Kanzlerkandidatin der Grünen: Plagiatsvorwürfe gegen Baerbock
Ein selbsternannter Plagiatsjäger hat auffällige Stellen in dem Buch der Grünen-Politikerin gefunden. Die weist alle Vorwürfe zurück.
Baerbock schreibt auf Seite 129 ihres Buches: „Bereits 2010 hatte das US-Verteidigungsministerium den Klimawandel als Bedrohung für die nationale Sicherheit der USA deklariert und somit als Phänomen, das die Aufmerksamkeit des Pentagon erforderte.“
In einem Artikel des Magazins Internationale Politik steht frappierend ähnlich: „Erstmals wurde der Klimawandel 2007 als Bedrohung für die nationale Sicherheit der USA wahrgenommen und somit als Phänomen, das die Aufmerksamkeit des Pentagons erforderte.“ Baerbock veröffentlichte ihr Buch im Juni 2021, der Artikel ist von 2019.
Eine weitere auffällige Stelle aus Baerbocks Buch ähnelt einem Text von der Website climate-challenge.de. Hier lässt sich aber nicht erkennen, wann der Text veröffentlicht wurde.
Ein Sprecher Baerbocks wies die Anschuldigungen des „Plagiatjägers“ am Dienstag als „Versuch von Rufmord“ zurück: „Bei den beschriebenen Passagen handelt es sich um allgemein zugängliche Fakten oder bekannte Grüne Positionen.“ Baerbock habe einen Rechtsanwalt eingeschaltet.
In Sachbüchern, wie dem Baerbocks, ist es nicht üblich, mit Fußnoten die Quellen anzugeben. Ungewöhnlich ist in diesem Fall, dass Satzteile Wort für Wort übereinstimmen. Andere Anschuldigungen von Plagiatsjäger Weber wirken überzogen. So wirft er Baerbock auch vor, aus einem Text plagiiert zu haben, den sie selbst mit Robert Habeck verfasst hat.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Haftbefehl gegen Netanjahu
Sollte die deutsche Polizei Netanjahu verhaften?
#womeninmalefields Social-Media-Trend
„Ne sorry babe mit Pille spür ich nix“
Buchpremiere von Angela Merkel
Nur nicht rumjammern
Stellenabbau bei Thyssenkrupp
Auf dem Rücken der Beschäftigten
Deutscher Arbeitsmarkt
Zuwanderung ist unausweichlich
Stellungnahme im Bundestag vorgelegt
Rechtsexperten stützen AfD-Verbotsantrag