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Studie über DienstwagenprivilegienVerbrenner bekommen Milliarden

Durch Steuervorteile für fossil betriebene Firmenautos entgeht dem Staat eine Menge Geld, zeigt eine neue Studie. Das bremst die Verkehrswende.

Noch werden jedes Jahr fossile Dienstwagen mit Milliarden subventioniert Foto: Arno Burgi/dpa-Zentralbild/dpa

Berlin taz | 13,7 Milliarden Euro entgehen der Bundesregierung jährlich dadurch, dass sie Dienstwagen mit Verbrennermotor subventioniert. Das ist das Ergebnis einer Studie der Beratungsfirma Environmental Resources Management, die die Klimaschutzorganisation Transport & Environment (T&E) in Auftrag gegeben hat. Die Subventionen bremsten den Umstieg auf E-Autos, teilte T&E am Montag mit.

Bei einem Dienstwagen übernimmt in der Regel der Arbeitgeber die Anschaffungs-, Benzin- oder Ladekosten, die er allesamt von der Steuer absetzen kann. Laut der Studie verzichtet nur Italien durch die Subventionen mit 16 Milliarden Euro auf noch mehr Geld als Deutschland.

Bundesweit entstanden im Verkehr 2023 mehr als ein Fünftel aller deutschen Treibhausgasemissionen. Pkws, Motorräder und Lkws mit Benzin- oder Dieselantrieb sorgen für einen großen Teil dieses Ausstoßes. Für eine klimafreundliche Verkehrswende will die Bundesregierung mehr E-Autos auf die deutschen Straßen bringen – 2030 sollen es 15 Millionen vollelektrische Fahrzeuge sein. Zuletzt brach der Absatz der E-Autos hierzulande allerdings ein.

Auch das Steuersystem biete keinen echten Anreiz, auf E-Dienstwagen umzusteigen, kritisiert Susanne Goetz, Referentin für E-Mobilität bei T&E Deutschland: „Jedes Jahr subventionieren wir fossile Dienstwagen mit Milliarden.“ Goetz wirbt unter anderem für eine höhere Steuer auf Verbrennerdienstwagen, weniger Abschreibungsmöglichkeiten für ebendiese Verbrenner und für günstige E-Auto-Leasingprogramme für Menschen mit geringem Einkommen.

Neue Steuervorteile für teure E-Autos

Die Bundesregierung hat gerade erst weitere Steuervorteile für E-Dienstwagen beschlossen: Bald sollen sie auch für teurere E-Autos, die bis zu 95.000 Euro kosten, gelten. Bisher lag die Grenze bei 70.000 Euro.

„Mitten in der Haushaltskrise sollen Besserverdienende noch stärker von Steuervorteilen für noch teurere und luxuriösere Dienstwagen profitieren“, sagt dazu Jens Hilgenberg, Leiter Verkehrspolitik beim BUND. Das sei weder sozial noch ökologisch. Besser wäre, die Steuervorteile an ökologische Kriterien wie Strom- und Ressourcenverbrauch zu koppeln.

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58 Kommentare

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  • Bei dem meisten Kommentaren als auch bei der Autorin habe ich den Eindruck, dass die wenigsten wissen, was das sogenannte "Dienstwagenprivileg" eigentlich ist.

    Wer einen Dienstwagen fährt, versteuert 1% des Listenpreises pro Monat, zusätzlich zu seinem Gehalt. Bei einem Auto für 50 k€ also 500 € im Monat. Dazu kommt, dass Fahrten zur Arbeitsstätte und zurück mit 0,03% pro Kilometer versteuert werden, bei obigem Beispiel und 20 km zum Büro sind das weitere 300 € pro Monat, was den Dienstwagen für viele unattraktiv macht. Ich kenne einige, die darauf verzichtet haben.

    Der weitaus größte Teil der Dienstwagen sind nicht der Zahnarzt-Porsche oder der SUV des Geschäftsführers, sondern Kleinwagen in der mobilen Pflege, der Kombi des Servicetechnikers oder Vertriebsmitarbeiters im Außendienst oder des Monteurs im Handwerk. Für diese Menschen ist der Dienstwagen sehr wichtig und auch ein Gehaltsbestandteil.

    Sicher kann man das alles abschaffen, wenn man die Leute noch mehr gegen sich aufbringen will.

    • @Ramto:

      Ich bezahl 349 Tacken Steuern als 1% für nen fünf Jahre alten Astra Diesel und damit vermutlich mehr, als wenn ich ein Betriebsauto hätte wie mobile Pflege oder die Gabelstaplerreparaturfee. Was eben keine "Dienstwagenprivilegfahrzeuge" sind und auch von mancher Firmenseite gerne drauf geachtet wird, daß mit dem Transporter mit Anhängerkupplung am WE ned mal eben die Couch bei der Schwiegermutter am anderen Ende der Republik abgeholt wird...

    • @Ramto:

      "die Leute", ah ja?!?



      "Dienstwagen zur auch privaten Nutzung", um präziser zu formulieren ist ein Sozialabgabenvermeidungstrick, also auf Kosten Dritter, für das mittlere "Management", dem man nicht echtes Geld geben will. Echtes Geld wäre da transparent, klar, fair gegenüber den anderen.



      Die Sozialabgaben sind der Hebel, nicht so sehr die Steuer. Wobei auch da der mit hohem Steuersatz profitiert, der andere weniger. Wie Sie ja eigentlich selbst schon darlegen.



      Und der Trick bevorzugt die Autoindustrie einseitig noch mehr, also ökologisch und ökonomisch auch noch das Falsche.



      Wo wäre das Dienstbrötchen?

  • Also ein einfacher Vorschlag:



    Geschäftswagen mit Privatnutzungsmöglichkeit komplett abschaffen. Für Privatfahrten soll sich doch jeder ein Privatfahrzeug kaufen, oder?

    Müsste ich mir ein Privatfahrzeug kaufen, wäre es ein billiger Asiate und kein (teurer) Europäer. Bei den horrenden Strompreisen und fehlenden Lademöglichkeiten in DE wäre es auch sicher ein Verbrenner.



    Die Autoindustrie in der EU verkauft dann zwar noch weniger, aber das ist ja gut so! Die ehemals in der Autoindustrie Beschäftigten könnten ja dann in der Öko-Landwirtschaft oder in der Gastronomie arbeiten. Oder wir schulen die Arbeiter vom VW-Band einfach zu KI-Experten oder Ärzten um, denn die fehlen ja überall!



    Ich weiß zwar nicht, wer bei dieser "Verkehrswende" noch Geld für einen Restaurantbesuch hat und woher das Geld für das Gesundheitssystem kommen soll, aber egal...



    Hier werden ja nicht die Mitarbeiter subventioniert, schließlich zahlt man "geldwerten Vorteil" ans Finanzamt und viele Firmen haben auch noch einen Eigenanteil, den der Mitarbeiter zu tragen hat. Also von "Umverteilung von unten nach oben" kann hier keine Rede sein, das ist schlicht plumpe populistische Hetze!

    • @Jäger Meister:

      Genau: Pendeln ist nämlich auch wirklich Privatentscheidung.



      Die klugen Leute, die noch umweltschädliche Verbrenner produzieren, könnten tatsächlich Sinnvolleres und Wertvolleres herstellen. Was das Volksvermögen steigert und deren Zerstörung durch Umweltschäden vermeidet.

      Wir können besser, als nur Zuschüsse abgreifen und Lobby als Kernkompetenz wie die Autoindustrie. Freuen wir uns gemeinsam darauf.

      • @Janix:

        "Pendeln ist nämlich auch wirklich Privatentscheidung."

        Meinen Sie? Wissen wieviele Menschen es gibt, die nur deswegen einen Job haben weil sie pendeln? Die Alternative hieße Arbeitslosigkeit oder Umzug. Wobei letzteres kaum möglich ist wenn man unter ersterem leidet.

        • @Tom Tailor:

          Dann kann der Arbeitgeber das Pendeln fördern, wenn er die Arbeitskräfte dermaßen braucht.



          Sicher nicht der Staat, der dafür ja auch noch teure Straßen baut und Lärmschutzwände.



          Umzug zur Arbeitsaufnahme kann ansonsten bekanntlich aus dem Vermittlungsbudget bezahlt werden von der Arbeitsagentur - gerade in schwierigen Fällen.

  • Alles, was eine etwas geringere Steuer ist, also da wo der Staat bei der arbeitenden Bevölkerung etwas weniger abknöpft, als Subventionen zu diffamieren ist mir suspekt.

    Das Deutschlandtikett hingegen ist eine massive Subventionierung von Stadtmenschen und Grünwählern. Die Streichung der Steuerrückerstattung für z.B. den Agrardiesel ist keine Subventionskürzung sondern eine Steuererhöhung.

    Die Unterstützung von Fabriken (z.B. Northvolt) ist eine Subventionen. Das EEG ist eine riesige Umverteilung von arm zu reich = Subventionierung der Besitzenden.

    • @Otto Mohl:

      Ist es aber.



      Einigen wir uns aber, dass wir Reichen mehr abverlangen als Ärmeren.



      Dann sind es die Autos, die grob der reicheren Hälfte gehören. Und die bekommen noch kräftig Sahne auf den Kuchen?



      Deutschlandticket belohnt nicht die Radfahrer im Kiez oder anderswo, es belohnt die Vorstädter-Pendler. Aber viel weniger als ein Diesel- oder Dienstwagen oder Pendelzuschuss.

      • @Janix:

        Ich denke Sie rechnen sehr grob falsch. Es gibt in D ca. 40 Mio Haushalte und 49 Mio zugelassene PKW. Selbst wenn einige Haushalte 2 und mehr PKW besitzen kann kaum davon sprechen, dass in D nur der "reicheren Hälfte" Autos gehören. PKW-Besitz ist in D kein Privileg einer vermögenden Schicht,.im Gegenteil: richtig ist, das nahezu alle Menschen die einer Erwerbstätigkeit nachgehen, ein Auto ihr eigen nennen. Insofern sind steuerliche Anreize dort auch an der genau richtigen Stelle.

        • @Tom Tailor:

          Hälfte ist eine Verkürzung, der Rest aber nicht!



          Die, die die Autos haben, teils mehrere pro Haushalt, sind im Schnitt die Reicheren. Über Fakten müssen wir echt nicht diskutieren. Sie finden es rasch. Wirklich Arme haben sehr selten überhaupt auch nur eins pro Haushalt.

          Machen Sie sich frei von Ihrer eigenen Lage und eigenen Wünschen und keine Strohmänner, darum bitte ich.

          Ein Erwerbstätiger, bewusst ohne Auto, trotz aller Bezuschussung der Autoindustrie.

          • @Janix:

            Wirklich Arme sind i.d.R. aber auch nicht erwerbstätig, insofern brauchen wir über diese Gruppe gar nicht sprechen. "Reich" in diesem Sinne ist also jeder Erwerbstätige, der von seiner Arbeit leben kann. Sie sind der Meinung dies sind Reichere, ich sage, dies sind 80 - 85 Prozent der arbeitenden Bevölkerung, also eher eine normal-privilegierte Gruppe.

            Die von Ihnen genannte Gruppe habe ich zeitlang repräsentiert. Mit dem Ergebnis, das ich mir dann doch wieder ein Auto zugelegt habe. Zu einem Preis, den sich quasi jeder leisten kann ohne vermögend zu sein,

            • @Tom Tailor:

              Privathaushalte 69 Mio. Räder (ohne Pedelecs) zu 41 Mio. Pkw (2022, Destatis). Das Rad und der ÖPNV sind die Grundversorgung.



              In Berlin hat unter 1500€ netto quasi keiner ein Auto, so Verkehrsforscher A. Knie. Und ja, auf dem platten Land haben wir die Infrastruktur so verrotten lassen, Linien geschlossen etc., dass man da mit einem auch als Klapperding teuren Auto sich besser stellt, unterstützt von staatlichen Belohnungen des Auto-Komplexes.



              Ich kritisiere nicht den Einzeln, sondern ein System, das den Reicheren gibt und den ÖPNV für alle verludern lässt.



              Und sorry, in welchen Haushalten gibt es zum 18. den Neuwagen und in welchen gar nix?

              Und: Wer bekommt noch mal den Dienstwagen? Wer den auch zur privaten Nutzung zur offenen Verkürzung von Sozialabgaben? Wem gehört BMW?

    • @Otto Mohl:

      Ach, das Dienstwagen-Privileg ist keine Umverteilung von arm zu reich? Welche Gehaltsgruppen profitieren denn am meisten? Die von Krankenschwestern, Polizisten und Pflegekräften? Wohl eher nicht.

  • Autos sind in Deutschland was die Kühe in Indien sind.



    Sie sind heilig !



    Und die mit Verbrenner sind noch heiliger !

    • @Nina Zabienski:

      Kühe geben allen Milch (so Gandhis Punkt).

      Autos hingegen 'geben' Feinstaub, CO2, sonstige Abgase. Und hohe Kosten für die Allgemeinheit.

      Bei den Kühen verstehe ich es. Und nur bei denen.

  • Eine Firma kauft ein Auto und kann dieses über die Abschreibungen von der Steuer absetzen. Ja, was für eine Überraschung! Jedes Anlagevermögen setzt eine Firma von der Steuer ab. Die Autorin sollte sich vielleicht einmal mit den Grundlagen betrieblicher Buchhaltung auseinandersetzen. Im Übrigen zahlt der Arbeitnehmer/Arbeitnehmerin für den Dienstwagen den geldwerten Vorteil welches seine/ihre Steuerlast wiederum erhöht.

    • @Goodfella:

      Es senkt aber die Sozialversicherungsabgaben sowohl für Arbeitgeber, wie auch Arbeitnehmer. Das haben Sie in Ihrer Ausführung unterlassen. Absicht?

      • @Hatespeech_is_not_an_opinion:

        Bei einem Dienstfahrzeug erhöht der geldwerte Vorteil das zu versteuernde Monatseinkommen. Damit wirkt der geldwerte Vorteil erhöhend auf die Sozialversicherungsbeiträge. Wenn Sie Anspruch auf ein Dienstfahrzeug haben, liegen Sie allerdings meist sowieso gehaltsmäßig über der Beitragsbemessungsgrenze.

    • @Goodfella:

      Das würde beinhalten, dass Dienstwagen nicht zu 80% privat genutzt würden. Oder kennen sie ein anderes Anlagevermögen, dass nur 20% der Firma dient und dessen Wertverlust akzeptiert wird?

      • @Littleneo:

        Also ich kenne niemanden der seinen Dienstwagen zu 80 Prozent privat nutzt - es ist eher genau anders herum.

      • @Littleneo:

        Dienstautos sind meist Teil des individuellen Vergütungspaketes, also quasi Gehaltsbestandteil. Ich verzichte auf ein Dienstfahrzeug, lasse mir den Verzicht aber ausbezahlen. Für die Firma läuft das aufs Gleiche hinaus.

      • @Littleneo:

        Meine Dienstkarre brauch ich (mobile Arbeit, ist quasi Außendienst gepaart mit homeoffice und Büroanwesenheit) zu 80+% dienstlich, und nu?



        In meiner Gehaltsklasse ist die Karre Lohnbestandteil und ned die Kirsche auf der Gehaltstorte in Form eines schicken X7. Also wemmer des irgendwie ändern wollte ohne die Neuwagenzulassungsraten in D einbrechen zu lassen und es für Leute wie mich keine Verschlechterung gibt, sollensemachendidaoben, die haben des auch irgendwie zurechtklabustert *lol*.

  • Ich bin zwar nur kurz über die Studie geflogen, aber kann es sein, dass man die Versteuerung des Arbeitswegs gar nicht gegengerechnet hat, sondern nur den alleinigen Vorteil versucht hat zu simulieren?

  • Das kommt dabei heraus wenn die FDP ein Verkehrsministerium besetzt.

  • Wer würde auch meinen, dass SPD und Grüne Sozial wären? Haben sich doch gerade einige junge Grüne aber auch ältere von der grünen Partei verabschiedet. Und die SPD ist doch seit Gerhard Schröder schon nicht mehr sozial. Wer hat uns verraten, ...

    • @Sonnenhaus:

      Das Verkehrsministerium wird von der FDP besetzt. Ich möchte das zur Vollständigkeit nur erwähnen. Neben dem Umstand das die FDP in dieser Regierung alles tut um sie zu hintertreiben und ihre Interessen durchzusetzen.

  • Unterstellen wir mal, dass es sich bei dem Dienstwagenprivileg tatsächlich um eine Subvention handelt, was würde passieren, wenn diese abgeschafft werden würde?

    Der Absatz an Neufahrzeugen würde massiv einbrechen, die inländische Fahrzeugbranche hätte zu kämpfen und sehr gut bezahlte Jobs würden wegfallen. Am Ende muss die Frage doch lauten, bringt die (angebliche) Subvention mehr ein als sie kostet?

    • @DiMa:

      Man könnte diese Subvention behalten, wenn nur noch E-Autos darunter fallen.

      • @Kaboom:

        Wo soll ich das Auto laden? Wer zahlt mir die horrenden Stromkosten in DE?

    • @DiMa:

      Genau!!



      Und weil das so ist, muss man sich auch keine Gedanken über sehr gut bezahlte Jobs in anderen Branchen machen.



      Einfach weiter so und dann noch etwas mehr.

    • @DiMa:

      Das kann sich nur mit Subventionen halten? Das ist sowieso in absehbaren Zeit klinisch tot? Da machen sich ein paar Erben (Quandt/Klatten/Piech) die Riesentaschen noch voller?



      Klarer Fall: Schluss damit und abschöpfen, was noch abzuschöpfen geht.



      Wir haben seit 90 Jahren eine Fehlsteuerung zugelassen, die uns volkswirtschaftlich wichtige Infrastruktur und Umweltqualität gekostet hat.

  • Früher gab es ja mal diese Partei. Wie hieß die noch? Richtig: die Grünen. Also wenn die mit in der Regierung wären, die würden da nie mitmachen. Wäre ja auch doof, denn dann würden ihnen die WählerInnen bei so einem Scheiß reihenweise davonlaufen.

    • @Jalella:

      Die Grünen regieren nun mal in einer Koalition mit sehr verschiedenen Interessen. Es ist oberstes demokratisches Prinzip, dass eine Partei in solchen Fällen zu Kompromissen bereit sein muss.

      Zu fordern, dass eine Partei mit etwas mehr als 20% Stimmanteil "durchregieren" darf, ist zutiefst undemokratisch. Solche Forderungen scheinen derzeit Mode zu sein. Viele wollen, dass ihre und nur ihre Interessen durchgesetzt werden. Deswegen gibt es so viele, die "das System" stürzen wollen.

      • @Jörg Schubert:

        "Die Grünen regieren nun mal in einer Koalition mit sehr verschiedenen Interessen. Es ist oberstes demokratisches Prinzip, dass eine Partei in solchen Fällen zu Kompromissen bereit sein muss."

        Wie sagte mal jemand? Lieber nicht regieren, als schlecht regieren.

  • Wer sozial sein will: nimmt das Steuersystem. Da muss sowieso mal wieder auf Fairness und gleichere Chancen geachtet werden.

    Wer mehr lange Fahrten, dafür nötige teure Straßen und Umweltschäden haben will, sollte das auch laut sagen, wenn wir Pendelei sogar noch fördern?!??? Am meisten die von vielverdienenden Männern mit Langstrecke.

    Wer aber den Haushalt wie die Umwelt reparieren will, wer die Verkehrswende beherzt anpacken will, beginnt damit, die brutalen Bezuschussungen von dem Falschen zu stoppen. Eigentlich müssten wir das Geld seit 1933 sogar mal zurückholen, solange es noch geht.

    Das heißt auch, bei Verkehr wieder Analyse und Hirn einzuschalten statt PR der Auto-Großerben wiederzukauen. Danke, taz, für die Darstellung.

    • @Janix:

      Da stimme ich zu. Das Steuersystem ist zum Steuern gedacht.



      Es wäre auch geeignet, ein Klimageld sozial verträglich zu verteilen. Mit ein paar speziellen Regelungen bei Renten und Bürgergeld sollte das problemlos klappen.

  • taz: *13,7 Milliarden Euro entgehen der Bundesregierung jährlich dadurch, dass sie Dienstwagen mit Verbrennermotor subventioniert.*

    So ist das halt in diesem 'Autoland'. Für den Ausbau des ÖPNV ist angeblich kein Geld da, und für ein günstiges Klimaticket ('Deutschlandticket') bald auch nicht mehr; aber für subventionierte CO2-Kutschen und neue Autobahnen hat man anscheinend genügend Geld vorrätig.

    So wird es jedenfalls mit der Mobilitätswende nichts werden, aber das ist vielleicht auch so gewollt, wenn man sich die Verkehrspolitik mal genau anschaut.

  • Die Studie bringt nun wirklich nichts Neues.



    Immerhin verlinkt.



    Dort sieht man, dass die Studie auch die Erkenntnis hatte, dass die Steuerersparnis für große Autos (SUVs, was sonst) größer ist als für kleine Autos. Komisch dass sich keine Managerin oder Aussendienstmitarbeiter (oft können die sich das Auto aussuchen) für einen Corsa entscheiden.



    Ebenso steht in den Anmerkungen der Studie, dass sie von einem Szenario ausgehen, dass der Dienstwagen zu 80% privat genutzt wird. Wenn das realistisch ist, sollte man wirklich über den Begriff Dienstwagen nochmal nachdenken.

  • Vertriebler koennen leider nicht des Nachts zu Hause aufladen. 2 - 3 mal so haeufiges und deutlich laengeres Tanken waehrend der Arbeitszeit sind die Folge. So hoch koennen die Steuererleichterungen garnicht sein, dass sie das auch nur im Ansatz ausgleichen koennten.

    • @elektrozwerg:

      Wenn das Fahrzeug nur dienstlich genutzt wird, fällt es eh nicht unter die Dienstwagenregelung, sondern alle Kosten können als Betriebsausgaben abgesetzt werden.

  • Das ist ziemlich polemisch. Dienstwagen werden geleast. Das fördert die Wirtschaft in Deutschland. Ohne die Subventionen würden das Geld beim Bund verbleiben. Der Artikel ist sehr einseitig und schaut nicht auf alle Faktoren und hat etwas von dem, was die Rechten immer gerne machen: Jammern. Wo das hinführt, sehen wir...

    • @Sanni:

      Was ich nicht verstehe: Wenn die Dienstwagen geleast werden, braucht es doch gar keine extra Dienstwagenregelung. Dann könnte man doch einfach die Leasingraten als geldwerten Vorteil versteuern.

    • @Sanni:

      Das ist keine Förderung der Wirtschaft sondern Subvention von Verbrennern wodurch die deutschen Automobilbauer die E-Mobilität ignoriert haben und nun wiederum Förderungen vom Staat erwarten um sie zu retten. Vor sieben Jahren hatte ich Bernd Osterloh auf einer Betriebsratsversammlung von VW auf der Bühne gesehen. Der hat sich über E-Mobilität lustig gemacht und als den letzten Scheiß abgetan. Heute will VW Leute rausschmeißen und bettelt um Steuergelder weil die Umsätze zurückgehen. Jammern tut die Wirtschaft damit der Steuerzahler einspringt.

      • @Andreas J:

        Dass die Automobilbranche völlig abgedreht ist, darüber brauchen wir uns hier nicht zu unterhalten. Da sind wir wohl einer Meinung. Ich erinnere mich, als damals der Katalysator bei den Autos eingführt worden sind, dass sich Mercedes Benz dagegen ausgesprochen hatte und dies als völligen Unsinn bezeichnet hatte. Der Wahnsinn ist Programm und das bereits seit Jahrzehnte.

        Bei der Subventionierung von etwas, wie ein Dienstwagen verdienen Unternehmen. In diesen Unternehmen arbeiten Menschen. Diese Menschen unterhalten ihren Lebensstandard und führen unter Umständen eine Familie. Daran denken die wenigsten.

    • @Sanni:

      Was ist daran polemisch?



      Wo ist das Problem die "Förderung" von "Dienstwagen" auf vollelektrische Fahrzeuge einzuschränken ?



      Mit drei Jahren Vorlauf - dann sind idR die Leasingverträge "durch" und dann wird halt ein E-Dienstwagen angeschafft.

    • @Sanni:

      Wie wollen Sie statt Jammern denn das Klima schützen im Bereich Verkehr?



      Wie wollen Sie statt Jammern das Geld für die Allgemeinheit wiederholen vom Autoindustriekomplex?



      Wie wollen Sie die Verkehrswende einleiten, statt Jammern?

      • @Janix:

        "Wie wollen Sie statt Jammern denn das Klima schützen im Bereich Verkehr?"

        "Wie wollen Sie die Verkehrswende einleiten, statt Jammern?"

        Demnach ist Jammern also eine Lösung?



        Jammer rettet das Klima nicht.

      • @Janix:

        Ich habe nicht den Eindruck, dass Sanni über die gegenwärtige Situation jammert.



        Ob Klimaschutz auf ihrer Prioritätenliste steht - man weiß es nicht.

        • @Erfahrungssammler:

          "Jammern" griff seine/ihre Wortwahl auf.



          Klima muss man auch als Nichtökologe mit aber ökonomischem Verstand angehen. Von dem gehe ich wohlwollend aus.

    • @Sanni:

      Ohne die Subventionen würde das Geld nicht „beim Bund verbleiben“, sondern für sinnvolleres ausgegeben.

    • @Sanni:

      "Dienstwagen werden geleast."

      Nicht grundsätzlich.

      Und warum fördern die Subventionen die Wirtschaft? Wenn die Autos gebraucht werden, werden sie auch ohne Subventionen angeschafft. Höchsten, dass man sich dann mehr Gedanken darüber macht, was man wirklich braucht.

  • A) Natürlich soll die Verkehrswende gebremst werden. Das war und ist von Anfang an die Absicht der Pseudopartei FDP gewesen.



    B) Natürlich sollen Besserverdienende gerne auch qua Luxusmobil noch besser gestellt werden. Das war und ist von Anfang an die Absicht der Lobbytruppe FDP gewesen.



    Gibt's daran ernstzunehmende Zweifel??

    • @Perkele:

      Das ist doch Unsinn.

      Haben Sie schon bemerkt, dass ein Elektrokleinwagen soviel kostet wie ein Diesel verbrennender Mittelklassewagen und ein elektrisch betriebener Mittelklassewagen soviel kostet wie ein fossil betriebenes Luxusauto? Und dass das egal ist, wo die herkommen, die Chinesen sind da nur einige wenige Tausender billiger.

      Also wenn hier jemand die Verkehrswende hin zum E-Auto fördert, dann ist das die FDP mit Erhöhung der Dienstwagenpauschale auf 90000 €. Soviel kosten die E-Dinger nämlich. Die Luxus-E-Autos, die liegen bei 100k+, nur zum Verständnis.

      Wenn Sie z.B. Vertriebler sind, dann fahren sie auch einiges im Jahr, so ca. 50000 km. Mit dem E-Kleinwagen verbringen sie dann aufgrund der geringen Batteriegröße einiges ihrer Arbeitszeit an der Ladesäule. Das ist für ihren Arbeitgeber nicht wirtschaftlich. Also brauchen sie eine 80 kWh Batterie, um ihr Tagespensum ohne Ladestop zu schaffen. Und wo sind diese Batterien drin? Im Kleinwagen?

      • @EIN MANN:

        Und warum besteht die FDP dann darauf, das Privileg für Verbrenner beizubehalten? Und außerdem: die Preise machen letztlich die Konzerne - nicht die Regierung. Das führt dazu, dass jede Menge Hochpreiskutschen gebaut werden - an den kleineren Dingern verdient man nicht genug und man kann sich auf die Pseudopartei FDP verlassen, dass die das unterstützen.

        • @Perkele:

          Der Staat kann nicht einfach hergehen und sagen, er erkennt nur eine bestimmte Technologie als Betriebsausgabe an. Er kann zum Beispiel auch nicht vorschreiben, mit welcher Art von Maschinen ein Unternehmen seinen Unternehmenszweck erfüllt. Das gibt das deutsche Steuerrecht nicht her. Und das ist auch richtig so.



          Was der Staat tun kann, ist eine bestimmte Technologie zu fördern. Und das hat leider Herr Habeck von der sogenannten grünen Partei letztes Jahr bei den e-Autos einkassiert.

    • @Perkele:

      Daran gibt's überhaupt keine Zweifel, aber aus irgendeinem Grund geben die Leute den Grünen die Schuld. Vermutlich Enttäuschung à la von der FDP erwartet man eh nichts, deswegen bleibt die unter dem Radar, an die Grünen stellt man hohe Erwartungen und tut dann enttäuscht. Um dann fürs schlechte Gewisse auch noch den Grünen die Schuld zu geben (heißt dann "moralische Überheblichkeit").