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Attentat auf TrumpVoll daneben

Bernd Pickert
Kommentar von Bernd Pickert

Der Attentäter erreichte genau das Gegenteil dessen, was er vorhatte. Mit Blick auf den Wahlkampf sind die Schüsse für Trump ein Geschenk des Himmels.

Sicherheitsleute geleiten Donald Trump nach dem Attentat von der Wahlkampfbühne Foto: Gene J. Puskar/ap

D as Attentat auf Donald Trump hat alle Zutaten, in diesem Jahr entscheidend zum Wahlausgang beizutragen – und noch in mehreren Jahrzehnten Gegenstand von verschwörungstheoretisch inspirierten Diskus­sionen zu sein. Die Sekunden nach den Schüssen vom Samstag in jener Arena haben Bilder produziert, die Trumps gesamte Selbstdarstellung zusammenfassen: Opfer jeder Art von politischer, juristischer und physischer Gewalt seiner Gegner, aber stark, nicht unterzukriegen, ein Sieger, von Gott beschützt, der sein Leben riskiert, um für das wahre Volk zu kämpfen.

Eins muss man Trump lassen: In solch einem Stressmoment derartige Medieninstinkte zu zeigen wie auf dieser Bühne mit einem angeschossenen Ohr, ist eine sehr besondere Fähigkeit. Erinnerungen werden wach an den brasilianischen Rechtspopulisten Jair Bolsonaro, der in seinem ersten Wahlkampf um die Präsidentschaft im Jahr 2018 bei einem Messerattentat verletzt wurde. Bolsonaro nutzte das Attentat maximal aus und gewann die Wahl.

Für die nach der katastrophalen TV-Debatte zwischen Trump und Joe Biden ohnehin verunsicherten und in allen Umfragen klar zurückliegenden De­mo­kra­t*in­nen ist die Wahl nach dem Attentat noch schwerer zu gewinnen. Ihr ganzer Plan bestand darin, in den kommenden Wochen das Augenmerk der Öffentlichkeit komplett auf das „Project 2025“ zu lenken, jenes von der rechten Heritage Foundation koordinierte Regierungsprogramm für eine zweite Trump-Amtszeit, das so viele antidemokratische Vorschläge enthält, dass nach seiner Umsetzung die USA nicht mehr wiederzuerkennen wären.

Die Warnung vor einer Trump-Diktatur sollte auch die Biden-Zweifler*innen an die Wahlurnen bringen, um das Schlimme zu verhindern. Das bedingt scharfe Rhetorik – aber die ist nach dem Samstag kaum noch in dieser Form möglich. Dass es zuallererst Trump selbst und der sich daraus entwickelnde Trumpismus waren, die politische Gewalt als Mittel der Politik offen ins Spiel brachten, ist in so einem Moment fast vergessen.

Es war Trump, der 2016 auf einer Wahlkampfbühne ausrief, wenn seine Anhänger einen einzelnen Protestierenden aus dem Saal prügeln würden, würde er die Anwaltskosten übernehmen. Und das war nur der Anfang einer militanten Rhetorik, die am 6. Januar 2021 im gewaltsamen Sturm aufs Kapitol endete. Trump könnte nach dem Attentat mit einer moderierenden „Es reicht!“-Rede auf dem Parteitag die politische Kultur zum Besseren verändern. Aber niemand kann sich vorstellen, dass er das tun wird.

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Bernd Pickert
Auslandsredakteur
Jahrgang 1965, seit 1994 in der taz-Auslandsredaktion. Spezialgebiete USA, Lateinamerika, Menschenrechte. 2000 bis 2012 Mitglied im Vorstand der taz-Genossenschaft, seit Juli 2023 im Moderationsteam des taz-Podcasts Bundestalk. Bluesky: @berndpickert.bsky.social In seiner Freizeit aktiv bei www.geschichte-hat-zukunft.org
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69 Kommentare

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  • Moderation , Moderator

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    Die Moderation

  • Über zehn Jahre war man sich hier in Deutschland einig, dass Trump ein eingefleischter Lügner ist.



    Und jetzt sollen all diese Räubergeschichten, die man zu lesen bekommt, der Wahrheit entsprechen? Und diese tiefe Betroffenheit?

    Ich will sein rechtes Ohr sehen. Sofort!

    • @Nairam:

      Ich dachte sofort an das Ohr von Joschka Fischer.

  • Am besten noch thermonukleare Sprengungen in den Kellern des World Trade Centers um 8Uhr12...



    So ein Unfug.



    Das was dahinter steht? Nichts!



    Was er sich dabei gedacht hat? Nichts!Wir müssen demokratisch weiter arbeiten, weiter entwickeln. transnational gute Kontakte pflegen mit allen Regimegegnern: im und aus dem Iran, aus Weißrussland, aus Syrien und aus und in die USA.



    Sich nicht von Leidenschaften, Angst und Hoffnungslosigkeit überwältigen lassen!

  • jung und dumm. Oder unüberlegter Alleingang.



    Wo bleibt die breite Protestbewegung gegen Trump?

  • Nun ist der 20-jährige Attentäter tot.



    Letztes Jahr hat ein 18-jähriger einen rassistischen Amoklauf durchgeführt und sitzt im Gefängnis.



    Was geht bei den jungen Männern vor, ihr Leben derart zu ruinieren? Was haben die dort für ein Schulsystem? Was haben die für Maßstäbe? Ich verstehe es nicht.

    • @aujau:

      Na Klar. Liegt am US Schulsystem. Junge Männer, die am Rad drehen oder Amok laufen gibts bei uns natürlich keine. Höchstens in Winnenden, Erfurt, Hanau, München, Ansbach, Emsdetten, Bad Reichenhall, usw.

      • @Deep South:

        Nu hamses mir aber gegeben.



        Trotzdem bleibt die Frage, ob es was mit verkorksten Maßstäben und Zugang zu Waffen zu tun hat. Amokläufe dieser Art gibt es in USA nun doch öfter als hier.

        • @aujau:

          Ja sicher. Mit dem einfachen Zugang zu Waffen hat das schon sehr viel mehr zu tun. Zusammen mit einem rudimentären Sozialstaat ist das eine gefährlich Mischung.



          Mit dem Schulsystem hat das meines Erachtens halt nix zu tun. Das wird hierzulande oft verklärt. In der PISA Studie liegen die USA, und da insbesondere in den Bereichen Lesekompetenz und Naturwissenschaften, sogar vor Deutschland.

          • @Deep South:

            Ist das überall so oder muss man reich sein? Man hört und liest, dass die Sache für Native Americans und AfroAmericans im Schulsystem öfter mal anders aussieht. Warum dann sind die Amokläufer in den allermeisten Fällen Weiße?

  • "Mit Blick auf den Wahlkampf sind die Schüsse für Trump ein Geschenk des Himmels."

    --> Angesichts dessen, dass ein Mensch von den Schüssen ermordet , der Attentäter erschossen wurde und mutmaßlich mehrere Menschen noch in Lebensgefahr schweben empfinde ich die Wortwahl als ausgesprochen pietätlos.

    "Voll daneben" betrifft das nur Trump, bei dem Opfer hingegen traf der Todesschütze sehr gut.

    Nicht jeder vermeintliche Witz muss auch wirklich gemacht werden oder gut sein.

  • Wer Trump vorher nicht wählen wollte, es aufgrund des Attentats aber nun tut, gehört, wie die Amerikaner sagen würden, zu einer special kind of stupid.

    Das Ganze ändert nichts an seinen Straftaten und seiner extremen, gefährlichen Inkompetenz.

    • @Suryo:

      Nicht die werden ihm den Sieg bescheren, sondern sympathisierende Nichtwähler.



      Also Leute, die schon vorher zu Trump tendierten, aber vor dem Anschlag nicht wählen gegangen wären, weil kein Bock oder sonst was. Jetzt aber sind sie motiviert...

    • @Suryo:

      Seit wann hindert das seine Wähler*innen daran, ihm eine zweite Amtszeit zu bescheren?

      • @Nordischbynature:

        Eben.

        Was ich nicht nachvollziehen kann, ist, wenn Leute erst jetzt Trump wählen.

        "Ich konnte mich ja vorher nicht entscheiden, aber nachdem auf ihn geschossen wurde, weiß ich, dass ich Trump wähle" - wie dumm muss so ein Wähler sein?

        • @Suryo:

          Ist doch überall so, bei uns legt die Regierung nach gewonnenen Sportgroßereignissen auch immer ein paar Prozentpunkte zu.

        • @Suryo:

          Schauen Sie sich Deutschlands viertgrößte Stadt an, das lebenswerte Köln. Henriette Reker soll durch das Messerattentat an Popularität gewonnen haben. Obwohl sie erst mal sehr lange gesundheitlich amtsungeeignet war, auch nach der Wahl noch. Sie gewann die Wahl sehr klar, auch wenn es hypothetisch ist, was sonst passiert wäre.



          Das war jetzt mal eine "harmlose" Person im Gegensatz zu Trump.



          Mich hätte das nicht beeinflusst, doch sie zu wählen war vielleicht für einige ein Zeichen gegen das Attentat.

  • Hat nichts mir Politik zu tun.



    Ein ganz "normaler durchgeknallter" junger Amerkaner. Litt in der Schule unter Bullying. Liebte den Youtube Kanal "Demolition Ranch", Knarren und Explosionen.



    So eine Schiesserei passiert jeden Monat in Amerika, nur hat er ein hohes Tier angepeilt um berühmt zu werden.

  • "Geschenk des Himmels"....ja, die Variante wird Trump auch nicht auslassen: Gott ist sein Verbündeter- nicht etwa umgekehrt.

    • @Monomi:

      Dass Trump diese "Karte" bewußt spielt, oder es auch nur tut, weil seine PR-Leute ihm dazu raten, ist für mich beinahe "normal".

      Viel schlimmer finde ich, dass Evangelikale und streng-gläubige Christen auch der Meinung sind, Gott selbst habe die Kugel abgelenkt.

      Inzwischen hat sich auch ein Pfarrer gefunden, der behauptet, er habe das Attentat vorhergeehen und auch Trump darüber informiert.

      Dass bei dem Anschlag ein Unbeteiligter starb, fällt da gar nicht auf.

      Auch die Flut an der Ahr war für diese Leute ein Ausdruck des Zorn Gottes über die Abtreibung. Die hilflosen Behinderten, die damals vermutlich völlig verängstigt und hilflos in ihrer Wohngemeinschaft ertrunken sind, stören da auch nicht.

      • @ PeWi:

        Ganz schön gemein von Gott, den freundlichen Feuerwehrmann so sinnlos sterben zu lassen. Hätte er die Kugeln nicht besser ins Leere laufen lassen?

  • Das war's dann endgültig mit dem Wahlkampf.

  • Zu den amerikanischen Wahlaussichten schaue ich immer gern in diese einfache Quelle:

    www.oddschecker.co...al-election/winner

    Da wird jede Veränderung m.E. ohne ideologischen Hintergrund und ohne jede politische Absicht einbezogen.

  • Spannende Frage: wäre es wirklich eine Verschwörungstheorie, die hier Manipulation vermutet? Wird sich vielleicht zeigen. Nicht ungewöhnlich, aber extrem hilfreich, dass der Attentäter tot ist.

    Warum sind es eigentlich so oft Attentäter auf Autokraten, die so miese Schützen sind? Der Komplettversager Stauffenberg fällt einem ein. Bei Kennedy waren Profis am Werk, den hat es erwischt.

    Aber all das ist leider egal. Wenn das Desaster-Duell mit Biden nicht gereicht hätte, dieser Märtyrer-Event wird ihn auf den Thron katapultieren. Ich hoffe so sehr, dass ich mich irre.

    • @Jalella:

      Das Problem ist, dass Sie die tatsächlichen Konsequenzen noch gar nicht absehen können. In der Realität steckt nicht hinter jedem Ereignis eine bestimmte Macht.

      "Warum sind es eigentlich so oft Attentäter auf Autokraten, die so miese Schützen sind?" Auf 150m nur 10cm daneben ist unter realen Bedingungen (Nervosität, Windverhältnisse) für einen Amateur gar nicht mies. Er konnte sich ja nicht vor Ort einschießen.

      "Bei Kennedy waren Profis am Werk, den hat es erwischt." - Nach allem was man so weiß war das ein ziemlicher Glückstreffer.

    • @Jalella:

      Er war kein mieser Schütze. Trump hat im Moment des Schusses den Kopf gedreht.

      Im übrigen ist ein AR-15 kein klassisches Sniper-Gewehr, sondern ein Sturmgewehr (ähnlich dem M-16), das auf schnelles Feuer im offenen Kampf ausgerichtet ist. Darum wird es häufiger bei Amokläufen als bei Anschlägen eingesetzt.

    • @Jalella:

      Räusper. 'Stauffenberg' war eine Bombe, und die wurde offenbar noch verschoben.

      House of Cards (UK) für 'gut geplante' Attentate, mehr verrate ich nicht.

      Derjenige hatte genau einen Schuss, weil inzwischen die Sicherheitskräfte sofort abdecken, und Trump anders als Kennedy durch sein Korsett im freien Feld sofort aus dem Schussfeld ging.

  • (Von mir vor 12Std im Spiegel) Jetzt wird mit absoluter Sicherheit Trump gewählt. Das war "DIE" absolute Werbung, den großen "Freiheitskämpfer" (Rattenfänger v Hameln) zu wählen.



    Ohne irgendeinen der Artikel gelesen zu haben. Ich mutmaße mal.....



    Der Schütze war normalerweise mehr als gut genug, den Wilhelm Tell Apfel zu schießen



    Aber Oh Wunder Oh Wunder



    Wahrscheinlich hatte Trumpi nur einen Kratzer. Und So ein Zufall aber auch



    Der wichtigste Zeuge, der Schütze, ist Tod? Habe ich richtig geraten?

    • @Arjun G. G.:

      120m und sich bewegendes Ziel. Hmm.



      Plus für einen Stunt war es wieder zu nah dran. Dann müsste Trump sich selbst geschnitten haben und wie kamen die Verletzten/Toten um ihn herum?



      Als Hollywoodvorbelasteter: Ja, ausschließen tun wir nichts. Aber wahrscheinlich ist ein Attentat.

  • Um allen Verschwörungstheoretikern mal den Wind aus den Segeln zu nehmen: Auf 135 könnte nicht einmal Old Surehand mit Absicht ein Ohr an einem beweglichen Ziel treffen.



    Trump hat sehr viel Glück gehabt.



    Als Jäger schiesse ich regelmäßig auf 100 Meter. Eine unerwartete Bewegung oder der Wind hat Trumps Leben gerettet.

    • @Dirk Osygus:

      》Um allen Verschwörungstheoretikern mal den Wind aus den Segeln zu nehmen《

      Das wird Ihnen nicht gelingen, alleine die Annahme, jewand ließe sich auf diese Entfernung absichtlich ins Ohr schießen, um einen PR-Stunt abzuziehen, zeigt, was für ein aussichtsloses Unterfangen es wäre...

      Spannend allerdings, dass es Trump-GEGNER sind, die dies auch hier andeuten (krass auch die ursprüngliche Schlagzeile der Taz "Trump leicht verletzt")

      Zum Ablauf lässt sich noch ergänzen, dass der Attentäter gestört wurde, vermutlich also hastig geschossen hat:

      》Vor seinen Schüssen auf Donald Trump ist der Attentäter Thomas Matthew Crooks von der Polizei nicht unbemerkt geblieben. Ein Beamter habe ihn kurz vor der Tat auf einem Dach entdeckt, aber nicht unschädlich machen können, sagte der zuständige Sheriff von Butler County, Michael T. Slupe, mehreren US-Medien《

      www.sueddeutsche.d...yDpikBRiVzbXsqpoFL

    • @Dirk Osygus:

      Der gesunder Menschenverstand sagt mir, ohne Jäger zu sein, daß Sie komplett recht haben. Wer könnte so bescheuert sein, jemanden zu bitten, mit einer tödlichen Waffe aus 120 Metern Distanz auf das eigene Ohr zu schiessen?



      Das wird die Verschwörungstheroretiker in diesem Blog und anderswo aber nicht überzeugen.

  • Ja, dazu würde mir auch sofort der eine oder andere Name einfallen...

  • Der Attentäter war ja bekanntlich (Elmar Thevessen, ZDF) eingetragenes Mitglied der republikanischen Partei der USA, was meine Nachdenklichkeit zusätzlich zu all den anderen irritierten Fragen und Überlegungen ausgelöst hatte.

    • @noevil:

      Er hat sich als Republikaner ins Wählerverzeichnis eingetragen. Das ist etwas völlig anderes. Kann jeder machen.

    • @noevil:

      Er war kein MItglied der Republikaner, sondern nur eingetragener Wähler für die Vorwahlen der Republikaner. Das heißt gar nichts.

      In den USA kann sich jeder für jede beliebige Partei einschreiben, um an den Vorwahlen für diese Partei teilzunehmen. Man kann sich auch bei den Republikanern eintragen, um einen Kandidaten zu verhindern. Es gibt da kein Aufnahmeverfahren. Warum auch, ist ja keine Mitgliedschaft. Daher sollte man diese Einschreibung nicht zu ernst nehmen.

    • @noevil:

      Das versucht man bereits zu drehen - schliesslich hat der Junge den Demokraten mal 15 (!) Dollar gespendet. Und am Ende wird noch herauskommen, dass seine Mama mal an einem demokratischen Wahlkampfstand einen gratis Kugelschreiber angenommen hat. Alles klar? Demokratische Verschwörung!

    • @noevil:

      Er hatte auch für eine demokratische Kampagne gespendet.

      Also nix mit Eindeutigkeit.

    • @noevil:

      Kann sein, kann nicht sein.



      Auch die Repse sollten sich für Waffenkontrolle einsetzen. Dass nicht der nächste Hänfling auf einem Dach erschossen wird. Und andere mit.

    • @noevil:

      Laut Medienberichten hat er irgendwann auch einmal einen kleinen Geldbetrag an die Demokraten gespendet.

  • Wollen wir uns mal ehrlich machen und zugeben: "unsere Seite" nutzt natürlich auch jede mögliche Situation so hart emotional und populistisch aus, wie nur möglich.



    Ob das nun dieses Döp-lied oder eine Hetzjagd oder Reichstagstürmung oder sonst was ist..



    Warum sollte sich irgendjemand wundern, dass die anderen das auch so machen?



    Ist doch das gleich auch mit der Art der Rhetorik, da tun sich auch beide Seiten nicht viel bei Hass und Hetze.. Je nach aktueller Diskurshoheit ist halt mal der eine mal der andere der böse..

    • @Petzi Worpelt:

      Das sehe ich ganz anders.



      Im linken Spektrum wird eben nicht gehetzt oder Häme geäußert.



      Wenn eine Zwangsräumung und eine Abschiebung verhindert, aufgehalten werden konnte, empfinde ich Erleichterung.



      Zur linken Diskussionskultur gehört es, sich und seine Handlungen zu hinterfragen. Das beginnt schon mit Kritik an Verhalten von Männern.

      • @Land of plenty:

        "Im linken Spektrum wird eben nicht gehetzt oder Häme geäußert."

        --> Bitte mal Tag X und Lina E. zusammen googlen, was da so alles erklärt wurde. Der Tipp mit El Hotzo und Trump dürfte auch ziemlich passend sein. Der Volksverpetzer nennt Trump in seinen neuen Artikel auch offen einen "Faschisten" (www.volksverpetzer...-attentat-fakten/). Sylt ist auch ein aktuelles Beispiel, da ließ auch keiner locker, bis nicht der letzte Name veröffentlicht und ein Scherbengericht über jede Person durchgeführt wurde.

        Mit "angemessener Kritik" oder gar "Diskussionskultur" hat das alles nichts zu tun. Das ist Feuereifer oder eben "Hetze und Häme".

        Wenn Sie dies nicht sehen wollen, fair enough, das ist Ihr gutes Recht. Das heißt aber nicht, dass es nicht da ist.

      • @Land of plenty:

        Na dann googlen Sie mal was El Hotzo, ein Gagschreiber von Bömermann, zu dem Vorfall kommentiert hat.

  • Wer weiß, ob es nicht das eigentliche Ziel war, das für Trump ein Volltreffer sein könnte. Da fragt sich der nachdenkliche Zaungast natürlich, wer - falls zutreffend - eventuell der Drehbuchautor im Hintergrund wäre. Denn ein solcher Plan ist - aller bereits kursierenden Verdächtigungen zum Trotz - den US-Demokraten - und Biden schon gar - auch mit viel Fantasie einfach nicht zuzutrauen. Denen fehlt dazu einfach die Kaltblütigkeit, denn über die verfügen sehr sicher die politischen Konkurrenten, denen bekanntlich (sh. Sturm aufs Kapitol) keine irgendwelchen moralischen Bedenken im Wege stehen.

    Der erschossene Attentäter kann auch nicht mehr befragt werden. Kaum Antworten auf immer mehr Fragen.

    Letzte Frage: wie gut war der getötete Schütze eigentlich an der Waffe?

    Vielleicht ja auch nur eine weitere Verschwörungstheorie...

    • @noevil:

      Das ist schlicht eine Verschwörungstheorie. Das echte Leben ist nicht Wilhelm Tell. Aus 150m kann sich niemand gezielt aufs Ohr schießen lassen, die Idee ist völlig abstrus.

    • @noevil:

      Ja, nur eine weitere Verschwörungstheorie.



      Niemand, der bei klarem Verstand ist, würde einen solchen Plan umsetzen. Aber der Schütze war vermutlich nicht klar bei Verstand und könnte sich für besser gehalten haben, als er war. Und dann trotz allem Glück gehabt haben. Also wenn tatsächlich Trumpfan, dann ein extrem verwirrter Einzeltäter.



      Wahrscheinler aber ein Trumpgegner und immer noch ein extrem verwirrter Einzeltäter.

    • @noevil:

      Auf 150m Entfernung auf das Ohr zu zielen, wäre schon eine saublöde Idee. Man sollte diese Überlegung daher gar nicht erst weiterspinnen.

    • @noevil:

      Wenn das eine abgesprochene Sache war, heisst das das sich jemand für Trump das Leben nehmen lassen. Ein Mitglied der Demokraten. Das der Attentäter erschossen wird war ja wohl klar. Hat man denn wohl auch abgesprochen das der Feuerwehrmann getötet wird. Hat sich deswegen der Feuerwehrmann zum schutz auf seine Töchter geworfen weil er eingeweiht war?

      Und da der Schütze das Gewehr seines Vaters genutzt hat war er mutmaslich unerfahren.

      Ja, das ist nur eine verschwärungstheorie.

      • @Martin Sauer:

        Nicht notwendig. Lee Harvey Oswald mag auch damit gerechnet haben, davon zu kommen.

    • @noevil:

      Da wäre der magic Trick 'Bullet catch', bei dem der Illusionist das Geschoss mit den Zähnen fängt aber noch eindrucksvoller gewesen. #Verschwörungstheorie

    • @noevil:

      Wie gut?



      Nicht gut!



      Die Distanzen vom Dach zum Rednerpult die auf CNN genannt werden sind relativ gering für einen Gewehrschuß. Assault Rifles (ARxyz) sind nicht wie präzise Scharfschützengewehre - aber dafür reichen sie allemal aus. Trump hat unfassbares Schwein gehabt.... denn 99kommairgendwas solcher Gewehrschüsse auf ein Ziel so groß wie Trumps Quadratschädel treffen lethal. (Erinnerung: Kennedy wurde aus ähnlicher Entfernung in einem (weg)fahrenden Auto getroffen...)



      All das setzt natürlich die Absicht voraus, lethal treffen zu wollen...



      Die Erzählung, jemand hätte absichtsvoll hochpräzise knapp vorbei geschossen wird natürlich ebenfalls jahrzehntelang weiterleben....Selbst wenn die Ergebnisse des Täters aus dem Schießstand einmal bekannt werden sollten..

    • @noevil:

      Na ja, der Präsident genießt ja nach dem Urteil des supreme court Immunität, und das gilt nicht nur für expräsident Trump.

    • @noevil:

      Ganz klar Verschwörungstheorie!



      Mit einem AR-15 Gewehr so präzise zu treffen und nur das Ohr zu streifen ist selbst auf Nahdistanz schwer, aber auf 130 Meter unmöglich!



      Das kannst du nicht planen.

      Zum anderen, wenn man sowas plant, dann ganz kurz vor der Wahl um die Bilder ganz frisch vor der Wahl zu produzieren. In 4 Monaten spielen schon wieder andere Dinge eine Rolle.

      Und im dritten ist ein Mensch gestorben und 2 schwerverletzt worden. Das soll inszeniert worden sein?

      Und viertens wirst du niemanden finden der sein Leben gibt für eine solche Inszenierung und dann von ganzen Welt gehasst wird dafür.

      Das ist eine Verschwörungstheorie, dass es inszeniert wäre.

  • Was der Täter damit bezwecken wollte, weiß derzeit wohl niemand. Was aber wohl klar ist, es wird den Demokraten nicht helfen, sicher aber Trump. Für Biden, für die Demokraten wird es noch schwerer. Für mich wäre dies ein weiterer Grund, ein Wechsel auf die Zukunft vorzunehmen.

  • So sieht's aus. Das einzige, das jetzt noch funktionieren könnte wäre eine wuchtige Kampagne für restriktivere Waffengesetze.

    Vielleicht sorgt das für mehr kognitive Dissonanz bei den Trumpianern.

    Persönlich habe ich mehr Mitgefühl mit der anderen Person aus den Zuschauerreihen, die gestorben ist, als mit dem Kratzer am Ohr.

    • @tomás zerolo:

      "Das einzige, das jetzt noch funktionieren könnte wäre eine wuchtige Kampagne für restriktivere Waffengesetze."

      Trump (das Opfer) wird aber strikt dagegen sein und den üblichen Mist der Waffenlobby bringen. Wird also ein Schuss in die Hose.

    • @tomás zerolo:

      Das einzige was jetzt noch hilft wäre der radikale Schritt Biden fallen und die Vorwahlen nochmal in Kurzform laufen zu lassen. Das würde die Diskussion wieder auf die Demokraten lenken.



      Eine Diskussion über das Waffengesetz wäre zwar angebracht, aber wahlpolitisch unklug, da es viele konservative US-Menschen mobilisieren würde.

    • @tomás zerolo:

      Ich auch, aber das wird alles nichts helfen.

    • @tomás zerolo:

      Hey - es sind noch 4 Monate bis zur Wahl. Verrückte gibt's noch mehr als einen, äh....zwei.... ;-)



      Ein ähnlicher Attentatversuch auf Biden würde wieder alle Spielfiguren neu auf dem Spielfeld verteilen...



      Und das ist nur eine Möglichkeit...



      Trump ist nicht der Typ eine 4:0 - Führung einfach nach Hause zu spielen. Der ist noch gut für eine Dummheit, die für ihn alles ruiniert...

      • @Monomi:

        Das ist jetzt hoffentlich nicht ernst gemeint.

  • Politische Gewalt und allgemeiner Waffenbesitz sind Bestandteil einer speziellen perpetuierten Unkultur.



    www.deutschlandfun...texas-nra-100.html



    Meine 'kassandrische' Prognose: Das unheilvolle Pseudo-Mantra "mehr Waffen führen zu mehr mehr Sicherheit" wird Zulauf bekommen.

    • @Martin Rees:

      Klingt nach Ukraine.

  • "Der Attentäter erreichte genau das Gegenteil dessen, was er vorhatte."



    Die CIA weiß noch nicht was er vor hatte, das FBI auch nicht, aber die taz weiß es. Hut ab, ist einen Pulizer-Preis wert. *end ironie*

    • @Rudi Hamm:

      Na ja. Wenn jemand auf einen Kandidaten schießt, will er in 99% der Fälle, dass der Kandidat nicht gewählt wird...

    • @Rudi Hamm:

      Ja, merkwürdiges Vorpreschen.

  • "Das bedingt scharfe Rhetorik – aber die ist nach dem Samstag kaum noch in dieser Form möglich." Warum?



    Wer hat diese Konsequenzen seit Jahren heraufbeschworen? Es wird höchste Zeit dies zu spiegeln und ihn zur Verantwortung zu ziehen.

    Gleichfalls ist es keine sehr besondere Fähigkeit, In solch einem Stressmoment derartige Medieninstinkte zu zeigen wie auf dieser Bühne mit einem angeschossenen Ohr die Faust zu ballen. das deutet vielmehr daraufhin, wie krank dieser Mann ist.



    Aber die Medien machen diesen kranken Mann mit solchen Umschreibungen zu einem Helden.



    Wenn wir genau hinhören, werden wir bemerken, dass der "alte" Trump wie Biden viel zu oft ebenfalls Wörter und Begriffe verwechselt.



    Es sind eben alte Männer, die schon lange diese Politbühne den jüngeren überlassen sollten. Ihre Erfahrungen können Sie gerne, auch mit Aussetzern in aller ruhe außerhalb der Öffentlichkeit den Jüngeren als Rat mitgeben. Da haben sie dann auch genug zu tun und sind ausgelastet.



    Ob dieses Attentat dem Lügner, Verleumder und ... zur Wahl verhelfen wird, ist noch lange nicht ausgemacht.

    • @Sonnenhaus:

      Trumps erste Fähigkeit ist seine Ruchlosigkeit.



      Denn er hat ja nicht nur die Faust gezeigt. Soeben knapp einem Kopfschuss entkommen ist der erste Gedanke, dass man ihn nicht ohne Schuhe vom Podest bringt, wahrscheinlich wegen der Bilder. Und verlangt von Leuten, die ihn gerade mit ihren Körpern vor weiteren Treffern abschirmen, deswegen länger im Schussfeld zu bleiben...



      Das gibt erschöpfend Auskunft über seine Prioritäten...

  • Trump wäre nicht Trump wenn er das Attentat nicht für seine Zwecke instrumentalisieren würde. Die Polarisierung in den USA wird einen neuen Höhepunkt erreichen und dank der schlechten Performance der Demokraten wird ein Wahlsieg Trumps immer wahrscheinlicher. Europa sollte es der Nato gleichtun und sich wappnen für die neue Trump Ära. Ob es dazu in der Lage ist, darf angesicht des rechtsrucks in der EU jedoch bezweifelt werden.

    Ich denke eher AfD, Netanjahu oder Putin und Konsorten stellen schon einmal den Champagner kalt.