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Strom durch Atomkraft sinkt weltweitNicht nur Deutschland steigt aus

Weltweit sinkt der Anteil der Atomkraft an der Stromerzeugung. Zwar bauen einige Länder neue AKW. In vielen anderen aber ist Kernkraft kein Thema.

Das Atomkraftwerk Vandellos an der Costa Dorada in Spanien Foto: imago

Göttingen taz | Mit ihrer anhaltenden Kritik am vor einem Jahr vollzogenen deutschen Atomausstieg fahren CDU und CSU, FDP und Wirtschaftsverbände schweres rhetorisches Geschütz auf. Der Ausstieg sei „ein dramatischer Irrtum“, befand FDP-Vize Wolfgang Kubicki. Der Wirtschaftsrat der CDU sah darin eine „große Gefahr für den Wirtschaftsstandort Deutschland“. Und CDU-Fraktionsvize Jens Spahn sprach anlässlich der Abschaltung der letzten AKW von „einem schwarzen Tag für den Klimaschutz“.

Besonders beliebt bei den hiesigen Atom-Apologeten ist jedoch der Verweis auf einen angeblich energiepolitischen Sonderweg der Bundesrepublik. So behauptete Markus Jerger, bis 2023 Vorstand des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW), Deutschland gehöre „zu den ganz wenigen Nationen in der Welt, die aussteigen, während andere Länder teilweise massiv in die Atomkraft investieren“. Da stelle sich die Frage, sagte Jerger, „warum wir gegen jedes Kalkül handeln“.

Doch ist die Atomkraft wirklich wieder auf dem Vormarsch?

Weltweit stagniert die Stromerzeugung aus Kernenergie, zeigt der von einem Team um den Atomexperten Mycle Schneider erstellte und kürzlich veröffentlichte „World Nuclear Industry Status Report 2023“ (WNISR2023). Während die absolute Menge des weltweit in Kernkraftwerken erzeugten Stroms im Wesentlichen unverändert geblieben ist, ist ihr Anteil am weltweiten Strommix 2022 auf 9,2 Prozent, den tiefsten Wert seit rund 40 Jahren, gesunken. Der Höchstwert lag 1996 bei 17,5 Prozent.

Atomkraftwerke in 32 Staaten

Atomkraftwerke (AKW) laufen in 32 Staaten. Nach WNISR-Zahlen sind zurzeit 415 Kernreaktoren in Betrieb. Spitzenreiter sind die USA mit 94 Reaktoren, gefolgt von China und Frankreich, beide mit 56 Blöcken. Im vorderen Feld finden sich zudem Russland (36), Japan (12), Südkorea (25) und Indien (20).

2023 gingen fünf neue Reaktorblöcke ans Netz. Fünf Reaktoren wurden 2023 stillgelegt, darunter die letzten deutschen Anlagen Emsland, Isar-2 und Neckarwestheim-2. Das Leistungssaldo der fünf abgestellten und fünf neuen AKW ist um ein Gigawatt negativ.

In den letzten 20 Jahren, zwischen 2004 und 2023, sind mehr AKW stillgelegt worden, als neue in Betrieb genommen wurden. Außerdem sind fast die Hälfte der neuen Reaktoren – 49 von 102 – in China ans Netz gegangen. Außerhalb Chinas ergibt das einen Negativsaldo von 51 Blöcken, ein erheblicher Einbruch. In den letzten vier Jahren, von 2020 bis 2023, sind 31 Reaktoren weltweit in Bau gegangen, darunter 20 in China und 11 von der russischen Atomindustrie vor allem in Drittländern vorgenommen – zum Beispiel in Bangladesch, Indien und der Türkei. Sonst nichts, nirgendwo.

In der Europäischen Union (EU) werden in 12 der 27 Mitgliedstaaten Kernreaktoren betrieben. In den vergangenen 30 Jahren gingen gerade mal zwei Atomkraftwerke in Bau, die sogenannten Druckwasserreaktoren der dritten Generation (EPR) Olkiluoto-3 in Finnland und Flamanville-3 in Frankreich. Der finnische Reaktor ging nach 17 Jahren Bauzeit ans Netz, der französische liefert auch 17 Jahre nach Baubeginn noch keine Kilowattstunde. In der Slowakei gibt es noch eine weitere Baustelle: Mit dem Bau von Mochovce-4 wurde 1985 begonnen. Der Reaktor soll dieses Jahr in Betrieb gehen.

Höchster Atomstrom-Anteil in Frankreich

Den weltweit größten prozentualen Anteil am Strommix stellt auch ohne Flamanville-3 die Kernenergie in Frankreich. 2023 waren es 65 Prozent. Der neueste Reaktor ging bereits 1999 ans Netz, das Durchschnittsalter beträgt 38,6 Jahre. In den vergangenen Sommern stand zudem teils die Hälfte der französischen AKW-Flotte still, wegen technischer Defekte, Inspektionen, Reparaturen, oder weil die Flüsse nicht genug Wasser zur Kühlung der Reaktoren führten.

Einige EU-Mitgliedstaaten haben einen Ausbau der Kernenergie angekündigt. Belgien plant, die letzte Etappe des beschlossenen Ausstiegs zu verschieben, als Reaktion auf die energiepolitischen Turbulenzen infolge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Statt 2025 sollen zwei der fünf verbliebenen Reaktoren erst 2035 vom Netz gehen.

Polen beabsichtigt, ein Atomprogramm neu zu starten, offiziell um den Kohleausstieg zu bewerkstelligen. 2033 soll der erste Meiler ans Netz gehen, laut Experten ein völlig unrealistischer Zeitplan. In Ungarn sollen zwei zusätzliche Reaktorblöcke russischer Bauart entstehen, und Rumänien plant ein Mini-AKW mithilfe von US-Technik. Schweden betreibt Reaktoren, die gemeinsam etwa 30 Prozent der landesweiten Stromerzeugung abdecken.

Atomausstieg in Spanien und der Schweiz

In der Türkei wird seit 2015 das erste AKW namens Akkuyu gebaut – finanziert und gebaut vom russischen Staatsunternehmen Rosatom. Auch Großbritannien setzt nach wie vor auf Atomkraft. Aktuell werden noch neun Reaktorblöcke betrieben, 36 befinden sich im Rückbau. Aktuell sind zwei neue EPR- Reaktoren im Bau (Hinkley Point C-1 und -2), zwei weitere sind für den Standort Sizewell C geplant.

Den Ausstieg aus der Kernenergie geplant haben – neben Belgien – derzeit die Schweiz und Spanien: Die vier Reaktoren in der Schweiz (Anteil am Strommix 36,4 Prozent, Durchschnittsalter 48 Jahre) dürfen bis zu ihrem altersbedingten Ende laufen, aber nicht durch neue ersetzt werden. Ein Datum für die Abschaltung gibt es nicht. Die sieben spanischen Reaktoren sollen bis 2035 sukzessive vom Netz genommen werden, die erste Abschaltung ist für 2027 geplant.

Im Übrigen ist auch der Atomausstieg in Deutschland nicht vollendet. So dürfen die zurzeit laufenden Forschungsreaktoren weiter betrieben werden. Auch die Brennelement-Fertigungsanlage in Lingen und die Urananreicherungsanlage in Gronau, die AKW in vielen Ländern mit frischem „Brennstoff“ beliefern, verfügen über unbefristete Betriebsgenehmigungen.

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93 Kommentare

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  • Karlsson , Moderator

    Vielen Dank für Eure Beiträge, wir haben den Kommentarbereich nun geschlossen.

  • Bei der Diskussion zu Atomkraftwerken sollte nicht vergessen werden, dass insbesondere alle diejenigen Staaten, die auch über Atombomben verfügen und diese herstellen alleine schon aus diesem Grund einen Bedarf am Atommeilern und nicht zuletzt Wiederaufbereitungs- und Anreicherungsanlagen - also des kompletten Arsenals der Atomtechnik haben.



    Dieser Bedarf relativiert die Wirtschaftslichkeitsbetrachtungen dieser Technik, denn nur so haben diese Staaten die komplette Produktionskette selber in der Hand (ganz komplett, wenn sie auch noch Uranerz auf eigenem Grund abbauen).



    Viele Befürworter der "zivilen" Atomenergie übersehen diesen militärischen Aspekt gerne.

    Im Übrigen wären Atomkraftwerke schon lange kein Thema mehr, wenn den Betreibern dieser Anlagen die kompletten Kosten der Entsorgung und Endlagerung obliegen würden und nicht dem Steuerzahler das meiste davon stemmen würden (auch die Forschung wurde weitgehend aus öffentlichen Mitteln finanziert).



    Dann wäre Atomenergie mit einem Schlag vollkommen unwirtschaftlich und kein Profit-orientiertes Unternehmen würde sie anwenden.

  • " auch alte verbrauchte Brennstäbe verfeuern "

    Gespaltene Atome kann man nicht nochmals spalten.

  • daß hier im forum der tatz überhaupt noch kontrovers über atomkraft diskutiert wird, erstaunt mich denn doch.



    nach jahrzehntelangem kampf gegen akw + atomwaffen (seit ende der 60er jahre letzten jahrhunderts) - lange vor der taz-gründung - + vielen demos dazwischen (nicht nur in D, sondern auch in den usa, zusammen mit navajos + anderen stämmen) estaunt mich das denn doch.



    lernen die jungen leute heute noch was aus der geschichte oder der physik?



    oder sinds akw-industrie-influencer oder trolls? so ketzerische gedanken kommen einer in die jahre geratenen aktivistin!

  • Der ab April 2024 in Wyoming (USA) gebaute Hochtemperaturreaktor (Natrium-Reaktor) des Unternehmens Terra-Power (Bill Gates) soll bis 2030 fertiggestellt sein.



    Da die Amis schlau sind, haben sie sich überlegt wie man den Bau beschleunigen kann. Die warten nicht erst ein paar Jahre bis sie die Genehmigung von der US-amerikanischen Regulierungsbehörde NRC bekommen, sondern fangen jetzt schon mal mit den Fundamenten etc. an. Wenn sie dann die offzielle Genehmigung von der NRC haben, ist ein großer Teil des Kraftwerks schon fertig.

    Der Reaktor von Terrapower ist übrigens extrem flexibel. Bei geringem Stromverbrauch (nachts) wird Strom als Wärme gespeichert und bei hohem Stromverbrauch (tagsüber) wieder in Strom zurückverwandelt und ins Netz eingespeist. Ein Teil des Stroms (und der Wärme des Hochtemperaturreaktors) wird auch zu der sehr günstigen Produktion von klimaneutralem Wasserstoff verwendet.

    Mit dem Reaktor kann man teilweise auch alte verbrauchte Brennstäbe verfeuern die man sonst endlagern müsste.

    Das ist die Zukunft!

    Quelle: cowboystatedaily.c...ing-nuclear-plant/

    • @Pi-circle:

      Es braucht keine zig Milliarden EUR von staatlicher Seite, um große Konzerne wie Thyssen-Krupp oder BASF dazu zu bewegen, Stahl und Chemikalien klimaneutral zu produzieren. Es reicht wenn man diesen Unternehmen erlaubt, in den kommenden 10-15 Jahren Small Modular Reactors (SMR) auf ihren Werksgeländen zu errichten.

      Natürlich würde dann EON jammern weil es sein Geschäftsmodell auf den Netzausbau verlegt hat der im Falle einer lokalen Strom- und Wasserstoffversorgung mit SMR überflüssig wäre.

      • @Pi-circle:

        Da die energieintensive Industrie in Deutschland jetzt eine Perspektive braucht und nicht erst in 10 Jahren, kann man es auch machen wie Terrapower: Loslegen!

        1) Schon jetzt mit dem Bau anfangen. Die Genehmigungen kann man in den nächsten 2-3 Jahren einholen.

        2) Das Ganze auf eigenes Risiko. Das finanzielle Risiko ist für die großen Player in Deutschland darstelbar. Klar, eine staatlich Bürgschaft zur Absicherung kann man diskutieren.

        3) Damit gäbe es auch eine Perspektive für weitere Industriezweige in Deutschland: Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur, Hochtemperatur-Turbinen von Siemens Energy, Aufbau einer weltweiten Serienproduktion zusammen mit Terrapower und Bechtle u.a..

        SMR: Welche Vorteile hat der Natriumreaktor von Terrapower im Vergleich zu dem Leichtwasserreaktor von Nuscale oder dem HTR-PM aus China?



        Antwort: u.a. die höhere Temperatur (Prozesswärme) welche gerade für eine effiziente und kostengünstige Wasserstoffproduktion einen erheblichen Vorteil bietet.

        • @Pi-circle:

          " die höhere Temperatur (Prozesswärme) "

          Im Kern gibt es eine höhere Temperatur, aber nicht außerhalb des Reaktors.

      • @Pi-circle:

        Bei manchen Mitkommentator*innen weiß mer wirklich ned, ob die ne "Aufwandsentschädigung" kriegen. ;)



        In Wyoming trifft mer weitaus weniger Leute wie hierzulande pro qm und ob sich des rechnet ohne "Geschenke" seitens der Allgemeinheit: "TerraPower, which has about $1 billion in private funding and $2 billion in backing from the U.S. Department of Energy, is confident in its deadlines for the project."



        (aus dem Artikel)

  • 1G
    14231 (Profil gelöscht)

    2024 sind in 18 Ländern insgesamt über hundert neue Kernreaktoren in Planung. „Einige Länder“ fühlt sich anders an. Bei den „vielen anderen“ wäre es sinnvoll, sich genau anzusehen, weshalb sie sich diesen nicht anschließen. Ist es wirklich die Ablehnung gegenüber der Kernenergie oder nicht doch eher fehlendes Know-how und die hohen Investitionskosten gegenüber Kohlekraftwerken.

    • @14231 (Profil gelöscht):

      Planung heißt nicht bauen und 18 von 195 anerkannten Staaten kann man einige nennen. Der Flamanville-Reaktor ist mit 12 Jahren Verspätung ans Netz gegangen. Die Kosten werden mittlerweile auf das vierfache der ursprünglichen Kosten geschätzt. Trotz des französischen Know-hows.

      • @Andreas J:

        Huch, was ist gestern passiert? Heise vermeldete zuletzt, dass ASN die Genehmigung für die Inbetriebnahme von Flamanville-3 wieder verschoben hat, und jetzt ist er am Netz?

      • 1G
        14231 (Profil gelöscht)
        @Andreas J:

        Wenn es um die Frage des Atomausstiegs geht, sollte allerdings eher der Staatenkreis zum Maßstab genommen werden, welcher überhaupt eine Geschichte in Kernenergie hat. Diesen Kreis beziffert ein IAEA-Bericht des Jahres 2023 auf 50. Und dass Monaco, der Vatikan oder Kiribati nicht beabsichtigen Kernkraftwerke zu bauen, dürfte wohl nicht zwingend mit Zweifeln an der Technologie zu tun haben.

  • Naja, AKW bieten eben gesicherte Kraftwerkleistung.



    E-Autos und Wärmepumpen brauchen diese, und Sonne und Wind können sie nicht bieten.



    Die Risiken der Atomkraft halte ich nicht für tragbar, und so sehen das anscheinend auch alle Versicherungsunternehmen dieser Welt [1].



    Vielleicht versteht jemand, warum ich etwas gegen E-Autos und Wärmepumpen habe.



    Ich schreibe dieses in einem seit 32 Jahren solarautarken Haus sitzend.



    [1] www.manager-magazi...ngen/a-761954.html

  • Im historischen Rückblick wird man feststellen:

    Die große Zeit von Wind und Solar waren die Jahre von 2010 bis 2030. Ab 2030 bis 2050 kamen die Small Modular Reactors (SMR) und ab 2050 die Kernfusion.

    • @Pi-circle:

      Ich habe mal gelernt, dass es in der Entwicklung von Volkswirtschaften Pfadabhängigkeiten gibt. Wenn ein Entwicklungsstrang definitiv endet, ist es eher unwahrscheinlich, dass er in einer disruptiven Rolle rückwärts wieder aufgenommen wird.



      Und SMR ab 2030? Das ist 300 Wochen. Gibt es derzeit irgendein Konzept, das kurz vor dem Markthochlauf steht?

      • @MeinerHeiner:

        Fortschritt entwickelt sich selten linear sondern häufig in Sprüngen. Der Entwicklungsstrang der Nukleartechnologie ist außerhalb von Deutschland nie ausgelaufen. Im Gegenteil: es wurden gegenüber der Anfangszeit der Nukleartechnologie erhebliche Verbesserungen eingeführt. Hochtemperaturreaktoren waren vor 30 Jahren noch nicht realistisch, heute sind sie es. Das ist ein gewaltiger Technologie-Sprung nach vorne.



        Die kommerziellen Demonstratoren von Hochtemperatur-SMR werden derzeit weltweit geplant und gebaut (v.a. USA), teilweise sind sie schon am Netz (China).

      • 1G
        14231 (Profil gelöscht)
        @MeinerHeiner:

        Hier stellt sich mir die Frage, wo Sie das Ende eines Entwicklungsstrangs sehen. In der Kernenergie wohl kaum. Frankreich und Russland etwa versuchen sich gerade in der Umsetzung neuer Kraftwerkstypen, an der Wiederverwendung von Brennelementen wird eifriger geforscht denn je und China wird einen ganzen Wissenschaftszweig nicht kurzerhand kappen nachdem das Land dabei ist, darin eine Spitzenposition einzunehmen.

  • Man kann zur Atomkraft stehen wie man will. Tatsache jedoch ist, dass Kernkraftwerke 24/7 liefern, also ständig. Für Industrienationen ist es sehr sehr wichtig stabile und von mir aus für die Industrie subventionierten Strom zu haben. Erneuerbare wie Wind und Solar können natürlich zusätzlich genutzt werden aber nicht nur. Funktioniert nicht wenn ich an die Netz-Frequenzstabilität denke.

    • @Der Cleo Patra:

      Wenn Sie Grundlast fahren mit Kernenergie, dann benötigen sie immernoch Gas-Kraftwerke um Spitzenlast auszugleichen.

      Mit Atomstrom können sie zwar mit reichlich Verlust über teure Elektrolyse, Wasserstoff herstellen oder über Biogas-Anlagen eben nicht so tolles Methan. Wasserstoff wird dann doch sehr teuer, Biogas ist hier kaum in den gebrauchten Mengen verfügbar. Die Herstellung erfolgt durch Kompost und / oder durch das Konzentrieren von Ausscheidungen von Tieren und Menschen.

      Mit dem Projekt "Hydrosol" wird die Hitze der Sonne dazu verwendet, dass Wasserstoff produziert werden kann. Mit einem Wirkungsgrad von 40% ist solch eine Anlage wesentlich effizienter als Elektrolyse und reiht sich neben PV-,Windkraft- und Wasserkraft- Anlagen, ein.

      Da Siemens bereits dabei ist Turbinen, H und CNG fest, im Dual-Fuel zu bauen, wäre dann auch die Spitzenlast abgedeckt.

      Gut dass wir in Deutschland zuletzt nur noch 5% Grundlast durch Atom hatten. Bisher Tag wieviel, ohne BlackOut? - Der Verbrauch von Kohle und Gas wird bereits auch reduziert.

    • @Der Cleo Patra:

      " Kernkraftwerke 24/7 liefern, also ständig."

      Ja, weil sie schlecht regelbar sind und nicht an den schwankenden Bedarf angepasst werden können.

      • @Knuty:

        Knutie: bei Kernkraftwerken besteht die Möglichkeit zu Dual Use. Wenn gerade kein Strom für die öffentliche Versorgung gebraucht wird (weil der Wind weht oder die Sonne scheint), produziert man mit dem Strom des Kernkraftwerkes Wasserstoff. Da Kernkraftwerke nicht nur Strom sondern auch Wärme liefern ist die Wasserstoffproduktion wesentlich günstiger als mit Windkraft. Dieses Konzept der Wasserstoffproduktion wird derzeit weltweit geplant bzw. es wurde bereits damit begonnen (z.B. in USA) - das hat die Biden-Regierung gut gemacht.

  • Ja klar, es werden fleissig Kohle und Gaskraftwerke gebaut - auch in Deutschland. Das ist doch nicht wirklich die Lösung?

  • Leute - träumt weiter!



    In der Zwischenzeit geht unser Strompreis weiter durch die Decke.



    Während hier weiter das Gegenteil behauptet wird, schaffen Firmen wie BASF, Miele und Stiehl Fakten und verlagern ihr Produtionsstätten ins Ausland.

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @Andere Meinung:

      „Während hier weiter das Gegenteil behauptet wird, schaffen Firmen wie BASF, Miele und Stiehl Fakten und verlagern ihr Produtionsstätten ins Ausland."



      Warum gehen die nicht nach Dithmarschen?



      taz.de/Batteriewer...tschland/!5997685/

    • @Andere Meinung:

      " geht unser Strompreis weiter durch die Decke."

      Dann wechseln Sie doch den Anbieter.

      • @Knuty:

        Nützt nichts. Meine Stromkosten haben sich in den letzten 20 Jahren vervierfacht, bei gleichbleibenden Verbrauch. Den Anbieter habe ich mehrfach gewechselt, trotzdem werden meine Rechnungen immer höher.

        • @Tom Tailor:

          " haben sich in den letzten 20 Jahren vervierfacht, "

          Und das trotz laufender AKW.

          • @Knuty:

            Oder: meine Stromkosten haben sich in dem Maß verteuert, wie AKW in D abgeschaltet wurden.

        • @Tom Tailor:

          Gilt für meine Zigaretten auch.

          • @Jutta57:

            Tja, das rauchen kann man sich abgewöhnen. An einem Mindestbedarf an Strom kommt man aber nicht vorbei, da Grundbedürfnis.

      • @Knuty:

        und wie soll ich durch einen Anbieterwechsel bitteschön bspw. auf das US-Niveau von 12,7 Ct / KWh kommen?

        • @Andere Meinung:

          " auf das US-Niveau von 12,7 Ct / KWh kommen?"

          Ziehen Sie in die USA.

        • @Andere Meinung:

          Ach, mittels Akw wird der Strompreis geringer? Wie lange bauen Frankreich, Großbritannien schon? Wie sollen Akws im Kampf gegen den Klimawandel helfen, wenn sie erst in 30 - 40 Jahren fertig sind und zudem immense Investitionen binden?

          • @sedeum:

            Die Bauzeit eines AKW beträgt im weltweiten Durchschnitt 7 Jahre. China schaft das in unter 5. In Europa sind's so um die 15. Wie dem auch sei: 30-40 Jahre sind einfach Quatsch. Und hätte man unter Merkel 1, also 2005 damit begonnen, wären sie jetzt längst fertig.

            • @Charlie Runkel:

              Das AKW Flamanville hat 17 Jahre gebraucht, ist vier mal so teuer wie geplant und China ist das letzte Land wo ich neben einem AKW wohnen wollen würde.

          • @sedeum:

            30-40 Jahre müssen Sie auch mindestens noch warten bis es Wasserstoff-Kraftwerke gibt.

  • Die Marktpreise regeln das Abschalten und die Transformation zukünftig:



    "Erstes neues US-AKW seit 30 Jahren



    Atomenergie ist zu teuer



    In den USA ist ein neues Atomkraftwerk in Betrieb gegangen. Doch ein Zeichen einer globalen Renaissance der Kernkraft ist das keineswegs."



    taz.de/Erstes-neue...0-Jahren/!5947977/

    Der Mangel an Endlagerstätten ist weltweit evident:



    "Die Suche nach einem Endlager für den hochradioaktiven Atommüll verzögert sich um viele Jahre. Die hier federführende Bundesgesellschaft für Endlagerung (BG) hatte kürzlich bekanntgegeben, dass der Standort statt wie im Gesetz vorgesehen nicht 2031, sondern frühestens 2046 feststehen wird. Ein anderes Szenario sieht sogar einen Zeitkorridor bis 2068 vor."



    taz.de/Plan-fuer-A...elllager/!5951274/

    Die Energieerzeugung ist versicherungstechnisch ein Menetekel:



    "Belgiens AKWs sind unterversichert



    Der atomare Haftungs-GAU



    Belgien findet für seine Pannenmeiler Doel und Tihange keine neue Versicherung. Das beträfe auch Ansprüche aus Deutschlands grenznahen Regionen."



    taz.de/Belgiens-AK...rsichert/!5661158/

    Atomare Bewaffnung für Deutschland noch tabu?



    "Dank Atomkraft zur Atombombe



    Die zivile Atomkraft stellt Schlüsseltechniken und Schlüsselrohstoffe zum Bau von Atomwaffen zur Verfügung. Sie versetzt damit viele Staaten oder Organisationen in die Lage, binnen kurzer Zeit eigene Atomwaffen zu entwickeln."



    www.ausgestrahlt.d...aft-zur-atombombe/



    Die Liste d. Argumente ist beliebig fortsetzbar, Wissenschaft u. Politik sind i. d. Thema noch lange nicht im Einklang, das liegt nicht zuletzt an Profiten, Kapital u. Lobbyismus.



    'Kooperation, Konsens, Kybernetik', drei wesentliche "K" für PolitikerInnen, die - wie Kubicki, Spahn & Co - gern die Welt mit ihren eigenen Wahrheiten 'beglücken' wollen.



    "Von dort draußen, vom Mond betrachtet, wirkt die Weltpolitik so lächerlich kleinlich. Am liebsten möchte man..."



    Edgar D. Mitchell, Apollo14

    • @Martin Rees:

      Atomkraft ist nicht günstig, sondern verschlingt Milliarden, zunächst an Subventionen, am Ende kaufen sich die Energiekonzerne günstig frei und reichen das Endlagerproblem an den Staat zurück. Von den Kosten eines Unfalls, der vielleicht auch einmal einen Ballungsraum massiv betreffen kann gar nicht zu reden. Wenn schon die offensichtlichen Punkte der Kernkraft nicht den Garaus machen, die Geldfrage löst wie immer alles am Ende.

    • @Martin Rees:

      Boost zum Thema von Professor Harald Lesch, speziell zum Punkt:



      Wir können uns thermische Kraftwerke nicht mehr leisten❗



      youtu.be/6LrXZfHX-...i=hKnPeOfSz9ZnazmP



      /



      Dazu gehören auch die Kernkraftwerke.

      • @Martin Rees:

        Thermische Kraftwerke sind sogar dringend notwendig (z.B. Fernwärme). Die Elektrolyse von Wasserstoff ist mit zusätzlicher Wärme auch viel effizienter.

        • @Pi-circle:

          Das Projekt "Hydrosol" (MIT Massachusetts), soll ohne Elektrolyse, einen Wirkungsgrad von 40% erreichen. Bei einfacher Elektrolyse soll der Wirkungsgrad gerade mal bei 6% liegen.



          Die Kosten und die Kommerzialisierung sind noch nicht bekannt. - wird aber sicher kommen und sicherlich eine der Lösungsansätze werden, die uns jetzt fehlt, aber eben keine Utopie darstellt.

  • Atomstrom - nein Danke.



    Schön, dass wir es in Deutschland geschafft haben. Noch schöner, wenn wir auch ohne eingekauften Atomstrom auskommen würden.

    • @Rudi Hamm:

      Tun wir, aber die französischen Atomkraftwerke müssen ihren Strom loswerden.

      Die Not liegt in Frankreich beim Verkauf, nicht in DE beim Einkauf.

  • Der Atomausstieg in der Schweiz sieht so aus, dass man Beznau 1 und 2 bis 2040 weiterbetreiben will. Das geht dann hart an die 70 Jahre.



    Mühleberg würde man heute auch nicht mehr abschalten. Der Entscheid fiel, als das neue grosse Wasserkraftwerk Linth-Limmern zur Investitionsruine zu werden drohte und man den Bau bereut hat. Inzwischen hat sich der Strommarkt, gelinde gesagt, verändert. Wer's nicht glaubt, möge auf seiner letztjährigen Stromrechnung nachsehen.

    • @Carsten S.:

      "Beznau 1 und 2 bis 2040 weiterbetreiben will."

      Nein, es gibt in der Schweiz weder einen Plan für die Stilllegung, noch für den Weiterberieb der AKW.

      • @Knuty:

        Doch, bis 2040. Stand 28.3.24: "Wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilt, wird derzeit geprüft, ob das Kernkraftwerk Beznau über das Jahr 2030 hinaus weiterbetrieben werden kann"



        www.argoviatoday.c...-bleiben-156672473

  • Der Autor vergaß leider zu erwähnen, dass das franz. Kernkraftwerk Flamanville im April diesen Jahres mit Brennstoff beladen und im Sommer ans Netz gehen wird. Sieben weitere (abgespeckte) Varianten des Reaktors werden in den kommenden Jahren gebaut werden, geplant sind mittlerweile insgesamt 14 Reaktoren dieser Art bis 2050 um die alte Flotte zu ersetzen.

    • @Pi-circle:

      Es könnte sein, dass Flamanville dieses Jahr ans Netz geht. Es könnte aber auch sein, dass sich Weihnachtsmann und Osterhase 2024 treffen. Was ist wahrscheinlicher?

      Übrigens - wurde der Reaktordeckel in Flamanville schon getauscht? Der derzeit montierte muss lt. Auflage der ASN bis 2024 ausgewechselt werden ...

      Ach ja, die ASN hat die Entscheidung über die Genehmigung der Beladung gerade wieder verschoben.

      " geplant sind mittlerweile insgesamt 14 Reaktoren dieser Art bis 2050"



      Naja, wenn man die normale Verdreifachung der realen Bauzeit zur geplanten mit einrechnet, dürfte 2100 eine bessere Schätzung sein. Oh, ich sehe gerade, Flamanville-3 soll 2073 schon wieder außer Betrieb genommen werden

    • @Pi-circle:

      "80 Jahre (so lange können moderne Kernkraftwerke laufen)."

      Welche modernen AKW sollen das sein?

      • @Knuty:

        Der moderne Europäische Druckwassserreaktor (ERP) ist auf eine Laufzeit von 60-80 Jahren ausgelegt.

        Bekanntlich laufen bereits zwei ERP seit fünf Jahren in China, seit letztem Jahr läuft ein ERP in Finnland, der ERP in Frankreich (Flamanville) wird jetzt im April mit Brennstoff bestückt und geht im Juni ans Netz und die beiden ERP in UK (Hinkley Point C) sind voraussichtlich in 2027 fertig. Die Planungen für weitere ERP in Frankreich und UK laufen bereits.

        • @Pi-circle:

          " seit letztem Jahr läuft ein ERP in Finnland "

          Der ist schon wieder abgeschaltet worden, weil dr Strompreis zu hoch ist.

          • @Knuty:

            Knutie: aha, der Strompreis war also zu hoch. Ich habe da andere Infos:

            The Olkiluoto-3 nuclear power plant in Finland – the first of its type in Europe – will be disconnected from electricity production on 2 March for its first annual outage, owner and operator Teollisuuden Voima Oyj said.

            Regular electricity production began at the 1,600 MW EPR unit one year ago with full commercial operation on 1 May. TVO said the planned outage is expected to last 37 days.

            The Olkiluoto-3 outage will include refuelling, preventive maintenance on the protection system, software upgrades in the instrumentation and control (I&C) systems, leak-tightness tests on the containment isolation valves and the maintenance of the pressuriser safety relief valves.

            Quelle: The Independent Nuclear News Agency. 01.03.2024

    • @Pi-circle:

      " insgesamt 14 Reaktoren dieser Art bis 2050 um die alte Flotte zu ersetzen."

      Mit 14 SMR kann man nicht 56 große AKW ersetzen.

      • @Knuty:

        @Knutie: Zum Ersatz für die alten Kernkraftwerke baut Frankreich sowohl große Kraftwerke (ERPs) und SMR. Damit das alles klappt laufen die alten Kernkraftwerke noch 20 Jahre länger.

        Die Vorausetzungen dafür sind in Frankreich ausgezeichnet: Lieferketten und Know-How wurden in den letzten 20 Jahren mit dem Bau des ERP in Flamanville wieder implementiert.

        • @Pi-circle:

          Frankreich weiß noch nicht einmal wo sie in Zukunft genügend Uran her bekommen. 20% kamen zum Spottpreis aus dem Niger das mit Frankreich gebrochen hat und die Vorkommen in Mali auf die sie spekuliert haben können sie sich auch von der Backe kratzen. Für die massiven Umweltschäden im Niger durch den Abbau hat sich Frankreich niemals interessiert. 27% kommen aus Kasachstan, an dessen Förderung zu 48% Russland beteiligt ist. Außerdem kontrolliert Russland fast 50 Prozent der weltweiten Kapazitäten zur Anreicherung von Uran. Die USA und Frankreich haben dafür gesorgt das dies nicht unter das Embargo fällt und sind neben China die größten Abnehmer. Atomkraft ist für den Arsch und finanziert den Krieg gegen die Ukraine mit.

        • @Pi-circle:

          "sowohl große Kraftwerke (ERPs) und SMR. "

          Das reicht immer noch nicht, um 56 AKW zu ersetzen.

    • @Pi-circle:

      Und PI-CIRCLE vergisst z.B. sowas: taz.de/Siemens-ste...eltig-aus/!241088/



      2011, mein Bester ;).

      • @Hugo:

        Der Ausstieg von Siemens (nach Fukushima) ist Geschichte. Siemens Energy steigt gerade wieder ein (im Geschäft mit modernen Hochtemperatur SMR):

        www.neimagazine.co...-reactors-11405963

        • @Pi-circle:

          Bin jetzt ned soo der Bewanderte im Englischen; liest sich für mich so, daß Siemens seinen alten Krempel incl. dem Wissen um die miesen Details nochma loswird.

          • @Hugo:

            Siemens Energy soll die Turbinen für den Hochtemperaturreaktor bauen. Bei sehr hohen Temperaturen sind die Anforderungen an Turbinen besonders hoch.

  • Der Autor vergaß zu erwähnen, dass in UK zusätzlich zu den beiden Kernkraftwerken Hinkley und Sizewell mit jeweils 3,2GW in den kommenden 20 Jahren zusätzlich 25GW gebaut werden. Damit wird soviel Strom produziert wie mit 125 GW Onshore-Windkraft und zwar nicht nur für 20 Jahre wie bei Windkraft sondern 80 Jahre (so lange können moderne Kernkraftwerke laufen). Den teueren Netzausbau für eine halbe Billion EUR, teure Back-Up-Kraftwerke und Redispatching kann man sich auch sparen. Sind die Kernkraftwerke nach 20 Jahren abgeschrieben produzieren sie für weitere 60 Jahre Strom so günstig wie Photovoltaikanlagen in Südspanien.

    • @Pi-circle:

      Achtzig Jahre reguläre Laufzeit? Netter Versuch!



      Sie und ich werden das nicht mehr erleben, insofern können Sie viel behaupten, ohne den Beweis je antreten zu müssen.



      Warum noch mal musste 2022 gleich eine ganze Flotte von Atommeiler in Frankreich außerplanmäßig heruntergefahren werden? Und das hatte keine Auswirkung auf Deutschland, wo wir sogar Reservekraftwerke in Form alter Kohlemeiler wieder ans Netz bringen mussten?

      Wissen Sie warum die Atomindustrie an sich so umstritten ist? Nicht wegen der zugegeben sehr imposanten Technik, Wasser zum Kochen zu bringen.



      Sondern weil sie jeden Funken von Glaubwürdigkeit seit den vierziger Jahren des letzten Jahrhunderts verspielt hat, und das weltweit gesehen. Wer das wirklich ändern wollte, der wird Sisyphos um dessen Schicksal beneiden.

      Die sogenannte zivile Nutzung von Atomkraft in Leistungskraftwerken ist ein Pferd, das toter als tot ist. Ergo, absteigen!

    • @Pi-circle:

      Hübsche Latte an blanken Tatsachenbehauptungen haben Sie da. Wie wäre es mal mit einer Quelle? Nicht, dass noch jemand glaubt, das könnten alles Behauptungen ins Blaue sein.

      • @THu:

        @Thu: hier die Quelle zu den Ausbauplänen der britischen Regieurng:

        www.gov.uk/governm...ns-energy-security

        PS: dass Strom aus abgeschriebenen Kernkraftwerken nur 2cent/kwh kostet (also 40-60 Jahre der Gesamtlaufzeit von 60-80 Jahren) ist unter Fachleuten bekannt. Zuletzt wurde darauf noch mal in einem Gutachten der Radiant Energy Group verwiesen (wurde letztes Jahr im Handelsblatt veröffentlicht. Hier die Orginalquelle:

        www.radiantenergyg...ors-can-it-be-done

        • @Pi-circle:

          Radiant Energy Group? Ernsthaft?



          Dann fragen wir mal EIKE zum Thema Klimawandel oder Tabakkonzerne zur Schädlichkeit des Rauchens. Die Qualität der Antworten dürfte vergleichbar sein.

        • @Pi-circle:

          "(also 40-60 Jahre der Gesamtlaufzeit von 60-80 Jahren)"

          Ein Investor in so ein AKW würde also nach erst 60 Jahren sein Geld zurück bekommen. Er müsste also schon als Fünfjähriger investieren, damit er mit 65 Rentenzahlungen bekommt.

    • @Pi-circle:

      "Sind die Kernkraftwerke nach 20 Jahren abgeschrieben produzieren sie für weitere 60 Jahre Strom so günstig wie Photovoltaikanlagen in Südspanien"

      Nur wenn keine Versicherung Gebühren bezahlt werden müssen, es nie Zwischenfälle gibt und vor allem der Atommüll sich einfach in Luft auflöst.

      Müssten die Betreiber:innen für die Lagerung und Entsorgung selbst sorgen... würde kein AKW mehr gebaut.

      In Deutschland verdienen die Firmen sogar an der Endlagerung auf Kosten der Gesellschaft.

      • @sociajizzm:

        Nach dem Price-Anderson-Act des US-amerikanischen Kongress von diesem Jahr sind die Versicherungskosten für Kernkaftwerke und Windkraft-/Solaranlagen (pro kwh Strom) identisch.

        Zu Grunde gelegt wurde die Berechungsformel: Risiko = potentielle Schadenshöhe multipliziert mit Eintrittswahrscheinlichkeit

    • @Pi-circle:

      So günstig wie PV in Spanien?



      Der war gut!!



      "Auch für die Stromkunden könnte es teuer werden: Nach der Inbetriebnahme von Hinkley Point C sollen die Betreiber 35 Jahre einen garantierten Strompreis in Höhe von 92,50 Pfund pro Megawattstunde erhalten – nach dem Stand von 2012, Inflation noch nicht eingerechnet."



      Spiegel 25.1.24



      Das heisst schon 2012 redete man über 10 Cent pro kWh.



      PV in Südspanien dürfte bei 3-4 Cent pro kWh liegen

    • @Pi-circle:

      nach 20 jahren abgeschrieben? sicher, wenn man die kosten füer rueckbau und endlagerung dem staat zuschiebt, passt ihre rechnung.

  • Öhm allein China hat aktuell 42 Reaktorblöcke im Planung. Russland 25. Indien 12 Und Canada 11.

    Auch in Europa sind neue Anlagen in konkreter Planung: 3 in Polen, je 2 in Schweden, Rumänien, Ungarn und GB sowie je eins in Bulgarien und Tschechien.

    Dass die Anteile sinken hat einen ganz trivialen Grund: der Strombedarf steigt massiv. Coronajahre mal außen vor 6-7% im Jahr global. Und nen Kohle- oder Gaskraftwerk ist halt doch wesentlich einfacher und schneller in die Welt gesetzt.

    Ist ja such nicht unbedingt überall die grosse Liebeserklärung ans Atom, grade die Chinesen bauen schlicht alles was Strom produziert.



    Sondern gerade im Westen halt auch einfach "ökologischer Pragmatismus". Denn was Energiewende-Gurus jeder Couleur gerne unterschlagen ist, dass "alles auf einmal" schlicht nicht funktioniert. Weder technisch noch wirtschaftlich. Ich kann nicht gleichzeitig die gesamte Energieerzeugung auf Ökostrom umstellen und gleichzeitig den Verkehr elektrifizieren (verdoppelt den Strombedarf), damit heizen (verdreifacht ihn) und noch eine digitale Gesellschaft/Industrie aufbauen, deren Energiekosten bloß deswegen nicht in unseren Bilanzen stehen, weil die notwendigen Serverfarmen u.ä. aufgrund der hiesigen Energiekosten ganz woanders entstehen.

    Es funktioniert halt nicht. Bloss hat man in der Politik weitgehend den Gurus/grenzenlosen Optimisten geglaubt. Nicht nur bei uns (hier aber besonders dümmlich/naiv- Stichwort Kugel Eis) sondern weltweit.



    So langsam fällt halt der Groschen dass das ne große Abzocke/Luftnummer ist (außer bei uns). Aber Strombedarf ist halt da. Ergo hat man die Wahl fossile oder AKW. Deshalb kommt das wieder in die Gänge. Bloss dauert es auch in funktionierenden Ländern locker 15 Jahre plus von der ersten Planung bis ab Netz. Deshalb gibt's da ne Lücke und der Bedarf sn Strom wächst schneller als der Zubau - man hat ja locker 10 Jahre das Märchen geschluckt und erwacht grade erst mit Kater

    • @Alex24:

      Genau deshalb haben wir ja die Stromsperren jeden Tag und importieren massiv Atomstrom.



      ???



      Niemand behauptet, dass 10 Windräder ein Atomkraftwerk ersetzen können.



      Niemand mit Sachverstand wählt zwischen Atomkraft und Gas - Grundstrom vs. Spitzenbelastung.



      Und am Ende das Endlager. Kostet ja nix, Ruanda oder Somalia nehmen das Zeug.



      Die Bewachung da unten ist ja auch deutlich günstiger. Allerdings ist 12€x Unendlich genauso viel wie 0,30€x Unendlich.

    • @Alex24:

      15 jahre? Der war gut!

      AKWs sind wegen der langen Planungs/ Bauzeit, dem Müllproblem usw. keine ernste Option.

      Gebraucht wird ein dezentrales Stromnetz für erneuerbare also Investitionen in Speicher, Leitungen, etz.

      • @sociajizzm:

        Dezentrale Stromversorgung: In den Anfangzeiten war das die Philosophie bei der Energiewende. Das ist Geschichte. Heute weiß man, dass man mit Wind und Solar rießige und extrem teure Stromnetze benötigt um eine landesweit kontinuierliche Stromversorgung zu ermöglichen.

        Möglich wäre eine dezentrale Stromversorgung dagegen mit Small Modular Reactors (SMR).

    • @Alex24:

      In Ihrem Beitrag sind soviele Unwahrheiten, man weiss gar nicht wo man anfangen soll, das zu kommentieren.



      Ein Beispiel: "Eine vollständig elektrifizierte deutsche Pkw-Flotte von 45 Millionen Fahrzeugen hätte einen Strombe-



      darf von rund 90 Terawattstunden (TWh). Dies entspricht weniger als einem Sechstel der aktuellen



      Bruttostromerzeugung in Deutschland.". Also nichts mit Verdoppelung, und auch nicht von heute auf morgen.



      PS: Also Physiker kenne ich mich ein bisschen mit Zahlen und Kernkraft aus. Und ich weiss auch, was in China energietechnisch gerade abgeht: Kleiner Tipp: Kernkraft spielt bei denen eine untergeordnete Rolle.

      • @Bruzzo:

        "Dies entspricht weniger als einem Sechstel der aktuellen Bruttostromerzeugung in Deutschland"



        Als Physiker, der sich mit Zahlen auskennt, sollte Ihnen der Unterschied von Durchschnitts- und Spitzenwert bekannt sein. Ebenso, dass sich die Verbräuche von E-Autos und Wärmepumpen addieren, auch mit anderem Zeugs wie ICE und so. Und dass Sie z.B. eine Aluminiumelektrolyse nicht abschalten können, wenn Sie die Anlagen nicht verschrotten wollen.

      • @Bruzzo:

        Genaugenommen spielen in China weder Kernkraft noch Wind/Solar eine große Rolle. Hier die Zahlen für das Jahr 2021 für China:

        Kohle: 5432 TWh (63%), Wasserkraft 1339 TWh (16%), Kernkraft 408 TWh (5%), Solar 327 TWh (4%), Wind 656 TWh (8%), Erdgas 291 TWh (3%), Biogas 170 TWh (2%).

        Quelle: Welt Bank, It. Energy Agency.

  • Richtig so, denn warum mit wachsendem Risiko Atommüll aufhäufen, den man 10.000e Jahre vor Terroristen schützen muss?



    Unflexibler Atomstrom passt auch nicht zur Welt von heute, wo mehr und mehr Solar- und Windstrom dazu noch flexible Ausgleichskraftwerke oder Speicher brauchen.

  • Einige Länder bauen Atomkraftwerke.30 Länder planen den schnellen Asbau der Atomenergie Darunter Polen, Ungarn, Slowenien, Rumänien, finnland,Slowakei und Schweden.

    China, Rußland, Indien und Kanad alleine planen schon 90 neue AKW.

    www.br.de/nachrich...gie-planen,U7g9zDy

    de.statista.com/st...hiedenen-laendern/

    • @Martin Sauer:

      " 30 Länder planen den schnellen Asbau der Atomenergie Darunter Polen, "

      Polen plant seit 50 Jahren den schnellen Ausbau.

  • Hätten wir die KKW nicht abgeschaltet, bräuchten wir weniger Kohlestrom und hätten eine bessere CO2 Bilanz. Global gibt es eine riesen Renaissance der Atomtechnik - siehe Einigung in Dubai.

    • @Meriem Aboud:

      klar, Dubai ist natürlich der absolute Vorreiter in Sachen nachhaltige Energie-Erzeugung und der Scheich ein echter Öko-Freak

    • @Meriem Aboud:

      " Global gibt es eine riesen Renaissance der Atomtechnik - siehe Einigung in Dubai."

      20 Länder sind nicht die globale Welt.

  • In dem Artikel wird nicht erwähnt dass AKWs im Verteidigungsfall eine fast unkontrollierbare Belastung darstellen können. Dies wird am Beispiel des AKW Saporishia gerade sehr deutlich demonstriert. Von daher gesehen sind AKWs in Deutschland wohl eher nicht empfehlenswert wenn man z.B. annimmt dass Russland weitere Expansionsziele hat. Auch was die Energieautarkie angeht habe ich meine Zweifel weil das Uran ja fast zwangsläufig aus Russland oder Afrika kommen muss. Dem gegenüber steht natürlich die konstante Stromerzeugung gleich wie bei Kohle- oder Gaskrraftwerken die einen sehr wesentlichen Punkt darstellt und extrem wichtig für die Versorgung ist. Wem das nicht klar ist, der sollte mal die letzten 31 Tage beim Agorameter anschauen



    www.agora-energiew.../28.03.2024/hourly



    Der Import von franzöischem Atomstrom ist auch sehr schön und deutlich sichtbar. Mit anderen Worten: das ist alles nicht soo einfach wie der Artikel suggeriert und Robert H anscheinend glaubt...

    • @Gerald Müller:

      "Auch was die Energieautarkie angeht habe ich meine Zweifel weil das Uran ja fast zwangsläufig aus Russland oder Afrika kommen muss."

      Russland (Rosatom) ist Weltmarktführer in der Uranverarbeitung, wie etwa der Herstellung von Brennstäben. Uranvorkommen hat es jedoch gar nicht so schrecklich viel. Da liegt es auf Platz 7 in der Weltrangliste. Australien hat z.b. viel mehr förderbares Uran. Sich da von Russland unabhängig zu machen und eine eigene Uranverarbeitungs-industrie aufzubauen ist nur eine Frage des Geldes. Joe Biden hat das als der Krieg begann sogar angekündigt.

      Was das Problem an Uran aus Afrika ist, erschließt sich mir nicht.

    • @Gerald Müller:

      " die konstante Stromerzeugung gleich wie bei Kohle- oder Gaskrraftwerken "

      Kohle- und Gaskraftwerke sind Regelkraftwerke.

  • Richtig, die Schweiz hat bechlossen, keine neuen Atomkraftwerke zu bauen. Das kann man "Atomausstieg" nennen. Die Schweiz denkt aber nicht daran, Atomkraftwerke vor dem absoluten Ende ihrer Laufzeit abzuschalten. Darauf kommt man nur in Deutschland.

    Norbert Rötgen - seinerzeit Umweltminister- hat zum 10 jährigen Fukushima-Jahrestag im DLF bemerkt, dass man bei der Bewertung der Kernenergie ja auch die graue Energie betrachten muss, die zum Bau von Atomkraftwerken schon aufgewendet wurde, sic! Nur zuende gedacht hat er den Gedanken nicht: dass genau deshalb der Sofortaustieg eine populistische Schnapsidee war.

    • @Newjoerg:

      " nicht daran, Atomkraftwerke vor dem absoluten Ende ihrer Laufzeit abzuschalten. Darauf kommt man nur in Deutschland."

      Die dt. AKW hätten eigentlich schon 2019 stillgelegt werden müssen, weil sie nicht mehr sicherheitstechnisch überprüft und modernisiert wurden. Nur mit Sondergenehmigung von Altmaier durften die ohne die fällige Sicherheitsüberprüfung bis 2023 weiter betrieben werden.

    • @Newjoerg:

      Spanien plant den Ausstieg auch mit festen Daten.



      Ganz so einzigartig ist die Idee wohl doch nicht.



      Übrigens: Woran machen Sie das Lebensende eines AKW fest?



      Muss es unbedingt 50 Jahre gelaufen sein? Oder gibt es doch Umstände, die einen vorzeitigen Verschleiß oder eine Unwirtschaftlichkeit anerkennen?



      Sofort bedeutet übrigens mit einer Vorlaufzeit von 14 Jahren.

      • @Herma Huhn:

        Die Schweiz diskutiert wegen der beiden Reaktoren in Beznau Gesamtlaufzeiten von bis zu 70 Jahren.



        So viel zum Thema Atomausstieg in der Schweiz.

    • @Newjoerg:

      In Japan hat man 3 stillgelegte AKW wieder in Betrieb genommen. Die Laufzeit auf 50 Jahre verlängert. 42 Staaten weltweit planen neue AKW.

    • @Newjoerg:

      "Sofortausstieg"?



      Fukushima war 2011, die letzten deutschen Meiler wurden letztes Jahr abgeschaltet, 12 Jahre später. In den Zeitdimensionen der Nazis sind das Tausend Jahre. Isar 2 ist 35 Jahre gelaufen und war marode.