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Coscos Einstieg in den Hamburger HafenAuf in die nächste Abhängigkeit

Kai Schöneberg
Kommentar von Kai Schöneberg

Die Beteiligung Chinas am Hamburger Hafen birgt zahlreiche Risiken. Der Kanzler agiert in der Cosco-Causa schröderesk.

Mufti Scholz hat entschieden: China darf Anteile am Hamburger Hafen haben Foto: Markus Schreiber/ap

E in Mufti ist ein islamischer Rechtsgelehrter. Wie hoch seine Autorität und wie schwer verständlich seine Urteile für Außenstehende sind, zeigt sich daran, dass es die Redewendung „par ordre du mufti“ ganz ähnlich im Französischen, im Deutschen und auch im Italienischen gibt. Wenn Olaf Scholz gleich zweimal binnen kürzester Zeit muftimäßig auf den Koalitionstisch haut, zeigt das nach westlicher Lesart von Autorität nur, dass nach nicht mal einem Jahr im Amt die Macht des Kanzlers bereits arg angekratzt ist.

Schon beim AKW-Zoff regierte er nicht kraft seiner Argumente, sondern um des Friedens mit der FDP willen per Richtlinienbefehl und entschied über den Reservebetrieb des Meilers in Lingen bis April. Dabei braucht den Strom vermutlich niemand mehr. Ähnlich schröderesk agiert der Kanzler in der Cosco-Causa.

Nicht nur FDP und Grüne kritisieren seine Sturheit in Sachen Chinabeteiligung am Hamburger Hafen, sogar der Bundespräsident äußert Unmut: Frank-Walter Steinmeier, der in seiner Zeit als SPD-Kanzleramts- und Außenminister als Putin-Versteher galt, warnt vor „zu großer Abhängigkeit von China“. Eine diplomatisch verbrämte Kritik – und deutlicher Rüffel für den Kanzler vom höchsten Mann im Staat.

Scholz weiß es dennoch einfach besser. Dabei verfangen seine Argumente nicht. Einerseits behauptet die Bundesregierung nun: Da der Anteil von Cosco am Containerterminal Tollerort von 35 auf 24,9 Prozent gesenkt werde, handele es sich nicht mehr um eine „strategische“, sondern nur noch um eine „finanzielle“ Beteiligung.

Hapag-Lloyd in Schanghai

Doch für die Staatsreederei Cosco ist Geld völlig schnuppe. Sie hat bereits Einfluss auf zehn Häfen in Europa – und will mehr flow control. Das heißt: Reedereien nutzen eigene Terminals, um Lieferketten zu verbilligen. Und um eigene Waren zu bevorzugen. Was tun, wenn Cosco eines Tages darauf drängt, künftig in Hamburg keine Waren aus Taiwan mehr zu löschen?

Zweiter Trugschluss: Die Cosco-Fans suggerieren, der Zugriff Chinas in Hamburg sei ein Branchentrend, deutsche Reedereien handelten ähnlich. Genau deshalb hätte er vermieden werden müssen: Nach den Erfahrungen mit Russland müssen Deutschland und Europa tunlichst den Einfluss autoritärer Regierungen verringern, nicht vergrößern.

Und war da, drittes Argument, nicht auch die „werteorientierte“ Außenpolitik der Ampel? Darauf wird der Muftikanzler kommende Woche in Peking sicher hinweisen. Basta mit Überwachungsstaat und Minderheitendiskriminierung in China! Und: Hapag-Lloyd will auch einen Anteil am Hafen von Schanghai – sofort! Oder?

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Kai Schöneberg
Ressortleiter Wirtschaft und Umwelt
Hat in Bonn und Berlin Wirtschaftsgeschichte, Spanisch und Politik studiert. Ausbildung bei der Burda Journalistenschule. Von 2001 bis 2009 Redakteur in Bremen und Niedersachsen-Korrespondent der taz. Dann Financial Times Deutschland, unter anderem als Redakteur der Seite 1. Seit 2012 wieder bei der taz als Leiter des Ressorts Wirtschaft + Umwelt, seit August 2024 im Sabbatical.
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56 Kommentare

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  • Hui Bui! 👻 Und plötzlich ist der Hafen nicht mehr da, wenn die Chinesen dort das Licht ausmachen!

  • Ein kleines und arrogantes Land ohne wesentliche Ressourcen aber mit großen Ansprüchen kann in einer globalisierten Welt ohne Abhängigkeit von anderen Ländern seinen "Wohlstand" nicht bewahren. Der Grund für die Abhängigkeit liegt aber nicht im "Ausland". Es ist der American Way of Live, den wir, wie der weitaus größte Teil der Welt, auch China, Russland und Saudi-Arabien, übernommen haben.

  • Die Beteiligung an sich ist nicht so sehr das Problem. Im Konfliktfall ist die ja ganz schnell beendet.



    Das Problem ist, dass die KP China hier in Deutschland auf diesem Weg Politiker beeinflußen kann - also sie kauft.



    So hat es Putin mit Schröder auch gemacht.

    • @WeisNich:

      Dann müssen die anderen Lobbyisten aus In -und Ausland eben auch entsprechende Angebote machen. Konkurrenz belebt das Geschäft.So geht marktgerechte Demokratie! ;-)

      • @Mustardmaster:

        Es ist schon ein Unterschied, ob eine Amerikaner oder ein Chinese Politiker beeinflusst.

  • taz: "Die Beteiligung Chinas am Hamburger Hafen birgt zahlreiche Risiken. Der Kanzler agiert in der Cosco-Causa schröderesk."

    Was hatte man denn von Olaf Scholz erwartet? Während der Kanzlerschaft Schröders (1998 bis 2005) setzte Scholz sich für dessen umstrittene Reformpolitik ein und wurde dem Kreis der „Schröderianer“ zugerechnet. Gerhard Schröder ist seit Jahren bei Putin angestellt, also bei einem 'lupenreinen Demokraten'. Und den Verkauf von ein Viertel des Hamburger Hafens an ein Land, das seit Jahrzehnten von Diktatoren regiert wird, macht man ganz einfach mit dem alten Trick und nimmt "nur" 24,9 Prozent, denn laut Außenwirtschaftsgesetz sind Investitionen in kritische Infrastruktur erst ab 25 Prozent genehmigungspflichtig. Das Wirtschaftswachstum soll also weiterhin ungebremst das CO2 erhöhen, und das obwohl der Klimawandel uns immer mehr im Nacken sitzt. Viele Wälder "fackeln" schon ab, und im letzten Jahr hat der Klimawandel in Deutschland sogar schon mal kurz "Hallo" gesagt, als über den Westen Deutschlands ein heftiges Starkregengebiet zog und Schäden von ca. 30 Milliarden Euro verursacht hat. Aber "The Show must go on" und das Wirtschaftswachstum macht sich schon einmal für den nächsten Auftritt bereit. Das Krebsgeschwür der Welt heißt Wirtschaftswachstum, und die Auswirkungen sind weltweite Armut, Umweltverschmutzungen und ein Klimawandel der von Jahr zu Jahr "mächtiger" und "brutaler" wird.

    Hat jemand wirklich gedacht, dass Olaf Scholz der soziale Klimaschutzkanzler wird?

  • Eigentlich bleibt man nur noch fassungslos, angesichts der Schlafwandler, von denen wir hier regiert werden.

    • @insLot:

      ...oder sind die Sclafwandler vielleicht sogar hellwach, wenn es um ureigenste Interessen und Zukunft geht...

    • @insLot:

      Wer sich von Schlafwandlern regieren LÄSST,ist höchstwahrscheinlich selber einer!

  • 0G
    08786 (Profil gelöscht)

    Dieser Artikel reiht sich ein in ein "Scholz-Bashing", welches sich derzeit allgemeiner Beliebtheit erfreut. Es gibt eben auch Gründe, COSCO gewähren zu lassen. Sie kaufen ja nicht einmal Grund und Boden, sondern nur einen Anteil an einer Gesellschaft. Damit wird die weitere Zusammenarbeit gesichert. Zu glauben, wir können uns der Zusammenarbeit mit autoritären Regimen entziehen, ist eine Illusion. Woher kommt denn z.B. unsere versammelte Consumer Elektronik? Und die Rohstoffe zu deren Herstellung?

  • Hamburgs gediegene Kaufleute würden ihre eigene Großmutter verkaufen, wenn die Kasse stimmt. Das weiß fast jeder Hamburger.

    Die Hamburger Grünen, die beim China-Deal von Scholz Kante zeigen könnten, schalten mit Katarina Fegebank auf Twitter in den Jubelmodus und feiern den 125. Geburtstag des Hamburger Rathauses, das schon immer eine Dependance der Hamburger Wirtschaftskammer war.



    Die Hamburger Grünen werben auf Ihrer Twitter-Startseite mit einem grünen Banner, das auf einem großen Hamburger Dock prangt, das für Arbeiterkultur im besten Sinn steht. Die Grünen bringen es fertig, dieser Arbeiterdenkmal, das jeder Tourist kennt, mit dem Schlager-Spruch „Unsere Perle“ zuzukitschen.

    Vielleicht greift der große Arbeiterheld Xi Yingping nach dem Hamburger Hafen, um Hamburg vor dem unerträglichen Kitsch der Grünen zu retten.

    twitter.com/GRUENE_Hamburg

  • Zur totalitären Realität des chinesischen 1984 ein Artikel, der sogar den nüchternen Olaf Scholz ernüchtern dürfte:

    "A Single Spark



    In the age of the Internet, can the Sitong Bridge Warrior’s protest make a difference?"



    by Aaron Sarin



    "Those who criticise Xi Jinping meet with the worst of punishments. Past activists calling for Xi to step down have died within weeks of being sent to prison. One dissident who splashed ink on a poster of the President was sent to a psychiatric hospital, and the staff were given instructions to poison her to death. Even CCP leaders are given no quarter. Party chief Wang Min made the fatal error of quietly grumbling to his chauffeur when Xi passed him over for promotion. The chauffeur reported his comments, and Wang was sentenced to life in prison (his crime was “resistance to Xi’s leadership”).

    "In March 2002, a group of Falun Gong practitioners successfully hijacked Changchun city’s television signals for 50 minutes. (...)



    But the hijackers were hunted down. All died in custody: some were beaten to death within hours of arrest; some were tortured with electric batons until their hearts stopped; some managing to last a couple of years in prison before succumbing to spinal injuries. "



    quillette.com/2022...26/a-single-spark/

  • Ich halte das ganze für ein nicht von den Chinesen ausgehendes Manöver. Es sind die Hamburger Kaufleute und Unternehmer, die 'ihren' Hafen, der ja von den derzeit immer größer werdenden Containerschiffen abgehängt zu werden droht, die Chinesen unbedingt weiter im Boot halten möchten. Es ist absehbar -und die Probleme mit den Lieferketten derzeit beweisen es auch-, dass der Welthandel per Container abschmiert, weil die Empfängerländer gerade durch diesen 'Handel' die Chance einer ausgleichenden Wertschöpfung verlieren, mit der die Importe ausgeglichen, d.h. bezahlt werden könnten. Mit anderen Worten: Es geht den importierenden Gesellschaften die Chance verloren, selbst Arbeit und Existenzen im eigenen Land halten zu können, so dass der Kapitalismus seine Kundschaft verliert ! Und das betrifft Hamburg ganz besonders trotz der so umweltschädlichen Ausbaggerung der Elbe, damit überhaupt noch Containerriesen anlanden können: Während in Bremerhaven noch so etwas wie ein Export stattfindet (Fahrzeuge werden sowohl exportiert als auch importiert), wurde Hamburg immer mehr zu einem Importhafen mit Verteilungsfunktion mit immer weiter abnehmender Tendenz, weil statt zu verarbeitenden Rohstoffen immer mehr Fertigprodukte -da ist viel Wohlstandsmüll dabei- angelandet werden. Weitsichtige Ökonomen haben das Problem schon angesprochen, aber Olaf der Retter 'seines' Hafens hatte noch keine Zeit, sich mit dieser (neuen?) Realität auseinanderzusetzen. Ob sein China-Besuch da eine etwas erhellendere Wirkung zeigt ?

  • Wer über die jüngsten Einkäufe der Hamburger Hapag-Lloyd in Südamerika nicht schreiben mag, der sollte über den chinesischen Cosco-Einstieg schweigen. Beides hängt miteinander zusammen. Wer deutsches Kapital für "lieb" und chinesisches für "böse" hält ist, dem ist nicht mehr zu helfen.

    • @Sandor Krasna:

      Wenn es hier nur um "böses" Kapital ginge... Meines Wissens nach ist Hapag-Lloyd kein Staatskonzern und vertritt dementsprechend in Südamerika nur seine eigenen wirtschaftlichen Interessen. Cosco hingegen ist offensichtlich ein Instrument chinesischer Machtpolitik. Macht das für Sie keinen Unterschied?

      • @Fairchild670:

        Nö, macht für mich keinen Unterschied. Die Hapag-Lloyd, oder meinetwegen die deutsche private Fraport in Griechenland vertreten selbstverständlich deutsche Interessen, und sorgen für eine strategische Verbesserung für deutsche Unternehmen und unterliegen den Regeln und Gesetzen des idealen Gesamtkapitalisten, resp. dem deutschen Staat.

  • Eine chinesische Beteiligung am kleinsten der 4 Hamburger Hafenterminals bedroht die bundesdeutsche Souveränität ?



    Und im Konfliktfall - wer auch immer einen solchen Fall produziert - erpresst China dann Deutschland damit ? Dampft dann eine chinesische Flotte die Elbe aufwärts, oder besetzen Fallschirmjäger den Hafen ? Oder übernimmt Dtld. dann doch auch dieses Terminal wieder, so wie es die Anlagen von Gazprom übernommen hat ? Fragen über Fragen ...

  • Mal sehen, ob Cosco die 24,9% überhaupt noch haben will.



    Ich denke schon. Die noch fehlenden 0,2% bis zur Sperrminorität bunkern sie dann heimlich und ohne Publizität anderswo. Denn die Chinesen verfügen außer über Fleiß auch über sehr, sehr viel Geduld - siehe Taiwan.

  • Wenn man schon Wirtschaftsredakteur ist, sollte man auch wissen , wovon man redet.



    Schließen wir jetzt und sofort alle deutschen Fertigungsstätten in China?



    Ach so, Globalisierung heisst das die Anderen nichts dürfen, und wir alles?



    Jawohl Weltwirtschaftsführer.



    Wichtiger wäre es endlich den Plastikmüll, Kinderspielzeug geheissen, zu begrenzen. Damit macht China die Meere zu Müllkippen.

    • @Hans Jürgen Langmann:

      Der (Plastik)Müll in den Meeren stammt zu rund 50% von den Fischereien, die darin ihre Netze und sonstiges Gerät entsorgen? Und wer bestellt und kauft den ganzen Plastikspielzeugmist? China als neues scapegoat für Umweltschweinereien zieht nicht so richtig.

  • Die andere Möglichkeit von Hamburg wäre, dann die, COSCO nicht zu beteiligen. Die Möglichkeit für COSCO wäre dann, um Hamburg einen großen Bogen zu machen. Und was bedeutet das dann für den Hamburger Hafen? Mit dem Fernglas können die dann beobachten wo die COSCO-Flotte gelöscht wird. Wenn Bayer in China in diesen Tagen 10 Milliarden investiert, dann kann auch Hamburg eine 24,9%-Beteiligung am kleinsten Terminal (nicht Hafen!) verkraften.

  • Tja, Globalisierung funktioniert eben in beide Richtungen.



    Wie bestellt und bejubelt, so bekommen.

  • Nur um kurz die Frage zu beantworten: "Was tun, wenn Cosco eines Tages darauf drängt, künftig in Hamburg keine Waren aus Taiwan mehr zu löschen?"



    Dann fahren die Schiffe zum Eurokai ein paar Meter weiter, daran hat China noch keine Beteiligung, und werden dort entladen.

    • @Lars B.:

      Ich fürchte damit werden sie sich nicht zufrieden geben.....



      Was, wenn sie drohen, ihre Beteiligung zu kündigen, wenn im Hamburger Hafen, meinetwegen an anderen Terminals, weiterhin Waren aus Taiwan gelöscht werden?



      Mit diesem kurzsichtigen Deal rennt Hamburg direkt in den dann vorprogrammierten "Sachzwang" hinein, dann entscheiden zu müssen, was wichtiger ist: Der Erhalt des Terminals oder unsere Solidarität mit Taiwan?



      Wie diese Entscheidung ausfallen würde, dürfte uns allen klar sein......



      Und einmal mehr müssen wir uns in Grund und Boden schämen.



      Mit dieser kurzsichtigen und einsamen Kanzlerentscheidung erhöht sich lediglich die Fallhöhe für eine irgendwie wertegeleitete Wirtschaftspolitik. Mit nachhaltiger Hafenpolitik in Hamburg hat das jedenfalls nichts zu tun.

      • @Life is Life:

        Da gebe ich Ihnen vollkommen Recht. Dieser Deal war ein Fehler und die Folgen noch nicht absehbar. Aber mutmaßen und orakeln kann man viel. Aber auch ohne Beteiligung an einem Terminal könnte Cosco/China Ihre vermuteten Drohungen bzgl. Fracht aus Taiwan schon aussprechen und eigene Schiffe in einem anderen Hafen entladen lassen. Das erste Ziel war eine Beteiligung, um preiswertere Konditionen zu erlangen. Das ist ihnen geglückt. Was daraus noch so alles wird, wird sich noch zeigen.

  • Alle Artikel zu diesem Tbema stellen einen Hafen als autonomes Gebilde dar, das, wenn in eigener Hand, Souverenität garantiert. Das trifft auf eine Welt im 19 Jahrundert vielleicht zu, aber auf die Welt des globalen Logistikgeflechts der heutigen Zeit nicht.

    Die bestimmenden Giganten in diesem Geschäft sind die Megacontainerreedereien: COSCO, EVERGREEN, MAERSK, MSC ... Hãfen haben in diesem Geschäft keine gute Position ... ob sie nun diesen Reedereien gehören oder nicht, sie müssen nach deren Nase tanzen und mit den explodierenden Schiffgrößen ständig ihre Flüsse tiefer baggern (Weser-, Elbvertiefungen sind eigentlich Dauerbrenner in der Presse) und immer größere Gantrykräne anschaffen, sonst kommen die Schiffe einfach nicht mehr und schlagen ihre Container in Antwerpen, Rotterdam, Wilhelmshaven oder Bremerhaven um.



    Die Abhänigkeit von China im Transportbereich wird nicht durch eine Beteiligung an einem Terminal erzeugt. Sie besteht und wird immer größer, weil COSCO danach strebt unter den Reedereien der Riese unter den Riesen zu werden und,deutsche Reederein (Hapag Lloyd, Hanburg Süd) dagegen Zwerge sind.

  • Ohne Kompromisse keine Demokratie



    Die Lösung im Atomstreit ist din Kompromiss.



    Die beiden Minister waren nicht in der Lage sich zu einigen. Es ist, nachdem eine " gütliche Einigung" im Gespräch mit den Ministern keinen Erfolg hatte, die Aufgabe eines Kanzlers eine Lösung zu finden.



    Eas ja auch funktioniert hat. Beide Minister gaben an, mit der Problemlösung zufrieden zu sein.



    Was die Hafensituation betrifft, so wird häufig suggeriert, es handle sich um eine " Beteiligung am Hamburger Hafen" .



    Statt dessen handelt es sich um eine Beteiligung an einer Firma, die dinen Terminal betreibt.



    Bei diesem Kompromiss erhielte Vosco keine Sperrminorität mehr, was ein bedeutender Unterschied ist.



    Bei Aller Aufregung sollte nicht vergessen werden, dass China unser größter Außenhandelspartner ist.



    Wer gegen die Vormachtstellung Chinas ist, sollte einfach mal beginnen, chinesische Produkte zu boykottieren.



    Da kämen wir beim gewünschten Ausbau der regenativen Energien derzeit keinen Meter voran.



    Es ist sehr einfach, immer nach einem Schuldigen zu suchen, ehlich wäre allerdings, sich an die eigene Nase zu fassen.

    • @Philippo1000:

      "Wer gegen die Vormachtstellung Chinas ist, sollte einfach mal beginnen, chinesische Produkte zu boykottieren."

      So funktioniert die Welt nicht, weder beim Klimawandel noch im geopolitischen Geflecht. Staaten und Staatengemeinschaften müssen Rahmenbedingungen schaffen, die Missständen effektiv entgegenwirken. Den Endverbraucher als Schuldigen auszumachen, ist auch zu einfach. Wenn Karl-Heinz von nebenan sich ein Huawei Handy kauft, gibt das der chinesischen Regierung keinen (nennenswerten) Zugriff auf kritische Infrastruktur.

      • @Fairchild670:

        Wie sich derzeit herausstellt, wird eben keine kritische Infrastruktur ( "Teilhaber am Hamburger Hafen") veräußert.



        Es ist für Sie, den Endverbraucher ja azch viele bequemer, wenn" die Anderen" die Schudigen sind .



        Wenn ein Großteil der Menschen statt einer Gasheizung Pellets oder Anderes eingebaut hätten, wären die Probleme nun deutlich kleiner.



        Aber der Deutsche setzt eben auf Billig und wenn es nicht passt ist Jemand Anderes Schuld.



        Hierzulande macht im Gegensatz zu China übrigens der Bürger den Staat

  • Als junger Erwachsener hörte ich gerne das Album Silkroad von Kitaro, seitdem denke ich positiv über die Seidenstraße. Langsam bewegen sich Karawanen, (wie hießen die eigentlich aussserhalb der Wüsten?) Handelszüge durch schöne, zauberhafte Landschaften, mit schönen Sachen in den Truhen... nagut das geht jetzt über Land nicht übers Meer, indiesem Sinne brauchts den Hafen nicht so, oder doch weil das effektiver wie über den Landweg ist, der ja jetzt eigentlich nicht richtig durchgängig ist- also einen chinesischen Zug kann man hier nicht sehen - oder doch?

  • Sach mal so:

    ”Die China COSCO Shipping Corporation, auch China COSCO Shipping Group oder COSCO Shipping, kurz COSCOCS a), ist ein 2016 in China gegründetes Schifffahrtsunternehmen. Es entstand am 18. Februar 2016 als Zusammenschluss der beiden staatlichen Reedereikonzerne COSCO und China Shipping Group.[3] Das Unternehmen bereedert – gemessen an der Tragfähigkeit – die größte Flotte weltweit und liegt im Segment Containertransport mit den beiden zusammengeführten Linienreedereien COSCON und der China Shipping Container Lines an der vierten Stelle (1,58 Mio. TEU).…



    Was bedeutet -



    “Beteiligung an bzw. Besitz von 14 Häfen in Europa



    Antwerpen: Hafen von Antwerpen



    Bremerhaven: Häfen in Bremerhaven



    Bilbao: Hafen von Bilbao



    Duisburg: Hafen in Duisburg[9]



    Genua: Hafen Genua



    Hamburg: Hamburger Hafen



    Marseille: Marseille Europort



    Piräus: Hafen von Piräus zu 100 %



    Rotterdam: Hafen Rotterdam



    Le Havre: Hafen von Le Havre



    Valencia: Hafen von Valencia



    Wilhelmshaven: Wilhelmshavener Häfen“



    &



    “Neben dem eigentlichen Schiffsbetrieb als wichtigstem Geschäftsbereich arbeitet COSCOCS unter anderem auf den Gebieten Schiffsfinanzierung, Bereederung, Bemannung, Ersatzteilverwaltung, Bunkerdienste, Schiffs- und Schiffsmaschinenbau, Industrielogistik. Weltweit werden eine Reihe von Containerterminals betrieben.

    Das Unternehmen machte dem ersten nach der Fusion veröffentlichten Geschäftsbericht zufolge im Halbjahr bis zum Juni 2016 einen Verlust von umgerechnet 1,1 Milliarden US-Dollar.[6]

    Im November 2016 wurde die „Ocean Alliance“ mit Orient Overseas Container Line (OOCL), CMA CGM und Evergreen Marine gegründet.“

    Was zeigt - daß das Oil of Olaf I.s Richtlinienkompetenz-Placebo pervers -



    “…Da der Anteil von Cosco am Containerterminal Tollerort von 35 auf 24,9 Prozent gesenkt werde, handele es sich nicht mehr um eine „strategische“, sondern nur noch um eine „finanzielle“ Beteiligung.…“



    Eine Öffentlichkeitsbetrügerische Schimäre ist!

    kurz - Hier wedelt der 🇩🇪Schwanz mit dem 🇨🇳Hund •

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @Lowandorder:

      (Frisch gepresst oder Valencia...



      "Valencia: Hafen von Valencia"



      Fallensina: "Onkel Dittmeyer"...



      www.youtube.com/watch?v=7lLXsHcz5yE

    • @Lowandorder:

      👍

  • auch wenn ich für eine Entklobalisierung , ahm Ehntglobislierung, bin , finde ich das Bundeskankler Scholz richtig gehandelt hat, ich hätte auch ohne großes Aktenstudium dafür gestimmt- der Handel hat vorrangig mit Asien stattzufinden, da Europa ja eigentlich zum Asiatischen Kontinent gehört- dem stehen wir nahe und dem standen wir nah- so einfach ist es

  • Einer Einschätzung nach der italienischen Geopolitikzeitschrift (Limes) geht es darum, dass Deutschland den USA ein Signal senden will, dass sich Deutschland nicht auch das Chinageschäft von den USA ruinieren läßt (nachdem schon das Geschäft mit Russland torpediert wurde). Ich kann nicht einschätzen, wie realistisch das ist, aber ich würde mir wünschen, dass die taz öfters auf das große Ganze schaut und es einordnet. Solche Einschätzungen fehlen mir etwas.

    • @zio pipo:

      Das große, ganze Dogma: hinter allem stecken US-Interessen - meinen Sie das?

    • @zio pipo:

      Der Blick auf das große Ganze fällt in Deutschland heute schwer, weil ein nicht unerheblicher Teil des medialen und politischen Milieus es verlernt hat, anders als in moralisierenden (nicht: moralischen) Kategorien über Politik nachzudenken. Wenn man Geopolitik als kalten und teils auch heißen Krieg zwischen Demokratie und Autokratie denkt (wobei beides Etiketten sind, die recht beliebig vergeben werden), verschwindet nicht nur der Spielraum für Kompromisse; es wird auch schwerer, ds Handeln einzelner Akteure mehrdimensional zu betrachten - dass China nicht nur ein Gegner und die USA nicht nur (und vielleicht nicht einmal primär) unser Freund sind, kommt in diesem Denkstil nicht mehr vor. Das erklärt vielleicht nicht alle außenpolitischen Fehlentscheidungen unserer gegenwärtigen Regierung, mag aber zu ihrer Bereitschaft beitragen, die deutsche Wirtschaft amerikanischen Interessen (die ja nicht verschwinden, wenn man sich weigert, sie zur Kenntnis zu nehmen) zu opfern.

      • @O.F.:

        Ich denke allerdings, dass, im Grossen und Ganzen, die USA eine Demokratie sind und die VR China eine Diktatur ist, aber natürlich haben Sie das Recht, das anders zu sehen...

    • @zio pipo:

      "nachdem schon das Geschäft mit Russland torpediert wurde"

      Wie jetzt, die USA sind dafür verantwortlich, dass wir momentan mit Russland keine Geschäfte machen? "Interessante" Sichtweise...

      • @Bussard:

        Der Krieg ist eine Sache, aber wie auf den Krieg reagiert wird, eine andere. Unabhängig aller moralischer Fragen, hätte Deutschland auch den Krieg ignorieren können und weiterhin Gas aus Russland beziehen können. Aber selbst wenn Deutschland gewollt hätte, wären die USA dagegen gewesen. Wie Biden ausdrücklich schon vor dem Krieg klargemacht hat, dass sie Northstream stoppen werden.

        • @zio pipo:

          ......Der Krieg ist eine Sache, aber wie auf den Krieg reagiert wird, eine andere. Unabhängig aller moralischer Fragen, hätte Deutschland auch den Krieg ignorieren können und weiterhin Gas aus Russland beziehen können..........

          Mutti, wäre sie und ihre Gefolgschaft, noch am Ruder, hätte vermutlich auch so gehandelt.

        • @zio pipo:

          👍

  • "... willen per Richtlinienbefehl und entschied über den Reservebetrieb des Meilers in Lingen bis April. ..."



    Entschuldigung, aber ich verstehe es nicht.



    Hat Kanzler jetzt per Order das Atomgesetz in Teilen außer Kraft gesetzt ?



    Denn die Termine sind ja im Atomgesetz festgelegt.

    Dachte sowas wie Notstandgesetzgebung durch den Kanzler gäb' es nicht mehr ...

    • @Bolzkopf:

      Nur für den Fall, dass Sie sich das wirklich nicht erklären können UND sich nicht inzwischen selbst schlau gemacht haben:



      Natürlich kann der geschätzte Herr Kanzler mit seiner Ansage nicht direkt das Atomgesetzt ändern.



      Er übt dagegen seine Richtlinienkompetenz gegenüber seinen Ministerinnen und Ministern dahingehend aus, als dass er sie anweist ein entsprechendes Gesetzgebungsverfahren in Gang zu setzen.

  • jetzt müsssen die Chinesen zehn Prozent mit Brötchen und Reis überreden gemeinsam mit ihnen zu stimmen - wie ärgerlich.



    Ich denke Scholz wollte die ärgern und auch anspornen zu zeigen, ob China es wirklich schafft sich Partner für die eigene Sache machen. Na vielleicht könnten irgendwie mit Unterstützung ein paar abhängige ehemalige Hafenbesitzer aius Piräus und so ins Boot geholt werden. Ok in den Hafen...

  • Die Schamesröte sollten CDU/SPD (Merkel/Gabriel/Steinmeier) ins Gesicht steigen, haben sie doch 2016 Griechenland gezwungen, den gesamten Hafen Piräus an Cocsco(China) zu verkaufen. Angeblich zur Rettung Griechenlands / des Euros, in Wirklichkeit zur Rettung der deutschen, französichen u.a. Banken. Zukunftsvergessene Verantwortungslosigkeit auch hier.

    Der eine Terminal in HH ist dagegen eine Nichtigkeit/Kleinigkeit. Unser Bundespräsident, der jetzt vor dem Verkauf des Terminals warnt war damals Aussenminster...

    • @Newjoerg:

      & taz-Demokratie-Freund Wolfgang Schäuble der entscheidendende Strippenzieher & wo mer grad von Richtlinienkompetenz quatschen:



      “…wer anderes von mir verlangt (Angie!) dann tret ich zurück!“ spielte Mr. vande Briefumschläge mit Art 65 GG



      FUSSBALL • aber Chefinnensache inne taz & JAF JAF - !

      kurz - So bringste die Kontrollfunktion der Medien mal eben auf Null! Woll.

      Na Mahlzeit

  • Es ist doch ganz einfach: COSCO löscht dort, wo sie beteiligt sind. Wenn das in Hamburg ist, löschen die auch in Hamburg. Wenn nicht löschen die woanders. Und was macht dann Hamburg? Guckt in die Röhre bzw. schaut mit dem Fernglas wo COSCO bleibt bzw. löscht. Das ist Marktpolitik. Mach mit oder stirb. Hamburg macht mit und lebt weiter. Das ist gut so.

    • @Genderer:

      Und wenn COSCO nirgends beteiligt ist, löschen sie auch nicht?

      Was genau mag wohl diese Chinesen dazu bewegen, sich in anderer Leute Häfen einzukaufen?



      Sicher lauter hehre Absichten!

  • Abgesehen von ein paar marginalisierten und einflusslosen Sozialdemokrat.innen ist die SPD hauptsächlich eine Partei von Mittelmäßigen, Dummen und Ahnungslosen. Die Mittelmäßgkeit der SPD wir archetypisch personifiziert vom Scholzomaten. That's it.

  • Na unser Kanzler ((ver)Schol(l)(en)z)) ist schlau. Er läßt was weiß ich was - Habeck und Lindner - Cum-EX, Atom, Kohle und China um sich surren. Da kann er unbemerkt weitermachen. Keiner sieht ihn.



    Gebt das oben mal in der KI - Programmiersprache LISP ein. Ich garantiere es kommt nichts gescheites dabei heraus.

  • Da wird eine unbedeutende Sache hochgekocht, erstens bestimmt final immer noch Deutschland, was mit den Sachen im eigenen LAnd passiert, zweitens Cosco kann ja seinen Anteil wieder verkaufen, wenn ihnen die Taiwanpolitik Hamburgs/Deutschlands nicht passt. Ich mag einfach keine Symbolpolitik, das ist ein Kai von vielen, da war z.B. der Fall Kuka anders gelagert. Hinzukommend: China ist wichtig für uns, unsere Freiheit basiert eben auch auf unserem Wohlstand und dazu sind gute Beziehungen zu China vorteilhaft Viel wichtiger wäre Unabhängigkeit in den Bereichen, wo z.B. China direkt Daten abgreifen kann oder die Infrastruktur lahmlegen kann oder Zugriff auf Schlüsseltechnologien hat/hätte.

    • @FancyBeard:

      Welch ein Quirl, dear fancybeard:

      Dass unsere Freiheit eben auch basiere auf unserem Wohlstand sprich obsolet alle, nun ja, kausalen Pillepalle-Irritationen.

  • Einfach ohne Verantwortungsbewusstsein. Welche Interessen werden hier von Olaf Scholz vertreten, um so eine schwerwiegende Entscheidung, betreffend unseres Wirtschaftstandort Deutschlands, zu treffen ? Es ist nicht nachvollziehbar, da mal wieder nicht dem Bürger diesen Landes gegenüber kommuniziert wird, warum nicht wir - der Staat - die Anteile übernehmen. Wieder in Abhängigkeiten begeben, die für uns nicht absehbar sind. Gerade ein Kanzler, der angibt uns demokratisch vertreten zu wollen, sollte auch aus den Fehlern der jüngsten Vergangenheit ( Schröder/ Merkel ) lernen.



    Oder lernt da schon jemand Chinesisch...

  • Der blöde Kerl war OB in Hamburg.



    Das heißt, er ist ganz dicke mit der Hafengesellschaft, wie mit allen Geldsäcken der Stadt, vor allem aber den öffentlichen Bezahlten aus dem Klüngel...



    Und der Chef der Hafengesellschaft ist sicher irgendein alter Parteisoldat, der seine Jahre vergoldet, aber weder Ahnung vom Geschäft hat, noch den geistigen Horizont, überhaupt zu begreifen was er anrichtet.

    • @mensch meier:

      Na ja, begeistert von ich auch nicht davon, dass ein chinesisches Staatsunternehmen sich im Hamburger Hafen einkauft, dennoch geht es hier um knapp 25 % Beteiligung am kleinsten der vier Containerterminals im Hamburger Hafen.

      de.m.wikipedia.org...terminal_Tollerort

      Zumindest der CEO der Hamburg Port Authority Jens Meier scheint mir eher kein "alter Parteisoldat" ohne Ahnung von Geschaeft zu sein:

      de.m.wikipedia.org/wiki/Jens_Meier

      Und "der bloede Kerl" war auch nie "OB in Hamburg", da die Stadt bekanntlich keinen Ober-, sondern einen Ersten Bürgermeister als Regierungschef hat.