piwik no script img

Sexismus gegen FrauenDie Feigheit der Männer

Waltraud Schwab
Kommentar von Waltraud Schwab

Ob an der Volksbühne oder bei der „Bild“: Solange integre, gendersensible Männer bei Sexismus schweigen, machen sie sich zu Komplizen der Täter.

Wenn ein Mann zu einem anderen Mann sagt: „Warum machen Sie das?“ Foto: imago

E s ist ein modernes Drama: Da ist ein Mann, der taxiert die junge Frau, die neben ihm steht, und legt seine Hand dann auf ihre Schulter. Sie windet sich und verlässt schnell den Raum. Bald laufen sich die beiden jedoch wieder über den Weg. Er hält sie auf, flüstert ihr etwas zu. Sie dreht den Kopf weg. Kurz darauf taucht der Mann erneut auf, genau in dem Moment, als sie alleine vor dem Getränkeautomaten steht.

Empfohlener externer Inhalt

Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob sie dieses Element auch sehen wollen:

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Er geht auf sie zu, sagt: „Ich könnte Sie fördern.“ Er sagt „könnte“. Das heißt: Er kann. Wenn er will. Er hat die Macht. Er kennt den Rahmen. Bei der nächsten Begegnung tut sie so, als hätte sie ihn nicht gesehen, und verschwindet. Bald aber kreuzen sich ihre Wege wieder. Wie zufällig streift er sie. Sie versucht auszuweichen. Er fragt: „Warum ziehen Sie nicht mal einen Rock an und tragen Stöckelschuhe?“

Kennt jemand ein Theaterstück, in dem so eine Situation gespielt wird? Denkbar. Und plötzlich stellt sich, wie am Wochenende an der Volksbühne in Berlin geschehen, heraus: Es ist gar kein Spiel. Es ist Ernst. Und es ist ein Muster. Da sind andere Frauen, denen der Mann sich auf ähnliche Weise nähert.

Dann jedoch passiert Überraschendes in diesem Stück mit verteilten Rollen: Zwei Kollegen kommen auf den Mann zu und sagen zu ihm: „Wir haben beobachtet, wie Sie die Grenzen der Kolleginnen nicht respektieren. Warum machen Sie das?“

Win-win-Situation

An diesem Punkt wird die Sache ungemütlich, denn es ist nicht klar, wie der Angesprochene reagiert. „Was wollen Sie?“ „Was mach ich denn?“

„Sie nutzen Ihre Macht Frauen gegenüber auf eine ungute Art“, antwortet einer der Kollegen, „und das schafft ein schlechtes Arbeitsklima für alle.“ (Absichtlich treffen hier zwei Männer auf den einen. Denn so ein Gespräch braucht Zeugen.)

Warum das hier steht? Weil ich davon ausgehe, dass es in vielen Situationen, wo Männer und Frauen zusammentreffen, egal ob auf der Arbeit, im Sport, im Kulturbetrieb, in der Kirche, der Kunst, sexistische Situationen und übergriffigen Machtmissbrauch geben kann. Dass es jedoch, davon gehe ich auch aus, in genauso vielen Situationen Männer gibt, die sich der Wirkung ihres Verhaltens bewusst sind und sexistisches oder übergriffiges Gebaren lassen.

Die obige Szene steht hier jedoch auch, weil ich darauf warte, dass diese gendersensiblen Männer ihre Augen und Ohren aufmachen und dass sie sich einmischen, noch bevor es zum Eklat kommt, um auf sexistisch handelnde Kollegen einzuwirken. Dass sie von ihnen fordern, Frauen respektvoll zu begegnen. Ich warte darauf, dass sie übergriffigen Männern signalisieren: Hört auf damit! Wir sind nicht nur ein Kollektiv, sondern in dieser Sache auch ein Korrektiv! Würden sie es tun, es wäre eine Win-win-Situation für alle.

Die Geschehnisse an der Volksbühne, wo der mittlerweile zurückgetretene Intendant zumindest signalisiert, dass er sich Frauen gegenüber fehlverhalten hat, ist kein Einzelfall. Sie liefern nur gerade die neueste Schlagzeilen dazu. Kurz nachdem sexistisches Verhalten vom Chefredakteur der Bild-Zeitung bekannt wurde, der seine Arbeit mittlerweile ruhen lässt, die Vorwürfe aber bestreitet. In anderen Theatern, Fernsehanstalten, der Kirche rumort und rumorte es MeToo-bezüglich auch.

Verantwortung wird delegiert

Überall in diesen Institutionen wird es aber auch geschlechtersensible Männer geben, selbst bei der Bild.

Es müsste also gar nicht so weit kommen, dass Männer erst als Täter gebrandmarkt werden, wenn es eine offene solidarische Kultur unter Männern gäbe, um sexistisches und inakzeptables Verhalten Frauen gegenüber frühzeitig zu stoppen.

Solange es diese nicht gibt, müssen Frauen ihre Reputation, ihre berufliche Existenz, ihre Karrie­re, ihren Ruf aufs Spiel setzen, wenn sie sexistisches Verhalten öffentlich machen. Da wird Verantwortung für falsches Verhalten auch noch an die Opfer delegiert.

taz am wochenende

Dieser Text stammt aus der taz am wochenende. Immer ab Samstag am Kiosk, im eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo. Und bei Facebook und Twitter.

Es kann sein, dass die integren Männer nichts mitbekommen. Ja, das kann wirklich sein. Laut der Pilotstudie „Sexismus im Alltag“, die 2020 vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend herausgegeben wurde, nehmen die Hälfte der Männer, aber auch ein Drittel der Frauen Sexismus im Alltag nicht wahr. Die einen, weil sie ihm keine Bedeutung beimessen, die anderen, weil sie sich ein dickes Fell zugelegt haben. Männer und Frauen deuteten anders, wann und ob eine Situation sexistisch sei. Sexismus sei ein „unterdefinierter“ Begriff, schreiben die AutorInnen der Studie.

Um diese Diskrepanz in den Griff zu bekommen, schreiben sie auch von einer Asymmetrie in der Wahrnehmung zwischen Tätern und Betroffenen. Täter seien nicht bereit, sich die Wirkung ihrer beispielsweise von Ignoranz, erotischem Egoismus, Überlegenheits- oder Machtbedürfnissen getragenen „ausgesandten Signale auf aktuell oder potenziell betroffene Personen vorzustellen und sie zu verantworten“. Gleichzeitig wird betont, dass auch Betroffene nicht per se passiv seien, „sondern in einem aktiven Deutungsakt bestimmte Signale als sexistisch deuten, dadurch mental und emotional ernsthaft verletzt werden und sich herabgewürdigt fühlen“.

Die Wahrscheinlichkeit, dass gendersensible Männer mitbekommen, wenn ein Kollege sexistisch agiert, ist mittlerweile aber doch groß. Denn – und das ist das Verdienst der MeToo-Debatte – viele betroffene Frauen vertrauen sich anderen an, anderen Frauen und auch vertrauenswürdigen Männern.

Solange aber die Männer, die kapiert haben, um was es geht, und denen Betroffene erzählen, was da passiert, nicht wirksam und sichtbar intervenieren, solange es also wie ein Tabu wirkt, dass Männer Männer einhegen, wenn diese sexistisches Gebaren an den Tag legen, wird sich nichts ändern; schlimmer noch: Die Männer, die nichts sagen, machen sich selbst zu Komplizen der Sexisten.

Männer müssen Männer erziehen

Früher war die Komplizenschaft der Männer das gemeinsame Schenkelklopfen. Heute ist es das Schweigen. Dass der Kultursenator von Berlin den Intendanten an die Volksbühne berief, obwohl die Vorwürfe aus dessen früheren Tätigkeiten an anderen Theatern irgendwie im Raum standen, zeigt diese verschwiegene Solidarität an der falschen Stelle und mutet kumpelhaft an.

Studien aus Amerika zufolge hat die MeToo-Debatte aber nicht nur dazu geführt, dass Übergriffe nun verstärkt öffentlich gemacht werden. Sie habe laut Forschungen der University of Houston auch dazu geführt, dass männliche Arbeit­geber nun seltener Frauen einstellen. Ah, schlecht gelaufen, könnten Sexisten frohlocken. Aber wenn es wirklich so ist, ist es für alle schlecht. Männer stehen verstärkt am Pranger und Frauen bleiben benachteiligt im Job.

Dank MeToo finden Frauen, wenn sie Sexismus erfahren, nun in der Öffentlichkeit Gehör. Das ist das Neue. Aber diese Situation zementiert die ohnehin schier unüberwindbare Trennung in Täter und Opfer, die im schlechtesten aller Fälle dann noch umgedreht wird und die Frauen, die Opfer sind, zu Täterinnen stempelt, wenn sie der Reputation der Männer schaden, deren Namen sie öffentlich machen. Dass alle in diese Falle tappen, könnten Männer, die solidarisch mit Frauen sind, mindern. Aus Feigheit den Mund zu halten lohnt also nicht.

„Wenn wir Geschlechtergerechtigkeit anstreben, brauchen wir einen Kulturwandel – und der gelingt unter anderem durch mehr bewusste männliche Solidarität am Arbeitsplatz“, schrieb Jessica Wagener auf ze.tt, als sie sich mit den Folgen der MeToo-Debatte beschäftigte. Sie hat recht. Denn Männer und Frauen können sich nicht auf Augenhöhe begegnen, wenn alles auf einen Täter-Opfer-Diskurs hinausläuft.

Damit eine kooperierende Entwicklung von allen ohne sexistische Ausfälle möglich ist, dürften Männer, die geschnallt haben, um was es geht, die Verantwortung für den Kulturwandel nicht an die Frauen delegieren. Männer müssen Männern Geschlechtergerechtigkeit beibringen. Nicht nur am Arbeitsplatz, auch im häuslichen Rahmen, in der Kirche, im Sport, in der Kunst. Männer müssen Männer erziehen. Es ist so einfach. So klar.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen

Waltraud Schwab
taz-Redakteurin
Seit 2002 bei der taz, erst im Lokalteil, jetzt in der Wochentaz. 2005 mit dem Theodor-Wolff-Preis ausgezeichnet für die Reportage „Schön ist das nicht“, 2011 wurde die Reportage „Die Extraklasse“  mehrfach prämiert. 2021 erschien ihr Roman "Brombeerkind" im Ulrike Helmer Verlag. Es ist ein Hoffnungsroman. Mehr unter: www.waltraud-schwab.de . Auch auf Twitter. Und auf Instagram unter: wa_wab.un_art
Mehr zum Thema

77 Kommentare

 / 
  • Das erinnert mich jetzt irgendwie an den Comic "Der bewegte Mann" von Ralf König, bzw. den dazugehörigen, gleichnamigen Spielfilm von 1992 , wo sich Männer ja auch regelmäßig in einer gemeinsamen Stuhlkreis-Gruppe getroffen haben, um gemeinsam ihr Machotum zu überwinden und mehr Sensibilität für Frauen zu entwickeln.

  • Leider habe ich die Erfahrung gemacht, dass Männer ein solches Verhalten von anderen Männern eher als vorteilhaft für Frauen empfinden. Die Möglichkeit, sich über ein freundliches Lächeln, einen verfüherrischen Augenaufschlag und ein bisschen sexuelle Verfügbarkeit Vorteile verschaffen zu können, wird meistens so interpretiert, dass Frauen es leichter haben, in so einem Umfeld Erfolg zu haben. Es ist dabei vollkommen unerheblich, als wie unangenehm die Frau das empfindet und ob sie sich darauf einlässt oder nicht. Es ist ein weitverbreiteter Irrglaube, dass attraktive Frauen ihren Erfolg ihrem Aussehen zu verdanken haben, egal, wie oft ihr Aussehen dazu geführt hat, dass sie Männer in Machtpositionen vor den Kopf stoßen mussten und danach eben überhaupt keine Vorteile davon hatten. Das Vorurteil wirkt mächtig.

    • @Maike Lala:

      Es ist natürlich so ein Einerseits-Andererseits und auch Wahrnehmungsfrage. Es gibt sicherlich unter der Sonne so ziemlich Alles, was man sich an Varianten denken kann: Männer, die feminine Gunsterweisung einfordern, Männer die umgekehrt fürchten, es käme unfreundlich, die zuweilen ja sorgfältig präsentierten Reize ihrer Kolleginnen zu ignorieren, solche die das Alles für völlig unpassend halten und auf die Präsentation sogar negativ reagieren und solche, die von alledem schlicht nichts mitkriegen. Und sicherlich gibt es umgekehrt Frauen, die es überhaupt nicht stört, dass sie ein wohlplatzierter Augenaufschlag manchmal schneller voranbringen kann als mehrere Wochen harte Arbeit, und/oder den Job auch zur sexuellen Selbstbestätigung nutzen (auch als Chefin mit gleich übergriffiger Wirkung wie die Machos) - genauso wie die, die das ekelig finden, von allein niemals ausprobieren würden und sich bedrängt fühlen, wenn sie solche Anträge oder auch nur nicht-fachliche Komplimente bekommen. Dieses breite Spektrum wird wahrscheinlich auch nie wirklich verschwinden, und es wird von den Leidtragenden immer intensiver verspürt werden als von den Profiteuren.

      Insofern ist es eine Frage der Quantität: Was herrscht vor, was bestimmt den Ton im jeweiligen Unternehmen? Und da sind sicher ALLE Mitarbeiter gefordert - auch geschlechtsunabhängig jene "Lebenslustigen", die ein wenig Knistern gar nicht schlimm finden, aber denen muss es vielleicht mal jemand sagen. Und da fängt dann auch der Fächer an: Wie erfolgsversprechend ist es, mal auf die Kollegin zuzugehen und sie zu fragen, ob ein etwas bodenständigerer Rocksaum oder der eine oder andere Knopf an der Bluse nicht auch noch schick aussähe? Genauso ambivalent kann es sein, einen Kollegen z. B. darauf hinzuweisen, dass sein stets mächtig versprühter Charme schlecht für's Klima ist (die allerwenigsten würden vor Publikum so grobschlächtig wie im Artikel den "Weinstein" geben). Das wird sicher AUCH mal als gutgemeint aufgenommen...

  • Das Thema ist Machtmissbrauch. Solange das nicht der Fokus der Analyse und Beseitigung ist, und eben nicht zum 100000sten Mal die Differenzierung nach Geschlechtern und deren Aufgabenverteilung, wird sich noch in 100 Jahren kaum was geändert haben, das bewegt sich nur im Schneckentempo. Das alles ist mindestens wieder seit Ende der 1960er verstärkt Thema. Und?

    Das ist wie der Versuch, die Klimaproblematik anzugehen, ohne den Kapitalismus anzutasten.

    Warum wird Missbrauch in den Kirchen immer noch nach deren Regeln verwaltet (von geahndet kann ja kaum die Rede sein)? Warum hört denen überhaupt noch jemand zu, wenn sie nach wie vor die gleiche Hierarchie zwischen Geschlechtern definieren und praktizieren wie vor 500 Jahren? Das ist _eine_ Basis der ganzen Misere. Quer durch alle Parteien hat damit kaum jemand ein Problem, Politmensch bezieht lieber die Legitimation aus diesen Vereinen. Das ist eine weitere Basis.

    Hochschlafen ist nach wie vor eine zuverlässige Karrieremethode. Da gehören zwei dazu. Dazu der augenzwinkernde Tipp im Scherz: "Wenn das alles nicht klappt, angelst Du Dir halt jemand mit Kohle." Warum wird das überhaupt als eine mögliche Option gehandelt? Warum ist das nötig? Durch Verbot geht das nicht weg.

    Re Einschreiten: Ist eigentlich selbstverständlich, wann immer Stärkere auf Schwächere losgehen. Passiert nur zu selten. Wo waren die Proteste, als in Deutschland der Billiglohnsektor eingeführt wurde?

    Davon abgesehen mag ich Frauen nicht per se als schwächer und Männer als stärker ansehen, das wäre noch eine Basis für den Mist. Es gibt für Menschen egal welcher Merkmale immer eine Konstellation, in der jemand anderes stärker ist. Dass dieses Machtgefälle nicht missbraucht werden kann, dafür können wir gemeinsam sorgen.

    Dabei ist abzuwägen: Wenn es den prekären Job oder das Leben kostet, ist der Preis zu hoch, es gibt aber ständig Alternativen und Gelegenheiten, ganz grundsätzlich Machtmissbrauch anzugehen und ihm die Basis zu entziehen.

  • Neuerdings gibts höchstberechtigterweise den Begriff des "Femwashing" - also all die Kerlchen, die sich zeitgeistig ranwanzen an Sachen, von denen sie nix verstehen.

    • @Berrybell:

      Ja nu. Wenn Frauen und Männer noch vor Beginn des im Artikel angebotenen gemeinsamen Kulturwandel nur gegenseitig ein hinterlistiges ranwanzen unterstellen, damit der jeweils eigene Vorteil im Kulturwandel erhalten wird und der folglich also nur alles verändern soll, damit alles so bleibt wie es ist, nur "aufden Kopf gestellt vielleicht, dann findet der Kulturwandel ganz ohne Frauen und Männer statt. Denn der geschieht als gesellschaftliche Entwicklung sowieso, dann aber hinter dem Rücken der Akteurinnen und Akteure. Die könnten erstaunt sein über ihn, wenn er dann vo da nach vorne kommt.

  • Bevor nicht darüber aufgeklärt wird wer, insbesondere welche Männer, in der Verantwortungshierachie von den den Vorgängen an der Volksbühne involviert waren, empfinde ich solche Forderungen an Männer allgemein als voreilig und vom Sexismus dort ablenkend.

    Was ist der Stand der Aufklärung über die Vorgänge an der Volksbühne? Wie sieht es bei anderen Theater aus? Welche weiteren Konsequenzen außer Bauernopfer wurden / werden gezogen?

  • Um in solchen Fällen eingreifen zu können, muss man auch davon wissen. Das funktioniert aber nicht immer, weil sowohl Täter als auch Opfer aus unterschiedlichen Gründen oft schweigen.

    • @Ein alter Kauz:

      "Um in solchen Fällen eingreifen zu können, muss man auch davon wissen." (Alter Kauz)



      Das ist natürlich richtig - und gelegentlich leider auch nur die halbe Wahrheit.



      Ich hatte da den Fall einer Frau, die mich immer wieder mal anrief um mir zu erzählen dass sie mal wieder von ihrem besoffenen Mann verprügelt wurde. Meinen Rat, die Polizei einzuschalten und Anzeige zu erstatten, ignorierte sie in Permanenz.



      Als sie sich dann eines Tages zu mir flüchtete war ich stundenlang damit beschäftigt sie dazu zu überreden dies endlich zu tun. Irgendwann hatte ich sie so weit und brachte sie zur nächsten Polizeiwache, wo sie endlich diesen Schritt machte.



      Nach ein paar Tagen ist sie dann wieder zu ihm nach Hause gefahren - und hatte nichts eiligeres zu tun als dort zur Polizei zu rennen und die Anzeige wieder zurück zu ziehen. Meinen Rat, sich vorübergehend in ein Frauenhaus zu begeben, lehnte sie strikt ab. Mittlerweile weiß ich auch dass sie es war die ständig Schnaps für ihn nach Hause schaffte...



      Hilfe muß halt schon auch eingefordert, angenommen und konstruktiv umgesetzt werden. So zum Beispiel eine andere Frau die ich vor ihrem gewalttätigen Freund in Sicherheit brachte, indem ich sie erst versteckte und dann in ein Frauenhaus brachte.



      So kann tätige Hilfe ausschauen. Aber den Quatsch mit der "Erziehung von Männern durch Männer" kann man eher vergessen - zumindest wenn man nicht ständig in Prügeleien verwickelt werden möchte.



      Die Grenzziehungen müssen schon die Frauen selber machen. Beim Verteidigen dieser jeweils individuellen Grenzen dagegen kann Mann behilflich sein. Aber nur wenn man darum gebeten wird. Die destruktive Problematik mit den kollusiven Beziehungen ist nun mal existent - und wer sich da einmischt gerät zwischen ZWEI Mühlsteine.

      • @LittleRedRooster:

        Aus Ihrer ganzen Schilderung oben ist lesbar, dass Sie als bewusster Helfender handeln, der die Möglichkeiten u. Grenzen dieser Art Hilfen kennt. Mir ist ähnliches davon aus ganz anderen Zusammenhängen etwas bekannt. Das teuflische einer psychischen Abhängigkeit eines Menschen von einem anderen (ohne Vorwurf) ist eben, dass sie das Bewusstsein des Abhängigen dafür ausblendet. Der Weg, es wieder zu gewinnen ist lang und zu letzt nur dem betroffenen Menschen selbst möglich. Unterstützdende Schritte dazu sind möglich und erfordern viel Einsatzbereitschaft. Und unbedingt selbst schützende Vorsicht, um nicht zwischen die Mühlsteine zu geraten. Aber wem sage ich das.

      • @LittleRedRooster:

        ....der gekränkte männliche Retter als Opfer von Frauen, die sich nicht in seinem Sinne retten lassen wollen....Immerhin bringt ihm das die Bestätigung seiner latenten Frauenabwertung.

        • @Beate Homann:

          Vielleicht wollte da auch einer einfach nur in einer objektiv bedrohlichen und kranken Situation helfen (was nicht zu tun Sie bestimmt auch nicht so toll fänden) und kann nicht verstehen, wie ein Opfer von Gewalt und Unterdrückung selbst verstrickt und abhängig sein kann. Schade, dass Sie das so kommentieren.

          • @Karl Kraus:

            anschließe mich: Der Balken im eigenen Auge - nur Gott sieht alles - außer Dallas

        • @Beate Homann:

          "latent"



          Das können Frauen und Männer so sehen, tun es auch ganz bewusst. Das beim jeweils Anderen gesehene „Latente“, das der Andere selbst nicht (gleich sieht) als Vorhaltung ansprechen. Dann hält man den Status Quo letztendlich. Die Fronstellung zwischen Männern und Frauen ist in unserer Gesellschaft sehr stark. Um mit dem Latenten auf beiden Seiten anders als in der Form der Vorhaltung umzugehen, braucht es Situationen, in denen man sich nicht der Verletzbarkeit ausgeliefert sieht. Also verletzbar sein kann, ohne verletzt zu werden. In Gesprächen mit Frauen über das Verhältnis von Frauen und Männern, die ich hatte, war das das schwierigste für beide, das herzustellen. Das waren dann aber auch die besten. Und öffentliche Foren sind da auch kaum der Rahmen dafür.

          • @Moon:

            Vielen Dank für Ihren konstruktiven Beitrag!



            Weshalb Frau Homann mißfällt dass ich, bei beiden geschilderten Fällen, die mißhandelten Frauen zu ihrem Schutz in einem Frauenhaus unterbrachte, erschließt sich mir ohnehin nicht. Ebensowenig, wieso ich "gekränkt" und ein "Opfer" dieser Frauen gewesen sein sollte. Und wo dabei die "latente Frauenabwertung" zu finden wäre ist mir ebenfalls ein nebulöses Mysterium. Und das kanns von mir aus auch ruhig bleiben. Derart triefender Zynismus ist einfach komplett neben der Kappe!



            Egal: Sollte ich ihr einfach nur zur Pflege eines latent geliebten Feindbildes gedient haben - sei's drum! - Zumindest solange genügend Distanz gewahrt bleibt.



            Das sollte mich aber nicht davon abhalten in ähnlich gelagerten Fällen wieder so oder so ähnlich zu handeln.



            Ich wünsche Ihnen eine schöne Zeit - und bleiben Sie gesund!

        • @Beate Homann:

          "(...) die Bestätigung seiner latenten Frauenabwertung." (B. Hofmann)



          Na, wenn Sie meinen der Alltag wäre irgendwie wertend oder abwertend, dann können Sie sich wenigstens prima um die Realität herum drücken - und dabei Ihr Feindbild pflegen. Viel Spaß dabei.



          Konstruktivität ist was anderes.

  • Zentrale Sätze von "Hannbal Corpse" hier aus der Leserbrief-Kommune:

    " Dass Sexismus ein strukturelles Problem ist, wurde schon richtig erkannt, bloße strukturelle Kompensationen aber schaffen die strukturellen Ursachen nicht ab. Schließlich werden im warenproduzierenden Patriarchat, welches den Namen Kapitalismus trägt, die Erwartungen an Gehorsam und Gefügigkeit und die Bereitschaft zur Gewaltausübung zur Sicherung des privaten Vorteils (stellvertretend durch Polizei und Armee) tagtäglich eingeübt."



    "Mann kennt es aus dem Freundeskreis oder vom Arbeitsplatz, dass abwertende Bemerkungen "unter Männern" gemacht werden und das sind notwendigerweise Bemerkungen über Frauen - denn was ein M a n n ist wird über die Abwesenheit des Weiblichen definiert."

    Und das war und ist weltumspannend die patriachale Formel, zutiefst in jedem Individuum in jeder Gesellschaft verankert. Da das Patriachat sämtlicher Ökonomien mit seiner geschlechtsbezogenen Arbeitsteilung die Basis für das Leben der menschlichen Spezies ist, haben entsprechend wirksame Aufklärung und Veränderung das Tempo einer gedopten Schnecke.

    • @Beate Homann:

      "...was ein M a n n ist wird über die Abwesenheit des Weiblichen definiert."

      Nicht notwendigerweise- bzw. nicht notwendigerweise von Männern. Was ein Mann ist (bzw. wie ein Mann sein sollte), definieren auch zu einem gerüttelt Maß Frauen mit, die bestimmte Männer nach ihrem Verhalten auswählen. Wenn es nicht so viele Anlässe gäbe zu glauben, dass der tatkräftige Macho, der sich nimmt was er will, auch tatsächlich heutzutage mit dieser Tour immer noch beim anderen Geschlecht Erfolg haben kann, dann wäre dieser Typ mitsamt seiner Übergriffigkeit ganz schnell Geschichte. Schon jetzt würde ich sagen, dass solche Szenen wie oben in dem Artikel beschrieben - zumindest vor Publikum - kaum noch passieren.

      Vor gut zwanzig Jahren verabschiedete sich noch ein DAX-Vorstand von einem feuchten Abend unter Gleichgestellten mit seiner liebsten Mitarbeiterin über der Schulter. Damals war das vielleicht ein wenig dick aufgetragen, aber noch so gerade irgendwie "cool": Die anderen Bosse grunzten mit, und die Geschulterte fand es auch kein echtes No-Go, soweit die weitere Geschichte es hergibt. Wer sich dagegen heute so (oder ähnlich übergriffig) verhält, wird sich vor vergleichbarer Runde wahrscheinlich eher als furchtbar unsicher und vor allem bescheuert bloßstellen, zumal er sich ja hochgradig angreifbar macht - es sei denn vielleicht, die beteiligte Frau machte vorher deutlich, dass sie es genau so haben will.

      Man sollte diesen effekt nicht unterschätzen. Letzlich spielen wir Jungs nur aus, wer "derGrößtederBestederSchönste" ist ist, weil es so viele Frauen gibt, die genau den haben wollen. Wären die Respektvollen, die nicht nach Alpha-Status Strebenden, die "Auch-Weiblichen" nicht nur als Kollegen sondern auch als Männer beliebter, gäbe es weniger Probleme mit Männern, die glauben das gehöre so.

    • @Beate Homann:

      "(...) was ein M a n n ist wird über die Abwesenheit des Weiblichen definiert." (H. Corpse)



      Einspruch: Was ein Mann ist, oder sein sollte, definieren deren Mütter bei der Erziehung ihrer Söhne schon auch recht nachhaltig mit!

      • @LittleRedRooster:

        Mütter taten oder tun dies allerdings unter der Regie von gesellschaftlicher Tradition und Beobachtung durch ihr Umfeld.

        • @aujau:

          Das lässt sich aber schwer trennen. Wer Tradition und Umfeld-Meinung unwidersprochen umsetzt, ist effektiv gleichberechtigter Teil der Kraft, die dieses Korsett steuert und am Leben hält. Diesen Beitrag zur "Fremdsteuerung" zu erklären, wäre eine Entschuldigung für alle Menschen, die einfach nur am Status Quo kleben - auch für Männer.

          Sowas wollen wir aber doch eigentlich gerade nicht, oder?

  • Hm, also sexistische Machtstrukturen auch in Unternehmen sollen also von einzelnen integren gendersensiblen Männern unterbunden bzw. durchbrochen werden! Alles ganz einfach. Wer sich mit Machtstrukturen in Unternehmen auskennt, kann da nur müde lächeln. Ohne einen integren gendersensiblen Betriebsrat ist das wohl ein Kampf gegen Windmühlen. Und wenn Mann und Frau sich mal ansehen, wie viel Unternehmen in Deutschland überhaupt einen Betriebsrat haben, wird daraus wohl nichts! Ich weiß nicht, in wie viel Unternehmen Sie, Frau Schwab, bisher gearbeitet haben, aber hier nun die Verantwortung auf einzelne integre und gendersensible Männer abzuwälzen, verkennt doch etwas sehr den Status quo!

    Wenn wir Geschlechtergerechtigkeit anstreben, müssen solidarisch und holistisch auch die richtigen Forderungen gestellt werden! Wir brauchen also einen Kulturwandel und vor allem eine Demokratisierung und auf Geschlechtergerechtigkeit ausgerichtete Wirtschaft und diese Geschlechtergerechtigkeit gilt selbstverständlich für alle Geschlechter. Die Momentaufnahme zeigt allerdings, dass hinsichtlich Demokratisierung der Wirtschaft seit 50 Jahren mehr oder weniger politische Stagnation vorherrscht und mittlerweile sogar deutlich rückläufige Entwicklungen zu erkennen sind!

  • Besorgte Mitarbeiter zum Chef: „Sie nutzen Ihre Macht Frauen gegenüber auf eine ungute Art.“



    Chef zu besorgten Mitarbeitern: „Und jetzt nutze ich meine Macht Ihnen gegenüber auf eine ungute Art. Hier sind Ihre Papiere."



    Junge Frau: „Zum Glück hab ich selber nix gesagt."

    Moderne Ritterlichkeit?

  • Die Feigheit im Diskurs.

    Es geht schlicht um Zivilcourage im Alltag. Hab selbst vor ein, zwei Jahren erlebt, wie in einer Firma eine neue Mitarbeiterin von der Belegschaft geschnitten wurde und von einer Vorgesetzten ständig üble Sprüche abbekommen hat. Da war ich als freier Mitarbeiter der Einzige, den das scheinbar gestört hat und der sich eingesetzt hat.

    Das war kein Sexismus, aber fieses Mobbing. Und alle haben zugeschaut, Frauen und Männer. Den Diskurs rein auf eine gesellschaftliche Gruppe, auf ein Geschlecht, zu lenken ist schwach.

  • @WOLFDIETER HÖTZENDÖRFER:

    Aber genau darum geht es doch im Artikel.

    Die krassen Sexisten dürften unter uns Männern in der Minderheit sein.

    Die Mehrheit ist... schweigend. Es wäre gut, eben dieses zu ändern!

  • Ich sehe hier eine Fehler...



    Der Mann, der hier sexistisch ist, ist der Intendant er hat die Macht. Er hat auch keine Kollegen, sondern nur Menschen die ihm untergeordnet sind.



    Und hier ist das Problem auch die Männer sind Opfer oder haben Angst Opfer zu werden.



    Und das Selbe ist doch in jedem Betrieb das Problem. Das Problem ist, dass Arschloch auch Chef sein kann.



    Lasst uns doch bitte wieder die Machtfragen stellen und nicht immer nur dieser endlose Identitätskrieg.



    Ja es trifft Frau, weil Mann an der Macht ist und hier muss eine andere Struktur. Wenn Mann und Frau sich die Macht teilen, dann kommt halt nach Sexismus der Rassismus...

  • Für mich seltsam dabei ist meine Erfahrung, dass viele Frauen sich zu Männern sexuell hingezogen fühlen, die sich offen herabsetzend, sexistisch und eben machomäßig verhalten. Männer, die sanft und liebevoll waren wurden oft bei erster Gelegenheit kalt abserviert.

  • Unter den Dutzenden von Männern, die ich in den letzten 30 Jahren kennen gelernt habe, als Arbeitskollegen, in Vereinen und privat, waren zwei, die ich als sexistisch und ein paar, die ich als chauvinistisch bezeichnen würde. Dies war auch mit ein Grund, warum ich diese Kontakte gemieden oder beendet habe. In den Medien wird aber gerade über solche schwarzen Schafe berichtet. Im tatsächlichen Alltag kommen sie nach meiner Einschätzung selten vor. Dadurch entsteht ein falscher Eindruck.

    • @Wolfdieter Hötzendorfer:

      Das Problem ist, dass ein Mann nie die volle Tragweite von sexistischem/misogynen Verhalten eines anderen Mannes sehen oder bemerken wird, bzw. nie so wie eine Frau oder weiblich gelesene Person. Vieles passiert im Verborgenen, in Vertrauenssituationen. Das ist auch der Grund, weshalb so viele Personen erstaunt sind, wenn sie erfahren, dass ihr Verwandter oder Freund ein Vergewaltiger ist. "Wir hätten ihm das nie zugetraut etc". Anstatt den Opfern zu glauben wird dann deren Glaubwürdigkeit hinterfragt, weil "XY nett ist und sowas nie tun würde". Vergewaltiger sind nicht psychisch krank- es ist der Nachbar, der Kollege etc, der sich einfach nimmt, was er will.



      Viele Männer nutzen Situationen geschickt aus, damit sie nicht überführt werden können. Die Tragweite vieler Mikroagressionen (Blicke, Bemerkungen, Anspielungen) können Männer nicht nachvollziehen, weil sie einfach den Blick dafür nicht haben, da sie diesen Dingen nicht permanent ausgesetzt sind.

    • @Wolfdieter Hötzendorfer:

      So kenne ich es auch. Mit so einem Verhalten macht man sich bei der weiblichen Belegschaft ja auch unmöglich. Die meisten wissen das und wollen das nicht.

    • @Wolfdieter Hötzendorfer:

      ich wette eine Frau würde mehr als zwei Sexisten in Ihrem Bekanntenkreis finden. ;)

      • 4G
        4813 (Profil gelöscht)
        @pippilotta_viktualia:

        Und ich wette, davon hat die Hälfte Personalverantwortung...

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @Wolfdieter Hötzendorfer:

      Ach, ich warne die jungen Mädels immer vor einem bestimmten Lehrstuhlinhaber. Manche hören auf mich, andere nicht. Wenn ich mit der Gleichstellungsbeauftragten darüber spreche, ist sie ratlos, weil die ollen Kamellen von vor zehn Jahren nicht aktenkundig sind. Inzwischen haben sich auch die Hormone bei dem Herren etwas beruhigt.



      Das Problem ist, dass in der Chefebene ein solches Verhalten als "der hat Eier" goutiert wird. Auch von Chefinnen wie ich erleben durfte.



      Ich will es provokant sagen; das Problem sind nicht die Sexisten, sondern das System was einen hohen Anteil psychisch gestörter Menschen in Machtpositionen bringt. Worunter dann auch Sexisten sind, die zudem meist noch Choleriker sind.

  • Geschätzte - wie hier gesagt: War‘nmer nich schone mal weiter als Männes help?



    Fang mal mit Zitat meiner zwei alten Damen an:



    “ Stehen zwei schicke ältere Damen, die mal zu den Schönheiten ihrer Zeit gehört haben & betrachten Bilder.



    Die Sopranette “Na du hättest aber auch beim Film Karriere machen können.Du warst doch damals in Berlin!“



    “Ja Ja - bei Sternberg durch die Betten. Vielen Dank!“ “Haste auch wieder recht!“ So in etwa“ taz.de/Eva-Hubert-...-Theater/!5754697/ klug :



    „Die Grenzen verschwimmen“



    & noch vor kurzem a Job:“Höma - wieso eigentlich ist der nicht Senatsvorsitzender geworden?“ - “Naja - er konnte es nicht lassen Kolleginnen mit kleinen Briefchen zu beglücken. Die ham das nicht stecken lassen => EdeKa-Vermerk!“ “Wass?Ausgerechnet die beede?! Handfest älter-klapprigen Vorsitzenden die Arbeit wegmachen. Aber nie befördert. Weil - nebenher die Kids & erfolgreich in die Welt bugsiert - da war kein Platz für Erprobung als conditio sine qua non! Na das läuft heute besser! Aber da waren doch die zwei Kollegen - die die Finger von nem Schuß nicht lassen konnten?!“



    “Naja. Der eine seilte sich gen JuMi ab & der andere brauchte aber sehr sehr viele Klimmzüge bis R2! Sauerei - daß sie “gehen mußte“! Was eine Fußballerin!“

    Teil 1 - Rest gleich —

    • @Lowandorder:

      Teil 2 & Rest



      unterm—— Schonn schön — Pranger —



      “Männer stehen verstärkt am Pranger und Frauen bleiben benachteiligt im Job.…“



      Schön - daß Sie mit Urgesteinen wie exRAF-RA & ex JuMi Ruppert “Plotte“ von Plottnitz & RA Claudia Burgsmüller einer Meinung sind. “#MeeToo - ist für mich moderner Pranger“ & Claudia Burgsmüller nickt zustimmend.



      Kann ja verstehen - daß ihr Journaile’stas euch lieber mit spektakulär-blendenden Aspekten dieser Erscheinung befaßt & sie schwer bedeutend hochjazzt!



      Das. Gibt im Zweifel ja auch Glanz auf die eigenen Federn. Schnatt Schnatt.



      Als sich mit deren Schlagschatten in den Niederungen der Ebene - des realen Lebens zu befassen! Newahr.



      Claudia Burgsmüller: “Ja. Ich muß leider sagen. Daß - heute - ein Großteil meiner Arbeit darin besteht - meinen Geschlechtsgenossinnen die Sache auszureden. Weil‘s - vorn & hinten nicht stimmt!“



      & dazu passend —



      Die erfahrene hamburger Jugendstrafrichterin unlängst auf dem Richterratschlag ~ “Bitter. Aber in mehr als der Hälfte der Fälle erweisen sich die Anwürfe als unwahr. Motive der übelsten Art als Anlaß.“

      kurz - Ihre Philippika & den mit Strafrechtsbegriffen angefetteten Aufruf.



      Würde ich nochmals sine ira et studio & ohne Genderschmalz neu überdenken. Gellewelle.



      Besser is das. Normal Schonn.

      • @Lowandorder:

        & nochens.

        Danke für den Fingerzeig - nicht aus der Sixtinischen Kapelle - aber aus dem katolschen Komm-mit-Kalender “Zeige mir deinen Kamm und ich sage dir…“



        So verstanden - in Westfälisch Sibirien - der eilfertig-karrieregeile Kollege - gab höheren Orts zu Kenntnis - daß ein Kollege - zufällig auch sein Nachbar - sich für eine Dame aus dem Schreibdienst interessiere.



        Die logen einvernommen Stein & Bein!;)



        Er aber tat‘s fürsorglich nur des Rufes und der Ehe willen.

        kurz - Ja. “Die Grenzen verschwimmen!“



        Und in solche - äußerst schwierige Gemengelage - mit sojet Aufruf suboptimal der untersten Kajüte reintrompeten negligable - ist schon mehr als bodenlos verwegen •



        Habe nicht gedacht - daß sich unser Rapunzelchen vom Bayenturm am Rhing noch toppen läßt.



        & Däh! - 🤫 -



        (“… O Mensch, du wirst nie nebenbei



        der Möwe Flug erreichen.



        Wofern du Emma heissest, sei



        zufrieden, ihr zu gleichen.“;))

        • @Lowandorder:

          Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - merkt auf:

          “Mövenfluch

          Die "Feigheit der Männer" resultiert auch daraus, dass es häufig sogenannte "Alphas" sind, die übergriffig werden. Da wird dann mancher kleine Rüde - ängstlich und müde.







          apropos Möwenflug: www.youtube.com/watch?v=mgkk0Hdwmo8

          • 8G
            85198 (Profil gelöscht)
            @Lowandorder:

            Naja, wenn die Vorwürfe komplett aus der Luft gegriffen sind, dann hat es doch für andere Männer gar keinen Anlass gegeben, zu dem sie hätten schweigen können oder etwas sagen.



            Es geht hier eben nicht um eine Situation vor Gericht (die meisten dieser Situationen landen ja auch nicht vor Gericht, sonst würde die Rechtsanwältin auch andere Erfahrungen mit den vergetäuschten Straftaten im Jugendstrafrecht machen), sondern um zwischenmenschliche Situationen, die sich oft entschärfen lassen, wenn respektvoll miteinander geredt wird.



            Eine Diskrepanz zwischen Selbst- und Außenwahrnehmung kann oftmals auch einfach durch einen freundlichen Hinweis korrigiert werden. Wenn jemand ein sexistisches Verhalten trotz Hinweisen nicht aufgibt, ist es sowieso schwierig, damit umzugehen, dann sind Beschwerde-oder Gerichtsverfahren gefragt, die an sich schon Fehleranfälligkeit und Definitionsunschärfe mit sich bringen und deswegen notwendig auch für Ungerechtigkeit sorgen. Durch die Umsetzung von Recht und von Verträgen lassen sich bestenfalls die größten Ungerechtigkeiten bestrafen. Gerechtigkeit entsteht aber erst dadurch, dass Menschen sich respektvoll und auf Augenhöhe zueinander verhalten und deswegen keine Gesetze vollzogen werden müssen.

            • @85198 (Profil gelöscht):

              Nur short cut -

              “ Naja, wenn die Vorwürfe komplett aus der Luft gegriffen sind, dann hat es doch für andere Männer gar keinen Anlass gegeben, zu dem sie hätten schweigen können oder etwas sagen.…“

              Genau das! Wird doch so unterschiedlich & unterschiedlich besetzt gesehen. Das ist doch gerade nicht - plan as plan can be. Vielmehr sind Menschen auch gerne außerhalb von RA-Kanzleien & Gerichten - erstmal subjektiv überzeugt “da is was dran!“



              Brutal gesprochen - unsere Tante Emma - hatte (& hat?) doch völlig klar - was in der Personalie Kachelmann Recht ist!

              kurz - Gepfiffen.



              (& ich zitier hier mal lieber nicht “Journalist next door!“) No way.

  • "machen sie sich zu Komplizen der Täter."

    Täter:innen (!)

    Zum Weiterlesen:

    "ZEIT: Gibt es auch Sexismus von Frauen gegenüber Männern?

    Walter: Ja, aber es gibt bisher kaum ein Bewusstsein dafür. "

    www.zeit.de/2013/0...-mediation/seite-2

    • @Hausmeister:in_Krause:

      Wieso kommen solche Argumente immer nur, wenn es um patriarchale Gewalt und Misogynie geht? Es scheint, als werden solche Beispiel gezielt angeführt, um die Erfahrung von Frauen und weiblich gelesenen Personen zu diskreditieren.

  • Danke!

  • 1G
    17900 (Profil gelöscht)

    Ich habe etwas Umgekehrtes erlebt, wo eine Frau, die ein langjähriges Verhältnis zu ihrem Chef hatte, mehrere hochqualifizierte Mitarbeiter aus dem Feld geräumt hat - denen wurde gekündigt. Das ist mindestens 5 x passiert. Die Mobbing-Queen ist nach wie vor tätig.

  • In diesem Zusammenhang empfehle ich die Lektüre von "Ich hasse Männer" von Pauline Harmange (Originaltitel "Moi les hommes, je les déteste")

  • Obwohl ich nicht alle Ansichten der Autorin teile (bin von der "Jedes-sollte-sich-einmischen-Fraktion"), genieße ich die Qualität dieses Kommentars, auch sprachlich.

    Seit Corona-Beginn vermisse ich sehr oft die vorher selbstverständliche Qualität in der taz. Würde mir wünschen, es gäbe wieder mehr Artikel wie diesen: Differenziert, durchdacht, besonnen - und mit taugender Zeichensetzung.

  • Ja, es stimmt. Es gibt Situationen, in denen Männer am Stück versagen, weil sie ihren Geschlechtsgenossen nicht Einhalt gebieten. Als Mann kommt man da leider meist nicht über ein bisschen peinliche Berührtheit hinaus, scheinbar besteht ja auch keine Gefahr für die betroffene Frau. Man ist in diesen Fällen mit Formen der Belästigung wie merkwürdigen Komplimenten, unangemessenem Nahekommen und generell übertriebenem Interesse ja auch in der Öffentlichkeit. Vorbehaltlich der notwendigen Unschuldsvermutung in den konkreten Fällen, dürfte dergleichen aber genau dort, wo Macht und massive Abhängigkeitsverhältnisse eine Rolle spielen, kaum das Problem sein. Da wird mit sehr viel smarteren Mitteln gearbeitet, natürlich auch anders kommuniziert. In journalistischen oder kulturschaffenden Mikrokosmossen sind zudem die Grenzen zwischen privat und beruflich mindestens unscharf und auch der Befund des Hochlobens oder Abwertens als Mittel der Machtausübung ist gar nicht objektiv machbar. Es dürfte grundsätzlich die Regel gelten, dass je zynischer und bösartiger Männer vorgehen, man umso weniger davon mitbekommt.

  • 8G
    85198 (Profil gelöscht)

    So ein Gespräch unter Männern zu führen kann nur zielführend sein, wenn es nicht als "Gespräch unter Männern" geführt wird. Denn die Solidaritäten, unter denen ein solches Gespräch geführt wird, sind das Problem und nicht Teil der Lösung.



    Mann kennt es aus dem Freundeskreis oder vom Arbeitsplatz, dass abwertende Bemerkungen "unter Männern" gemacht werden und das sind notwendigerweise Bemerkungen über Frauen - denn was ein M a n n ist wird über die Abwesenheit des Weiblichen definiert. An dieser Stelle ist es wichtig und richtig, klare Solidarität mit Frauen auszudrücken, nicht als Mann, sondern als Mensch. Denn sexistisches Verhalten ist falsch, egal, ob wer es wem gegenüber ausübt (dass sich auch Frauen sexistisch verhalten können, sehe ich als selbstverständlich an).



    Wenn es aber um übergriffiges Verhalten mit explizitem gesellschaftlichen Machtkontext geht, dann ist es wohl besser, wenn in dem Gespräch, das im Artikel beschrieben wurde, ein Mann und eine Frau auf den Kollegen oder Chef zugehen, denn dann fällt der Bezug auf implizite Männersolidarität weg und das ist auch zur Transparenz besser.



    Wenn aber erwartet wird, dass die BILD-Redaktion, die berufsmäßig von Mobbing und Diskriminierung lebt, sich intern wesentlich besser und mit wesentlich weniger Verachtung behandeln würde als sie ihre Leser und Leserinnen sowie die Menschen behandelt, über die sie schreibt, dann ist das auch ein Stück Irrealismus.



    Dass Sexismus ein strukturelles Problem ist, wurde schon richtig erkannt, bloße strukturelle Kompensationen aber schaffen die strukturellen Ursachen nicht ab. Schließlich werden im warenproduzierenden Patriarchat, welches den Namen Kapitalismus trägt, die Erwartungen an Gehorsam und Gefügigkeit und die Bereitschaft zur Gewaltausübung zur Sicherung des privaten Vorteils (stellvertretend durch Polizei und Armee) tagtäglich eingeübt. Es besteht ja auch die Erwartung, dass es genügend Billigfleisch gibt, genügend Sexarbeiterinnen und genügend Neokolonialwaren.

    • @85198 (Profil gelöscht):

      "So ein Gespräch unter Männern zu führen kann nur zielführend sein, wenn es nicht als "Gespräch unter Männern" geführt wird. Denn die Solidaritäten, unter denen ein solches Gespräch geführt wird, sind das Problem und nicht Teil der Lösung."

      So richtig! Meine Generation Männer fing gerade erst an, sich untereinander offener zu geben. Hoffentlich gelingt das den jüngeren Generationen jetzt besser.

  • Das klingt aber rührend altmodisch: Echte Kerle retten wehrlose Frau! In den geschilderten Situation sollte jeder Mensch der bedrängten Person zu Hilfe eilen, bzw. - den Angreifer stellen, ganz unabhängig vom Geschlecht!

    • @jan ü.:

      Es ist nun mal so, dass Männer deutlich seltener von sexuellen Übergriffen betroffen sind und andererseits die Übergriffe hauptsächlich von ihnen ausgehen.



      Da sollten sie schon mal in die Pflicht genommen werden dürfen.

  • Klipp und klar ist, sexuelle Belästigung geht gar nicht.

    Ansonsten: "Erziehungsfragen" Bei dem Artikel handelt es sich um einen Kommentar. Von daher ist klar, dass die Autorin der Meinung ist, ihre Forderung sei "so einfach" und "so klar". Der Artikel selbst verunklart mir diese Forderung dann allerdings mehr.

    • 9G
      97760 (Profil gelöscht)
      @Moon:

      Es geht ja auch a bisserl darum, " Kröten", wie diesen Kommentar, bzw. Artikel zum Thema " Frau " und " Mann ", zu schlucken. Das machen wir gerne. Sender* in, Empfänger* in, ...läuft! Danke, daß da was von winwin Situation steht. Selbstverständlich sollte Kosten/Nutzen, Aufwand und Ertrag, Vor und Nachteile, input und output ggü. gestellt werden, wenn man vorhat, Arbeitskollegen* innen auf unangemessenes Verhalten jedweder Art, anzusprechen.

      • @97760 (Profil gelöscht):

        Das nehme ich an, als ein Apell an die Gelassenheit. Der Artikel ist ja auch ein Kooperationsangebot, gemeinsam gegen sexuelle Belästigung. Was um so höher zu schätzen ist, als es in Bezug auf eines der gemeinsten Themen kommt, das es zwischen Männern und Frauen gibt: der sexuellen Belästigung. Gerade da könnten sich Frauen von den Männenr abwenden/distanzieren/abgrenzen...Wie gesagt, das "Lernziel", keine sexuelle Belästigung, ist unverrückbar. Meine Verunklarheit bezieht sich auf den letzten Absatz. Obwohl bei dem Thema Grund besteht dazu besteht, doch ein bisschen zu viel Fanfare von oben.



        Weil: "Männer müssen Männer erziehen". Ich habe selbst keine Kinder, finde es aber toll, dass sich hier einer der Kommentatoren als Vater gemeldet hat. Denn da kommt es dann drauf an.

  • "Solange integre, gendersensible Männer bei Sexismus schweigen, machen sie sich zu Komplizen der Täter."



    Wie kann Komplizenschaft denn integer sein? Mittäterschaft, Beihilfe, Unterlassene Hilfeleistung, Aufruf zu, sowie öffentliche Billigung von Straftaten sind ebenfalls strafbar. Es gäbe also genug Grund auch gegen diese Männer vorzugehen.



    Die britischen Grünen sind da schon weiter und diskutieren eine allgemeine Ausgangssperre für Männer ab 18 Uhr.



    "Laut der Pilotstudie „Sexismus im Alltag“ [...] nehmen [...] auch ein Drittel der Frauen Sexismus im Alltag nicht wahr." Böse Absicht ist hier sicher nicht zu unterstellen, allerdings zeigt es wie auch mangelnde Awareness zu unbewusster Kollaboration mit den patriachalen Zuständen führt. Wobei der Opferstatus den man diesen Frauen zugestehen muss gleich ein doppelter ist, weil ihre Indoktrination dazu führt, die eigene Unterdrückung fortzuschreiben.



    "Denn Männer und Frauen können sich nicht auf Augenhöhe begegnen, wenn alles auf einen Täter-Opfer-Diskurs hinausläuft."



    Und wie soll Augenhöhe entstehen wenn Täter- und Opferstatus nicht thematisiert werden?



    "Männer müssen Männer erziehen."



    Cancer for the cure. Was dabei herauskommt lässt sich an einer Hand abzählen.

    • @Ingo Bernable:

      "Solange integre, gendersensible Männer bei Sexismus schweigen, machen sie sich zu Komplizen der Täter."



      Wie kann Komplizenschaft denn integer sein? Mittäterschaft, Beihilfe, Unterlassene Hilfeleistung, Aufruf zu, sowie öffentliche Billigung von Straftaten sind ebenfalls strafbar. Es gäbe also genug Grund auch gegen diese Männer vorzugehen."

      Vorsicht mit solchen Äusserungen. Moslems beklagen sich seit Jahren, dass sie mit Terroristen in einen Topf geworfen werden. Wie oft müssen wir noch erklären, dass wir mit Terror nichts am Hut haben?



      Gilt auch für sie, dass sie sich zum Komplizen der Täter machen?



      Ich selbst bin, wie ich zu meiner Schande gestehen muss, noch auf keiner Gegendemo gegen Coronaleugner gewesen. Bedeutet das, dass ich deren Meinungen gutheisse?



      Gibt es genug Grund, gegen nicht-terroristische Moslems und gegen mich vorzugehen?

      • 1G
        17900 (Profil gelöscht)
        @Stechpalme:

        Sie haben recht.



        Ein schönes Beispiel für Halbwahrheiten bzw. Behauptungen, die nicht belastbar sind.

    • @Ingo Bernable:

      Ernsthaft, in UK wird eine Ausgangssperre diskutiert? Hätten Sie eine Referenz dafür?

      • @S.R.:

        Dieser Vorschlag kam von einer Grünen-Abgeordneten nach dem Mord an Sarah Everard und er war sarkastisch gemeint, um zu verdeutlichen, dass Frauen ja quasi eine Ausgangssperre verordnet wird, wenn man ihnen sagt, sie mögen nach einer bestimmten Uhrzeit am besten nicht mehr draußen 'rumlaufen.

        Denn diese wohlmeinenden "Tips" kommen ja immer wieder gerne, wenn eine Frau abends überfallen wird.

      • @S.R.:

        Das war nach meiner Erinnerung lediglich die Umkehrung der wohlmeinenden Empfehlung von vielen Seiten (leider auch offizieller), dass Frauen bei Dunkelheit lieber nur in Begleitung das Haus verlassen sollen oder gar nicht mehr rausgehen.

        Daher der Vorschlag, stattdessen allen Männern ab 18 Uhr das Ausgehen zu verbieten, um die Absurdität der Empfehlungen an Frauen zu demonstrieren.

        Anstatt das zu erkennen schoss sich der Boulevard aber lieber auf "weltfremde" Grüne Abgeordnete ein.

      • 8G
        8786 (Profil gelöscht)
        @S.R.:

        taz.de/Britische-F...chwunden/!5757693/

        Die Aussage ist aus dem Zusammenhang gerissen und sicher nicht ganz ernst gemeint. Das wäre auch offener Rassismus, kann nicht ernsthaft im Interesse der britischen Grünen sein.

  • 9G
    97287 (Profil gelöscht)

    Aber was macht man wenn er Jeden*er zuzwinkert ? An der Volksbühne soll das ja genauso gewesen sein und alle haben es mitgekriegt.(Außer den Bühnenarbeiter*innen.

  • Wenn die männlichen Kollegen vom selben sexistischen Chef abhängig sind werden sie sicher nichts sagen.

    Das beste was eine Frau tun kann: einen Beruf wählen mit dem sie auf dem Arbeitsmarkt gefragt ist. Die IT-Expertin hat gegenüber der Schauspielerin den Riesenvorteil dass sie jederzeit gehen kann wenn ihr was nicht passt und sofort einen neuen Job hat. Deshalb ist es auch kein Wunder dass diese MeToo Geschichten immer aus denselben Branchen kommen.

    • @Descartes:

      Das ist für mich einfach eine Denke, die schulterzuckend die (sexistischen) Gegebenheiten hinnimmt. Muss man sich halt anpassen.

      Soll sich die Frau halt was suchen, wo sie wenig entbehrlich ist, dann wird Männe sich auch besser benehmen.

      Auf Männer wie Sie werden Frauen nicht zählen können.

    • @Descartes:

      Wieso soll ich mich in meiner Freiheit einschränken lassen, nur weil son Vollpfosten sein Hormonproblem nicht in den Griff bekommt? Auf keinen Fall!

      Ich halte es da mit Susan: "Don't be afraid, be angry!"

    • @Descartes:

      Warum sollte die Frau den Job hinschmeißen, wenn sie sexistisch behandelt wird und nicht der Peiniger? Es kann ja wohl nicht Ihr Ernst sein, dass wir Frauen uns unsichtbar machen und abhauen sollen, wenn ein Mann uns Probleme macht. Ich finde den Artikel und die Meinung spitze! Männer lassen sich (noch immer) eher von Männern was sagen. Es braucht nur mutige Kerle!!

    • 8G
      85198 (Profil gelöscht)
      @Descartes:

      Das so genannte Gamergate haben Sie wohl nicht mitbekommen. Sonst wüssten Sie, wie schwer es Frauen besonders in der Computerspielebranche haben.

    • @Descartes:

      Ist das jetzt wirklich Ihr Ernst? Die Wahl des Berufs der Schauspielerin kann doch nicht deshalb unterbleiben, weil in dieser Branche die sexuelle Übergriffigkeit "überdurchschnittlich" hoch wäre. Man kann Frauen voll und ganz verstehen, wenn sie deshalb den Beruf doch nicht wählen wollen. Nur, da muss in der Branche was geschehen, nicht bei den Frauen. Und was ist mit all den anderen Branchen. Nur weil für die Bauingenieurin die Gefahr höher liegt, dort angegrapscht zu werden als vielleicht im Lehrerzimmer, kann die doch nicht sofort das Ingenieurstudium saußen lassen.

      • 2G
        20100 (Profil gelöscht)
        @Moon:

        "Nur weil für die Bauingenieurin die Gefahr höher liegt, dort angegrapscht zu werden...". Verstehe - die Prolls die auf'm Bau arbeiten haben nix anderes in Sinn als Frauen anzugrabschen, gelle? Gut dass Sie hingegen so ein integrer und feingeistiger Mensch sind, und so angenehm frei von jeglichem Klassendünkel....

        • @20100 (Profil gelöscht):

          Ich lebe wie alle anderen in den Klassenzimmern der Gesellschaft. Meine individuelle Identität ist widersprüchlich und wird immer widersprüchlich bleiben. Ihnen gegenüber bin ich der sich selbst und anderen gegenüber etwas zu sehr verlogene Klassist. Der kath. Kirche gegenüber bin ich ein Sünder. Meinen Geschwistern gegenüber bin ich der einzige Hauptschüler der Familie. „Der Frau“ gegenüber bin ich der potentielle Vergewaltiger, „dem Mann“ gegenüber bin ich der Schwächling. Den Identitätslinken gegenüber bin ich der „weiße alte Mann“, den klassenbewußten Linken gegenüber bin ich der Kleinbürger, dem POC im Bus neben mir, der kontrolliert wird, gegenüber, bin ich der privilegierte Weiße, dem Migranten im Wartezimmer des Jobcenters gegenüber bin ich der bevorzugte Deutsche, der Vermittlerin im Jobcenter gegenüber bin ich gar nichts, den Kolleginnen und Kollegen in der geförderten Beschäftigung der BA gegenüber bin ich der von der Uni. Mir selbst gegenüber bin ich ein widersprüchlicher Mensch.

  • Waren wir da nicht schon mal weiter: dass Frauen selbst wehrhaft und anderen Frauen gegenüber solidarisch sind, dass sie keine männlichen Beschützer brauchen?

    • @Kanuka:

      Naja, wenn Leute sich auch ab einem gewissen Niveau von Grenzüberschreitung nicht selbst verteidigen, müssen das andere tun. Wenn ich als Mann einen schlechten Tag/Woche/Jahr habe und mir Schlechtes widerfährt, erwarte ich das genau so von meinen Mitmenschen. Im übrigen muss man sich als Mann dann auch wundern, warum inakzeptables Verhalten mitunter breit ohne Widerspruch auftritt.

    • @Kanuka:

      Das ist ja kein Widerspruch!



      Frauen, ach was jeder Mensch muss werhaft und selbstbewußt seine Interessen vertreten. Und: "Blödes" (sorry für das verharmlosende Wort hier) Verhalten von Männern sollte von anderen Männern angesprochen werden. Nicht weil Frauen Beschützer brauchen, sondern weil blödes Verhalten eben blödes Verhalten ist...

      • @mlevi:

        Wenn blödes Verhalten einfach blödes Verhalten ist, verstehe ich aber Ihre Position nicht.

        Dann sollten sowohl Männer als auch Frauen es ansprechen.

        Dieses "wir Männer" gibt es sowieso in der Form nicht, wie Frau Schwab es darstellt.

        Und wenn Frauen - in den Fällen, um die es hier geht, sind sie die Adressaten - selbstbewusst Ihre Position, dann können sie sehr gut selbst andere Menschen, welches Geschlecht auch immer, in die Schranken weisen.

        Ich habe meinen Töchtern jedenfalls erklärt, dass ich erwarte, dass sie jedem Mann eine in die Schnauze hauen, der zudringlich wird.

        Warten, bis der Ritter kommt, der sie rettet - nee.

        • @rero:

          Das Problem ist doch,dass viele Männer nur andere Männer ernstnehmen.



          Sehr schön wahrzunehmen,wenn frau auf der Strasse angesprochen hat.“Ich habe einen Freund“ ist oft der einzige Satz,der die Strolche abziehen lässt.“Oh da hat schon ein anderer Mann Besitzansprüche“



          Und auch in Diskussionen werden Frauen in der Regel nicht ernstgenonmen,ihnen wird das Wort abgeschnitten,ihre Ideen werden ignoriert und von einem Mann wiederholt,dann gefeiert.



          Es gab mal eine Studie,deren Ergebnis war,dass die männlichen Teilnehmer bei 30% weiblicher Gesprächsbeteiligung der Meinung waren,die Gesprächszeit wäre ausgeglichen.Alles über 30% Gesprächsbeteiligung empfanden sie als unausgeglichen und „unfair.“(die Quellen suche ich gerne bei Bedarf raus)



          Solange das so ist,wird man die Männer ins Gebet nehmen müssen.



          Ich persönlich gebe mich nicht mit Männern ab,die das anders sehen.

          • @pippilotta_viktualia:

            Das ist tatsächlich manchmal die beste Lösung.

        • @rero:

          Es gibt aber - das ist vielfach untersucht - den männlichen "Bystander", also denjenigen, der daneben steht und es mitbekommt, wenn eine Frau blöd angemacht wird.



          Er tut nichts, weil er es sich eher mit dem anderen Typen, den er vage kennt, nicht verderben will bzw. sich einfach nicht einmischen will, auch wenn er eigentlich weiß, dass ein solches Verhalten daneben ist.

          Von solchen Männern wünsche ich mir auch mehr Arsch in der Hose und keine falsch verstandene Männerkumpanei!

  • guter Artikel