piwik no script img

Konsequenzen für die rechte Sylt-FeierJob weg, Ruf ruiniert: berechtigt?

Weil sie beim Feiern rassistische Texte grölten, haben Beteiligte Jobs verloren, ihre Fotos wurden veröffentlicht. Gerechtfertigt?

Der analoge Pranger, ohne X und Tiktok: eine Zeichnung aus dem 17. Jahrhundert Foto: imago

Ja,

denn diese Folgen sind die konsequente Umsetzung des Konzepts „Brandmauer gegen rechts“, das seit Jahren über Parteigrenzen hinweg beschworen wird. Die etwas schräge Metapher – gaukelt sie doch vor, rechtes Gedankengut käme nur am Rand, nicht in der Mitte der Gesellschaft vor –, wird vor allem in Abgrenzung zur AfD genutzt. Doch wenn wir uns als Zivilgesellschaft konsequent gegen rechts stellen wollen, kann das nur heißen, dass das Rufen rassistischer und nationalistischer Parolen Folgen haben muss.

Denn das passiert noch viel zu selten. Der Vorfall in Sylt mit seinen Folgen ist ein Positivbeispiel. Nachdem am Donnerstag ein Video aufgetaucht war, in dem eine Gruppe Menschen vor dem Club „Pony“ ausländerfeindliche Parolen gegrölt hatte, war die Empörung groß. Doch es blieb nicht bei der Empörung: Einige Partygäste wurden identifiziert, der Clubbetreiber stellte Strafanzeige, erste Arbeitgeber_innen entließen ihre Mitarbeiter_innen, die sie in dem Video wiedererkannt hatten.

Nicht alle finden dieses Vorgehen richtig, „Online-Pranger“ und „Hexenjagd“ heißt es von kritischen Stimmen. Doch davon kann keine Rede sein. Wer in der Öffentlichkeit „Ausländer raus, Deutschland den Deutschen“ singt und einen Hitlergruß macht, kann sich nicht mit einem betrunkenen Ausrutscher rausreden. Nein, diese Menschen offenbaren ihr zutiefst rassistisches und rechtes Weltbild.

Ob es sich dabei um strafrechtlich relevantes Verhalten handelt, haben Gerichte zu entscheiden. Doch das kann für die Gesellschaft nicht bedeuten, die Augen zu verschließen und so zu tun, als sei nichts gewesen. Die einzig richtige Folge dafür ist der gesellschaftliche Ausschluss. Denn wieso sollten Hetzer und Rassisten das Recht haben, unsichtbar zu bleiben? Sie gehören enttarnt. Wenn Arbeitgeber_innen dann entscheiden, nicht mehr mit ihnen zusammenarbeiten zu wollen, scheinen sie verstanden zu haben, was es bedeutet, eine Brandmauer gegen rechts aufzubauen.

Zu lange wurden Rechte und Rechtsextreme auf Bühnen und in Talkshows gesetzt, AfD-Politiker_innen und ihre Wähler_innen in gefühligen Waldspaziergängen in die Zeitungen dieses Landes gehievt. Verstehen und zuhören schien die Devise. Die Folgen waren nicht nur ein Anstieg der Zustimmungswerte für die AfD, sondern auch von rechten Straftaten. Nun bleibt festzuhalten, was eh klar war: Der Kuschelkurs ist gescheitert.

Sylt ist kein Einzelfall, die rassistische Umdeutung des Partysongs von Gigi D’Agostino ist bei Tiktok und rechten Partys in den letzten Monaten zum Klassiker geworden. Dass es nun endlich Konsequenzen gibt, kann als Symbol gar nicht überschätzt werden. Um wirklich eine Brandmauer zu errichten, wird es allerdings nicht reichen. Dazu müssen sich alle – ob bei der Wahl, bei Demos, bei der Party, am Arbeitsplatz oder im Sportverein – konsequent gegen „Ausländer raus“-Rufe stellen. Auch da, wo die Rufe längst politische Praxis geworden sind. Carolina Schwarz

Nein,

denn das lenkt vom eigentlichen Problem ab. „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus!“ war für mindestens 4.791 Menschen in diesem Jahr schon erlebte Praxis: sie wurden abgeschoben. Die Abschiebezahlen sind im Vergleich zum Vorjahr bereits um mehr als 30 Prozent gestiegen, und sollte sich der Trend fortsetzen, hieße es zum Jahresende: 20.000 Ausländer raus.

Wenn das mal kein Grund für einen Freudentanz auf Sylt ist. Anlässe zum Partymachen gibt es noch mehr: Die AfD kann seit Sonntag mit neuen Mehrheiten in den Thüringer Stadtparlamenten mehr Druck auf die lokalen Ausländerbehörden ausüben, die CDU will mit ihrem Grundsatzprogramm keine Asylverfahren mehr in Deutschland zulassen, die deutschen Grünen unterstützen mit der Geas-Reform die europäische Flüchtlingsabwehr. Und dann gibt es ja noch die Geschichte mit dem SPD-Bundeskanzler. „Wir müssen endlich im großen Stil diejenigen abschieben, die kein Recht haben, in Deutschland zu bleiben“, hatte Olaf Scholz im Herbst gesagt.

Mit den Abschiebezahlen liefert die Bundesregierung, da darf man doch auch mal feiern. Aber bitte nicht so „eklig“ wie jetzt auf Sylt (Scholz) oder so, dass das Gebaren „auch mit Alkoholkonsum nicht mehr zu erklären“ ist (Friedrich Merz).

Wer sich darüber wundert, dass auch Sylt-Schnösel rechtsradikal sein können, demonstriert nichts als seine eigene Schnöseligkeit. Nazi-Allüren waren im modernen Deutschland nie ein Unterschichtsphänomen. Im Gegenteil: Die für sich beanspruchte (kulturelle) Überlegenheit (auf kulturell unterlegene Art) zu feiern ist in elitären Kreisen geradezu identitätsstiftend.

Dass Leute ihre Jobs verlieren können, wenn sie „Ausländer raus“ grölen oder den Hitlergruß zeigen, ist gegenüber den 90er Jahren eine positive Entwicklung. Doch diese Tendenz kann schnell dazu pervertieren, Dinge, die man nicht sehen will, zu verbannen, anstatt darüber einen Streit zu suchen. Denn der Wunsch, diese Menschen gesellschaftlich an den Pranger zu stellen, folgt einem falschen Bedürfnis. Dieses Bedürfnis lautet, Rechtsextremismus zu einem Randphänomen zu erklären, das sich mit einem aseptischen Cut von dem Rest der Gesellschaft trennen ließe. Die Feiernden auf Sylt sind eine reine Projektionsfläche, ähnlich wie die der ewigen ostdeutschen Nazis.

Beide Bilder eignen sich, um die eigene Überlegenheit zu demonstrieren oder um sich in der Annahme bestätigt zu sehen, dass Rechtsextremismus in Deutschland das Problem einiger weniger sei. Das ist eine beschränkte Sicht, und der Jobverlust der Sylt-Faschos ist eine genauso beschränkte Konsequenz daraus. Denn nichts ist damit gewonnen – außer eine Ablenkung davon, wie weit rechtsextreme Positionen in die Mitte der Gesellschaft ragen.

Im Schatten des Prangers schiebt Deutschland weiter ab. Mit dem Jobverlust der Feiernden werden viele auch dieses Schlaglicht auf die rechten Umtriebe in Deutschland als erledigt betrachten und so den Slogan „Ausländer raus“ weiter etablieren. Cem-Odos Güler

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

79 Kommentare

 / 
  • Käptn Blaubär , Moderator*in

    Vielen Dank für Eure Beiträge, wir haben die Kommentarfunktion geschlossen.

  • Offenbar haben viele Kommentatoren hier kein Problem damit, Menschen außerhalb der Rechtsordnung zu stellen. Sie seien ja "Nazis". Übrigens ist gerade diese Methode ein Kennzeichen für autoritäre und faschistische Systeme.

    • @Hans Hermann Kindervater:

      Is so. Das mangelnde verständnis eines rechtsstaats diverser foristen erschreckt mich deutlich mehr als die offen zur schau getragene dummheit von bwl justus und insta lisa...

  • Die Antwort einer demokratischen Gesellschaft auf Verbrechen gleich welcher Art können nie Lynchmobs und Selbstjustiz sein.

    Was soll bitte "Ausschluss aus der Gesellschaft" bedeuten? Wir alle gehen ab sofort grußlos an denen vorbei? Berufsverbot? Siechenhaus am Rande der Stadt? Abschieben nach Ruanda?

  • Ich gehe davon aus, dass die Betroffenen vor dem Arbeitsgericht gegen die Kündigung klagen werden. Dann liegt eine erste Rechtsprechung vor.



    Warten wir es ab.

  • Dass Leute ihren Job verlieren: einverstanden. Wenn Leute dermaßen (nicht nur a bissle) gegen Unternehmenswerte verstoßen, ist eine Kündigung in meinen Augen absolut nachvollziehbar.



    Dass die Gesichter der Leute im Internet verbreitet werden: absolut dagegen. Das hat Prangercharakter.



    Zuletzt ist aber jeder für sich selbst und seine Taten verantwortlich und muss dafür geradestehen, auch (oder erst recht) unter Drogeneinfluss, unter den man sich freiwillig begeben hat! Erst danken, dann handeln!

  • Wir sollten nicht vergessen, dass der Pranger historisch eine eigene Form der Bestrafung war, und zwar keine milde: Pranger ist psychische Gewalt. Und das Gewaltmomopol liegt hierzulande eigentlich beim Staat, auch wenn es immer wieder Leute gibt, die denken, sie wären sooo sehr im Recht, dass ihnen das auch zusteht.

    Es sollte natürlich Jeder mit sich ausmachen, inwieweit er sich daran beteiligen möchte. Vielleicht wäre auch die kritische Selbstbefragung angebracht, ob man selbst so 100% immun gegen Fehltritte irgendeiner Art (muss ja nicht "rechts" sein) ist, die irgendein Depp mitschneidet und an denen dann ebenfalls ein digitaler Lynchmob nachhaltig schadenden Anstoß nehmen könnte - und wie "gerecht" man DAS dann fände.

    • @Normalo:

      sehr gut

  • Wer das, was zurzeit in den Medien und sozialen Netzwerken passiert, nicht als Hass und Hetze sieht, möge mir bitte erklären, was unter diesen beiden Begriffen zu verstehen ist. Jeder Schwerverbrecher in Deutschland genießt ein Recht auf den Schutz der Persönlichkeit, Namen und Bild dürfen nicht gezeigt werden. Ob das, was dort gemacht wurde, strafrechtlich relevant ist, haben die Gerichte zu entscheiden. Dass aber das Staatsoberhaupt der Bundesrepublik Deutschland, der Bundeskanzler, der Vizekanzler, die Innenministerin etc. zu dem Vorfall Stellung nehmen, ist der eigentliche Skandal. Der Verfassungsschutz wird eingeschaltet. Geht es noch eine Nummer größer? Es scheint gefährlich zu sein, was fünf junge Leute am Rande der Republik auf irgendeiner unbedeutenden Party gesagt und gemacht haben. Die Besetzter der Humboldt-Universität, die die Vernichtung des jüdischen Staates fordern und antisemitische Parolen an die Wände geschmiert haben, erfahren Unterstützung von einigen Professoren. Auch die Präsidentin der Uni stellt sich schützend davor, ganz zu schweigen von der Islamistendemo in Hamburg, die den Staat, der sie schützend und vermutl. alimentierend aufnimmt, abschaffen wollen.

  • Das Volksgericht der Straße hat sein



    strafrechtliches und arbeitsrechtliches Urteil aus dem Bauchgefühl heraus verkündet.

  • "„Deutschland den Deutschen, Ausländer raus!“ war für mindestens 4.791 Menschen in diesem Jahr schon erlebte Praxis: sie wurden abgeschoben." Das heißt Äpfel mit Birnen gleichsetzen. Die hier abgeschoben wurden, sind diejenigen, die nach allen erdenklichen Prüfungen und Einsprüchen keinen Grund für eine Aufenthaltsberechtigung haben oder gar schwerkriminell waren. Während es bei "Ausländer raus" um jeden nicht deutsch wirkenden Menschen geht, eingeschlossen deutsche Staatsbürger. Völliger Unsinn, das gleichzusetzen.

  • Die Kontra-Argumentation bleibt oberflächlich und liefert falsche Beispiele.



    Ausländer im Volksmund sind eben nicht nur Eingereiste oder Geflohene, ausreisepflichtig oder nicht, sondern auch Menschen wie Jerome Boateng, Cem Özdemir und Cem Odos-Güler.



    Viele gebürtige Deutsche, denen von amtswegen durch eine Gesetzänderung eine zweite Staatsbürgerschaft zugeordnet bekommen haben, die sie nie wollten, sind von Othering und Ausgrenzung betroffen und von Ausbürgerung bedroht.



    Menschen mit Migrationshintergrund, gebürtige Deutsche, sind mitgemeint und das begründet den volksverhetzenden, strafbewährten Tatbestand.



    Außerdem wurden im Anschluss ähnliche Situationen quer durch die Republik bekannt und skandalisiert. Es handelt sich also weniger um einen Pranger sondern eher einen Startschuss für eine sensiblere Gesellschaft.

  • Mein Güte jetzt arbeitet ihr euch an dem Thema aber ab, macht mal nen Punkt, es wird langsam kontraproduktiv

  • Eine unfassbar dümmliche und geschichtsvergessene Saufnummer war das, das das gewisse Folgen hat ist legitim (ggf. Strafverfahren, Hausverbot im Lokal). Jetzt aber einen öffentlichen Pranger mit weitgehender sozialer und beruflicher Vernichtung daraus zu machen steht in keinem Verhältnis. Die Leute waren blöd, besoffen und haben sich bekloppt benommen. Hier versucht niemand einen Führerstaat zu errichten oder den Kaiser neu zu etablieren, gleichzeitig AfD-Funktionäre zum Justizminister zu machen.



    Maßlosigkeit in dieser Sache führt zum Befeuern des Opfermythos bei den Rechten, ggf. sogar zurecht.

    • @Bambus05:

      Sagen Sie das doch bitte noch mal Menschen mit Migrationshintergrund persönlich. Ich bezweifle, dass Sie viele finden werden, die das so sehen wie Sie. Ich tu das jedenfalls nicht.

    • @Bambus05:

      Ehm, doch. Hier versuchen Menschen einen Führerstaat neu zu errichten oder einen Kaiser neu zu etablieren.

      Die Person hat die Wahl: Wer sich in eine Party begibt, auf ein Schützenfest oder bei einer Fasnet mitmacht, nimmt fremdenfeindliches Gegröhle in Kauf. Besoffen oder nicht.

      Alternativ kann man ja auch zu einer Oper gehen oder ein Slime-Konzert besuchen. Tun die Leute aber offenbar nicht, weil es dort keine fremdenfeindliche Atmosphäre gibt, in der man sich wohlfühlen kann.

    • @Bambus05:

      Diese Angst vor dem Opfermythos hört wohl erst auf, wenn aus diesen 'Opfern' endlich mordende Täter geworden sind.

    • @Bambus05:

      NIEMAND grölt besoffen Dinge, die er nüchtern nicht meint. Viele allerdings grölen besoffen Dinge, die sie sich nüchtern nicht trauen.

  • Die nun unangenehme Exposition der Jetset Westentaschennazis ist nur konsequent. Ich befürchte aber dass die Performance nun zum neuen Laila wird. Denn sich berechtigte moralische Bevormundung führt bei vielen zu Trotz.

  • Wer sich selber, aus welchen Gründen auch immer, sich im Internet derartig präsentiert und provuziert, muss die Folgen tragen. Von mir null Mitleid!

  • spannend wirds wenn das Mittel des Prangers erst mal etabliert wurde. denn wenn es etabliert ist, wird es sicher noch ganz andere Gruppen an Menschen treffen. ob das so gewollt ist...

    • @Usch Bert:

      Die Frau hat dieses Video selber ins Internet geladen, um es einem Millionenpublikum zu präsentieren, und hat einen shitstorm ausgelöst. Ich sehe keinen „Pranger“ sondern eine unheilvolle Ansammlung von schlechten Entscheidungen, die die Frau selbst getroffen hat.

  • Ich bin der gleichen Meinung wie Aurego: Zerrüttetes Arbeitsverhältnis und dann kommt auch noch geschäftsschädigendes Verhalten dazu.



    Das Zeigen des Hitlergruß ist eine Straftat. Daneben stehen, lachen und auch noch Mitsingen, und diese Straftat nicht anzeigen könnte man im strengen Sinne auch als Beihilfe werten.

  • Rechtsstaat natürlich auch für wohlstandsverwahrloste Neo-P*pper, die Rechtsradikales grölen.



    Ein solcher Mitarbeiter wäre als Vertriebschef dabei kaum noch einzusetzen. Höchstens in Kaliningrad. Vielleicht wäre das die Idee.

  • Klare Zustimmung zur Pro-Seite.



    Allerdings wünsche ich mir die gleiche Konsequenz inklusive Wortmeldung des Kanzlers und Onlinepranger auch bei den Aufmärschen eliminatorischer Antisemiten.

  • Zur Antwort sei hier einmal die taz in der taz zitiert. Danke für die sachliche Klärung!: »Eine arbeitsrechtliche Kündigung wegen Grölens von „Ausländer raus“-Parolen in der Freizeit ist nicht möglich. Das politische Verhalten in der Freizeit geht den Arbeitgeber nichts an, auch wenn er sich selbst als weltoffen und tolerant versteht. Erforderlich wäre eine nachhaltige Störung des Betriebsfriedens, wenn die Parole etwa auf einer Betriebsfeier in Anwesenheit von ausländischen Beschäftigten skandiert werde.«



    taz.de/Rechtliche-...lt-Video/!6010232/

    • @jan ü.:

      Ja, das Gegröhle allein rechtfertigt keine arbeits- oder strafrechtlichen Konsequenzen. Deshalb sind auch wohl bislang nur die beiden Beteiligten ihren Job los und im Visier der Strafverfolgung, die den ausgestreckten Arm nicht lassen konnen bzw. im Netz verbreitet haben. Das sind Straftaten, und dass die Konsequenzen haben, sollte niemandn stören.

    • @jan ü.:

      Ob diese Urteile in Zeiten von viralen TikTok Videos weiter Bestand haben werden bleibt abzuwarten. Ich wette dagegen.

  • Ja, natürlich gerechtfertigt. Da mag jetzt vor einem Arbeitsgericht noch eine Abfindung für den ehemaligen Angestellten (aber nicht für die frei schaffende "Influencerin") herausspringen - geschenkt.

    Wichtig ist aber auch die Botschaft des Nein-Kommentars: Die Parole aus dem Sylt-Video unterscheidet sich für mich nur graduell von der Kanzler-Headline, "endlich in großem Stil abschieben" zu müssen. Und beides nur graduell von den "Remigrations" Visionen von Sellner, AfD und (einigen) CDUlern.

  • Ich denke, dass der aus meiner Sicht sehr pauschale und dadurch letztlich sehr "vereinfachte" Umgang mit einzelnen Akteuren und ihre nahezu allumfassend scheinende Ver- bzw. Aburteilung schlicht unangemessen ist. Der Dialog und damit einhergehend die notwendige inhaltliche Diskussion, insbesondere mit denjenigen, die sich vielleicht ja tatsächlich auch "nur" in Partylaune haben "hinreißen" lassen, scheint mir sinnvoll und notwendig. Argumentativer Austausch statt pauschale Verdammung!

  • Ich finde, beide Argumentationen gehen am Kern vorbei.



    Rechtmäßig sind Kündigungen, wenn der angegebene Grund dafür 1. aus dem Arbeitsvertrag hervorgeht und 2. dieser im Arbeitsvertrag stehende Grund juristisch zulässig ist.



    (Und auch dann kann man noch über die Legitimität solcher Rechtsregelungen streiten, wenn etwa Homosexuelle oder Geschiedene von der Kirche gekündigt werden - weil sie die sind, die sie sind, und unabhängig davon, ob sie den Schäfchen als Vorbild dienen sollten oder ob sie nur die Böden reinigen.)



    Will sagen (denn bis hier gibt's bestimmt scharfe Gegenrede): Kündigung aus populistischen Gründen - der Arbeitgeber sieht die Möglichkeit oder Notwendigkeit, sich öffentlichkeitswirksam zu positionieren - wird nur in den wenigsten Fällen einer rechtlichen Prüfung standhalten. Und wenn wir hier als die Guten antreten, um den Rechtsstaat gegen die Rechten zu verteidigen, gilt geltendes Recht eben für alle, auch für die Doofen.



    Dann müssen wir den viel komplizierteren, mühsameren, ermüdenderen Weg von Streit und Auseinandersetzung gehen. Falls der zu weh tun sollte: das ist die Muskelneubildung. Die tut eben immer weh. Mir auch.

  • Mh, ich kann die Argumente der Kontraseite nachvollziehen und teile die tiefergehende Kritik an Staat und Gesellschaft, frage mich aber auch, wie die Reaktion aussähe, wenn es nicht so negative Reaktionen auf die Sylt-Nazis gegeben hätte und jene keinen Job verloren hätten, gar von ihren Arbeitgeber*innen gelobt worden wären?

  • Ich wage es zu bezweifeln, dass die Kündigungen vor einem Arbeitsgericht Bestand haben. Die Parolen "Ausländer raus" und "Deutschland den Deutschen" sind zwar dumm - aber meines Wissens nicht per se strafbar.

    • @Lars Sommer:

      Solange wir noch "national" unterwegs sind, ist das normal. Wir sind aber eine Menschheit auf einem Planeten. Ist das so schwer zu begreifen?

      • @Matt Gekachelt:

        Die Menschheit unter einen Hut bringen - das schafft wohl nur Perry Rhodan.

        Laotse hat Jahrhunderte v. Chr. im Kapitel 80 des Tao te king das Problem der Menschheit erkannt und beschrieben. Dass seine Gedanken durch Erfindung von Ferienfliegern und TikTok reine Utopie bleiben, konnte ihm damals nicht klar sein.

    • @Lars Sommer:

      Die Volksverhetzung liegt insbesondere vor, wenn der Täter gegen bestimmte Gruppierungen zu Hass oder Gewalttaten aufruft bzw. aufhetzt oder bestimmte historische Ereignisse verleugnet oder verharmlost. Dies steht gem. § 130 StGB unter Strafe

      • @Karz:

        Sollte man dahingehend verurteilt werden, dann hat der Arbeitgeber das Recht zu kündigen.

    • @Lars Sommer:

      Meine Güte, die "betroffenen" AG werden wohl irgendwie Resturlaub in Combo mit ner Freistellung für den Monat Kündigungsfrist zusammenkriegen. Die Grölenden sind jetzt keine langjährige Stahlkocher in Duisburg mit ebensolanger IGMetall-Mitgliedschaft, gutem Tarifvertrag und Betriebsrat.

    • @Lars Sommer:

      Hm, ist das so? Ich gehöre zur der besungenen Gruppe, schon mal überlegt, was solches mit Menschen wie mir macht, was es in uns auslöst bezüglich Deutsche und Deutschland, was es mit dem eigenen Menschenbild macht, due die seit frühester Kindheit sich ständig wiederholenden Abwertung, Ablehnung bis zu purem Hass, der einem unverfroren entgegen schlägt, selbst in Anwesenheit des Kindes, ganz hemmungslos, obwohl man gebürtig aus Deutschland ist?Aber halt eben keinen deutschen Pass haben darf und deswegen trotz hiesiger Geburt und dauerhafte Lebensmittelpunkt, Ausländer bleiben muss und das noch so menschenverachtend von verzogenen reichen Nazis unter die Nase gerieben bekommt, auf Inseln, auf die man zwar auch mal gerne würde, aber wegen besagten Nazis, in denen man selbst nie eine Ferienwohnung bekommt (Ahmet oder Mehmet passen da halt nicht so ins Weltbild)



      Und wie viel Lust ich auf solche Arbeitskollegen hätte, deren menschenfeindliche Gesinnung und deutscher Selbstherrlichkeit man mir als persönlich Betroffene und Leidtragende im Arbeitsleben zumuten will, da wird ein Richter hoffentlich empathischer sein als Sie. Mobbing ist auch kein Straftat, kann aber auch den Job kosten

      • @Edda:

        Wir haben kein "thought crime" im StGB. Allein wegen dem Spruch "Ausländer raus" kann man in der Tat nicht belangt werden, so hässlich die mentale Fratze auch ist, die er zeigt. Die Frage ist immer, ob man sich abhalten kann, Hass (der in aller Regel mehr über den Hassenden aussagt als über den Gehassten) mit Gegenhass zu beantworten.

        Ein alter Spruch lautet "Viel Feind, viel Ehr." Dazu müssen es die Feinde aber auch wert sein, möcht ich hinzufügen...

      • @Edda:

        Es tut mir leid dass Sie so viel Rassismus in unserem gemeinsamen Land erfahren.

        Ich hoffe Sie sind mir nicht böse wenn ich frage (ehrlicher Wissensdurst): Warum dürfen Sie keine deutsche Staarsbürgerschaft bekommen?

    • @Lars Sommer:

      Warten wir's ab.



      Ob die Arbeitsgerichte auch bei einem viral gegangenen TikTok-Video eines PR-Angestellten keine Störung des Betriebsfriedens sehen und eine Trennung von Arbeit und Privatleben fordern...?



      Ich vermute außerdem, dass das Influencer-Sternchen nicht angestellt sondern frei schaffend war… da ist dann nix mit Arbeitsgericht.

  • Die Nein-Argumentation ist lauwarm und wirklich schlapp.

    Vor allem werden sich viele O-Deutsche die Augen reiben, dass auf Süld (zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung) sogar etwas dagegen unternommen wurde..

    bei Handlungen und Verhaltensweisen, die in vielen Orten in Deutschland schon fast Alltag ist.

  • Irgendwie ist der Glaube, dass an so einem Fall das Gesamtgesellschaftliche Phänomen von Rassismus und Akzeptanz von rechtsradikalen Parolen und Losungen diskutieren und exemplarisch lösen lässt, ganz putzig.



    Denke allerdings, dass die Arbeitgeber der betroffenen Personen ganz praktisch Probleme zu lösen haben wie zum Beispiel, kann ich meinen Mitarbeitern und Kunden mit Migrationsgeschichte solche Kollegen und Ansprechpartner zumuten und will ich einen dauerhaft gestörten Betriebsfrieden hinnehmen. Denke, dass hier in der Diskussion die Perspektive der von solchen Schmähgesängen Betroffenen oder Angesprochenen seltsam wenig vorkommt.



    Das gerade in einem Club wie dem Pony auf Sylt, den Migranten wahrscheinlich nur vom Türsteher her kennen der sie abweist, so ein Video in den Umlauf kommt und so hohe Wellen schlägt, ist auch wenig überraschend, da man sich schon immer gedacht hat, dass es da so zugeht und anscheinend sind die Sänger ja völlig in ihrem Element und fürchten hier keinerlei Widerspruch oder Sanktionen.



    Denke daher tatsächlich, da das hier der Hummus ist aus dem Hanau und NSU entstehen, dass die Strafen und Sanktionen hier nicht hart genug sein können …

  • Würde man denn genauso "konsequent" gegen die Hetzer an den Universitäten vorgehen? Wo ist der Unterschied zwischen "Deutschland den Deutschen" und "From the river to ... "?



    Aus meiner persönlichen Sicht sind beide Ansichten inakzeptabel. Und trotzdem laufe ich nicht mit Mistgabel und Fackel durch Twitter und Facebook.

    • @Schildbürger:

      > Wo ist der Unterschied

      Wenn Sie genau hinschauen und ganz scharf nachdenken, werden Sie vielleicht merken, an welcher Stelle Sie falsch abgebogen sind.



      Hint: Sie als - vermutlich - deutscher Staatsbürger haben Privilegien die die Menschen in den Palästinensergebieten nicht haben. Und zwar so viele, dass Sie sie gar nicht mehr überblicken.

      • @B. Iotox:

        Und das rechtfertigt, wenn GENAUSO privilegierte Mitmenschen sich für die Vernichtung eines Staates aussprechen und dem Hass gegen hier lebende Juden Vorschub leisten?

        Die Logik erschließt sich mir nicht ganz...

      • @B. Iotox:

        Vorab, ich bin ein sog. "Bio-Deutscher" und mit meinen 62einhalb Jahren wohl auch ein "alter weißer Mann".

        Meinen Privilegien gegenüber vielen anderen Menschen bin ich mir durchaus bewußt.



        Aber der Hinweis von @Schildbürger bezog sich nicht auf die Menschen, die in den Palästinensergebieten leben, sondern auf jene, die hier in Deutschland leben. Auch diese Menschen sind gegenüber ihren "Landsleuten" in Gaza oder Jericho privilegiert. Vermutlich haben viele von ihnen die deutsche Staatsangehörigkeit, eine Arbeit und fühlen sich hier grundsätzlich ganz wohl.

        Wenn aus dieser Gruppe antisemitische Parolen gebrüllt werden, oder gar die Auslöschung Israels gefordert wird, dann sollten Polizei und Justiz dagegen genauso vorgehen, wie bei den REchten von Sylt.

        Da darf auch keine sachlich noch so berechtigte Kritik an der Politik Israels als Ausrede herhalten. Denn diejenigen, die solche Parolen brüllen oder Räume besetzen, werden weder von den israelischen Besatzungstruppen oder Siedlern schikaniert, noch von der Armee bombardiert.

  • Nochmal nachgelegt: Eine besoffene Person, die eine ausländerfeindliche Parole brüllt, wird mit sofortigem Job-Verlust und gesellschaftlicher Ächtung bestraft; Während brave Beamte, die vorbildliche Familien aus dem Land werfen, nur weil sie Ausländer sind, von der Politik honoriert werden.



    Ich finde die bigotte Empörungslust in Deutschland viel gruseliger als ein paar Besoffene, die das offen singen, was mindestens 20% der Bevölkerung denktund wählt.



    Der größte Schaden wird zudem durch die mediale Hysterie bewirkt, die einen winzigen Vorfall (der vor Ort gern mit einem Hausverbot und einer polizeilichen Verwarnung geahndet werden soll), zu einem nationalen Fanal stilisiert, das nun überall nachgeahmt wird.

    • @jan ü.:

      Sie übersehen, daß die "braven Beamten" nur die hier geltenden Gesetze und Vorschriften ausführen.

      Bitte nicht falsch verstehen, ich finde solches Handelns genauso falsch, wie Sie. Anstatt Menschen in Not und Elend abzuschieben, die sich hier integriert haben, oder auf dem besten Wege sind, das zu tun, sollte man besser die schweren Straftäter unter Asylbewerbern und Flüchtlingen abschieben.

      Aber es sind jetzt fast 10 Jahre seit der großen Flüchtlingswelle vergangen und niemand hat die Gesetze und Vorschriften geändert. Nicht die Ampel, aber auch nicht die für ihr damaliges Verhalten so gelobte Frau Merkel.

  • Der Mensch ist verantwortlich für alles, was er sagt und tut. Und er hat die Konsequenzen zu tragen. Im besten Falle lernt er dann noch etwas daraus ...

  • Hervorragender Beitrag, insbesondere der Kommentar von Cem Odos Güler, dem ist nichts hinzuzufügen!❤️

  • Solche Leute zu feuern, hat nicht notwendigerweise eine politische Aussage zu sein, sondern kann auch einfach betrieblich unumgänglich sein, wie Aurego schon ganz richtig bemerkte. Sie werden ja schließlich nicht vom Bundeskanzler gefeuert.

    Ansonsten finde ich aber auch, dass man es sich mit solchen Rufen nach "Canceln" oft zu einfach macht.

  • Auch wenn die Entlassung und der ruinierte Ruf der Schnöselnazis das Problem der Verbreitung von rechter Gesinnung und Rassismus nicht löst, müssen die Gröler mit Konsequenzen rechnen. Man filmt sich doch sonst auch mit jedem Unsinn.

    • @aujau:

      Bitte noch mehr die richtigen nazis verharmlosen. Oh ma. Diggi die keule funktioniert halt einfach nich mehr...

    • @aujau:

      Für Strafen sind in meinen Augen in einem Rechtsstaat Gerichte zuständig. Ausschließlich.

      • @Wonneproppen:

        Wer in den Kündigungen "Strafen" sieht, hat m.E. ein gründlich verbogenes Rechtsverständnis. Eine Recherche nach Begriffen wie "Vertragsfreiheit" könnte helfen das wieder gerade zu biegen.

        • @B. Iotox:

          Ein Blick ins Arbeitsrecht würde aber auch zeigen, dass die Freiheit auf Arbeitgeberseite, das Vertragsverhälnis zu beenden, stark eingeschränkt ist. Der Arbeitnehmerstatus ist ein von der Rechtsordnung sehr handfest geschützer faktischer Besitzstand. Also kann man die verhaltensbedingte Aufhebung dieses Schutzes schon als eine Art Strafe betrachten.

        • @B. Iotox:

          Nee, ist eine Belohnung! Die natürlich nichts mit irgendwelchen Taten zu tun hat.

  • Können ja im Ausland arbeiten.

  • Man sollte nicht den Fehler begehen und jeden Sylt-Besucher zum "elitären Schnösel" befördern - man läuft Gefahr sich selbst zu erniedrigen: Nach allen bisher öffentlich zugänglichen Informationen war keine der Dumpfbacken reich, prominent oder in irgendeiner "wichtigen" Position tätig. Das waren "normale" Leute.



    Und so widerwärtig die Nummer war, sie war vermutlich nicht strafbar. Und ob die (dem öffentlichen Druck folgenden) Kündigungen tatsächlich Bestand haben wird man noch sehen müssen. Man sollte sich eventuell mehr um die Wahlergebnisse in Thüringen sorgen

    • @Samvim:

      Lesen Sie nochmal nach: Die Kündigungen kamen ganz fix, noch während das Video viral ging & vor dem Skandal: Diese Menschen waren in einem sehr sensiblen Bereich tätig… PR-Macher und Influencer leben von öffentlicher Meinung.

      • @B. Iotox:

        Soweit ich den klassischen Medien entnehmen konnte, war ein Mitarbeiter einer großen PR-Firma beteiligt. Über die Funktion wurde nichts mitgeteilt, könnte also auch der Hausmeister gewesen sein. Und eine "Dame" war eine Mitarbeiterin nicht benannter Funktion einer eher unbekannten "Influenzerin" mit überschaubarer Reichweite. Vielleicht wissen sie mehr?



        Und indem das Video "viral" ging war der Skandal da bzw. öffentlich. Dass die Verantwortlichen so schnell handelten, mutmaßlich ohne mit den Betroffenen selbst vorher dazu gesprochen zu haben, weist sehr deutlich daraufhin, dass es vor allem darum ging Reputationsschaden abzuwenden

      • @B. Iotox:

        Wtf. Die wurden also zufällig gekündigt?

  • Juristisch dürfte dies sehr fragwürdig sein. Außer es wären Beamte.

  • Am Ende wird es ein Arbeitsgericht feststellen, ob eine Kündigung gerechtfertigt ist. Jede/r hat das Recht, Kündigungsschutzklage einzureichen.

    • @Gnutellabrot Merz:

      Nein, nicht "jeder". Nur Angestellte.

  • Wetten, dass die meisten Kündigungen vor Gericht kassiert werden? Man wird sich wahrscheinlich einvernehmlich trennen. Und das ist auch richtig so. Anders sieht es bei Beamten aus. Da wird für so eine braune Gesangseinlage zwar nicht die Entfernung aus dem Dienst folgen, aber es wird Aerger geben.

    • @Piratenjäger:

      Dank Faeser wird jetzt erst gekündigt. Dann viel Spaß beim jahrelang wieder reinklagen.

  • Für mich ist es nachvollziehbar, dass einige dieser Leute ihren Job verloren haben. Ich glaube jedoch nicht, dass das wirklich der "Tat" geschuldet ist, sondern eher dem Ausmaß, dass diese Geschichte angenommen hat. Eine Menge Arbeitgeber können sich Personen nicht leisten, deren Gesichter mit so etwas in Verbindung gebracht werden.



    Was mich bei der Sache wirklich anekelt ist die Tatsache, dass kein Mensch das Maul aufkriegt während es passiert. Wenn's dann passiert ist und man es auf Video, aus sicherer Distanz auf dem Rechner oder dem Smartphone sieht, dann sind alle aktive Antifaschisten. 😒

  • Solche Leute zu feuern, hat nicht notwendigerweise eine politische Aussage zu sein, sondern kann auch einfach betrieblich unumgänglich sein, wie Aurego schon ganz richtig bemerkte. Sie werden ja schließlich nicht vom Bundeskanzler gefeuert.

    Ansonsten finde ich aber auch, dass man es sich mit solchen Rufen nach "Canceln" oft zu einfach macht.

  • Ich hab damit kein Problem, solche Leute sind eine Gefahr für's Betriebsklima. Aber die FDP hält sie vielleicht für Leistungsträger.

  • Ich bin tatsächlich eher beim "Nein". So eklig die Aktion ist -- man grillt halt dann die paar Dummköpfe, die sich haben erwischen lassen und lehnt sich dann entspannt zurück.

    Ich bin da bei Herrn Güler -- wir sollten uns als Gesellschaft an das dickere Brett wagen.

    Das Brett, das einem Innenminister erlaubt hat, Migration zur Mutter aller Probleme zu erklären, ohne dass der seinen Job verloren hätte.

  • Aus Sicht der Arbeitgeber ein ganz klares Ja, denn das Vertrauensverhältnis zu Mitarbeitern, die sich in ihrer Freizeit solcher Straftaten schuldig machen, dürfte unheilbar zerrüttet sein, wenn im selben Betrieb Menschen mit Migrationshintergrund tätig sind (was in den meisten größeren Betrieben der Fall sein dürfte).

    • @Aurego:

      Was ist bei anderen Straftaten gegen Menschen? Menschen dürften immer in einem Betrieb tätig sein.

    • @Aurego:

      Da in jedem größeren Betrieb auch AfD Wähler oder Mitglieder arbeiten, müßten beleidigende Äußerungen gegen diese ja auch zu Kündigungen führen. Auch ist noch keine der betreffenden Personen wegen einer Straftat verurteilt.



      Also warum ein klares "Ja" ?

      • @Puky:

        In dem US-amerikanischen Unternehmen für das ich tätig bin, gibt es klare Ethik-Regeln. Beleidigende Äußerungen führen dort durchaus zu Kündigungen, rassistische Äußerungen können fristlose Kündigungen zur Folge haben. Das wird auch klar kommuniziert.

    • @Aurego:

      In mindestens einem Fall der Leute auf Sylt hat die Arbeitgeberin selbst Migrationshintergrund.

      • @Arne Babenhauserheide:

        Ja, ist bekannt.