piwik no script img

Bundespräsident kritisiert KlimagruppeAlte Generation stört Weihnachten

Präsident Steinmeier geht in seiner Rede zu Heiligabend die Letzte Generation an. Die versucht, bei einem TV-Gottesdienst für Klimaschutz zu werben.

Teil der vorletzten Generation, die den Klimakollaps stoppen kann? Steinmeier bei seiner Ansprache Foto: Tobias Schwarz/AFP Pool/dpa

Berlin taz | Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat seine diesjährige Weihnachtsansprache für Kritik an der Klimaschutzbewegung „Letzte Generation“ genutzt. Er wünsche sich, „dass die Jüngeren sich engagieren, dass sie kritisch sind, ohne der Sache des Klimaschutzes zu schaden, indem sie andere gegen sich aufbringen“, sagte das Staatsoberhaupt. „Wir brauchen doch beides: den Ehrgeiz der Jungen und die Erfahrung der Alten. Denn wir alle haben doch ein gemeinsames Ziel: dass die Jüngeren nicht die ‚letzte Generation‘ sind, sondern die erste Generation einer klimafreundlichen Welt.“ Das Presseteam der Gruppe ließ eine Bitte der taz um Stellungnahme bis Redaktionsschluss unbeantwortet.

Gegen Klimaschutz-DemonstrantInnen sind wegen Aktionen wie Straßenblockaden allein in Berlin bereits 600 Bußgeldbescheide ergangen. Es gebe 2.200 Strafanzeigen, sagte Polizeipräsidentin Barbara Slowik der Deutschen Presse-Agentur. In knapp einem Jahr hätten die AktivistInnen in Berlin in 276 Fällen Straßen blockiert. Dazu seien bis Mitte Dezember 42 weitere zum Teil strafbare Aktionen gekommen.

In Stuttgart hatten KlimaaktivistInnen laut Polizei am Heiligabend vor, einen live im ARD-Fernsehen übertragenen Weihnachtsgottesdienst zu „stören“. Der Plan wurde den Behörden aber vorher bekannt. Deshalb sei der Gottesdienst in der Auferstehungskirche in Stuttgart-Möhringen bereits am Vortag aufgezeichnet worden. Heiligabend hätten acht AktivistInnen der Letzten Generation mittags dann nur eine verschlossene Kirche vorgefunden.

Bundesjustizminister Marco Buschmann kritisierte die geplante Aktion scharf. Wer zu Weihnachten einen Gottesdienst stürmen wolle, um für politische Ziele zu werben, dem sei nicht mehr zu helfen, schrieb der FDP-Politiker auf Twitter. „So findet man keine Unterstützer, sondern bloß Gegner.“ Die Gruppe schade so seriösem Klimaschutz.

AktivistInnen zu Weihnachten im Gefängnis

Es liegt uns fern, einen Gottesdienst stören zu wollen“, antwortete die Letzte Generation im Kurznachrichtendienst Mastodon. AktivistInnen wollten sich demnach „mit Warnweste bekleidet friedlich an die Krippe stellen als Zeichen dafür, dass die Geburt dieses Kindes, von dem man sagt, dass es die Welt verändern wird, auch uns Hoffnung macht.“

In München sind zehn Mitglieder der Gruppe nach Blockadeaktionen in längerfristigen Polizeigewahrsam genommen worden. Das Amtsgericht überprüfte und bestätigte die Anordnung, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Die AktivistInnen im Alter von 18 bis 50 Jahren müssen nun teilweise bis zum 5. Januar in Gewahrsam verbringen. (mit dpa, afp)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

59 Kommentare

 / 
  • Wer am 23. einen "Weihnachts"gottesdienst faked, um am 24. ne Aufzeichnung zu haben: halleluja. Du sollst nicht ...

  • „So findet man keine Unterstützer, sondern bloß Gegner.“

    So höret den Rat des alten Aktivisten, ihr Grünschnäbel! ...

    ...als ob es einen Marco Buschmann interessiert, ob die Aktion erfolgreich ist.



    An welcher Demo er demnächt wohl teilnehmen wird?

  • @ SONNENHAUS Die Letzte Generation ist nicht die EINZIGE, die diese Botschaft verbreitet und sie tut das bewusst so, dass sie maximal Menschen verärgert, nach eigenen Aussage auch Hass generiert.



    Sie schadet damit unmittelbar Menschen.



    Es gäbe auch andere Wege, eher "Follower" zu generieren, die Hoffnung schöpfen und unterstützen.

    Mit der Wut, dem Frust, ggf. wirklich dem Hass, bleiben die Menschen aber allein, vor allem DIEJENIGEN, die ganz allein sind (allein lebende Senioren z.B.). Und die ziehen dann ggf. je nach Aktion die falschen Schlüsse:



    Ich sollte nicht mit dem Auto zur Arbeit fahren. Ich sollte das Museum meiden. Ich sollte nicht mehr in die Kirche gehen. Keine Konzerte mehr besuchen. Mich nicht an öffentlichen Weihnachtsbäumen freuen. Das hat alles irgendwie mit dem Klimawandel zu tun, wenn ich das weitermache, bin ich mit Schuld.

    Und das alles in einer Zeit, in der sehr viele Menschen eher unbedingt Hoffnung und ein bisschen Freude im Leben brauchen.

    LETZTE GENERATION: Macht etwas Sinnvolles. Startet eine Aktion, die die Menschen beschämt, Silvesterfeuerwerk zu kaufen oder abzufeuern! Bietet ihnen Möglichkeiten an, wie sie selbst den Klimawandel miminal bremsen können. Bietet ihnen Aktionen an, die sie sinnvoll unterstützen können, z.B. Vernetzung für die Abgabe zu viel gekaufter Lebensmittel.

    Macht sie nicht wütend oder frustriert und lasst sie damit allein.

    Setzt den einsamen Menschen nicht die Idee in den Kopf, nächstes Jahr lieber auf den Weihnachtsgottesdienst zu verzichten.



    Bedenkt - für einige, die das täten, hätte es der letzte Weihnachtsgottesdienst sein können!

    • @BlauerMond:

      Es gibt seit langem Hinweise und Ratschläge sowie umfangreiche Infos auf verschiedenen Niveaus, was man zu Umwelt- und Klimaschutz beitragen könnte und was man besser nicht mehr tun sollte. Hilft es? Nein. "Ich hab mir das verdient, ich verzichte doch nicht als einzige, es nützt nichts, wenn die einzelnen es machen, ich brauche das aber, wir leben doch nicht mehr in der Steinzeit, das muss so sein in der modernen Welt Verbote nützen nichts, pfui Verbotspartei, nicht mehr wählen..." Blabla. Noch am Abgrund stehen und argumentieren, dass man den Lebensstandard aber keinesfalls aufgeben kann, so sieht's aus.



      Ich denke übrigens nicht, dass einsame Senioren so dumm sind, zu denken, der Gang ins Museum hätte etwas mit Klimawandel zu tun und sie müssten sich dafür schämen.

  • Wäre es denn besser, Steinmeier und Buschmann würden die LG über den grünen Klee loben?

    • @Jim Hawkins:

      Abgesehen davon, dass auch die bekannten Politiker von den Grünen und der Linkspartei fehlen, wäre das doch eine völlig unpolitische ad personam Gedöns Frage.

      Die Frage muss z.B. lauten: Wäre es im Sinne der Maßnahmen gg. den Klimawandel sinnvoll die sogenannten "Letzte Generation" über den grünen Klee zu loben, obwohl der überwiegende Teil der Bevölkerung die Aktionen als schädlich für die Klimabewegung ansehen?

    • @Jim Hawkins:

      Das (quasi Eintreten gegen die staatliche Ordnung) wäre von einem Staatschef schwerlich zu erwarten. Allerdings könnte er den heuchlerischen Umgang (Verstoß gegen Verfassung aber nur alleinige Veurteilung von LGs Gesetzesbrüchen), unververhältnismäßige Repression (Gewahrsamnahme, Strafverfolgung als kriminelle Organisation=Klimaaktivismus als Mafia), Stimmungsmache gegen LG und Law and Order-Diskurs kritisieren ...

      • @Uranus:

        "Eintreten gegen die staatliche Ordnung"



        Das halte ich für ein Missverständnis. Zivilier Ungehorsam ist eben nicht gegen die staatliche Ordnung gerichtet, was allein schon daran nachvollziehbar sein sollte, dass bestimmte(!) Gesetze bewusst und punktuell gebrochen werden, die Rechtsordnung aber nicht insgesamt und als solche in Frage gestellt wird. Es geht also darum auf Aspekte des Rechts die als Unrecht empfunden werden aufmerksam zu machen, nicht darum die Ordnung an sich zu bekämßfen. Wäre das anders, wäre das MIttel der Wahl wohl kaum öffentliche Störaktionen, sondern Guerilla.

        • @Ingo Bernable:

          Ja, ich habe meinen Punkt an der Stelle verkürzt wiedergegeben. Ich meinte, er müsse als Staatschef das Brechen von Gesetzen nicht einmal gutheißen, keine Grundsatzdiskussion über legal-illegal aufmachen, aber hätte alles weitere gleichwohl kritisieren können.

      • @Uranus:

        Könnte er, tut er aber nicht.

        Ich tue mich immer schwer damit, ein gesamtdeutsches "Wir" zu konstruieren.

        Natürlich sind alle Menschen von Klimawandel und Artensterben betroffen.

        Aber eben nicht in derselben Weise. Denen in den armen Ländern, geht es jetzt schon ganz anders an den Kragen und wenn sich nichts ändert, wird es dort apokalyptisch werden.

        Bei der LG ist ja signifikant, dass sie radikale Methoden mit kleinen Forderungen kombinieren.

        Und dennoch geht es ihnen an den Kragen.

        Sollte es dazu kommen, dass mehr Leute erkennen, dass Änderungen im notwendigen Umfang mit kapitalistischer Wirtschaftsweise nicht vereinbar sind und die dann daraus die entsprechenden Schlüsse ziehen, dann werden sie mit einer ganz anderen Repression konfrontiert sein.

        Für Linke, die sich radikal dagegen stellen, ist es noch nie gut ausgegangen.

        Egal, wie gerade der Bundespräsident heißt.

        Gut wäre es, würden sich viele, auch Prominente, die nicht nur an den Verkauf ihres nächsten Buches denken, mit Selbstanzeigen mit der LG solidarisieren.

        Solidarität ist auch in lausigen Zeiten ein scharfes Schwert.

        • @Jim Hawkins:

          "Bei der LG ist ja signifikant, dass sie radikale Methoden mit kleinen Forderungen kombinieren."

          Der ist gut. Behinderungen von Rettungsdiensten kombiniert mit Forderungen nach Ramschtickets. Nur neu verföhnt formuliert.

          • @Rudolf Fissner:

            Sie toppen ja noch Friedrich Merz, Glückwunsch.

            • @Jim Hawkins:

              Findet Merz es kritisch, dass die LG den Rückhalt der Klimabewegung in der Bevölkerung zerbröselt?

        • @Jim Hawkins:

          Das Problem ist aus meiner Sicht, dass viele Menschen das Anliegen des Klimaschutzes unterstützen, aber nicht die Aktivierungsenergie aufbringen, die Barrieren zur Umsetzung möglicher Handlungsoptionen (z.B. Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs, Transformation von Wirtschaft und Industrie hin zu mehr Nachhaltigkeit) voranzubringen. Woran liegt das? Um nicht hinlänglich Bekanntes zu wiederholen (Einfluss von Lobbyinteressen etc.), möchte ich hier auf etwas anderes hinweisen, nämlich auf häufig wiederkehrende Argumentationsmuster, mit denen sich die Mehrheitsgesellschaft aus der Verantwortung herauswindet. Da gibt es beispielsweise die Vorstellung, Kritik wäre an sich etwas Negatives, es komme auf das Machen an. Machen, machen, machen! Diese Denkweise wird den Leuten durch die Arbeitswelt eingebläut. Dass so manches "Machen" in bestimmten Wirtschaftssektoren gesamtgesellschaftlich mehr Probleme verursacht als löst, scheint ein weitgehend unbekannter Gedankengang zu sein. Auch immer wieder zu hören ist, dass zu radikaler Protest dem Anliegen des Klimaschutzes schaden würde. Nun, er schadet vor allem der Ignoranz, und das tut weh und darauf reagieren die Leute dann mit Trotz und sagen: "Dann kümmer' ich mich eben gar nicht mehr um den Klimaschutz und lass' mich ohne Ende gehen. Warum? Weil ich's kann." Sehr reif und erwachsen, alle Achtung! Aber das Totschlagargument schlechthin lautet: Der Zweck heiligt nicht die Mittel. Liebe Leute, es gibt Untersuchungen dazu, wie oft der Durchschnittsmensch am Tag lügt, und das ist nicht selten. Warum nehmt ihr es da nicht so genau? Oder geht es nur um das, was gesetzlich festgeschrieben ist? Aber da gibt es doch so ein Urteil vom BVG, das auch nicht die gebührende Beachtung findet. Man darf sich auch fragen, ob die betreffenden Leute das allgemeine Wahlrecht und die Aufhebung der Rassentrennung gerne annullieren würden, weil diese Errungenschaften nicht im besten Einvernehmen mit der damaligen Obrigkeit zustande gekommen sind.

          • @Waldgaenger:

            Ja, das ist was dran. Gut getroffen!

        • @Jim Hawkins:

          Ach ja,

          Hashtag, Hashtag:

          #WirAlleSindDieLetzteGeneration

          • 9G
            95820 (Profil gelöscht)
            @Jim Hawkins:

            #LG-VdK



            Vor dem Kippen. Punkt. Erst nippen, dann kippen. Welches (Amts)Gericht passt am besten zu Rotwein?

            • @95820 (Profil gelöscht):

              Jedenfalls nicht das Königlich Bayerische Amtsgericht.

              de.wikipedia.org/w...isches_Amtsgericht

              Ansonsten finde ich, dass eigentlich alles zu Rotwein passt.

              Und jetzt alle Girls:

              "Hashtag, Hashtag



              Girls United,



              Hashtag.

              Alles gut, Girls – I got ya.

              Mach ma’ Foto, little sister!



              Mach ma’ Selfie für mein Insta!"

              www.youtube.com/watch?v=aspa6dL7Bwg

              #GirlsUnited

          • @Jim Hawkins:

            Lautet der nicht #WirSindDieLetzteGenerationVonVor40Jahren ?

            • @Rudolf Fissner:

              "Talkin' bout my generation"

              Und Sie sind welche?

              Wofür haben Sie gebrannt?

  • Ich hatte fest damit gerechnet, dass das passiert.

    Das ganze degeneriert so langsam zu einem - je nach Blickwinkel- lustigen / nervigen Katze & Maus Spiel. Was wohl als nächstes kommt?

    Worum gehts dabei noch mal? Ach ja 9 Euro Tickets für den Wochenendurlaub 🤪

  • "Bundesjustizminister Marco Buschmann kritisierte die geplante Aktion scharf. Wer zu Weihnachten einen Gottesdienst stürmen wolle, um für politische Ziele zu werben, dem sei nicht mehr zu helfen, schrieb der FDP-Politiker auf Twitter. „So findet man keine Unterstützer, sondern bloß Gegner.“ Die Gruppe schade so seriösem Klimaschutz."

    Wir erinnern uns, dass der namensgebende Gründer der Religion einst die Pharisäer kritisierte und im Tempel die Geldwechselstuben demolierte, was als Störung und Frevel betrachtet wurde. Ziemlich heuchlerisch, sich nun als Nachfahren im Geiste zu sehen und die Sorgen der jungen Generation und ihre Verzweiflung als destruktiv zu brandmarken.

    Man darf über einzelne Aktionen von LG getrost denken, was man will, aber der Wunsch, seitens vieler Biederbürger (Herrn Buschmann eingerechnet), doch alles, was problematisch ist, unter den Teppich zu kehren und 1mal im Jahr ein bisschen symbolische Seelenmassage in Grabesstille zu betreiben, ist recht erbärmlich.

    Vergleicht man die ordnungspolitischen Reaktionen auf die moralisch erbärmlichen und tatsächlich die Gesundheit und das Leben vieler Menschen gefährdender Aktionen gewaltbereiter und von Umsturz faselnder "Queerdenker" mit dem derzeitigen Gerede von Klima-RAF, Klima-Terroristen und LG als krimineller Vereinigung, bemerkt man bald ein übles "Geschmäkle" auf der Zunge.

    Aber was weiß ich schon. Bin vermutlich nur ein Krimineller, der Hausdurchsuchung, Präventivhaft bisher entkommen ist und für den sich ein Großteil der o. g. Biederbürger eine erweiterte Verhörtechnik wünscht, um sich in Selbstgerechtigkeit suhlen zu können und den Wunsch nach voyeuristischen Nervenkitzel zu befriedigen.

    • @DerEitlePfau:

      "Vergleicht man ..."

      Vergleiche werden angestellt um sich größer erscheinen zu lassen. Deswegen wird in Kommentaren immer wieder die extreme Linke oder die extreme Rechte hervorgehoben um sich davon abzusetzend zu veredeln.

      Ein Vergleich mit einem Besoffenen, der eine Gruppe für den Frieden Betender in einer Kirche aufmischt wäre passender.

  • Beim Lesen der Artikel und der Kommentare zur Weihnachtsansprache von Steinmeier könnte man zu dem Schluss kommen, daß es sich bei der LG um eine heilige Institution handelt. Keine Kritik ist erwünscht und Kritiker der LG wird bestenfalls nur Dummheit unterstellt. Warum darf der Bundespräsident nicht die Meinung der Mehrheit kundtun und illegales Verhalten nicht gutheißen ?

    • @Coriolis:

      "Warum darf der Bundespräsident nicht die Meinung der Mehrheit kundtun und illegales Verhalten nicht gutheißen ?"



      Darf er doch und tut er doch. Und dennoch kann man, durchaus mit guten Argumenten, der Meinung sein, dass weder Legalität noch Mehrheitsverhältnisse ein verlässlicher Indikator dafür sind ob Etwas gut, richtig oder auch nur besonders klug ist.

  • Lieber Herr Steinmeier, ich hatte Sie bisher für einen vetständnisvollen Versöhner gehalten, der sich um die Interessen aller Mitglieder der Gesellschaft kümmert..

    Ihre Reaktion zeigt aber, daß Sie dem nicht gerecht werden...weil Sie es einfach nicht verstehen (wollen) was da gerade ganz Real passiert.

    Damit dürfte dann auch endgültig klar sein, daß wir (auch) am Beginn eines Generationenkonflikts stehen...und daß die jüngere Generation, diejenigen sein werden, die diesen Konflikt gewinnen wird..

    ...unausweichlich...

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    Letzte Generation - "... vor den Kipppunkten"



    Mit drei P



    P ersönlich



    P rivate



    P atenschaft



    taz.de/picture/599...48/31802009-1.jpeg

    Aber leider erleben wir:



    P räsident



    P alavert



    P opulistisch.

    • @95820 (Profil gelöscht):

      Sicher doch: wer nicht in die Kirche kackt populistisch dann den Kipppunkt knackt 🤪

      • 9G
        95820 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        Schafe werden überleben,



        weil sie an der Krippe kleben.



        Sie kacken nicht. Das ist nicht neu.



        Sie köddeln vorsichtig ins Heu.

        • @95820 (Profil gelöscht):

          Dass last Generations



          Schafe sich an Krippen kleben



          Wird es wahrscheinlich



          Niemals geben.



          Weil des Atheisten Blick



          .. das einfach nicht zuläss.

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @95820 (Profil gelöscht):

      Ab sofort: „LG – VdK“

  • Mein Vorschlag, damit solche Ansprachen uns nicht mehr stören (ich schalte automatisch ab, weil ich erwachsen bin): Wenn wir schon einen Repräsentanten brauchen, sollten wir ihn alle 2 Jahre austauschen, damit es nicht zu langweilig wird. Ich habe nichts dagegen, wenn er einer der letzten SPD-Mohikaner gewesen sein sollte.

    • @Dietmar Rauter:

      Bei so häufigen Wechseln aber bitte auch die anschließenden Rentenansprüche verringern.



      Ein Königshaus wäre billiger als jedes zweite Jahr einen neuen Ex-Präsidenten unterhalten zu müssen.



      Möglich wäre die Verringerung der Ansprpche durch ein heraufgesetztes Mindestalter. Genug Geld, um sich als EX-Präsi nicht ins Dschungelcamp zu setzen, sollten schon alle bekommen.

      • @Herma Huhn:

        Joa, setzen wir die höchsten Ämter im Staat doch allesamt auf Mindestlohn weil sich da ja so furchtbar viele Steuergelder sparen lassen. Dann aber bitte auch nicht über die absehbar grassierende Korruption beschweren.



        "Ein Königshaus wäre billiger als jedes zweite Jahr einen neuen Ex-Präsidenten unterhalten zu müssen."



        So ein König wäre auch billiger als rund 600 Parlamentarier*innen, zumindest so langer er bescheiden bleibt. Und nu? Demokratie wegrationalisieren?

  • Denn wir alle haben doch ein gemeinsames Ziel: dass die Jüngeren nicht die ‚letzte Generation‘ sind, sondern die erste Generation einer klimafreundlichen Welt.“



    Haben wir das? Die tatsächliche Praxis erweckt einen anderen Eindruck: Autobahnbau, Fabrikbau in Wasserschutzgebiet und Forst, im Schnitt jährlich 57 Kilo Fleisch von Landtieren + 14 kg Fleisch von Türen aus Gewässern, 48 Millionen Autos, zweitbeliebtestes Reisemittel für Urlaube ist das Flugzeug/73 Millionen abgefertigte Fluggäste (inkl. Tourist*innen) auf deutschen Flughäfen, 71,6 Prozent wählten Parteien (SPD, CDU/CSU, FDP, AFD), die nicht gerade für gute Umwelt- und Klimapolitik bekannt sind ...



    "„So findet man keine Unterstützer, sondern bloß Gegner.“ Die Gruppe schade so seriösem Klimaschutz."



    Was für seriösen Klimaschutz machen eigentlich Buschmann und seine Partei? Sein Gebaren sollte ihm eigentlich peinlich sein. Womöglich aber kann er bei seinem bürgerlichen Publikum dennoch punkten, das vorgeblich für Einhaltung von Gesetzen ist - vom Schutz der Zukunft der jüngeren Generationen mal abgesehen.

    • 1G
      164 (Profil gelöscht)
      @Uranus:

      "Seriöser Klimaschutz" a la FDP ist: AKW weiterbetreiben und alles auf Kernfusion (perpetuum mobile!!!!) und e-fuels setzen.

      • @164 (Profil gelöscht):

        Eben! Porsche fahren bringt halt Spaß und Sie wollen doch keine Spaßbremse sein, oder? ;-)

    • @Uranus:

      "Sein [Buschmanns] Gebaren sollte ihm eigentlich peinlich sein"

      In der Tat. Das sehe ich seit geraumer Zeit leider bei sehr sehr vielen Politiker*innen so, weshalb es mir zunehmend schwerfällt, die Damen und Herren noch ernst zu nehmen... leider!

      • @HopeDrone:

        How can they/we sleep while our beds are burning ...

        (passt obgleich auf den Genozid an den Aborigines bezogen auch in diesem Kontext)

  • Wenn wir uns auf die Erfahrung der Alten verlassen, dann sind wir verlassen. Ich setze darauf, das die LG in ihren Aktionen nicht nachlässt. Je mehr die stören, desto besser.

  • "Wer zu Weihnachten einen Gottesdienst stürmen wolle, um für politische Ziele zu werben, dem sei nicht mehr zu helfen."

    Nicht mehr zu helfen ist denen, die den Klimawandel vorsätzlich so weit haben kommen lassen und weiterhin ein Umschalten nicht für nötig halten.

    Jetzt wollen sie am Weihnachten ihre Fleischbraten essen und ein bisschen in der Kirche heucheln.

    • 6G
      654782 (Profil gelöscht)
      @PolitDiscussion:

      Wo riechen Sie denn bei der Familie Steinmeier-Büdenbender den "Fleischbraten", Herr Kollege?

      Die Tochter des Hauses ernährt sich vegan - ohne dies an die große Glocke zu hängen - während den Eltern seit der Nierentransplantation zur Schonung des verbleibenden Organs eine zumindest stark fleischreduzierte Diät empfohlen wird. (Nach Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, DGE.)

      Zudem kann man dem Bundespräsidenten alles nachsagen, nur nicht, dass er "am Weihnachten ein bisschen in der Kirche heuchelt". www.deutschlandfun...rist-wird-100.html

    • 3G
      39538 (Profil gelöscht)
      @PolitDiscussion:

      Mit Verlaub, aber ich bleibe bei meiner Kritik:

      Wer wie Herr Gebauer Jahr für Jahr das Weihnachtsfest marketingmäßig ausschlachtet — auch in der Energiekrise wieder mit hell erleuchtetem Weihnachtsbaum — um an eine festlich gestimmte Klientel zu appellieren bei ihm einzukaufen, während er hier gegen die wenigen Aufrechten wettert, die das Fest jenseits des Konsumtrubels tatsächlich noch mit einem Gottesdienst begehen … auf den fällt das von ihm aufgebrachte Label der Heuchelei zurück.

    • @PolitDiscussion:

      Sie machen deutlich, dass auch in diesem Fall die LG wieder ein Adressatenprolbem hat.

      Wer als "Fleischbraten" fällt Ihnen auch nicht ein, was diese Aktion mit Klimaschutz zu tun haben könnte.

      Das ist genau das Problem von LG.

    • @PolitDiscussion:

      Mich erinnerte die geplante LG-Aktion, den weihnachtlichen ARD-Fernsehgottesdienst zu “stören”, ja an die Proteste der Studierenden gegen den Vietnamkrieg 1968 während eines Weihnachtsgottesdienstes in der Berliner Gedächtniskirche.



      Anlässlich dieses Protestes soll ein aufgebrachter Gottesdienstbesucher mit einem Krückstock auf den an der “Störung” beteiligten Rudi Dutschke eingeschlagen haben. Sehr “christlich”, dieses Verhalten!



      Ich würde mich mal zu der Aussage hinreißen lassen, dass Jesus - würde er heute leben - , sich ob der aktuellen Weltlage ebenfalls an der Seite der LG auf der Straße festkleben sowie Gottesdienste stören würde.



      Wie heißt es in dem bekannten Kirchenlied “Sonne der Gerechtigkeit”: “Weck die tote Christenheit aus dem Schlaf der Sicherheit.”

      • @Abdurchdiemitte:

        Naja, die Gänsefüßchen beim christlichen Gottesdienstbesucher passen aber nicht: Angeblich hat ja auch Jesus höchstpersönlich mit Gewalt damals die Händler aus dem Tempel vertrieben…das wäre einem protestierenden Rudi Dutschke zu jener Zeit also womöglich ebenso passiert…

        • @Saile:

          Mit der Geschichte von der Tempelaustreibung haben Sie natürlich einen interessanten Punkt angeschnitten … es waren ja nicht ohne Grund und die Händler - nicht die Bettler, Prostituierten oder anderweitig gesellschaftlich Ausgegrenzten - die hier von Jesus aus dem Tempel vertrieben wurden.



          Da ergibt sich aus meiner persönlichen Perspektive doch eine etwas andere Lesart der biblischen Geschichte, die sich vielleicht unter dem Stichwort “Jesu Option für die Armen” umschreiben lässt und die auch eher im Widerspruch zur amtskirchlichen Interpretation der biblischen Schriften steht. Von daher meine (vielleicht tatsächlich steile und provokative) These, das Jesus Christus heute wohl auf der Seite der Klimaschützer stehen würde.



          Die “Händler” dagegen stehen wohl sowohl für das staatstragend-bürgerlich-amtskirchliche Glaubens-Verständnis als auch die (esoterische) Kommerzialisierung des Spirituellen durch heutige “falsche Propheten”.

    • 3G
      39538 (Profil gelöscht)
      @PolitDiscussion:

      Kommentar entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich und konstruktiv. Danke, die Moderation

  • Wer sich von der Unterstützung des Klimaschutzes abbringen lässt, weil er die Aktionen der LG für kontraproduktiv hält, hatte nie ein wirkliches Interesse an Klimaschutz. Das ist eine alberne Trotzreaktion, wie sie leider für viele Mitglieder dieser Gesellschaft mit ihrer Regression ins Infantile typisch ist. Man soll sie doch bitteschön von Kritik verschonen, die sie in ihrer heilen Welt stören könnte, meint der Herr Bundespräsident in seiner Weihnachtsansprache sinngemäß. Sancta simplicitas und Halleluja! Aber so leicht wird man diejenigen nicht los, die erkannt haben, worauf es ankommt, und die sich nicht von den Verlockungen der Konsumgesellschaft einlullen lassen.

    • @Waldgaenger:

      Es reichen aber die Ihrer Meinung nach "echten Klimaschützer" nicht. Man braucht für echte Resultate auch die Klimaschützer-light. Sie erkennen ja selbst an, dass das "viele Mitglieder dieser Gesellschaft sind". Und da muss man sich dann fragen, wer tatsächlich eine infantile Trotzreaktion zeigt.



      Sie und die Klimakleber mögen ja Recht haben - aber Resultate erzielt man nicht mit Recht haben, sondern mit der Mobilisierung von ausreichend Leuten.

      • @Graustufen:

        Es kommt vor allem darauf an, dass diejenigen, die Sie als "Klimaschützer-light" bezeichnen, es auch mal wagen, sich gegen die vorherrschende öffentliche Meinung zu stellen. Ob bei Diskussionen im Bekanntenkreis oder bei der Arbeit - es sind meiner Erfahrung nach die Verteidiger des Status quo, die das große Wort führen. Sie haben eine mächtige Verbündete, nämlich die Ignoranz, weshalb es sich nicht empfiehlt beim Dagegenhalten kleinlaut zu sein. Auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil. Selbst wer sich mit seiner Meinung nicht zu weit vorwagen möchte, kann immer noch stillschweigend die Haltung eines Götz von Berlichingen einnehmen. Vor allem ist es Unsinn, sich bei der Meinungsbildung daran zu orientieren, was Umfragen suggerieren und Politiker anmahnen. In der Mehrheit zu sein und sich gemäßigt zu positionieren, ist an sich kein Wert, sondern eine Norm, mit der man sich eine Selbstbeschränkung auferlegt. Ich kann nur jedem raten, sich zuerst eine Meinung zu bilden, ohne danach zu schielen, welche Aussichten auf Umsetzung der betreffenden Ziele sich daraus ergeben, und dann mit den zur Verfügung stehenden Mitteln dafür einzutreten. Das ist der feine Unterschied, der die Spreu vom Weizen trennt: den bequemen Opportunismus von der mitunter unbequemen Haltung.

  • Im Großen und Ganzen muss man H. Steinmeier Recht geben, vorausgesetzt, man fügt hinzu, das man auch die Bereitschaft der älteren Generation benötigt, für die Lösung der Probleme etwas zurückzutreten. Das diese Bereitschaft fehlt ist ja die Basis des Konflikts.

    Ich kann mir nicht vorstellen. dass der Bundespräsident so dermaßen schlecht beraten wird, dass er das nicht gewusst hat.

    Da man also davon ausgehen muss, dass diese Aussage sorgfältig formuliert wurde, kann man ihm direkte Parteinahme für die alte Generation und gegen das angeblich gemeinsame Ziel vorwerfen.

    Zwar sind die dafür verwendeten rethorischen Dirty Tricks beim CDU-Vorsitzenden oder Bundeskanzler leider üblich.



    Für die Weihnachtsansprache des Bundespräsidenten ist diese letztlich verlogene Sprachtrickserei absolut unwürdig.

    Der Mann sollte zurücktreten.

    • @Sonntagssegler:

      Wieso eigentlich immer die ältere Generation? Bin gerade in einem Touristenort in der Schweiz, weil das mein früherer Wohnort war. Hier ist alles voll mit ausschließlich jungen Leuten aus Südeuropa, Nord- und Südamerika, Asien, Australien und Nordafrika. Vielleicht Augen aufmachen und sehen, wer sich wie verhält.

  • Intelligente Protestgestaltug nenne ich das. Weiter so LG. Das hier religiöse oder tratierte Gefühle verletzt werden darf als Analogie zur den Verletzungen die wir Menschen der Natur antun gesehen werden. Wir müssen unsere Liebe zur Natur wieder finden und uns daher für sie einsetzen.

    • @llorenzo:

      Und was tun Sie, wenn einmal Ihre Gefühle verletzt werden? Ich nehme an, Sie werden sauer. Ich bin für respektvollen Miteinander.

    • @llorenzo:

      Auge um Auge, Zahn um Zahn also.



      Weil die Menschen die Natur verletzten, darf man die Gefühle der Menschen an ihrem - de facto - höchsten Feiertag verletzen?

      Was soll das bringen? Denken Sie ernsthaft, dass das die Unterstützung für Klimaschutzmaßnahmen steigen lässt? Es geht nicht ums Recht haben. Vom Recht haben wird kein CO2 eingespart. CO2 wird eingespart, wenn man Leute davon überzeugt hat.

  • Mein Feindbild heißt Buschmann, Bei dem ich von seriösem Klimaschutz noch nie etwas gehört habe. Das Einzige, für das eine FDP noch -im Dienst der Klimazerstörer- tätig ist, ist die Spaltung der Gesellschaft und zwar auf Teufel- komm-raus, weil ein 'weiter so' uns nur in die Hölle führt.

  • Fast wie vor 2.022 Jahren. Politische und polizeiliche Verfolgung von sich vergessenden harmlosen Andersdenkenden, die eine Botschaft verbreiten, die verkannt wird. Das hat leider Folgen für uns alle. Auch unser Staatsoberhaupt tut nichts, außer unsere Generationen zu spalten. Schade eigentlich. Aber was wollen wir erwarten von einem Menschen der einem Murat Kurnaz viele Jahre leid ersparen konnte und es nicht tat.

  • Die LG sollte nach meinem Dafürhalten gerne Herrn Steinmeier bis zum Ende seiner Amtszeit stören.