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Afrikanische Länder zum UkrainekriegIm Zweifel an Putins Seite

Senegals Präsident Sall hat nach seinem Treffen mit dem Kremlchef „eher“ Verständnis für Russlands Position. In Afrika ist er damit nicht allein.

Annäherung: Senegals Präsident Sall (links) am vergangenen Freitag bei Putin in Sotschi Foto: Sputnik/Kremlin Pool/ap

Die meisten Länder Afrikas suchen derzeit eine eigene Position zum Krieg in der Ukraine – eine Herausforderung. Bereits im April bat der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski darum, vor der Afrikanischen Union (AU) via Video sprechen zu können. Macky Sall, Senegals Präsident und dieses Jahr Vorsitzender der AU, antwortete, dass er zuvor Gespräche mit den Regierungen in Moskau und Kiew vor Ort führen möchte.

Ein Termin für einen Besuch Salls in Kiew ist offen, ein Treffen Salls mit Putin fand am 3. Juni im russischen Sotschi am Schwarzen Meer statt. Am Ende schien Sall überzeugt, dass es „eher die Sanktionen gegen Russland“ seien, die verhinderten, dass Getreide nach Afrika kommt, als die russische Bombardierung und Blockade ukrai­nischer Häfen.

Putin versicherte dem AU-Vorsitzenden, dass Russland alles tun würde, um „die über 20 Millionen Tonnen Getreide aus der Ukraine herauszubekommen, trotz der ukrainischen Verminung der Häfen“. Einen Tag später bombardierte Russland den Getreideexportterminal des ukrainischen Hafens Mikolajiw.

Mit seiner Stellungnahme stellt sich Sall im Namen der AU tendenziell auf die russische Seite im Konflikt. Erst am 25. Mai, dem internationalen „Afrikatag“, schrieb Russlands Außenminister Lawrow einen Brief an alle afrikanischen Regierungen. Darin heißt es: „Wir bitten euch, unsere Freunde, in deutlichen Worten eine Aufhebung einseitiger Sanktionen zu fordern, die den Transport lebenswichtiger Güter behindern … Afrikas Stimme muss gehört werden.“

Vom „Westen“ im Stich gelassen

In den drei Tagen davor hatte der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz Senegal, Niger und Südafrika besucht. Senegal wurde zugesichert, in die erst vor Kurzem entdeckten Gasvorkommen zu investieren; Südafrika will Deutschland helfen, die Abhängigkeit von Kohle zu überwinden, um „gemeinsam gegen Klimawandel“ aufzutreten. Ansonsten wurde eher aneinander vorbeigeredet: Ramaphosa beharrte auf „Südafrikas historischer Lektion“, wonach auch blutige Konflikte nur durch Verhandlungen überwunden werden können. Scholz entgegnete, dass man sich einig sei mit Südafrika, dass „Demokratie und Souveränität eines Landes zu verteidigen“ seien.

Was dabei unausgesprochen blieb: Viele Länder Afrikas fühlen sich in jüngster Vergangenheit vom „Westen“ im Stich gelassen. Die reichen Länder horteten Corona-Impfstoffe; die anderen bekamen, was übrig blieb. Den Antrag Südafrikas und Indiens, die Patente für diese Impfstoffe zumindest für begrenzte Zeit aufzuheben, hatte die neue Bundesregierung abgelehnt.

Als Südafrika nun begann, in Lizenz unter Umgehung des Patentschutzes Impfstoffe selbst zu produzieren, und diese auch in Europa anbot, kam von dort keine einzige Bestellung. Auf die dringende Bitte Ramaphosas, den Export von Impfstoffen zu unterstützen, antwortete Olaf Scholz bisher nicht.

Macky Sall erklärte nun, dass Afrika „bei künftigen Pandemien statt zu jetzt 99 bald nur noch zu 44 Prozent abhängig vom Westen sein“ wolle.

So verschlechtert sich Deutschlands Verhältnis zu Afrika, während sowohl Senegals Präsident Macky Sall als auch Südafrikas Cyril Ramaphosa gemeinsam mit den Regierungschefs von Indien und Indonesien zum G7-Gipfel im bayerischen Elmau vom 26. bis 28. Juni eingeladen sind. Eine Einladung aus Eigeninteresse, finden Menschen in Südafrika: „Klar lädt euer Kanzler die zwei starken Männer Afrikas ein. Er will Gas von Senegal, und es gibt so viele deutsche Firmen in Südafrika wie nirgends sonst auf dem Kontinent“, weiß Onwaba M, eine 38-jährige Mutter von sechs Kindern aus dem Township Khayelitsha bei Kapstadt, die sich gut informiert zeigt. Ihre Eltern waren im Kampf gegen Apartheid im damals illegalen African National Congress (ANC) aktiv, der heutigen Regierungspartei.

Zahl vom Hungertod bedrohter Menschen verdoppelt

„Ich bin parteilos“, sagt sie, „aber habe viel von meinen Eltern gelernt. Mein Vater war als junger Mann in der DDR zur Ausbildung als Elektriker. Ostdeutschland war ja gegen Apartheid, westdeutsche Banken arbeiteten mit der Apartheid-Regierung zusammen. Und heute?“ Sie holt Luft: „Heute sollen wir alle gegen Russland sein und den Westen und die Ukraine bei diesem schrecklichen Krieg unterstützen.“

Ihr Nachbar, Themba S. (65), mischt sich ein: „Europa macht Krieg – und in diesem Krieg auf einem anderen Kontinent sollen wir uns auf die eine oder andere Seite schlagen. So schrecklich die zivilen Opfer in der Ukraine sind – wen kümmern in Europa schon die Millionen zusätzlich verhungernder Kinder bei uns? Wem können wir am Ende vertrauen?“

Das Hilfswerk Oxfam bestätigt dies mit dramatischen Zahlen für Ostafrika, wo sich allein in Kenia, Somalia und Äthiopien innerhalb weniger Monate die Zahl vom Hungertod bedrohter Menschen mehr als verdoppelt habe – von 10 auf rund 23 Mil­lio­nen. Nicht nur wegen ausbleibenden Regens, sondern auch wegen des Ausbleibens von Getreide aus der Ukraine sowie von zugesagten Hilfsgeldern.

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116 Kommentare

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  • Senegal und die Afrikanische Union entscheiden souverän, mit welchen Staaten sie Beziehungen pflegen. Der Westen muss so etwas aushalten können.

    • @Sandor Krasna:

      Die Ukriane wollte auch söuverän entscheiden, mit welchen Staaten sie welche Beziehungen pflegt. Das wuird ihr von ihrem Nachbarn aber nicht gestattet. Dies scheint Ihnen, im Gegesatz zu Ihrer "Sorge" und die Souveränität afrikanischer Staaten, aber egal zu sein.

      • @Hans aus Jena:

        Merken Sie nicht, dass Ihr Virposter versucht, die Latte überall gleich (hoch) zu legen, während Sie sie gleich weit runtersetzen wollen?



        Es ist doch genau umgekehrt: Wenn Sie die Selbstbestimmung in der Ukraine fordern, müssen Sie sid Such in Afrika respektieren. Alles weitere sind Unterstellungen ihrem Vorposter gegenüber.



        Grüße

    • @Sandor Krasna:

      Ich. würde auch alles sagen, was Putin schmeichelt, wenn dieser vom Weizen abhängige Entwicklungsländer mit seiner Hungerpolitik erpresst und dabei brutal auch das Sterben an Hunger in Kauf nimmt um seinen scheiß faschistischen Überfallskrieg zu gewinnen.

      • @Rudolf Fissner:

        Nee, dadurch das Putin in der zentralafrikanischen Republik und in Mali den äußerst unbeliebten Franzosen in die Suppe gespuckt hat, ist seine Popularität auf dem afrikanischen Kontinent gestiegen. Putin hat sich geschickt die Fehler der westlichen Staaten in Afrika zu nutze gemacht. Das ist die politische Quittung für rücksichtslose Ausbeutung.

        • @Andreas J:

          So sieht nämlich aus.



          Grüße aus Mali

        • @Andreas J:

          Die Wagner Söldner sind in Afrika nicht unbekannt. Erpressung und Lügenpropaganda als "geschickt" zu bezeichnen, ist recht perfide.

          • @Devil's Advocate:

            Da können sie sich empören wie sie wollen. Aufgrund ihrer Erfahrungen mit den westlichen Staaten haben viele Afrikaner eine andere Sicht auf die Dinge.



            Und die französische Fremdenlegion, ebenfalls eine Söldnertruppe, ist auch nicht ohne.

        • @Andreas J:

          Die Franzosen und die Bundeswehr sind in Mali deshalb in Ungnade gefallen weil sie nicht robust genug (vornehm ausgedrückt) gegen islamistische Rebellen vorgegangen sind. Die Wagner Gruppe wird da weniger Skrupel haben.



          Im übrigen kann Putin gerne in Afrika seine Rubel versenken.

          • @Klempner Karl:

            Pardon, das ist nicht korrekt. Der Frust der Bevölkerung und auch die negativen Erzählungen (Massaker) richten sich ausschließlich gegen Frankreich, nicht gegen Deutschland oder die Bundeswehr. Beide sind weiter sehr beliebt.

          • @Klempner Karl:

            In Mali ging es nicht um nicht Robust genug, sondern um die Nichtbeachtung Afrikanischer Interessen. Die Franzosen sind in allen ihren ehemaligen Kolonien bei großen Teilen der Bevölkerung wegen ihrer neokolonialen ausbeuterischen Politik extrem unbeliebt . Auch der Krieg gegen den Islamismus in Mali der in erster Linie soziale Ursachen hat, diente nur der Wahrung französischer geopolitischer und wirtschaftlicher Interessen welche gleichzeitig Ursache der Probleme sind. Deshalb auch der Putsch der von großen Teilen der Bevölkerung unterstütz wurde. Zudem wurde Mali nach dem Putsch durch die Ecowas die unter Frankreichs Einfluss steht, politisch und wirtschaftlich isoliert und Putin quasi in die Arme getrieben.

        • @Andreas J:

          Ja wirkt? woher haben Sie die Info?

          Wenn ich zu den Beziehungen Senegals zu Frankreich recherchiere, lese ich von "engen Verhältnissen" Zu den Beziehungen zu Russland finden sich Artikel zu "Hunger als Kriegswaffe.

          Aussage mit der Hungerpistole am Kopf sind verständlicherweise positiv. Da gibt es auch nichts dran zu kritisieren. Aber aus sicherer Entfernung sollte man die Erpressung nicht ausblenden.

          • @Rudolf Fissner:

            Bitte vergessen Sie das mit der "Hungerpistole am Kopf". Das trifft auf Westafrika nicht zu. Es gibt keine russische Erpressung. Sondern Russland (in der Vergangenheit auch China) hat es sehr leicht, ein zumindest vordergründig besseres Angebot als Frankreich/"der Westen" zu machen. Der Rest sind Revanche-Gegühle Frsnkreuch gegenüber.

            • @MontNimba:

              Macky Sall, Senegals Präsident ist dieses Jahr Vorsitzender der AU.Er spricht natürlich auch für jene Länder Afrikas, die von Hunger aufgrund des Überfalls der Ukraine durch Russland betroffen sind. Das ist kein Westafrika-Gedöns.

              • @Rudolf Fissner:

                Ausgangspunkt war doch u.a. Ihre ständige Behauptung, Sall wäre über Druck ("Erpressung") zu dieser Aussage (als Vorsitzender der AU) gekommen. Und eben Sie argumentierten mit seiner Staatsangehörigkeit. Jetzt tun Sie auf einmal so, als wären nicht genau Sie derjenige, der die Salls Rolle nicht klargehabt und den Wahrheitsgehalt seiner Aussage angezweifelt hätte.



                Machen Sie doch mal langsam.

          • @Rudolf Fissner:

            Ich bin immerhin schon oft in Westafrika gewesen. Auch hier in Deutschland bin ich in afrikanischen



            Verbänden und Vereinen aktiv. Ich weiß sehr gut was die Leute über Frankreich als ehemalige Kolonialmacht und dem Neokolonialismus denken. Außerdem geht es nicht nur um den Senegal. Cote d´Ivoire hat auch "enge Beziehungen" zu Frankreich. Aber auch nur die politischen und wirtschaftlichen Eliten. Auf der Straße hört man was anderes über das Thema Frankreich. Putin wird von vielen abgefeiert weil er den Franzosen Stress macht.

            • @Andreas J:

              Warum ist es immer wichtig was die Anderen über einen denken? Was glauben sie, was die Polen ,Russen, Ukrainer und Tschechen über die Deutschen denken? Was glauben Sie , was die Hereros und die Menschen in Deutsch- Ostafrika über die Deutschen denken? Eventuell denken sie ja im Vergleich waren die Deutschen nicht schlechter als die Engländer, waren nicht schlechter als die Araber die Jahrhunderte vorher. Warum verklagt Tansania nicht das ehemals Osmanische Reich und die Arabischen Golfstaaten? Genau, die husten den Völkern in Afrika was.was glauben Sie was passiert wenn China erst die Rechnung aufmacht gegenübergestellt den ehemaligen Kolonialmächten. An Russland möchte ich garnicht denken. Wir sollten diesen Ländern nicht, in Vorwärtsverteidigung, mit der Demokratie- Keule kommen um unsere Schuld zu verdecken. Afrika wird seinen Weg finden auch ohne Drohung mit Demokratie. Entwicklungshilfe nur wenn Demokratie? Dann frage ich mich was die ganzen NGO in Afghanistan, Kongo und Jemen machen? Afrika nimmt den Weizen und die Hilfe gerne und mit Recht an, wenn keine Bedingen daran geknüpft sind. Was ist daran falsch? Wir überlegenen Europäer beziehen doch immer noch Gas und Öl von Russland und betteln gerade , weltweit, bei sämtlichen Potentaten, Diktatoren incl. Saudi-Arabien und Venezuela, nur Nigeria , die bescheissen wir, sind ja Schwarze, denen wollen wir vorschreiben wie Demokratie geht.

              • @Pepi:

                Sie haben meinen Kommentar völlig fehlinterpretiert.

  • Wahrheitsgehalt?

    Das nationalistische Großrusslandgedöns von Putin, das jammernd die frühere imperiale Größe Russlands beschwört ist Kolonialismus pur.

    Die vielen Kolonien, die auch heute noch Teil Russlands sind oder in denen Russland auch heute noch militärisch rummacht oder sich erneut einverleiben will, sind dokumentiert: de.wikipedia.org/w...ische_Kolonisation

    • @Rudolf Fissner:

      War @Warum denkt keiner nach?

  • Aushungern war und ist die Methode des Assad-Regimes in Syrien.



    Warum sollte die Ukraine ihre eigenen Häfen verminen?



    Das ist mal wieder Kreml-Lüge.

    • @nzuli sana:

      Was machen Sie, wenn Sie allein auf einem Hof wohnen?!Genau, Sie schaffen sich einen Hund an und verrammeln Nachts die Tür. Genauso macht es die Ukraine, und wenn der Krieg zu Ende ist wird sie die gesamte Grenzen gegenüber Russland verminen. Das ist weltweit bei verfeindeten Nachbarn üblich.

    • @nzuli sana:

      Natürlich ist es eine Lüge - aber keine GANZ haltlose: Unverminte Häfen eignen sich nicht nur zum Getreideexport sondern auch zum Anladen von Truppen mit schwerem Gerät. also kann es für den Anggriffenen durchaus Sinn ergeben, sie selbst zu blockieren. Man weiß nicht, wieviele von diesen giftigen Boden-Boden-Raketen die Ukraine hat, um ihre Häfen zu schützen...

      Eine solche "Hätt ja vielleicht auch stimmen können - wer weiß das schon?"-Lüge ist eine willkommene Sprachregelung für die heimlichen Verbündeten Russlands, die nicht offen zugeben wollen, dass sie - aus Abhängigkeit oder warum auch immer - zu Putin stehen, egal was er in der Ukraine veranstaltet. Man darf nie vergessen, dass der "Nebel des Krieges" kein Naturereignis ist, sondern ein ganz klar gewolltes Unschärfefeld, das genau solche Manöver ermöglichen soll.

    • @nzuli sana:

      Da wäre ich mir jetzt nicht so sicher ob das nur eine Kreml-Lüge ist. Die Ukraine hat keine Marine und wenig Küstenabwehr, aber irgendwie muss man ja verhindern das Russen direkt im eigenen Hafen landen. Es ist ja bekannt das die Ukraine eigene Landgebiete vermint hat, also warum nicht auch Häfen. Alles Verzweiflungstaten und nichts was man Ihnen wirklich vorwerfen kann. Das macht es aber nicht unbedingt zu einer Erfindung.



      Der Grund für fehlende Getreidelieferungen ist es allerdings nichts, wahrscheinlich hat Russland auch Minen im Gebiet und außerdem blockiert deren Marine aktiv jeglichen Warentransport.

      • @Rahl:

        verstehe.

      • @Rahl:

        Die ukrainischen Minen sind tatsächlich ein (!) Faktor, der Getreideexporte erschwert: die türkische Initiative, Schiffe aus Odessa zu exportieren, ist gerade deshalb gescheitert, weil die Ukraine dafür die Minen dort beseitigen müsste - was die von Ihnen beschriebenen Folgen hätte.

        • @O.F.:

          eskortieren, oder?

          • @Günter Picart:

            Sie haben recht - es sollte "eskortieren" heißen, nicht "exportieren".

  • Kurzfristig muss man irgendwie Ersatz für die ausbleibenden ukrainischen Getreidelieferungen finden, um den akuten Hunger schnell zu bekämpfen.

    Falls es nicht anders geht, könnte man eine Gesetzesgrundlage schaffen, um sofort einen Teil übergroßer Viehbestände zu schlachten, wodurch eine große Menge nicht nur an Fleisch, sondern auch an Futtermitteln frei würden, die dann für die Ernährung von Menschen verwendet werden könnten. Soja, Mais, Steckrüben, Kartoffeln, Getreide -- vieles, was an Vieh verfüttert wird, ist ja problemlos auch für Menschen essbar.

    Langfristig muss Entwicklungshilfe darauf ausgerichtet sein, dass man die Landwirtschaft vor Ort auf Vordermann bringt, damit die betreffenden Länder ohne Getreideimporte ihre Bevölkerung ernähren können.

    • @Ein alter Kauz:

      Mal ganz ehrlich, der Interviewte Mann hat doch Recht, seit wann interessiert man sich hier für Verhungernde in Afrika? Warum ist es so das trotz aller Hilfen für den Kontinent, so viele Länder dort von Importen abhängig sind, während die regionale Landwirtschaft schwächelt? Das Ganze hat System.



      Und man muss sich um die Folgen ja noch weniger Sorgen machen als bei unserer Abhängigkeit von russischem Gas. Das Gas ist schwer zu ersetzten, aber vor Hunger fliehende Afrikaner ertrinken ja dann im Mittelmeer.



      Wie wir Afrika behandeln ist schon immer eine riesengroße Sauerei und da verwundert es mich nicht das die Länder zu Russland halten, obwohl Putin in keinster Weise wirklich deren Freund ist und den Nahrungsmangel dort zu verwantworten hat.

    • 8G
      83191 (Profil gelöscht)
      @Ein alter Kauz:

      Mais ist nicht gleich Mais. Weizen nicht Weizen.

      Futtermittel haben geschmacklich und in der Zusammensetzung andere Eigenschaften als die für den Verzehr durch Menschen gedachten Lebensmittel. Als Beispiel sei hier das bekannte Gluten erwähnt, was eine bessere Verarbeitung in unseren Großindustriellen Maschinen ermöglicht. Futtermittel haben diese Anforderung nicht.

      So eine Umstellung ist möglich, erfordert allerdings etwas mehr Planung. Und wird insbesondere vom wohlstandsverwöhnten Konsumenten ungern gesehen.

      • @83191 (Profil gelöscht):

        Wenn es "nur" der Geschmack ist und der Futtermais dennoch narhaft ist, könnte man diesen ja verschicken. Das ist natürlich nicht gerade freundlich das schlechte Zeug zu verschiffen und wenn es bessere Möglichkeiten gibt ist denen der Vorzug zu geben, aber bevor die Leute wirklich verhungern:-/

  • Die Impfstoffpatente nicht freizugeben war Idiotie, die sich jetzt rächt :-(

    Und das fiese an Hunger ist: Er wartet nicht. Wenn Menschen tot sind, sind sie tot.

    Ich bin mir sicher, dass Putin das weiß — und dass die Einnahme der Ukraine auch dazu dienen soll, den möglichen Druck auf andere Länder zu erhöhen.

    Schon vor 40 Jahren sangen die Schmetterlinge: „Der Wind, der durch den Weizen pfeift, weiß dass da mehr als Weizen reift. Börsenkurse, Weltmarktpreise, wachsen hier, und Macht und Mäuse.“

    Damals war das v.a. Kritik an den USA. Putin hat wohl daraus gelernt.

    Wir könnten auch alle Futtermittelproduzenten verpflichten, ihren Verbrauch an Menschennahrung um 20% zu reduzieren, um Leben retten zu können.

  • "Jedenfalls haben Russland und die Türkei unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen eine Initiative gestartet, humanitäre Korridore durch die von der Ukraine verminten Gewässer des Schwarzen Meeres zu schaffen. Der UN-Generalsekretär Antonio Gutérres hat indes an die USA appelliert, die Sanktionen zu lockern, um russische Getreideexporte auf den Weltmarkt zu ermöglichen." (telepolis, 04. Juni 2022 M. K. Bhadrakumar)

    • @Fail Again:

      Wieso muss man nochmal Sanktionen gegen Russland lockern um Ukrainisches Getreide zu exportieren? Sind doch immernoch zwei verschiedene Länder oder?



      Das der Westen Afrika scheiße behandelt - keine Frage - aber deswegen muss man sich diesen Schuh halt auch nicht anziehen, wir wissen wer Schuld ist und wenn Russland noch mehr Sanktionen umgeht dann dauert diese Bedrohung für die Nahrungsversorgung noch viel länger.

      • @Rahl:

        Die Welt braucht ja wohl auch russischen Weizen. Der muß auch transportiert werden können.

  • „Europa macht Krieg – und in diesem Krieg auf einem anderen Kontinent sollen wir uns auf die eine oder andere Seite schlagen. So schrecklich die zivilen Opfer in der Ukraine sind – wen kümmern in Europa schon die Millionen zusätzlich verhungernder Kinder bei uns? Wem können wir am Ende vertrauen?“



    Das bringt es doch auf den Punkt. Es kümmern uns in Europa und anderen (Alt)"Industrieländern" doch auch meist nicht die Nöte der bzw. Konflikte zwischen Afrikanern,Arabern,... ,solange es keine direkten Interessen berührt.



    Nebenbei sind die meisten der afrikanischen Regierungen nicht minder korrupt und undemokratisch wie die Ukra....Russland, aber das stört ,genau wie bei den arabischen Autokraten,die deutschen Demokratiewächter auch nicht ,weil Sachzwang.



    Hier trifft es Brecht für beide Seiten: Erst kommt das Fressen ,dann die Moral!



    Wobei das in Bezug auf Afrika sogar wortwörtlich gilt.

  • "Als Südafrika nun begann, in Lizenz unter Umgehung des Patentschutzes Impfstoffe selbst zu produzieren, und diese auch in Europa anbot, kam von dort keine einzige Bestellung."



    Was genau ist daran nun der Skandal? In Europa sind übergenug legale Impfdosen vorhanden und werden mittlerweile sogar entsorgt. Warum sollte man dann zusätzlich noch - strenggenommen illegalen - südafrikanischen Impfdosen importieren? Zumal diese in Afrika gebraucht würden, was im Absatz davor noch gesagt wurde? Das wirft eher ein schlechtes Licht auf Südafrika, das offensichtlich in profitorienterter Absicht illegal Impfstoffe herstellt und sie nicht in Afrika verteilt, sondern nach Europa bringen will.



    Moral ist eben weder eine Einbahnstraße noch sind gut und böse immer auf derselben Seite zu finden...

    • @Encantado:

      Wie kann man einerseits den russischen Angriffskrieg verurteilen und andererseits den internationalen Patentschutz verteidigen? Das ist doch beides schlimm. Und dann auch noch das Wort "Moral" benutzen?

      • @Günter Picart:

        "Wie kann man einerseits den russischen Angriffskrieg verurteilen und andererseits den internationalen Patentschutz verteidigen? Das ist doch beides schlimm."



        Ja, klar. Ein Angriffskrieg mit Kriegsverbrechen ist zweifellos fast so schlimm wie Patentschutz. Völlig richtig.



        " Und dann auch noch das Wort "Moral" benutzen?"



        Das ist dann allerdings in der Tat die Krone auf dieser Wortmeldung. Herzlichen Glückwunsch.

    • @Encantado:

      1. Es ist ein Skandal, dass wir keine Corona-Impfpflicht haben. Hätten wir eine solche, dann würden bei uns keine Impfdosen entsorgt.

      2. Wenn Südafrika Impfstoffe produziert, muss diese Produktion sich auch lohnen, sonst ist es bald vorbei damit. Wenn Südafrika also einen Teil seiner Impfstoffe in reiche Länder exportieren könnte, wäre das evtl. ein gutes Finanzierungsmodell, mit dem die Impfstoffversorgung auch afrikanischer Länder gesichert werden könnte.

      3. Selbst wenn die Impfstoffproduzenten in Südafrika ihren Impfstoff illegal produzieren, ist das egal. Es geht bei der Impfkampagne gegen das Coronavirus um unzählige Menschenleben. Die sind ja wohl das höhere Gut als irgendwelche Patente, die nur wenigen ohnehin schon reichen Leuten zugute kommen. Benutzen Sie mal einen gesunden moralischen Kompass, anstatt immer nur auf den Buchstaben des Gesetzes zu achten!

      • @Ein alter Kauz:

        "Es ist ein Skandal, dass wir keine Corona-Impfpflicht haben."



        Kann man so sehen, hat aber mit dem angefragten Sachverhalt nichts zu tun.



        "Wenn Südafrika Impfstoffe produziert, muss diese Produktion sich auch lohnen, sonst ist es bald vorbei damit."



        Ein mögliches Finanzierungsmodell, stimmt, zumal "der Westen" bei der Versorgung Afrikas mit Impfdosen einmal mehr zu versagen scheint.



        Vielleicht hätte Südafrika solche Dinge vorher mit den Staaten absprechen sollen, statt mit der Brechstange mit Diebesgut Geld verdienen zu wollen.



        "Es geht bei der Impfkampagne gegen das Coronavirus um unzählige Menschenleben. Die sind ja wohl das höhere Gut als irgendwelche Patente, die nur wenigen ohnehin schon reichen Leuten zugute kommen."



        Ganz genau. Deshalb darf es ja wohl nicht wahr sein, wenn Südafrika lieber die Impfdosen nach Europa verkaufen will statt sie auf dem Kontinent zu verteilen, auf dem sie tatsächlich dringender gebraucht werden.



        "Benutzen Sie mal einen gesunden moralischen Kompass, anstatt immer nur auf den Buchstaben des Gesetzes zu achten!"



        Ich würde Ihnen dagegen in aller Höflichkeit erwidern, lieber die grauen Zellen zu benutzen statt wie auch immer geartete Kompasse...

        • @Encantado:

          Kann mir erstmal jemand verraten wie man unter Lizenz produziert und dabei Patentrecht verletzt?



          Lizenzen sind explizit das was man erwerben muss um patentgeschützte Produkte zu nutzen oder zu produzieren.



          Vielleicht sollte man nicht sofort "illegal, illegal" schreien, wenn das ganze gar nicht so einfach ist.

          • @Rahl:

            "Kann mir erstmal jemand verraten wie man unter Lizenz produziert und dabei Patentrecht verletzt?"



            Das würde mich nach nochmaliger Lektüre der betreffenden Passage im Artikel allerdings ebenfalls interessieren.



            Eine Lizenz, die das Patentrecht umgeht?

          • @Rahl:

            Zur Versachlichung sollte man das einfach nachlesen.



            www.tagesschau.de/...ff-corona-101.html



            www.giz.de/de/mediathek/105997.html



            www.dw.com/de/coro...pfstoff/a-60104567



            www.riffreporter.d...likt-patent-schutz

            Fazit: "Patentfrei" und "Umgehung des Patentschutzes" bedeutet nicht, dass irgendwelche Patentvorschriften verletzt wurden, sondern dass in Südafrika unter Nutzung des bekannten Knowhows, teils auch in Form von Lizenzen, eine eigene Impfung entwickelt hat, die nach dem "Open-Source-Prinzip" funktioniert, also von jedem kopiert und verändert werden kann. Daran ist nichts "illegal".

            • @Günter Picart:

              "(...) Daran ist nichts "illegal"."

              Danke für die Auskunft; da habe ich mich offenbar von der Formulierung irreleiten lassen. Ich nehme meine Teilaussage diesbezüglich zurück und komme auf meine Eingangsfrage zurück, was eigentlich der Skandal ist, wenn man Südafrika diese Impfstoffe nicht abkauft, die es offenbar nicht in Afrika verteilen will, wo sie - im Gegensatz zu Europa - gebraucht würden.

  • Wir lesen in diesem Artikel, dass in Kenia, Somalia und Äthiopien 23 Millionen Menschen vom Hungertod bedroht sind.

    Was finden wir rechts unter diesem Artikel:

    Einen Aufruf der taz durch Spenden, die Ukraine zu unterstützen. Denn – so heißt es – wir wollen angesichts dessen, was mit der Ukraine derzeit geschieht, nicht tatenlos zusehen.

    Ich denke, dieses zufällige Zusammenprallen dieses taz-Aufrufes mit einem Artikel über Afrika, sagt vieles über uns im Westen und wie selektiv unsere viel beschworene Solidarität und Menschlichkeit sind.

    Sicherlich, wir mögen Leid und Tod in Afrika bedauern, aber nicht mehr tatenlos zusehen, das wollen wir nur im Ukraine Konflikt, nicht jedoch bei den Hungernden in Afrika oder im Jemen-Konflikt, wo wir stattdessen den Haupt-Verursachern nun sogar mehr Öl abkaufen wollen als sonst – auch dies, um Menschenrechte zu schützen, nicht die der Jemenit:innen freilich, aber eben die Menschenrechte der Ukrainer:innen.

    Wo gehobelt wird, fallen Späne, können Mensch sagen, diese fallen aber dann eben Afrika und nicht bei uns.

    • @PolitDiscussion:

      lesen sie sich bitte ein, wie viel geld, der böse westen für das welternährungsprogramm gibt.

      docs.wfp.org/api/d...1995705.1483692580

      und schauen sie mal, wo sie da russland finden!

      • @Helge Schneider:

        Das Welternährungsprogramm ist offensichtlich ein großer Haufen Mist, wenn es nicht dazu führt das afrikanische Länder einen höheren Selbstversorgungsgrad erreichen und stattdessen ukrainisches und russisches Getreide in Massen importieren müssen.



        Russland gebührt allerdings nicht die geringste Wertschätzung, wer viel Getreide exportiert kann das auch sehr leicht "spenden" - dummerweise benutzt Russland das halt auch gnadenlos für politische Einflussnahme und Kontrolle, das Wort "Spende" kann man sich also auch sparen.

  • Äußerst beruhigend zu sehen, dass den Ländern des globalen Südens der eigentliche Krieg in Europa genauso egal ist wie uns sonst die Konflikte in den jeweiligen Regionen.

    • @Šarru-kīnu:

      nur dass der "westen" miliarden-hilfen für den süden auflegt.



      das welternährungsprogramm umfasst mittlerweile 8,5mrd.

      • @Helge Schneider:

        Und das deutsch Sondervermögenbfür Rüstung umfasst schlappe 100 Mrd.



        Von den jährlichen Rüstungsmilliarden des gesamten Westens ganz zu schweigen.

        Wie mein Chef immer sagt: Priorisieren!



        😄

  • So ist das nun mal mit der Außenpolitik.



    Wenn der Senegal meint, er müsse sich auf die Seite Putins schlagen, dann darf er keine Hilfe aus dem Westen erwarten.

    • @cuba libre:

      Nicht Senegal, sondern die Afrikanische Union (AU) ist das Thema. Senegals Präsident ist nur turnusmäßig gerade der Vorsitzende der AU.

      Wie der Artikel deutlich macht, steht ganz Afrika eher aufseiten Russlands. Und das liegt eben daran, dass nach den schlechten Erfahrungen in der Coronakrise in Afrika nur wenige echte Hilfe aus dem Westen erwarten.

      Ihre Drohungen zielen also ins Leere. Zumal gerade der Senegal (wie ebenfalls in Artikel steht) von Deutschland umworben wird wegen der Erdgasfelder. Wir wollen also was von denen, nicht die von uns.

      • @Günter Picart:

        naja, wie viel impfstoff hat denn russland geliefert?



        ganz ehrlich, die afrikaner haben sehr viel impfstoff auch entsorgt, weil sich viele afrikaner eben gar nicht impfen wollten. gerade in südafrika!



        und by the way, die sanktionen des westen haben die appartheid in südafrika beendet.

    • @cuba libre:

      Die Frage warum das so ist stellt sich für sie nicht. Aber gleich moralisch aburteilen. Kleines Beispiel was Deutschland so treibt in Afrika und Konflikte aus Profitinteressen anheizt: www.dw.com/de/buru...-unzeit/a-18446344



      Mit Doppelmoral macht man sich keine Freunde.

  • Wichtiger Artikel.

    Ich bin voll auf der Seite der Ukraine in diesem Konflikt, aber der "Westen" muss intelligenter vorgehen. Genauer: Er muss der Welt klarmachen, dass es sich nicht um einen NATO-Russland-Konflikt handelt. Sondern dass es darum geht, Angriffskriege generell zu einem Relikt der Vergangenheit zu machen und eine nachhaltige Friedensordnung zu erreichen.

    Es muss also eine Allianz aufgebaut werden, die nicht nur aus NATO-Staaten besteht, sondern für alle Länder offen ist. Dabei müssen europäische und nordamerikanische Staaten natürlich auch die Ungerechtigkeiten der jüngeren und jüngsten Vergangenheit aufarbeiten und Wiedergutmachung leisten. Das Festhalten der deutschen Bundesregierung an Impfstoffpatenten war da nicht nur ethisch äußerst fragwürdig, sondern auch geopolitisch ein Riesenfehler.

    Denn immer wenn Putin weiter rumlavieren kann, dass es doch nur um seine "Sicherheitsinteressen" und um einen Machtkampf mit der NATO geht, kann er andere Länder sehr einfach auf seine Seite ziehen. Etwas mit dem Versprechen auf günstige Güter - Knappheit an Rohstoffen/Agrarerzeugnissen herrscht ja in Russland wegen der Sanktionen gerade nicht unbedingt. Geht es hingegen ehrlich um den Frieden, dann hat Putin diese Option zwar immer noch, aber es wird schwieriger, eine solche Allianz als Feindbild zu "verkaufen".

    Natürlich sollten eigentlich die Vereinten Nationen diese Rolle erfüllen. Diese sind jedoch dysfunktional aufgebaut, nicht zuletzt wegen Russlands Vetorecht im Sicherheitsrat. Es braucht daher wohl leider eine weitere Parallelstruktur.

    • @argie:

      "Er muss der Welt klarmachen, dass es sich nicht um einen NATO-Russland-Konflikt handelt. Sondern dass es darum geht, Angriffskriege generell zu einem Relikt der Vergangenheit zu machen und eine nachhaltige Friedensordnung zu erreichen."

      Wer sollte diesen Quatsch glauben? Afrika kennt USA/F/GB. Es geht hier nicht (mehr) um Überzeugungsarbeit. Die Argumente sind längst ausgetauscht. Für Afrika wichtige übrigens schon seit Jahren. Afrikanische Staaten haben andere Interessen als EU und NATO. Es bleibt nur die Frage, ob sie sich auch jetzt wieder dem (Handels-)Druck der EU beugen.



      So ganz generell: Der Hinweis, dass es weder China noch Russland um die Menschen in welchem Teil Afrikas auch immer gehen würde, ist richtig, doch verlogen und erbärmlich. De EU/USA betreiben seit Jahrzehnten eine Politik, die afrikanische Stasten klein und in krasser Abhängigkeit hält.

    • @argie:

      "Sondern dass es darum geht, Angriffskriege generell zu einem Relikt der Vergangenheit zu machen und eine nachhaltige Friedensordnung zu erreichen."

      Und wer soll das nach der westlichen Politik der letzten Jahrzehnte glauben?

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        welche länder hat der wesen annektiert?

        • @Helge Schneider:

          Man muss überfallene Länder nicht formal annektieren.

          Kriege, um ungenehme Regierungen zu beseitigen, wurden genug geführt. Deshalb schüttelt der Rest der Welt jetzt auch den Kopf über die gespielte moralische Entrüstung.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            "Deshalb schüttelt der Rest der Welt jetzt auch den Kopf über die gespielte moralische Entrüstung"



            Können Sie uns nicht einfach diesen abgelutschten Spruch, mit dem sich der Rest der Welt immer aus allem rausredet, nicht einfach ersparen? Wir habens alle schon tausendmal gehört, wir sind der böse böse Westen und genauso unmoralisch wie ein China das Bevölkerung im eigenen Land in Internierungslager steckt, ja ja wir wissen es alle.



            Die moralische Entrüstung ist eben absolut nicht gespielt, was für eine bösartige und hinterhältige Unterstellung.



            Das die Entrüstung immer extrem selektiv ist oder oft folgenlos bleibt ist etwas ganz anderes als sie vorzuspielen.



            Wer hier jemand entrüsung vorspielt dann sind Sie es mit ihrem "guckt Leute ich bin so toll, ich bin gegen die bösen Sachen in bösen Westen" - im englischen nennt man das was Sie machen "virtue signaling".



            Nur weil der Westen scheiße ist, muss man nicht noch schlechteres Verhalten relativieren. Man mag sich in autoritären Ländwern noch sehr über die "Doppelmoral" des Westens brüskieren, dennoch sind diese Ländern autoritär und wir nicht.



            Vom "Westen" eine Friedenspolitik zu fordern ist absolut richtig. Erstens liegt bei uns immernoch die meiste Macht in der Welt (egal wie man das findet), zweitens ist bei allem negativen unseres Systems, dieses doch deutlich mehr auf friedlich funktionierenden Handel ausgelegt als irgendein anderes exisitierendes System.

            • @Rahl:

              "



              Können Sie uns nicht einfach diesen abgelutschten Spruch, mit dem sich der Rest der Welt immer aus allem rausredet..."

              Es ist einfach eine Tatsache, dass der Westen außerhalb der eigenen Blase als nicht glaubwürdig angesehen wird. Und das hat eben Gründe. Warum soll man Menschen, die sich wundern, nicht mit Tatsachen konfrontieren?

              "



              Die moralische Entrüstung ist eben absolut nicht gespielt, was für eine bösartige und hinterhältige Unterstellung."

              Nein. Unsere Regierungen sind immer dann entrüstet, wenn es ins politische Konzept passt. Passt es nicht, schaut man weg. Solche Art Heuchelei kann man nicht oft genug anpangern.

  • Leider ist Europa bzw. Deutschland auch nicht immer auf der Seite des Opfer eines völkerrechtswidrigen Angriffskriegs. Ganz ohne dass uns existentielle Nöte drohen.

    • @Bernd Berndner:

      Natürlich nicht. Man stellt sich auf die Seite, die mehr den eigenen Interessen entspricht. Und das ist derzeit ganz klar die Ukraine.

      Das Krokodilstränengejammer von Politikern und deren geheucheltes Mitleid mit den Zivilisten vor Ort ist zwar für einen aufgeklärten erwachenen Menschen lächerlich bis peinlich. Aber es ist nützlich, denn man kann es beliebig framen.

      2003 haben sich die feigen Iraker in den Städten verschanzt und die Zivilbevölkerung als lebendes Schutzschild verwendet. In der Ukraine nutzen die geschickten Ukrainer die Städte, weil sie den Russen dort ebenbürtiger sind. Bewundernswert.

      Und auch wenn manch einem naiven Gutmenschen hier nicht passt, möchte ich meinen Beitrag mit einem schönen Smily abschlißen, weil der den Zustand der Welt als Ganzes bestimmt nicht messbar verschlechtert.

      ;-)

      • @Fabian Wetzel:

        Es macht wohl Spass zu provozieren und Tatsachen gleichtzusetzen die du auch gar nicht beweisen musst. Man muss es nur richtig formulieren, dann hat man automatisch Recht und ist gleich mal moralisch überlegen. Während die Anderen natürlich alles dumme Schafe sind, wenn die ganze Welt und jeder Konflikt für sie nicht grauer Einheitsbrei ist.



        Man kann es sich halt richtig leicht machen, jede Nuance streichen und sich dann schlauer und besser fühlen als der Rest.



        Gute Arbeit =)

        • @Rahl:

          "jede Nuance streichen und sich dann schlauer und besser fühlen als der Rest."

          Ganz genau so betreiben es doch diese von @Fabian Wetzel bezeichneten "Krokodilstränengejammer inszenierenden Politiker"



          Es ist alles auf Linie. Auch das Gejammer.

        • @Rahl:

          Versuchen Sie's doch mal als Analyse statt als Provokation zu sehen.

          "Man muss es nur richtig formulieren, dann hat man automatisch Recht und ist gleich mal moralisch überlegen."

          Genau das hat der von Ihnen kritisierte Veitrag kritisiert. Der Beitrag selbst hat war vielmehr analytisch (ob Sie die Analyse teilen oder nicht) als moralisierend.

  • Der Westen hebt die Sanktionen sicher gerne auf, ......wenn Russland die Waffen dauerhaft ruhen lässt.

    • @Emsch:

      Und solange sollen die Afrikaner gefälligst den Gürtel enger schnallen oder was? Wahrscheinlich bezahlt Deutschland zur Zeit mehr an Russland als der gesamte Afrikanische Kontinent. Scheiß Doppelmoral.

    • @Emsch:

      Es gibt zum Glück keinerlei Sanktionen des Westen, die den Export von Getreide verhindern.

      • @Horst Horstmann:

        Es gibt mW eine Handelspolitik der EU, die den Agrarsektor in Subsahara-Afrika gezielt schwächt. Ob dabei die Schwäche an sich oder zunächst weitete eigene Gewinne das Primärziel sind, kann ich nicht beurteilen. Jedenfalls machen "wir" (und mittlerweile wohl auch China) Afrika platt - nicht Russland. Nicht, weil Russland auch nur einen Deug moralischer wäre oder agieren würde, sondern weil "wir" es derzeit können, Russland nicht.

      • @Horst Horstmann:

        "keinerlei Sanktionen des Westen, die den Export von Getreide verhindern."



        Doch, gibt es. Handelsschifffahrt, Swift,..



        .

  • Was für ein Arschloch. Putin bombt eines der wichtigsten Getreideliferanten weltweit in Grund und Boden, behindert vehement den Export, stiehlt dann noch dessen Getreidevoräte und stellt den Verkauf des Diebesgut noch als ein dolles Ding hin.

    www.rnd.de/politik...YQN7FG6L3C42Q.html

    www.nzz.ch/interna...schinen-ld.1683697

    Und dann im Artikel die Vermischung mit Meldungen aus Südafrika wo ene fast völlig abgewirtschafte ANC Regierung mit populistischen Vorwürfe zum Verkauf von Impfstoffen unter Umgehung des Patentschutzes an DE auf Stimmenfang geht.

    Was ist das für eine schräger Vergleich! Bombt Putin nun den Weizen aus der Ukraine heraus um die Welt zu reten?

    • @Rudolf Fissner:

      Volle Zustimmung.

    • @Rudolf Fissner:

      Wenn Putin Odessa erobert, ist der Getreideexport kein Problem mehr :-)

      PS: Jeden beschimpfen, der nicht auf unserer Linie ist? Kommt in Afrika bestimmt gut an, wenn die ehemaligen Kolonialmächte Oberlehrer spielen.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        naja, russland hat seine kolonien ja noch nicht in die freiheit entlassen!

        • @Helge Schneider:

          Bleiben Sie doch mal bei einer Sache. Sie springen ständig hin und her und erwarten von anderen (Staaten und Personen) ein viel höheres moralisches Niveau als von ihnen und ihrem Staatenbund selbst.

        • @Helge Schneider:

          Mal abgesehen vom Wahrheitsgehalt. Wieso sollte das in Afrika interessieren?

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Der ANC ist bestimmt nicht "Afrika". Und schon gar nicht die "Stimme Afrkas". Er ist nicht einmal "Südafrika" und schon lange nicht mehr der ANC wie er unter Mandela existierte.

        Wachen Sie also auf und nehmen Sie die Vielfalt war, die in diesem Kontinent herrscht. Das alles mit dem Begriff "Afrika" zu einem Brei zu verrühren ist eine typisch koloniale Sichtweise.

        Was Südafrikas Präsident Ramaphosa veranstaltet wird on der taz auch als Corona-Korruption gehandelt. taz.de/Corona-Korr...edafrika/!5710705/

        • @Rudolf Fissner:

          voll zustimmung!

        • @Rudolf Fissner:

          Ich bin davon ausgegangen,Ihr Schimpfwort bezieht sich auf den Vorsitzenden der AU. Aber scheinbar ging es nur darum,mal richtig gegen den ANC zu keilen. Allerdings ändert es auch nichts daran, es ich generell davon halte, Oberlehrer gegenüber Afrika zu spielen.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Fakten nennen über eine korrupte Regierung ist nun Keilen? ROFL

            Und nochmal: Der ANC ist nicht "Afrika" er ist nicht einmal "Südafrika". Das sind schlichte Fakten auf Schülerniveau.

            Und was haben Sie an dem zitierten Artikel zum ANC& Corona nicht verstanden: "Nahrungsmittelpakete für Hungernde wurden an politische Freunde verteilt, Schutzkleidung überteuert produziert und der Gewinn in die eigene Tasche gesteckt.".



            Die Partei haut populistisch auf die Pauke um davon abzulenken.

            • @Rudolf Fissner:

              Gibt es hier vielleicht Missverständnisse?



              Sall ist Senegalese, der Senegal ist neben CI übrigens an sich der engste Verbündete Frankreichs in der Region.



              D'ailleurs, der Brotpreis ist bislang zumindest in Mali und Guinea nicht gestiegen! Und im Netz betonen viele (West-)Afrikaner, dass Wezen für die Grundversorgung eh nicht so wichtig sei. Das mag in Ostafrika ganz anders sein. Ich habe aber durchaus den Eindruck, dass die Frage bei uns gerade etwas skandalisiert wird.

              • @MontNimba:

                Ich habe nicht den Eindruck, dass die Aussage von Sall skandalisiert wird.

                Ich gewinne vielmehr den Eindruck, dass die unter Druck erfolgte Aussage instrumentalisiert wird und der Kontext, dass Putin auch Hunger (in Afrika) als Erpressungsmittel nutzt ausgeblendet wird.

                Die Abhängigkeit von Weizen ist weniger ein Ost-West-Problem in Afrika als vielmehr davon abhängig, wie hoch der Anteil an Muslimen in den Regionen ist, die sich traditionell vermehrt von Getreideprodukten ernähren. Das jedenfalls erzählte mir ein Freund aus Nigeria.

                • @Rudolf Fissner:

                  Nochmal zur Klarstellung:



                  Ich hatte Mali und Guinea als Beispiele genannt, wo der Brotpreis bisher nicht gestiegen ist. Guinea ist zu über 80% muslimisch, Mali zu deutlich über 90%. Die Grenze zwischen Muslimen und Christen verläuft in Ost-West-Richtung, etwa ab Freetown (SLeone) nach Osten hin leicht ansteigend bis zur Nordspitze von Kamerun. Auf Facebook betonen immer wieder Westafrikaner (ja, in aller Regel Männer), wie wenig wichtig Weizen für die Region sei.



                  BTW, es ist hier nach 20 Uhr, das heißt, der Bäcker hat wieder frisches, warmes Brot! Ich hoffenarürlich, das bleibt so!



                  Herzliche Grüße aus Mali

                • @Rudolf Fissner:

                  "Ich habe nicht den Eindruck, dass die Aussage von Sall skandalisiert wird."



                  Nein, nicht von Sall von Medien und Politik bei uns.

                  Dass sich Muslime mehr von Getreideprodukten ernähren würden, ist Unsinn.



                  Die Grundnahrungsmittel in Westafrika sind Maniok, Reis, Mais und regional noch Hirse und verwandte.



                  Übrigens leben die Musline in Nigeria im Norden, die Chtisten im Süden. Um die regionale Ansucht kommen Sie also nicht herum. Was Muslime tatsächlich nicht essen, sind Schweine, Affen, Schnecken und Flughunde. ;-)

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        "Wenn Putin Odessa erobert, ist der Getreideexport kein Problem mehr :-)"



        Ganz oft lese ich Sachen von Ihnen, die mir völlig zynisch vorkommen.



        Und gerade ist mir aufgefallen warum. Sie beenden nahezu jeden ihrer Beiträge so:



        :-)



        Das ist so eine Masche von Ihnen, das fällt ihnen wahrscheinlich gar nicht mehr auf.



        Leser ihrer Beitrage (ich zumindest) stellen sich aber Fragen: Was ist an der potentiellen Eroberung Odessas durch Putin so witzig? Dass die Stadt plattgemacht wird wie Mariupol und ihre Einwohner vertrieben oder ermordet werden? Oder bedeutet der Smiley "ironische Distanzierung", also: Wenn Putin Odessa erobert, wird das Exportproblem trotzdem nicht gelöst. Oder bedeutet er Freude: Putin erobert Odessa und sichert so die Ernährung Afrikas?

        • @Barbara Falk:

          "Was ist an der potentiellen Eroberung Odessas durch Putin so witzig?"



          Meine Oma hätte wohl gesagt: Nichts ist so schlecht, dass es nicht nich für was gut ist (wäre).



          Das ist für uns hier (und sonst auch) ein Dilemma. Hier wird ein Thema (sag ich jetzt mal so) diskutiert und eine dafür mögliche Lösung (?) kann keine Akzeptanz im Forum finden. Das weiß der Kommentierende und hat daher den Smiley angehängt. Ich finde das gar nicht so schwer zu verstehen.

        • @Barbara Falk:

          DAnke!

        • @Barbara Falk:

          Ich halte jeden Krieg für schlimm und überflüssig. Deshalb ist die Situation auch nur mit schwarzem Humor zu ertragen.

          Sachlich ist etwas dran, dass dann tatsächlich die Häfen frei wären und Menschen, die mit den Problemen der Weißen nichts zu tun haben, vielleicht was zu essen bekommen.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            "Sachlich ist etwas dran, dass dann tatsächlich die Häfen frei wären"



            Den Beweis bleiben Sie aber natürlich schuldig. Nur weil eine Hafenstadt erobert ist, heißt das nicht das man den Hafen dann benutzen kann. Die Häfen sind vermint, sie werden durch russischen Beschuss beschädigt und möglicherweise noch mehr zerstört bei einem Eroberungskampf.



            Um Getreide dann zu exportieren muss:



            -die zuführende Infrastruktur funktionieren (äußerst zweifelhaft)



            -die Bauern arbeiten können (denen werden die Geräte geklaut, die fliehen vielleicht, also auch zweifelhaft)



            -Schiffe zum Transport bereit stehen (keinesfalls sicher)



            -Russland überhaupt bereit sein Versprechen einzuhalten (darf man auch bezweifeln)



            Und dann ist da natürlich noch die Tatsache das dies alles nur läuft wenn die afrikanischen Ländern nach Russlands Pfeife tanzen und ihr bestes Tun um Sanktionen zu umgehen.



            So, ich hab dann mal das gemacht wozu mich Ihr Alias auffordert, es ergibt sich allerdings der Eindruck, dass Sie sich hauptsächlich selbst fragen warum Sie nicht nachdenken können oder wollen.



            =)

            • @Rahl:

              Natürlich ist es etwas Arbeit, aber aus Mariupol laufen wieder Schiffe aus. Geht also.

              Sie sehen, ich denke durchaus erst, bevor ich schreibe.

            • @Rahl:

              "nicht das man den Hafen dann benutzen kann. Die Häfen sind vermint,"-?-



              Im Ticker gibt es neuerdings eine Meldung, dass genau für diese Sachlage eine gemeinsame Handhabung zwischen Kiew, RU, Türkei u UNO abgestimmt worden sei und die Getreidetransporte alsbald wieder anlaufen könnten.



              Wo ein Wille (gemeinsamer!) ist, ist auch ein Weg.

        • @Barbara Falk:

          Die seinerzeitigen Nazi-Pogrome gg die eigene Bevölkerung in Odessa waren ja nun auch nicht so "witzig" bzw nicht so ":-)"



          Da waren es nicht gar so viele "Leser der Beiträge", die das kommentierten.

          Die taz hat heute einen dankenswerten Artikel über die wählerische Nationalitätenfrage bei der allgemeinen Betreuung weltweiter Flüchtlinge im EU-Land Polen veröffentlicht.



          Daran wird deutlich, dass also die Ernsthaftigkeit von moralischem Verhalten allerorten auf das zynischste konterkariert wird.



          Das ist keineswegs gut zu heißen! Aber dann sollte man durchweg diesen Dingen aktive Aufmerksamkeit widmen und nicht sich wählerisch gegen vereinzelte Mitforisten empören wollen, bei denen die Sachlage noch ungeklärt ist.



          Es gibt hier nichts zu lachen. Nicht von Freund und nicht von Feind.

          • @Lästige Latte:

            vll erst einmal einlesen! es waren die "russen" die sich zuerst bewaffnet haben und das rathaus gestürmt haben!

            • @Helge Schneider:

              Danke für den Leseanstoß! Er brachte folgendes zutage:

              Im November 2015, eineinhalb Jahre nach den Ausschreitungen, kritisierte der Europarat die Untersuchungen der ukrainischen Justiz. Laut seinem Bericht sei „kein substanzieller Fortschritt bei den Untersuchungen gemacht worden“. Sie seien weder unabhängig noch effizient gewesen. Zudem mangele es den ukrainischen Behörden an der „notwendigen Gründlichkeit und Sorgfalt“.Im September 2016 sagte der zuständige Staatsanwalt, einige Hauptverdächtige seien ermittelt.2016 bemängelte das Büro des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte, dass die ukrainischen Behörden nur Ermittlungen gegen pro-russische Aktivisten eingeleitet hatten.2018 beanstandete es die weiterhin einseitigen Ermittlungen.Stand 2020 wurde niemand für den Brand und die dortigen Todesfälle bestraft und es ist auch nicht bekannt, wer das Feuer legte.

          • @Lästige Latte:

            Ich verstehe nicht, was sie mir sagen wollen, und Sie sind ja auch gar nicht gemeint.

            • @Barbara Falk:

              Das ist die Crux dieses so virulenten Problems:



              Dass hier Einer den Anderen



              "nicht verstehen"



              kann (nicht verstehen will?):



              Es geht Ihnen doch um die Situation in Odessa?



              Und Ihr "nicht verstehen" des Umgangs mit diesem Thema durch @warum_ denkt_keiner_ nach?



              Habe hoffentlich ich, wenigstens das richtig verstanden??

              • @Lästige Latte:

                "Habe hoffentlich ich, wenigstens das richtig verstanden??"

                Nein. Ich habe den von mir kommentierterten Post von "warum_denkt_keiner_nach zum Anlass genommen, ihn/sie darauf aufmerksam dass er/sie nahezu JEDEN seiner/ihrer Beiträge zum Ukrainekrieg mit einem Lächeln (oder Grinsen, man weiss es halt nicht) beendet, und dass das andere (wie man sieht nicht nur mich) irritiert.

                Aber das ist ja nun geklärt, es handelt sich um "schwarzen Humor" als generalisierte innere Haltung zu Kriegen allgemein. Ich denke mir an dieser Stelle zukünftig einfach einen Punkt.

                Und da es um Odessa geht: @Rahl hat oben schon geantwortet, warum die Eroberung von Odessa das Problem nicht lösen würde. Aber ergänzend: Die russische Armee wird Odessa nicht erobern, weder sofort, noch in zwei Wochen, noch irgendwann. Und sie wird auch nicht den Binnenhafen von Mykolajew erobern, der wie es auch im Artikel erklärt wird, der Hauptverschiffungshafen für ukrainisches Getreide ist.



                Und diese Erkenntnis dürfte der Grund sein, warum die russische Armee das dortige Getreideterminal zerstört hat.



                Schon die Ankündigung der Lieferung modernen Küstenschutzsysteme (Anti-Schiffsraketen) durch Dänemark und GB hat die russische Seite bewogen, ihre Flotte weit von Küste vor Odessa zurückzuziehen. Und die Russen haben begonnen, ihre Schiffe provisorisch mit zweckentfremdeten landgestützen Flugabwehrsystemen zu bestücken, weil die Luftabwehr der Schwarzmeerflotte mit der von der Ukraine versenkten "Moskva" untergegangen ist. Zum Nachlesen:



                www.zeit.de/politi...-hat-der-untergang



                Die in den ersten Kriegstagen/Wochen immer wieder erwartete/befürchtete Landungsoperation der Schwarzmeerflotte vor Odessa kann somit nicht stattfinden. Es bliebe nur die Eroberung Odessas ausschließlich auf dem Landweg von Osten, was völlig utopisch ist.

                • @Barbara Falk:

                  "weil die Luftabwehr der Schwarzmeerflotte mit der von der Ukraine versenkten "Moskva" untergegangen ist. "

                  Die Luftabwehr der Schwarzmeerflotte besteht nicht nur aus der Bewaffnung eines Schiffes. Das ist Grundwissen. Mehr oder weniger wirksame Abwehrwaffen gegen Flugkörper hat so gut wie jedes Kriegsschiff. Die russischen natürlich auch.

                  PS: Es ist manchmal wirklich schwer, Aussagen ernst zu nehmen, die von der Realität weit entfernt sind.

                  • @warum_denkt_keiner_nach?:

                    P.S.



                    Sollten Sie aber:



                    "Die Welt ist aus den Fugen,



                    wehe dem,



                    der geboren wurde,



                    sie wieder einzurenken."

                    Kein leichtes Spiel.

  • "Jedenfalls haben Russland und die Türkei unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen eine Initiative gestartet, humanitäre Korridore durch die von der Ukraine verminten Gewässer des Schwarzen Meeres zu schaffen. Der UN-Generalsekretär Antonio Gutérres hat indes an die USA appelliert, die Sanktionen zu lockern, um russische Getreideexporte auf den Weltmarkt zu ermöglichen." (Telepolis, 04. Juni 2022 M. K. Bhadrakumar)

    • @Fail Again:

      Es gibt keine Sanktionen gg. russisches Getreide. Russland spielt mit dem Hunger um Lockerungen anderer Sanktionen zu erpressen. Deshalb blockiert Russland auch ukrainisches Getreide. Russland ist sich nicht zu schade Menschen auf anderen Kontinenten verhungern zu lassen um seine faschistischen Ziele durchzusetzen.

      "Putin bietet Lieferungen von Getreide gegen Lockerungen von Sanktionen" www.berliner-zeitu...nktionen-li.230453

    • @Fail Again:

      telepolis ist nun wirklich keine referenz!

    • @Fail Again:

      Telepolis dient auch nur noch der Verbreitung von Kremlpropaganda.



      Wer was vermint hat und wessen Minen da treiben ist völlig unklar.



      Vermutlich sind es sogar russische.



      Schon spannend, was sonst so bei Telepolis angezweifelt wird, aber sowas wird als scheinbar unstrittige Fakt berichtet.

      Die angebliche Aussage von Guterres ist sogar glatt gelogen:



      "Guterres appealed to Russia to allow "the safe and secure export of grain stored in Ukrainian ports"

      • @Horst Horstmann:

        Abgesehen davon, dass es allmählich abgeschmackt ist, abweichende Meinungen als "Kremlpropaganda" zu diffamieren statt sich sachlich mit ihnen auseinander zu setzen, ist der Autor des (im englischen Original auch in anderen Medien erschienenen) Artikels ein durchaus bekannter indischer Kommentator, dem man schon allein deshalb zuhören sollte, weil ein nicht unerheblicher Teil des globalen Südens so denkt. Diese westliche Arroganz ist vor allem selbstzerstörerisch.

        • @O.F.:

          ?? nein, es geht nicht um andere meinung, sondern um fakten.



          und wenn guterres falsch zitiert wird, ist das keine meinung, sondern fälschung! und wenn ein autor das so verbreitet, dann ist der kommentaor nicht ernstzunehmen, da er lügen verbreitet! nicht andere meinungen!

          • @Helge Schneider:

            Der Autor hat weder gelogen noch falsch zitiert; Guterres hat sich in letzter Zeit wiederholt zu diesem Thema geäußert, nicht nur in der von Ihnen zitierten Aussage, und dabei auch die Aufhebung von Sanktionen und Exportbeschränkungen gefordert.

            • @O.F.:

              Manchmal ergeht es einem hier wie Kassandra:



              Die offensichtlichsten Sachlagen sollen einem partout nicht geglaubt werden und werden



              schlicht-kategorisch abgelehnt.

  • "In Afrika ist er damit nicht allein."

    Wird nun auch dort



    sanktioniert werden?



    Dieses Schwert wird so nach und nach immer stumpfer.

    Die bisherigen Sanktionen werden



    verheerende Auswirkungen zeitigen.



    Zwar auch, aber anscheinend weniger für Russland.

    • @Lästige Latte:

      "In Afrika ... Wird nun auch dort sanktioniert werden?"

      ROFL. Russia Today muss ja heftigst unterwegs sein, dass nun aus der Blockade von ukrainischen Getreide und dem Zurückhalten von russischen Getreide mit Erpressung durch Verhungern lassen eine Sanktion von afrikanischen Ländern gebastelt wird.

      [...]

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    • @Lästige Latte:

      weniger für russland? wie kommen sie dazu? worauf basiert bitte die aussage?

  • Zum Glück sind die nicht wie z.B. Serbien EU-Beitrittskandidaten oder Ungarn EU-Mitglied.