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Postkoloniale Linke und AntisemitismusAlle auf die Straße, jetzt

Frederik Eikmanns
Kommentar von Frederik Eikmanns

Auch die postkoloniale Linke muss gegen den aufflammenden Antisemitismus aufstehen – will sie sich nicht mit Rechtsextremen gemeinmachen.

Anschlagsort in Berlin: Haus der jüdischen Gemeinde in der Brunnenstraße am 18. Oktober Foto: Christoph Soeder/dpa

D as linke Milieu in Deutschland ist in den ersten zwei Wochen nach dem Massaker der Hamas an israelischen Zi­vi­lis­t*in­nen auffallend still geblieben. Auf der Handvoll Solidaritätsdemos, die es gab, waren höchstens ein paar Tausend, oft nur einige Hundert Menschen. Von zivilgesellschaftlichen Organisationen und linken Gruppen war nicht viel zu sehen. Das ist angesichts der brutalen Morde an rund 1.400 unschuldigen Männern, Frauen und Kindern erschreckend, aber irgendwie noch zu erklären: Der Nahostkonflikt ist kompliziert, die Linke bei dem Thema traditionell gespalten.

Nicht mehr zu erklären ist die Untätigkeit spätestens seit Mittwoch, als Unbekannte versuchten, eine Synagoge in der Berliner Brunnenstraße anzuzünden. Es war der bisherige Höhepunkt einer ganzen Reihe klar antisemitischer Angriffe auf Jü­d*in­nen in Deutschland und ihre Einrichtungen. Zu der Mahnwache am Abend nach der Tat kamen rund 70 Personen.

Das ist eine Katastrophe. Wenn in Deutschland wieder versucht wird, Synagogen niederzubrennen, darf die deutsche Gesellschaft und vor allem die Linke nicht mehr untätig bleiben. Das gilt auch für die antiimperiale Linke, die traditionell den Pa­läst­in­se­r*in­nen nahesteht. Keine Frage: Es ist legitim, um die unschuldigen Toten in Gaza zu trauern. Es ist auch legitim, gegen die Luftangriffe Israels zu demonstrieren und das Elend der Zivilbevölkerung in Gaza zu beklagen. Auch wenn man darin bisweilen ein merkwürdig einseitiges Mitleid erkennt, sollte klar sein: Für diese Positionen und Gefühle muss es Ausdrucksmöglichkeiten geben.

Aber viel von dem, was sich da derzeit in Deutschland abspielt, hat damit nichts mehr zu tun. Es ist der alte Hass auf Jü­d*in­nen in neuer Form. Hiergegen muss sich die gesamte Linke nicht nur klar abgrenzen, sondern sie muss aktiv dagegen ankämpfen. Und sie muss endlich erkennen, dass unentschuldbarer Antisemitismus nicht erst da anfängt, wo es um tätliche Gewalt gegen Jü­d*in­nen geht.

Kontinuitäten zwischen Nazizeit und Gegenwart

Um sich zu vergegenwärtigen, was für ein Geist da gerade teils durch deutsche Straßen weht, lohnt es, sich genauer anzuschauen, was am Mittwochabend vor dem Auswärtigen Amt geschah. Da kamen etwa 100 junge Leute für eine Sitzblockade zusammen, um gegen die deutsche Unterstützung für Israel zu demonstrieren. „Free Palestine from German guilt“, skandierten sie, wie auf einem Video zu hören ist, auf Deutsch: „Befreit Palästina von der deutschen Schuld.“

Das ist unbestreitbar nah dran an der Forderung vieler Rechtsextremer, den „deutschen Schuldkult“ zu beenden. Mehr oder weniger explizit steckt darin: Sobald es um die aktuelle Lage in Nahost geht, stört die Erinnerung an die deutschen Verbrechen nur noch. Weg damit.

Diese Nähe zu rechtsextremen Positionen ist kein Zufall. Die Kontinuitäten zwischen dem, was Nazideutschland in den 40er Jahren zum Massenmord trieb, und dem, was heute Jü­d*in­nen weltweit und gerade in Nahost entgegenschlägt, sind relativ gut erforscht. Da sind deutsche Radiosender, die während des Zweiten Weltkriegs gezielt auf Arabisch den antisemitischen Wahn im Nahen Osten verbreiteten. Da ist der Mufti von Jerusalem, der mit den Nazis kollaborierte und der SS beitrat. Da sind die deutschen Kriegsverbrecher, die nach dem Sieg der Alliierten in Syrien Aufnahme fanden.

Was da skandiert wurde, ist unbestreitbar nah dran an der Forderung vieler Rechtsextremer, den deutschen Schuldkult zu beenden

All das sollte endlich aufräumen mit dem Gerede vom „importierten Antisemitismus“, das gerade wieder bevorzugt von solchen Po­li­ti­ke­r*in­nen kommt, die vor wenigen Wochen noch zu Hubert Aiwangers Holocaust-Fantasien geschwiegen oder sie als Jugendsünden schöngeredet haben. Studien weisen auch in der deutschen Bevölkerung ohne Migrationshintergrund erschreckend hohe Zustimmungswerte für antisemitische Aussagen nach. Der Hass auf Jü­d*in­nen mag in unterschiedlichen Schattierungen auftreten, er ist und bleibt ein globales und auch gerade ein Problem Deutschlands, das ihn nicht nur mit ­Auschwitz zu seinem grauenhaften Höhepunkt getrieben, sondern ihn auch gezielt exportiert hat.

Genau deswegen muss die Linke – gerade in Deutschland – Antisemitismus bekämpfen, von wem immer er ausgeht. Und ja: Ein erster Schritt dazu könnte es sein, endlich demonstrieren zu gehen. Gleichzeitig muss gelten: Zusammen mit An­ti­se­mi­t*in­nen wird nicht demonstriert. Das schließt nicht nur all diejenigen aus, die Jü­d*in­nen angreifen, sondern auch die, die mit antisemitischen Parolen und Forderungen geistige Vorarbeit leisten. Sie haben linke Solidarität nicht verdient.

Das muss unabhängig davon gelten, ob es um Nazis in Sachsen geht, Bayern im Karohemd, Studierende, die sich im postkolonialen Befreiungskampf wähnen, oder eben um Islamisten und ihre Un­ter­stüt­ze­r*in­nen in Neukölln.

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Frederik Eikmanns
Fachredakteur Inland
Themenschwerpunkte Migration, Flucht und Antisemitismus
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55 Kommentare

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  • Jeder Mensch mit mehr als 5 g Hirn im Kopf müsste verstanden haben, dass »die Palästinenser*nnen« nicht gleich »die Hamas« sind.



    Dass auch Linke einen klerikalfaschistischen Überfall der Hamas auf ein Festival und Menschen in Kibuzzim bejubeln, ist ein veritabler Denkfehler.



    Dass jüdische Menschen Angst bekommen, auf der Straße Kippa zu tragen oder Hebräisch zu sprechen, ist eine Katastrophe und spricht keinesfalls für die stets hochgepriesene sog. »Erinnerungskultur«.



    Jetzt kommen Jüd*nnen nach Hause und sehen, dass jemand den Davidstern an ihre Hauswand gesprüht hat. Was zum Teufel geht da schief?

  • Jetzt müssen wir alle an einem Strang ziehen. Alle das gleiche denken. Zum Glück gibt es in der taz auch andere Meinungen. Und in der Zeit.







    "Auch wenn man darin bisweilen ein merkwürdig einseitiges Mitleid erkennt, sollte klar sein: Für diese Positionen und Gefühle muss es Ausdrucksmöglichkeiten geben.



    Aber viel von dem, was sich da derzeit in Deutschland abspielt, hat damit nichts mehr zu tun. Es ist der alte Hass auf Jü­d*in­nen in neuer Form."

    Das sieht der Autor ja ganz klar. Da gibt es keine Deutungsspielraum. Mehrere Jahrzehnte der Geschichte in Nahost reduzieren sich jetzt also auf die Tat einer terroristischen Gruppe. Ist das der Anspruch der taz?

    Die vielen palästinensischen Opfer und Vertriebenen seit 1948? Sind uns Deutschen egal. Wir haben zwar versucht, die Juden auszulöschen, aber dass in Palästina schon Menschen lebten, als Deutsche Juden ermordet haben, dafür können wir nun wirklich nichts. Da sind wir ganz bei Helmut Kohl, die Gnade der späten Geburt. Davon sollten auch Linke profitieren. Was interessiert mich das 20. Jahrhundert, ich lebe im 21sten.

  • In übrigen richtet sich diese Form von „Antikolonialismus“ auffälligerweise niemals gegen zB Russland mit seinen imperialistischen Kriegen und Drohungen gegen seine Nachbarn oder gegen China und seine Unterdrückung der Tibeter oder Uighuren. Zu letzteren schweigt übrigens auch die islamische Welt. Die Taliban würden sogar gerne bei chinas globaler Belt and Road initiative mitmachen.

  • antiimperiale/imperalismuskritische linke tendieren dazu, denen aufmerksamkeit zu widmen, die von der mehrheit übersehen werden. das passiert gerade wieder. das heißt nicht, dass ihr mitleid einseitig ist.

    • @herstory:

      Und wer genau wird in diesem Konflikt Ihrer Meinung nach gerade übersehen?

    • @herstory:

      Die sogenannte antiimperiale Linke bezieht sich in aller Regel ausschließlich kritisch auf westliche Staaten. Das imperiale osmanische Reich oder Russland ( auch historisch) werden in ihrer Erzählung ausgeklammert. Gerade im Bezug auf die Historie von Palästina und Israel spielt das osmanische Reich eine ebenso gewichtige Rolle, wie die Briten und selbstverständlich Nazideutschland in seiner Kooperation mit Mohammed Amin Al-Husseini.

      Desweiteren kann ich nicht zustimmen, das eine Mehrheit den Palästinensern keine Aufmerksamkeit widmet.



      Im Gegenteil ist es so, das (beispielsweise) dass BBC vor einigen Tagen, eins zu eins die Pressemitteilung der Hamas über die eingeschlagene Rakete zunächst einmal übernommen hat.

      Es is4 interessant wie Medien mit der Hamas im Vergleich zum IS umgehen bzw vor dem 7 Oktober umgegangen sind.



      Neutrale Berichterstattung hieß bis zum 7 Oktober bei vielen Zeitungen und Presseorganen: " die Israelische Reigerung sagt ....Die Hamas sagt dazu...."

      Als ob eine islamistische und bis in Blut antisemitische Terrororganisation auf der selben Ebene wie der demokratische Staat Israel einzuordnen wäre.



      Wie die Menschen auf die Idee kommen, das sich der Antisemitismus nach 1945 in Luft aufgelöst hätte- das wüsste ich gerne mal?...

      • @R. Mc'Novgorod:

        Vielen Dank für die hervorragende Zusammenfassung. Jetzt habe ich die Zusammenhänge im Umfeld der „antiimperialistischen Linken“ verstanden.

  • Mein Resümee aus dem Kommentar von Frederik Eickmanns: es ist also notwendig, bezüglich des Umgangs mit Antisemitismus gleich in drei Richtungen zu “arbeiten”. a) ist auf linker Seite eine selbstkritische, selbstreflexive Auseinandersetzung mit der eigenen antisemitischen Tradition/ideologischen Anteilen, die zweifellos nicht wegdiskutiert werden können, erforderlich. Das erfordert auch, eigene antiimperialistische “Glaubenssätze” kritisch zu hinterfragen, auch und gerade in Bezug auf Israel und den Zionismus.



    Und b) - und mit ersterem unmittelbar verbunden - geht es um die Auseinandersetzung mit manifestem muslimisch-migrantischen Antisemitismus, mit dem sich Teile des links-antiimperialistischen, befreiungsnationalistischen Spektrums verbunden haben, wie man an den Protesten auf der Straße leider erkennen muss.



    Schließlich c) geht es allerdings auch um die Zurückweisung einer “Umdeutung” von Antisemitismus, die von rechter Seite aus betrieben wird, nach der Antisemitismus nicht mehr als ein gesamt- und innergesellschaftliches Thema (Aiwanger-Affäre!) hierzulande wahrgenommen, sondern muslimischen Migranten als Träger dieser Ideologie zugeschanzt werden soll (“Antisemitismus-Import”). Dass damit islamophobe Ressentiments mit transportiert werden und das auch ausdrücklich intendiert ist, liegt dabei auf der Hand.



    Keine leichte Aufgabe also, diesen gordischen Knoten zu durchschlagen. Die Eindimensionalität der aktuellen Debatte macht es nicht einfacher.

  • „Es ist auch legitim, gegen die Luftangriffe Israels zu demonstrieren und das Elend der Zivilbevölkerung in Gaza zu beklagen. Auch wenn man darin bisweilen ein merkwürdig einseitiges Mitleid erkennt, sollte klar sein...“

    „Man“ erkennt einseitiges Mitleid nicht, sondern interpretiert es hinein.

    • @herstory:

      Sicherlich kann man gegen die Luftangriffe Israels sein, ohne die immernoch stattfindenden Luftangriffe der Hamas mit einem Wort zu erwähnen.



      Dann kann man auch gegen eine Bodenoffensive sein und natürlich gegen die Blockade Isrsels was Lieferungen in den Gazastreifen angeht.



      Man kann auch gegen den Sicherheitzaun sein, der Gaza umgibt, der die Hamas daran hindern soll das zu tun, was sie eben tut....

      In dem Fall hat man halt nur keine Sekunde über das Wohlergehen der Israelis nachgedacht

      • 6G
        655170 (Profil gelöscht)
        @R. Mc'Novgorod:

        Ich stimme Ihnen zu - unter zwei Voraussetzungen:



        1. In jedem Ihrer drei ersten Absätze wird "kann" durch "muss" ersetzt.



        2. Der letzte Absatz ist eine unzulässige Unterstellung. Ich nehme an, dass sie nicht in die Köpfe all jener geschaut haben, von denen ("man") Sie in den ersten Absätzen sprechen.

    • @herstory:

      Wo ist dieses Mitleid, wenn es um Uighuren, Rohingya, indische Muslime und Christen, Jesiden oder Sahraoui geht?

  • "Es ist der alte Hass auf Jü­d*in­nen in neuer Form".

    Ist es nicht eher ein neuer Hass in alter Form (Brandanschlag-Anschlag auf Synagoge)



    Und natürlich gibt es einen "importierten Antisemitismus". Das heißt ja nicht, dass es in Deutschland eine solchen Imports bedarf, es in Deutschland nicht genug "eigenen" Antisemitismus" gäbe. Beides.

    In den frühen Achtzigern waren wir auf der Straße und riefen "Nazis raus". Schon damals habe ich mich gefragt: "Aber wohin?". "Die will ja keiner haben?"

    Ich habe daher auch keine Probleme migrantischen Antisemiten dasselbe zuzurufen: "Raus mit euch". Wir wollen euch nicht!" Und wenn es die Möglichkeit gibt, sie auszuweisen, so wie ich es mir damals und heute mit biodeutschen Nazis wünschen würde (Vielleicht mal Putin fragen?)

  • @deutschfranzose: ich habe ähnliche Erfahrungen wie Sie in meiner langjährigen Auslandszeit gemacht. Deutschland wird u.a. für seine Aufarbeitung der Nazizeit bewundert, aber auf Unverständnis stößt die mangelnde Differenzierung von Antisemitismus und Solidarität mit der israelischen Politik. Eine Solidarität per se



    als Staatsräson verursacht eher Stirnrunzeln.



    Das schreckliche Massaker an unschuldigen ZivilistInnen in Israel sollte eher zu einer erneuten Anstrengung der Lösung des Konflikts führen und nicht zum Zerbomben von Gaza und dem Töten der zigfachen palestinensischen Bevölkerung. Dass der Krieg ein sehr ungleicher ist, wird in Deutschland auch oft nicht gesehen.



    Meine Solidarität gilt den Juden und Jüdinnen auf der ganzen Welt, die jetzt antisemitischer Hetze ausgesetzt sind durch eine fehlgeleitete Israelische Politik . Leider wird auf beiden Seiten der Unterschied oft nicht erkannt.

    • @Lebenslauf:

      Es ist ziemlich dreist antisemitische Hetze auf israelische Politik zurückzuführen, frei nach dem Motto: "Die Juden sind selbst am Antisemitismus schuld." Nein! Am Antisemitismus sind die Antisemiten schuld! Punkt. Es ist absolut egal, wie immer Juden sich verhalten, Antisemiten finden immer einen "Grund" zum Judenhass.

    • @Lebenslauf:

      Wenn man davon ausgeht, daß es keinen Antisemitismus im Ausland gibt, dann ist das eine legitime Perspektive. Was auch immer " im Ausland " bedeutet?

      Ich habe in meinem längeren Aufenthalt im Ausland teilweise eher das Gefühl gehabt, das Antisemitismus alleine auf das historische Deutschland projiziert wird und die eigene antisemitische Geschichte, die es fast überall gab, als kleiner Nebenwiderspruch angetan wird.

    • @Lebenslauf:

      "Das schreckliche Massaker an unschuldigen ZivilistInnen in Israel sollte eher zu einer erneuten Anstrengung der Lösung des Konflikts führen und nicht zum Zerbomben von Gaza und dem Töten der zigfachen palestinensischen Bevölkerung"

      Ich empfehle Ihnen, sich mit der Hamas-Charta auseinanderzusetzen und das, was das Mullah-Regime im Iran seit Jahren propagiert, ernst zu nehmen. Die Jüdinnen und Juden nehmen es ernst, nachdem in den Dreißiger Jahren niemand Hitlers Absichten mit den Juden ernstnahm. Die Hamas hat am 7.10. Israel einen Krieg erklärt, der nichts anderes als die Fortsetzung des arabisch-jüdischen Konflikts in der Region seit den 1920er Jahren ist. Und es ist infam und heuchlerisch von Ihnen, sich solidarisch mit den Jüdinnen und Juden zu zeigen und gleichzeitig die antisemitische Hetze auf die israelische Politik zurückzuführen. Es ist keine neue antisemitische Theorie, wonach die Juden selbst (in dem Fall die aktuelle Regierung des jüdischen Staates) schuld am aufkeimenden Antisemitismus seien . Es hat Antisemitismus in der Region schon lange vor Netanjahu und der Gründung Israels gegeben. Sie sollten sich mit der Geschichte etwas befassen.

      Also hätten die Alliierten ab 1939 versuchen sollen,

      • @Elena Levi:

        Aber was spricht für die Annahme, dass sich der Antisemitismus der Hamas durch den zigtausendfachen Tod palästinensischer Zivilist*innen als Kollateralschaden, ihre Vertreibung und ihr Elend in irgendeiner Weise wirkungsvoll bekämpfen lässt?

  • Wichtiger Kommentar. Sage ich ebenfalls. Überfällig!

    Eine Freundin, ein Jahrzehnt jünger, sich selbst als links definierend, dem linken Flügel der SPD gefühlt nahestehend, reagierte mit scharfen Abwehrreaktionen, als ich ihr von linkem Antisemitismus erzählte und den Forschungen dazu, die dazu in meinem Umfeld stattfinden.

    Tenor: Linken Antisemitismus gibt es nicht. Das sei ein Oxymoron. Das seien Rechte. Und bei den radikalen Hamas-Anhängern liefen Rechte mit. Das können keine Linken sein.

    Soviel zur Realitätsverweigerung der postkolonialen Linken und fehlendem Räsonnement.

    Ich war in meinem Leben auf vielen Demos angefangen in Wackersdorf bis Mutlangen. Die Grenze ist da erreicht, wo Linke Polizisten den Tod wünschen und schlichtweg faschistoid reagieren.

    Was bei der Linken besonders schmerzt, ist ihre Uneinsichtigkeit bei gleichzeitiger Rechthaberei. Oder wie definiert man Dummheit, wann beginnt die?



    Ich bezeichne mich selbst als Altlinker, hoffe aber, dass ich bei meinen Urteilen gerecht bin. Und nie ideologisch.

    • @rakader:

      Diese Leute haben sich gegen jede Kritik immunisiert. Alles löst sich im Abstrakten, im Theoretischen, auf und kann nach Belieben wegdiskutiert werden. Da gibt es keinen linken oder islamistischen Antisemitismus, weil es ja um „Machtstrukturen“ geht und darin die Minderheit immer recht hat und jede ihrer Taten einfach aufgrund der abstrakten „Machtstrukturen“ legitim wird. Dass es nicht um abstraktes, sondern um reale Menschen und reale Verbrechen geht, spielt da keine Rolle. Alles verliert sich in der Theorie. Auch Mitleid und Moral.

  • Wenn ich Theodor Hertzl richtig verstehe dann ist der Traum nicht ganz zum Träume geworden.

    Lt. www.juedische-allg...itik/herzls-traum/

    Eines lag Herzl besonders am Herzen: Für alle, Juden und Nichtjuden, war Platz in seiner »Neuen Gesellschaft«, nur eine Gruppe blieb für ihn ausgeschlossen: jene Fanatiker, die einen Judenstaat wollten, in dem Nichtjuden keine gleichen Rechte genossen. Manche Politiker, die heute vor ihrem Herzl-Porträt in ihren Jerusalemer Büros sitzen, sollten sich ihren Herzl einmal genau durchlesen.

    Wenn man Amnesty International und/oder Human Rights Watch glauben darf hat sich in Palästina (in dem Hertzl den Traum ansiedelten) einiges anders entwickelt.

    Wie Moses ist auch Theodor Hertzl nicht (mit seinem Volk) ins gelobte/erträumte Land eingezogen.

  • Vielleicht mal eine gute Gelegenheit, Edward Said kritisch zu lesen, und Sinn von Unsinn zu unterscheiden.

    • @Kommen Tier:

      Könntest du etwas genauer werden?

  • Es gibt keinen Grund und keine Erklärung, dass irgendwer hier in Deutschland JüdInnen, Synagogen, etc. angreift.



    Diese Taten müssen aufgeklärt und bestraft werden! Punkt! Kein Aber!

    Genauso wünsche ich mir von der Linksliberalen Seite etwas mehr Mitgefühl für die Situation der PalästinenserInnen, die derzeit in Gaza um ihr Leben fürchten müssen, (...) Kommentar bearbeitet. Bitte halten Sie sich an die Netiquette. Die Moderation.



    Das hat nichts mehr mit der legitimen Verteidigung gegen Terroristen zu tun, die niemand Israel absprechen sollte! Auch hier muss es möglich sein, seine Stimme zu erheben!

    Die Solidarität gilt den Opfern, also den Israelischen, wie Palästinensischen Zivilisten und nicht den Tätern, also den Hamas Terroristen und den israelischen Rechtsextremen!

    • @TeeTS:

      Haben Sie irgendwelche Beweise/Berichte darüber dass die israelische Armee „völlig undifferenziert alles wegbombt“? Nein, oder? Denn gerade das passiert doch eben _nicht_, der geplante Einmarsch in Gaza wird immer weiter verschoben und bei Luftangriffen wird seit eh und je vorher die Zivilbevölkerung gewarnt (per SMS & Flugblättern).

    • @TeeTS:

      Die israelische Armee bot nicht undifferenziert alles weg, was sich bewegt und lebt. Verbreiten Sie hier keine Lügen.

      • @Budzylein:

        "bombt", nicht "bot"

  • Voller Support für diesen Artikel.

  • Tja, tolerant, divers, feministisch, antikolonialistisch - und antisemitisch. Da gibt es viele, auf die diese Beschreibung zutrifft. Und nicht wenige davon gibt es in Berlin. Viele linke, feministische und antikolonialistische Gruppen haben schon seit langem ein extrem fragwürdiges Verhältnis zu israelfeindlichen Gruppen. Alles im Kampf gegen Kolonialismus und für den "globalen Süden".

  • Das Gute an dem Aufruf ist, dass er Dinge transparent macht, die seit Jahren bewusst mit einem Tabu belegt waren. Nur mal als Beispiel: Werden ehemalige Kuratoren der Documenta ebenfalls nach Berlin fahren? Ich bin gespannt auf den nächsten Artikel von Hr. Eikmanns nach dem kommenden Wochenende.

  • Wichtiger Kommentar.

  • Die Nachricht über die antisemitischen Übergriffe in Berlin führt dazu, daß sich einem der Magen umdrehen kann. Absolut verabscheuenswürdig und gefährlich.

    Aber zum Thema "Schuld" kann ich nur aus eigener Auslandserfahrung sagen, daß es sich um einen innerdeutschen Komplex handelt. Zu meinen, daß es eine rechtsextreme Tendenz sei, "Schuld" abzulehnen, ist ebenfalls gefährlich, denn sie wird auch von vielen geteilt, die wirklich alles andere als rechtsextrem denken.

    Ich bin schon eine Weile weg aus Deutschland und weiß nicht, wie es jetzt ist, aber ich kann mich genau daran erinnern, daß die (auch meine) Erwartungshaltung der Sicht auf Deutschland aus dem Ausland überhaupt nicht der Realität entspricht. Das Gegenteil ist der Fall, Deutschland wird bewundert (und beneidet). Natürlich bekommen viele im Ausland nur wenig vom aktuellen Rechtsruck in Deutschland mit, aber der ist ja auch ein globales Phänomen (soziale Medien?).

    Die Generation unserer Großeltern hat schlimme Schuld auf sich geladen, aber auch wenn man die Erfahrung in der Geschichte in einer Gesellschaft integrieren muß, ist ein geerbter Schuldkomplex alles andere als gesund und schon gar kein guter Berater.

    Freilich, wenn die deutsche Politik eine offen israelfeindliche Position einnähme, würde die Welt komisch gucken. Aber etwas Distanz und ein nicht bedingungsloses Mittragen der israelischen Politik - gerade aus der deutschen Erfahrung - wäre eher ein Zeichen, daß das wiedervereinigte und nicht mehr besetzte Deutschland endlich erwachsen wird. Die Haltung der Bundesregierung ist aus der Sicht des Auslandes eher peinlich. Jaja, man versteht schon irgendwie, aber ernst genommen werden unser Bundeskanzler und unsere Außenministerin so ganz bestimmt nicht.

    • @Deutschfranzose:

      "Aber etwas Distanz und ein nicht bedingungsloses Mittragen der israelischen Politik - gerade aus der deutschen Erfahrung - wäre eher ein Zeichen, daß das wiedervereinigte und nicht mehr besetzte Deutschland endlich erwachsen wird. "



      Ich hätte mir gewünscht, BK Scholz hätte sich mit Präsident Herzog getroffen.

    • @Deutschfranzose:

      Gefühlte Schuld ist nichts was ich veruteilen würde. Es zeigt Menschlichkeit und die Möglichkeit, eigene Schuld zu verarbeiten. Ich würde mir manchmal bspw. etwas mehr französische Demut wünschen, mit einem Napoleon der aus einer Großmannssucht heraus Millionen getötet hat und unter dessen Kriegen noch viel mehr Menschen gelitten haben.

    • @Deutschfranzose:

      Geht es um einen Schuldkomplex, wenn wir als Zivilgesellschaft uns der Lehren aus der Vergangenheit immer wieder ins Bewusstsein holen sollten oder sogar müssen?

    • @Deutschfranzose:

      Dieser Schuldkomplex wie Sie es nennen, führt bei einigen Deutschen eher zu einer antisemitischen Schuldumkehr.



      So wird dann aus der Bombardierung von Dresden der "Bombenholocaust" gemacht.

      Die Schuldumkehr gibt es aber auch von linker Seite.



      Jeder Fehler der von Israelis begangen wird, erleichtert das eigene Gewissen.



      Wobei diesen "Schuldkomplex" auch nur die Personen fühlen, die sich in gewisser Weise mit der deutschen Geschichte identifizieren.

      Desweiteren ist weder der frühe Antijudaismus noch die Verschwörungstheorie des Antisemitismus eine deutsche Angelegenheit, nur weil der Antisemitismus im Nationalsozialismus seine extremste Ausprägung hatte.

      Apropos Geschichte:



      Gerade die französische Linke spielt bei der Entwicklungsgeschichte des modernen europäischen Antisemitismus, mit der Verknüpfung von Juden und Kapital, ab 1840 eine gewichtige Rolle.

      Insofern würden gerade französische und britische Linke mit ihrem historisch abgeleiteten selbstbewussten Verständnis von Geschichte und der damit einhergehenden Leichtigkeit, manchmal gut daran tun, nicht jeden Fehler der Geschichte in die Deutschen zu projizieren.

      Wachsame Deutsche die sich eingehend mit der Geschichte des Antisemitismus beschäftigt haben, als von Schuldkomplexen zerfressene Marionetten zu pathologisieren- das ist auch nicht die reflektierteste Art mit deren Argumenten umzugehen.

    • @Deutschfranzose:

      Ich würd sagen, die Bezeichnung Schuldkomplex ist genauso falsch wie Bezeichnung historische Schuld. Der Begriff historische Verantwortung triffts für mich besser. Aufgrund der ungeheuren Schuld, die Deutsche im Dritten Reich auf sich geladen haben, haben wir eine historisch begründete, unbedingte Verantwortung Antisemitismus zu bekämpfen.



      Dazu gehört auch grundlegend die Solidarität mit Israel. Eine kritische Distanz zu bestimmten politischen und militärischen Gegebenheiten schließt das meiner Meinung nach überhaupt nicht aus. Die manchmal zitierte oder geforderte "uneingeschränkte Solidarität" fällt für mich eher unter die Kategorie fragwürdig moralische Selbstgefälligkeit, als dass sie einem nationalen Schuldkomplex entspringt.

    • @Deutschfranzose:

      Ich halte die Umdeutung der deutschen Schuld in einen psychologiserenden "Schuldkomplex" für vollkommen verfehlt und gefährlich nahe an der rechten Diffamierung als "Schuldkult". Es darf keinen Schlussstrich unter dieser Schuld geben, niemals, weil es eben nicht um eine individuelle, sondern um eine gesellschaftliche Schuld geht.



      Darüber was die daraus konkret zu ziehenden Schlüsse im Hier und Heute sind, kann und muss man freilich debattieren. Meiner Meinung nach muss oder auch nur sollte das keineswegs notwendigerweise ein "bedingungsloses Mittragen der israelischen Politik" sein, aber, dass sich etwa Lehren in Hinblick darauf, was für Abgründe entfesselter Hass und Vernichtungswille aufreißen ziehen lassen, ist wohl kaum von der Hand zu weisen.

      • @Ingo Bernable:

        Doch, doch, es gibt da tatsächlich merkwürdige Symptome, schauen Sie oder lesen Sie etwa hier: www.arte.tv/de/vid...dman-judenfetisch/

        • @Deutschfranzose:

          Na ja, ich vermute, dieser von Deborah Feldmann beschriebene “Judenfetisch” ist doch eher eine für hierzulande lebende Juden zwar extrem nervige, gesamtgesellschaftlich jedoch randständige Erscheinung, die sich insbesondere im philosemitischen Umfeld der Kirchen oder mancher linker Kreise abspielt.



          Das Problem hierzulande ist immer noch der Antisemitismus. Aber vielleicht handelt es sich beim christlichen Philosemitismus - dem “Abtragen” von eigener Schuld gegenüber den Juden (?) - auch nur um eine Art positiv gewendetem Antisemitismus, weil auch dort kräftig mit Stereotypen und (kulturellen) Zuschreibungen gearbeitet wird, die möglicherweise dem jeweiligen jüdischen Selbstverständnis in keiner Weise entsprechen dürften.

        • @Deutschfranzose:

          Ich kann ihrer Argumentation nicht folgen. Was Deborah Feldmann sagt und tut - ist Auseinandersetzung mit dem deutschen Umgang mit der Shoa und Israel. Sie sagt definitiv nicht, dass wir es übertreiben, so wie ich es aus ihrem Kommentar verstehe. Sie sagt eher, dass wir Menschen sind und dass unser Umgang damit nicht immer angebracht ist und wir darüber disutieren sollten. Sie spricht von der Art der Diskussion, sie stellt die Diskussion und die Schuld nicht in Frage.

  • Sonntag, 22.10.23, 14 Uhr Brandenburger Tor.

    • @aujau:

      Ich hoffe viele linke und antifaschistische Gruppen werden auch massenhaft dabei sein und gegen Antisemitismus und Terror demonstrieren.



      Wenn es gegen „klassische“ Rechtsextreme geht, ist die Mobilisierung sehr schnell und groß.

  • Aufruf an alle, die jetzt auf die Straße gehen!

    Euer Kampf ist unser Kampf und wir wollen gemeinsam jeglichen Chauvinismus bekämpfen! Für eine klassenlose Gesellschaft, frei von Ausbeutung, Kolonialismus, Rassismus, Antisemitismus, Sexismus und Unterdrückung! Für eine Welt ohne Nationalstaaten und Autoritäten und der Gewalt die sie uns auferzwingen!

  • "Da sind deutsche Radiosender, die während des zweiten Weltkriegs gezielt auf Arabisch den antisemitischen Wahn im Nahen Osten verbreiteten. Da ist der Mufti von Jerusalem, der mit den Nazis kollaborierte und der SS beitrat."

    und wie ist das mit dem antijüdischen Aufstand der Palästinenser 1936. im britischen Mandatsgebiet Palästina? Als Folge des Ha´avara Abkommens? Die Lage und die Geschichte sind leider nicht so einfach wie der Autor sich das vorstellt oder besser wünscht.

  • Ein erwartbares Trauerspiel.

    Die deutsche Linke ist abgetaucht oder sympathisiert mehr oder weniger offen mit islamistischen Terror und entsorgt nebenbei die deutsche Verantwortung für den Holocaust.

    Ein Autor der Welt hat dutzende Prominente um ein Zeichen der Solidarität mit Jüdinnen und Juden gebeten und bekam zwei positive Rückmeldungen.

    Das alles ist ein Schlag ins Gesicht der Juden und signalisiert ihnen: Ihr seid allein.

    • @Jim Hawkins:

      Ich gehöre zum Team Solidarität mit Israel und habe heute noch mal für die morgige Kundgebung am Brandenburger Tor mobilisiert.

      Aber ich kann es voll verstehen, wenn sich ein anständiger Mensch einer Anfrage der Springerpostille Welt verweigert.

      • @Gesunder Menschenverstand:

        Nun, dann hätten die besagten Promis (bzw. deren Management) das immer noch in der Absage deutlich machen können („…ich unterstütze Ihr Anliegen, lehne jedoch jegliche Zusammenarbeit mit der WELT aus Prinzip ab…“). Davon abgesehen sollten gerade jetzt ‚anständige Menschen‘ mal ihren Wertekompass nachjustieren, denn eins muß mensch dem Springerverlag lassen: Er ist seit eh und je israelsolidarisch…

        • @Saile:

          die Antwort geht auch an @Jim Hawkins.

          Lest doch mal Übermedien zu dem Welt-Artikel, hier der Link: uebermedien.de/892...udenhass-schicken/

          Dort wird dargestellt, wie einige der Künstler/innen eine Korrektur der Diffamierung erreichten. Und wie verkürzt und damit verfälschend Antworten in dem Artikel wiedergegeben wurden. Da ich die Springerpresse und ihre Machenschaften sehr kritisch sehe, erscheint mir der Bericht von uebermedien sehr nachvollziehbar.

          Ich habe Deniz Yücel in der taz sehr gern gelesen und ich habe ihn sehr geschätzt. Was er für die Welt schreibt kenne ich nicht.

          Und ja, der Springerverlag ist israelsolidarisch. Das ist das einzig Positive was man über diesen Verlag schreiben kann.

      • @Gesunder Menschenverstand:

        Ich schätze mal, die Anfrage hätte auch von sonst wem kommen können.

        Die meisten der Angefragten sind nicht dafür bekannt, ein problematisches Verhältnis zu Springer zu haben.

        Und ich finde, die ausgewogenste Berichterstattung zum Krieg gegen Israel findet sich dort.

        Übrigens, Deniz Yücel arbeitet auch bei der Welt.

    • @Jim Hawkins:

      Ich hatte vor ein paar Tagen schon gedacht, wieso gibt es keinen offenen Brief deutscher Künstlerinnen und Künstler, die sich solidarisch mit Israel oder zumindest mit den in D lebenden Juden zeigen. Einen solchen Brief gab es jedenfalls in Corona-Zeiten... Tja, mir zeigt es, dass es tatsächlich so ist. In diesem Land sind Jüdinnen und Juden im Jahr 2023 genauso alleine wie diejenigen Jüdinnen und Juden es ab 1933 hier waren und auch sonstwo auf der Welt. Mir zeigt es mehr denn je, wie wichtig Israel für Jüdinnen und Juden auf der ganzen Welt ist.

      • @Elena Levi:

        Es ist bitter.

        In London demonstrieren 100.000 gegen Israel, in Kreuzberg 6.000.

        Es ist jetzt schon so, als hätte es das Pogrom von 7. Oktober nie gegeben.

  • Danke für diesen Kommentar! Der chronisch stumpfe Antisemitismus von Neonazis findet kaum noch Anklang in der Bevölkerung. (Zumindest nicht bei dem biodeutschen Teil)

    Die moralische Rechtfertigung und intellektuelle Unterfütterung für das Massaker vom 7 Oktober, liefern heute sich als links begreifende Menschen mit ihren Relativerungen.

  • Danke für den Artikel, dessen Aussagen ich vollinhaltlich teile.

    Bei all dem Schweigen aus dem weiten Feld der Linken kommt mir manchmal die Frage in den Sinn, ob ich überhaupt noch Teil dieser Bewegung sein möchte.

    Es ist zum Kotzen.

    • @Plewka Jürgen:

      Ich sehe mich nach wie vor als Teil der Linken. Die Frage ist, ob man die Hamas-Unterstützer als Teil der Linken sehen kann. Nominell sind sie es, aber inhaltlich verraten Sie alles, wofür eine universalistische, emanzipatorische Linke steht.