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Kanuka
Es muss gar nicht 1:40 h sein. Schon in Oranienburg - vom Gesundbrunnen grade mal 20 Minuten Fahrzeit im Regionalexpress entfernt - gibt es bezahlbare Wohungen.
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Wäre super, wenn Berlin da nachziehen könnte und dabei ein Rollerverbot rauskäme. Braucht kein Mensch, die Dinger. Sind sowieso viel zu viele Leute übergewichtig; die letzte Meile zu laufen wäre da keine schlechte Übung.
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Danke an die taz, dass sie auch den Befürworter*innen von Verhandlungen ein Forum bietet. Das gehört zu einer freiheitlichen Demokratie dazu und ist eine genuine Aufgabe der Presse. Der Ekel und Abscheu, der hier in den Kommentaren gegenüber Bodes Position formuliert wird - also eben gerade keine Sachargumente, die darf es natürlich gerne geben - scheint mir brandgefährlich.
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Was den Ausbau des Öffentlichen Nahverkehrs angeht, gebe ich der Autorin recht. Die Überprüfung der Fahrtauglichkeit halte ich dennoch dringend für geboten und keineswegs für diskriminierend. Dänemark macht es seit Jahren.
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Ich gehe sonst nicht zu Promi-Beerdigungen. Aber ihm würde ich gerne die letzte Ehre erweisen.
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Mich würde ja die Position dieser Pflegerin zu von Arnims Buch interessieren, also der Frau, die diesen Mann tatsächlich gepflegt hat.
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Wir exerzieren das jetzt seit vier oder fünf Jahren mit wechselnden Pflegekräften im Haushalt meiner Schwiegereltern durch, die erst die Schwiegermutter, jetzt nach deren Tod den Schwiegervater betreuen. Bei beiden gibt es null Verständnis dafür, dass es Arbeitszeit ist, wenn die betreffende Pflegekraft mit ihnen isst (und dabei für sie Brote schmiert und Getränke nachschenkt) oder mit ihnen im Wohnzimmer sitzt (und natürlich jederzeit bereit ist, aufzuspringen, um irgendwas zu holen). Es ist natürlich auch nicht hilfreich, dass in diesem Zusammenhang ja immerfort von "24-Stunden-Pflege" die Rede ist ... Aufgrund dieser und anderer Erfahrungen bin ich jedenfalls mittlerweile der Ansicht, dass sich dieser Bereich nicht wirklich zufiredenstellend für beide Seiten regeln lässt. Und dass statt dieser Zu-Hause-Pflege gut ausgestattete und menschenfreundlich organisierte WGs oder Kleinheime für alte Leute mit ganz normal angestellten professionellen Pflegekräften in mehreren Schichten die bessere Lösung wären. Für unser Alter ist das zumindest die Lösung, die wir anstreben.
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Vielen Dank für diesen klugen Artikel! Die Quote war ja schon immer nicht mehr als der kleinste gemeinsame Nenner der unterschiedlichsten feministischen Fraktionen - und gleichzeitig das, was der mainstreamkompatible Gleichstellungsfeminismus durchsetzen konnte und wollte. Umso wichtiger ist es daran zzu erinnern, dass es mal politische Ziel gab, die über "mehr Frauen in Aufsichtsräte von Dax-Unternehmen" hinausgingen.
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"Aber bei MeToo-Recherchen geht es nicht darum, das voyeuristische Interesse des Publikums zu bedienen, obwohl das leider ein Nebeneffekt sein kann. Es geht darum, sicherzugehen, dass die Veröffentlichung von Vorwürfen gerechtfertigt ist. Dafür gibt es hohe Hürden, die bei der Namensnennung anfangen."
zum Beitrag"MeToo ist ein weites Spektrum. Es reicht von Vergewaltigungen wie im Fall Weinstein bis zu Compliance-Brüchen wie im Fall Reichelt, bei dem den Ergebnissen der Recherche nach alle Verhältnisse zu Mitarbeiterinnen einvernehmlich waren. Das zu unterscheiden ist wichtig. Außerdem gehört es zur Aufgabe von Journalismus, die Rolle der Frauen in ihrer Komplexität zu beschreiben. Sie sind nicht nur Opfer, sie können sich meistens aussuchen, mit wem sie schlafen und mit wem nicht."
Das war in der Berichterstattung der Vergangenheit leider beides nicht immer der Fall. Aber wenn es nun tatsächlich so läuft: go for it.
Kanuka
[Re]: War auch mein erster Impuls: Wer von Anfang an autofrei lebt, sucht dann eben auch sein Wochenendhaus entsprechend aus - muss aber dafür in der Regel auch mehr berappen. Bei uns im nördlichen Brandenburg funktioniert die Kombi Regionalexpress aus Berlin plus Bus/Rufbus sechsmal am Tag recht gut, alternativ habe ich jetzt gute Erfahrungen mit dem E-Bike gemacht, um die letzten 10 Kilometer vom Bahnhof zu überbrücken. Da ist das Problem eher, dass die Regionalexpresse Richtung Meckklenburger Seenplatte/Ostsee mittlerweile zu praktisch jeder Tages- und Jahreszeit rappelvoll sind und die DB es nicht schafft, nach dänischem Vorbild Fahrradabteileile zur Verfügung zu stellen, in denen die Räder nebeneinander statt voreinander stehen.
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[Re]: Das würde mich in der Tat auch freuen. Schließlich war es die Taz die mit diesen unsäglichen "Wie mir mein Taxifahrer neulich erzählte" und "Was ich mir so denke"-Kolumnen angefangen hat. Gerne wieder mehr Fakten und weniger Unterhaltung und Meinung.
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Seltsam schmallippiger Artikel. Schade, dass weder ausführlicher über die Vorwürfe berichtet wird, noch der offenbar bestehende enge Kontakt zu Shermin Langhoff geholfen hat, einen Kommentar vor ihr zu den Vorwürfen zu bekommen. Denn egal, ob anonym oder nicht, sie müsste doch sagen können, ob derlei "cholerische Ausbrüche, Beschimpfungen, mangelnde Wahrung körperlicher Distanz" vorgefallen sind oder nicht. Ich hoffe nicht, dass die taz hier mit zweierlei Maß misst.
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Vielleicht möchte Verdi sich auch mal für die Kolleg:innen, die für die Oberhaveler Verkehrsbetriebe fahren, starkmachen? Dort wurde der Vordereinstieg schon nach wenigen Wochen wiederaufgenommen, es gibt weder Folien noch andere Abdeckungen, und - angeblich aus Sicherheitsgründen - tragen die Fahrer:innen auch keine Masken. Dabei sind bei den Überlandfahrten die Distanzen länger, und die Busse halten deutlich seltener als im Berliner Stadtverkehr.
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Vielen Dank für diesen wohltuend differenzierten, ehrlichen Artikel! Es tut gut zu lesen, dass es anderen ähnlich geht und es manchmal einfach mehr Fragen als Antworten gibt.
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"Sie spielt mit den Kordeln, die auf Höhe ihrer Brustwarzen an dem Oberteil befestigt sind, legt ihrem Gegenüber die Hand auf den Oberschenkel und beugt sich zu ihm. 'Ich hab deinen Arsch schon abgecheckt', versucht sie ihn zu provozieren. Man könne sich doch mal zu zweit treffen, 'ich zeig dir mal was'. Dem jungen Mann ist die Irritation über das Angebot nur den Bruchteil einer Sekunde lang anzumerken."
zum Beitrag"Angebot", echt jetzt? Was wäre wohl los, wenn sich ein männlicher Rapper einer weiblichen Politikerin gegenüber so aufgeführt hätte?
Kanuka
[Re]: Yepp, ist mir auch aufgefallen. Ebenso die Frage, wie die preiswerten Wohnungen entstehen sollen, die gebraucht werden, wenn die Baukosten steigen.
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Waren wir da nicht schon mal weiter: dass Frauen selbst wehrhaft und anderen Frauen gegenüber solidarisch sind, dass sie keine männlichen Beschützer brauchen?
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Wenn einer den Dürresommer brauchte, um den Klimawandel als dringlich wahrzunehmen, ist es mit dem politischen Bewusstsein aber nicht so wahnsinnig weit her.
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"Einsamkeit kann man nicht mit Geld bekämpfen, sondern nur mit menschlicher Nähe." Das halte ich, speziell wenn es um Pflege geht, für eine gewagte These: Mehr Geld würde es ermöglichen, die Heime personell so auszustatten, dass mehr Zeit für persönliche Gespräche und Zuwendung wäre. Dasselbe gilt für die Arbeit der ambulanten Pflegedienste.
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[Re]: Das eine tun, das andere nicht lassen: In der Tat müsste mehr bezahlbarer Wohnraum gebaut werden, weshalb ich den Mietendeckel - anders als die mögliche Enteignung der großen Immobilienkonzerne - tatsächlich für den falschen Weg halte. (Ich weiß, dass Neubauten derzeit noch vom Mietendeckel ausgenommen sind. Aber aus Neubauten werden Altbauten, und das Vertrauen derjenigen, die solche Neubauten stemmen könnten, ist jetzt erst einmal perdu.)
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[Re]: Ich bin durchaus für die Vergesellschaftung und dafür, dass Wohnen nicht allein privatwirtschaftlichen Mechanismen unterliegt. Trotzdem ist das Beispiel Wien durchaus zwiespältig: gandios für alle, die eine solche Wohnung haben (und in der Regel nicht mehr verlassen), nicht weniger schwierig als in Berlin für alle, die von außen kommen oder - z. B. wegen Familienzuwachs - eine neue, größere Wohnung brauchen.
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[Re]: Danke für den Link, das klingt in der Tat deutlich differenzierter:
zum Beitrag"Wenn man überlegt, was zu tun ist, muss man sich als erstes klar machen, wie sich die 14,8 Millionen Hauskatzen in Deutschland aufteilen: Die „Stubentiger“ sind für die Vogelwelt harmlos. Freigänger, die dennoch ein zu Hause haben, jagen nur zum Zeitvertreib. Das größte Problem für die Vögel stellen verwilderte Hauskatzen dar. Sie sind gezwungen, ihren Nahrungsbedarf außer über menschliche Abfälle praktisch komplett durch die Jagd auf Kleintiere zu decken. Wenn es gelänge, die Bestände verwilderter Hauskatzen zu reduzieren, hätte man das Problem sicherlich auf ein erträgliches Maß verringert." (Lars Lachmann, Vogelexperte beim NABU)
Kanuka
Leider ist fast immer nur von BVG und S-Bahn oder von den Fernverkehrzügen die Rede - selten von den Regionalexpressen, mit denen viel Brandenburger:innen nach und von Berlin pendeln. Ich bin dort regelmäßig unterwegs, habe aber noch nie gesehen, dass Maskenmuffel dort kontrolliert oder gar sanktioniert werden. Vielleicht könnt ihr ja darüber mal berichten bzw. mal bei der DB anfragen, warum grade die treuesten Fahrgäste im Regen stehen gelassen werden.
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"Frauen sorgen beispielsweise verstärkt dafür, dass Führungspositionen in untergeordneteren Bereichen mit Frauen besetzt werden; dass zu Bewerbungsgesprächen genügend Frauen eingeladen und Mütter bei der Auswahl nicht benachteiligt werden."
zum BeitragGibt es dafür irgendeinen Beleg? Und wenn ja, tunsie das, weil sie Frauen sind - oder weil es sich für die Unternehmen rechnet?
Kanuka
[Re]: Sehr eindrucksvoll, danke!
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Völlig richtig. Aber wäre das mit dem Gesicht-geben nicht Sache von Journalist:innen?
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[Re]: - vollkommen klar, dass ich mich daran beteilige. Was ich nur sagen will: Es ist nicht so, dass ich mit dieser Wohnung nichts verdiene. Aber es ist auch nicht so, dass ich die ganz große Kohle mache. Wenn die Miete zwei, maximal drei Monate nicht kommt, dann wird Folgendes passieren: Ich werde mich gezwungen fühlen zu verkaufen. Es wird dann aber keiner mehr Wohnungen kaufen wollen, die Preise werden in den Keller gehen, jeder wird der erste sein wollen, der verkauft. Und kaufen wird? Genau: Die Deutsche Wohnen. Und die Vermietermonopole werden zunehmen, und wer diktiert die Bedingungen dort, wo Monopole herrschen? Richtig, das sind die Monopolisten.
Von daher nochmal die Frage: Muss ich Artikel wie diese als Drohung sehen? Oder kriegt ihr noch die Kurve und konzentriert euch auf die Großen?
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Für mich als Eigentümerin einer Wohnung, die ich vermietet habe, weil unser Sohn ausgezogen ist und wir sie zu zweit zu groß für uns fanden, finde ich, das klingt bedrohlich. Ist das die Idee dahinter? Denn einen Mietstreik von drei, vier Monaten, den die Deutsche Wohnen auf einer Backe absitzen wird, der wird mich in die Knie zwingen. Ich brauche das Geld aus der (Unter-Mietspiegel-)Miete, momentan, um den Kredit abzubezahlen, später als Ergänzung zu meiner Rente, die mickrig ausfallen wird. Klar, selbst schuld, ich hab halt eher wenig verdient, weil es mir wichtig war, keine Bullshit-Jobs machen zu wollen, weil ich lieber für Projekte gearbeitet habe, die die Welt zwar nicht durchgängig zu einem besseren Ort gemacht haben, sie aber auch nicht irgendwie schlechter gemacht haben. Gleichzeitig hab ich immer sparsam gelebt, weil ich wenig in Konzerte gegangen bin, ab und zu ins Kino oder Theater, aber vor allem hab ich viel gelesen und viele Filme gesehen. Was ich sagen will: Das Geld, das andere in Fernreisen oder Partys oder teuere Hobbys gesteckt haben, habe ich in diese Wohnung gesteckt. Ich mach damit keinen Reibach, weil ich einen ziemlich fetten Kredit abbezahle. Daneben zahle ich noch Wohngeld, und was da übrigbleibt, sind ungefähr 200 Euro. Manchmal hab ich Pech, dann geht ein Boiler kaputt, den muss ich dann natürlich bezahlen. Oder wenn die Hausgemeinschaft irgendwann beschließt, dass das Dach neu gemacht und die Fassade gestrichen werden soll. Wenn dafür nämlich keine ausreichende Rücklage besteht, müssen wir als Eigentümer das bezahlen, weil es ja Instandhaltung ist. Abhängig davon, wie groß die eigene Wohnung und wie groß das Haus ist, können das schonmal vierstellige Beträge sein. So hab ich schon mal ein Jahr lang mit meiner Wohnung überhaupt nichts verdient. Da wollte das Bezirksamt plötzlich überraschend mehrere 1000 Euro von mir, weil der Kiez aus dem Quartiersmanagement rausfiel. Fand ich vollkommen ok: Die öffentliche Hand hat da investiert,
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[Re]: - vollkommen klar, dass ich mich daran beteilige. Was ich nur sagen will: Es ist nicht so, dass ich mit dieser Wohnung nichts verdiene. Aber es ist auch nicht so, dass ich die ganz große Kohle mache. Wenn die Miete zwei, maximal drei Monate nicht kommt, dann wird Folgendes passieren: Ich werde mich gezwungen fühlen zu verkaufen. Es wird dann aber keiner mehr Wohnungen kaufen wollen, die Preise werden in den Keller gehen, jeder wird der erste sein wollen, der verkauft. Und kaufen wird? Genau: Die Deutsche Wohnen. Und die Vermietermonopole werden zunehmen, und wer diktiert die Bedingungen dort, wo Monopole herrschen? Richtig, das sind die Monopolisten.
Von daher nochmal die Frage: Muss ich Artikel wie diese als Drohung sehen? Oder kriegt ihr noch die Kurve und konzentriert euch auf die Großen?
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[Re]: Sie wissen aber schon, dass Kassandra recht hatte, mit ihren Warnungen?
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[Re]: Beides ist leider richtig. Neben der Opposition würde ich da allerdings auch Öffentlichkeit und Medien in der Pflicht sehen, die Regierung vor sich herzutreiben.
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Wäre es dann jetzt nicht an der Zeit, vonseiten aller, die sich der Idee der gleichen Chancen verpflichtet fühlen, die kostenlose Abgabe von FFP-2-Masken an alle zu fordern, die solche Masken - etwa für Fahrten im öffentlichen Nahverkehr - brauchen, sie sich aber nicht leisten können? Oder, wenn das nicht geht, zumindest die Hartz-IV-Sätze schnell und unbürokratisch entsprechend anzupassen?
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Zumindest was das nördliche Brandenburg betrifft, sind diese Verlautbarungen meiner Erfahrung nach reine Theorie: Bei der Oberhaveler Verkehrsgesellschaft, in deren Auftrag hier private Busunternehmen fahren, müssen die Fahrer während der Fahrt keine Masken tragen - angeblich aus Sicherheitsgründen. Faktisch tragen sie auch zum Kassieren (wenn sie eigentlich müssten) keine Masken, entsprechend gering ist die Bereitschaft der Fahrgäste. Viele marschieren gleich ohne Maske am Fahrer vorbei, andere ziehen sich rasch ihr T-Shirt hoch, und der überwiegende Teil des Rests entfernt die Maske spätestens am Sitzplatz. Reaktion: keine.
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[Re]: Seit wann ist die Position der oder des Sprechenden eine Rechtfertigung für menschenfeindliche oder beleidigende Äußerungen? Dürfen sich dann auch dauerarbeitslose Brandenburger Dorfnazis auf ihre Stellung als "Randdeutsche" berufen, wenn sie menschenfeindliche Slogans brüllen oder gegen Geflüchtete pöbeln?
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[Re]: Vielen Dank für die differenzierte Darstellung. Und noch etwas scheint mir an Yaghoobifarahs Darstellung für den Presserat scheinheilig. In ihrer Kolumne hieß es ja explizit: „Spontan fällt mir nur eine geeignete Option ein: die Mülldeponie. Nicht als Müllmenschen mit Schlüsseln zu Häusern, sondern auf der Halde, wo sie wirklich nur von Abfall umgeben sind. Unter ihresgleichen fühlen sie sich bestimmt auch selber am wohlsten.“ Wenn mit "unter ihresgleichen" nun plötzlich nicht der Müll, sondern die Kolleg_innen gemeint sein sollen, in Abgrenzung von "Menschen oder Tieren, die unter einem Machtmissbrauch leiden könnten", dann sind andere Polizist_innen keine Menschen, die unter Machtmissbrauch leiden können? Was meint Yaghoobifarah wohl, welchen Stand kritische Polizist_innen in ihren Abteilungen haben?
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Schade, dass der kluge Aufschlag von Stefan Reinecke hier so wenig Resonanz gefunden hat. Um nur ein Beispiel zu nennen: Reinecke geht in seinem Text mitnichten davon aus, er - oder irgendein_e Autor_in der Welt - sei "objektiv und identitätslos". Vielmehr beklagt er, dass die Kategorie der Klasse von Hengameh Yaghoobifarah eben nicht umfassend mitreflektiert wird - und damit die Position, aus der heraus argumentiert wird. Wenn aber hier gerade nicht "von unten nach oben", sondern auch von "oben nach unten", nämlich aus der Position der sprachmächtigen Akedemiker_in geschrieben wird, handelt es sich auch nicht um Satire. So übel ich es finde, dass Seehofer jetzt Strafanzeige erstatten will: Hengameh Yaghoobifarah hätte ich eine Redakteurin gewünscht, die den Mut gehabt hätte, diesen Text nicht zu drucken.
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Danke an Stefan Reinecke für die deutlichen Worte. Wenn das - idealerweise in der Taz und in der Gesellschaft - zu einer kritischen Reflexion der Grenzen von Identitätspolitik führen würde, wäre der unsägliche Text von Hengameh Yaghoobifarah am Ende doch noch zu etwas gut gewesen.
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Was für eine wachsweiche Erwiderung vonseiten der Chefredaktion. Hätte nicht wenigstens Bettina Gaus klar Stellung bezogen (taz.de/!5691619/), man könnte an der Taz verzweifeln.
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"Bye-bye Ebola, hallo Corona"? Hält das eigentlich irgendjemand, der noch alle fünf Sinne beieinander hat, für eine angemessene Überschrift? Oder guckt da einfach niemand mehr drüber?
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Vielen Dank für dieses kluge Interview und an Bernd Wagner für seine Arbeit und sein Durchhaltevermögen!
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Liebe Taz, könntet ihr bitte der Vollständigkeit halber erwähnen, dass es beim Mietendeckel keineswegs nur darum geht, dass die derzeit gültige Miete für fünf Jahre eingefroren wird? Sondern unter anderem darum, dass Quadratermeter-Preise festgeschrieben werden, die deutlich unter dem liegen, was nach dem derzeitig gültigen Mietspiegel absolut legal ist? Dass also im Nachhinein Dinge für unrechtmäßig erklärt werden, die vorher vereinbart wurden? Das ist es nämlich, was bei vielen Kleinvermieter*innen einen wirklich miesen Geschmack hinterlässt.
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"Kein Wunder, dass sich der Aufschrei der liberalen Linken aufgrund der neuen Vorwürfe gegen den wichtigsten Zeugen gegen Trump in Grenzen hält."
zum BeitragKein Wunder? Das hieße dann aber, dass "die liberale Linke" das Thema sexuelle Gewalt funktionalisiert und ein rein taktisches Verhältnis dazu hat. Und ich dachte immer, Gewalt ist Gewalt und ein Übergriff ist ein Übergriff und den Betroffenen ist zu glauben ... War das nicht bisher immer Linie der Taz?
Kanuka
Schöner Text, ging mir auch oft so. Seitdem hab ich immer Kleingeld in der Tasche, damit wenigstens das Argument mit dem Portemonnaie-Rauskramen-Müssen nicht mehr zieht. Trotzdem bleibt natürlich die Frage, gibt man denen was, die es am nötigsten haben, oder denen, die einem sympathisch sind. Und lieber weniger größere Beträge oder lieber viele kleine? Es wäre einfacher, wenn mehr Leute spenden würden - auch wenn Spenden natürlich das strukturelle Problem nicht lösen wird, schon klar. Dass - wie im Text - meist diejenigen, die es sich leisten könnten, nix geben und oft auch noch nachtreten müssen, habe ich auch schon öfter beobachtet. Aber umgekehrt ist es ein schönes Gefühl, sich mit denen stumm zu verständigen, die sich auch nicht wegducken. Schade, dass es so wenige sind. Und klar, man kann nicht immer etwas geben, bei vielen ist das Geld am Monatsende ja selbst knapp. Aber die Agressivität, die den Bettelnden oft entgegenschlägt (und die viel mit eigenen Abstiegsängsten zu tun hat) ist erschreckend.
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Meine Güte, ist es wirklich so schwer zu verstehen? Das Problematische an diesem Mietendeckel ist, dass die Bedingungen für alle, die vermieten, damit nicht länger verlässlich sind. Wer garantiert den Betroffenen denn, dass in fünf Jahren nicht ein neuer Mietendeckel verabschiedet wird, der dann auch für ehemalige Neubauten gilt? Anders gefragt: Würden Sie es akzeptieren, wenn die taz Ihr Gehalt für fünf Jahre auf die Höhe von 2013 zurücksetzt? Und hätten Sie dann noch das Vertrauen, dass das die einzige Kürzung bleiben wird? Von daher ist das Verhalten der Genossenschaften konsequent und keine "erbärmliche Kampagne".
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[Re]: "Wie wäre es mit Wohneigentum in Staatshand - als Geldanlage für die Rentenversicherungen - mit klaren gemeinnützigen Regeln und nicht als GmbH der Gemeinden."
zum BeitragKlar wäre das besser. Aber was machen wir bis dahin? Wenn sich alle Kleinvermieter zurückziehen und das Thema alleine den großen Fonds überlassen, dann wird alles besser?
Kanuka
[Re]: "wer Wohneigentum erwirbt, macht dies nicht aus christlicher Nächstenliebe. Er will an der Not anderer verdienen. Möglichst viel."
zum BeitragNö, stimmt nicht. Vielleicht will er oder sie als Freiberufler/in auch einfach privat fürs Alter vorsorgen, ohne die Bordellreisen von irgendwelchen Versicherungsheinis mitzufinanzieren, und dabei - durchaus im allgemeinen Interesse - ein Haus als Mietshaus erhalten. Möglichst viel verdient man, wenn man die Chose in Eigentumswohnungen umwandelt und die einzeln verkauft. Da lässt sich die ursprüngliche Kaufsumme schnell vervier- oder verfünffachen. Mit der Vermietung zu Mietspiegelpreisen und einer ordentlichen Instandhaltung hält sich der Reibach, den man mit der Vermietung macht, in durchaus überschaubaren Grenzen.
Kanuka
Danke für diesen Kommentar. Wer sich informieren möchte, was es bedeutet, Vermieter eines Mietshauses zu sein, dem empfehle ich das geniale Radiofeature "Kleinvermieter am Wohnungsmarkt - Die Last der Immobilie" von Rosemarie Mieder und Gislinde Schwarz. Lief im Deutschlandfunk und lässt sich im Netz abrufen.
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Es sind natürlich Handball- und keine Hockeytore. Unverständlich finde ich auch, wieso der Beitrag im Berlinteil und nicht in den Leibesübungen erscheint. Wer sich selbst ein Bild machen will, die Partie Deutschland - Rumänien lässt sich hier noch mal ansehen: https://www.euro2017.berlin/de/.
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Mich hätte interessiert, was Thomas Fischer als Richter am BGH (und auch vorher als Jurist) erreicht hat. An welchen Entscheidungen hatte er teil, wie hat er die Rechtsprechung in diesem Land beeinflusst? Hätte das nicht in einen solchen Artikel zum Karriereende gehört? Eine positive oder negative Würdigung dessen, was einer erreicht hat?
Stattdessen ein paar zusammengeschusterte biografische Angaben, die man ausführlicher auf Wikipedia nachlesen kann. Dazu ein Haufen Häme – als hätte man als Richter nicht das Recht in eigener Sache zu klagen (viele Richterstellen sind unbesetzt, weil Bewerber klagen, die sich bei der Besetzung übergangen fühlen, und natürlich ist das ihr gutes Recht). Und wieder die aufgewärmten Vorwürfe in Sachen Eiermann-Villa. Was genau wird Fischer da eigentlich vorgeworfen: dass er einen – offenbar ja bestehenden – Mangel moniert hat? Oder dass er, nachdem er einen ordentlichen Preisnachlass bekam, die Villa behalten hat?
Und als würde das noch nicht reichen, werden die Leser/innen seiner Kolumne dann gleich noch mitdiffamiert. Nicht wegen Fischers liberaler Positionen und seiner intelligenten Kritik an einer Politik, die gesellschaftliche Probleme aus Kosten- und Imagegründen zunehmend über Strafrechtsverschärfungen zu lösen vorgibt, lesen sie angeblich, was Fischer schreibt. Sondern „wohl vor allem“ wegen Begriffen wie „Wichsvorlage“, „Pimmel“, und „Nach-vorne-Ficken“. Woher der Autor seine Weisheit hat? Unklar.
Es gab Zeiten, da hätte einer wie Fischer wohl für die taz geschrieben. Dass das heute anders ist, gereicht der taz nun wirklich nicht zur Ehre.
zum BeitragKanuka
Das Problem ist doch: Ein zweieinhalbstündiges Interview auf eine taz-Doppelseite "zusammenzuschnurren", wie hier so nett beschrieben, bedeutet mindestens, es dramatisch einzukürzen. (Oft genug bedeutet es deutlich mehr: Wer sich dafür interessiert, dem sei Manfred Krieners Text „Auf den Hund gekommen“ empfohlen, der 2003 in der taz erschien und hier im Archiv nachzulesen ist.) Bei einem zweieinhalbstündigen Interview und einer Doppelseite wurde vermutlich um rund 70-80 % gekürzt. Und natürlich soll das, was übrig bleibt, aus redaktioneller Sicht möglichst peppig und provokativ sein, damit sich der Aufwand gelohnt hat. Deshalb kann ein Interview, das nur 20, 30 oder 50 % dessen enthält, was jemand gesagt hat, zweifellos tendenziös sein, auch wenn es nur aus dessen "eigenen Worten" besteht: weil der Kontext fehlt, weil die Auswahl dessen, was zitiert wird, eben nicht beim Interviewten, sondern bei der Autorin liegt. (Genau deshalb ja die Möglichkeit der Autorisierung: um die Antworten, mit denen der oder die Betreffende nach der Publikation immerhin öffentlich identifiziert wird, ggf. so ändern zu können, dass sie dem entsprechen, was man tatsächlich gesagt hätte, wenn man nur drei oder vier Sätze hätte sagen dürfen.)
Dass die taz ein solches Interview dann nicht druckt, ist ihr gutes Recht. Dass sie einen offenen Brief nutzt, um dem Interviewten ordentlich Dreck hinterherzuschmeißen - Gerüchte über nicht bezahlte Hausraten inklusive - hat einen ganz üblen Beigeschmack.
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Ich denke nicht, dass Sie eine "normale" Geburt hatten, sondern eine, bei der die Wehen durch die Gabe eines entsprechenden Mittels künstlich verstärkt wurden. Dass solche Wehen sehr viel schmerzhafter sind als natürliche, war schon vor 25 Jahren, als ich ein Kind bekam, kein Geheimnis. Verstehen Sie mich nicht falsch: Es kann gut sein, dass die Gabe dieses Wehemnittels in Ihrem Fall nötig war. Eine natürliche Geburt war es aber in dem Fall nicht mehr, und es wäre falsch, wenn alle schwangeren Frauen, die Ihren Bericht lesen, sich jetzt schreckliche Sorgen machen würden: Eine Geburt ist harte Arbeit, sie verursacht auch Schmerzen. Aber einen solchen Horror wie Sie erleben die wenigsten Frauen dabei.
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