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Bürgermeisterwahl in New YorkWarum SPD und Grüne keinen Mamdani-Moment erzeugen können

Pauline Jäckels

Kommentar von

Pauline Jäckels

Zohran Mamdanis Strategie könnten hiesige Mitte-Links-Parteien zwar nachahmen. Um eine ganze Generation zu inspirieren, braucht es aber deutlich mehr.

Zohran Mamdanis großer Trumpf: seine charismatische Zugewandtheit Foto: Ricardo Arduengo/reuters

N och vor einem Jahr kannte ihn kaum jemand – am Mittwoch wurde der demokratische Sozialist Zohran Mamdani zum Bürgermeister von New York gewählt. Wider die offenen Drohungen von US-Präsident Donald Trump, wider die Millionenbeträge, die namhafte Milliardäre in Anti-Mamdani-Kampagnen gesteckt haben, wider die karge Unterstützung aus seiner eigenen Partei.

Viele deutsche Linke blicken nun sehnsüchtig nach New York und fragen sich: Wo bleibt unser Zohran Mamdani? Linke Parteien oder solche, die sich links wähnen, wollen auf den Siegeszug aufspringen und versuchen plötzlich, sich mit ihm und seiner Politik zu assoziieren. Nur lassen insbesondere SPD und Grüne dabei völlig außer Acht, warum sie nicht imstande wären, einen solchen Moment zu rekreieren.

Zunächst einmal zu den Gründen für Mamdanis Sieg. Da ist zum einen natürlich sein persönliches Talent: Mamdanis charismatische Zugewandtheit, mit der er sogar Uninteressierte und Andersgesinnte von sich zu begeistern vermag, und seine Schlagfertigkeit, die ihn auch nach einem Zwölf-Stunden-Tag nicht verlässt.

Dazu kommt eine PR-Kampagne, die von Menschen konzipiert wurde, die wissen, wie das Internet funktioniert: hochwertig produzierte Videoformate, die Mamdani und seine Botschaft perfekt in Szene setzten, kultige Meme-Momente, unzählige Auftritte mit Influencern, die ihre Millionen-Followerschaft bereitwillig zur Verfügung stellten.

Und dann ist da noch eine extrem dankbare Gegnerschaft: Andrew Cuomo, ein wirklich alter, weißer, vom Großkapital unterstützter Establishment-Demokrat mit dem Charisma eines Postbeamten – der perfekte Antagonist also für den jungen Parteirebellen.

Die große und die kleine Utopie des Zohran Mamdani

All diese Faktoren waren relevant. Doch entscheidend war etwas anderes. Mamdani verkörpert glaubhaft, wonach so viele Menschen in einer immer dystopischer anmutenden Zeit dürsten: eine Utopie, an der sie auch noch selbst mitwirken konnten. Da ist die kleine Utopie des Zohran Mamdani: von einem anderen New York, in dem Wohnungen bezahlbar sind, in dem es kommunale Supermärkte mit niedrigen Preisen gibt, kostenlose Busse und Kitas für alle. Eine Stadt, die von einem Mann regiert wird, der nicht im Interesse der Reichen, sondern im Interesse der vielen agiert.

Und dann ist da noch eine größere Utopie: von einer anderen Welt, in der es eine Alternative gibt zum profitgetriebenen Techno-Faschismus der Rechtskonservativen und dem etwas freundlicher daherkommenden Neoliberalismus der Liberalen, der gleichermaßen die Interessen der Reichen an erste Stelle setzt. Mamdani ist zwar nicht der systemstürzende Kommunist, zu dem ihn seine Gegner machen wollen. Doch seine Kampagne öffnete Raum, zu träumen, dass doch alles anders sein könnte.

Natürlich können auch Grüne und SPD sich in ihren Wahlkämpfen strategisch an der Mamdani-Kampagne oder dem in vielerlei Hinsicht ähnlichen Bundestagswahlkampf der Linkspartei orientieren. Runtergebrochen ist die Formel banal: drei Kernthemen, die die Sorgen der breiten Masse ansprechen, Lösungsvorschläge in knappe Slogans packen und diese über eine kluge Social-Media-Strategie bewerben. Wer aber denkt, das allein reiche aus, um Massen an veränderungsdürstigen Menschen hinter sich zu vereinen, irrt.

Es braucht Rückgrat, um zu inspirieren

Mamdani hatte nicht einfach bloß ein gutes sozialpolitisches Programm. Er wurde als glaubhafter Antagonist zur bestehenden Ordnung wahrgenommen. Weil er von Beginn an das Rückgrat zeigte, auch extrem angreifbare Positionen wie seine Palästina-solidarische Haltung standhaft zu vertreten.

Man kauft ihm diese auch gerade deshalb ab, weil er schon seit seiner Uni-Zeit in linken Bewegungen wie der Palästina-Bewegung oder Kämpfen für migrantische Ar­bei­te­r*in­nen verankert ist. Hätte Mamdani kontroverse Positionen gescheut, hätte er nicht die Glaubwürdigkeit gehabt, um eine ganze Generation junger Linker zu inspirieren, die von der glattgebügelten Rhetorik der Demokraten desillusioniert sind.

Der Vergleich zwischen Berlin und New York hinkt an vielen Stellen. Aber eins ist sicher: Hiesige Parteien wie SPD oder Grüne haben nicht den Mut, einen kontroversen Außenseiterkandidaten wie Mamdani zur Wahl aufzustellen.

Statt für angreifbare, aber richtige Positionen geradezustehen – sei es in Sachen Gaza, der Migrationsfrage oder beim Bürgergeld –, haben die mitte-links Parteien in den vergangenen Jahren stets darauf gesetzt, Kontroversen kleinzuhalten und sich an den rechten Diskurs anzuschmiegen. Vermutlich hätten sie jemanden wie Mamdani wegen seiner pro-palästinensischen Positionen aus der Partei geschmissen.SPD und Grüne – das sollten die Parteien inzwischen eigentlich verstanden haben – sind das deutsche Äquivalent der Establishment-Democrats.

Und die Linke profitiert bislang davon. Doch selbst bei der Linken werden Menschen wie Mamdani nicht in die vorderste Reihe gestellt – aus Angst vor Kontroversen. Ob eine handzahme Kandidatin wie Elif Eralp bei den Bürgermeisterwahlen in Berlin wirklich in der Lage ist ein Mamdani-ähnliches Momentum zu schaffen, bleibt deshalb abzuwarten.

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Pauline Jäckels
Meinungsredakteurin
Redakteurin im Meinungsressort seit April 2025. Zuvor zuständig für die parlamentarische Berichterstattung und die Linkspartei beim nd. Legt sich in der Bundespressekonferenz gerne mit Regierungssprecher:innen an – und stellt manchmal auch nette Fragen. Studierte Politikwissenschaft im Bachelor und Internationale Beziehungen im Master in Berlin und London.
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142 Kommentare

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  • Herr Mandami hat im Wahlkampf versprochen die Steuern für Riche zu erhöhen, um damit soziale Projekte zu schaffen.

    Nur kann der Bürgermeister von New York City keine Steuern erhöhen. Das kann nur der Bundesstaat New York. Und der lehnt höhere Steuern für Reiche ab.

    Das wusste Herr Mandaimi natürlich voher, der ist also nicht besonders ehrlich.

  • Eine Empfehlung für die Kommentator:innen:



    Ein Artikel von Daniel Sokatch in Haaretz vom 23.10.25, Titel: The Gaza War Opened a Moral Chasm Between American News and Israel

  • Mit seinen gerade 34 Lenzen, lebt Mamdani zumindest wohl noch in der Gegenwart und wird in der Lage sein, zukunftsorientierte, soziale Politik zu gestalten.



    Wir sollten unsere Politiker über 67 Lebensjahre - in den wohlverdienten Ruhestand verabschieden. Unser Senior Kanzler Friedrich ist schon 3 Jahre drüber, gerade festgestellt...

    • @Alex_der_Wunderer:

      Ich stimme Ihnen von Herzen zu! Männer von gestern sollten nicht die Welt von morgen festfahren!

    • @Alex_der_Wunderer:

      In Betrieben läuft es meist dort am besten, wo Alte mit Jungen und umgekehrt mit Respekt umgehen und versuchen, bewusst voneinander zu profitieren.

      Ich stimme Ihnen insoweit zu, dass mehr Junge in der Verantwortung bedeuten würde, mehr langfristig verantwortliche Entscheidungen zu treffen. Und das wäre gut so.

      Trotzdem sind die Erfahrenen deswegen kein nutzloser Kompost, mit dem man so umgehen sollte. Die Erfahrenen können sehr viel dazu beitragen, die Wiederholung von Fehlern zu vermeiden, die sie selber oder ihre Vorgänger machten.

      Außerdem haben auch sie berechtigte Interessen, die sie vertreten dürfen.

    • @Alex_der_Wunderer:

      CDU-Politik heißt in den Staaten Sozialismus und Soziale Marktwirtschaft ist dort Kommunismus.

    • @Alex_der_Wunderer:

      Nun ja, Adenauer als Gegenbeispiel, bei aller Kritik auch an ihm. Wobei der OB von Köln war, Chef des Preußischen Staatsrat und auch sonst mehr politische Erfahrung gesammelt hatte als Finanzhaie unterstützt.

      Wahlen müssen den Wechsel schaffen, und da muss mensch ja nicht mehr automatisch Union wählen, wenn der Kanzler offensichtlich eher der Oppositions-Rhetoriker und nicht so der Regierungs- oder Strategiefähige ist.

    • @Alex_der_Wunderer:

      Her Mandami wil mit Steuererhöhungen für Reiche soziale Politik gestalten. Nur kann der Bürgeremeister von New York City keine Steuern erhöhen. Das kann nur der Bundestaat New York und der lehnt ab. Das wusste er natürlich schon im Wahlkampf. Der lebt also kaum in der Gegenwart.

      Und einen Bürgermeister mit einem Bundeskanzler gleichzusetzen hinkt wohl.

  • Wow, vielen Dank für die letzten drei Absätze liebe Pauline. Völlig unabhängig von der Person Mamdani spricht das am Ende Geschriebene dem Bürger in der Mitte aus vollstem Herzen!

  • Seid ihr euch bewußt, wen ihr da bejubelt. Welche Personen so zu seienem Umfeld gehören.

    • @Querbeet:

      Ja und??

    • @Querbeet:

      Ergänzen Sie gerne konkreteren Klartext, und auch, wie weit das von Belang ist.



      Mit jener rhetorischen Methode wurden schon andere runtergeputzt, die sich erlaubten, Finanzinvestoren Kontra zu bieten, deshalb die Nachfrage.

      • @Janix:

        Die Islamistin und radikale Antisemitin Linda Sarsour zum Beispiel. Sie lobte radikale religiöse Persönlichkeiten, verteidigte Terroristen, verunglimpfte Frauen, die den Islam verließen, und ließ keine Gelegenheit aus, den Westen zu beschuldigen.



        Bei einer Demonstration für den Aktivisten der Terrororganisation "Islamischer Dschihad", Muhammad Allan nahm sie teil. Der Aktivist saß wegen der Beteiligung an einem Selbstmord-Attentat in einem israelischen Gefängnis. 2019 sagte Sarsour, Israel basiere auf der Idee, dass Juden allen anderen überlegen seien.

  • Vielleicht erzeugt Mamdani ja eher umgekehrt den Deutschland-Moment: die Anhebung der Sozialquote von 20% (USA) auf 30% (DE)

    Das Wording in den Staaten ist einfach nur daneben. Dort ist man schon Sozialist, wenn man wie die CDU die Mütterrente einführen will.

    • @Rudolf Fissner:

      Herr Mandami ist BÜRGERMEISTER und nicht Präsident der USA. Der kann noch nicht einmal Steuern für Reiche erhöhen wie er im Wahlkampf behauptet hat. Das können in den USA nur ein Teil der Bundestaaten oder Bundesregierung. Ähnlich wie bei uns, die Bundesregierung und Bundesländer.

      Und mit der Steuer die er gar nicht erhöhen darf wollte er soziale Projekte förden. "Schuld" ist dann der Bundestaat New York weil er gegen Steuerhöhungen für Reiche ist.

    • @Rudolf Fissner:

      Nebenpunkt: Die Mütterrente ist vielleicht nicht das beste Beispiel, weil sie Ärmeren gleich wieder wegverrechnet wird. Das ist CSU-Populismus.

      Das Sozialsystem der USA ist noch dysfunktional, zu teuer und zu wirkungslos zugleich bei Gesundheit vor allem. Als hätten unsere Privatversicherungslobbyisten komplett übernommen.

      Die Zahlen, die ich kenne, sind dabei, 2022, OECD: 26,7 % Deutschland und 22,7 % USA. Ein solcher Wert ist ja definitionsabhängig.

      Die Staaten könnten sich wohl etwas abschneiden. Was nicht heißt, dass wir derweil Däumchen drehen sollten.

  • Es ist Amiland. Wie man an Trump sieht, ein Land, dessen Bevölkerung sich noch lieber vera…n lässt als wir.



    Auch Mamdani lebt ganz bewusst von Versprechungen, die er nicht halten können wird, und das weiss er.

    Warum klappt das hier nicht? Weil die Linke in D nicht über derartige, charismatische und dabei mehrheitsfähige Figuren verfügt, -sorry, Frau Reichinnek.



    Und weil man der Linken (nicht der Partei) nach Schröder, mehreren GroKos und vor allem der Ampel nichts mehr glaubt. Dazu ist der Gegner Merz nicht derart polarisierend wie Trump, -außer in diesem Forum natürlich. 😂

  • Mamdani Moment. Was soll das sein? Ein «der Messias ist gekommen» Moment?



    Ein Heiland, ein Spalter des Meeres, der uns hindurch ins gelobte Linksland führt?

    Oha. Und in Gestalt welcher Person? Klingbeil? Dröge, Reichinek? LOL. Merkt ihr selber...?

  • Wie kann man nur einen Antisemiten allererster Güte mir so hoch loben? Er zeigt nur, dass, wie auch in vielen Gegenden Deutschlands, die Altparteien keinen vernünftigen Kandidaten mehr aufstellen kann. Ich würde mich in einer Stadt mit einem Antisemiten an der Spitze nicht wohl fühlen, egal ob New York oder Berlin.

    • @Wilfried Bergmann:

      Sie machen einen unbelegten strafrechtlichen Vorwurf, benutzen AfD-Vokabular ("Altparteien").



      Haben Sie noch andere Hobbies, sehr direkt gefragt?

    • @Wilfried Bergmann:

      Sein Antisemitismus wird weder in Amiland noch in D seine Bubble stören.



      Ganz getreu dem woken Grundsatz „es gibt keinen Rassismus gegen Weiße“.



      In D ist das nicht wesentlich anders.

      Überhaupt fällt es auch bei uns immer schwerer, den linken und rechten Rand auseinanderzuhalten. Menschenfeindlichkeit auf beiden Seiten.



      Die Einen haben ihre Feindbilder in Weißen, Männern, Boomern, Vermögenden, „Biodeutschen“, Juden bzw. Israelis und Rechten.



      Die Anderen haben Migranten, Muslime, Palästinenser und Linke, etc..



      Jedenfalls Andersdenkende jeder Couleur.

      Beide begründen ihre Regelbrüche mit der Minderwertigkeit der jeweiligen Feindgruppe und der Höherwertigkeit der „Opfergruppe“, -nur, dass Rechte diesen Terminus nicht benutzen. Dennoch ist deren erfundene Opfergruppe der „Biodeutsche“, der Mechanismus der Gleiche.



      In der Mitte dazwischen steht verschüchtert schweigend die große Mehrheit und wünscht sich die kostenlose Ausgabe von Psychopharmaka. 😂

      Uns droht tatsächlich die Gefahr eines solchen „Messias“. Es wäre das Ende unserer Freiheit, -egal, ob er von links oder rechts käme.

      Dank also an die Mittelmäßigkeit der deutschen Politik. Auf beiden Seiten.

      • @Hungerboomer:

        Bei unserer letzten Diskussion beschwerten sie sich über extreme Positionen und schrieben von der Sinnlosigkeit mit solchen Menschen zu diskutieren und nun sowas. Ich schließe mich der Antwort von Yonii an.

        • @Andreas J:

          Inwiefern ist meine Aussage hier anders?

          Aber selbstverständlich können, dürfen und sollen Sie anderer Meinung sein!

          Ich habe damit keinerlei Problem.

      • @Hungerboomer:

        Eieiei was ein Schmarrn 🙂‍↕️



        Also wer so überzeugt von der eigenen Weltanschauung ist, kann ja nur falsch liegen… wir sind alle aufm Holzweg aber du, lieber boomer, guckst nich mal wo du hindappst 🙈



        (Was das Risiko deutlich steigert, zu den besagten politischen Rändern abzudriften)



        Besorgniserregend finde ich, wo du den extremen Linken Rand ziehst. Antikolonialismus, Antirassismus, Feminismus, ökonomische Umverteilung, Antifaschismus. das sind alles keine extremen Postionen. Alles komplexe Themen, die wenn man genauer hinschaut, notwendig aus unseren fundamentalsten Werten ergeben. Alles Bewegungen, die auf Verbindung und Gerechtigkeit aus sind. Bewegungen, wo Mehrheitspositionen kritisiert, und nicht gewaltvoll angegangen und gehasst werden.



        Wenn das der extrem linke Rand wäre, würde es nur umso deutlicher zeigen, dass die Hufeisentheorie quatsch ist. Eben aufgezählte Bewegungen haben kein Menschenleben auf dem Gewissen - der extrem rechte Rand eben schon

        Verschüchtert, schweigend, nichtstuend einem Unfall zuzugucken ist keine Tugend, sondern unterlassene Hilfeleistung 🙃



        Wieso reagiere ich überhaupt auf so Hand- und Fußlose Argumentationen.. du willst ja garnicht diskutieren😕

        • @Yonii:

          Nur mal so am Rande: die Bundesregierung meldete 2024 insgesamt 93 Gewaltdelikte gegen AgD-Politiker. Alle anderen Parteien kamen zusammen auf 49.

          Soviel zur Heiligsprechung der ach so gewaltfreien Linken.

          Wenn man sich schon auf solche Sockel stellt, sollte das Bild von sich schon realistisch sein. Auch, wenn man die Gegenseite noch so sehr verachtet.

      • @Hungerboomer:

        Sollte man seit „Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft“ wissen.

  • Vielleicht kann man das Lachen Mamdanis durch aussagefähige Vergleiche charakterisieren.

    Wenn man Mamdais Lachen mit dem Lachen von Merz vergleicht, dann fällt auf, dass Mamdanis Lachen das Lachen eines Erwachsenen ist und dass es ehrlich ist. Es drückt echte Freude aus.

    Wenn Merz lacht, dann hat man Eindruck, das hat irgend ein Berater ihm gesagt, so nach dem Motto: "Wenn du mit Trump auf dem Sofa sitzt oder wenn du zum Völk über deine tollen zukünftigen Projekte sprichst, wie z.B. Abschiebung von 100.000 Muslimen, dann guck nicht immer so griesgrämig, sondern lächle." Und entsprechend sieht das Lachen von Merz dann auch aus. Er lächelt wie ein kleiner Junge, nicht wie ein Mann.

    Oder nimmt man das Lachen seines Vorgängers Scholz. Dies wirkte wie ein hinterlistiges Grinsen über irgend einen Erfolg, den wohl nur Scholz selber verstand und niemand sonst.

    Ich bin immer froh, wenn man in der Politik auch mal authentische Menschen sieht. In dem Sinne freue ich mich über Mamdanis Wahlsieg zum Bürgermeister in New York.

    • @Uns Uwe:

      Dass das ehrlich-fröhliche (aber merkwürdigerweise jederzeit beliebig abrufbare) 64-Zähne-Grinsen und -Lachen ein US-Nationalsport ist, der vor allem in Wahlen seine wichtigsten Wettkämpfe sieht, war Ihnen aber schon bewusst oder? Wer das nicht draufhat, wird dort "nicht mal zum Hundefänger" gewählt (nur vielleicht zum Senator für Vermont, aber das ist eher einen Ausnahme... ;-)).

      In Deutschland ist man - notgedrungen - etwas Kulturkreis-sensibler: Damit auch Hanseaten und Sauerländer überhaupt Chancen auf politische Ämter haben (und die Republik nicht per se von Kölnern, Rheinhessen und Oberbayern regiert wird), ist demonstrativer Frohsinn kein Wahl-Aufstellungskriterium.

    • @Uns Uwe:

      Die Handlungen und Werte einer Person interessieren mich mehr als die Mundwinkelhaltung.



      Merz hat vielleicht die Verantwortungsscheu und Regierungsbefähigung eines ewigen Halbstarken, doch was hätte das mit seinem Lächeln zu tun?



      Scholz hatte einen feinen britischen Humor für Mitdenkende, ein Kanzler m/d/w sollte dabei regieren, nicht so sehr unterhalten (meine Meinung).



      Über Mamdani erlaube ich mir noch weniger eine Meinung, weil ich über indischstämmige Familien in den USA wenig Interkulturelles weiß. Er ist offensichtlich sehr entspannt, witzig, pointiert und nimmt damit den Reaktionären den Stereotypenwind aus den Segeln.



      Inhaltlich hingucken können wir dabei trotzdem. Und vielleicht zumindest den politischen Mut wieder lernen.



      Es kann ja nicht sein, dass nur Rechtsreaktionäre die Politik gegen die Wirtschaft durchsetzen (und auf welche Weise!)!

    • @Uns Uwe:

      Nun, Jonathan Guggenberger indes scheint Mamdanis „Grinsen“ ja stark zu beunruhigen. Es war ihm immerhin wert, darüber in der taz einen Essay zu verfassen.



      taz.de/New-Yorks-n...rmeister/!6123490/



      Das zeigt u.a., wie sehr der (kommunale) Wahlsieg eines explizit linken Kandidaten in den Staaten selbst hierzulande Wellen schlägt und die „Arroganz der Macht“ (Fulbright) zu erschüttern vermag.



      Richtig unschön/dreckig wird es allerdings, wenn die Kampagne Mamdanis irgendwie mit Antisemitismus konnotiert wird, wie im New Yorker Wahlkampf geschehen … und leider finden sich hierzulande genügend Adepten, um dieses Spiel mitzuspielen.



      Und dummerweise finden sich auf linker Seite auch solche, die noch allzu bereitwillig über dieses Stöckchen zu springen bereit sind (welcher „Teufel“ die auch immer reiten mag).



      www.juedische-allg...lbstbestimmung-ab/

      • @Abdurchdiemitte:

        Stimmt, denn wieso sollten Linke nur auf die Idee kommen, einen so schamlos zur Schau gestellten Antizionismus zu hinterfragen? Und weshalb sollten sie sich denn auch nur ein bisschen dabei unwohl fühlen, wenn ein solcher Mensch dann (ziemlich offensichtlich) gestellt in jede Kamera grinst? Jubel über seinen Sieg ist im Angesicht der Weltlage völlig angebracht, aber der Mangel an linker Selbstkritik ist schon bemerkenswert. Man muss doch die offensichtlichen Dinge benennen,. unabhängig von den rechten und antikommunistischen Hetzern

      • @Abdurchdiemitte:

        Wenn Jonathan Guggenberger fragt, was hinter Mamdanis Lachen und Rhetorik stecke und dann die Anwort gibt, beides seien Täuschungsmanöver (um die Intifada zu verharmlosen) und bloße "Moralperformance" (!), dann wird damit ein bestimmtes, ideologisches Bild bedient, im Sinne von: "Traut den linken Moralisten nicht, hinter deren freundlicher Maske steckt die Amoral und das Böse."

        Und was den Anti-Antisemitismus betrifft, mit dem sowohl Mamdani als auch die Jugendorganisation der Linkspartei aktuell bearbeitet wird, so sollte inzwischen klar sein, dass jener nur eine Chiffre für die Bekämpfung alles Linken, Sozialen, Ökologischen und Menschenrechtlichen ist. Das lässt sich leicht zeigen, wenn man sieht, wie Trump, Merz und die AfD just auf diesen Zug aufspringen.

        Hier haben wir es mit einer Umwertung aller Werte und Begriffe zu tun, gemäß Nietzsche und Orwell, nach dem Motto: "Das Gute ist das Böse, das Edle ist das Niederträchtige, das Wahre ist die Lüge, die Moral ist die Amoral."

        Das haben Sie genau richtig verstanden.

        Sowohl die Linke in Deutschland wie auch in den USA tun gut daran, die Struktur dieses Angriffs zu analysieren und zu verstehen.

        • @Uns Uwe:

          In der Analyse des Antisemitismus war die Linksjugend schon mal weiter.



          www.linksjugend-so...en-antisemitismus/



          Warum hinter Positionen zurückfallen, die bestätigen, dass der Kampf gegen JEDEN Antisemitismus - und auch die Existenz eines israelbezogen Antisemitismus wird in diesem solid-Papier von 2015 überzeugend dargelegt -, einfach zur linken DNA gehören?



          Daran ändern auch der Gazakrieg und die Kritik der israelischen Kriegsverbrechen kein Jota und übrigens selbst die Kritik des (revisionistischen) Zionismus als Legitimationsinstrument zur Unterdrückung der Palästinenser (und dem Vorenthalten ihrer Eigenstaatlichkeit) nichts.



          Die Besetzung der Palästinensergebiete im WJL müsste der Linksjugend auch schon 2015 bekannt gewesen sein, trotzdem wurde zu diesem Zeitpunkt israelbezogener Antisemitismus noch als Thema identifiziert.



          Angriffe von Rechts zurückzuweisen ist eine Sache, linke Selbstkritik und -reflexion eine andere.

    • @Uns Uwe:

      Mamdanis Lächeln ist nicht authentisch.

    • @Uns Uwe:

      Menschen mit allzu großem Sendungsbewusstsein stellen sich und ihre Positionen nicht in Frage. Da fällt ein authentisches Lachen leicht.

      Man kann sich davon blenden lassen, man kann sich aber auch entscheiden, die Taten zu beurteilen und sonst nichts.

      Warten wir es ab.

      • @Hungerboomer:

        Großes Sendungsbewusstsein braucht es in den Staaten nun mal, um angesichts personalisierter Wahlkampagnen politisch erfolgreich zu sein. Und ich behaupte mal, die US-Wähler wissen das viel besser als diejenigen hierzulande.



        Mamdani hat nicht viel besser und anders gemacht als andere Kandidaten in den Staaten, unabhängig der politischen Couleur. Im melting pot NY ist ihm damit nur die Zuspitzung viel besser gelungen als seinen Gegenkandidaten.



        Cuomo - obwohl aus dem Stall der Democrats - war der Kandidat des Establishments und der New Yorker Finanzelite, die Millionen Dollar in dessen Kampagne pumpte. Möglicherweise war DAS aber nicht entscheidend, dass die New Yorker mehrheitlich für das „Gegenkonzept“ Mamdani votierten (Cuomo lag interessanterweise in den unteren Einkommensschichten deutlich näher an Mamdani dran als in der Mittelschicht).



        Böse Zungen - pro-israelische Lobbyisten in den Staaten (und selbst hierzulande) - behaupten, es hätte am Antisemitismus gelegen, der im „linken“ migrantischen NY Mamdani Auftrieb gegeben hätte … m.E. eine schiere Übertreibung, die allerdings zeigt, wie erbittert in NY die Kampagne der Finanzelite gegen Mamdani geführt wurde.

        • @Abdurchdiemitte:

          Da haben Sie tatsächlich Recht. Ein Grund, warum mir unser Wahlrecht und unser Mehrparteiensystem wesentlich sympathischer ist, obwohl es oft beamtenhaft dröge erscheint.

          Antisemiten in NY werden ihn sicherlich gewählt haben. Der linke Antisemitismus ist ja der „bessere“, legitimere. Dass das die Wahl entscheiden konnte, glaube und hoffe ich nicht.

  • Frau Jäckels preist nicht in ihre Rechnung ein, dass das Konzept Mamdani zwar unter den spezifischen Bedingungen NY’s funktioniert hat, höchstwahrscheinlich jedoch im Rest der Staaten nicht funktionieren würde, weil zu radikal, zu „sozialistisch“. Die Democrats würden mit wehenden Fahnen untergehen, würden sie Mamdanis Wahlkampf andernorts einfach kopieren.



    In NY war es eben Mamdani, der punkten konnte, bei Gouverneurswahlen ist es möglicherweise die liberale Establishment-Kandidatin, im rust belt wird es vielleicht der konservative, weiße Gewerkschafter sein, der die die Wähler von den MAGA-Republikanern zurückholen kann.



    Deshalb wären die US-Demokraten mit dem Klammerbeutel gepudert, würden sie politisch weiter nach links rücken. Da es sich dort um stark personalisierte Wahlkämpfe handelt (wie auch dem Mamdanis), erscheint es sinnvoller, diese situativ auszurichten. Eine breite politische Aufstellung der Demokraten wird sich langfristig wieder als ein Vorteil erweisen, ist bei den ideologisch verengten MAGA-Republikanern erst einmal der Lack ab.



    Zwischen Newsom in Kalifornien und Mamdani in NY liegen Welten, aber beide bieten Trump Paroli … das ist es, was zählt.

  • "Warum SPD und Grüne keinen Mamdani-Moment erzeugen können"

    ROFL. Nach der Ampel gibt es da momentan gar nichts, mit dem sie wuchern können. Und die SPD ist nicht in der Opposition.

    Man kann auch nur den Kopf darüber schütteln, dass Linke sich Zustände wie in NY wünschen. Denn zu den Zuständen gehört immer auch ein alles zerschlagender dominierender Trump.

    Was für die Linke anliegt in DE ist eine Konsenspolitik mit der CDU/CSU gegen die AfD.

    Und Mamdami kann viel fordern. Z.B. "kostenloser Nahverkehr". Das haben unsere drei in Bremen RGR regierenden Parteien auch schon seit Ewigkeiten im Programm. Nur umgesetzt wird es nicht, obwohl der ÖPNV in deren Verantwortung liegt. Da kommen immer nur regelmäßige Fahrpreiserhöhungen bei raus.

    Vieles von dem was Mamdami versprach werden ebenso wie in Bremen nur leere Versprechungen sein. Es ist die miese Politik Trumps, die Mamdami hat gewinnen lassen.

    • @Rudolf Fissner:

      Möglicherweise kommen sie in Amiland besser damit klar, dass es sich um KAMPAGNEN handelt, um den jeweiligen Kandidaten zum Sieg zu verhelfen und dass das etwas ganz anderes ist als ernst gemeinte Wahlversprechen. Es geht also um emotionalisierte (und ideologische) Zuspitzung zwecks Mobilisierung des eigenen Wählerpotentials, die Wähler entscheiden mehr über die grundsätzliche Ausrichtung, weniger über einzelne konkrete Wahlversprechen.



      Wäre die gesellschaftliche Linke - dazu zähle ich neben der Linkspartei immer noch die SPD und die Grünen - in diesem Sinne kampagnenfähiger (im Jugendsprech: „abgefuckter“), gäbe es in Stadtstaaten wie Berlin oder Bremen für Mitte/Links-Koalitionen möglicherweise überhaupt nicht diese Legitimationsprobleme von wegen klammer Finanzen (und deshalb glaube ich auch nicht, dass Mamdani in NY an den Realitäten scheitern wird … oder Trump in den Gesamt-Staaten).



      Einige nennen das Populismus, andere sagen: der Zweck heiligt die Mittel. Die deutsche Linke verhält sich in dieser Hinsicht unheimlich skrupulös, bei der AfD scheint man das Prinzip leider besser verstanden zu haben.

      • @Abdurchdiemitte:

        Och jo ... wäre die Linke mehr wie die AfD, dann würde es uns besser gehen???!!!. OMG

        Was Linkspopulismus gebracht hat (Linkspopulismus war eine Zeit lang sogar die erklärte Strategie der Linkspartei) lässt sich in Ostdeutschland beobachten wo der Populismus dazu geführt hat die Wähler schon mal populistisch vorzubereiten bevor sie dann zur AfD gewechselt sind.

      • @Abdurchdiemitte:

        Die Grünen waren immerhin mal so kampagnenfähig, dass sie Vizekanzler und Außenministerin gestellt haben. Und was hat es gebracht außer internem Zoff? 🤪

  • Mamdani hat im Schmelztiegel New York, wo die Republikaner nie eine Rolle spielen, knapp gegen einen anderen Kandidaten aus dem demokratischen Umfeld gewonnen.



    Halte das jetzt weder für sensationell, noch für Deutschland vorbildlich.

    • @drafi:

      Sie unterschlagen, dass Cuomo in NY - eben in Ermangelung eines schlagkräftigen republikanischen Kandidaten - stark vom Finanzkapital gepusht wurde (um Mamdami zu verhindern). Und auch das demokratische Establishment hat sich nicht gerade für Mamdani ins Zeug gelegt.



      Zum Ende des Wahlkampfs war es unter den prominenten Democrats lediglich Barack Obama, der sich klar hinter Mamdanis Kampagne gestellt hat.

      • @Abdurchdiemitte:

        ""Zum Ende des Wahlkampfs war es unter den prominenten Democrats lediglich Barack Obama, der sich klar hinter Mamdanis Kampagne gestellt hat.""



        ===



        Und was ist mit Kamala Harris Zustimmung für Mamdani???

        „Sehen Sie“, sagte Harris auf die Frage, ob sie Mamdani unterstützen würde, „meiner Meinung nach ist er der demokratische Kandidat und sollte unterstützt werden.“ Die Interviewerin hakte nach und fragte direkt, ob sie seine Kandidatur befürworten würde, worauf Harris antwortete:

        „Ich unterstütze den demokratischen Kandidaten, natürlich“ -- genauso wie Bernie Sanders aus Vermont und die Abgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez aus New York-

        Harris gehört zu einer wachsenden Zahl von Unterstützern, die ihm in den letzten Wochen ihre Unterstützung zugesagt hatten.

        Quelle: interview mit ""Rachel Maddow on Monday night"" im Sender MSNBC, vom 24.09..2025

        Harris, Sanders und Ocasio-Cortez -- genauso wie andere -- nicht den prominenten Demokraten zuzurechnen ist ein Fehler ..............

  • Erinnert irgendwie alles an den Hype um einen gewissen Jeremy Corbyn (falls den noch jemand kennt). Corbyn trat ja mit ähnlicher Attitude auf, aber sein Antisemitismus wurde schließlich sogar der Labour-Partei zu viel.



    Sehr seltsam, dieses Verlangen nach einem Erlöser. Da lohnt es sich, mal wieder zu einem Klassiker zu greifen. Nämlich zu dem, was Max Weber zum Typus der charismatischen Herrschaft geschrieben hat. Ich paraphrasiere da mal: Sie zeichnet sich dadurch aus, dass an ihrer Spitze ein Mann oder Führer steht, dem übernatürliche oder übermenschliche oder mindestens außeralltägliche Kräfte oder Eigenschaften zugeschrieben werden, wobei es völlig gleichgültig ist, ob er diese tatsächlich besitzt, es kommt allein, dass seine Anhänger dies glauben. Konstitutiv für die Stellung des Führers ist daher die Gemeinde. Historisch gesehen, so Weber, sei charismatische Herrschaft stets an Umbruchsphasen geknüpft, die "charismatischen Führer" seien meist „Kriegshelden“, „Propheten“, „Demagogen“ oder auch „Helden der Straße“.

    • @Schalamow:

      Die Webersche „charismatische Herrschaft“ (verknüpft mit einem entsprechenden Begriff von Persönlichkeit) kann demnach also sowohl für einen Adolf Hitler als auch beispielsweise Martin Luther King Geltung beanspruchen.



      Was also wollen Sie damit in Bezug auf Mamdani aussagen?



      Da das Konzept bei Weber ja mit einer Vorstellung von Herrschaft verknüpft ist, müssten Sie seriöserweise auch darauf hinweisen, dass es sich bei der City of New York keineswegs um eine autoritäre Form der Stadtverwaltung handelt - wie es der POTUS für die gesamten USA wohl gerne hätte -, sondern um eine demokratisch legitimierte, selbst wenn man Mamdani autoritäre Züge unterstellen wollte.



      Der Möglichkeit des autoritären Amtsmissbrauchs durch einen negativ gewendeten Typus der charismatischen Persönlichkeit wären in dem Fall wohl enge Grenzen gesetzt … anders als beim US-Präsidenten, wo das aufgrund der nie korrigierten Geburtsfehler der amerikanischen Verfassung tatsächlich zum Problem werden kann (wie man derzeit anhand der zweiten Amtszeit Trumps gut erkennen kann).

      • @Abdurchdiemitte:

        Weber hat, das ist richtig, zwischen drei verschiedenen Formen der legitimen Herrschaft unterschieden, von denen eine die charismatische ist. Ich habe aber, wie Sie aus der Paraphrase ersehen können, weniger auf den Aspekt der Herrschaft abgehoben, sondern auf den Typus des charismatischen Führers, den Weber beschrieben hat. Vor allem aber auch auf die Gefahren, die damit verbunden sind, und die Sie mit dem autoritären Amtsmissbrauch ja ebenfalls angesprochen haben. Der charismatische Führer lebt von Projektionen und Erwartungen, die er realistischerweise gar nicht erfüllen kann, um den Erhalt seiner Stellung willen aber erfüllen muss. Inwieweit hier der Zuschnitt der New Yorker Stadtverwaltung Madami enge Grenzen setzt, weiß ich nicht; er wäre ja nicht der erste, der seine Möglichkeiten da weit überschätzt. Was mir aber grundsätzlich suspekt ist, und das war der Haupttenor meines Kommentars, ist die Gläubigkeit seiner Anhängerschaft. Das ist in meinen Augen schlicht vordemokratisch. Und ebenso ist mir suspekt, dass er, wie Corbyn oder Mélenchon, Antizionisten und Antisemiten anzieht.

        • @Schalamow:

          Eine „gläubige“ Anhängerschaft - und definieren Sie in diesem Kontext bitte „gläubig“ - dürfen also nur Faschisten hinter sich versammeln, mit deren Einsatz sie den Demokraten das Wasser abgraben, weil denen die Möglichkeiten der „asymmetrischen Kriegsführung“ (Einschüchterung, Gewalt, Hegemonie auf der Straße bzw. heutzutage in den sozialen Netzen etc.) versagt sind?



          Mit reinem Legalismus lässt sich die autoritäre Herrschaft jedenfalls nicht aufhalten.



          Ich hab‘s jetzt mal ein bisschen überspitzt (sarkastisch) formuliert, damit klar wird, was ich meine.



          Aber bitte nicht als Aufruf zur Gewalt gegen politische Gegner missinterpretieren … eher als Aufforderung, mal den eigenen (buergerschaftlichen) Grips einzuschalten, wenn es um das Zurückdrängen der Antidemokraten geht.



          Und nicht allein auf den VS und ein Verbotsverfahren zu setzen, das ohnehin in immer weitere Ferne rückt.

  • Warum SPD und Grüne keinen Mamdani-Moment erzeugen können?



    Weil die Linke in Deutschland sich sofort so zersplittert, wie es sich hier in den Kommentare sehr deutlich zeigt.



    Das wird hier nix.

  • Populismus in Reinkultur. Garniert mit einem Schuss Rassismus, aber wenn es der "guten" Sache dient, wird das gerne mal verziehen.

    • @Jan Schubert:

      Ich wundere mich auch über diesen Hype! Hauptsache, wie auch immer, gegen Trump. was da um die Ecke kommt, egal! Hauptsache gegen Trump! Rassist, Antisemitismus, Verherrlicher der Hamasmörder, Palästinenser und Terroristen? Egal, Hauptsache wir haben, vermeintlich, Trump einen mitgegeben.

  • Und wieder stellt sich die Frage, die kein Sozialist der Erde plausibel beantworten kann: Wer soll das alles bezahlen?

    • @SGouldo:

      Finanzierung durch korrekte Besteuerung von Millionen / Milliarden Kapitalvermögen und eine Art Lohnsteuer für Maschinen & Roboter in der Industrie.

    • @SGouldo:

      Die Logik, alle politischen Ziele erst mal durchzurechnen, ist Kleinkrämertum. Ich erwarte von Politiker*innen zunächst mal die Formulierung von Zielen. Und dann erst sehe ich mich nach Möglichkeiten um, die zu realisieren. Andersherum kann ich's auch gleich bleiben lassen.

      • @Perkele:

        „Alles, was die Sozialisten vom Geld verstehen, ist die Tatsache, daß sie es von anderen haben wollen.“



        Konrad Adenauer.

        Hier wird man ihn mehrheitlich ablehnen. Aber er war ein Demokrat und unter seiner Regierung hatten die Menschen eine positive Perspektive.

        Heute nur noch Weltuntergangsszenarien und immer neue Begründungen, warum schlechteres Leben alternativlos sein soll.

        Ich würde gern mal hören, was FÜR die Menschen konkret getan werden soll, -nicht gegen sie. Und zwar nicht nur für definierte Opfergruppen, sondern für ganz normale, arbeitende Menschen in der Mitte der Gesellschaft.

        Vorher sind mir Sonntagsreden ebenso gleichgültig wie Finanzjonglagen.

        • @Hungerboomer:

          Es gibt heute andere Probleme wie vor 80 Jahren. Die sind aber mindestens genau so teuer wie früher. Fragen Sie mal die Rückversicherer zum Thema Katastrophenschäden. Was für die Menschen konkret getan werden muss ist unpopulär und braucht langen Atem.

        • @Hungerboomer:

          Mehr politische Bildung für ganz normale, arbeitende Menschen, wäre schonmal ein Anfang.



          Dazu sollten auch unbedingt die Mechanismen von Meinungsmanipulation & permanente Indoktrination, gerade den ganz normalen Mitmenschen vermittelt werden.

          • @Alex_der_Wunderer:

            Sie erklären gerade den „Normalbürger“ pauschal für blöd.

            Genau diese belehrende Einstellung vom hohen Roß runter ist es, die Menschen von der Linken abstößt.

            Permanente Indoktrination gibt es. Von allen Seiten.



            Der Normalbürger ist klug genug, dies zu erkennen und selbst zu bewerten. In einer Demokratie muss man halt damit leben, dass sich nicht alle der eigenen Meinung anschließen. Das ist dann nicht per se falsch, sondern normal und anders.

    • @SGouldo:

      *Wer soll das alles bezahlen?*

      Die reichen Schmarotzer, die mit ihren CO2-Privatjets auch noch den Klimawandel "füttern".

      Das reichste ein Prozent (1%) Deutschlands besitzt rund 35 Prozent (35%) des Gesamtvermögens. In den USA wird es wohl noch schlimmer sein.

      ***Die Steuermodelle der Superreichen - PDF*** www.handelsblatt.c...ks-der-reichen.pdf

      • @Ricky-13:

        Genau. Wir verkaufen das Vermögen an die Chinesen und lassen es uns dann mit dem Geld gut gehen. Wozu braucht man Aldi-Supermärkte wenn es doch Temu gibt! 🤪



        Ich als Boomer bin dabei.

    • @SGouldo:

      Seine Antwort darauf war, dass die Millionäre mehr Geld für Propaganda gegen ihn ausgegeben haben, als er ihnen an zusätzlichen Steuern abzunehmen gedenkt. Für die Millionenverdiener wären es 2 (zwei) Prozent mehr, für die armen Bürger eine Chance auf Teilhabe in einer der reichsten Kommunen der Welt.

      • @Systemknecht:

        Nur hat er dabei unterschlagen, dass dieses "abzunehmen gedenkt" gar nicht in die Entscheidungsbefugnis der Stadt Ney York fällt, die zudem nicht monarchistisch vom Bürgermeister regiert wird...

        • @FriedrichHecker:

          Das wird auch Mamdani bewusst sein. Man wird sehen. Nur weil er es nicht allein entscheiden kann, heisst das nicht, dass seine Pläne nicht durchsetzbar sind.

    • @SGouldo:

      Die Suche nach der verschwundenen Plausibilität



      ===



      Elon Musk verfügt über ein Vermögen von ca. 500 Milliarden US-Dollar und ist damit der reichste Mensch der Welt. Mit seiner finanziellen und medialen Macht beeinflusst er nun in erheblichem Ausmaß den öffentlichen politischen Diskurs weltweit.

      Joseph Stiglitz (Wirtschaftsnobelpreisträger) veröffentlichte gerade einen neuen Bericht, in dem er erklärt, dass die wachsende Ungleichheit zwischen Arm und Reich ebenso bedrohlich ist für menschliche Gesellschaften wie die Klimakrise.

      Und bevor diese Warnung wirken kann, befeuert Elon Musk genau das und strebt ein nie dagewesenes Rekordgehalt von 900 Milliarden US-Dollar für die nächsten 10 Jahre an.

      Das ist total irre und wenn diese Kritik vorangig in konservativen Medien zu finden ist erklärt das Ihnen das hier etwas völlig aus dem Ruder gelaufen ist in der Form das diese Entwicklung Staaten und Gesellschaften zerstört.

      Dagegen sind die Forderungen von Mamdani Peanuts.

      • @zartbitter:

        Konservative mit Restverstand in den USA, man schaue und staune.

    • @SGouldo:

      Diese Frage können auch Neoliberale und Rechte nicht beantworten. Und so wie es aussieht, ist es ökonomisch besser, dass der Staat nichts hortet, sondern investiert, auch wenn die Schuldenuhr ein Minus zeigt.

      Wer soll die vielen maroden Brücken bezahlen? Die immer teurer werdenden und von immer mehr Menschen bezogenen Renten? Wer soll insolvente Großkonzerne mit Geld retten? Wer will schon mehrere Milliarden Euro für ein neues Atomkraftwerk bezahlen?

      • @Troll Eulenspiegel:

        "Wer soll die vielen maroden Brücken bezahlen?"

        Man könnte sie verkaufen unter der Bedingung, dass das eingenommene Geld für die Sanierung benutzt wird. Und in Zukunft müssten danndie Autofahrer per Maut für die Nutzung blechen 👍

        • @Rudolf Fissner:

          Wird wohl bald kommen, die Privatisierung unserer Autobahnen. So etwas hat unser Blackrocky schon im letzten Wahlkampf verlauten lassen.

          • @Alex_der_Wunderer:

            Würde es sie stören, wenn Sie nicht mehr für lau als "freier" die Autobahn runterbrausen können? Die Steuern könnten besser für den ÖPNV verwendet werden. Den Autoverkehr können Sie und die anderen Raser sich gerne selber finanzieren.

            • @Rudolf Fissner:

              Mir persönlich kann es in ein paar Monaten ja wurscht sein, dann bin ich Rentner.



              Aber wen treffen Sie hauptsächlich mit einer solchen Maßnahme? Genau! Pendler! Die müssen einfach. Und die „rasen“ auch nicht alle, sondern mühen sich, zur Arbeit zu kommen und sind auf D Autobahnen oft froh, eine Spitzengeschwindigkeit von 130 wenigstens mal ganz kurzzeitig zu erreichen.



              Ich weiss, wovon ich spreche. 60-100tkm im Jahr, davon 90km einfache Fahrt zur Arbeit.

              ÖPNV? Ein guter Witz! Wo ich mit dem Auto 50-60 Minuten brauche, beste Verbindung mit dem ÖPNV 3,5 Stunden. Wenn der Anschlußzug kommt…

      • @Troll Eulenspiegel:

        @zartbitter beantwortet die Frage nicht und @Troll Eulenspiegel antwortet mit Whataboutism und Gegenfragen. Könnten Sie etwas konkreter werden? Das einzige, was ich hier herauslesen kann, ist, dass der Staat mit neuen Schulden (?) bezahlen soll.

        • @SGouldo:

          Da Sie keine Studien lesen und die Ohren fest verschlossen halten --- das Ergebnis in einem Satz:

          Untersuchungen zeigen, dass in den USA seit 1975 rund 79 Billionen US-Dollar von den unteren 90 % an das oberste 1 % des Vermögens umverteilt wurden.

          Ursache: Dies wird auf eine zunehmende Einkommensungleichheit zurückgeführt, die sich in den kumulierten Kosten von Lohnverlusten für die unteren 90 % zeigt.

          Die Steuern auf diese von unten nach oben gespülten Einkommen sollten für öffentliche Ausgaben bestimmt



          sein - oder noch viel besser - Löhne anpassen und die gezahlten lohnabhängigen Steuern entsprechend nutzen.

  • "Wir müssen klar machen dass - wenn der Stiefel des New York Police Department auf deinem Hals ist -, es die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte sind, die ihn geschnürt haben' - so hat Mamdani wenige Wochen vor dem Grauen des 7. Oktober 23 (offenbar erfolgreich) bei z.B. "Black Lives Matter" nach Stimmen gefischt, klassisch 'die Juden' als Sündenbock präsentiert.



    .



    Und weiter: 'Besonders in New York gibt es so viele Möglichkeiten aufzuzeigen, wie jener Kampf dort mit kapitalistischen Interessen hier verknüpft ist' - das sind uralte antisemitische Verschwörungstheorien!



    .



    x.com/FreeBeacon/s...7Ctwcon%5Es1_&ref_



    .



    Auch von "Globalize the Intifada" hat er sich nicht wirklich distanziert - nur ein lahmes 'nicht meine Sprache'.



    .



    》Vermutlich hätten sie jemanden wie Mamdani wegen seiner pro-palästinensischen Positionen aus der Partei geschmissen.SPD und Grüne [...] sind das deutsche Äquivalent der Establishment-Democrats《 - im Ernst, zu 'altbacken' für Antisemitismus?

  • taz: *Hiesige Parteien wie SPD oder Grüne haben nicht den Mut, einen kontroversen Außenseiterkandidaten wie Mamdani zur Wahl aufzustellen.*

    Die Grünen müssen erst einmal wieder zu ihren "grünen Wurzeln" zurückfinden und die SPD hat jetzt - als Steigbügelhalter für einen BlackRock-Lobbyisten - endgültig gezeigt, dass sie nicht mehr zu einer sozialen Partei zurückkehren möchte. Die 'soziale Brandt-SPD' ist schon lange tot, deshalb kann man als sozial-denkender Mensch auch nur noch 'Die Linke' wählen.

    • @Ricky-13:

      BlackRock ist für die amerikanischen Bürger quasi die Rentenversicherung weil sowohl Demokraten wie auch Republikaner es nie hin bekommen haben ein den Staaten ein nachhaltiges Sozial- und Rentensystem aufzubauen.

      Grüne, SPD und Union müssen in DE auch nicht etwas fordern was es hier schon längst gibt. Wenn Mamdani die Sozialquote (USA etwa 20%) auch nur ein paar Prozent anheben kann, hat er noch lange nicht das Niveau in DE erreicht (etwa 30%)

    • @Ricky-13:

      Brandt war - wenn man ihren Sprachgebrauch anlegt - von 64 bis 67 "Steigbügelhalter" für einen alten Nazi. Hat ihm nicht geschadet, weil die Empörungsdynamiken nicht mit heute vergleichbar sind.

    • @Ricky-13:

      "Steigbügelhalter für einen BlackRock-Lobbyisten"



      Dann bliebe der CDU rein rechnerisch nur die Koalition mit der AfD. Ist es das, was Sie wollen? Und wie genau stellen Sie sich die Regierungsbildung nach den nächsten Landtagswahlen in Ostdeutschland vor? Über manche Aussagen kann ich wirklich nur mit dem Kopf schütteln. Koalitionen sind kein Wunschkonzert, das war noch nie anders.



      Und als "sozial-denkender Mensch" sollte man sich gut überlegen, ob man eine Partei wählt, die schon mal ein Land komplett heruntergewirtschaftet, aus ihrem ökonomischen Scheitern aber keine erkennbaren Konsequenzen gezogen hat.

      • @Schalamow:

        *Dann bliebe der CDU rein rechnerisch nur die Koalition mit der AfD.*

        Bravo, denn jetzt haben Sie es auch erfasst, weshalb die Merz-Union sich immer noch gegen ein AfD-Verbotsverfahren ausspricht, denn solange die AfD da ist, kann die Union die SPD erpressen, damit die SPD jede 'unsoziale Sauerei' mitmacht. Die SPD möchte nämlich nicht Schuld daran sein, dass wir Schwarz-Blau "regiert" werden. Friedrich Merz wird für den demokratischen Sozialstaat (Art. 20 GG) langsam zu einer echten Gefahr.

        *Über manche Aussagen kann ich wirklich nur mit dem Kopf schütteln.*

        Vorsichtig, denn wenn man zu viel mit dem Kopf schüttelt, dann kann das Hirn nicht mehr einwandfrei denken.

        • @Ricky-13:

          Es wird wieder die Linke sein, die wie in Griechenland schon mit den Rechten ein Bündnis eingehen wird: Die BSW in Sachsen bei der nächsten Wahl.

          Alles andere sind nur feuchteTräume der "CDU Zerstörer" ganz links und ganz rechts.

        • @Ricky-13:

          Tatsächlich scheint mein Gehirn schon etwas gelitten zu haben, denn mit der Logik Ihrer Argumentation hat es doch arg zu kämpfen.



          Also Sie möchten, dass die SPD die Koalition aufkündigt, damit der CDU tatsächlich nur die Option Schwarz-Blau bleibt? Ansonsten hoffen Sie, wenn ich Sie richtig verstanden habe, dass die AfD verboten wird (by the way: entscheidet weder die CDU noch sonstwer, sondern das BVG), damit, ja, was eigentlich? RRG? Die schaffen nach aktuellen Umfragen ja nicht mal mehr die 39%, die sie bei der letzten Bundestagswahl zusammen hatten. Eine Regierung also, die nur von einer Minderheit der Wähler gewollt, von einer klaren Mehrheit aber abgelehnt wird? Und Sie verstehen sich weiterhin als Demokrat?

          • @Schalamow:

            Das wird nun die Jahre seitens der CDU-Zerstörer von ganz rechts und ganz links so weitergehen. 🤪😵‍💫🤣

          • @Schalamow:

            Zum Thema Schwarz/Blau (Braun) haben wir beide uns auch schon mal auseinandergesetzt. Tatsächlich liegt mein Standpunkt dazu irgendwo zwischen Ihrem und dem von @Ricky-13.



            Nein, natürlich wünsche ich mir KEINE Koalition aus Union und AfD. Derzeit wirkt die Merz-CDU in dieser Frage jedoch sichtlich kopflos und zerstritten … wer das Thema Migration derart in den Mittelpunkt zerrt wie die Union, zeigt damit, dass ihm programmatisch ansonsten entweder der Groschen zur Mark fehlt - dann wären 25% Wählerzustimmung noch viel zu viel - oder man dient sich aus Hilflosigkeit oder Kalkül der AfD an.



            Der Streit um Wadephul ist nur der sichtbare Ausdruck davon, dass die Union hinsichtlich ihrer christlichen Wertebasis so gut wie entkernt ist.



            Und die SPD? Na, die befindet sich nehezu unentrinnbar in der babylonischen Gefangenschaft der Union. Bleibt sie darin gefangen, kann sie nur verlieren. Bricht sie daraus aus, verliert sie auch … und verschafft den CDU-Hardlinern die Legitimation, sich mit der AfD ins Bett zu legen.



            Übrigens bringt mich das Schwächeln des Mitte/Links-Spektrums noch auf eine ganz andere Idee: in den Niederlanden fusionieren PvdA und GroenLinks demnächst zu einer Partei.

            • @Abdurchdiemitte:

              Ich sehe das grundsätzliche Dilemma, dass die demokratischen Parteien im Grunde nicht koalitionsfähig sind, weil ihre jeweiligen politischen Zielsetzungen inkompatibel sind und Kompromisse von der eigenen Wählerschaft abgestraft werden.

        • @Ricky-13:

          Gut erkannt. Merz möchte nicht, dass wir RRG regiert werden.



          Das möchte erkennbar eine Mehrheit der Wähler auch nicht, trotzdem tun wir hier so, als ob eine unbotmäßige Union sich anmaßt, am Wahlsieger SPD vorbei zu regieren.

          Das Ganze heisst Demokratie. Manchmal muss man auch als Linker hinnehmen, nicht als Maßstab akzeptiert zu werden.

          Die AgD kann man gern verbieten, -nix dagegen.

          Die Kernfrage ist jedoch: was würde aus deren Wählern?

          • @Hungerboomer:

            „Das Ganze heißt Demokratie.



            Manchmal muss man auch als Linker hinnehmen, nicht als Maßstab akzeptiert zu werden.“ Zweifellos richtig, nur aus der SPD-Perspektive geht es ums die schiere Existenz als Volkspartei. Und auch für die CDU steht einiges auf dem Spiel, nämlich, sich im Kampf um die ohnehin zusammenschmelzende Mitte gegen die AfD zu behaupten. Union und SPD können sich in dieser Koalition keine gegenseitigen „Geschenke“ machen, jeder ist mit seinem eigenen Überleben beschäftigt.



            Linkspartei und Grüne können sich dabei noch (fast) entspannt zurücklehnen, denn sie werden (ohne eigenes Zutun) zumindest einen Teil der Wählerschaft aus der Konkursmasse der SPD übernehmen.



            Eine Mehrheit macht das freilich noch nicht, es bleibt bei einem Drittel der Wählerstimmen für die gesellschaftliche Linke in Deutschland … zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel.

            • @Abdurchdiemitte:

              Das ist leider so. Und es ist noch einige Zuspitzung zu erwarten, bis die Mehrheit in die Situation kommt, sich wirklich entscheiden zu müssen.

              Ich hoffe nur, dass zu diesem Zeitpunkt die Linke das attraktivere Angebot darstellt. Nicht in 50 oder 100 Jahren oder wenn der Kommunismus gesiegt haben wird 😂. Sondern ganz konkret zu den Themen, die die Mehrheit der Menschen heute bewegt.

              Sonst „gute Nacht“.

          • @Hungerboomer:

            AfD Wähler ?



            Ab zum Wehrdienst.

            • @Alex_der_Wunderer:

              Ausgerechnet Sie wollen denen auch noch Waffen in die Hand geben? 😲

            • @Alex_der_Wunderer:

              Das könnten wir wirklich mal aus der DDR adaptieren: für die größten Patrioten den 3-Jährigen. Dann wären wir sie ne Weile los.



              Und sie wüssten im Anklang, was sie verherrlichen.

          • @Hungerboomer:

            Bremen wird RRG regiert. Trotzdem wurden wieder die ÖPNV Preise angehoben, obwohl alle drei Parteien für den kostenlosen Nahverkehr werben in ihren Programmen. 🤓

            • @Rudolf Fissner:

              Na ja, man hat eben einen finanzierten oder keinen ÖPNV.

              Die normative Kraft des Faktischen. Macht auch vor Grünen und Linken nicht halt.

    • @Ricky-13:

      Selbstverständlich kann, wem am sozialen Frieden gelegen ist , nur Die Linke wählen. Leider müssen erstmal bei den Leutz die Einbrecher ein paarmal durchs Haus laufen , aber selbst dann fragt es sich, ob die Zusammenhänge erkannt werden können.

      • @Alex_der_Wunderer:

        Es hat keinen Sinn mehr, die 'Anderen' (Konservative, Neoliberale, Rechte) übernehmen auch in der taz schon die Meinungshoheit. Wir sind hier nur noch die "unwissenden Linken".

        • @Ricky-13:

          Selbstverständlich macht es Sinn, undemokratischen zu Rassismus tendierenden, unsozialen Mitmenschen, immer wieder Denkanstöße - vermitteln zu versuchen. Ihnen dabei den nötigen Spielraum bei der Eigenreflexion zu ermöglichen, die den Mitmenschen eine persönliche, soziale Entwicklung doch erst ermöglicht.

      • @Alex_der_Wunderer:

        Die putinfreundlichen Linke sieht wieder einmal nicht, wie die Einbrecher in der Ukraine im Haus wüten.



        Es wird mit einer putinfreundlichen Linken nie sozialen Frieden in Europa geben.

      • @Alex_der_Wunderer:

        Na ja, es ist ja gerade nicht die Linke, die Privateigentum respektiert…😂

        • @Hungerboomer:

          Das alte Vorurteil, trotzdem bleibt es falsch. Das persönliche Eigentum respektiert die Linke natürlich, schon immer. Nur das Privateigentum an Produktionsmitteln soll abgeschafft werden. Wer Millionen mit einem Unternehmen macht, muss vielleicht zittern, aber niemand will Ihrem Fernseher oder Ihrer Zahnbürste an den Kragen.

          • @Axotono:

            Wenn man immer nur wieso Niedersachsen nicht die Anteile an VW verkauft. Zumindest die Milliarden an Eigentum könnte man doch schnell flüssig machen und an die Armen verteilen.

          • @Axotono:

            Hatten wir schon, konnte weg.

            Irgendjemand wird an Stelle der heutigen Eigentümer die Rechte an den Produktionsmitteln innehaben.



            Genau: allmächtige, linke Funktionäre.

            Dem Fernseher oder der Zahnbürste, dem Sonntagsbraten oder der Banane, dem Haus, dem Auto oder was auch sonst noch immer wird es dann auch an den Kragen gehen. Nicht, weil Linke sie enteignen, sondern weil sie sie nicht mehr zu produzieren wissen. Sollte man eigentlich nicht schon vergessen haben.

        • @Hungerboomer:

          Wie kommen Sie auf so einen schrägen Film ?

          • @Alex_der_Wunderer:

            Er war vielleicht 89 schon 37 und hats selber erlebt.



            Bananen gabs in der Zeit davor dort nicht und es mussten Gurken als Ersatz herhalten und dem Auto ging es nicht an den Kragen weil man mit 37 noch immer auf eins warten musste bis es aus dem Plaste&Elaste Fleischwolf herausgedrückt kam.

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          • @Alex_der_Wunderer:

            DDR und der Rest vom Ostblock-Bums? Das war allerdings wirklich ein schräger Film.

            Die sozialistische Planwirtschaft mit „VEBs“ ist bisher weltweit den Beweis schuldig geblieben, zu funktionieren.

      • @Alex_der_Wunderer:

        Wenn ich nicht möchte, dass bei mir eingebrochen wird, muss ich die Linke wählen? Ist ja putzig. Klingt fast wie "Willst du nicht mein Freund sein, haue ich dir den Schädel ein".



        Gruseliges Zeug liest man hier.

        • @Katharina Reichenhall:

          Ich stelle fest, man kann sehr schnell missverstanden werden. Nachdem bei uns zum vierten mal ein Einbruch stattgefunden hat, ist doch die logische Erkenntnis daraus, es ist an der Zeit für unsere Regierung sozialere Politik zu erarbeiten, damit solch unerwünschten



          " Besuche " in Zukunft unterbleiben.

          • @Alex_der_Wunderer:

            Das tut mir sehr leid zu hören, dass bei Ihnen eingebrochen wurde und das schon zum vierten mal. Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie alles Gute, das zu überwinden.

            Nur sehe ich die Klammer zu einer sozialeren Politik nicht. Das unterstellt, dass Einbrecher grundsätzlich aus eigener sozialer Not keine andere Möglichkeit sehen, sich zu versorgen, als in fremde Wohnungen einzubrechen. Das mag für einige gelten, aber nicht für alle.

            • @Katharina Reichenhall:

              Also für uns sind da wirtschaftliche Gründe am ehesten plausibele Motive.



              Kann natürlich auch Langeweile oder aus psychischen Zwängen, bei den Tätern heraus motiviert sein.



              Ich bin trotzdem der Überzeugung, wenn es den Mitmenschen besser geht, bleibt auch der soziale Frieden im Land gewährleistet.

          • @Alex_der_Wunderer:

            Meinen Sie ernsthaft, die Einbrecher hätten bei Ihnen eingebrochen, weil ihnen aufgrund der nicht hinreichend sozialen Politik des Staates nichts anderes übriggeblieben sei? Das ist doch Unsinn.

          • @Alex_der_Wunderer:

            Wer fit genug ist einzubrechen kann auch arbeiten. Ansonsten ist das kein Problem der Sozialpolitik sondern der Gesundheitspolitk (Drogen)

  • Können wir vielleichtz - nur mal so als Vorschlag - ein klein bisschen Luft aus der Blase lassen, die gerade um Zohran Mamdani aufgeblasen wird? Es wird hier gerade so getan, als sei der Messias erschienen, der all unsere Probleme morgen früh bei einer Tasse Kaffe lösen wird. Mamdani hat noch nicht einen einzigen politschen Handschlag getan. Alles besser machen, das will jeder. Alles besser machen, das können wenige, Auch Zohran Mamdani wird sich sobald er im Amt ist nicht nur mit der Abgabe von griffigen Wahlversprechen beschäftigen müssen, sondern mit der Erfüllung derselben. Und mit all den Problemen, Einschränkungen, Rebound-Effekten und so weiter, welche die Realität vom Wahlkampf unterscheidet. Und vielleicht ist das der eigenbtliche Aspekt, der Grüne/SPD in den deutscnen naionalen und lokalen Regierungen von Zohran Mamdani unterscheidet. Erstere mussten sich den Anforderungen und Einschränkungen des Politik-Machens stellen, letzterer noch nicht.

    • @Jürgen Meyer:

      Herr Zohran Madami erinnert eher an die Schlüsselszene des Films "Big".

      Der kleine Junge steht vor dem Automaten "Zoltar speaks", wünscht sich was, steckt eine Münze ein und der utopischste Wunsch geht in Erfüllung. Ähnlichkeiten beim Namen (Zohran / Zoltar), Schriftzug (Zirkus) und Erscheinungsbild mögen Zufall sein, drängen sich geradezu auf.

      siehe www.youtube.com/watch?v=Q6RK4479XD8

      • @DiMa:

        Netter Vergleich 🤪

    • @Jürgen Meyer:

      Er ha deswegen noch nichts geleistet, weil es eine Übergangszeit gibt zwischen dem noch amtierenden Bürgermeister und Zohran Mamdani.

  • Schon erstaunlich, wie oft immer noch versucht wird, mit dem ganz großen Besen Einzelheiten aus fernen Ländern irgendwie auf das eigene Land zu übertragen. Ich dachte, die interkulturelle Kompetenz sei in Deutschland so hoch?



    Dann doch einmal der wichtigste Grund, weshalb er gewonnen hat:



    New York ist links, so links wie kaum eine Stadt in den USA.



    Und die Linken in New York, auch in den USA allgemein, haben selten jemanden von ihnen, den sie wählen können: Denn die Mehrheit bzw. die Gremien der Demokratischen Partei verhindern meist linke Kandidaten - siehe die letzten Präsidentschafts-Vorwahlen.



    Dass Mamdani sich "Socialist", also Kommunist nennt, ist kalkulierte Provokation - und natürlich nicht wahr. Sie ist dadurch möglich geworden, dass die Republikaner schon lange alles rudimentär Sozial als Kommunismus verschreien - wodurch sie den Begriff positiv aufgewertet haben.;-)



    Tatsächlich liegt er vielleicht auf Höhe Linksflügel der SPD. Die Mainstream-Demokraten führen zwar ein paar "woke" Thesen an; bei den harten Themen kommen sie stark auf die Union heraus. (Die Republikaner kann man aktuell wohl getrost in DNVP-Nähe verorten.) Mamdani ist also eine Art Willy Brandt in klein..

    • @Frauke Z:

      "Socialist" ist eher Sozialdemokrat als Kommunist.

  • Dieses Gerede von einem "Mamdani-Moment" ist nicht überzeugend. Mamdani ist als Kandidat der demokratischen Partei Bürgermeister von New York geworden, wo seit langer, langer Zeit praktisch immer der Kandidat der demokratischen Partei die Wahl gewonnen hat - und das nicht mal superstark gegen Cuomo. Im sehr viel weniger "blauen" Virginia ist eine sehr gemäßigte Kandidatin mit klarem Abstand Gouverneurin geworden, mit einem ähnlichen Kandidaten, der das gleiche in New Jersey geschafft hat. Wer jetzt ausgerechnet Mamdani als den "Star der Stunde" sieht, weil New York halt glamouröser ist, der geht in die falsche Richtung.

    • @Agarack:

      Von 1991 bis 2004 gab es republikanische Bürgermeister (Giuliani und Blomberg).Das ist nicht lange, lange her.

  • "SPD und Grüne – das sollten die Parteien inzwischen eigentlich verstanden haben – sind das deutsche Äquivalent der Establishment-Democrats."

    Das ist richtig. Sowohl das BJF (Bündnis Joschka Fischer) wie auch das BGS (Bündnis Gerhard Schröder) sind - gemeinsam mit CDU/CSU und FDP die Parteien für Krieg und Sozialabbau, für Massenabschiebungen Asylsuchender, für den Verfall der zivilen Infrastruktur und für die Bekämpfung von allem, was links und demokratisch ist.

    Deshalb können weder die Grünen noch die SPD den Mamdani tanzen.

    Was die Partei der Linken betrifft, so könnte sie vom neuen New Yorker Bürgermeister lernen, wie man selbstbewusst für soziale Ziele eintritt und dabei die Menschen auf der Straße mitnimmt, ohne sich im parlamentarischen Elfenbeiturm in die eigene Blase einzuschließen.

    Aber die Linken werden auch studieren müssen, wie stark Mamdani ab jetzt angegriffen werden wird. Sie haben durchaus die Möglichkeit, Mamdani im Zuge internationaler Solidarität zu unterstützen und dies für eine eigene linke Offensive in Europa zu nutzen.

    • @Uns Uwe:

      "...und dabei die Menschen auf der Straße mitnimmt."



      Wenn damit eher "die kleinen Leute" gemeint sind, dann scheint das laut NYT nicht zu passen:



      In den ärmeren Stadtteilen lag Cuomo lt. NYT um 13% vorne. Am stärksten war Mamdani in Queens, Manhattan und Brooklyn, eher reichen Stadtteilen.

      • @Desdur Nahe:

        Das ist doch eine Parallele zu Deutschland.



        Auch bei uns sind die Linken inzwischen mitnichten „Arbeiterpartei“, sondern die Partei postmaterialistischer, akademischer, saturierter Eliten. Passt doch.

      • @Desdur Nahe:

        Mamdani hat im so genannten "Kommunistenkorridor" am besten abgeschnitten.

        "The “Commie Corridor” is a swath of North Brooklyn and Western Queens that New York City organizer and researcher Michael Lange describes as “the young and hungry leftist base reshaping politics in New York City ..."

        indypendent.org/20...e-commie-corridor/

        Wenn man vier Einkommensklassen bildet, dann stellt es sich so dar:

        "Mamdani took 47 percent of voters in the lowest bracket, 55 percent of voters in the middle-to-low bracket, 55 percent of voters in the middle-to-high bracket, and 43 percent of voters in the top bracket. Cuomo was at 45 percent, 37 percent, 37 percent, and 51 percent, respectively."

        www.newsweek.com/u...n-mamdani-10995844

        Also, bei der untersten Einkommensschicht waren Mamdani und Cuomi gleichauf aber Mamdami hat in den beiden mittleren Einkommensklassen seinen Sieg eingefahren, während Cuomi die Oberschicht gewonnen hat.

        Anders gesagt: einfache Arbeiter - wohl meist ohne Perspektive - sahen in Mamdani keinen "Messias", qualifizierte Facharbeiter schon eher sowie junge, gebildete Mittelschichtsangehörige.

  • "Zohran Mamdanis großer Trumpf: seine charismatische Zugewandtheit".

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    Das sieht man an seinem »Globalize the Intifada«-Satz. Die Hamas hat ähnliches in ihrer 1988er-Charta, Artikel 7, stehen. Israel erkennt er als jüdischen Staat nicht an, er will die Forderungen der BDS-Bewegung zu einem Baustein seiner Regierung machen. Und weder will er die Hamas verdammen, noch deren Entwaffnung fordern. Das alles aber hat aus seiner Sicht mit Juden nichts, sondern allein mit Israel zu tun.

    »Globalize the Intifada«. Der weltweite Kampf gegen die Juden?

    An wen erinnert mich das bloß?

    Na ja, wenn gewisse Linke so auf das Zeugs abfahren, fühlt man sich doch sogleich an die Hufeisen-Theorie erinnert.



    Da hilft es auch nicht, wenn er kürzlich meinte, »liberale Zionisten« müssten in seiner Regierung »keinen Lackmustest fürchten«? Wonderful!

    Wie liberal ist er? Eher zum Fürchten.

    Und seine tollen sozialen Pläne werden in NY, eine der höchstverschuldeten Kommunen, die Finanzverwaltung konfrontieren. Spannend.

    Schulden, Versprechungen, Drohungen.

    Möge das diesem armen Deutschland erspart bleiben. Wir haben Problem genug. Und vor allem Juden geht es miserabel.

  • Das Problem aller Progressiven und Linken sind ihre verkrampften Moralvorstellungen, die ihnen grundsätzlich verbieten, im Wahlkampf Emotionen, knackige Sprüche oder einen Hauch Populismus zu nutzen, um die Wahl zu gewinnen. Ja, Linke dürfen nur mit dreimal überprüften staubtrockenen Fakten einen Wahlkampf bestreiten, alles andere verbietet ihre Moral.

    Wenn demgegenüber dann Rechte stehen, die mit verkürzten Slogans die Emotionen der Wähler ansprechen, ist klar, dass Linke nur verlieren können.

    Also wenn die Machtübernahme der Faschisten endgültig vollzogen ist und Deutschland in eine autokratische Diktatur umgewandelt wurde, weil der Populismus der Rechten einfach besser bei Wählern ankommt, können die Linken sagen: Blöd, dass wir jetzt alle ins Lager kommen und Deutschland verloren ist, aber immerhin haben wir nie emotionale Sprüche im Wahlkampf verwendet....ja, darauf könnt ihr dann echt stolz sein.

    • @tazzy:

      Wenn diese These stimmen würde, ginge es Männern, Juden bzw. Israelis, Menschen mit höherem Einkommen und allgemein Abweichlern von der woken „Lehrmeinung“ im linken Umfeld deutlich besser. 😂 Wenn es darum geht, Menschen zu belehren, wird doch auch links polemisiert, bis der Arzt kommt. Nur das Ganze mit akademischem Anstrich.

    • @tazzy:

      Wenn sie Linke Ihrem Resümee gefolgt wäre, hätte sie bei der letzten BTW die 5%-Hürde gerissen.

  • NewYork sind nicht die USA und Berlin ist nicht Deutschland. Ob ein Mamdani-Moment eher hilfreich oder kontraproduktiv für die Bewahrung demokratischer Mehrheiten ist wird sich bald zeigen.

  • Was die Autorin schon fast liebevoll als Utopien bezeichnet ist für mich nichts anderes als eine linke Form des Populismus. Jedem und allen wird alles und jenes versprochen, was sie gerade hören wollen. Die Zweifelhaftigkeit der Umsetzbarkeit tritt vollkommen in den Hintergrund.

    Grüne und Linke sollten daher gar nicht erst versuchen, dem auch nur im Ansatz nachzueifern.

    • @DiMa:

      Haben sie schon. Ging voll in die Hose.



      Schon die tolle, wirtschaftliche Belebung durch die grüne Transformation vergessen, die sie versprochen haben?

      Ganz Europa ächzt unter dem Green Deal und seinen Folgen.

    • @DiMa:

      Sehe ich genau so.

  • ""Weil er von Beginn an das Rückgrat zeigte, auch extrem angreifbare Positionen wie seine Palästina-solidarische Haltung standhaft zu vertreten.""



    ====



    1. Hardliner Positionen zu Gaza hat Mamdani schon längst wieder verlassen weil er genau weiß, das er seine Politik in New York kaum ohne das jüdische Establishment umsetzen Kann. New York City beherbergt ca. 1,1 bis 1,77 Millionen Juden und gilt damit als das größte jüdische Zentrum der Welt, was etwa 16 % der Bevölkerung der Stadt ausmacht.

    2.. Progressive Politik wurde vor allem durch die Zusammenarbeit von SPD und Grünen in Koalitionsregierungen in Bündnissen wie der rot-grünen Bundesregierung von 1998 bis 2005 umgesetzt.

    3.. Pauline Jäckels setzt auf Umfrageergebnisse seit Juni 2025



    aus denen hervorgeht, das eine rot-rot-grüne Koalition in Berlin eine Mehrheit von ca. 47 - 48% erreichen könnte. Wer von den



    3 Parteien die Mehrheit erreichen kann um den Bürgermeister stellen zu können ist längst nicht ausgemacht.

    4..Die alte rot-grüne Koalition wurde als gescheitert betrachtet, da sie die Ziele nicht erreichen konnte und sich intern zerstritten hatte.

    Ob sich diese Haltung verändert hat ist momentan nicht sichtbar.

    • @zartbitter:

      "Progressive Politik wurde vor allem durch die Zusammenarbeit von SPD und Grünen in Koalitionsregierungen in Bündnissen wie der rot-grünen Bundesregierung von 1998 bis 2005 umgesetzt."



      Agenda 2010?

      • @Francesco:

        Merz fand die bestimmt progressiv…

  • Es ist Mamdani für deutsche Verhältnisse Mitte mit linkem Flair, das entspräche der SPD oder evtl. den Grünen.



    In New York aber agierte er in einer Demokraten-Stadt, und als relativ linker Außenseiter mit viel Freiwilligen und eigenem starkem Einsatz und brillanter Zuspitzung.



    Die Rolle könnten hier Linke (oder Grüne) in einigen Städten tatsächlich spielen, das Rezept ist dabei wohl nichts für Redneck-Land oder Unterfranken. Auch dabei gilt: Das scheinbar Unmögliche denken. Umverteilung wäre etwa durchaus wieder möglich und dran. Zugleich nicht zu viel fest versprechen, denn nicht alles liegt in der Entscheidung der Wahl- Und doch auch den Schneid sich nicht gleich abkaufen lassen, mit gesellschaftlichem Druck geht ja doch einiges. Etwas komplex ist es doch.

  • V.a. nimmt es SPD und GRÜNEN keiner ab, wenn sie plötzlich die Sorgen und Nöte von Menschen wahrnehmen, um die sie sich jahrelang nicht wirklich gekümmert haben.



    V.a. die GRÜNEN haben in der Ampel-Regierung da eine Chance verspielt. Im Zweifelsfall war es ihnen wichtiger, irgendwelche Klimamaßnahmen zu bekommen als diese sozial abzufedern. Das Klimageld wurde sehr schnell kassiert, die FDP-Intrige rund um das Heizungsgesetz (Durchstechen des ersten Referentenentwurfs an BILD) hat dann ein übriges getan. Man hätte die Koalition besser platzen lassen sollen.



    Von der SPD erwartet seit dem Kabinett Schröder niemand mehr etwas. Sebst kleinere, sinnvolle Korrekturen an der Hartz-Gesetzgebung hat man gleich wieder kassiert unter dem Störfeuer von CDU und FDP.

    • @Libuzzi:

      Dass aus dem Klimageld nichts wurde, lag am FDP-geführten Finanzministerium.

      • @Francesco:

        Ja und das Habeck die 10 Milliarden an Intel direkt als unantastbar gesagt hat lag bestimmt auch an der FDP. Was lag den nicht an der FDP? Meiner Meinung eine billige ausrede um Themen, welche SPD und Grüne wenig wichtig wären, einfach unangetastet zu lassen. Übrigens haben sie den großen Kampf mitbekommen um die 60 Prozent von Medianlohn als Mindestlohn? Nein? Ich auch nicht. Den gab es auch nicht, wollte SPD und Grüne es doch als Wahlkampfthema. Die unten sind stimmvieh für SPD und Grüne. Davan bin ich als über zwanzigjähriger Wähler der beiden Parteien mittlerweile überzeugt. Und das lief mit Ankündigung

        • @Hitchhiker:

          Das Finanzministerium sah sich nicht imstande, ein Klimageld auszuzahlen.

          • @Francesco:

            Sehr glaubwürdig, wenn man den Apparat betrachtet, der es im Gegensatz dazu mühelos bewältigt, jedem Arbeitnehmer auch noch den allerletzten, beanspruchbaren Cent aus der Lohntüte zu fischen. 😂

  • Das bedarf keines Beweises, angesichts dessen, dass man hier die Schlaftablette Scholz mal zum Kanzler gekürt hatte und aus Proporzgründen Frau Baerbock statt Herrn Özdemir ins Außenamt berufen hatte. Parteigehabe war wichtiger und man möchte lieber mit hektischer vorgetäuschter Aktivität überdecktes Nichtstun, weil bisher nahezu alle Veränderungen seit 1982 zu Lasten der breiten Masse der Bevölkerung gingen, bei Sozen und Grünen meist ohne Not, bei der Union planvoll, weil die zeigen wer sie bezahlt.



    Was der Messias von New York tatsächlich erreichen kann hängt ja auch an den anderen politischen Gremien der Stadt, dass er die Verwaltung hinter sich hat und finanzieller Spielraum da ist. Man kann ihm nur wünschen, dass er die Nerven behält und die Kraft aufbringt.

    • @Axel Schäfer:

      Wenn Sie das Handeln der CDU jemals für planvoll im Sinne der breiten Masse der Bevölkerung gesehen habe, würde ich einen Gang zum Optiker nahelegen.

      • @christoph ganter:

        Ich schrieb " ... planvoll, weil die zeigen wer sie bezahlt. ..." damit meinte ich, dass sie machen, was die "Familienunternehmer" und andere Lobbyvereine, die die Union finanzieren, fordern.



        Bei denen weiß man es halt.

    • @Axel Schäfer:

      Finanzieller Spielraum in NY?

      Eine der höchstverschuldeten Kommunen der USA.

      Sorry, ich wünsche den Menschen in NY, dass sie weniger für ihre exorbitanten Mieten und Kita-Gebühren bezahlen. Doch freie Busse? Heißt ja nun auch wieder nichts anderes als dass dafür die Steuern erhöht werden.