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Ich frag mich halt, wie das funktionieren soll, wenn jeglicher "Eingriff" in die individuelle Freiheit direkt ausgeschlossen wird. Es ist nun mal so, dass wir in Zukunft (bzw. jetzt schon) eigentlich gar nicht mehr fliegen können. Wer nach Malle fliegen will, fliegt nach Malle, da kann man noch so viele TikTok-Videos zum Thema Klima machen, das erreicht diese Zielgruppe dank des Algorithmus bestimmt nicht mal.
Bei den Straßenblockaden war ich immer eher Contra-LG, diese Flughafen-Blockaden feier ich schon ein wenig ab. Das trifft in 99% nämlich nur Privilegierte, die sich rausnehmen, das Klima aus "Spaß" oder fürs "Business" zu verschmutzen. Fliegen darf keinen Spaß mehr machen!
Irgendwie wissen die ja auch nicht, was sie wollen.
Erst heißt es keine Blockaden und dann doch wieder.
Und jetzt eben Flughäfen, den Leuten den Urlaub vermiesen. Das nimmt diese sicher für die LG ein, keine Frage.
Ich kann diese moralisch aufgepumpten Aktivisten nicht mehr sehen.
Und obwohl ich seit Jahren nicht mehr fliege, spüre ich die fiese Lust, mich extra mal wieder in einen Flieger zu setzen. Einfach so.
Volle Zustimmung, Herr Maurin.
Die DUH hat gerade vor Gericht wieder mal gezeigt, wie stark die Waffen eines Rechtsstaates sein können, und die Klimapolitik der Ampel zur Nachbesserung gezwungen - ganz ohne Klebstoff.
Produktivere Strategien: Wie die Faschisten auf Tiktok? Oder eine Climatical-Truth-Platform?
Danke für den Tipp Herr Maurin.
Das bereits ausgestoßene CO2 wird selbst bei sofortigen Stopp das Klima für die nächsten x10.000 Jahre beeinflussen.
Die aktuelle und zukünftige Erderwärmung wird auch in 10.000 Jahren immer noch zu 2/3 vorhanden sein.
Funfakt: Die Erde war eigentlich zZ. auf dem Weg zu einer neuen Eiszeit , der menschliche Einfluss hat den Prozess ins Gegenteil umgekehrt.
Die Meeresspiegel werden über 50 Jahre mit dem gleichen Tempo weiter steigen, selbst wenn wir AB SOFORT kein CO2 mehr in die Luft blasen. Siehe Ende letzte Eiszeit.
Eigentlich müssten es somit längst internationale Pläne und Abkomen zur Umsiedlung der ganzen Inselstaaten und Küstengebiete geben.
Pifas sind selbst im Blut von neugeboren Eisbären zu finden und sind nachgewiesen enorm toxisch...werden aber dennoch weiter produziert.
Diese Fakten sind so alarmierend das manch eine:r gerne die Notbremse ziehen würde.
Ich finde die Aktion der LG daher absolut nachvollziehbar.
Die "Klimakleber" haben den Klimaschutz nicht vorangebracht.
Sie haben nur den Schleier der Lebenslüge der Mehrheit der Menschen und der Politik weggezogen.
Im Kapitalismus und mit unserem Lebensstil der westlichen Länder ist das 1,5 oder 2 Grad Ziel der Begrenzung der Erderwärmung nicht zu halten.
Die Mehrheit der Menschen ist nicht bereit, auf Konsum zu verzichten, weil sie sich über Konsum definieren, die Wirtschaft benötigt Wachstum, die Politiker Steuereinnahmen, um Wirtschaft und Gesellschaft stabil zu halten.
Sich wie die "Klimakleber" einseitig auf die Einhaltung des 1,5 Grad Ziels, zu fokussieren würde in der Umsetzung bei globalem kollektiven Verzicht, die Gesellschaft in kürzester Zeit destabilisieren, wenn Millionen Menschen arbeitslos werden, Steuereinnahmen fehlen und das gesamte Finanzsystem mit Börsen und Banken zusammenbricht.
Die Mehrheit hat die 2,5 - 3 Grad Erderwärmung bereits eingepreist, so muss sie jetzt nicht verzichten und man hofft, das es einen in Zukunft nicht zu hart trifft.
Die Mehrheit verdrängt, das sie mit ihrem heutigen Handeln Ihre Zukunft auf der Erde zerstört - Verdrängung macht aggressiv, das ist das, was wir gerade beobachten.
Als wäre es eine Frage von Wissen. Die Mehrheit der Bevölkerung weiß, dass der Klimawandel menschengemacht ist. Sobald aber deutlich wird, dass potentielle Maßnahmen in den eigenen Lebenswandel eingreifen, (Auto, Urlaub etc.) oder gar Geld kosten könnten, sinken die Symphatiewerte.
"Wasch' mich, aber mach mir den Pelz nicht nass" ist das hier weithin gelebte Motto.
Man muss nicht an die Wirksamkeit der Aktionen der "Letzten Generation" glauben, ihnen die Schuld in die Schuhe zu schieben, dass die Zustimmungswerte für Maßnahmen zum Klima- und Umweltschutz sinken, ist eine Kurzschluss.
Wie wäre es denn mal mit einem Maßnahmenpaket für Umwelt- und Klimaschutz, das mittels entsprechender Steuererhöhungen von den Reichsten der Gesellschaft bezahlt wird und zugleich die ärmerer Hälfte massiv entlastet. Könnte ja sein, dass die Zustimmungswerte dann wieder steigen, weil die Haupttäter zahlen und diejenigen, die sich nur schwer wehren können, davon profitieren.
Aber billige Polemik ist halt leichter als eine soziale und ökologische Politk.
Es gibt doch längst sehr sehr gute informative Kanäle auf YT und co.
Da geht es um alte und neue Technologien oder wissneschaftliche Erkenntnisse oder über die Verbrechen der Fossillobby oder wie Städte aussehen müssten damit Menschen nicht auf das Auto angewiesen sind.
Die meisten Zuschauerinnen dieser Kanäle sind jedoch längst bestens informiert und lernen nur das eine oder andere neue Detail
oder sind gar als Expert:innen auf dem Gebiet Liefern Ergenzungen/ eigene Erfahrungen.
Und dann gibt es die Klimawandelleugner:innen die unter jedem Video schreiben das sei ja alles Blödsinn und die Wissenschaftler:innen alle bezahlt.
Dazwischen gibt es faktisch nichts.
Wenn es so einfach wäre, wie der Autor sich das vorstellt, dann hätte politische Satire doch längst die Welt umgekrämpelt.
Es ist ein Dilemma. Natuerlich reiben sich die Populisten und Klimawandel-Leugner (sei es aus Ueberzeugung oder Bequemlichkeit) die Haende, und die stumpfen "Wir lassen uns unser Fleisch und unsere Billigfluege nicht verbieten" Laberkoeppe haben was zu poltern und koennen sich seibernd ueber die Klimakleber echauffieren. Ich muss allein schon bei der Vorstellung brechen.
Wie schon oft hier von anderen angemerkt wurde, sind die Einschraenkungen, die durch Klimaaktivisten verursacht werden, eine Winzigkeit gegenueber dem, was uns erwartet, wenn die Klimakatastrophe weiter ungebremst ihren Lauf nimmt.
Ich finde, dass die Proteste noch bei weitem nicht radikal und weitreichend genug sind, und unterstuetze von ganzem Herzen den Mut und die Ueberzeugung dieser Aktivisten. Solange niemand koerperlich zu schaden kommt, sondern lediglich das Fliegen und Autofahren unangenehmer und teurer wird - weiter so!
Die Klimaaktivisten brauchen breitere und deutliche Unterstuetzung, sowie weitere, vielfaeltigere und schlagkraeftige Aktionen von so vielen Gruppen wie moeglich. Dass es moeglich ist, Online die Meinungshoheit zu gewinnen, bezweifle ich stark.
Ein sehr wohlfeiler Kommentar.
Sie schreiben es ja selber: Es gab sehr wohl große Unterstützung. Was ist passiert? Nichts.
Und jetzt bitte nur noch im Internet weitermachen? Ja, klar. Wie gut das mit der Wissenschaftsvermittlung dort klappt konnten wir ja in der Pandemie sehen...
Trotzdem ist es wichtig und richtig. Aber es ist die Aufgabe von Medien und politisch-willensbildenden Parteien, so etwas zu leisten. Nicht per se diejenige von zivilgesellschaftlich organisierten, meist jungen Menschen, die durch die Untätigkeit der Mehrheit existenziell in ihrer Zukunft bedroht ist. Und trotzdem tut es die Klimabewegung ja, und klebt sich eben nicht nur auf den Asphalt! Aber der mediale Aufmerksamkeitszirkus im Spätkapitalismus funktioniert eben nur so. Sollen die Aktivist*Innen daran jetzt etwa auch noch etwas ändern?
Es geht hier doch schon lange nur noch um bloße Selbstdarstellung. Was mich allerdings wirklich wundert ist, wie einfach man scheinbar auf Rollfelder kommen kann. Dass diese nicht von schwer bewaffnetem Personal gesichert werden, ist bedenklich. Bleibt nur zu hoffen, dass bald alle finanziellen Mittel aufgebraucht sind und dann Platz für eine ordentliche Bewegung gemacht wird.
@Chris12 Für die bloße Selbstdarstellung riskiert kaum jemand eine mehrjährige Haftstrafe.
Und wie soll den diese 'ordentliche' Bewegung deiner Meinung nach aussehen?
Ich kann es nicht nachvollziehen, wie man so gegen die Letzte Generation wettern kann. Sie sollen sich also lieber ins Internet verziehen. Da werden allerdings auch nur Mehrheiten mit populistischn Themen gewonnen, wohl kaum mit Sachthemen. Ich bin durchaus auch der Meinung, dass hier eine größere Bandbreite an Aktionen her muss. Sozialer Widerstand ist dann erfolgreich, wenn er flexibel bleibt und der Staatsmacht nicht die Möglichkeit gibt seine eigenen Stärken auszuspielen. Andererseits sind die Aktionen schon wohl überlegt. Richten sie sich doch gerade gegen ein Verkehrsmittel, welches im privaten Bereich eine reine Luxusfunktion erfüllt und zudem erheblich klimaschädlich ist. Das Thema des Verhaltens im Klimawandel, ist schon ein Thema, dass in der Zivilgesellschaft ausgehandelt werden muss, um erfolgreich zu sein. Regierungen sind nicht in der Lage die notwendigen Maßnahmen durchzusetzen. Selbst in der aktuellen Regierung fehlt nahezu durch die Bank das nötige Bewusstsein, sonst würde sie z.B. nicht diese archaische Art Kriegunterstützungspolitik mit Sieg oder Niederlage betreiben, angsichts einer absoluten Bedrohungslage für die gesamte Menschheit.
Bei solchen Aktionen geht es nicht darum, Mehrheiten zu gewinnen, sondern auf Missstände aufmerksam zu machen, die von der Regierung schleunigst verändert werden müssen!!! Wer wider besseren Wissens aus reinem kindlichen Trotz dem Klimawandel nichts entgegensetzt außer so weiterzumachen wie bisher, dem muss ich nicht verständnisvoll begegnen. Der will nichts verstehen. Und im Übrigen ist die letzte Generation nicht schuld am europäischen Wahlversagen der Grünen. Die verfolgen die völlig falsche Strategie, Wähler der Mitte gewinnen zu wollen, die so oder so CDU wählen, und verraten dabei ihre eigene Klimaagenda.
@Fragile_view "...geht es nicht darum, Mehrheiten zu gewinnen, sondern auf Missstände aufmerksam zu machen, die von der Regierung schleunigst verändert werden müssen!!!"
Eine Regierung die ohne Basis einer Mehrheit handelt macht das ganz genau einmal und ist dann auf lange Zeit weg vom Fenster. In einer Demokratie geht es halt um Mehrheiten.
"Normalbürger zu blockieren ist auch eine Steilvorlage für jene, die nicht mehr Klimaschutz wollen. CDU/CSU, FDP, AfD und Bild-Zeitung können mit dem Ärger ..."
Och, ja. Und SPD, Grüne und Linkspartei? Die regieren immerhin im Bund, vielen Bundesländern und in Kommunen.
Der Artikel ist eine Steilvorlage für SPD, Grüne und Linkspartei sich in Sachen Klimapolitik gepflegt weg zu ducken während vor allem nicht regierende Oppositionsparteien für fehlendes Regierungshandeln verantwortlich gemacht werden.
Ein Kommentar der Vernunft, danke 👍
Und andere dürften nicht wütend sein, dass besonders sehr Reiche glauben, ständig z.B. fliegen zu "müssen"??? Dass die Autofahr- und Fliegen-Industrie sogar immer noch strukturell belohnt wird???
Mehrheit ist nicht alles, müsste man hier doch seit Wyhl wissen. Vor allem, wenn das bequemliche Verhalten derart offensichtlich nicht verallgemeinerbar ist. Protest dagegen ist doch verständlicher als "Bauern"-St-Florian-Aktionen, unbeherrschte Reaktionen etc.
Wobei auch bei zivilem Ungehorsam man entsprechend in die Zelle geht, das gehört auch dazu.
Ich mag es dabei am meisten, wenn CO2 und andere der Umweltschäden voll eingepreist werden. Ja, und dann fliegt man vielleicht nur alle zwei Jahre, wenn man es angeblich "braucht", isst nicht mehr jeden Tag das Schnitzel, pendelt mit der Bahn, ... aber diese Fehlsteuerung wie jetzt verliert die moralische Ungeheuerlichkeit: Dass die Regeln das Raushauen seit Jahrzehnten sogar belohnen.
@Janix Ich mag es dabei am meisten, wenn CO2 und andere der Umweltschäden voll eingepreist werden. Ja, und dann fliegt man vielleicht nur alle zwei Jahre, wenn man es angeblich "braucht", isst nicht mehr jeden Tag das Schnitzel, pendelt mit der Bahn, ...
Nun das könnte man versuchen politisch zu machen, aber es wird voraussichtlich überwiegend nicht zu Vverständnis sondern zu Ausweichreaktionen führen.
Abflug an europäischen Drehkreuzen Wien, Amsterdam oder Zürich!
Mit der Bahn pendeln?!? Also Sie sind wohl seit langem nicht mehr Bahn gefahren.
Ach ja und das mit dem Schnitzel würde zu deutschen Gelbwestenprotesten führen
@AuchNeMeinung Wieso? Man beendet die Zuschüsse für Umweltschädliches, fordert die Kosten ein, den Rest entscheidet der Markt.
Bei Industriefleisch ist der Trend deutlich, der geht dann noch rascher, schon aus Gesundheitsaspekten oder Blähungen,die manche durch Fleisch haben.
Amsterdam fährt gerade die Fluganzahl herunter, um CO2-Ziele zu erreichen. Das wäre ein anderer Ansatz.
Ich nutze die Bahn, um meine Fahrtzeit auch nutzen zu können, zum Schlafen, Lesen, was auch immer. Mit Essen, Trinken, Buch dabei und eine Stunde früher, 'danke' für die Falschbehauptung.
Wir brauchen da mehr, gerade in der Fläche. Das Geld hätten wir dann auch durch das Beschriebene.
@Janix "Ich mag es dabei am meisten, wenn CO2 und andere der Umweltschäden voll eingepreist werden."
Na dann preisen wir mal ein 😬
Windräder sind klimafreundlich heißt es immer - dabei gibt es kein System bisher das ohne Schwefelhexafluorid auskommt...
SF6 ist dabei 22.000mal so klimaschädlich wie CO2 und braucht 3.000 Jahre bis es sich in der Atmosphäre wieder zersetzt 😯
Oje - na hoffentlich gelangt von diesem Gas beim Betrieb der Windkraftanlagen nichts oder nur ganz wenig davon in die Atmosphäre 🤞
"Laut dem Umweltbundesamt ist die SF6-Emissionsmenge in Deutschland gering, sorgte aber nach der amtlichen Statistik in den vergangenen Jahren für einen größeren Treibhauseffekt als der GESAMTE NATIONALE LUFTVERKEHR." 🤯
Na dann lasst uns mal im Sinne des Klimas sofort den Ausbau der Windkraft stoppen und alle bestehenden Windräder sofort wieder abreißen🤷♂️
Totaler Blödsinn? Ja natürlich. Genauso zivilisatorischer Blödsinn wie ein völliges Flugverbot zu fordern oder den kompletten Ölausstieg in 5 Jahren.
Es gilt wie überall eine Mitte zwischen Anspruch und Utopie zu finden.
www.google.com/amp...kraft-100~amp.html
@Farang Natürlich überall einpreisen. Der nationale Flugvekehr ist im Vergleich zum internationalen übrigens bekanntlich zweitrangig, nur noch mal offensichtlicher meist überflüssig. Hatte ich gefordert, was Sie nannten? Nein. Warum führen Sie das auf?
Nachdem ich Ihnen Ihr womöglich bewusst überzogenes Ablenkungsmanöver durchkreuzr habe, können wir wieder zum Sachthema kommen?
Und die Umweltschäden auch bei Ihren mutmaßlichen persönlichen Lieblingen einpreisen. Damit der Ausstieg aus der Kohlenstoffverbrennung auch schrittweise stattfindet.
"Die Letzte Generation sollte ihre Energie darauf verwenden, im Netz den Kampf um die Meinungshoheit zu führen. Damit kann sie mehr erreichen als durch kontraproduktive Blockaden."
Wie erfolgreich der Kommentator - 'Aktivist' im Internet - mit dieser Strategie war und ist, sieht man ja an Umfragewerten, Wahlen, Hochwasser und Dürre. Auch Linke prügeln jetzt lieber auf den Überbringer der Botschaft ein, als sich um die Botschaft zu kümmern. Ist ja auch viel einfacher und mainstreamiger.
Vollkommen richtig, Herr Maurin. Ich meine mich zu erinnern, dass die LG diese erfolglosen und damit unsinnigen Blockaden längst aufgegeben haben wollte?! War da nicht mal eine entsprechende Pressemitteilung?
Die Bundesregierung beschließt Änderungen der Einkommenssteuer und eine Steuerklassenreform. Davon profitieren vor allem reiche Familien und Paare.
Flughafenblockade der Letzten Generation: Kontraproduktive Strategie
Die Blockaden der Letzten Generation schaden dem Klimaschutz massiv. Die Aktivisten sollten lieber im Internet Überzeugungsarbeit leisten.
Protest der letzten Generation auch am Flughafen in Wien Foto: Andreas Stroh/imago
Was muss eigentlich noch passieren, dass die Klimaschützer von der Letzten Generation endlich verstehen, dass ihre Strategie erfolglos ist? Seit 2022 hat die Gruppe Straßen blockiert, am Mittwoch den Flughafen Köln/Bonn, am Donnerstag den in Frankfurt am Main. Aber kein einziges ihrer Ziele für mehr Klimaschutz hat sie erreicht.
Im Gegenteil, die Aktionen haben dazu beigetragen, die Unterstützung für Klimaschutz zu schmälern. Nach dem Höhepunkt der Straßenblockaden vor einem Jahr zeigte eine Umfrage, dass die Unterstützung für die Klima-und Umweltbewegung in Deutschland sich gegenüber 2021 halbiert hatte. 85 Prozent gaben demnach an, sie hätten eher kein Verständnis für die Straßenblockaden der Letzte Generation.
Diese Tendenz zeigen auch andere Umfragen. Bei der Europawahl im vergangenen Juni erhielt die Letzte Generation nur 0,3 Prozent der Stimmen. Die Grünen mit ihrem Programmschwerpunkt Klimaschutz verloren stark.
Blockierte Autofahrer und Fluggäste werden nur wütend auf die Aktivisten, fühlen sich in ihrer Freiheit beschnitten und halten die Störungen für anmaßend. Wer sich persönlich angegriffen fühlt, wird kaum aufs Autofahren oder Fliegen verzichten oder bei der nächsten Wahl für mehr Klimaschutz stimmen.
Mehrheiten werden heute im Internet gewonnen
Normalbürger zu blockieren ist auch eine Steilvorlage für jene, die nicht mehr Klimaschutz wollen. CDU/CSU, FDP, AfD und Bild-Zeitung können mit dem Ärger, den die Blockaden bei vielen Menschen erzeugen, ablenken von den Argumenten für mehr Klimaschutz.
Mehrheiten werden heutzutage zu einem großen Teil im Internet gewonnen. Doch wenn in Social Media der menschengemachte Klimawandel geleugnet oder Klimaschutz abgelehnt wird, bleibt das zu häufig unwidersprochen. Das muss sich ändern.
Die Letzte Generation sollte ihre Energie darauf verwenden, im Netz den Kampf um die Meinungshoheit zu führen. Damit kann sie mehr erreichen als durch kontraproduktive Blockaden.
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Schwerpunkt Klimawandel
Kommentar von
Jost Maurin
Redakteur für Wirtschaft und Umwelt
Jahrgang 1974. Er schreibt vor allem zu Ernährungsfragen – etwa über Agrarpolitik, Gentechnik, Pestizide, Verbraucherschutz und die Lebensmittelindustrie. 2022 nominiert für den Deutschen Reporter:innen-Preis 2022 in der Kategorie Essay, 2018, 2017 und 2014 Journalistenpreis "Grüne Reportage". 2015 "Bester Zweiter" beim Deutschen Journalistenpreis. 2013 nominiert für den "Langen Atem". Bevor er zur taz kam, war er Redakteur bei der Nachrichtenagentur Reuters und Volontär bei der Süddeutschen Zeitung.
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