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Mögliche Engpässe durch OmikronMitnichten Panikmache

Felix Lee
Kommentar von Felix Lee

Wegen der hoch ansteckenden Omikron-Mutante könnte es zu Ausfällen in der kritischen Infrastruktur kommen. Was tun? Die Großeltern haben es vorgemacht.

Für Notlagen vorzusorgen haben wir verlernt – unsere Großeltern konnten das noch Foto: Kai Bienert/imago

I n Großbritannien versucht die Regierung bereits, Lehrkräfte aus dem Ruhestand zu holen. Grund sind die flächendeckenden Personalausfälle aufgrund der Verbreitung der hoch ansteckenden Omikron-Variante. Nun warnt auch der Corona-Expert*innenrat der Bundesregierung vor einem Zusammenbruch der kritischen Infrastruktur. Gemeint sind damit nicht nur Krankenhäuser und Schulen, sondern auch Polizei, Feuerwehr, Strom- und Wasserversorgung und selbst die Müllabfuhr.

Schon wieder Panikmache? Mitnichten. Die Delta-Variante war bereits hochansteckend. Doch nun kommt es tatsächlich noch schlimmer. Die Verdopplungszeit der Inzidenz liegt bei Delta bei drei Wochen, Omikron verkürzt sie auf zwei bis vier Tage. Entsprechend schrumpft der Handlungsspielraum. In den Niederlanden sehen Behörden nun keine andere Möglichkeit, als die Welle mit einem harten Lockdown zu brechen. Das wird in Deutschland in den nächsten zwei Wochen nicht viel anders sein.

Was Omikron von Delta aber vor allem unterscheidet: Bei Delta kommt es zu einer Überlastung der Krankenhäuser. Bei Omikron kommt hinzu, dass angesichts einer so rasanten Ausbreitung zeitgleich Hunderttausende Ar­beit­neh­me­r*in­nen ausfallen könnten. Davon würden auch öffentliche Dienste betroffen sein. Da macht es keinen Unterschied, ob die Infizierten leicht, mittel oder schwer erkranken. Sie fallen aus.

Auf eine solche Notlage sind wir schlecht vorbereitet. Zwar gibt es kommunale und nationale Notfallpläne. Aber vieles davon ist nicht mehr erprobt. Auch gesellschaftlich haben wir es seit dem Ende des Kalten Krieges verlernt, für Notlagen vorzusorgen. Stattdessen sind wir es gewohnt, dass Dienste und Waren jederzeit zur Verfügung stehen.

Störungsanfällige Lieferketten

Dabei zeigen die Lieferkettenengpässe der vergangenen Monate, wie störungsanfällig die globalen Lieferketten sind. Ein Coronafall in einem chinesischen Hafen reichte aus – und hierzulande standen die Bänder still. Die Digitalisierung mit ihren komplexen Systemen macht die Versorgungswirtschaft ebenfalls anfällig.

Ohne gleich ins Preppertum abzudriften oder panisch alles Klopapier wegzukaufen, ist eine Rückbesinnung auf Krisenvorsorge richtig und wichtig. So wie es einst unsere Großeltern mit ihren Vorratskellern verinnerlicht hatten, ist es auch heute sinnvoll, Trinkwasser, eingeschweißtes Schwarzbrot und Konserven für zehn Tage vorrätig zu haben. Alarmistisch ist man damit noch lange nicht. Es ist in dieser Pandemie eine sinnvolle Maßnahme mehr, die nicht allzu viel Aufwand braucht.

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Felix Lee
Wirtschaft & Umwelt
war von 2012 bis 2019 China-Korrespondent der taz in Peking. Nun ist er in der taz-Zentrale für Weltwirtschaft zuständig. 2011 ist sein erstes Buch erschienen: „Der Gewinner der Krise – was der Westen von China lernen kann“, 2014 sein zweites: "Macht und Moderne. Chinas großer Reformer Deng Xiao-ping. Eine Biographie" - beide erschienen im Rotbuch Verlag.
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72 Kommentare

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  • Eigenes Haus, eigener großer Garten, eigene PV mit Speicher für Strom, eigener Brunnen mit Dieselbetriebener Notpumpe.



    Mehl ist immer da, Eier liefern unsere Hühner. Dazu ca. 5 Zentner Kartoffeln aus eigenem Anbau, eingemachte Rote Beete, Gurken,Erbsen, Apfelmus, Birnenkompott, noch gut 100 Liter Apfelsaft und die Gefriertruhe ist auch voll.



    Aufgewachsen im Mangelstaat DDR mit Großeltern die 2 Kriege erlebt haben.



    Autark zu sein war immer Wichtig, Vorräte zu haben auch.



    Zudem ist es billig, die Äpfel an meinen Bäumen kosten nichts, ebenso wie die Birnen. Der Saft ist besser als alles was es zu Kaufen gibt.



    Saatkartoffeln fallen bei der Ernte ab, Samen für Erbsen, Bohnen usw. gewinnt man selbst.

  • Im Katastrophenfall ist erst das Wasser weg, dann das Essen, dann die Stimmung.

    Lösung: Stets dafür sorgen, dass man ausreichend Bier zu Hause hat.



    Das kann man trinken, den Kalorienbedarf mit 8 Halbe am Tag decken, und es hebt die Stimmung.



    Selbst dass man kein Klopapier hat fühlt sich nicht mehr so dramatisch an.



    Außerdem eignet sich Bier erwiesenermaßen gut als Tauschmittel für Waren und Dienstleistungen.

    Die empfohlene Vorsorgemenge für 10 Tage beschränkt sich damit auf kompakte 4 Kästen.

    Sollte letztlich doch keine Katastrophe eintreten ist auch das keine Katastrophe :)

  • Impfen hilf nach wie vor, in Südafrika wundert man sich über Deutschland und den anderen Westlichen Ländern, über die 3. Impfung.



    Boostern ist zwar für uns gut, doch werden es die Millionen von ungeimpften sein, welche hauptsächlich auf er Intensivstation landen.



    Lasst euch impfen, die Impfstoffe waren noch nie so sicher wie heute, klar kann man auf den Todimpfstoff warten, doch gerade in diesen sind die Wirkverstärker mit anderen Impfreaktionen und Nebenwirkungen.

    Eine Infektion ist nicht gleich Erkrankung oder gar schwerer Erkrankung und ja, die Hauptaufgabe erfüllen die Impfstoffe nach wie vor, nämlich dem Schutz vor einer Schweren Erkrankung.



    Bleibt Gesund und lasst euch bitte Impfen.

  • GENERALSTABSMÄßIGES HAMSTERN?/



    //



    Aktuell nach einem Tag/



    Gibt's jetzt den Verbal-Nachschlag:/



    Als Lehre der Pandemie/



    Brauchen wir 'ne Strategie/



    Das zeigt der Gesamtverlauf/



    Zu vermeiden Hamsterkauf/



    Speziell den von Klopapier/



    Hier im Keller haben wir/



    Noch genug der kleinen Rollen/



    Die drei Wochen reichen sollen/



    Und statt Nudeln, harten, losen/



    Ravioli weich in Dosen/



    Auch für den Ernstfall/



    Vom L'eau minérale/



    Neben Margarine, Butter/



    noch vier Säcke Hundefutter/



    Für den Ernstfall -uns zu retten-/



    Drei Streifen Standard-Tabletten./



    Dass es zappenduster nie/



    Braucht man eine Batterie/



    Bleibt noch gegen den Verdruss/



    Spielesammlung, ja das muss./



    //



    taz.de/Hamsterkaeu...d-Corona/!5668075/



    //



    taz.de/Hamstern-in...nazeiten/!5721253/



    //



    taz.de/Hamsterkaeu...n-Corona/!5669855/



    //

  • ich brauche keine vorräte ...

    ich kaufe online bei monsters, gorillaz, ebay, amazon, delivery hero und pizza star.

    da funktionieren die lieferketten !

    • @adagiobarber:

      Die Lieferant:innen fallen doch genauso aus?

  • Also für 10 Tage Lebensmittel sind doch kein Problem. Wer selbst kocht und bäckt, hat das automatisch zu Hause. Ohne den Hamster zu bemühen. Man muss nur aus dem Vorhandenen etwas Vernünftiges machen.

  • 8G
    86548 (Profil gelöscht)

    zu glück habe ich noch klopapier vom letzten jahr übrig

    • @86548 (Profil gelöscht):

      Sparsam damit umgehen, Papier wird knapp. Jedes Blatt beidseitig nutzen.

    • @86548 (Profil gelöscht):

      Echt?

  • Kein vernünftig lebender Mensch in Deutschland hat in seiner Wohnung genug Platz, um für mehrere Wochen ausreichend Nahrungsmittel zu horten und ernährt sich so, dass er diese Unmengen an Konservennahrung auch Irgendwann wieder verbraucht, wenn es nicht zur Katastrophe kommt. Muss man auch nicht, dass die Versorgung in einem Ausmaß zusammenbricht, dass man wegen mangelnder Vorräte zu Hause Hunger leiden muss (das ist was anderes, als mal auf irgendwas zu verzichten) ist extrem unwahrscheinlich, und wenn, dann reichen diese Vorräte auch nicht aus.

    Tatsächlich hätte man Vorräte an anderer Stelle anlegen müssen: Das jetzige Szenario, dass mehr oder weniger gleichzeitig in kürzester Zeit alle, die bereits zweimal geimpft sind, ein drittes Mal impfen muss, sämtliche Kinder zwischen 5 und 12 geimpft werden müssen und eine notwendige Impfpflicht nur umsetzbar ist, wenn auch noch für alle Ungeimpften genug Impfstoff da ist, hätte man eigentlich schon seit Monaten einkalkulieren müssen, hier hätte die Politik, konkret der jetzt ausgeschiedene Gesundheitsminister die Verantwortung gehabt, dafür zu sorgen, dass dies sowohl logistisch als auch materiell durchführbar ist.

    • @Ruediger:

      "Kein vernünftig lebender Mensch in Deutschland hat in seiner Wohnung genug Platz, um für mehrere Wochen ausreichend Nahrungsmittel zu horten..."

      Quatsch (mit Soße, sozusagen ;-)),



      Früher hatten alle Leute Eingemachtes, Kartoffeln, Mehl u.Ä. für den Winter in der eigenen Wohnung - und damals wohnten man noch viel enger aufeinander!

      Für zehn, vierzehn Tage hat man doch locker Essen zuhause - selbst Frisches hält sich ja solange, von etwas Reis, Öl, ein paar Konserven ganz zu schweigen.

      Albern, wie hier wieder jedes Thema zum Rumstänkern genutzt wird.

    • @Ruediger:

      Eine Impfpflicht hätte im August beschlossen werden müssen. Und zwar da, wo sie schwere Erkrankungen und damit gesellschaftliche Belastung verhindert, d.h. bei allen Bürgern Ü50 und sonstigen Risikogruppen, die geimpft werden können.

      Jetzt über eine Impfpflicht zu diskutieren, die NACH Omikron erst greifen würde, lässt mich jegliches Vertrauen in die geistige Gesundheit der beteiligten Politiker verlieren.

      Das wäre zum jetzigen Zeitpunkt reine Symbolpolitik ohne jeden Sinn und Verstand.

      • @Co-Bold:

        "Das wäre zum jetzigen Zeitpunkt reine Symbolpolitik ohne jeden Sinn und Verstand."

        Viel verstanden haben Sie nicht. Natürlich muss so schnell wie möglich jetzt geimpft werden. Die Angesteckten stecken weitere Menschen an - und natürlich wollen alle auch mal wieder unter Leute gehen - impfen, so bald wie möglich.



        Impfstoff war übrigens den ganzen Herbst da - bloß gab es zuviele Leute, die auf rechte Propaganda setzte bzw. darauf übel reingefallen ist.

      • @Co-Bold:

        Richtig ist, das eine Impfpflicht wohl erst nach der Omicron Wand durch‘s Parlament ginge. Omicron wird möglicherweise aber nicht die letzte Mutante sein. Zudem würde eine Impfpflicht kontinuierlich die konsequente Nachimpfung verschiedener Gruppen nach sich ziehen. Was zu begrüssen wäre. Denn der nächste Winter kommt bestimmt.

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Kann mich noch an die Hongkong Grippe 1968 erinnern. Alle um mich Rum waren krank, die Schule fiel aus und viele Dinge auch. Putzig was ich dazu auf Wikipedia gefunden habe.



    "In der Bundesrepublik Deutschland gab es im Winterhalbjahr 1969/70 den schwersten Ausbruch der Hongkong-Grippe – eine Epidemie.[5] Genaue Fallzahlen sind damals im Gewirr der föderalen Zuständigkeiten nicht erhoben worden...."

    • @4813 (Profil gelöscht):

      Genau. Die Hongkong Grippe war tatsächlich vergleichbar mit SARS-CoV2, die spanische Grippe war tatsächlich bedeutend schlimmer, wobei die Menschen damals natürlich auch sehr ausgezehrt waren durch die ohnehin belastende Kriegslage. Von daher ist ein Vergleich schwer zu ziehen.

      Zu Zeiten der Hongkong-Grippe war die Weltbevölkerung noch deutlich kleiner und der Grad der gesellschaftlichen Vernetzung selbst innerhalb der Staaten noch geringer, weshalb Infektionswellen langsamer abliefen und früher wieder in sich zusammenfielen.

  • Die Angaben hier entsprechen in etwa den Empfehlungen des Bundesamtes für Katastrophenschuutz. Und diese Empfehlungen sind wesentlich älter als Corona und recht lebensfremd: Bei einer 4 Köpfigen Familie wären das z. B. allein 120 Liter Wasser (also 14 Träger a 6x1,5l Flaschen). Bin gespannt wo der Durchschnittsbürger die in seiner Mietwohnung lässt. Dazu die Lebensmittel etc.

    • @Samvim:

      Also wenn es bei Ihnen daran scheitert, Fresserei für 2 Wochen irgendwo unterzubringen, dann sind Sie von Mutter Natur einfach nicht zum Überleben ausgesucht. Es ist lebensfremd, sich 100% auf just-in-time Versorgungswege zu verlassen und keine Vorräte zu haben.

      Im Übrigen: Warum muss man hierzulande unbedingt Wasser in Flaschen kaufen?

      • @Fabian Wetzel:

        Wo wollen sie denn das Wasser sonst aufbewahren - in der Badewanne? Da wird es aber keine 14 Tage genießbar bleiben... (Die 120 Liter sind übrigens nur für 10 Tage ausreichend) Und ja, die durchschnittliche Berliner Familie wohnt nicht auf einem Vier-Seiten-Hof mit diversen Nebengebäuden, sondern recht beengt in einer Mietwohnung ohne Keller oder Dachboden. Da ist oft kein Platz um noch irgendwo ein paar Kubikmeter Nahrungsmittel zu bunkern. Daraus eine Art von der Natur bestimmte Überlebensunfähigkeit abzuleiten ist übrigens ziemlich schräg...

      • @Fabian Wetzel:

        Normalerweise muss man das Wasser nicht in Flaschen kaufen. Aber wenn der Strom ausfällt, kommt alsbald nichts mehr aus dem Wasserhahn und auch nicht aus der Klospülung. Dann wäre es wichtig, genügend abgefülltes Wasser im Haus zu haben.

  • Es scheint irgendwo richtig zu sein, dass man sich einen Vorrat für 10 Tage anlegen könnte. Doch weiß ich auch, wenn es mal zu einer humanitären Katastrophe für die erste Welt kommt, dass es weitaus länger als 10 Tage dauern wird, bis der Normalzustand erreicht ist.

    Da in so einer Katastrophe auch Supermärkte womöglich geschlossen bleiben, werden die Rationen schnell sinken. Brot backen (lernen) ist nicht, da in einer solchen Situation eines Infrastrukturengpasses niemandem einfach so eine Backstube geschenkt wird.

    Wo letztendlich nur die Selbstversorgung mit rein pflanzlicher Nahrung (Beeren, Kartoffeln, Tomaten, etc.) übrig bleibt.



    Wenn die Hürde überwunden ist, dass man einfach so eine Grünfläche der Stadt ohne Genehmigung bepflanzt und die Böden nicht auf englischen Rasen getrimmt, übersäuert, sauerstoffarm oder nitratbelastet sind, dann können wir unsere Nahrung sogar länger aufrecht erhalten.

  • Es mag an meinem Alter liegen, aber als jemand der 6 Jahre nach Kriegsende geboren ist, fällt mir eine gewisse Verwöhntheit von Teilen der Gesellschaft auf.

    Da sind Tazleser*innen nicht ausgenommen. Es soll mal Zeiten gegeben haben in denen es darum ging die Grundbedürfnisse wie Hunger oder Durst zu stillen nd für eine frostfreie Wohnung zu sorgen.

    Wie die Menschen das hinbekommen haben, ohne vorher die Geschmacksrichtung der Lebensmittel auszuwählen ist mir ein Rätsel.

    Na ja, die sind ja damals auch ohne 1000 Kaffee-, Tee-, Brot- und Wassersorten ausgekommen und sicher hatten die auch andere Sorgen als über abgedroschene Klopapierwitze zu lachen.

    • @Bürger L.:

      Sie haben Recht. Wir (ich bin deutlich jünger) sind verwöhnt. Bei der Geschmacksrichtung der Lebensmittel geht es aber um was anderes. Nehmen wir an, man legt einen Vorrat an und der Katastrophenfall kommt nicht (!), was macht man dann mit Schwarzbrot, das man nicht mag? Man schmeißt es weg. Ich heiße das nicht gut - nicht falsch verstehen - aber das ist der Lauf der verwöhnten Welt. Um das Wegwerfen möglichst gering zu halten, sollte man nur das kaufen, was man gerne ist - auch bei einem Vorrat.

      Das ist auch der einzige Grund, warum ich heute einkaufen gehe. Damit ich noch die Sachen bekomme, die die Familie mag. Da wir eh eine Lagerhaltung haben, um nicht ständig einkaufen gehen zu müssen, wird sich das Aufstocken bei mir auch in Grenzen halten.

      Wenn der Katastrophenfall wirklich kommt, esse ich auch Schwarzbrot bis zum abwinken, wenn ich sonst nichts bekomme. Ich gehe aber nicht davon aus, dass jemand wirklich Hunger leiden muss (in D), man bekommt nur nicht mehr das, was man mag...

      Und - einen Hinweis - kann ich mir nicht verkneifen: Es gab auch mal Zeiten, da gab es keine Wohnungen. Geschweige den frostfreie. Sie sind also auch schon verwöhnt ;)

      • @Strolch:

        "Nehmen wir an, man legt einen Vorrat an und der Katastrophenfall kommt nicht (!), was macht man dann mit Schwarzbrot, das man nicht mag?"

        Ist mir auch passiert - aber nur einmal, vor der Pandemie, die Billigstkonserven schmeckten furchtbar.

        In der Pandemie bin ich einfach mal meinen sonstigen Speiseplan durchgegangen. Gute Tomatensoßen kosten nicht viel, Quinoa und Haferflocken liebe ich, ebenso Mandeln und Nüsse - die ist man einfach nach und nach weg - und kauft halt nach. Mir ist nie wieder was vergammelt.

      • @Strolch:

        Aber sicher bin ich auch verwöhnt ... lebe geradezu im Luxus.



        Ich glaube aber ich könnte mich für ne Weile auf Knäckebrotknabbern einstellen... wenn ich dabei nicht in Ermangelung einer warmen Wohnung auch noch frieren muss ;-)

  • Leute, erinnert Euch an die Jugend. Pfingstzelten damals. Wir hatten immer Ravioli dabei. Die Dosen einfach ins Feuer geworfen und mit dem Fahrtenmesser aufgestochen und aus der Dose gelöffelt. War ne geile Zeit. Kommt jetzt wieder…

    • @Gorch:

      Na denn lasst uns mal loslegen: Corinna, Du verarbeitest die Ikea-Regale zu Brennholz, Bernd rüstet die Duschwanne um zur Feuerstelle, Irene besorgt mit Rainer nen Doppelzentner Ravioli - und ich mache mich lieber aus dem Staub.



      Dosenravioli haben uns einst zwar gesättigt, aber da war uns der Geschmack eh schon Wurst, so angesoffen wie wir da waren.

    • @Gorch:

      Die Dosen sind mittlerweile von Innen beschichtet. Würde ich nicht mehr so machen. Und die Löcher besser ERST reinstechen, dann ins Feuer werfen.

    • @Gorch:

      Die Dose ins Feuer werfen?

      • @Elena Levi:

        Dann muss man nur den Mund öffnen, wenn einem die Ravioli der explodierenden Dose um die Ohren fliegen...

  • Oje. Der Artikel wird Hamsterkäufer beflügeln.

  • Definitiv Panikmache

  • Nach dem Krieg gab es kein Klopapier. Was haben die Menschen da eigentlich gemacht?

    • @Verboten:

      In meiner Kindheit hing immer Zeitungspapier im Klo. (Plumpsklo!)

      Da hatte auch noch jeder Haushalt die Tageszeitung abonniert.

    • @Verboten:

      Zeitungspapier... Erzählten mir meine Eltern, welche den Krieg und die Zeit danach durchlebt haben.

    • @Verboten:

      Zeitungspapier

    • @Verboten:

      In der Notdurft wird der Mensch erfinderisch.

    • @Verboten:

      Vielleicht haben sie es so gemacht:

      taz.de/Klopapier-M...+klopapier+wasser/

      "Für Menschen mit chronischen Darmerkrankungen, Muslim_innen oder Menschen aus Ländern, in denen es ohnehin eine übliche Waschpraxis ist, gehört das Reinigen der Genitalien und des Anus mit Wasser nach jedem Toilettengang zum Tagesgeschäft."

  • Verboten wusste es schon immer: Opa war in Ordnung.

  • "Ohne gleich ins Preppertum abzudriften oder panisch alles Klopapier wegzukaufen, ist eine Rückbesinnung auf Krisenvorsorge richtig und wichtig." schreibt der Autor. Was ist denn der Unterschied zwischen dem von ihm empfohlenen Vorgehen und dem der Prepper? Und was hat der Autor gegen Prepper? Es wird ja häufig angenommen, Prepper seien per se "rechts". Nach dem Motto: Linke warnen zwar gern und oft vor Katastrophen, aber diejenigen, die die Warnungen ernst nehmen und sich auf den Katastrophenfall vorbereiten, sind Rechte. Das kann nicht richtig sein.

    • @Budzylein:

      Der Unterschied liegt in der Dimensionierung.



      Ein vernünftiger Mensch hat Vorräte für zehn Tage bis drei Wochen. Ein Prepper für zehn Monate bis drei Jahre.

      • @Herma Huhn:

        Danke für die Info, Frau Huhn. Also ist der Unterschied weniger ein politischer, sondern eher eine Frage dessen, was man für zweckmäßig hält (und wie viel Platz in der Wohnung für Vorräte ist). Vorratshaltung für 10 Monate bis 3 Jahre erscheint in der Tat weit übertrieben. Wenn der Notstandsfall einige Monate andauert, guckt der vernünftige Mensch zwar dumm, aber das ist doch sehr unwahrscheinlich.

  • Wenn man schon Lebensmittel bunkert, sollte man solche nehmen, die man gerne isst. Dann wirft man das ganze Zeug nicht weg, wenn man es doch nicht gebraucht hat.

    • @Strolch:

      Und noch eins: wenn jetzt nur 10% der Menschen den Rat befolgen und für 10 Tage Lebensmittel kaufen, haben wir die Versorgungskrise da. Ganz ohne Omnikron. Ich halte solche Aufrufe für bedenklich.

      • @Strolch:

        Das ist dann aber auch eine Mitschuld des Kapitalismus. Ein Überangebot an Lebensmitteln, damit ein Vorrat für sagen wir mal 2-3 Wochen in Kellern Bestand haben kann, schmälert den Umsatz eines Unternehmens. Sowas geht ja garnicht!

        Nicht zu vergessen, dass Überangebot auch bedeutet, dass Menschen für unsere Lebensmittel (Kaffee, Bohnen Spargel, Erdbeeren, Bananen, Pilze, etc. werden ja immernoch oft per Hand gepflückt) in der zweiten und dritten Welt noch mehr ausgebeutet werden müssen, aber kein Kaufland oder Edeka schert sich drum.

      • @Strolch:

        Ganz genau mein Gedanke. Angesichts dessen was wir schon im Frühjahr 2020 erlebt haben, ist dieser Kommentar nun wirklich ein Schuss nach hinten. Da hilft auch ein sich vermeintlich davon abgrenzender Nebensatz nichts.

      • 4G
        4813 (Profil gelöscht)
        @Strolch:

        Ja, deshalb geh ich heute Nudeln kaufen.

        • @4813 (Profil gelöscht):

          Ich auch. Vor allem nachdem ich einen vergleichbaren Aufruf bei der FAZ gelesen habe. Aber ich kaufe - meinen eigenen Rat befolgend - nur Mehl, Nudeln und solche Konserven, die wir eh essen...

      • @Strolch:

        In den Niederlanden wird seit Jahren, also schon lange vor Corona, darauf hingewiesen, jederzeit einen Vorrat für 4 Wochen im Keller zu lagern. Ich weiss nicht, ob das jemand macht, aber jetzt erweist sich, wie sinnvoll das war/ist. Für Deutschland ist das allerdings zu spät, weil die zu erwartenden Hamsterkäufe die Katastrophe nur beschleunigen werden.

  • Klopapier nicht vergessen!!!! ;-)

  • Nunja, die Lieferengpässe gehen ja nicht nur auf Corona zurück, sicher wurde es dadurch beschleunigt. Es liegt ganz einfach an der Philosophie unserer Wegwerfgesellschaft. Man sollte vielleicht nochmal die Lieferketten überprüfen und darüber nachdenken ob es Sinn macht nur in Ausbeuterländern herzustellen um alles möglichst billig auf den Markt zu werfen.

    Außerdem soll ja Omikron, nach ersten Erkenntnissen einen mildereren Verlauf nehmen. Nunja, wir werden sehen.

    So ein wenig klingt alles schon nach Panik mache, denn schon bei Delta hat ein Herr Spahn gesagt, am Ende sind alle entweder geimpft, genesen oder Tod .......

  • Mein Problem ist eher, die ganzen Vorräte immer wieder aufzubrauchen, bevor sie 3 Jahre über der Mindesthaltbarkeit sind.

    • @Fezi:

      Kaufen Sie einfach das, was Sie ohnehin essen, in etwas größeren Mengen. Ein solcher Vorrat rotiert und ist daher immer ausreichend groß und frisch.

      • @Herma Huhn:

        Würde ich gerne, esse aber am liebsten frisches Gemüse und augenscheinlich wechseln meine Vorlieben bei den haltbaren Sachen zwischen Einkauf und angedachtem Verbrauch.



        Ein Luxusproblem.

  • Auch dieser Artikel wird nun dazu beeitragen, dass die nächste Hamster-Kauf Runde nicht mehr zu verhindern sein wird.



    Das Tückische / Blöde an solchen Hamster-Kauf-Ereignissen ist, dass sie kurz nach dem Beginn eine Eigendynamik entwickeln, die auch ganz rationale Menschen dazu zwingen, bei den Käufen mitzumachen, weil sie sonst eben kein Klopapier (etc) mehr beschaffen können. Die Regale sind dann ja tatsächlich leer.

  • Wird jetzt jeder Unsinn in der Taz veröffentlicht. Es ist ja nicht das erste Mal. Oder ist es Oma - Satire. Oder muss ich jetzt mein Abo kündigen?

  • Gut, dass die meisten Kunden im Supermarkt hier keine taz lesen. Sonst dürfte es mit meiner Klopapierversorgung über Weihnachten kritisch werden.



    Vor 40 Jahren galt solcherlei Zivilschutz-Geraune als Teil von Kriegsvorbereitungen. Und Krieg war auch der Grund für die Weisheit der beschworenen Großeltern.

  • Wir haben jetzt bereits 1 Million aktuell gleichzeitig aktive Coronafälle in D. Die sollten eigentlich alle in Selbstquarantäne sein. Trotzdem scheinen Lieferketten und Versorgungen noch recht vernünftig zu funktionieren. Da wird der Panik wieder ein breites Tor bereitet, für alle die nicht rechnen können.

  • 0G
    06792 (Profil gelöscht)

    Warum immer Schwarzbrot. Das Zeug ist doch wirklich komplett ungenießbar.

    Knäckebrot hingegen... Super lecker und auch endlos haltbar. So viele Geschmacksrichtungen und es ist keine Folter es zu essen. :-)

    • @06792 (Profil gelöscht):

      Da gehen die Meinungen auseinander!



      Hatten Sie schon mal Kornkäfer im Knäckebrot? Augenscheinlich nicht.

    • @06792 (Profil gelöscht):

      Mehl (das weiße Pulver in den Tüten)



      ist ca 1000+ Jahre haltbar und mensch kann es zu hunderten Sorten von Backwaren konvertieren.

    • @06792 (Profil gelöscht):

      Weil's mehr Energie enthält..



      Knäcke ist was für Abnehmfanatisten, da ist doch nur Luft drin.

    • @06792 (Profil gelöscht):

      Geschmack ist eben Geschmackssache. Och backe mein Schwarzbrot (100 % Roggen-Vollkornmehl-Sauerteigbrot) selbst, weil es uns schmeckt. Insofern sind beim nächsten Einkauf u.a. 10 kg Roggen-Vollkornmehl auf der Liste.

  • Auf zum nächsten Drogeriemarkt! Ich habe nur noch 8 Rollen.

  • Ja klar, ich pack mir jetzt den Keller voll...



    Also wenns im Supermarkt keine Semmeln mehr gibt, ess ich eben Müsli. Wie wahrscheinlich ist es, dass alle Regale leer bleiben? Pure Panikmachen.



    Und nein, ich bin kein Impfgegner, sondern sogar 3-fach geimpft. Aber Panikmacher finde ich genauso schlimm wie Aluhutträger.

  • Ihr habt das verlernt. Ich bin 110kg wandelnde Essensreserve! Man hat mir nie geglaubt, dass das nur wegen kommender schlechter Zeiten ist…

    Und jetzt komm ich durch, aber ihr verhungert. Wer ist jetzt der Fettsack!?!

    Eines wird trotzdem niemals passieren. Weder eingedostes Schwarzbrot noch Wasser werden jemals in meinem Wein- und Wurstkeller eingelagert. Das wär auch kein Platz für derart barbarische Verpflegung!

  • Die Großeltern hatten vielleicht damals einen eigenen Garten. Bauten Obst und Gemüse an. Was zuviel war lagerten sie ein oder machten sie ein. Somit hatten sie automatisch einen Vorrat. Und wie es mit den Großeltern in den Städten aussah. Vielleicht hatte sie einen Schrebergarten. Oder sie waren arm und konnten keinen Vorrat anlegen. Ich verstehe den Autor nicht was er uns sagen möchte. Denn von wem spricht er? Wer ist „wir“?

    • 8G
      86548 (Profil gelöscht)
      @sian:

      Mit wir sind die Menschen gemeint, die in diesem Land leben.