piwik no script img

FDP-Kampf für synthetische KraftstoffeDas Märchen von den E-Fuels

Kommentar von Nikola Endlich

Synthetische Kraftstoffe sind nicht nur teuer, es gibt sie auch nicht ausreichend. Dass Verbrenner umweltfreundlich fahren werden, ist ein Irrglaube.

Volker Wissing, Verkehrsminister mit fragwürdigen Ideen Foto: Sebastian Gollnow/dpa

V erkehrsminister Volker Wissing hat fragwürdige Ideen. Nach wochenlangem Streit zwischen Berlin und Brüssel soll das Verbrenner-Aus in der EU am Ende auf Drängen des Bundesverkehrsministers gekippt werden. Zwar hat die EU das Verbot für Benziner und Diesel verabschiedet. Durch einen Zusatz sollen Verbrenner, die mit sogenannten synthetischen Kraftstoffen fahren, am Ende aber auch nach 2035 weiter auf den Straßen zugelassen sein. Mal eben so durch die Hintertür.

Was Wissing für sich schon vor Tagen als Erfolg verbuchte, ist aber noch längst nicht in trockenen Tüchern. Denn eine Zusatzbestimmung zu dem nun verabschiedeten Verbot durch einen, wie es etwas sperrig im Bürokratendeutsch heißt, „delegierten Rechtsakt“ durchzuwinken, steht juristisch auf ziemlich wackligen Füßen.

Wie sonst, wenn das, was eigentlich beschlossen werden soll, durch einen Rechtsakt torpediert wird, der quasi das Gegenteil in der Realität hervorbringen soll, nämlich doch weiter auf neue Benziner und Diesel zu setzen. Selbst wenn Wissings Plan am Ende gegen die von einigen EU-Abgeordneten bereits angekündigten Klagen vor dem Europäischen Gerichtshof Bestand haben sollte, so bleibt doch mehr als fraglich, ob die Menge der sogenannten E-Fuels auf absehbare Zeit auch nur ansatzweise ausreichen kann.

Eine vom Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung veröffentlichte aktuelle Analyse zeigt, dass dies nach 2035 nicht der Fall sein wird. Die bis dahin weltweit produzierten noch geringen Mengen an E-Fuels werden vor allem für andere Verkehrsträger, wie Schiffe und Flugzeuge, benötigt werden, die sich aufgrund ihrer Größe und der Strecken, die sie zurücklegen, nicht so einfach elektrifizieren lassen. An diesem Problem wird auch der Vorschlag von Wissings Parteikollege Christian Linder nichts ändern können.

Der Finanzminister will nun E-Fuels, die in ihrer Herstellung unglaublich energieintensiv und auch teuer sind, sogar steuerlich begünstigen, um sie den Autofahrern an der Zapfsäule schmackhaft zu machen. Aus der Logik der FDP heraus klingt das ja sogar folgerichtig. Aber wenn E-Fuels eben nur in geringem Maße vorhanden sind, hilft auch die beste Vergünstigung nichts.

All die vielen Diesel und Benziner, die neu zugelassen wurden, würden am Ende dann eben doch nicht klimaneutral fahren und Autofahrende davon abhalten, sich für eine deutlich klimafreundliche Alternative zu entscheiden, die ebenfalls schon längst auf dem Markt ist: das E-Auto.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

92 Kommentare

 / 
  • Höchstgeschwindigkeit einführen, Höchstleistungen für Autos ebenfalls, das würde sicher helfen, auch etwa beim Reifenverschleiß mit seinen Folgen wie der Verschmutzung der Meere. Beim Klimaschutz hört der Spaß auf. Ein Verbieten einer bestimmten Technologie hingegen ist nur dann sinnvoll, wenn deren Schädlichkeit auch für die Zukunft nachgewiesen wurde. Das ist beim Verbrenner schlicht nicht der Fall.

  • "Synthetische Kraftstoffe sind nicht nur teuer, es gibt sie auch nicht ausreichend. Dass Verbrenner umweltfreundlich fahren werden, ist ein Irrglaube."

    Ich glaube den gleichen Satz habe ich von 10-15 Jahren auch über E-Autos gelesen.

    und nur mal nebenbei: Dass E-Autos im Moment umweltfreundlich fahren ist jawohl genau so ein Irrglaube. Am besten ist halt immer noch gar nicht fahren... und ja, ich habe auch ein Auto.

    • @Teleshopper:

      Es gibt einen Unterschied zwischen einer neuen Technologie und einer Krücke für eine veraltete Technologie.

  • taz: "Die bis dahin weltweit produzierten noch geringen Mengen an E-Fuels werden vor allem für andere Verkehrsträger, wie Schiffe und Flugzeuge, benötigt werden, die sich aufgrund ihrer Größe und der Strecken, die sie zurücklegen, nicht so einfach elektrifizieren lassen."

    Dass nicht genug E-Fuels für die Autos da sein wird, das weiß Verkehrsminister Wissing sicherlich auch, aber darum geht es der FDP doch gar nicht. Politiker - aus welcher Partei auch immer - machen ständig Wahlkampf, und jetzt kämpft Minister Wissing wohl mal wieder für die armen Autofahrer, damit die glauben sollen, dass es auch nach 2035 noch genügend Kraftstoff für ihr liebstes Hobby gibt und sie bei der nächsten Wahl ihr Kreuz bei der FDP machen. Das ist natürlich alles sehr durchsichtig, was die FDP da macht, aber der einfältige Bürger merkt das wohl wieder mal nicht – oder vielleicht will der Bürger oder die Bürgerin es auch gar nicht merken. Ob wir ab 2035 überhaupt noch Autos auf den Straßen haben oder der Klimawandel uns da schon gezwungen hat den Irrsinn mit den CO2-Scheudern mal zu beenden, das weiß doch jetzt auch keiner – oder hat jemand eine Glaskugel, mit der man in die Zukunft schauen kann?

    • @Ricky-13:

      Diverse Supersportwagen werden sicherlich hybridisiert fahren. Da kommt es dann auch nicht auf den Preis für den synthetischen Kraftstoff an.

  • Wenn E-Fuels ökonomisch nicht wettbewerbsfähig ist u. die Wissenschaft sagt, dass es „ein totes Pferd“ ist, frage ich mich, warum sich viele so maßlos aufregen.

    • @Hubertus Behr:

      Weil da Steuergelder verbrannt werden, damit Reiche ihr teures Hobby weiter pflegen können. Deshalb rege ich mich auf, weil der dumme Verbrennerfan, einfach nicht rechnen kann und NIEMALS in den Genuss kommen wird, weil es sich nur wenige leisten werden können, die paar Liter, die dann für KFZ abfallen werden als Krümel. Aber die Allgemeinheit wird da Fördergelder hin schießen

  • 3G
    31841 (Profil gelöscht)

    Wer mit Goldlauge im Tank unterwegs ist, will oder braucht einen sehr sparsamen Motor. Pläne für solche Verbrenner lagen schon sehr lange in den verschiedenstzen Schubladen. Jetzt könnten sie raus geholt werden. Und weil das mit E-Fuels plötzlich geht und die nicht reichen weden, könnte man ja - das tun, was früher nicht gemacht wurde - mit sehr sparsamen Motoren und Fahrzeuge in Leichtbausweise fahren. Das ginge um so eher, wenn sowieso entsprechend kleine und leichte E-Fahrzeuge unterwegs sind. Auf in die Morgenröte der sehr sparsamen Verbrenner-Motoren. ;-)

  • Das E-Auto als klimafreundliche Alternative darzustellen, ist nicht der Weisheit letzter Schluss. Der individuelle motorisierter Individualverkehr ist so oder so ein Irrweg, egal mit welcher Art von Auto. Im Betrieb ist beim aktuellen Strommix auch nicht viel gewonnen, wenn überhaupt.

    Die Umweltbilanz eines E-Autos ist fast so katastrophal wie die eines Verbrenners. Das liegt in erster Linie am Herstellungsprozess und am Rohstoffverbrauch, u.a. bei der Batterie.

    Es ist in jedem Fall günstiger, dass Menschen sich in den Metropolen (und dort lebt mittlerweile die Mehrheit) mit Stadtbussen bewegen, selbst wenn diese noch mit Diesel fahren.

  • " Im Gegensatz zu elektrischer Energie, die als solche nur in elektrischen und magnetischen Feldern gespeichert werden kann."

    Mit Verlaub Hr. Prof. - das ist Quatsch.



    Jeder Betreiber eines Pumpspeicherkraftwerks fragt Sie - Was sollndas ?

    • @Matthias Schürle:

      In einem Pumpspeicherwerk wird mechanische (potentielle) Energie gelagert, nicht elektrische. In einem Akku chemische Energie, ebenso wie in Wasserstoff, E-Fuels und Biomasse. Aus der mechanischen oder chemischen Energie muss erst wieder Strom gemacht werden, wenn man welchen haben will.



      In eine Gesamtbetrachtung müssen nicht nur einzelne, beliebig herausgegriffene Wirkungsgrade rein, sondern (a) die gesamten Wirkungsgradketten (incl. z.B. die Braunkohle, mit der E-Autos fahren) und (b) die Gesamtkosten der Speichermedien und der erforderlichen Infrastruktur (z.B. Netze, Ladepunkte, etc.). Umweltbelastungen (Lithium, Cobalt, Seltene Erdmetalle, etc.) bitte nicht vergessen.



      Wir können natürlich auch eine ganze vorhandene und funktionierende Infrastruktur in die Tonne kloppen, wir haben's ja...

    • @Matthias Schürle:

      Der "Hr. Prof." hat schon recht, er hat eben etwas mehr Ahnung von Physik als Sie. Ihr Beispiel ist ein Speicher für potentielle mechanische Energie!

      Wobei, wenn man ganz pingelig ist, kann man argumentieren, elektrische Energie lässt sich auch als Wirbelstrom in Supraleitern speichern.

  • E-Fuels haben einen Vorteil: Sie sind lagerfähig. Im Gegensatz zu elektrischer Energie, die als solche nur in elektrischen und magnetischen Feldern gespeichert werden kann.

  • Dazu das Handelsblatt, sehr ernüchternd für ddie Fossilmafia:

    nachrichten.handel...nd&xing_share=news

  • Das Märchen von genug sauberer Energie

    Die vorhandene "saubere" Strommenge reicht heute schon nicht für die bestehenden E-Autos und Wärmepumpen. Jede kWh, die man als E-Autofahrer "CO2-frei" lädt, macht den Strommix noch dreckiger.



    Wie sollen jemals 40 Millionen PKW und Millionen von Wärmepumpen mit "sauberem" Strom betrieben werden?



    Es ist nicht möglich und bei der Ausbaugeschwindigkeit auch nicht in 15 Jahren möglich.



    Ergo: Man verbietet den Verbrenner, wohl wissend dass es nicht genug Strom geben wird.



    Was kommt dann: Autofahren nur für die, welche es sich leisten können?

    • @Rudi Hamm:

      Aber 321 Mio Liter Kraftstoff, den D täglich braucht mit den zwei Anlagen, die momentan keine 40.000 Liter im Jahr produzieren, DAS bekommen wir LOCKER hin. Ihr seid doch alles Träumer

    • @Rudi Hamm:

      "Was kommt dann: Autofahren nur für die, welche es sich leisten können?"

      Das ist doch heute schon so.

      • @The Calif:

        nicht unbedingt, beispielsweise wohnen viele Leute in Frankreich günstig auf dem Land, sind aber auf preiswerte idividuelle Mobilität angewiesen -> Gelbwestenproteste.

    • @Rudi Hamm:

      "Autofahren nur für die, welche es sich leisten können?"



      Dafür gibt es dann ja eine Spritpreisbremse. Insofern bleibt alles beim alten. Und wenn die e-fuels dann nicht mehr für Flugzeuge und Schiffe zur Verfügung stehen, dann haben wir doch ein wichtiges Ziel zur CO2-Reduktion erreicht.

      • @Jutta57:

        Warum sollte es zukünftig eine Spritpreisbremse geben, wenn günstigere, effizientere Alternativen auf dem Markt sind? Wenn die Batteriepreise spätestens mit der NaIon Batterie in den Keller fallen, wird der Staat nicht mehr regulierend in den Kraftstoffmarkt eingreifen müssen, dann kann ja jeder die Literpreise bezahlen, die der Markt aufruft. Warum sollte man Idioten, die am Verbrenner unbedingt festhalten wollen, das noch subventionieren???

    • @Rudi Hamm:

      "Autofahren nur für die, welche es sich leisten können?"

      Genau das ist die Zukunft und anders wird es auch nicht funktionieren, sollte mal langsam jedem klar werden. Wir können nicht beim Individualverkehr bleiben, wenn wir Klimaziele einhalten wollen, egal ob Verbrenner, Elektro oder Wasserstoff

      • @PartyChampignons:

        ...jetzt muss dass nur noch jemand unseren Politikern zwar aller Parteien sowie unseren Oligarchen erklären, die sind noch im SUV-Land unterwegs und wollen das auch nicht anders denken und schon gar nicht anders haben!

      • @PartyChampignons:

        Danke das du das mal ganz klar und deutlich gesagt hast.



        Diesen Egotrip mit mein Auto, mein Haus, mein Boot und und und wird es nicht mehr lang geben können!

        Entweder weiter auf Zustand heute beharren und in 100 Jahren in der Katastrophe versinken, oder eben endlich begreifen, das die Zukunft anders sein wird als das heute!

      • @PartyChampignons:

        Also "Freie Fahrt für Gutbetuchte", ich weiß ja nicht.

  • > Synthetische Kraftstoffe sind nicht nur teuer, es gibt sie auch nicht ausreichend.

    Ich bin alt genug mich zu erinnern, als das eine populäre Aussage zu Solarenergie war. Herrlich.

    • @Chris12:

      Eine Solaranlage produziert man einmal und dann liefert die 30 Jahre ohne was rein zu stecken. 321 Mio Liter täglichen Kraftstoffbedarf NUR in D , wird man schwerlich Mal ebenso nebenbei produzieren können, wenn sie das anders sehen, dann gründen sie ein Unternehmen mit ihrer Idee und sie werden sehr sehr reich. Ich prophezeie: in 10 Jahren sind sie immer noch arm

  • Hierzu kann man den Artikel hier in der Taz " Das Risiko-Geschäft " nur wärmstens empfehlen....



    Wem da nicht klar wird, wer uns " regiert " kann sich ja weiter mit unseren Volksvertretern - parteiübergreifend befassen...

  • Porsche lieben und fahren ist das eine, aber die Freiheit des einen endet dort, wo sie die Freiheit das anderen einschränkt.



    Und wenn es nun mal einfach ein riesen Quatsch ist, Energie nicht direkt zum Autofahren zu nutzen, sondern im Großen Maßstab zu vergeuden um ein Paar Tropfen E-Fuels für Porschefahrer und Co. zu erzeugen, dann ist das ein Problem! Nämlich ein Energieproblem.

    Allein die Chemieindustrie zu elektrifizieren würde bedeuten, soviel zusätzlich Strom zu erzeugen, wie wir im Moment im Jahr verbrauchen.



    Wo bitteschön ist da noch Energie für so einen Wahnsinn wie E-Fuels übrig?

    Die FDP sagt, sie möchte die Technologie zur Gewinnung der E-Fuels offen halten.



    Die Wissenschaft sagt hier, dass E-Fuels ein totes Pferd ist.



    Das sagt nicht nur Frau Kemfert, das sagt bsp. auch ein Maximilian Fichtner



    www.youtube.com/wa...annel=MoveElectric

    Der Hase läuft doch so, dass die FDP genau weiß, dass sich keiner Mensch E-Fuels leisten kann, die bei ca. 3 - 6 Euro oder mehr pro Liter liegen werden. Es wird hier doch die nächste klimaschädliche Subvention versucht zu installieren.

    Das ist genau das Gegenteil von "Der Markt regelt das schon" und die FDP hält uns mit der Debatte um E-Fuels wieder einmal eine Karotte vor den Mund, die wir nie erreichen werden.

    Warum glauben wir solche Lügenmärchen und warum jagen wir die FDP und ihrensgleichen, die immer noch aktiv alle Maßnamen für das Stoppen des Klimawandels behindern und verhindern, nicht endlich zum Teufel!

    • 3G
      31841 (Profil gelöscht)
      @Herr Schnitzlmann:

      Das ist scho auch ein Markt, der das regelt: Der Markt des Machtanteils.

      • @31841 (Profil gelöscht):

        Das ist dann aber ein Markt, der sich auf nur 1% der Bevölkerung stützt und dafür aber gnadenlos seine Ansichten druchdrückt.



        Das ist nicht der Markt, den ich als Regulator haben möchte!

    • @Herr Schnitzlmann:

      Warum glauben Sie,



      dass es überhaupt genug sauberen Strom für alle Autos und Heizungen geben wird? Wird es nicht, kann gar nicht mehr so schnell gehen.



      Und dann? Autofahren verbieten?

      • @Rudi Hamm:

        Wenn wir ihrer Meinung nach schon zu wenig Energie für die E-mobilität haben, dann haben wir Faktor 9,5 x zu wenig für E-Fuels, die sind ein wahrer Energiefresser in der Herstellung. Ihr eigenes Argument hat sie gerade auf die Matte geschickt

      • @Rudi Hamm:

        Du hast mich glaub ich falsch verstanden.



        Mein Punkt ist, dass wir eh viel zu wenig Energie zur Verfügung haben werden.



        Deswegen auch das Bsp. mit der Elektrifzierung der Chemieindustrie.



        Ich habe an keiner Stelle behauptet, dass wir genug Energie für E-Autos u. Wärmepumpen haben werden. Das hast du falsch schlussgefolgert.



        Mein Punkt ist, dass wir Energie einsparen müssen wo es nur geht und das deswegen E-Fuels im Straßenverkehr ein absoluter Irrweg sind!

  • Frau Herrmann hat sich da gestern Abend bei Meischberger entlavt: Sie hasst Porsche! Muss sie auch nicht mögen, aber die Toleranz dass andere das gut finden sollte sie schon haben.

    • @Flocke:

      Porsche gibt halt so ein schönes Feindbild ab und steht für viel mehr als für Auto. Und bei manchen wird auch ein unterdrückter Wunsch dahinter stecken. Mein Traumauto war immer der 911er - ohne ihn mir wirklich kaufen zu wollen (und obwohl ich es finanziell könnte). Bin zufrieden, nach langem USA-Leben, in De endlich ohne Auto ein gutes Leben haben zu können.

    • @Flocke:

      Passen Sie auf, dass Sie sich nicht auch mal entlaven, ich entlave mich da gerne.

      • @BluesBrothers:

        Ich finde Porsche - besonders die alte 911er Reihe ein beeindruckendes Fahrzeug. Andere mögen das anders empfinden und haben keinen Gefallen daran, auch gut ! Mich störte gestern an Frau Herrmann ihre aufbrausende und fast schon beleidigende Art und Weise mit der sie ihr Feindbild “Porsche” aggressiv nach vorne getragen und ihre Meinung als absolut in den Raum gestellt hat. Das ist schlichtweg intolerant, was ich ihr so nicht zugetraut hätte.

        • @Flocke:

          Haben Sie Angst, dass demnächst Porschefahrer verbrannt werden?

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Natürlich nicht ! Die zunehmende gegenseitige Bevormundung stört mich. In Deutschland befindet sich das hier noch nie besonders ausgeprägte Prinzip “ Leben und leben lassen” gerade mächtig auf dem Rückzug.

            • @Flocke:

              Die Zeiten werden aber auch immer schlechter. Früher durfte man sich noch duellieren und danach Frau und Kinder schlagen. Die Alte muss auch nicht mehr auf Kommando willig sein.

              Ja. Die Bevormundung nimmt wirklich unerträgliche Ausmaße an 😁

    • @Flocke:

      "Frau Herrmann hat sich da gestern Abend bei Meischberger entlavt..."

      Skandal! Da mag jemand keine sinnlosen Fahrzeuge. Ist das schlimm!

  • Wenn Unternehmen das Risiko eingehen wollen auf e-fuels zu setzen, sollen sie das machen. Es wäre nicht das erste mal dass Politiker glauben bessern zu wissen welche Technologie wir brauchen. Ich finde aber auch dass Verbrenner steuerlich relativ benachteiligt werden müssen, weil sie zur lokalen Luftverschmutzung beitragen und einfach laut sind. Auf keinen Fall sollte man sie für PKW auch noch subventionieren. Aber genau darum geht es ja den "Freunden der Marktwirtschaft". Subventionen in alte fossile Infrastruktur und Monopole umzuleiten, so lange wie möglich, in Konkurrenz zur Elektrifizierung. Das heißt es geht darum den Lock-in effekt gegen die Elektromobilität so lange wie möglich aufrechtzuerhalten. Die Aufgabe des Staates ist aber solche Lock-in effekte, die ein Marktversagen darstellen, aufzubrechen. Auch das wäre nicht das erste mal in der Geschichte so. Also, kein Verbot aber auch keine Subventionen.

  • Es sieht so aus, als sei Verbrenner-Volker vorerst ruhig gestellt. Jede weitere Aufregung ist völlig überflüssig.



    Wenn meine persönlichen Prognosen zutreffen, gibt es 2035 ohnehin keinen Platz mehr zum Autofahren. Vor allem SUV-Fahrer sollte sich schon jetzt um einen Parkplatz bemühen.

  • Anfangs wurde auch normales Benzin zu Mondpreisen in Apotheken verkauft. Mit fortschreitender Mobilisierung und ausgereiften Technologien fielen die Preise.

    • @Frank Stippel:

      Anfangs gab es auch nur ein paar dutzend Autos.

      Aber gut dass Sie es ansprechen. Es geht um darum, eine veraltete, aus heutiger Sicht ineffiziente Technologie künstlich am Leben zu erhalten.

      Dampfmaschinen könnte man übrigens auch mit E-Fuels betreiben...

  • Warum eFuels verbieten oder erst gar nicht verfolgen? Hier auch noch mal: www.freitag.de/aut...nicht-klimaneutral

    • @uvw:

      "Warum eFuels verbieten oder erst gar nicht verfolgen?"

      Hat niemand vor.

  • Mal ehrlich: Haben Lindner und Wissing das Format, da einen Plot aufzusetzen um Verbrennermotoren für den privaten PKW zu retten? Nie im Leben. Irgend jemand hat die FDP-Spitze für ein Projekt eingespannt, der mit echten oder nicht ganz so echt-CO2-neutralen e-Fuels noch ein größeres Geschäft vorhatte und angesichts des EU-Rechts seine Felle davon schimmen sah.



    Und diesen Verkehrsminister sollte man, wie damals mit der Zerstörung von Karthago, -egal, was er gerade rumerzählt- nur noch eines fragen, :



    Herr Minister, haben Sie denn dafür genug Schilder?

  • Selbst wenn es sie gäbe, würde sie keiner wollen.

    Aktuell kostet die Herstellung von 1 l eBenzin ca. 11 - 14 €.

    Laut ADAC können die Kosten für einen Liter eBenzin auf unter 2 € sinken, wenn man die großindustrielle Fertigung und die erhofften Effizenzgewinne durch weitere Forschung berücksichtigt. (Halte ich für deutlich geschönt, aber sei's drum.)

    Aktuell kostet die Herstellung von 1 Liter Benzin 0,45 €. Das macht dann 1,75 € an der Tankstelle. Bei Kosten von 1,90 € wären das dann ca. 5 € an der Tankstelle. Selbst wenn Herr Lindner die Kraftstoffsteuer von 0,65 € streicht, bleiben ca. 4,35 €/l.

    Wer will zu diesen Preisen umstellen und eFuel tanken?

    • @jwie:

      Niemand. Man fährt einfach zur anderen Säule...

    • @jwie:

      "Aktuell kostet die Herstellung von 1 Liter Benzin 0,45 €. Das macht dann 1,75 € an der Tankstelle."



      Unter Umweltgesichtspunkten immer noch viel zu billig. Das war ja mal der Sinn der zusätzlichen Öko-Steuer: künstlich verteuern.



      Also: hier weiter den Preis rauf und schon ist die Rechnung eine andere.



      "Wer will zu diesen Preisen umstellen und eFuel tanken?"



      Ist halt immer die Frage, von welchen Grundvoraussetzungen man ausgeht.



      Und die Rechnung mit zukünftigen Entwicklungen ist sowieso äußerst vorsichtig vorzunehmen.

    • @jwie:

      Ich waere bereit 5 Euro pro Liter zu zahlen, wenns aus Erneuerbaren kommt.



      Besser als sich fuer viel Geld ein E-Auto zu kaufen, um dann im Winter mit Kohle zu fahren.

    • @jwie:

      "Aktuell kostet..."

      Es geht aber um die Zeit nach 2035...

    • @jwie:

      Wer? - Die Leute, die es geil finden mit 220 Sachen auf der Autobahn an den LKW-Kolonnen vorbeizufliegen.



      Wer sonst.

      Aber nebenbei bemerkt: Wissing ist ja promovierter Jurist. Von einer naturwissenschaftlichen Ausbildung ist mir nichts bekannt.



      Also trötet er in jemand anderens Horn. Die Frage ist: In wessen ?

      In das der Autoindustrie wohl kaum - denn die Handvoll eFuel-Autos werden aus dem Mego-Luxus-Segment kommen und die Autoindustrie kaum am Leben halten.



      Und das weiß die Autoindustrie sehr wohl.

    • @jwie:

      Deshalb kommt dann noch die Subvention hinzu - gefordert von der FDP. Dann wird der Spritpreis einfach künstlich passend gemacht, wie dies beim Flugbenzin ja auch schon praktiziert wird.

      Dennoch wird die Traumtänzerei der FDP nicht aufgehen, da die schlechte Effizienz bei der Herstellung letztlich der zukünftig hohe Strompreis aus regenerativen Quellen, weil zu knappes Gut, aufgrund der fünffach notwendigen Menge gegenüber dem e-Fahrzeug den Preis stabil in unwirtschaftlicher Weite halten.



      Jeder PV-Anlagenbesitzer wird sein e-Fahrzeug selbst beladen können, aber die Menge für efuels nie auf seinem Dach selbst produzieren können. Da fehlt einfach die Fläche und die Produktionsanlage. Die kWh Autostom vom eigenen Dach für 7 cent ist eben unschlagbar. Da hilft auch keine noch so geträumte zukünftige Innovation.

  • wenn E-Fuels so viel teurer sind als andere Energieformen braucht man sie auch nicht zu verbieten; sie erledigen sich wirtschaftlich selber. Also vor was hat man denn soviel Angst diese legal zuzulassen?

    • @Nico-1:

      E-Fuels will niemand verbieten. Es gibt sinnvolle Anwendungen.

      Für PKW gibt es viel bessere Lösungen. Deshalb sollte auf diesem Gebiet Klarheit geschaffen werden. Es ging und geht der FDP nur um etwas Brumm Brumm für ein paar Leute, die meinen, ohne Verbrenner nicht leben zu können.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Das beantwortet die Frage leider nicht.



        Ich halte diese tatsächlich für berechtigt. Wenn das ganze Zeug so teuer ist, wo genau ist das Problem?

        • @Encantado:

          Das Problem ist, dass die E-Fuels nur eine Ausrede sind. In der Praxis werden die "E-Fuel-Autos" mit normalen Sprit betrieben.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            "In der Praxis werden die "E-Fuel-Autos" mit normalen Sprit betrieben."



            Nicht wenn der teurer ist. Und daran kann man ja drehen.

            • @Encantado:

              Daran müsste man sehr, sehr drehen. Außerdem muss man berücksichtigen, dass ab 35 keine NEUEN Verbrenner auf den Markt kommen sollen. Es wird sie aber noch etliche Jahre lang geben. Vor allem bei Menschen, die sich keine teuren Neuwagen leisten können. Denen Geld wegzunehmen bedeutet, dass sie noch länger brauchen, um umzusteigen...

              Es bleibt dabei, E-Fuels sind eine Ausrede, um nach 35 weiter Verbrenner neu auf den Markt zu bringen.

    • @Nico-1:

      Ich kann mir die Fixierung auf e-fuels eigentlich nur dadurch erklären dass sehr reichen Menschen die Gelegenheit geboten werden soll ihre “Oldtimer” weiter zu fahren. Lamborghini, Ferrari und ähnliche Lifestyle-Kfz, bei denen wirtschaftliche Überlegungen schon bei der Anschaffung keine Rolle gespielt haben..?

      • @Papi:

        Schon zugelassenen Fahrzeuge sind mWn nicht von der Gesetzgebung betroffen.

    • 6G
      675622 (Profil gelöscht)
      @Nico-1:

      Ganz einfach zu beantworten. Es wird dadurch erreicht, dass Treibstoff aus Erdöl weiter auch für neuwagen genutzt wird. Das Ziel der FDP ist doch das "E-Fuel" autos vor allem auch Benzin tanken werden. Damit ist für das Klima nichts gewonnen, ganz im interesse der FDP die den menschengemachten Klimawandel leugnet.

  • Mit Sicherheit als Taschenspielertrick gedacht. 2035 - E-Fuels zu teuer, zu wenig vorhanden und schon schon wird die Latte Richtung E(rdöl)-Fuels gerissen.

    • @zeroton :

      Genau das erwarte ich.

    • @zeroton :

      Nein, es muss heißen...



      ... und schon wird die Weiche wieder auf Fortsetzung mit Fossil-Fuels umgestellt.

  • Vielleicht könnten jetzt verantwortungsbewusste Investor*innen auf eFuels-Futures setzen. Und zwar so viel, dass die Preise ins irre-ale steigen (wie bei sonstigen Spekulationswaren, von Wohnung bis Bitcoin so üblich).

    Dann sehen wir Lindner noch für eine Tankfüllung betteln, auja :-)

    (Mir kommt da so eine Szene aus Achternbuschs "Das Gespenst" in den Sinn)

  • Wenn E-Fuels knapp und teuer sind, wird sie keiner kaufen und die, die sich noch ein Auto leisten können, werden sich für Elektro entscheiden. Wo ist das Problem? Deshalb muß man E-Fuels doch nicht verbieten.



    Schlimm dagegen sind die Leute, die jetzt schon ganz genau wissen, wie die Welt in 10 oder 20 Jahren aussieht. Diese Anmaßung von Wissen war schon immer das Problem der Planwirtschaftler. Das macht die Planwirtschaft der Marktwirtschaft unterlegen, bei der dezentral vorhandenes Wissen genutzt wird.

    • @Pfennig:

      Den Leuten wird damit suggeriert, dass ein Auto mit Verbrennungsmotor zukunftsträchtig ist. Damit werden die Verbraucher verarscht, besonders jene, die sich nicht alle fünf Jahre ein neues Auto kaufen können.

    • @Pfennig:

      Es ist die neoliberale Marktwirtschaft, die die weltweiten Probleme, von extremer Ungleichheit, Armut, Hunger und allen voran des Klimawandels und der globalen Erwärmung geschaffen hat. Da von "Überlegenheit" zu faseln, übersieht diese Tatsache.

  • Wenn alles was im Artikel steht wahr ist (woran ich im Wsentlichen keinen Zweifel habe), dann ist es ja gar kein Problem, dem Vorschlag des Verkehrsministers zu folgen.

    Eine klassische Win-Win Situation sozusagen. Der Minister kann Punkten und tatsächlich ändert sich nix.

    Sollte dann jedoch bis 2035 ein Verfahren entwickelt werden, welches zu günstigen und massenweisen E-Fuels führt um so besser.

  • 6G
    676595 (Profil gelöscht)

    Zunächst einige Zahlen: 833.487 Pkw mit reinem E-Antrieb wurden 2022 in Deutschland zugelassen, ca. 56 Prozent davon dicke Karren, SUVs, Vans, Spaßdosen usw. Mit jeder zusätzlichen E-Karre steigt der Strombedarf und logischerweise wird dieser Bedarf heute hauptsächlich mit Kohle gedeckt. Die Logik dahinter ist ganz einfach: Solange ein nennenswerter Beitrag der Stromerzeugung durch fossile Energie erzeugt wird, sollten wir nicht mit einem Strommix rechnen. Ein E-Straßenpanzer mit über 2 Tonnen Leergewicht ist in keinem Fall umweltschonend, geschweige denn unfalloptimiert; die meisten Verbrenner-Kleinwagen schneiden heute im Umweltvergleich besser ab. Was aber ausgesprochen ärgerlich ist, dass sind die Öko- und Humanbilanzen der gesamten Herstellungs- und Nutzungsketten. Geben Sie mir den Auftrag für einen Verbrenner oder einen Elektro-Pkw die Bilanz zu erstellen und ich frage Sie, welches Ergebnis soll dabei herauskommen? (Nebenbei: E-Fuels sind nicht klimaneutral:) Rechne ich für ein Industrieland mit einer zumindest teilweise vorhandenen Infrastruktur, oder für ein Entwicklungsland mit so gut wie keiner Grundversorgung. Provokant gefragt: Wer hat denn demnächst weltweit eine Steckdose zum Aufladen? Deutschlandweit wird in 20 Jahren vielleicht eine überwiegende Umstellung hin zu E-Antrieben erfolgt sein (natürlich ohne weitere Boykotte und nur, wenn mit China alles gut verläuft). Europa ist dann auf dem E-Weg. Afrika auch? Südamerika auch? Große Teile Asiens auch? Oder müssen dort technologische Zwischenschritte erfolgen?

    Und: 5% des weltweiten Treibhausgasausstoßes wird durch Militär erzeugt (der hier so angepriesene Panzer verbrennt ca. 4 Liter Diesel auf einen Kilometer), nicht eingerechnet die Klimaschäden durch Zerstörung und Wiederaufbau. Packen wir mal dieses Thema an! Das mit den Kriegen! Keine Nebengefechte, sondern die wichtigsten Schritte zuerst!

    • @676595 (Profil gelöscht):

      Warum die EU die E-Fuels verbieten will? Weil die EU ihre Pappenheimer kennt: die Lobby der Verbrennermotoren hat Geld genug, ganz dicke Bretter zu bohren. Was jetzt nicht festgeschrieben wird, unterliegt der Erosion durch Lobbyismus....

    • @676595 (Profil gelöscht):

      Als Schlußfolgerung bliebe: eine Vorgabe, dass E-Autos, ebenso wie alle anderen, nicht mehr als 800kg wiegen dürfen. Mit einer Reichweite von 300km pro Ladung kommt jeder weit genug.



      Jedenfalls wenn es überall Ladesäulen gibt.



      DAS wäre ein halbwegs sinnvoller Markt für E-Autos. Was bis jetzt auf dem Markt ist, ist mehrheitlich eine technische Sackgasse. Aber gut zu vermarkten, an die kW-Junkies.

  • Gearade weil das Elektro-Auto in der Energiebilanz soviel besser ist, ist ohnehin gesetzt, das sich der Elektroantrieb -in den meisten Anwendungsfeldern- durchsetzen wird.

    Darum fragt sich der kritische unideologische Beoachter schon, warum die EU den Verbrennungsmotor partout verbieten will und nicht einfach die Kraft der Fakten spielen lässt? Und warum ist die EU die einzige Weltgregion, die sich auf diese Weise mit diesem Thema beschäftigt ? Die ausgereiftesten Elektroautos kommen von Tesla und aus Asien, ein Verbot von Verbrennunsmotoren gibt es dort nicht. Was die EU macht, interessiert kein Schw...

    Im Übrigen wäre mehr Ambition und CO2-Äquivalenz angezeigt: ab 2035 müsste auch der Betrieb von Elektroautos mit fossil erzeugtem Strom und die Zulassung von Elektroautos mit grossem CO2 Fussabdruck bei der Batterieproduktion verboten werden. Das ist der Kommision dann doch zu gewagt bzw. liegt ausserhalb der "not in my backyard" Strategie.

    Ich bin wahrlich kein Freund der fdp, aber in Hinblick auf Technologieoffenheit hat Herr Wissing recht.

    Ein Jammer, dass es kein Tempolimit gibt. Ich versteh nicht, warum die Grünen nicht den Weiterbetrieb der AKWs gegen ein dauerhaftes Tempolimit eingetauscht haben, das wäre ein doppelter Gewinn für niedrigere CO2 Emission gewesen. Ach ja, es geht auf beiden Seiten um Ideologie, schade.

  • Kann mir bitte jemand erklären, worin genau jetzt das Problem liegt? Sollten die e-Fuels 2035 noch immer teuer sein, wird kein Hersteller Autos produzieren, die nur mit diesen fahren.



    Mit dem Kostenargument, hätte man die e Autos ebenfalls nie produzieren dürfen.

  • Ganz logisch ist die Argumentation des Artikels nicht. Sicher werden E-Fuels sehr teuer, selbst bei steuerlicher Vergünstigung. Daher werden sich wahrscheinlich nur ein paar besonders Vermögende Verbrenner-Neuwagen anschaffen. Die dürften es dann schwer haben, Tankstellen zu finden, die für eine derartig kleine Anzahl von Kunden reine E-Fuels anbieten.



    In jedem Fall wird es nicht die vom Artikel herbeiphantasierten viele Benziner und Diesel geben, die neu zugelassen werden. Und warum sollte diese voraussichtlich kleine Menge von Wagen nicht klimaneutral fahren, wenn der Sprit zu 100 % mit regenerativen Energien hergestellt werden? Klimaneutral, wenn man von den bei der Herstellung des Autos erzeugtem CO2 mal absieht. CO2 wird aber auch bei der Herstellung von Elektroautos erzeugt und bei der Fahrt sind die auch erst klimaneutral, wenn der Strom zu 100 % aus erneuerbaren Energien hergestellt wird.



    Und welcher Durchschnittsverdiener sollte durch die Möglichkeit, einen im Verbrauch extrem teuren Verbrenner zu kaufen, davon abgehalten werden, ein E-Auto zu kaufen?

    • @vulkansturm:

      Da es keine E-Fuel Autos gibt, wird einfach normaler Sprit getankt. Das Ganze ist nur Augenwischerei, um das Auslaufen einer veralteten Technologie zu verzögern.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Neue Verbrenner sollen ja nur dann zugelassen werden, wenn technisch sichergestellt wird, dass sie nicht mit herkömmlichen Sprit betankt werden können.

  • Kohlestrombetriebene Elektroautos bringen's aber auch nicht so.

  • Der Titel trifft es sehr gut. Basis des angestrebten Verbrennerverbotes ist eine Glaubensfrage. Die Wahrheit wird man erst 2035 kennen.

    Als Städter fahre ich sehr wenige Kilometer mit dem eigenem Auto. Auch teure E-Fuels könnten sehr wohl mich - als auch die Umwelt - weniger belasten als der Erwerb einer Batterie.

    E-Autos, die über Nacht geladen werden, könnten 2035 immer noch zu weit über 50% aus der Verstromung von Kohle oder Gas versorgt werden. Aufgrund des Emissionhandels steigen die Strompreise. Neue Gaskraftwerke verlangen investitionen.

    Bis 2035 wird es noch die eine oder andere technische Verbesserung geben. Wenn E-Fuels in Europa teuer sind, könnte die Produktion in anderen Teilen der Welt wirtschaftlich sein.

    In den Fällen, in denen 2035 E-Autos wirtschaftlich sind, werden auch ein E-Auto genutzt werden. Dazu braucht es kein Verbot. Es sein denn, es fehlt den politischen Entscheidern heute an Glaubensfestigkeit.

    • @Donald Duck:

      E-Fuels sind ein Märchen und ganz bestimmt ist es keine Glaubensfrage. Die Energiebilanz für E-Fuels wird sich auch 2035 nicht geändert haben. Statt mit einer Batterie fahren sie direkt mit Wasserstoff und einer Brennstoffzelle, anstatt den Wasserstoff in ein E-Fuel wie Methanol zu wandeln, um ihn dann mit niedrigem Wirkungsgrad im Verbrennermotor zu verheizen.



      Da hat die FDP aber ganz schön geframet, mein lieber Schwan.

  • Bis jetzt sehen wir nur die ersten Schritte des FDP-Plans, mit dem Öl- und Autolobby ihr Geschäftsmodell geschmeidiger machen wollen. Lindner bringt bereits den Begriff "klimafreundliche Kraftstoffe" ins Gespräch - von klimaneutral zu klimafreundlich in wenigen Tagen. Dann wird uns bald eine neue Definition für Klimaneutralität präsentiert werden. Fortsetzung bei Ihrer FDP...

  • "Aber wenn E-Fuels eben nur in geringem Maße vorhanden sind, hilft auch die beste Vergünstigung nichts."

    Wenn sich das alles nicht lohnt und wenn es eh nicht ausreichend vorhanden sein wird, wo genau liegt dann das Problem, dann kann es doch auch problemlos erlaubt sein? Oder was ist der Punkt so vehement dagegen zu sein?

  • Das E-Auto ist bestenfalls nicht ganz so klimaschädlich wie der Verzehr von E-Fuels. Die einzige klimafreundliche Alternative ist die Einschränkung des Pkw-Verkehrs bei gleichzeitigem Ausbau des ÖPNV und dem Umstieg auf das fahrrad (zur Not aufs E-Bike).

  • Zur Zeit fährt kein Auto "Umweltfreundlich".



    Diesel und Benziner ohnehin nicht, das E-Auto bei heutigen Strommix (50% Gas, Fracking-Gas und Kohle) auch nicht.



    E-Fuels machen heute von der Effizienz, der Energiebilanz und den Kosten noch keinen Sinn. Aber das kann in 10 Jahren schon völlig anders sein.



    Warum also sollte man es pauschal verbieten?



    Taugt es nicht kommt es nicht, taugt es und ist bezahlbar und ökologisch vertretbar, dann ist doch auch gut.



    Ich glaube es kommt nicht, weil es nicht taugt. Trotzdem würde ich es nicht verbieten.

  • 6G
    675370 (Profil gelöscht)

    Wozu eigentlich diese ganze Aufregung? Wenn sich E-Fuels ohnehin mit so einer großen Sicherheit nicht durchsetzen werden, warum muss man sie dann überhaupt verbieten? Dann kann man sich doch entspannt zurücklehnen und schauen, wie der Markt es regelt?

    Im Übrigen - rein technisch betrachtet wird jedes neues Elektrofahrzeug aktuell auch mit fossilen Brennstoffen betrieben - müsste man diese dann nicht auch verbieten?

    • @675370 (Profil gelöscht):

      nicht jedes. Mein Nachbar tankt sein amerikanisches Elektrofahrzeug mit dem Strom von seinem Dach; ausschließlich. Damit fährt zumindest dieses E-Fahrzeug nicht mit fossiliem Brennstoff.