetzt Lieferando gibt. Und die Auswahl so unübersichtlich gross. Das war sie immer und zu jeder Zeit. Bürgerinnen, Bürger, eine Demonstration brutal angreifen, weil man nicht möchte das sie thematisiert: Das ist gar kein "WELTwirtschaftsgipfel" Kann ja nicht sein. Ist nur ein einziger Regierungschef des Kontinents Afrika geladen...



              das ist eben politisch falsch, soll diese richtige Haltung einschüchtern und am Ende muss es ein Polizist mit Befehl und Gehorsam tun. Und vielleicht noch auf ungute Weise mit fragwürdigem Spass an diesem Teil seines Berufsbildes.

              Was ist in diesem Land passiert. Universitäre hohe Bildungsabschlüsse ohne Ende. Aber dann einen politisch-gesellschaftlichen, einen historisch-kritisch zu bearbeitenden Zusammenhang auf dem Niveau des Zuschauers an der Seitenlinie betrachten. Wo alle bekanntlich die eigentlich kenntnisreichen Trainer sind.

              A.H. steht nur für ein Milieu, das weder durch Person, noch Praxis, noch organisatorischen Zusammenhang vorweisen kann, für den Fortgang und Bestand unserer Demokratie zu stehen.



              Woraus sich für Demokraten die Pflicht und Notwendigkeit ergibt hin und wieder hart durchzugreifen und dabei den Pathos und die antiemanzipativen Polemiken als Teil der Konfrontation zu begreifen, denen man nun mal mit Anti-Demokraten ausgesetzt ist. Ist ja nun historisch gesehen nichts Neues. Sich einfach mal vorstellen, das Demokraten vor 90 Jahren im Kern vor keinen anderen Fragen standen. Das ist nicht abstrakte Geschichte, die einen so wenig kümmern muss, wie die Tatsache was Tarifverträge eigentlich sollen.

            • @FCS:

              Vielleicht könnte man A.H. (oh shit, merken Sie auch was?) in Polizeigewahrsam zumindest eine Blutprobe abnehmen und ein großes Blutbild anfertigen. Dem scheinen einige lebenswichtige Nährsoffe zu fehlen. Vielleicht rückt eine Gabe B12, Eisen und Vitamin D sein Denken wieder gerade. :D

              • @Katrina:

                Eiei, das Offensichtliche tatsächlich übersehen. Diese verdammten Genexperimente......

  • Man stelle sich vor das wären linke Demonstranten...auf dem G20 wurde für weit weniger gnadenlos reingeknüppelt, nämlich für NICHTS. Oder man stelle sich vor die Polizei hätte auf einer PK eine Tag vorher in aller Seelenruhe davon gesprochen, daß auch zum Mitbringen von Waffen in den entsprechenden linken Netzwerken die Rede gewesen wäre...



    Die nahezu unisono Verharmlosung der Demonstranten durch etliche Medien spricht auch Bänden. Da hilft es ab und an mal alte Texte zu lesen wie der von Hannah Arendt vor 70 Jahren, "Besuch in Deutschland: "Die Nachwirkungen des Nazi­regimes":



    "Der wohl hervorstechendste und auch erschreckendste Aspekt der deutschen Realitätsflucht liegt jedoch in der Haltung, mit Tatsachen so umzugehen, als handele es sich um bloße Meinungen... auf allen Gebieten gibt es unter dem Vorwand, daß jeder das Recht auf eine eigene Meinung habe, eine Art Gentlemen’s Agreement, dem zufolge jeder das Recht auf Unwissenheit besitzt - und dahinter verbirgt sich die stillschweigende Annahme, daß es auf Tatsachen nun wirklich nicht ankommt. Dies ist in der Tat ein ernstes Problem, nicht allein, weil Diskussionen dadurch oftmals so hoffnungslos werden (man schleppt ja normalerweise nicht immer Nachschlagewerke mit sich herum), sondern vor allem, weil der Durchschnittsdeutsche ganz ernsthaft glaubt, dieser allgemeine Wettstreit, dieser nihilistische Relativismus gegenüber Tatsachen sei das Wesen der Demokratie. Tatsächlich handelt es sich dabei natürlich um eine Hinterlassenschaft des Naziregimes....Man hat es hier



    nicht mit Indoktrinationen zu tun, sondern mit der Unfähigkeit und dem Widerwillen, überhaupt zwischen Tatsache und Meinung zu unterscheiden. "

  • 9G
    92290 (Profil gelöscht)

    Also ich finde das ganze äußerst amüsant.



    Freut mich, dass die Demo ein Erfolg ist und die sich nicht einfach haben räumen lassen. Die paar Faschos würde ich dafür locker in Kauf nehmen.



    Bin daher wohl auch „rechtsoffen“. Anarchist zwar, aus tiefster Überzeugung, aber wohl kein Linker, jedenfalls seit ein paar Monaten nicht mehr.

    • @92290 (Profil gelöscht):

      es geht nicht nur um die Nazis. Wenn man sich die Ideologie des Restes da so anschaut wären sie da als Anarcho-Kapitalist (dieses furchtbare Wort bezeichnet so was wie einen Hardcore Neoliberalen) wirklich an der richtigen Adresse. Individualismus über alles, dann ist es auch egal mit wem man demonstriert wenn alle so atomisiert sind... Sie sind vieles, aber nicht links.

      • @RosaLux:

        So ein anarchistischer Leichtmatrose wie HASE ist wohl eher ein Anhänger der "Pöbeldiktatur" ( de.wikipedia.org/wiki/Ochlokratie ).



        Links isser "jedenfalls seit ein paar Monaten nicht mehr" ;) .

    • @92290 (Profil gelöscht):

      Wenn Sie mit rechtsextremen demonstrieren wollen sind Sie kein Anarchist.

      • 9G
        92290 (Profil gelöscht)
        @Ingo Knito:

        Sagt wer? Lächerlich!

        Ich hab halt im Gegensatz zu den meisten Linken keine Angst vor den Faschos. Das wär ja noch schöner, wenn ich irgendwo nicht teilnehmen könnte, nur weil irgendwelche Spacken da auch mitmachen. Da könnt ich ja überhaupt nichts mehr machen.

        • @92290 (Profil gelöscht):

          Ja!!! Wäre vielleicht besser so!!!



          Ich hab auch keine Angst vor Faschos, schließe mich denen aber deshalb noch lange nicht an!!!



          Auch wir Anarchisten können aus der Vergangenheit lernen!

          Kommentar gekürzt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.

          Die Moderation

          • 9G
            92290 (Profil gelöscht)
            @SixT8:

            Ach, jetzt schließe ich mich schon an, nur weil ich nicht strikt gegen die Demo bin. So, so.



            Ich halte nichts davon, den Nazis sofort kampflos das Feld zu überlassen. Da sind ja auch noch eine Menge andere Leute dabei. Man kann definitiv mehr erreichen, wenn man Menschen direkt konfrontiert, anstatt daneben zu stehen.

  • Dass diese "demonstration" die nichts anderes ist als ein faschistischer aufmarsch von nazis und rassisten,erlaubt wird ist ein skandal.

    Weimarer verhältnisse in berlin, die demokratie ist gefahr. Ja. Von rechts und ihnen vollgesonnene richter.

    NAZIS RAUS!

  • 8G
    82286 (Profil gelöscht)

    Und solche Idioten stehen dann dicht hinter dir an der Supermarktkasse - ohne sich zu erkennen zugeben. Schisser ...

    • 1G
      15833 (Profil gelöscht)
      @82286 (Profil gelöscht):

      Was sollen die den sagen, lassen sie mich vor ich war auf der Demo in Berlin?

      • @15833 (Profil gelöscht):

        😁

  • Mir fehlt in dieser Beschreibung das wirklich häufige Auftreten von Q-Annon-Merchandising-Artikeln, oft in Zusammenhang mit US-Fahnen. Häufig waren es sogar junge Leute, die Q-Fähnchen u d Q-T-Shirts hatten. Mir war nicht bewusst, dass diese Verschwörungssekte auch hier in Deutschland viele Anhänger hat.



    Im Übrigen waren wirklich viele Rechtsextreme - erkennbar Rechtsextreme - anwesend. Wann und warum die ganzen Regenbogen-Peacefähnchenträger*innen und Liebe-Freiheit-Frieden-Hippies derart die Distanz zum Rechtsextremismus verloren haben, ist mir schleierhaft. Wer hinter Rechtsextremen herdackelt, dackelt hinter Rechtsextremen her, da ist nichts schönzureden.

    • @Kolyma:

      "Wann und warum die ganzen Regenbogen-Peacefähnchenträger*innen und Liebe-Freiheit-Frieden-Hippies derart die Distanz zum Rechtsextremismus verloren haben, ist mir schleierhaft."

      Meine Vermutung: Weil es seit Monaten keinerlei Möglichkeiten im öffentlichen Raum (inkl. Fernsehen, Social Media und lange auch die taz) gibt, diskursiv sachlich über die Gefahren des Virus und Einschränkungen, um diese zu verhindern/mindern, zu unterhalten.

      Diese gesellschaftliche Gefahr - eine tickende Bombe - sehe ich schon lange und empfinde sie auch als mindestens genauso gefährlich wie das Virus.

      Die Gefahr, dass eine große Menge an Menschen, darunter viele intelligente und auch links-grün orientierte BürgerInnen, einfach mundtot gemacht wird, indem Menschen sofort in die rechte Ecke gestellt werden, wenn sie nur irgendwas nicht ganz so dramatisch sehen. Und wenn man in die rechte Ecke (- die dadurch seit April gefühlt eine rechte Mitte wurde) nun sowieso schon mal passiv rein verortet wurde - und das geht tatsächlich leider vielen so, warum soll man dann nicht auch mit den wirklich "Bösen" mitlaufen? Ist ja sowieso alles egal, weil selbst macht- und hilflos ungehört. So geht es kleinen Kindern und Jugendlichen in anderen Kontexten auch, wenn man ihnen nicht zuhört und sie nicht ernsthaft in Gespräche und Überlegungen mit einbezieht.

      Ich kenne neben mir auf jeden Fall sehr viele Menschen aus meiner (links-grün-mittigen) Umgebung, die dort zwar nicht mitlaufen, aber dennoch auch vieles zu überdramatisiert sehen und eben auch weniger Angst vor dem Virus haben und/oder nicht alle Maßnahmen und Abwägungen als sinnvoll erachten.

      Es gibt ja z.B. auch immer noch Länder, in denen keine Mund-Nasen-Bedeckung beim Einkaufen getragen werden muss und die Kinder in die Schule gehen. Und es gibt Länder, da werden Mund-Nasen-Bedeckungen überall getragen und die Infektionszahlen sind dennoch hoch!?

    • @Kolyma:

      Im Mitlaufen war der Deutsche schon immer gut... die meisten kapieren wahrscheinlich nicht mal was dahinter steckt.

      • 1G
        15833 (Profil gelöscht)
        @danny schneider:

        Was ist den der deutsche?

        Unabhängig davon kann man in den 70 Jahren nach der Gewaltherrschaft der Nazis sehe gut erkennen das mitlaufende mitunter bei allen vorkommt, leider und auch nicht auf den Deutschen beschränkt ist

  • 8G
    80576 (Profil gelöscht)

    Was waren das doch für schöne Zeiten, als sich die Idioten aller Länder noch nicht über die sozialen Medien organisieren konnten.

    • 8G
      82286 (Profil gelöscht)
      @80576 (Profil gelöscht):

      Waren herrliche Stunden am Stammtisch - niemand hat die Typen wirklich erst genommen.



      Heute gehen sie ins Internet, bauen sich Bomben oder Schusswaffen und jagen dich in die Luft oder knallen dich ab.

    • @80576 (Profil gelöscht):

      Stimmt