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„Bali“-Debatte um die Letzte GenerationRückflug wird „letzter des Lebens“

Zwei Kli­ma­ak­ti­vis­t*in­nen sollen mit dem Flugzeug nach Bali gereist sein. Hier antworten die beiden auf die Kritik während ihrer Reise in Thailand.

„Wie kommen wir ohne Flugzeug nach Südostasien? Über die Seidenstraße mit Zug und Bus!“ Foto: Zoonar/imago

Da in anderen Medien über unser „Schwänzen“ spekuliert wurde, wollen wir hier persönlich Stellung zu den Vorwürfen nehmen, wir seien nach Bali geflogen und hätten uns einem Gerichtstermin entzogen. Nun ist es aber so, dass wir momentan nicht auf Bali in der Sonne liegen und wir in unserem Leben dort auch noch nie waren.

Wir haben unseren Prozess als Zeugin und Angeklagter tatsächlich nicht wahrgenommen, allerdings in Austausch mit dem Gericht. Wir befinden uns seit ziemlich genau vier Monaten in Südostasien, gerade in Thailand. Stimmt, hierfür mussten wir auch ins Flugzeug steigen.

Bevor wir diese Reise, die ein langjähriger Traum von Luisa ist, angetreten haben, machten wir uns sehr viele Gedanken und redeten mit vielen Menschen und waren uns selbst nicht sicher, ob wir es mit unserem Gewissen vereinbaren können, in ein Flugzeug zu steigen. Wir haben uns aber, wie bekannt, dafür entschieden. Diese Entscheidung ist natürlich diskussionswürdig.

1,4 Tonnen C02-Äquivalent: So viel hat unser Flug pro Person von München nach Bangkok in etwa verursacht. Diesen Berg an Treibhausgasen wollten wir so gering wie möglich halten. Das Effektivste wäre natürlich gewesen, die Reise gar nicht erst anzutreten. Da wir uns aber dazu entschlossen haben, uns diesen Traum zu erfüllen, war der nächste Gedanke: Wie kommen wir ohne Flugzeug nach Südostasien? Über die Seidenstraße mit Zug und Bus!

Wir machen uns ständig Gedanken, wie es besser geht

Doch dafür herrschen gerade zu viele grausame Konflikte in dieser Welt: der russische Angriffskrieg, der syrische Bürgerkrieg, die türkischen Invasoren im Nordirak, die Machtergreifung der Taliban, die Spannungen in der Kaschmir-Region und der Militärputsch in Myanmar, um nur einige auf der Route nach Südostasien zu nennen.

Nach Luft- und Landweg blieb noch der Wasserweg, doch auch dieser führte nach langer Recherche in eine Sackgasse. Also doch per Flugzeug, am besten in der Economy-Class, was anderes lässt nicht nur das CO2-Konto nicht zu. Dann eine Fluggesellschaft mit möglichst kerosinsparenden Flugzeugen und nonstop, um energieintensive Starts zu vermeiden.

Nachdem uns dieser Flug noch immer beschäftigt und wir auch wieder zurück nach Deutschland kommen müssen, machen wir uns ständig Gedanken, wie es besser geht. Dabei ist uns ein eklatanter Fehler aufgefallen. Wir hätten verschiedene Möglichkeiten kombinieren müssen.

Mit Zug und Bus wäre nicht in München Schluss gewesen, wir hätten in den Iran gekonnt und erst dort in ein Flugzeug steigen können. Doch leider ist das durch die momentanen Proteste und deren brutale Niederschlagung und Unterdrückung für die Rückreise absolut nicht möglich. Aber es ist problemlos möglich, aus der Türkei ohne Flugzeug nach Deutschland zu kommen.

Reine Individualkritik hilft auch nicht weiter

Der Flug in die Türkei wird der letzte unseres Lebens. Doch spielt es eine Rolle, dass wir nicht nur für eine Woche mit dem Flugzeug verreist sind? Nein, die Emissionen sind die gleichen. Es macht auch keinen Unterschied, dass wir sonst versuchen, möglichst treibhausgasarm zu leben. Jedes Gramm CO2-Äquivalent ist eines zu viel und jede Tonne erst recht. Doch denken wir, dass nicht Kli­ma­ak­ti­vis­t*in­nen in eine besondere Pflicht genommen werden müssen, sondern je­de*r nach menschs Möglichkeiten.

Doch diese Möglichkeiten müssen in so rasanter Weise erweitert werden, dass sie nur durch die Politik beschlossen werden können. Es muss aber auch Aufgabe der Politik sein, für das Klima schlechte Entscheidungen, wie die unsere, zu verhindern und in gute zu lenken. Stattdessen werden Debatten über den priorisierten Ausbau von Autobahnen, Werbekampagnen für die Tier­industrie und vieler weiterer sogenannter Klimakiller geführt, ohne eine solche Welle der Empörung wie die gegen uns auszulösen, geschweige denn irgendeine.

Wir können die Diskussionen zum Thema nachvollziehen und freuen uns über eine sachliche und fundierte Debatte. Wir sind dennoch weiterhin der Überzeugung, dass reine Individualkritik nicht zu den großen Veränderungen beitragen wird, die wir so dringend benötigen.

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68 Kommentare

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  • "Es muss aber auch Aufgabe der Politik sein, für das Klima schlechte Entscheidungen, wie die unsere, zu verhindern und in gute zu lenken."

    Wow, da fordern die beiden einen totalitären Staat, weil sie ihre Entscheidung nicht verantworten wollen.

    Und wehe, die Kritik wird "individualisiert"! Nein, nein, der Einzelne trägt natürlich keine Schuld solange "die Politik"(sic!) ihm sein Handeln noch nicht verboten hat.



    Das ist ein sehr abwegiges Demokratieverständnis.

    Wie wäre es, wenn sich die beiden statt mit der Erfüllung von "langjährigen Träumen" mal mit dem kategorischen Imperativ beschäftigen würden?

  • Man kann sehr knapp festhalten. Der Flug ist das kleinere Problem als die "Verteidigung" der Führung des LG. Natürlich muss man kein Heiliger sein - aber wenn man aus einer derart moralisch überhöhten Position argumentiert wie die LG regelmäßig (wir sind die einzigen, die was tun, wir sind es, die den Untergang noch abwenden können) - der öffnet ja gerade die Tür bzw. fängt damit an, über Menschen moralisch zu richten. Das fällt dann auch auf einen selbst zurück.

  • Weil die Alten alles verpestet haben, dürfen die Jungen nun gar nix mehr. Das ist ja genau das Problem. Die dürfen nur noch fürs Klima protestieren …

  • Die Rolle des individuellen Verhaltens in Zusammenhang mit dem Klimaschutz würde ich nicht als nachrangig gegenüber der gesellschaftlich-politischen Dimension des Problems betrachten. Beide Aspekte sind eng miteinander verbunden, man kann persönliche Verhaltensänderung durchaus als Vorübung für die dadurch nicht geschmälerten politischen Visionen im Rahmen der eigenen Lebenswelt betrachten. Dass dabei einer Person dieses umzusetzen leichter fällt, der anderen jenes, muss kein Grund sein, das eine gegen das andere auszuspielen. Auf politische Wirkung abzielender Aktivismus hat ebenso seine Berechtigung wie Konsequenz und Selbstkritik im persönlichen Bereich. Erstrebenswert wäre es, beides zu verbinden, wie es sicherlich schon bei vielen Aktivisten der Fall ist. Auch gegen diese wird aber, wer unbedingt Kritik anbringen möchte, irgendeinen Einwand finden. Es gibt eben letzten Endes kein richtiges Leben im Falschen, was aber trotzdem niemanden davon abzuhalten soll, zumindest zu versuchen, etwas besser zu sein als "das Ganze". Wenn die beiden Urlauber es ernst meinen, dass der Rückflug der letzte ihres Lebens sein soll, sind sie zumindest auf dem richtigen Weg und können in dieser Hinsicht anderen ein Beispiel geben, die ebenfalls noch nicht das Nonplusultra der klimafreundlichen Lebensweise erreicht haben, aber diesbezüglich an sich arbeiten. Insofern lässt sich der Angelegenheit noch ein positiver Gesichtspunkt abgewinnen: Auch Klimaschützer kochen nur mit Wasser, und wer sich bisher nicht "qualifiziert" genug dafür gefühlt hat, darf sich somit eingeladen sehen, auf den Zug aufzuspringen. Es geht um Transformation, sowohl auf gesellschaftlicher, als auch auf individueller Ebene, und in diesem Sinn gilt es den Gedanken des lebenslangen Lernens ernstzunehmen.

  • 3G
    31841 (Profil gelöscht)

    Oi, was für ein "Bohai". .



    Mir ist's einerlei.



    Hauptsache Bild war dabei.

    Nächste Reportage:



    Klimaschutz bei BILD und Springer.

  • Andere am Fliegen hindern (Klimaschutz) u. dann selbst los



    yetten - kein Widerspruch erkennbar !

  • Ich verstehe die ganze verlogene Debatte um diese zwei Aktivisten/innen nicht. Sie ist nur armselig. Die, die sich jetzt am lautesten darüber echofieren, scheren sich selbst in Wahrheit einen feuchten Dreck um Umweltverschmutzung, Verkehrswende, erneuerbare Energie usw. Sie sollten doch erstmal vor ihrer Türe kehren. Aber hauptsache mit mächtigem Getöse vom eigenen Versagen ablenken. So geht Klimaschutz!

  • Stell Dir vor, da ist ein Flughafen und Keiner geht hin.



    Wer moralische Ansprüche an Andere stellt, sollte diesen Forderungen entsprechend handeln.



    Es ist noch nicht so lange her, dass in dieser Zeitung ein Bericht erschien, in dem argumentiert wurde, " ich fliege ja nur, weil es billiger ist und ich wenig Geld habe.



    Es gibt sehr Vieles, was man/frau machen kann, wenn wenig Geld vorhanden ist. Wir leben mitten in Europa und sehr viele Länder sind in erreichbarer Nähe.



    Als VerbraucherIn hat man/ frau durchaus Macht.



    War es in den 80ern noch schwierig, im Restaurant einen Salat ohne Fleisch(!) zu erhalten, ist es heute schwierig, eins ohne vegetarisches Gericht zu finden.



    Gab es in den 90ern Veganes nur im Bioladen, oder Reformhaus, kommt heute kein Discounter noch ohne Veggie Angebot aus.



    Dies sind nur Beispiele, wie sich eine Gesellschaft wandeln kann.



    Wer für Klimaschutz steht, sollte sich zuallererst an die eigene Nase fassen.



    Die Gesellschaft entwickelt sich grundsätzlich in die richtige Richtung.



    Da fallen zwei Anti-Werbe Persönchen nicht besonders ins Gewicht.

  • Ich glaube den beiden ja, dass es ihnen furchtbar Leid tut. Und Fehler machen wir alle. Abgesehen davon ist der Grund, das so viele sich mit den Protesten aber nicht den Inhalten an sich beschäftigen ganz einfach der, das FFF hier im Grunde die Durchführung eines Vertrages einfordert, den Deutschland freiwillig unterschrieben hat. Es geht also nicht darum, dass die Bundesregierung etwas tut was sie nicht will - sondern darum, dass die Bundesregierung bitte endlich mal den Vertrag einhält! Und das ist im Grunde beschämend für die gesamte Gesellschaft, daher das Framing und daher schauen nur zu viele gerne weg.

    Zum Thema an sich aber: wenn man solche Proteste durchführt, sollte man längst genug wissen, dass man wie unter einer Lupe beobachtet wird. Und das hier hat einfach den Ruch von "Wasser predigen und Wein trinken", und der kommt niemals gut an.

    Es war also eine total vermeidbare Dummheit gewesen, die der Bewegung noch lange nachgetragen und nachhängen wird - #langstreckenluisa lässt grüßen.

  • "letzter Flug des Lebens" ... "Traum erfüllt" ... "privat" ... blablabla



    Es ist und bleibt höchstgradig polemisch, wenn man was anderes tut, für das was man per Demonstrationen(!) einsteht. Die Klebeproteste waren bereits kontraproduktiv für die Klimadiskussion. Dieser Flug ist ein weiterer Sargnagel.

    • @Mopsfidel:

      Es bringt dem Klima absolut gar nichts wenn 10% Idealisten zurück auf die Bäume klettern und 90% weitermachen wie bisher. Das Potenzial "Freiwilliger" ist also schnell erschöpft, so idealistisch sind nun mal die wenigsten veranlagt. Daher gibt die Klimabewegung ja ein verträgliches Budget pro Bürger an und wenn man sich entscheidet dieses für den Flug nach Thailand zu verwenden, ist dagegen ja nichts einzuwenden. Umgekehrt habe ich noch nicht gehört, dass SUV Käufer bereit sind aufs Fahrrad zu steigen, nur weil dir Fridays nur noch Camping im Hof machen...



      Ich bin ziemlich sicher dass viele bereit wären mehr fürs Klima zu tun, aber nur wenn alle mitmachen.

    • @Mopsfidel:

      Allzu viele haben doch nur darauf gewartet den endlich einschlagen zu können um die LG gleich neben FFF, 1,5°-Ziel, den leeren Versprechen der Politik und den eigenen guten aber nie wirklich ernst gemeinten Vorsätzen beerdigen zu können. Was für ein Armutszeugnes es für diese Gesellschaft ist die Verantwortung für Zustand und Fortgang der Klimadiskussion und damit verbunden der Frage ob das Land in 100 oder 200 Jahren noch bewohnbar ist bei ein paar wenigen jugendlichen Aktiven abzuladen kann man dabei natürlich schon mal leicht übersehen.

  • Ganz ehrlich, man muss auch gönnen können, und als Angehörige der älteren Generation sollte ich mich mit Kritik ein wenig zurückhalten, auch wenn ich mittlerweile nicht mehr fliege (aus Umweltgründen). Aber ich habe meine Reisen gemacht und bin in den Achtzigern geflogen, als gäbe es kein Morgen.



    Die junge Generation ist in mehr als einer Hinsicht Generation Arschkarte: nicht nur, dass wir ihnen eine Welt in Trümmern übergeben, wurden sie und ihre Bedürfnisse auch während der Corona-Pandemie von der Politik konsequent vernachlässigt.



    Wir brauchen politische Maßnahmen, um die Klimakatastrophe vielleicht noch aufhalten zu können, zumindest zum Teil. Individuelle Entscheidungen werden es nicht reißen.



    Wenn die beiden ihren lang gehegten Traum erfüllt haben, so sollte man es ihnen gönnen. Genießt es und zerfleischt euch nicht.

    • @Anne Pipenbrinck:

      Das Ding ist halt einfach das die beiden nicht für "leben und leben lassen" auf der Straße kleben.



      Nein, die beiden wollen mir meinen Traum, mit schnellen Autos über die Autobahn zu düsen, verbieten(!), nehmen sich selbst aber das Recht heraus den eigenen Traum zu realisieren.



      Gönnt mir meinen Traum, ich spare beim Fliegen, bei den Klamotten und beim Essen. Ihr dürft dafür sparen wo ihr wollt, aber diese Entscheidung, das "Wie", das überlasst doch bitte jedem selbst statt Verbote für alles was euch nicht intressiert zu fordern.

    • @Anne Pipenbrinck:

      Hört hört. Von taz Lesern hätte ich ehrlich gesagt nicht so viele moralinsaure Kommentare und etwas mehr kritische Distanz erwartet. Jeder in dieser Gesellschaft ist qua Mitgliedschaft schon eine Ökosau, invidiuelles Verhalten spielt da letztlich kaum eine Rolle. Und ätzender als die Reise selbst ist doch was BILD, Merz, AfD und andere Populisten daraus jetzt machen. Die Empörung gehört in die Richtung der fossilen Konzerne geleitet, die hinter ihrer Greenwashing Fassade nicht aufhören rücksichtslos die Klimakrise zu befeuern.

      • @hessebub:

        Ein Umlenken der Diskussion wird nicht gelingen, da die Greenwasher von den meisten Kritikern bereits abgehakt sind, da sie vielleicht der Auffassung sind, die Konzerne machen eh was die Konzerne für richtig empfinden, somit jegliche Kritik nichts bewirkt. Gleichfalls eine Neiddebatte sich viel leichter medial vermarkten lässt; Bild & Co grüssen.



        Zudem haben die Kritiker von den beiden Privatpersonen keine Klage zu erwarten, falls die Form möglicherweise über die Stränge schlägt. Gleichfalls die Lobbyisten der Greenwasher ihre besten Freunde in den Ring geschickt haben; CDU, AfD, etc,

  • Ich habe da jetzt relativ lange drüber nachgedacht woher die "dissonanz" in dem Fall(und zur LG allgemein) und in meinem Fall, wo ich garnichts gegen Umwelt/Klima/Tierschutz habe kommt.

    Gut, allerdingsbedingt, sind es andere die ich gut finde. Greenpeace, WWF, Dian Fossey und Paul Watson zb.

    Auch da sind nicht alle "Regelkonform" unterwegs, Greenpeace hat sich auch den ein oder anderen Hausfriedensbruch oder gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr eingehandelt und Paul Watson wird gar international gesucht....

    Da ist mir dann irgendwann aufgefallen das die aber auch die richtigen Adressaten angegangen sind und nicht den kleinen Bürger, wo im Land des größten Niedriglohnsektors Europas viele garnicht KÖNNEN wie das Grüne, FFF, LG uvm wollen.

    Wenn man natürlich Privatpersonen angeht, insbesondere welche die keine bis kaum eine Wahl haben - darf man sich nicht wundern wenn das auf das eigene Privatleben und das dortige Verhalten zurück fällt.

    TIPP: Klebt euch doch das nächste mal bei den entsprechenden Personenkreisen(nach möglichkeit mit etwas mehr als den üblichen ~12 Personen) fest zb. auf den Treppen des Bundestages... ;)

    • @Westfale:

      "Wenn man natürlich Privatpersonen angeht, insbesondere welche die keine bis kaum eine Wahl haben - darf man sich nicht wundern wenn das auf das eigene Privatleben und das dortige Verhalten zurück fällt."



      Naja, Kritik in der Art betraf auch bspw. Luisa Neubauer und auch Greta Thunberg. Letztere wurde u.a. für Plastikmüll vor sich auf dem Tisch eines Zuges kritisiert. Rechte, BILD & Co werden sich ihre "Skandale"- eigentlich Hetze - schon basteln. Die Form des Protestes der Kritisierten dürfte da weniger ins Gewicht fallen. Zumal allgemein die Straße blockiert wurde und nicht besondere Personen oder ausschließlich Privatpersonen.



      Aber ja verwunderlich erscheint es insofern nicht, da der Protest die letzte Generation moralisch wahrgenommen wird. Tatsächlich ist er aber interessengeleitet.

      • @Uranus:

        Kritik dieser Art richtet sich gegen Leute, die selbst die Diskussion auf eine moralische statt strukturelle Ebene zerren ("Euch sind die nächsten Generationen wohl egal"). Daran werden sie dann auch gemessen.

  • Da wollte ich schon für die "Letzte Generation" spenden. Zum Glück habe ich es nicht getan, sonst würde es mich ähnlich schmerzen wie mein letzter Mitgliedsbeitrag für die Grünen.



    Die Begründungen der Baliflieger hören sich an wie mein Nachbar, der seinen SUV rechtfertigt. Er wollte eben einmal im Leben so ein Ding haben. Genauso wie er einmal im Leben noch nach Australien, Japan und in die USA will.



    Das muss eben sein.



    Deshalb nennt sich der Verein auch "Letzte Generation". Danach kommt nix mehr.

  • Und jetzt mal die Karten auf den Tisch, liebe Politker*innen. Ich fordere, dass jeder Politker und jede Politikerin ihre persönliche monatliche CO2-Bilanz veröffentlicht und erklärt, wo sie hätten vorbildlich einsparen könnten. Ihre Erste-Klasse Zugfahrten zum Beispiel zahlt den Bundestagler*innen denk ich ja der Steuerzahler, tut also nicht weh im Geldbeutel.

    • @StefanMaria:

      und erst die Kurzstreckenflüge von Mr. Merz. Hr. Merz soll doch erst mal vor seiner eigenen Tür kehren!

  • Ach so, es war ihr Traum. Ja, dann ist das natürlich etwas ganz anderes, vollkommen klar. Wir erfüllen jetzt alle erst mal unsere Träume und dann kommt der Planet an die Reihe.

  • "Da in anderen Medien über unser „Schwänzen“ spekuliert wurde, ..."

    'Spekuliert' ist gut *LOL*. Am letzten Mittwoch hat die Bild-Zeitung mal wieder mit einer ihrer berühmten "Schlagzeilen" Stimmung gegen Klimaaktivisten gemacht. Da freut sich der Bildzeitungsleser natürlich und sagt sich: "Ich soll also nicht mit meinem Auto die Städte verpesten, aber diese jungen Klimaaktivisten fliegen mal kurz nach Bali.". Dann schaut er sich seine Kinder an und denkt: "Die werden den Klimawandel schon irgendwie überleben". Auch Oma und Opa haben schon wieder die nächste Kreuzfahrt auf einer schwimmenden Hochhaussiedlung gebucht und sagen sich: "Unsere Enkelkinder werden den Klimawandel schon irgendwie überleben". Am meisten freuen sich aber die Verursacher des Klimawandels, dass es jetzt zwei Klimaaktivisten wieder möglich gemacht haben, alle anderen Klimaaktivisten zu diskreditieren. Die Verursacher sagen allerdings: "Das die jungen Leute den Klimawandel überleben werden, ist mehr als unwahrscheinlich. Aber Geldverdienen macht nun einmal so viel Spaß und zum Glück sind viele Medien auf unserer Seite und prügeln jetzt wieder auf die Klimaaktivisten ein. In der Zwischenzeit können wir wieder Millionen Tonnen CO2 freisetzen, denn der naive Bürger hat ja wieder etwas, worüber er sich aufregen kann - die bösen Klimaaktivisten".

    Das naive Bürgerlein lässt sich aber auch gerne von den wahren Klimazerstörern ablenken, denn dann darf er auch das Klima zerstören, braucht sich keine Gedanken machen und muss gegenüber seinen Kindern und Enkelkindern keine Schuldgefühle haben. Für die Reichen und Mächtigen ist und bleibt es auch im 21. Jahrhundert noch so einfach, den naiven Bürger auch weiterhin an der Nase herumzuführen. Letztes Jahr waren es "böse" Klimaaktivisten die Tomatensuppe im Museum verspritzt haben und jetzt sind es "Bali-Reisende-Klimaaktivsten". Was werden sich gewisse Medien wohl demnächst aus den Fingern saugen, um Klimaschützer weiterhin zu verunglimpfen?

    • @Ricky-13:

      Na Ja, zumindest Bild ist doch bekannt für seine Wolken-Kuckucksheimgeschichten. Da kommt sicher noch mehr Schleimiges auf den Tisch. Bild the one and only.

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    Protest ist auch nur ein Geschäfte



    Mit Kleber und Kartoffelbrei.



    Und geht er über deine Kräfte,



    Dann nimm Dir ein paar Tage frei.



    Um dann die Menschen zu verwirren,



    Kannst Du in Thailand demonstrieren.



    (Frei nach Bert Brecht – Mutter Courage)



    Wir müssen alle Wasser spar’n



    Drum trinke Wein - doch nur vegan.



    (Doch wenn der gärt entsteht dabei



    leider auch das C'O2)

  • Ey Leute, fliegt in den Urlaub, hört euch die Kritik an und gut is. Dieses "ja aber der Traumurlaub..und nur noch einmal im Flugzeug um die halbe....voll schlechtes Gewissen. .." ist eher selbstgefälliges bla bla bla.

  • Echt jetzt? Es wird immer peinlicher. Tatsache ist, dass für die Sache ein riesen (Glaubwürdigkeits) schaden entstanden ist.

    • @V M:

      Den Schaden gabs doch schon 2019, als Don Alphonso sich das Instagramprofil von Luisa Neubauer anschaute, da viele bunte Fotos von vielen, vielen Fernreisen entdeckte, und dann mal den CO2-Ausstoß errechnete, den Frau Neubauer so damit verursacht hat.

      Das war in ein paar Jahren das, was viele Leute ihr Leben lang kaum erreichen werden.

      Seitdem hat sie ja auch ihren Spitznamen weg - #langstreckenluisa. Und ihr Instagramprofil damals bereinigt, weil ihr das so peinlich war..

      Der Name hängt ihr aber bis heute an... den wird sie auch nicht mehr los werden.

  • "Wir sind dennoch weiterhin der Überzeugung, dass reine Individualkritik nicht zu den großen Veränderungen beitragen wird, die wir so dringend benötigen."



    Das ist gut, denn ihr habt der Individualkritik, die die Letzte Generation am Verhalten von Autofahrern übt, öffentlichkeitswirksam den Stecker gezogen. Die Leute, die das von Anfang an eine blöde Protestform fanden, werden es begrüßen.

    • @gelu:

      "Individualkritik, die die Letzte Generation am Verhalten von Autofahrern übt"



      Wo hat die Letzte Gneration das gemacht?

  • "...entschlossen haben, uns diesen Traum zu erfüllen..."



    Auch ich habe mir vor vielen Jahren einen Traum erfüllt: Ich habe ein solarautarkes Haus entworfen und gebaut.



    Jeder hat eben seine eigenen Träume. Z.B. kann man auch von Windparks träumen und sein Geld statt in eine Flugreise in eine bescheidene Beteiligung stecken.

  • Sicherlich müssen die großen Veränderungen zum Klimaschutz von der Politik kommen.



    Aber sich selbst alles schönreden und an das andere Ende der Welt in Urlaub zu fliegen ist mehr als seltsam.

  • "Wir sind dennoch weiterhin der Überzeugung, dass reine Individualkritik nicht zu den großen Veränderungen beitragen wird, die wir so dringend benötigen."

    Ds ist leider vollständig korrekt!

  • "Doch denken wir, dass nicht Kli­ma­ak­ti­vis­t*in­nen in eine besondere Pflicht genommen werden müssen, sondern je­de*r nach menschs Möglichkeiten."

    Wenn ich nicht bereit bin etwas selber zu tun, kann ich es nicht von anderen fordern.

    Sorry, dass wäre so, wie wenn ich als Allesesser anderen Menschen behindere (mich auf die Straße klebe) und ein Schild hoch halte, sie sollen bitte Veganer werden. Danach nicht etwa 5 Gramm Fleisch esse, sondern gleich das 800g Steak verzehre.

    • @Strolch:

      PS: Es macht ein Unterschied, ob man vier Monate wo hinfliegt (z.B. Schüleraustausch) und Land und Leute wirklich kennenlernt oder ob man zwei Wochen an einen exotischen Strand fliegt, nur im Sand liegt und isst und trinkt. Letzteres kann man auch in Italien, Spanien ohne große Einbußen. Ersteres verbindet Menschen. Daher sehe ich da schon einen Unterschied.

      • @Strolch:

        Sie haben offenbar das Vorgehen der Letzten Generation nicht verstanden. Und so ist auch Ihr Vergleich falsch.



        Zum einen - deren Forderung richtet sich nicht an Andere, ihre Mitbürger*innen sondern an die Gesetzgeberin. Es geht der Letzten Generation darum, dass die Rahmenbedingungen verändert werden.



        Zum anderen - Wissen Sie, wie die beiden ihren Urlaub ausgestalten?

      • @Strolch:

        Wenn man so lange Zeit hat, gibt es andere Möglichkeiten von A nach B zu kommen!

      • @Strolch:

        Für das Klima macht es keinen Unterschied. Treibhausgas ist Treibhausgas.

      • @Strolch:

        Fürs Klima ist das ziemlich egal, ob man einen Kultur- oder "nur" einen Saufurlaub macht.

        • @gyakusou:

          Nein, das ist nicht egal!

          Denn es geht nicht mehr nur darum, CO2 Emisionen zu reduzieren, sondern auch schon um ein Überleben unserer Zivilisation mit dem Klimawandel.

          Der aber wird bald zu brutalsten Abschottungskämpfen zwischen den verschiedenen Weltregionen führen, wenn nicht schnell bei möglichst vielen Menschen direkt gefühlte Empathie für die Bewohner anderer Erdteile entsteht. Dafür sind aber besonders für junge Menschen einzelne, möglichst LANGE Auslandsaufenthalte fundamental.







          Wenn die Reise den beiden dazu gedient hat, war es eine gute Reise!!!

          Klebt euch weiter feste fest!!!!

  • Es ist unfair und unsachlich hier zu kritisieren. Wir haben Autos, Schiffe, Strom und Flugzeuge. Die existieren unabhängig von Individuen, ob sie die nutzen oder nicht. Dürfen Klimaprotestler jetzt auch nicht mehr alle anderen Angebote unserer Welt nutzen und müssen in Sack und Asche leben und verhungern? Quatsch. Es geht um Glaubwürdigkeit und der Mißbrauch ist das Problem. Und einmal zu fliegen, oder auch zwei mal, da seh ich keinen Mißbrauch.

    • @StefanMaria:

      Es tut schon fast weh so einen Quatsch lesen zu müssen. Flugzeuge existieren nur weil es Menschen gibt sie nutzen, sprich buchen. Ohne Passagiere würde jedes Flugzeug am Boden bleiben. Genau diese „Argumentation“ ist das Hauptproblem von Leuten wie euch. Euch kann man wirklich nicht mehr ernst nehmen, sorry. Flasche leer.

    • @StefanMaria:

      Und wo genau fängt der Missbrauch an wenn so ein Langstreckenflug bereits mehr Emissionen verursacht als ein klimaneutraler Lebensstil für ein gesamtes Jahr hergeben würde?

  • "1,4 Tonnen C02-Äquivalent: So viel hat unser Flug pro Person von München nach Bangkok in etwa verursacht."

    Bei Atmosfair komme ich da aber auf 2,3 Tonnen, bei primaklima.de und klima-kollekte immerhin auf 1,6 t, nur bei myclimate sind's die angegebenen 1,4 t.



    Lt. Stiftung Warentest rechnet Atmosfair wohl am seriösesten.

    Dieses "mea culpa" in Verbindung mit eher mal geschönten Zahlen wirkt latent unglaubwürdig. Sorry, so sehr ich die Aktionen der LG mehr oder weniger schätze, den wissenschaftlichen Konsens, wie man ein CO2-Äquivalent rechnet zu verneinen, dass macht Euch unglaubwürdig.



    Hättet Ihr geschwiegen, wärt ihr Philosoph geblieben...

  • Mit absoluten Aussagen wie "der letzte Flug des Lebens" wäre ich vorsichtig. Das Leben ist noch lang und es können sich auch Umstände ergeben die einen Flug notwendig machen.

  • "Im Austausch mit dem Gericht" suggeriert mit Einverständnis des Gerichts. Das ist aber unzutreffend. Der Gerichtssprecher hat anderen Zeitungen gesagt, dass man zwar über die Abwesenheit informiert wurde, dieser aber nicht zugestimmt habe. Es erging bereits ein Strafbefehl gegen den Herrn.

  • Ist man jung ist, will man die Welt sehen. Das verstehe ich natürlich.

    Wenn man andererseits oft und laut mit der Fahne der Moral und des übergesetzlichen Notstands herumwedelt, dann sieht die Sache womöglich anders aus.

    Wie auch immer:

    "It's the end of the world as we know it and i feel fine"

    m.youtube.com/watch?v=Z0GFRcFm-aY

  • Rund um die Uhr und 365 Tage in jedem Jahr sind weltweit 2 Mio Menschen in der Luft.

    Ist es eigentlich ein Grundrecht für jeden Menschen dieser Erde, die Welt in Hochgeschwindigkeit zu bereisen?

    Falls ja, dann gilt das nur für die Reichen. Die erleben die Welt auf Kosten anderer.



    Falls nein, was wären die Alternativen?

    • @Manzdi:

      Zum besseren Verständnis die Nachfrage - Wen rechnen Sie zu den Reichen? Auch jene, die für die Pauschalurlaubsreise nach "Malle" - um ein Klisschee zu bemnühen - im Jahr Geld beiseite legen?

    • @Manzdi:

      Ihr Satz/ Die Zahl "2 Millionen" stimmt so nicht. Es sind wesentlich mehr.



      Bereits auf Deutschland bezogen verhält es sich bspw. so:



      " Im Jahr 2022 gab es in der deutschsprachigen Bevölkerung ab 14 Jahre rund 10,42 Millionen Personen, die in den letzten 12 Monaten privat eine Flugreise unternommen hatten."



      de.statista.com/st...etzten-12-monaten/

  • Greenwashing 2.0,



    oder wie soll man die faulen Ausreden sonst nennen?



    Sagt doch einfach: Wir sind nach Bali, weil wir es dort geil finden und es halt nur mit einem Flugzeug sinnvoll geht.



    Ist doch eurer gutes Recht um die Welt zu fliegen.



    Nur macht mir nicht einen auf "Kleben für die Umwelt", wen ihr danach um die halbe Welt fliegt, das nimmt euch keiner mehr ab.

    • @Rudi Hamm:

      Sie fordern „stubenreines“ Verhalten und geben gleichzeitig zu, selbst nicht stubenrein zu sein. Das weist genau die Doppelmoral auf, die Sie anderen vorwerfen.

  • Schön gesagt. Von mir aus könnt ihr auch gerne mal wieder fliegen. Flugshaming hilft der Sache nun wirklich nicht weiter. Und Träume erfüllen habt ihr euch verdient. Wenn sich jeder vor einer Urlaubsreise wie ihr einsetzen würde, bliebe es auch kein Traum. Liebe Grüße

  • "...Individualkritik nicht zu den großen Veränderungen beitragen wird..."



    Das ist korrekt. Aber es sind immer Individuen, die die Entscheidungen treffen. Wenn man für sich die Entscheidung getroffen hat, kann man keinem anderen gleiche oder ähnliche Entscheidungen ablehnen, ohne mit seiner eigenen Ethik zu brechen.



    Damit ist dann das ganze Konzept, wonach jeder seinen Weg verfolgt hinfällig.

    Konsequenterweise steht dann auch im Text, dass der Staat einem die Entscheidungsmöglich abnehmen sollte (und er es gemeinerweise für die Reise nicht gemacht hat). Die Regierung des Staates wird aber von Individuen gewählt und die Mehrzahl möchte nun mal Auto fahren etc. ...

    Die Begründung "eine einmalige Traumreise", aber danach wird alles anders, führt leider direkt vom Aktivistendasein in ein Boomerdasein.

    • @fly:

      Die beiden wie wohl auch andere Klimaaktivist*innen sind offenbar ebenso wenig Heilige wie die meisten ihrer "Kritiker*innen".

    • @fly:

      Stimmt leider. Erinnert an die Sklavenhalter in der US-Geschichte, die eigentlich gegen Sklaverei waren: Ich bin gegen Sklaverei, habe mir gestern auch tatsächlich den letzten gekauft.

    • @fly:

      Was viele und auch Sie übersehen: die letzte Generation fordert nicht das Individuum auf sich klimafreundlich zu verhalten, sie fordern die Regierung auf allgemeine Regeln zu fnden, die ein klimafreundliches Leben ermöglichen. Sie wollen demokratisch legitimierte Regeln, die unsere Zukunft sichern. Damit greift die meiste Kritik schon nicht mehr.



      Klar, kann man sich weiter über Doppelmoral aufregen, aber das trifft eben nicht den Kern der Sache. Denn die Aktivisten haben recht, wenn sie sagen: jeder Mensch ist verantwortlich das zu tun was möglich ist. Es gibt keine besonder Verantwortung für Klimaktivisten. Warum auch? Es geht um unser aller Zukunft! Es macht sich jeder Mensch der Doppelmoral schuldig, der nicht komplett aufs Fliegen verzichtet und sich jetzt echauffiert.

      Natürlich tut sich die Politik schwer solche Regeln zu finden. Daher braucht es ja auch den Protest. Um die Mehrheiten zu mobilisieren, die die Politik zur Einführung wirksamer Regeln bewegen.



      Die Mehrheit möchte übrigens auch dass die Regierung etwas gegen den Klimawandel tut. Es wäre daher Aufgabe der Politik die Karten auf den Tisch zu legen. Wir können eben nicht weiter Autofahren und Fliegen wie wir es wollen. Der Widerspruch wird sich so schnell nicht auflösen lassen.

      • @Jaques:

        Zustimmung, denn die Kritiker, vor allem die in der Politk, freuen sich sehr über die Diskussion und unterstützen den Medienhype. Denn solange die Bürger sich mit der Moral und den Aktivisti beschäftigen, werden sie sicher nicht ihre Verfassungsrechte bei den Politikern einfordern, zumal mit Unterstützung einiger Politiker alles beim Alten bleibt und die Wählerstimmen aufgrund der öffentlichen Empörung scheinbar gesichert sind.

      • @Jaques:

        "Die Mehrheit möchte übrigens auch dass die Regierung etwas gegen den Klimawandel tut. Es wäre daher Aufgabe der Politik die Karten auf den Tisch zu legen."

        Der war gut! Es ist doch nicht so, dass diese Mehrheit uninformiert ist und die Zusammenhänge nicht kennt oder versteht. Menschen sind einfach zu erstaunlicher kognitiver Dissonanz fähig.

        Letztlich fordern die Aktivisten ja, dass man ihren die Erfüllung ihres "langjährigen Traums" verbietet oder zumindest sehr (oder gar unerschwinglich?) teuer macht. Aber solange das nicht passiert, ist es OK, ihn sich zu erfüllen.

        Analog wählt die fragliche Anti-Klimawandel-Mehrheit auch keine Partei, die ihnen ihren Lebensstil infrage stellt. Ich befürchte, da helfen auch keine Klebeaktionen.

        Wenn kein dramatisches, zu einem sofortigen Umdenken führendes Ereignis eintritt, wird es wohl noch eins, zwei Generationen dauern, bis Klimaschutz allgemein gelebter Konsens ist.

        Leider wird deshalb wohl das 2-Grad-Ziel (1,5 Grad ist realistischerweise längst gegessen) wohl nicht zu schaffen sein.

      • @Jaques:

        Treffend formuliert! Insbesondere der ersten Kommentarhälfte schließe ich mich an.

  • "...Bevor wir diese Reise, die ein langjähriger Traum von Luisa ist, angetreten haben, machten wir uns sehr viele Gedanken ...."

    "...Wir haben uns aber, wie bekannt, dafür entschieden. Diese Entscheidung ist natürlich diskussionswürdig...."

    Was, wenn Autofahrerinnen, ebenso Träume haben, die sie - aus Egoismus anderen Menschen gegenüber - umsetzen.

    Was, wenn der Arbeitsplatz mit Öffis nicht zu erreichen ist. Prohibitive Zeitbedarfe außen vorgelassen.

    Mit vielen Menschen gesprochen, und nicht darauf gekommen, möglichst wenig zu fliegen sondern zum Beispiel den Bus zu verwenden, wie im Text angedeutet?



    Worüber konkret wurde dann gesprochen.

    Es muss furchtbar sein, die eigenen hohen moralischen Ansprüche nicht erfüllen bzw. durchhalten zu können und sich - einmal jährlich - eine Flugreise gönnen zu müssen...

    Wo kommt das Öl für Kerosin her? Wie leben die Menschen dort? ... Fragen...fragen. Vorher.

  • Also war der Beweggrund, den Traum zu erfüllen?

    Sorry, aber auch das lasse ich nicht zu. Ich habe z.B. ein Teil meiner Träume aufgegeben(!!). Beispielsweise einmal den Sternenhimmel in voller Pracht zu sehen. Bortle 1-Skala, nicht Vorstadthimmel 30km von der Stadt weg.

    Dazu hätte ich aus Mitteleuropa raus müssen und mindestens mit dem Schiff über den Ozean. Weil 100km vom Festland weg die Sterne funkeln. Schiff geht garnicht.

    Klimarettung ist jedoch wichtiger als meine Träume. Träume vorzuziehen bedeutet, sich selbst Priorität zu geben. Oder kurz, Egoismus. Also lasse ich so etwas sein.

    • @Troll Eulenspiegel:

      Nähe STF Kvikkjokk Fjällstation, Sarek Nationalpark Schweden, Bortle class 1. Erreichbar Auto oder am besten mit kleinem Wohnmobil, denn dort darf man frei stehen und Sternenhimmel bestaunen oder auch mal Polarlichter.



      Die Gegend ist aber ein teures Pflaster.

  • Mann/Frau ist das peinlich. Pseudoargument nach Pseudoargument. So gräbt man sich immer tiefer die eigene Grube.

    • @TheBox:

      Sehe ich auch so