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Müntefering und die K-Frage bei der SPDPistorius statt Scholz!

Kommentar von Andreas Wyputta

Nur Pistorius kann die SPD noch vor einem Desaster bewahren. Scholz sollte seiner Partei einen Dienst erweisen und auf seine Kandidatur verzichten.

Pistorius ist beliebter, eloquenter und glaubwürdiger als Scholz Foto: Reuters

D ie SPD-Legende Franz Müntefering hat die Debatte um die K-Frage am Wochenende neu angefacht: Nur weil einer Kanzler sei, habe er kein Anrecht auf die Kanzlerkandidatur.

Seine Forderung nach einer offenen Debatte ist berechtigt. Boris Pistorius ist der beliebteste Politiker Deutschlands. Bei einer im Grundgesetz nicht vorgesehenen Direktwahl des Kanzlers würde der Sozialdemokrat nicht nur CDU-Oppositionsführer Friedrich Merz, sondern auch Robert Habeck von den Grünen schlagen.

Seine Partei, die SPD, liegt dagegen mit derzeit 15 bis 16 Prozent Zustimmung nicht nur weit hinter den Konservativen, sondern auch hinter der AfD. Nicht umsonst warnen erste Bundestagsabgeordnete der SPD bereits vor einem „Desaster“.

All das sollte eigentlich Grund genug für die Ge­nos­s:in­nen sein, auf Pistorius zu setzen. Doch auch jenseits der Umfragen bringt der Niedersachse viel mit, was ein SPD-Spitzenkandidat braucht: Geboren in dem klassischen Osnabrücker Arbeiterviertel Schinkel, verkörpert der gelernte Groß- und Außenhandelskaufmann und studierte Volljurist die sozialdemokratische Erzählung vom Aufstieg durch Bildung.

Innere und äußere Sicherheit

Im Gegensatz zu Friedrich Merz, der noch nie ein Regierungsamt innehatte, kennt er Politik auf allen Ebenen: Pistorius war vor seiner Berufung als Verteidigungsminister nicht nur Oberbürgermeister von Osnabrück, sondern auch zehn Jahre Landesinnenminister.

Damit steht er für das Thema, das den Wahlkampf prägen dürfte: die innere und äußere Sicherheit. Und Pistorius’ Biografie böte der SPD die Chance, dies mit der Frage der sozialen Sicherheit zu verknüpfen. Nichts radikalisiert Wäh­le­r:in­nen so sehr wie die Angst vor dem Abstieg.

Kanzler Olaf Scholz dagegen ist derart unbeliebt, dass er keine politische Zukunft mehr haben dürfte. Sein Image gleicht dem seines gescheiterten CDU-Konkurrenten Armin Laschet vor drei Jahren. Scholz sollte der SPD deshalb einen letzten Dienst erweisen und möglichst schnell seinen Verzicht erklären.

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72 Kommentare

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  • Käptn Blaubär , Moderator*in

    Vielen Dank für eure Beiträge, wir haben die Kommentarfunktion nun geschlossen.

  • Mein abschließender Senf zum Thema: es ist eigentlich fast egal, ob die SPD Pistorius oder Scholz aufs Schild heben wird - angesichts dessen, dass wir es diesmal mit vier Kandidaten zu tun haben. Auch haftet der SPD der Makel des Ampel-Scheiterns an, den wird sie bis zum Wahltag auch mit einem noch so guten Wahlkampf und überzeugender Programmatik nicht los. Und das Momentum des Abstrafens wird wahrscheinlich auch noch bis in den Februar hineinreichen (weshalb Merz ja für einen noch früheren Wahltermin plädierte).



    So oder so wird es auf Merz hinauslaufen, die Kandidatur Weidels wird den Unionsparteien nicht schaden, der AfD noch eher frustrierte SPD-Wähler zutreiben. Die Kandidatur Habecks werte ich dagegen eher als eine Art (kollektiver) grüner Ego-Trip, den es ist klar, dass er chancenlos bleibt. Bei einer - nun ausbleibenden - Zuspitzung Merz vs. Scholz oder Pistorius hätte das der SPD letztlich wahrscheinlich sogar Stimmen aus dem grünen Lager zugeführt (auch wenn Parteien und nicht die Kandidaten gewählt werden).



    So aber wird die SPD nicht mehr als ihre weiter zusammenschmelzende Kernwählerschaft mobilisieren können, sie wird aber nicht nach links und/oder rechts ausgreifen.

  • Scharping, Steinbrück und Martin Schulz sind Beispiele dafür, dass spätes Pferdewechseln zu einer Niederlage führen kann. Übrigens zufällig alle von der SPD.

    Besser wäre es wohl, es mit sozialdemokratischen Inhalten zu punkten versuchen.

    Aber ob das mit dem Zeitgeist zusammen ginge, weiß ich auch nicht.

    Nebenbei:



    Früher gab es mal den Slogan oder die Campagne "Strauß verhindern".



    Josef Strauß (CSU) war Kanzlerkandidat der CDU/CSU.



    Man könnte analog "Merz verhindern" propagieren.

  • Hm, verglichen mit Scholz wirkt wohl fast alles attraktiver als selbiger.

  • "Kanzler Olaf Scholz dagegen ist derart unbeliebt, dass er keine politische Zukunft mehr haben dürfte". Das mag so sein. Aber liegt das nicht mindestens auch daran, dass er von den Medien systematisch kaputtgeschrieben wurde?

  • Man versetze sich zurück ins Jahr 2010: Ganz Deutschland ist hin und weg von seinem schneidigen Verteidigungsminister (natürlich nicht "ganz"! Ein paar Unbeugsame halten ihn schon damals für einen Windbeutel, aber für einen Politbarometerwert von bis zu +2,3 - gegenüber Pistorius' +1,9 - hat's locker gereicht) und fragt sich lautstark, ob er nicht bei der nächsten Wahl der bessere - weil im Vergleich zum aktuellen Personal weniger blass und zaudernd - Kandidat für's Kanzleramt wäre. Er sieht auch super im ministeriellen Univil aus und sagt immer so schön unverblümt (aber nicht niederträchtig), was man gerade hören möchte. Hach, das wär's doch (fast)...!

    Boris Pistorius ist vielleicht nicht so glamourös wie Volkes blaublütiger Liebling von damals. Dafür ist es der Verteidigungshaushalt, mit dem er glänzen kann, im Vergleich aber allemal. Von daher mögen die Borissiten und Pistoristen bei der SPD vielleicht noch mal in sich gehen, ob dominante Beliebtheitswerte wirklich so viel aussagen... ;-)

    • @Normalo:

      " Ganz Deutschland ist hin und weg von seinem schneidigen Verteidigungsminister..."

      Das waren wohl eher viele Medien, denen ein deutsches Königshaus fehlte. Wer genauer hinschaute, sah den Blender, der immer schnell ins nächste Amt wechselte, bevor aufflog, was er im letzten Amt für Mist gebaut hat. Das die BW heute ein sehr teurer Witz ist, ist zu einem großen Teil sein "Verdienst".

    • @Normalo:

      Den Adels-Blender mit den Internatsmanieren damals nahm doch niemals ernst. Wehrpflicht abgeschafft ist das einzige, was blieb. Sonst Mitarbeiter verheizt, denn er war ja nie schuld.

      Pistorius hat dagegen bereits in Osnabrück und Hannover abgeliefert. Kein Grund zu einem Hype, aber schon ein meilenweiter Unterschied.

      Und jetzt haben wir einen Kanzler.



      Lassen wir uns also lieber darum beten, dass die Christdemokraten noch einen regierungsfähigeren Kandidaten als den jetzigen oder den Witzbold aus München aufstellen.

    • @Normalo:

      Der Unterschied ist, dass Frau Merkel bzw. die CSU damals keine so katastrophal schlechten Wahlaussichten hatte wie Herr Scholz heute.

      Grundsätzlich bin ich aber bei Ihnen. Pistorius hat außer den Umfragewerten nichts vorzuzeigen.

  • Weg mit dem furchtbaren Scholz!

  • Kann mir mal irgendjemand erklären, WARUM Pistorius so beliebt ist? Ich bin ratlos.

    • @Jörg Levin:

      weil es vllt keine besseren Alternativen gibt?

    • @Jörg Levin:

      Wenn Sie jetzt ernsthaft fragen sollten:



      Pistorius wäre schon vorher im Kabinett gewesen, wenn er kein Niedersachse gewesen wäre - irgendwie sind sehr viele aus den fitten Leuten der SPD gerade aus Niedersachsen.

      Pistorius hat als OB in Osnabrück und Minister in Hannover Erfahrung (Merz war sich für die Ochsentour z.B. zu schade).



      Verteidigungsminister ist ein Knochenjob, wo man eigentlich immer nur verliert, aber da hat er den Tonfall gefunden. Vorgängerin Lambrecht wurde dermaßen brutal angegangen, dass der Nachfolger das selbst von den Springer-Schreiberlingen nicht erfährt.

      Insgesamt schlägt auch er sich gut, doch hätte es auch ein mittlerer Wert getan.

      Ich finde es rätselhafter, warum die FDP Lindner nicht längst hochkant rauswirft. Warum auch die Union jemanden aufstellt, der nur mit größter Mühe die Brücke zu Koalitionspartnern wird schlagen können. Darüber würde ich gerne mehr lesen.

    • @Jörg Levin:

      Pistorius ist beliebt, weil er so unauffällig ist. Er redet nicht viel, er muss sich um nichts kümmern und die Bundeswehr ist aktuell kein großes Thema er ist so grundsolide wie ein Verwaltungsbeamter.

      Die Taktik per Unauffälligkeit solide zu erscheinen ist auch Scholz schon gefahren.

      Um die nötigen Gelder für die Bundeswehr ringen andere. Für die Ukraine treten andere Parteien, insbesonder die Grünen um Habeck und Baerbock konsequenter und lauter ein.

    • @Jörg Levin:

      It's Entertainment. „Wir amüsieren uns zu Tode." (So hatte Neil Postman sich das vermutlich nicht vorgestellt.) - Wenn die mediale Sonne tief steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten. Dann genügt Folgendes:



      "Wie der Breitbeinmann da steht -



      Das hat Kanzlerqualität.



      Mit lässig hochgestelltem Kragen,



      Mit kühnem Blick im Panzerwagen



      Bei Soltau durch die Heide jagen,



      Einen Blick durch’s Fernrohr wagen,



      Am Walkie Talkie „Hallo“ sagen -



      Mit Tarnfleck in den Wahlkampf ziehn?



      Tarnfleck, der ist schwarz, gelb, grün."



      (Eigenzitat - Auszüge)



      taz.de/Die-Wahrheit/!5931427/



      www.sueddeutsche.d...taedtchen-1.670221



      www.youtube.com/watch?v=-ZL3M-AgMgE

    • @Jörg Levin:

      Ich denke, das ist relativ einfach zu erklären.

      Pistorius macht einen sympathischen, gleichzeitig stabilen Eindruck, er wirkt nicht arrogant und bringt gerade, grammatikalisch korrekte Sätze heraus.

      Die Grünen haben das peinliche "Team Robert" und Freundschaftsbänder, die Sozis den soliden Pistorius, der schneidig und sozialdemokratisch daherkommt.

      Das muss reichen. Vielleicht sogar zum Wahlsieg.

      Zu Merz fällt mir nichts ein.

      • @Jim Hawkins:

        Ja, schneidig. Zieht hier immer.

      • @Jim Hawkins:

        Zu Merz: ewig auf sozial schwächeren Menschen schimpfen?



        Ok könnte auch auf Söder zutreffen....

  • Das läuft wie in den USA - Scholz wird nun systematisch von der eigenen Partei intern und extern via Presse kaputtgeschrieben - 'erarbeitet' bzw führungslos erschwiegen hat er sich das allemal - und rund um Weihnachten setzt dann angeblich aus eigenem Einsehen ("ich habe in mich hineingehört") die Erleuchtung ein, dass Pistorius übernehmen soll.



    Den finden nämlich alle dufte - klar, so lange der nur von der Bundeswehr redet kein Problem, wenn der aber dann mit dem typischen SPD Gewäsch daherkommt werden die Werte ganz schnell purzeln - auch da ist Harris Wahlkampf die Steilvorlage.



    Pistorius müsste schon sehr gut erklären WAS er anders machen will als Scholz und vor allem WIE.



    Denn falls es alle schon wieder vergessen haben, die Bürger waren laut Umfragen zu fast 80% mit der POLITIK der Ampel unzufrieden...



    Die SPD geht sich selbst auf den Leim wenn sie sich jetzt einredet, dass es nur an Scholz liegt und ein neues Gesicht reichen wird um das Blatt zu drehen.



    Der Söder hat das gestern bei Misoga dem Klingbeil recht gut erklärt: "Es muss eine grundlegende Änderung geben, nicht nur so ein bisschen Herumdoktern. Es braucht eine andere Politik!"



    Selten hat er ja recht, da definitiv.

    • @Farang:

      Da Unterschied zu Harris ist, dass sie vor ihrer Kandidatur nicht sonderlich beliebt gewesen ist, weder bei der Bevölkerung, noch bei ihren Mitarbeitern und sie auch niemals Kandidatin geworden wäre, hätten die Demokraten mehr Zeit gehabt. Pistorius ist beliebt und zwar so, dass auch vorstellbar ist, dass man seinen Namen ins Spiel bringen würde, würde man jetzt entspannt nach einem Kandidaten suchen.

  • Jemand der mit der organisierten Wirtschaftskriminalität gekungelt hat (CumEx) ist unwählbar !



    Mehr ist dazu nicht zu sagen.

  • Jetzt ist der Pistorius-Geist aus der SPD-Flasche und die Partei sollte schnell zu einer Entscheidung kommen … für eine Programmpartei ist das natürlich reines Gift, da politische Programme mit entsprechenden glaubwürdigem Personal verbunden werden müssen. Dafür fehlt jetzt die Zeit, außerdem hat es daran schon bei Scholz gehapert.



    Mich erinnert diese SPD-Bredouille auf den Verzicht Bidens im US-Wahlkampf. Ein Befreiungsschlag wäre der Wechsel zu Pistorius für die SPD gewiss nicht, ähnlich wie der Wechsel von Biden zu Harris für die US-Demokraten keiner war.

  • Sobald die Union, die FDP, ... geeignete Kanzlerkandidat(inn)en aufstellt, dann reden wir über alles.



    Vorher nicht.



    Das ist jetzt ein durchschaubares Manöver von Union + Springer, um den Bundeskanzler und seine Partei zu demontieren.



    Muss die taz da ins selbe Horn stoßen?

    Wiedervorlage zum Jahreswechsel und andere Themen hier, bitte. Vorher würde eine verantwortungsvolle SPD auch nichts austauschen, um Scholz handlungsfähig bleiben zu lassen.

    • @Janix:

      Wenn die taz und andere Zeitungen in dasselbe Horn blasen, scheint es ja doch keine Springer-Verschwörung zu sein.

    • @Janix:

      Für Sie scheinen der Mehrzahl der Handelnden in der Politik nur Marionetten irgendwelcher "dunklen Kräfte" zu sein.

      Können sie sich nicht vorstellen, dass manche SPDler Pistorius vorschlagen, einfach, weil sie ihn für die bessere Wahl halten?

      Sie müssen diese Einschätzung ja nicht teilen.

      Nebenbei: Einer derjenigen, die die Debatte am Wochenende wieder hochgekocht haben, ist der rheinland-pfälzische SPD-Abgeordnete Joe Weingarten. Der ist ein "Seeheimer", aber wenn Sie Belege dafür haben, dass er "im Auftrag" von Union und Springer an des Scholzens Stuhl sägt, dürfen Sie die gerne mit uns teilen.

  • Er wäre die beste Personalie. Taktisch gesehen würde er verheizt werden. Lasst erst die SPD untergehen, dann ist es Zeit für neue Köpfe, und vor allem für Macher.

    • @maestroblanco:

      Liggers. Reaktionäre aller Länder vereinigt euch!



      &



      Zuviel Tequila - haut auf den Zeiger.

  • Scholz glaubt vermutlich selbst, dass ihm das gleiche wie 2021 gelingt, als die SPD (und er) keine realistische Option hatte, Kanzler zu werden und es sich bis zur Wahl gemächlich drehte. Damals war Scholz allerdings nicht verbrannt, wie er es jetzt ist. Warten wir ab, was die SPD macht. Vermutlich wäre es am besten, Pistorius erst etwas später aufzustellen, so dass eine Aufbruchstimmung entsteht, die bis zu den Wahlen anhält. Wie man an Harris sah, hat sie zunächst alle Umfragen dominiert, um immer weiter ins Hintertreffen zu kommen, je mehr man merkte: Sie hat auch ihre Schwächen.

    • @Strolch:

      Erst kurz vor knapp das Pferd zu wechseln, ist auch keine Option … so ein durchsichtiges Wahlkampf-Manöver würden die Wähler sofort durchschauen, die sind ja nicht allesamt blöd.

  • Warum sollte Pistorius ein besserer Kandidat sein?

    Er hat bisher nichts getan, außer einige Namensschilder auszutauschen. Die Bundeswehr ist so wenig einsatzfähig wie unter seinen letzten Vorgängern, eher weniger, denn er verschenkt ja noch mehr Material.



    Markige Worte und leere Gesten ersetzen keine Strukturreform.



    Wer glaubt, dass das reicht, sucht einen Kanzlerdarsteller für eine RTL-Fernsehserie.

    Für die Fehler der Ampel und für die Fehler der SPD ist die Führung in Bund und Ländern verantwortlich und nicht einer allein.



    Die Argumentation als solche zeigt ein sehr merkwürdiges Verständnis von Demokratie.

  • Warum sollte ich mir die Sorgen der SPD machen?

  • Pistorius wäre dumm darauf einzugehen. Scholz und die SPD soll es ausbaden.

    • @Tom Lehner:

      Mag sein, dass Sie Recht haben. Aber alle in den Sphären sind an Macht interessiert. Pistorius wird es daher versuchen wollen, wenn man es ihm anbietet. Ob er wirklich so taktisch denkt, dass die SPD erst Mal abgestraft werden soll und er dann später der Heilsbringer wird, der die Partei wieder zu einem neuen Höhenflug bringt?

      • @Strolch:

        Ich gebe Habeck mehr Stimmen als Scholz.

      • @Strolch:

        Der Haken an der Sache ist: die SPD wird keinen Höhenflug mehr erleben, es sei denn, Sie wollen die 26% vom letzten Mal als solchen bezeichnen.



        Aus meiner Sicht eher ein letztes Aufbäumen.



        Und wir haben es diesmal mit vier (!) Kanzlerkandidaten zu tun. Ich prognostiziere, eine Zuspitzung auf SPD und CDU wird es nicht mehr geben, da auch das extrem rechte Lager um Weidel inzwischen fest „zementiert“ ist.

      • @Strolch:

        Wie viel Macht hätte denn Pistorius als derjenige SPD-Kandidat, der von der AfD überholt wurde?

        • @Chris McZott:

          Wenn kein Wunder geschieht, ist die SPD schon überholt, egal wen sie aufstellen. Jetzt bin ich kein Freund der SPD, aber lieber als die AFD ist sie mir allemal!

  • Liegt hier eine neue Trennlinie?



    /



    "Robert Habeck würde als Kanzler Taurus-Marschflugkörper liefern



    Grünenspitzenkandidat Habeck will im Fall einer Wahl zum Regierungschef Taurus-Lieferungen an die Ukraine ermöglichen. Damit positioniert er sich anders als Olaf Scholz."



    /



    Quelle zeit.de



    Biden eröffnet soeben neue Optionen, und der Kanzler wollte im Gleichklang agieren, das dürfte jetzt eine Kontroverse um das deutsche Engagement und den Lieferumfang auslösen.



    Marie-Agnes Strack-Zimmermann ist schon in verbaler Gefechtsbereitschaft zu "roten Linien" heute früh im Deutschlandfunk zu hören.

    • @Martin Rees:

      Was Habeck da an Signalen aussendet, ist wohl in erster Linie als ein Tribut an Schwarz/Grün zu verstehen - da wäre er dann wieder Vizekanzler, diesmal unter Merz.



      Das Kalkül kann durchaus aufgehen, sofern die FDP den Wiedereinzug ins Parlament schafft.



      Es fällt doch auf, wie sehr sich die Grünen und ihr Kandidat hinsichtlich des Koalitionsbruches zurückhalten bzw. das Schmutzige-Wäsche-waschen den Kontrahenten von SPD und FDP überlassen.



      Bezüglich des Ukrainekrieges bzw. der Tauruslieferungen müsste sich die SPD dann aber der AfD und dem BSW annähern, um diese neue Trennlinie zu markieren - dann wäre sie allerdings nicht mehr „meine“ Partei.

  • "SPD-Legende Müntefering": "Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen." Na dann müssten ja locker die reichsten 10% dieses Landes (für die er mit Agenda2010 und Hartz noch viel bessere Ausbeutungsgrundlagen geschaffen hat) alle verhungern. Ach so, *diese* Arbeitsscheuen waren nicht gemeint. Ja ok, verstehe.

    Hört dem noch jemand zu? Anscheinend.

  • Söder ist auch beliebter als Merz.



    Und es gibt auch Zahlen dazu:



    www.stern.de/polit...-5-1-35068274.html



    Auch Wüst hatte ziemlich gute Werte.

    • @Martin Rees:

      Vielleicht sollten Scholz und Merz einfach mal zusammen zurücktreten.

  • Scholz auszutauschen wird genauso erfolgreich sein, wie der Wechsel von Biden auf Harris.

    • @Nansen:

      Möglich. Aber der Vergleich biden Harris funktioniert ist halt nicht wirklich gut. Harris war nicht sonderlich beliebt, war nicht so bekannt, sie hat durch nichts hervorgestochen und ein wirkliches programm oder Guten Wahlkampf hat sie nicht geliefert. Insbesondere die ersten Monate keine Interviews zu geben, war wohl nicht so Geschickt.

      Scholz ist ähnlich beliebt wie biden. Pistorius hat gute Beliebtheitswert, ist bekannt, auch seine Arbeit, wenn ich auch nicht genau weiß warum, wird mehr geschätzt.

      Er hätte vermutlich trotzdem keine Chance dafür hat die SPD zuviele Wähler enttäuscht.

    • @Nansen:

      Sie vergessen, dass wir ein Verhältniswahlrecht haben. Selbst wenn die SPD hinter der CDU landet, ist ja wohl relevant, ob man 10% mehr oder weniger bekommt.

      Oder die SPD stellt halt aus Feigheit wieder den unbeliebten Scholz auf, nur um ihn nach der dann verlorenen Wahl abzusägen. Nicht sehr intelligent.

    • @Nansen:

      Scholz' Kandidatur ist auch genau so erfolgversprechend wie die Bidens.

  • Ich kann da nur dringend vor warnen, das wird ganz übel ausgehen.



    Das war einer der schlechtesten Bürgermeister die Osnabrück jemals hatte. Der musste damals regelrecht nach Hannover "fliehen", weil er der Osnabrücker SPD sonst schwer geschadet hätte.



    Und sollte er aufgestellt werden, dann werden alle seine Verfehlungen nochmal Bundesweit (möglicherweise Weltweit) Medial verarbeitet, und dabei macht der nicht unbedingt eine gute Figur...



    Das könnte der SPD dann wirklich den Rest geben.

    • @Rikard Dobos:

      Warum Verfehlungen? Er kann sich einfach nicht erinnern. Da hat er ja ein Vorbild ;)

    • @Rikard Dobos:

      Was hat er sich denn in Osnabrück zu schulden kommen lassen?

  • Für die SPD und das zu erwartende Wahlergebnis wäre es aktuell sicher besser, wenn sie Pistorius als Spitzenkandidat in den Wahlkampf schickt. Langfristig würde das aber vermutlich die nach den Scholz-Jahren dringend notwendige Zäsur in der SPD schwieriger machen. Mützenich und Stegner, die im Auftreten gegenüber der russischen Aggression den Schuss immer noch nicht gehört haben, würden wahrscheinlich bleiben.

    Und dass die SPD wirklich mit Pistorius den ersten Platz holen könnte, halte ich nicht für übermäßig wahrscheinlich.

    Resultat wäre also wahrscheinlich eine SPD (immerhin) auf dem zweiten Platz, und eventuell eine große Koalition unter CDU-Führung.

    Zumindest außenpolitisch wäre mir aktuell Schwarz-Grün auf jeden Fall lieber. Denn dass die SPD allein durch einen Wechsel an der Spitze ihre Haltung des Zauderns und Zögerns wirklich ablegt, sehe ich leider noch nicht.

    Abgesehen davon schätze ich Scholz nicht so ein, dass er freiwillig zur Seite tritt. Und Pistorius, auch wenn ich ihn grundsätzlich schätze, halte ich für zu treu gegenüber Scholz, der ihn in die Bundespolitik geholt hat, als dass er es auf eine Kampfabstimmung ankommen lassen würde.

  • Ich bin nicht sicher ob Genosse Boris den Niederträchtigkeiten der Schnöselparteien gewachsen ist.



    Fest steht jedoch; Den Genossen Olaf werde ich nicht wählen.

  • Boris Pistorius als Kanzlerkandidat. Das wäre ja so ähnlich, als würden B90/Die Grünen Robert Habeck nominieren. [/ironie off]

  • Naja, letztlich beruht die relative Popularität von Pistorius auch nur darauf, dass er sein Himmelfahrtsressort im Gegensatz zu den Vorgängern im Amt ohne Skandale, Skandälchen und Fettnäpfchen führt. Bei der relativen Unbeliebtheit der anderen Kandidaten ist das aber wohl schon viel. Mit Pistorius würde die SPD vielleicht in gewissem Maße Wähler an Linke und BSW verlieren, in deutlich größerem Maße aber CDU-SPD-Wechselwähler für sich gewinnen. Für das gesamte sozialdemokratische Spektrum wäre es also vermutlich von Vorteil, selbst wenn es nicht gelingen sollte, Merz noch zu verhindern.

  • Nun auch noch die taz. Warum?



    Scholz ist nicht 100% auf Kriegskurs, Pistorius ist es.

    • @Kartöfellchen:

      Man sollte da m.E. die Person nicht mit dem Amt verwechseln. Pistorius muss in seinem Amt mehr Geld fürs Militär fordern, so wie andere Minister mehr Geld für ihr Ressort fordern. Anders wäre er unglaubwürdig. Das muss in einem anderen Amt aber nicht mehr seine Priorität sein. - Und mit solch bellizistischen Reden wie Hofreiter, Strack-Zimmermann, Kiesewetter und Wadephul ist er bislang nach meiner Erinnerung nicht aufgetreten.

    • @Kartöfellchen:

      Der Einzige, der wirklich auf Kriegskurs ist, steht in Deutschland nicht zur Wahl - bzw. allenfalls durch seine Mietmäuler bei AfD und BSW.

      Davon abgesehen: Bei der Wahl zwischen Scholz und Pistorius würde ich spekuliern, dass mit der Scholz-Linie (gib der Ukraine genug, um weiterkämpfen zu können, aber zu wenig, um die Russen wieder aus ihrem Land zu schmeißen) der Krieg eher länger dauert: Russland hat so keinen Grund sich zurückzuziehen, und die Ukrainer werden so oder so nicht aufstecken. Wer meint, dass irgendwer von Deutschland aus den Krieg beenden könnte, ist einfach schief gewickelt.

  • Pistorius wird nicht die Harris machen wollen. Ist einfach zu spät für einen Neuanfang der Sozis. Da hätte uns Olaf früher die Realität erkennen müssen.

  • Eben nur den Anfang von "Miosga" im TV gesehen. Ganz "überraschend" fragt die TV Journalistin assistiert von einer Zeitungsjournalistin mehrfach nach, ob Herr Pistorius wegen seiner Beliebtheit nicht der bessere Kanzlerkandidat wäre.

    Tag für Tag ist die gleiche Frage oder Feststellung auch in anderen TV-Sendungen zu hören oder in fast allen Printmedien zu lesen.

    So können die Meinungs- und Stimmungsmacher das Feld für die nächste Umfrage bereiten, in der dann repräsentativ ausgewählte Bürger*innen die von Journalist*innen verbreitete Meinung "erstaunlicherweise" bestätigen.

    • @Bürger L.:

      Sehr richtig, die Rolle und Gefahr unserer Medien erkannt. Die Medien schreiben Kanzler rein oder raus, sie sind auch dafür verantwortlich, ob Asylanten als Bedrohung (Flut!) oder als Aufgabe Menschen zu helfen verstanden werden. Und in einer mehrheitlich rechten Presse ist die öffentliche Meinung rechts.

    • @Bürger L.:

      Oder es ist einfach wirklich ein Thema, wie bei Biden und Harris. Jedoch ist manchen Zeitgenossen nichts zu peinlich um daraus nicht doch eine Verschwörung zu machen.



      In einem Wort, lächerlich.

      • @christoph ganter:

        @ Christoph, ich schließe mich an. Diese Verschwörungstheorien nerven. Da sind sich Linke und Rechte manchmal erstaunlich ähnlich. Nicht in den grundsätzlichen Überzeugungen, die liegen weit voneinander entfernt, aber in ihren Vorstellungen über angeblichen im Hintegrund wirkende Kräfte, die alles steuern, scheint es doch so etwas, wie ein "Hufeisen" zu geben.

  • Hm, wie war das noch mal mit Biden? Wer hatte lange Zeit an Biden als Präsidentschaftskandidaten festgehalten und alle alternativen Überlegungen als unrealistisch abgetan? Am Ende ist es dann "überraschenderweise" Harris geworden.

    Mal sehen wie die Geschichte bei Scholz weitergeht. Taktisch wäre es wohl am klügsten, wenn die SPD etwas Gras über die unrühmliche Beendigung der Koalition mit einem der Hauptschuldigen O. Scholz wachsen lassen würde. Wenn Weihnachten vorbei ist und sich Anfang Januar die Gemüter etwas beruhigt haben, dann könnte auf dem Parteitag der SPD O. Scholz "plötzlich" doch nicht kandidieren wollen und "überraschenderweise" könnte sich Pistorius zur Kandidatur bereit erklären. Dann hätte der frische Pistorius und die SPD noch genug Zeit im Wahlkampf Punkte zu sammeln. ;-)

    • @Black & White:

      So ungefähr stelle ich mir das auch vor.

  • Sag mal so: An ihren Positionen sollt ihr sie erkennen •



    de.wikipedia.org/wiki/Boris_Pistorius



    Einfach mal lesen und in Ruhe zu Gemüte führen! Woll



    Dann ist klar - warum sojet Breitbeinman -



    Müntes “Keiner soll essen ohne zu arbeiten!“ -



    Favorit man ist! Wollnich



    Ein niedersächsische teilweise nah dran - Weggefährtin wußte auch nix positives zu berichten.

    Na Mahlzeit - ich kann’s kam erwarten bei sojet Kandidaten! Newahr



    ps Nancy Fraency vande Görg Ffm - hätte bei ihm ihren Posten sicher & beide lassen dann gemeinsam & erfolgreich in Karlsruhe arbeiten!



    Normal

  • Pistorius wird zweierlei bewirken:



    Als rechter Hardliner wird er der CDU zahlreiche Stimmen abwerben, aber gleichzeitig wird die SPD an die Linkspartei ein paar, an AfD und BSW einige und viele der von ihm abgeschreckten an die Grünen verlieren.



    Diese werden damit möglicherweise so stark, dass sie als Koalitionspartner für die CDU wieder interessant werden. Und Machtmensch Merz wird im Zweifel einen unbeliebten Habeck vorziehen, damit er nicht jede Woche in irgendeiner Umfrage mitansehen muss, wie sein Vizekanzler ihm die Show stiehlt.

    • @CorinnaH24:

      Richtig ist, dass ein Kanzlerkandidat Pistorius wohl formal eher im Unions- als im Grünenrevier wildern würde. Ich würde aber bezweifeln, dass die Grünen davon groß profitieren könnten. Denn mit Habeck haben sie auch niemanden wirklich "Linkeres" zu bieten.

      Davon ab: Man kann ja nicht viel auf Beliebtheitswerte geben, wenn man Amtstauglichkeit beurteilen will, aber wie "gefürchtet" ein Politiker in der Klientel ist, jkann man ihnen schon entnehmen. Dass Pistorius - im Vergleich zu Scholz oder jemand noch anderem - so wahnsinnig viele SPD-Wähler vergraulen würde, würde ich daher als "phantasievoll" bezeichnen.

  • Das Problem ist dich nicht Scholz allein, sondern, dass Arbeitnehmer sich durch die SPD nicht mehr vertreten fühlen, seitdem die SPD sich zum geistigen Nachplapperer und Anhängsel der Grünen gemacht hat.

  • Scholz hat in der Tat beeindruckend nachgewiesen, dass er es nicht kann. Und niemals wieder sollte.

    Ob die SPD, die sich als ähnlich unfähig erwiesen hat, jetzt aber gleich den nächsten verbrennen sollte ist die Frage. Schulz lässt grüßen.

  • Beliebtheit ist nicht unbedingt das oberste Kriterium, einen Kanzler (nicht) zu wählen. Es gibt Wähler, für die ist das sekundär.

  • Auch ein Pistorius ist wenig glaubwürdig solange im Hintergrund Mützenich, Miersch und Stegner weiterhin den Ton angeben.

  • Auf die Ansage: "Wählt Scholz, erwiesene Kompetenz! Merz ist dagegen ein unbeschriebenes Blatt." Würden wohl viele antworten: "Lieber ein unbeschriebenes Blatt, da hat man immerhin eine 50:50 Chance, als jemand mit Scholz' ganz unzweifelhaften Fähigkeiten."

  • Pistorius würde die CDU vor eine Problem stellen. Gegen Scholz andererseits führt der Wahlkampf sich allein.