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Israels Pa­läs­ti­nen­se­r-PolitikHuman Rights Watch wagt das A-Wort

Die Menschenrechtsorganisation hat die Lage in den palästinensischen Gebieten „Apartheid“ genannt. Israel spricht von „Fiktion“.

Der Kalandia-Checkpoint zwischen dem Westjordanland und Ostjerusalem, Mitte April Foto: Mohamad Torokman/reuters

Tel Aviv taz | Mit der Veröffentlichung eines 213 Seiten starken Berichts hat die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) am Dienstag für Aufruhr gesorgt. Als erste große NGO bezeichnet sie darin die israelische Politik gegenüber den Pa­läs­ti­nen­se­r*in­nen als Apartheid. Nach jahrzehntelangen Warnungen, dass die Kontrolle über das Leben der Pa­läs­ti­nen­se­r*in­nen zu Apartheid führen könnte, sei die „Schwelle“ nun überschritten.

HRW legt in dem Bericht die Definition des Begriffs „Apartheid“ zugrunde, wie sie 1973 von der UN-Vollversammlung in der „Internationalen Konvention über die Unterdrückung und Bestrafung des Verbrechens der Apartheid“ beschlossen wurde. Mit dem Römischen Statut 1998, dem Gründungsdokument des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag, wurde das Apartheidsverbrechen der Zuständigkeit dieses Gerichts unterworfen. Ursprünglich war der Begriff für die Rassentrennung in Südafrika verwendet worden.

Im Römischem Statut werden alle jene inhumanen Akte als Apartheid definiert, die mit dem Ziel ausgeführt werden, die Herrschaft einer rassischen Personengruppe über irgendeine andere rassische Personengruppe herzustellen und aufrechtzuerhalten und diese systematisch zu unterdrücken. Entsprechend dieser Definition schlüsselt der Bericht die israelische Politik gegenüber den Pa­läs­ti­nen­se­r*in­nen auf – sowohl innerhalb Israels als auch im Westjordanland.

Auf Basis jahrelanger Dokumentation von Menschenrechtsverletzungen, Analysen israelischer Gesetze, Planungsdokumenten und Aussagen von Be­am­t*in­nen legt der Bericht etwa eine Fragmentierung der palästinensischen Bevölkerung dar und eine systematische Diskriminierung durch die Wohnungsbaupolitik oder die unterschiedliche Bereitstellung von Infrastruktur im Westjor­danland für Pa­läs­ti­nen­se­r*in­nen und jüdische Israelis.

Human Rights Watch ist bekannt für eine antiisraelische Agenda

Israels Außenministerium

„Mit dem Bericht möchten wir vor allem eine Rechtsdiskussion eröffnen“, sagt Wolfgang Büttner, Pressereferent von Human Rights Watch, gegenüber der taz, „und einen Beitrag dazu leisten, dass nicht nur der stockende Friedensprozess, sondern auch die Menschenrechtssituation in Israel und den besetzten Gebieten stärker in die internationale Arena kommt.“

Gleichzeitig sieht Büttner auch, dass der Begriff „Apartheid“ im öffentlichen Diskurs stark mit Südafrika verbunden wird und auch von Gruppen verwendet werde, mit denen Human Rights Watch nichts zu tun haben wolle: „Wir distanzieren uns eindeutig von denjenigen, die sich gegen das Existenzrecht Israels ausdrücken, die deutsche Vergangenheit leugnen oder antisemitische Ziele verfolgen.“

HRW ruft die internationale Gemeinschaft auf, ihre Haltung gegenüber Israel und Palästina neu zu bewerten. „Nach 54 Jahren“, heißt es im Bericht, „sollten die Staaten aufhören, die Situation durch das Prisma zu beurteilen, was passieren könnte, wenn der schwächelnde Friedensprozess eines Tages wiederbelebt wird, und sich stattdessen auf die seit Langem bestehende Realität vor Ort konzentrieren.“

Den Internationalen Strafgerichtshof, der im März Ermittlungen zu Israel und Palästina eingeleitet hat, fordert HRW auf, auch Personen strafrechtlich zu verfolgen, die glaubhaft in Verbrechen gegen die Menschlichkeit verwickelt sind.

„Anti-israelische Agenda“

Ein Sprecher des israelischen Außenministeriums nannte den Bericht „Fiktion“ und bezeichnete die Behauptungen als absurd und falsch: „Human Rights Watch ist dafür bekannt, eine langjährige antiisraelische Agenda zu haben, und versucht seit Jahren aktiv, Boykotte gegen Israel zu fördern.“

Die palästinensische Autonomiebehörde begrüßte den Bericht und bezeichnete ihn als „bemerkenswerte Ergänzung zu früheren internationalen Berichten und Gerichtsurteilen“.

Im Januar hatte die israelische Menschenrechtsorganisation B’Tselem die israelische Politik gegenüber den Pa­läs­ti­nen­se­r*in­nen erstmals als Apartheidsregime bezeichnet. Sie begrüßte den HRW-Bericht als „dringenden Weckruf“.

Israel ist nicht das einzige Land, dessen Politik HRW als Apartheid bezeichnet. Auch die Verfolgung der ethnischen Minderheit der Rohingya in Myanmar definiert die NGO als Apartheid.

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106 Kommentare

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  • Paula , Moderatorin

    Wir haben die Kommentarfunktion geschlossen. Eine sachliche Diskussion ist offenbar nicht mehr möglich.

  • Gut, dass Israel stark genug ist um sich gegen die Friedensangebote der Enkelinnen und Enkel der Holocaust-Mörder zu wehren bzw. diese einfach zu ignorieren.

    Selbst wenn Israel und Palästina eines Tages eine für beide Seiten akzepable Form des Zusammenlebens gefunden haben werden, können wir sicher sein, dass aus Deutschland noch geschossen wird.

    • @Khaled Chaabouté:

      4 Fragen:



      Wer sind diese Holocaust-Mörder-Enkel*innen? Sind das die Enkel*innen jener, die die Jesus-Mörder*innen ins Gas trieben?



      Ist aus dieser Ihrer Formulierung eine faschistoide Erbschuld-Gesinnung abzulesen?



      Deutet Ihre Formulierung Holocaust-Mörder auf Ihre Genderignoranz hin? Schließlich gab es ja einige weibliche KZ-Täterinnen.

      • @SofA:

        Auf genau solche zynischen Bullshitting-Fragen haben die in Israel lebenden Holocaust-Überlebenden gewartet...

        • @Khaled Chaabouté:

          It could not have been put any better. You are made of the right stuff!!

  • Und was ist mit Uiguren und Kurden?

  • 2G
    21659 (Profil gelöscht)

    Ob man den doch stark mit der von Buren regierten Republik Südafrika verbundenen Begriff Apartheid auch für den Umgang des Staates Israel mit den Palästinensern verwenden kann ist sicher diskutabel. Man findet sowohl Pro als auch Contra. Ein signifikanter Unterschied ist m.E. jedoch der klare Rassismus im Fall Südafrika. Israel sieht sich hingegen von lauter arabischen muslimischen Staaten umgeben, die mehrheitlich das Existenzrecht Israels sowie der Juden vor Ort nicht anerkennen. Der ANC wollte Gleichberechtigung für die nichtweißen Menschen in Südafrika. Wenn alle Nachbarn Israels samt Bevölkerung den Staat Israel anerkennen würden, läge der Ball im israelischen Feld. Dann müsste Israel definitiv seine Politik überdenken. Mir fehlt die Fantasie, dass dies in naher oder mittlerer Zukunft geschehen wird. Meiner Meinung nach hat Israel gute und richtige Gründe vorsichtig zu sein und restriktive Politik zu betreiben. Dies schließt in der Praxis Ungerechtigkeiten leider, und dies meine ich nicht ironisch, nicht aus. Wer der Meinung ist, dass der Begriff Apartheid (übrigens ein Wort aus der Sprache der Buren, Afrikaans) hier passt, sollte sich zumindest damit beschäftigen, ob die Gründe für die jeweilige Politik nicht sehr unterschiedlich sind und eventuell auch berechtigt sein können.

  • Na vielleicht hätten die Flüchtlinge in "Middle East" weniger Terroranschläge begehen sollen. Üblicherweise sind die Reaktionen darauf nicht sehr positiv.

    de.wikipedia.org/wiki/Irgun_Zwai_Leumi

    Im Übrigen hat Ihr Beitrag - wie immer bei gewissen Kreisen - zu 0% mit dem Bericht von HRW zu tun. Es handelt sich ganz schlicht um einen Versuch der Diffamierung.

    • @Kaboom:

      Immer schön den Juden die Schuld an Antisemitismus geben.

      Der Versuch der Diffamierung ist hier der Bericht von HRW.

  • Mal abgesehen vom -bei Nahost Themen zu erwartenden- schwarz/weiß Bingo der üblichen Verdächtigen und der darausfolgenden, ebenfalls zu erwartenden und wie so oft an keiner Lösung interessierten Betondebatte, find ich eine Sache wirklich mehr als schwierig.

    Dass nach den Vereinten Nationen (wo man bei einigen Resolutionen bestimmt noch mitgehen kann), mit dem ICRC, Amnesty International, Ärzte ohne Grenzen jetzt auch noch Human Rights Watch Kritik der renomiertesten Hilfsorganisationen von ideologischen Eiferern wie selbstverständlich in die Antisemitismus Ecke geschoben wird, ist extrem harter Tobak, den man in anderen Zusammenhängen brutalst zurechtweisen würde.

    • @Deep South:

      Wer bezichtigt denn den HRW des Antisemitismus? Im Übrigen finde ich es mittlerweile fragwürdig, den Bericht eines Autors als Ansicht einer Organisation zu verkaufen.

      • @Jossi Blum:

        Davon findet sich (neben Reaktionen auf den einschlägigen Portalen) auch hier im Kommentarbereich mehr als genug davon. Und dafür muss man nicht mal zwischen den Zeilen lesen, oder den Vorwurf "Einseitige Stigmatisierung Israels" so deuten, wie er üblich gedeutet wird. Das wird wortwörtlich so geschrieben.

        Oder wie soll ich -zum Beispiel- solchge Zeilen sonst verstehen?

        "HRW und der UN guckt der Antisemitismus aus allen Löchern"

        "überwiegend deutsche NGO's nichts besseres zu tun haben... ,als die dort lebende muslimische Bevölkerung mit ihrem kognitiven Modell über die Juden, mit ihrem christlich geprägten Antisemitismus zu verderben."

        Menschenrechtsorganisationen so abzuqualifizieren kenn ich eigentlich nur aus Ecken, in die sich hier hoffentlich niemand verorten würde..

  • Als aus dem Reichskanzler der Führer geworden war, hatte dieser sofort nichts besseres zu tun, als seinem antisemitischen Wahn in die Taten umzusetzen. Die entsprechenden Ankündigungen setzten gleich nach der Machtübernahme 1933 ein. Schon die Medienlandschaft der damaligen Zeit begünstigte, dass die Reden Hitlers nicht nur in Deutschland, sondern überall bekannt waren, viele Deutsche es mit großer Begeisterung aufnahmen, andere gleichsam apathisch daneben standen. Die ganze Welt wusste davon, was in der Konferenz von Evian mündete. Wie es Golda Meir damals erlebte, kann man hier nachlesen.



    www.deutschlandfun...:article_id=422930



    Nachdem die überlebenden Flüchtlinge in Middle East angekommen waren, schlug ihnen gleich das entgegen, was wir heute als Fremdenfeindlichkeit klar benennen (das war noch nicht der christliche Antisemitismus). Bedrücken ist es, wenn man dem HRW zuhört, und diese Leute noch nicht einmal wissen, dass es eine Stadt mit dem Namen Evian gibt. Ernüchternd bleibt es, wenn jeder lesen kann, was auf der Homepage des BDS nachzulesen ist, die gleiche Begeisterung wie in den 30ern und ebenso die gleiche Apathie darüber zu sehen ist.



    Am allerschlimmsten ist es aber, zu sehen, wie nach allem ausgerechnet überwiegend deutsche NGO's nichts besseres zu tun haben, als nach Auschwitz die Überlebenden und ihre Nachkommen über die halbe Welt zu verfolgen, um die dort lebende muslimische Bevölkerung mit ihrem kognitiven Modell über die Juden, mit ihrem christlich geprägten Antisemitismus zu verderben.

  • Laut SZ wurde der Bericht von Omar Shakir veröffentlicht. "Der HRW-Vertreter musste im November 2019 Israel verlassen unter dem - von ihm bestrittenen - Vorwurf, die BDS-Bewegung zu unterstützen. Er leitet das für Israel und die Palästinensergebiete zuständige HRW-Büro seither von Jordanien aus..."

    Mehr braucht man zur "Objektivität" des HRW-Berichts nicht zu sagen. Erstellt von jemandem, der offensichtlich mit Israel abrechnen möchte, nachdem er von dort 2019 ausgewiesen wurde.

    www.sueddeutsche.d...ts-watch-1.5277547

    • @Jossi Blum:

      Gääähn .... ganz alter Propaganda-Trick. Wenn Du nicht gegen die Nachricht agitieren kannst, drisch auf den Boten ein.

      • @Kaboom:

        Sie meinen den Verfasser der Nachricht, nicht den Boten. Das ist ein großer Unterschied. Im Übrigen "dresche" ich nicht auf ihn ein, sondern vebreite Hintergrundinformationen, die nirgends hier stehen und auch nicht mal im Bericht selbst. Wer also der Verfasser ist, konnt ich nicht entdecken. Warum verbirgt er sich?

    • @Jossi Blum:

      Das ist ja mal ein Klassiker von Ad Hominem Argument: die Person herabwürdigen, damit man sich mit dem Argument nicht mehr befassen braucht. Neben Whataubautism sehr beliebt, um mißliebige Diskussionen zu verhindern.

      • @Wenda-Linus:

        Weil ich eine Information aus der SZ zitiere, würdige ich die betreffende Person herab? Das ist doch lächerlich. Auf HRW lese ich über den Autor des Berichts folgendes: "Omar Shakir, Israel and Palestine Director at Human Rights Watch, investigates human rights abuses in Israel, the West Bank, and Gaza."



        Also habe ich nach Berichten über die Menschenrechtsverletzungen in der West Bank und Gaza gesucht. Wie zu erwarten: Nada. Rien. Nichts. Nur Israel-Bashing a Go Go.

        • @Jossi Blum:

          "Also habe ich nach Berichten über die Menschenrechtsverletzungen in der West Bank und Gaza gesucht. Wie zu erwarten: Nada. Rien. Nichts." Wirklich gesucht haben Sie wahrscheinlich nicht:

          www.amnesty.de/inf...rt/palaestina-2020

          dazu nachtürlich auch noch mal das Israelbashing gegenlesen, können Sie auch:



          www.amnesty.de/inf...report/israel-2020

          Im HRW- Jahresreport sind Israel und Palästina noch zusammengelegt wie zuvor bei AI auch, aber dennoch ist zu beiden Seiten etwas zu finden.

          www.hrw.org/world-...s/israel/palestine

          Von Bashing keine Spur, eher ist ihr Beitrag als NGO- Bashing einzuorden. Da können Sie sich ein Nummer ziehen und einreihen hinter den üblichen Vorwürfen aus Russland, China und Myanmar, die sehen das genauso.

          • @ingrid werner:

            Häh?



            Wieso schicken Sie denselben Link den Jossi Blum geschickt hat noch einmal?

    • @Jossi Blum:

      Ich denke auch, daß Omar Shakir alte Rechnungen begleichen wollte.

    • @Jossi Blum:

      Es ist das alte Lied von Friedrich Hölländer das der HRW singt. Es sind die Erben von Evian.



      Die BDS Bewegung versteht man am besten, wenn man sich deren eigene Homepage anschaut.



      Hier noch ein sehr gutes Buch von Sandra Kreisler:



      "Jude Sein- Ansichten über das Leben in der Diaspora"

    • @Jossi Blum:

      geht's nicht noch billiger?

      • @christine rölke-sommer:

        Doch. Suchen Sie mal nach Berichten über Menschenrechtsverletzungen im Westjordanland und Gaza. Laut HRW sind das Themen, mit denen sich Omar Shakir ebenfalls beschäftigt. Ich konnte keine solchen Berichte finden. Sie? Gibt es keine Menschenrechtsverletzungen in Gaza und im Westjordanland, oder hat Omar Shakir einfach keine Zeit und Lust, sich diesen zu widmen, weil es ihm nur darum geht, Israel an den Pranger zu stellen? Bei AI konnte ich zumindest aus dem Jahr 2020 jede Menge Informationen finden.

        www.amnesty.de/inf...rt/palaestina-2020

        Warum nicht bei HRW und von Herrn Shakir berichtet? Es dreht sich dort nur um Israel. Komisch, wa?

      • @christine rölke-sommer:

        Definitiv.

  • Eine Reihe von Staaten sind der Konvention bis 2010 nicht beigetreten: Australien, Deutschland, Frankreich, Israel, Italien, Kanada, Neuseeland, die Niederlande, das Vereinigte Königreich sowie die Vereinigten Staaten. ./..



    1998 bezeichnete UN-Generalsekretär Kofi Annan die Resolution 3379 als einen „Tiefpunkt“ der Geschichte der Vereinten Nationen. 2017 löste ein vom UN-Wirtschafts- und Sozialrat für Westasien (ESCWA) veröffentlichtes Gutachten, das den Tatbestand der Apartheid erfüllt sah, eine Kontroverse aus: Der zuvor nicht konsultierte UN-Generalsekretär Antonio Guterres verfügte einen Rückzug der Veröffentlichung und die verantwortliche Exekutivsekretärin des Ausschusses trat von ihrem Amt zurück. ..und das aus der nicht gerade als Israelfreundlich bekannten deutschen Wikipedia . ...

  • 0G
    02854 (Profil gelöscht)

    Ich glaube kaum das die Israelis einer "Rasse" angehören!

    Wenn, dann dürfte das eine religös-nationalistisch geprägte Apartheid sein. Dann kann man aber gleich noch 20-30 weitere Länder dazu nehmen z.B. Türkei und Kurden oder China und Iguren.

    • @02854 (Profil gelöscht):

      "Ich glaube kaum das die Israelis einer "Rasse" angehören!"

      Warum bringen Sie Themen aufs Tablett die hier, im Artikel, bei den Kommentaren oder extern an der Debatte beteiligten niemand behauptet hat? Was ist ihr Motiv dahinter?

    • @02854 (Profil gelöscht):

      dann tun Sie's doch endlich!

  • Arabische Israelis haben in Israel mehr Rechte und Freiheiten als die Palästinenser, die im Herrschaftsbereich der Palästinensischen Autonomiebehörde, in Gaza oder in arabischen Nachbarstaaten leben. Aber für Human Rights Watch sind selbst sie Opfer von Apartheid und damit eines "Crime against Humanity". Human Rights Watch kennt kein Maß, wenn es um Israel geht, und ruft u. a. dazu auf, keine Rüstungsgüter mehr an Israel zu liefern.



    Mit einem Rüstungsboykott gegen Israel würden wirkliche Verbrechen gegen die Menschheit ermöglicht, aber das scheint Human Rights Watch nicht zu interessieren.

    Aber wieso steht in der Überschrift, dass die Organisation das sog. A-Wort "wagt"? Israel zu dämonisieren, ist kein Wagnis, sondern Mainstream in den UN und auch bei den vielen Schlaulis in der westlichen Welt, denen offener Antisemitismus zu unappetitlich ist, die aber immer wieder gern hören, wie schrecklich der Judenstaat ist. Der "Bericht" wird sicherlich dazu beitragen, einen Haufen Spenden an Human Rights Watch zu generieren.

    • @Budzylein:

      und noch einer, der sich (seit jahren) weigert, stimmen aus Israel wie zb www.972mag.com/mic...esh-din-apartheid/ zur kenntnis zu nehmen.



      Carlo Strenger sagte es mal so: in Israel proper ist's segregation, in den gebieten apartheid.

      • @christine rölke-sommer:

        Nuja, von dem, was liberale Zeitungen in Israel an Kritik an der aktuellen Regierung veröffentlichen, dürfte hierzulande zu 99% oder mehr als Antisemitismus geflaggt werden.

        • @Kaboom:

          DAS ist unser problem und hat damit zu tun, wie *störungsfrei* wir uns die post-shoa-jüdin wünschen.

          • @christine rölke-sommer:

            Das hat IMHO primär etwas mit vorauseilendem Gehorsam zu tun, etwas, in dem wir in Deutschland wirklich Weltklasse sind. Und zwar auf allen Ebenen. Ob es um Mohammed-Karikaturen geht, was z.B. zu Absagen der Aufführung von Opern und Theatervorstellungen etc. führte, oder wie hier Kritik an Israel durch eine der renommiertesten Menschenrechtsorganisationen.

  • Solange auf beiden Seiten des Konflikts Kräfte bestimmend sind, die vom Konflikt selbst profitieren, wird dieser bestehen bleiben.

    Ich denke, sich jetzt auf HRW zu stürzen ist billig und am Problem vorbei. Kill the messenger, sozusagen.

    Dass die jetzige israelische Regierung diese Einschätzung nicht mag ist zu erwarten. Ist sie doch eher mit ihrem Selbsterhalt beschäftigt (Netanjahu zuvorderst), statt sich um die Dinge zu kümmern, um die sich eine Regierung kümmern sollte.

    • @tomás zerolo:

      Unsere Regierungen haben schon mehrmals ausgesprochen:

      Die Existenz Israels ist ein MUSS und ein Hauptthema für BRD.



      Joe Biden leistet hier auch gute Arbeit, Europa dafür zu pushen.

      • @Robert Boyland:

        Eben deshalb ist Kritik an israelischen Hardcore-Nationalisten angebracht und wichtig.

  • ist der begriff der apartheid wirklich geeignet das israelische unrecht richtig zu benennen ?

    das apartheid regime war doch eines des weissen rassismus ? und eines dass ohne diesen unmöglich gewesen wäre und dass sich unter internationalem druck abschaffen liess als sich genug weisse südafrikaner*innen in hinreichendem mass vom weissen rassismus befreit hatten .

    man kann den zionismus als ursprünglich säkularen bürgerlichen oder teilweise auch sozialistischen und heute teilweise nationalreligiösen nicht mehr säkularen nationalismus kritisieren,aber ihm zu unterstellen er setze rassismus voraus ist absurd und nicht fair.

    die jüdische religion hat wie alle nicht in der moderne entstandenen religionen nichts mit rassismus zu tun

    wenn eine jüdin oder ein jude rassistisch ist was ja nicht per se ausgeschlossen und unmöglich ist sondern zuweilen vorkommt so ist sie oder er es im gegensatz zu dem was die jüdische religion seit jeher über die gleichheit der menschen gelehrt hat.

    die palästinenser*innen und deren sympathisant*innen nutzen ihrer teilweise ja nicht ungerechten sache nicht wenn sie den begriff der apartheid verwenden .sie sollten davon ablassen und israel zwar nicht weniger aber anders und besser und fairer kritisieren

    landraub bleibt landraub,vertreibung vertreibung unterdrückung unterdrückung,besatzung besatzung gewalt gewalt und unrecht unrecht auch wenn man keine falschen historischen vergleiche zieht und das wort apartheid nicht verwendet

    • @satgurupseudologos:

      "ist der begriff der apartheid wirklich geeignet das israelische unrecht richtig zu benennen ?"

      Wenn entsprechend der verwendeten Definition von Apartheid die Kriterien dafür sauber herausgearbeitet wurden, warum m dann nicht?

  • Eine einseitige Stigmatisierung Israels, indem man seine Sicherheitspolitik (die Antwort auf den seit der Staatsgründung Israels anhaltenden arabisch-palästinensischen Terror sowohl innerhal Israels als auch außerhalb (Flugzeugentführungen, Olympiade 1972 in München, etc. etc.) als Apartheid-Politik bezeichnet, gießt nur Öl ins Feuer. Die stigmatisierende Stellungnahme von HRW wird nicht den Nahostkonflikt entschärfen oder die Lage der Palästinenser erleichtern, sondern legitimiert den arabischen Kampf gegen Israel, der von Anfang an den Ziel hatte, Palästina zurückzuerobern und dieses Gebiet NICHT mit Juden teilen zu wollen.

    • @Jossi Blum:

      "Eine einseitige Stigmatisierung Israels, ..."

      Ich bin verwundert, dass Sie keine Beschreibungen über islamistischen Antisemitsmus speziell antisemitische Haltungen gg. Israel kennen lernen und dort einen Mangel sehen. Diese ganze bt es m.E. ohne Ende.

      Objektive Beschreibungen von Menschenrechtsverletzungen können nie ein Mangel sein. Sie sind immer zu begrüßen. Ich sehe in ihrem Beitrag keinen sachlichen Hinweis, nur eine Abwehr von Fakten.

    • @Jossi Blum:

      "Die stigmatisierende Stellungnahme von HRW wird nicht den Nahostkonflikt entschärfen oder die Lage der Palästinenser erleichtern, sondern legitimiert den arabischen Kampf gegen Israel, der von Anfang an den Ziel hatte, Palästina zurückzuerobern und dieses Gebiet NICHT mit Juden teilen zu wollen."



      Aha, genau hierzu können wir doch aber mal schauen wer wann wie damit Erfolg hat. Mir wäre es neu das seitdem Palästinenser mehr Land welches einem isr. Land zugebilligt wurde, erobert oder besetzt hält. Umgekehrt wird ein Schuh daraus. Ebenso sehe ich keine Masseninhaftierungen von Israelis/isr. Siedlern, in paläst. Gefängnissen zumeist ohne Anklage. Auch hier wird umgekehrt ein Schuh draus.



      Also was genau bleibt denn von der Initiative die damals erarbeitet wurde, ein Gebiet zu "teilen"? Sie dürfen ja gerne wie schon Kaboom sagt, die einzelnen Punkte widerlegen. Z.B. drei geltende Gesetze (in Israel, außerhalb Israel für Siedler, und außerhalb Israel für Palästinenser (genannt Militärgesetz)) . Sie dürfen sehr wohl widerlegen bzw beweisen, warum Landnahme keine Verbrechen gegen die Genfer Konventionen sind. etc. etc.

      Hier schiessen eben nicht nur die mil.Palästinenser sondern auch die mil. Israelis, und dann haben wir noch die IDF die nur gegen Palästinenser austeilen können. wir haben aber nur eine Seite die Land konfisziert, ob durch die Regierung oder allein durch Siedlerprojekte (welche dann und wann trotzdem von isr. Regierung anerkannt werden). Also man darf auch die Scheuklappen abnehmen.

    • @Jossi Blum:

      Gegenseitige Schuldzuweisungen lösen nie Konflikte. So lange beide Seiten nur mit dem Finger aufeinander zeigen, wie die Gewalt nie enden.

    • @Jossi Blum:

      Nichts wird den Nahost-Konflikt entschärfen, und darum geht es auch gar nicht. Es geht um eine Beschreibung der Lage vor Ort. Dazu wurde von HRW ein Bericht vorgelegt. Was genau an dem Bericht ist Ihrer Ansicht nach inhaltlich falsch?

      • @Kaboom:

        "Es geht um eine Beschreibung der Lage vor Ort"

        Eine subjektive, einseitige Beschreibung der Lage vor Ort.

        • @Jossi Blum:

          Aha. Einseitig an dem Bericht ist genau was? Und wo in dem Bericht finde ich das "Einseitige"?

          • @Kaboom:

            Ich habe es mir abgewöhnt, fanatische Israelkritiker davon zu überzeugen, dass ihre Betrachtung der israelischen Politik einseitig ist. It takes 2 to tango. Jede Medaille hat 2 Seiten. Die Israelkritiker interessiert aber nur eine Seite der Medaille. Sie betrachten den Konflikt nicht im Großen und Ganzen. Eine ausgewogenere Sichtweise finden Sie hier: taz.de/Apartheid-und-Israel/!5762844/

            • @Jossi Blum:

              Weil Sie nicht liefern können, machen Sie eine andere Baustelle auf. Bezeichnend. Aber von "fanatischen Israelverteidigern" bin ich sowas gewöhnt.

              • @Kaboom:

                Ich habe "geliefert" und mich zum Thema "Einseitigkeit" - sei es in Ihrer Betrachtung oder der von HRW - geäußert. Für eine einseitige Diskussion stehe ich nicht zur Verfügung.

                • @Jossi Blum:

                  Ich habe zwei Fragen gestellt, die Sie nicht beantwortet haben. Wenn Sie das Liefern nennen, bitte schön.



                  Ich beende das hier mal, weil nicht zu erwarten ist, dass Sie Willens sind, an der Sachlage etwas ändern.

            • @Jossi Blum:

              Komischerweise wird in diesem Bericht genau das geschrieben: "Deshalb ist zu begrüßen, dass die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch nun ausführlich darlegt, warum sie in Nahost die Kriterien für das „Verbrechen der Apartheid“ erfüllt sieht. Natürlich ist die Lage nicht dieselbe wie einst in Südafrika. Das behauptet niemand, der an einer seriösen Debatte interessiert ist. Doch dass einige Kriterien von Apartheid erfüllt sind, ist kaum von der Hand zu weisen."



              Also genau das Gegenteil davon was Sie probieren hier "festzuhalten".



              Auch in dem dortigen Bericht, wie beim HRW wird, bestätigt das Kriterien von Apartheid vorhanden sind und so Anwendung finden.



              Apartheid heißt es aber nicht erst dann wenn mindestens alle Punkte im vergleich zu Südafrika erreicht wurden. man muss nicht warten, bis etwas schlimmeres als Südafrika sich auf der Welt entwickelt hat, um dann zu sagen oder lieber eher nachzufragen bei einem Teil der Gesellschaft. "Hey können wir jetzt vielleicht das so benennen? Ja, Nein, Vielleicht?"

              Also leider haben Sie hier ein weiteres Mal gegen sich selbst geschossen.

              Warum der HRW-Bericht einseitig ist, warum der Begriff Apartheid für die Zusammenfassung der Maßnahmen und Vorkommnisse einerseits NICHT akzeptabel ist, andererseits doch "ausgewogener" ist, konnten Sie bis dato jedoch nicht belegen.

          • @Kaboom:

            Es fehlt Tibet?

            • @Rudolf Fissner:

              Ist das ihr ernst? Bei einem Bericht über Israel/PA-Gebiete, etwas von Tibet und Co. einzufordern?



              Das heißt beim nächsten Bericht zu China, werden Sie ebenso dastehen und die Angriffe auf Journalisten in D in jenen Berichten einfordern? Auweia, hier scheinen manche über Reports/Bericht herzuziehen, deren sie bisher wohl keine einzige Sekunde ihre Aufmerksamkeit geschenkt haben.

            • @Rudolf Fissner:

              Nö, Tibet fehlt keineswegs.

              www.hrw.org/de/asia/china-und-tibet

              Oder meinten Sie ernsthaft, HRW sollte in einem Bericht über die Lage in Israel auch Tibet erwähnen?

      • @Kaboom:

        Vielleicht sollte auch erwähnt werden, dass der Begriff schon 2006 benutzt wurde in Jimmy Carters Buch: Palestine Peace Not Apartheid. Ich fand das mutig, aber natürlich wurde Carter dafür heftigst angefeindet.

  • Wen wundert das? Die internationalen Gerichtsurteile sind doch klar. Bestes aktuellstes Beispiel für eine völlig verfehlte Politik: das Fischereiverbot als Reaktion auf Dir Raketenangriffe. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen ...

    • @Heinz Strunk:

      Verfehlte Politik? Die Befeuerung Israels mit Raketen aus Gaza gehört mittlerweile für die Isralies zum Alltag. Daher wird auch hierzulande nicht mehr darüber berichtet. Es ist doch logisch, dass Israel vermeiden möchte, dass Fischerboote genutzt werden, um sie als Abschussrampen von Raketen auf Israel zu nutzen.

      • 2G
        23495 (Profil gelöscht)
        @Jossi Blum:

        Ach du liebe Zeit!



        Sie argumentieren hier auf dem Niveau der Jahrgangsstufe 8...



        Ich empfehle mal die Begriffe „Sippenhaft“ „Lebensraum im Osten“ und „religiöser Fanatismus“ zu recherchieren und die Kongruenz zum Gegenstand des im Artikel beschriebenen Missstandes heraus zu arbeiten.



        Dann entscheiden ob billige Propaganda in OnlineForen für irgendein Regime zu betreiben legitime Einkommensquelle für ein auserwähltes blumiges Dasein darstellen kann.



        *sic

      • @Jossi Blum:

        "Die Befeuerung Israels mit Raketen aus Gaza gehört mittlerweile für die Isralies zum Alltag." Wie auch die täglichen Überflüge durch isr. Militärjets. Ebenso die Zurückdrängung von fischereibooten und das bewusste schiessen auf sie, trotz das sie sich innerhalb der grenzen befinden. Und trotzdem kann Israel bzw. die IDF nicht alles angreifen was möglicherweise ein Sicherheitsproblem ist. Das Vorenthalten von Hilfeleistungen, ohne selbst als Besatzungsmacht Hilfe zu leisten ist genau das was es ist Apartheid.

        • @Daniel Drogan:

          "Das Vorenthalten von Hilfeleistungen, ohne selbst als Besatzungsmacht Hilfe zu leisten ist genau das was es ist Apartheid."

          Falsche Sichtweise. Helfen die Israelis, ohne danach gefragt zu werden, bestätigen sie ihre Rolle als Besetzungsmacht. Würden die Palästinenser um Unterstützung bitten, könnte der Eindruck entstehen, man habe sich mit der Besetzung arrangiert.

          • @Jossi Blum:

            "Falsche Sichtweise. Helfen die Israelis, ohne danach gefragt zu werden, bestätigen sie ihre Rolle als Besetzungsmacht."



            Nein GENAU das ist die richtige Sichtweise. Besatzungsmacht sein wollen oder nicht sein wollen hängt nicht davon ab ob man "hilft" oder nicht. Sondern ob man die Situation geschafft hat, verantwortlich zu sein. Und diese Situation gibt es. Es ist ja nicht Gaza was keine Rohstoffe importieren will. Sondern die Israelis halten eine Blockade aufrecht. Müssen aber gleichzeitig nun dafür sorgen, dass die Leute genug zu Essen etc. bekommen. Wer A sagt, muss auch B sagen.

      • @Jossi Blum:

        Welche Belege gibt es für die angebliche Nutzung von Fischerbooten als Raketenabschussrampe?

  • HRW vergleicht also allen Ernstes Israel und seine Regierung mit Myanmar und der dort herrschenden Militärjunta. Mehr muß man dazu nicht sagen. Bodenlos.

    • @Henriette Bimmelbahn:

      Wenn Sie schon den Bericht kommentieren, sollte Sie auch versucht haben diesen gelesen zu haben.

      "Israel ist nicht das einzige Land, dessen Politik HRW als Apartheid bezeichnet. Auch die Verfolgung der ethnischen Minderheit der Rohingya in Myanmar definiert die NGO als Apartheid." Das ist eine Zusatzinfo von der taz. Und es gibt nicht den gemeinsamen Bericht wo genau diese Verknüpfung aufgezeigt wird.



      Hier geht es um die paläst. Gebiete und Israel, Ende. Ob HRW auch über Timbuktu, Myanmar, China und Co. schreibt, hat dazu erstmal nichts zu tun. Die Berichte sollten auf Grundlage gleicher Anforderungen geschehen. Und das scheinen sie zu tun, nämlich dieser Grundlage: "HRW legt in dem Bericht die Definition des Begriffs „Apartheid“ zugrunde, wie sie 1973 von der UN-Vollversammlung in der „Internationalen Konvention über die Unterdrückung und Bestrafung des Verbrechens der Apartheid“ beschlossen wurde." Sie können diese nur gerne durchlesen und sich ihr Meinungsbild erarbeiten. Sie können ja den HRW-Bericht nutzen, ob sie die Punkte dort wiederfinden.

    • @Henriette Bimmelbahn:

      Nein, das tut HRW nicht, Bodenlos ist also allein ihre Behauptung.

    • @Henriette Bimmelbahn:

      Es ist also bodenlos wenn eine Organisation das Recht für alle gleich auslegt und nicht nur für Länder, die ihnen genehm sind?



      Die Situation mag dort schlimmer sein, das steht aber gar nicht zur Debatte.

  • Sie können auf den Webseiten sehen, dass HRW über alle Krisen- und Kriegsberichte in der Welt berichtet, z.B. wie das Omar-Bashir-Regime in Sudan Kinder aus dem Südsudan als Sklaven gehalten hatte. Hunterte Berichte pro Jahr.



    Mit dem Wort Apartheid ist in Bezug auf Israel in erster Linie die Verwaltung der paläst. Gebiete gemeint: das ABC-Straßen-System und die Checkpoints.



    Allerdings: es dient hier eben nicht der Ausbeutung der Arbeit, sondern der Kontrolle.



    Die Apartheid Südafrikas hatte ihren Ursprung in der Rotationsmigration der Kolonialzeit.



    Israels Politik der Einschließung der Palästinenser wird mit der Sicherheit begründet. Da liegt der Unterschied.

    • @nzuli sana:

      Das heißt wenn wir Ostdeutschland aufgrund des Rechtsextremismus, nicht "befrieden" können, werden wir sukzessive die Häuser/Dörfer "liquidieren" um die Sicherheit zu erhöhen und wiederherzustellen? Hmm interessanter Gedanke. Ist das wirklich ernst gemeint?



      Und nur kurz nebenbei darf das Russland oder vice versa die Ukraine auch? *schwierig schwierig*

    • @nzuli sana:

      Lesen Sie mal den Bericht. Darin wird der Apartheidsvorwurf keineswegs auf die Verwaltung der Gebiete im Westjordanland beschränkt, sondern auch in Bezug auf das israelische Staatsgebiet und Gaza erhoben.

  • Ein Problem bei der Sache ist, dass Juden in den meisten arabischen/islamischen Staaten in einer Art Apartheid leben, dort also etwa nicht höchste militärische Posten oder Regierungsposten erhalten oder auch sonst eingeschränkt sind. Viele ziehen es daher vor dort gar nicht zu leben, sondern in einem eigenen Staat. Dort ist es dann für Muslime nicht immer einfach - wenn auch manche das Leben dort anderen Ländern vorziehen.

    In anderen Worten: noch nicht alle Menschen sind soweit, dass wir alle in einem universellen Staat leben und jeder seine eigenen identitären Vorlieben soweit hintenan stellt, dass das ohne Proleme geht. Etwa akzeptieren, dass die Kinder in einem universellen Kindergarten alle Religionen, Orientierungen, Geschichtsbilder etc. gleichberechtigt lernen und sich dann frei eine aussuchen können.

    Solange die Menschen das nicht alle akzeptieren, wird es an vielen Stellen noch knirschen.

    • @Markus Michaelis:

      Sie haben Recht!



      Allerdings wird es diesen "universellen Staat" nie geben, wenn wir die aktuelle Situation nicht ehrlich benennen und beginnen, diese Situation zu ändern. Und dies müssen wir auch unseren Freunden genauso klarmachen, wie anderen Staaten, die uns nicht so nahestehen.

  • HRW will also, dass Israel wegen Apartheid boykottiert, genau so wie Südafrika damals wegen Apartheid boykottiert wurde. Gleichzeitig wollen sie aber keine Vergleiche mit Südafrika machen?!

  • Prima Überschrift.

    Endlich wagt es jemand das Wort "Apartheid" laut zu sagen.

    In antizionistischen und antisemitischen Kreisen tut man das zwar schon seit Jahrzehnten, aber sei's drum.

    The more, the better.

    Die europäischen Israel-Hasser freut's und würden sie in Teheran Alkohol trinken, würden jetzt die Korken knallen.

    • @Jim Hawkins:

      @Jim



      Das kann man sogar. ;) Selbst getestet. Und nicht nur in Teheran.

    • @Jim Hawkins:

      HRW sind nicht die ersten. Jimmy Carter war das in 2006.

    • @Jim Hawkins:

      Es gibt nicht nur schwarz/weiß.

    • @Jim Hawkins:

      "Der Feind meines Feindes ist automatisch mein Freund und darf nicht kritisiert werden und ich pfeife dabei auf konsistente Rechtsanwendung und Fakten."

      So würde ich Ihren Kommentar interpretieren.

    • @Jim Hawkins:

      Die Organisation beschäftigt sich doch auch mit dem Iran und ist diesem doch ebenfalls unlieb und kein Verbündeter. So wie jedem Regime, das Menschenrechte verletzt und natürlich nicht will, dass das zur Debatte steht.

      In diesen Kreisen wird alles mögliche "besprochen" und nach Möglichkeit vereinnahmt. Anti-Imperialismus z.B. ist beinahe komplett ihr Thema geworden, antikapitalistische Themen wurden auch von Antisemiten gekapert (wohl seit jeher, man kennt ja die Propaganda). Es verwundert also nicht, wenn so getan wird, als ob Wohl und Wehe von Israelis und Palästinensern, als Vorwand zur Hetze genutzt wird. Menschenrechte als Anliegen von Rassisten und Faschisten: das enttarnt sich doch ziemlich. Nur ist Human Rights Watch kein Teil des Antisemitismus und das Framing hat einen verschwörungstheoretischen Ansatz.

  • Vielen Dank! Jetzt bin ich restlos überzeugt, dass HRW von den Saudis unterwandert wurde. Sind B’Tselem auch als Antisemiten einzustufen?

    • @Mr. Pinkerton:

      Nee nee, bei jüdischen Israelis kann man dies ja nicht so einfach machen.



      Aber auch da gibt es ein Mittel (wie Henriette ja auch zeigt, denn nur die eine Meinung ist die einzig richtige), man sagt einfach das sind selbsthassende Juden. Und schwups hat man diese Kritiker auch schon tot gemacht.



      Dasselbe gilt natürlich für die Leute von Peace Now, Breaking the silence und vielerlei mehr Organisationen, die die betreffende Maßnahmen der isr. Regierung kritisieren.

    • @Mr. Pinkerton:

      Da liegen sie aber ziemlich daneben. Die Saudis haben inzwischen schon fast freundschaftliche Beziehungen zu Israel und in der Vergangenheit haben sie eher wenig Interesse an den Palästinenser gezeigt.



      Aber wenn sie die Saudis einfach nur so generell als Buhmänner benützen, die für alles Übel der Welt verantwortlich sind, dann ist ihr Beitrag ok.

  • NGOs sind auch nicht mehr das, was sie mal waren. Na jedenfalls droht hier kein Beifall von der falschen Seite, sodass man hier Israel schadlos an einen weiteren Pranger stellen kann.

  • 9G
    97287 (Profil gelöscht)

    Was für ein Glück, dass es Myanmar gibt. Wie wäre es mit den Kurden in der Türkei, den Indigenen in Brasilien, den Tibetern, den Uiguren, den Lappen in Schweden, den Krim-Tataren, den Christen in Somalia, den Juden in den meisten muslimischen Ländern und vor allem den Palästinensern im Libanon, im Irak, in Kuwait usw.. HRW und der UN guckt der Antisemitismus aus allen Löchern. HRW braucht vor allem Öffentlichkeit um weiter finanzielle Mittel zu generieren. Hier geht es knallhart um das Überleben von HRW. Vermutlich hat ein Großspender aus dem Nahen Osten mal wieder eine Spende an Bedingungen geknüpft. Laut Wikipedia wäre das ja durchaus möglich.

    • @97287 (Profil gelöscht):

      Ihre Vergleiche mit Israel lassen Israel nicht gut dastehen.

    • @97287 (Profil gelöscht):

      Lappen in Schweden? Jetzt machen Sie einen Scherz, das ist wirklich nicht zu vergleichen.

      Kurden in Türkei: Zustimmung.

      Indigene in Brasilien: Zustimmung.

      Krim Tataren: Teilweise Zustimmung (muss mich da mal etwas informieren).

      Tibeter und Uiguren: Zustimmung. Wobei die chinesische Politik auf nationale Einigkeit abziehlt. Das ist eine Zuckerbrot und Peitsche Politik. China investiert massiv in diese Gebiete und es gibt eine große Zahl von Tibetern und Uiguren, die von der Situation gewaltig profitieren (zumindest ökonomisch). Das Han Chinesen oft bevorzugt behandelt werden ist natürlich verwerflich und die Instumentalisierung einer Siedlungspolitik (!) auch. Diese ziehlt aber nicht auf Vertreibung, sondern auf Integration ab. Das ist zwar ebenfalls verwerflich, ist dann aber doch ein gewaltiger Unterschied.

      Palästinenser in anderen arabischen Staaten: Die werden als Flüchtlinge teilweise wirklich nicht gut behandelt, das Ganze hat aber eine deutlich geringer ausgeprägte ethnische Dimension.

      Also ich fasse mal zusammen, ich hab überhaupt kein Problem damit den Apartheid Begriff für die Behandlung einiger dieser Gruppen zu verwenden. Aber wenn es nach Ihnen geht darf er erst dann ohne Kritik auf Israel angewandt werden, wenn er vorher für alle anderen angewendet wurde. Das ist doch blödsinn. Stattdessen sollten wir Druck machen, dass andere Staaten auch in den Genuss dieser Bezeichnung kommen. Das wäre die logische Reaktion!

      • @Huege:

        @Huege

        ..ich glaube ja, dass Dietmar Rohm sagen will:



        Wenn ich all die schlimmen Buben und Bubinnen, die sehr viel deutlicher den Eindruck von Apartheit hervorrufen, nicht (!) benannt werden, wird der Eindruck entstehen, dass der "Beschuldigte" die "schlimmsten" Dinge macht. Weil, wenn es denn nicht so wäre, hätte man "die anderen" ja genannt.



        Und ist es nicht egal, ob etwas eine geringer ausgeprägte ethnische Dimension hat? Wobei ich auch hier das Empfinden habe, dass Ihnen nicht bewußt ist, dass Araber (ok, das ist generalisierend) Palästinenser nicht als gleichwertig ansehen?

    • @97287 (Profil gelöscht):

      Gäääähn ... ja sicher, alles Antiemiten außer Bibi ...

    • @97287 (Profil gelöscht):

      Es geht wie sie das schon aufzählen immer wieder um die haltlose Unterdrückung von Bevölkerungsgruppen. Die Erfahrungen die diese Menschen machen müssen, als Mensch zweiter und dritter Klasse behandelt zu werden ist ein großes Leid. Dieses Leid wird systematisch zugeführt, mit militärischer und psychologischer Übermacht. Bitte, das sind Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

    • @97287 (Profil gelöscht):

      Kurz gesagt: Die Minderheitenpolitik vieler Länder muss unter die Lupe genommen werden, d.h. überall dort, wo das multilaterale Gesetz 'Jeder Mensch ist vor dem Gesetz gleich' - unabhängig von seiner Rasse / Herkunft - nur auf dem Papier steht. Das HRW wird viel zu tun haben, das A-Wort diesen Ländern wie einen Spiegel vorzuhalten.

      • @Thomas Kniep:

        Es gibt aber einige grundsätzliche Eigenarten Israels Unterdruckungsystems: erstens das "Nation-State" Gesetz, das besagt, Israel ist ein Land nur für eine bestimmte Ethnie. Dann kommt noch die Dauer und Ausmaß der Brutalität gegen die andere Ethnie, die GAR KEINE Minderheit ist - laut Zahlen der IDF selber sind über 50% der Menschen in Israel-beherrschte Terroritoria nicht-jüdischer Herrkunft. Siehe:



        www.972mag.com/pal...-it-apartheid-yet/

        "Palestinians now outnumber Jews, 6.8 million people to 6.5 million. The statistics were given to the Knesset by an official from COGAT, the military body that governs the occupation of the West Bank and Gaza Strip."

        • @Ninetto:

          die behauptung hamas regiertes gaza sei weiterhin von israel besetzt, sagt schon fast alles aus zur zementierten geisteshaltung eines israelischen "unterdrückungssystems"

          • @Ali Bert:

            Haha, also ein Gebiet was fast vollständig an seinen Landesgrenzen, ob zu Land oder zu Wasser oder zu Luft (Flughafen gibt es ja schon lange nicht mehr) "blockiert" wird. (Mit Hilfe der Ägypter dann sogar komplett). Heißt also nicht das man besetzt ist? Gilt das also erst wenn die isr. Regierung wieder Siedler nach Gaza ansiedelt?

            • @Daniel Drogan:

              genau das heisst es: nicht besetzt sondern blockiert.



              und das "gebiet" unter hamasführung ist auch nicht ohne grund blockiert: suchergebnisse für hamas&terror dürften das thema auskömmlich beleuchten...

            • @Daniel Drogan:

              Was wollen Sie andeuten mit der Bemerkung "Mit Hilfe der Ägypter"?

              • @Henriette Bimmelbahn:

                Weil der Grenzübergang Rafah, zwar von der ägyptischen Seite aus verwaltet wird. Das endgültige Ja oder Nein, kommt aber von Israel. :)



                Können Sie gerne in den Verträgen zum Rafah-Grenzübergang nachlesen.



                Hier für Sie angeheftet: www.eubam-rafah.eu...20and%20Access.pdf

                • @Daniel Drogan:

                  Ich finde in Ihrem Link durchaus nichts von einen ""endgültigen Ja oder Nein, ....von Israel"?? Ausgedacht? Frei nach dem Märchen vom "strippenziehenden Juden"?

          • @Ali Bert:

            Googeln Sie bitte mal "Homeland".

          • @Ali Bert:

            Hat Gaza Souveränität über Außen- und Innenpolitik? Würde Israel es zulassen, wenn Gaza international als Staat anerkannt würde?



            Ganz sicher nicht!!!

            • @Huege:

              so wie in der sog. westbank würde israel ein friedlichen nachbarn sicherlich akzeptieren.



              die drei ausrufezeichen ersetzten wohl die NEINs aus Khartoum???

        • @Ninetto:

          die eingewanderte Russen und Ukrainer Ethnie vs die eingeborene arabisch semitische Ethnie.



          well spotted!

          • @Theloneous Honk:

            Da hat wohl jemand ein 80 Jahre altes Schulbuch gefunden?

          • @Theloneous Honk:

            "eingewanderte Russen und Ukrainer Ethnie"

            Wer soll das sein?