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Corona-Äußerungen von Boris PalmerDer Tübinger Geisterfahrer

Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer hat die Grünen mit Äußerungen über Alte und Kranke erneut blamiert. Diesmal könnte es Konsequenzen haben.

Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer Foto: Christoph Soeder/dpa

Berlin taz | Bei den Grünen wächst die Empörung über Boris Palmer. Nachdem zahlreiche Parteimitglieder in einem offenen Brief den Parteiausschluss gefordert haben, geht nun die Grünen-Spitze deutlich auf Distanz zu dem Tübinger Oberbürgermeister. Die Partei werde Palmer bei einer erneuten Kandidatur und bei weiteren politischen Tätigkeiten nicht mehr unterstützen, sagte Annalena Baerbock am Montag in Berlin nach einer Videokonferenz des Parteivorstands.

Bereits am Sonntagabend hatte ihr Co-Vorsitzender Robert Habeck klare Kante gezeigt. Er habe gehofft, Palmer sehe ein, dass seine Äußerung über die Lebensaussichten älterer Menschen falsch und herzlos gewesen sei. „Aber nachdem er heute nachgelegt hat, muss ich sagen, dass meine Geduld wirklich erschöpft ist“, sagte Habeck in der ARD-Sendung „Anne Will“. „Das schadet inzwischen der Debatte weit über das parteischädigende Verhalten hinaus.“

Auslöser der aktuellen Aufregung um Palmer ist ein Satz, mit dem er vor rund einer Woche im Sat.1-Frühstücksfernsehen die derzeitigen Corona-Maßnahmen kritisiert hatte: „Ich sag es Ihnen mal ganz brutal: Wir retten in Deutschland möglicherweise Menschen, die in einem halben Jahr sowieso tot wären – aufgrund ihres Alters und ihrer Vorerkrankungen.“

Inzwischen hat sich der 47-jährige Kommunalpolitiker zwar für seine Wortwahl entschuldigt. Aber an seiner grundsätzlichen Haltung hat sich nichts geändert. Sein zentrales Ziel ist die weitgehende Aufhebung der coronabedingten Einschränkungen des gesellschaftlichen und vor allem des wirtschaftlichen Lebens. Darauf richtet er seine gesamte Argumentation aus, wozu dann auch weiterhin „Berechnungen“ gehören, wie viele Lebensjahre Corona-tote theoretisch überhaupt verlieren. Solche Rechnungen legte er am Sonntag auf Facebook vor, was abends wiederum Robert Habeck zu seiner deutlichen Kritik an Palmer bewegt haben dürfte.

„Propaganda gegen Schwächere“ wird Palmer vorgeworfen

In einem von dem früheren Berliner Bundestagsabgeordneten Özcan Mutlu initiierten offenen Brief werfen mehr als einhundert Parteimitglieder dem Tübinger Bürgermeister vor, er vertrete menschenfeindliche und menschenverachtende Vorstellungen – und zwar zum wiederholten Male.

„Auch seine wiederholten Eskapaden und parteischädigenden Äußerungen in den Themen Migration und Integration, seine Sicht auf Geflüchtete oder die Verharmlosung von Rassismus“ zeigten deutlich, dass die grüne Partei „längst nicht mehr seine politische Heimat ist“. Mit seinen Äußerungen spalte Palmer die Gesellschaft, simplifiziere gesellschaftliche Probleme und betreibe „immer wieder Propaganda gegen Schwächere“.

Dabei sei es „unerheblich, dass er sich nach seinen parteischädigenden und teilweise menschenfeindlichen Äußerungen, immer wieder als missverstanden verteidigt oder sich zum Schein entschuldigt, wenn der Druck zu groß wird“. So wie das jetzt auch im aktuellen Fall wieder geschehen sei.

„Fakt ist, er ist unbelehrbar und genießt anscheinend den Medienrummel, den er mit seinem parteischädigenden Handeln immer wieder provoziert“, heißt es in dem Schreiben, das unter anderem die Bundestagsabgeordnete Canan Bayram, die Europaabgeordnete Katrin Langensiepen und die Thüringer Landtagsfraktionsvorsitzende Astrid Rothe-Beinlich unterschrieben haben

Tübinger Grüne ziehen Konsequenzen

Adressiert ist der offene Brief an den baden-württembergischen Landes- und an den Tübinger Kreisvorstand der Grünen. Sie sollten alle politischen und rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen, „um diesen politischen Geisterfahrer alsbald aufzuhalten“. Die Unterzeichner:innen halten ein Parteiordnungsverfahren oder auch -ausschlussverfahren für notwendig.

Auf die Frage, ob er eine solche Forderung unterstütze, antwortete der Grünen-Vorsitzende Habeck am Sonntag vorsichtig: „Wir werden uns mit solchen Fragen beschäftigen.“ Das hat einen einfachen Grund: Nicht nur bei anderen Parteien – siehe den immer noch nicht endgültig entschiedenen Fall des SPD-Mitglieds Thilo Sarrazin – ist der Ausschluss eines Mitglieds kein einfaches Unterfangen. Auch bei den Grünen könnte ein solches Verfahren lange dauern – mit höchst ungewissen Ausgang.

Zudem sind die Möglichkeiten des grünen Bundesvorstands, gegen Palmer vorzugehen, äußerst beschränkt. Die Einleitung eines Ausschlussverfahren gehört nicht dazu. Das sieht die Bundessatzung nicht vor. Laut der Satzung der baden-württembergischen Grünen kann ein Parteiausschluss von der zuständigen Kreisschiedskommission „nur auf Antrag des Vorstandes oder des höchsten Organs einer Gliederung, der das Mitglied angehört, ausgesprochen werden“. Das sind im Fall Palmer die Grünen in Tübingen.

Doch es ist höchst zweifelhaft, ob der Grünen-Vorstand in der Universitätsstadt zu einem solchen Wagnis bereit wäre. Immerhin amtiert Palmer seit 2007 hier als Oberbürgermeister, 2014 wurde er mit 61,7 Prozent der Stimmen im ersten Wahlgang wiedergewählt. Bislang beließen es die Tübinger Grünen denn auch lieber dabei, sich in schöner Regelmäßigkeit von seinen fragwürdigen Äußerungen zu distanzieren – so wie auch diesmal wieder. Das war’s dann aber auch stets gewesen. Bis zum nächsten Empörungssturm.

Nur mit Unterstützung bei der kommenden OB-Wahl kann Palmer wohl auch bei den Tübinger Grünen nicht mehr rechnen. „Ich bin ein Freund von Boris Palmer, aber es kann nicht sein, dass er 2022 noch einmal für die Grünen antritt“, sagte Grünen-Fraktionschef im Tübinger Gemeinderat, Christoph Joachim, am Montag dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Er werde empfehlen, Palmer nicht mehr zu nominieren. Ob Palmer dann ohne grüne Unterstützung kandidiere, sei seine Entscheidung, fügte Joachim hinzu.

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148 Kommentare

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  • Bruno , Moderator

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  • Ganz Unrecht hat er meiner Meinung nach nicht. Der einzige Pathologe, der gegen den Rat des RKI Coronatote obduziert hat, kam zum Schluß, dass am Ende des Jahres die Sterblichkeit wieder ausgeglichen sein wird, da die Toten schwere Erkrankungen hatten. Auch einige jüngere waren dabei, die von von ihren Krankheiten zum Teil noch nicht wussten. Ob es stimmt werden wir sehen. Die Grünen sollten also noch ein halbes Jahr warten.

  • Palmers Vorschläge zum speziellen Schutz haben offensichtlich keinen Nachhall gefunden.

    50 Infizierte pro 100.000 und Woche sind jetzt offiziell drinne. taz.de/Weitgehende...bb_message_3954975

    Bei einer Todesrate von aktuell 6900 auf 167000 gemeldete Infizierte in De (ca. 4%) nimmt man also maximal 16.000 Tote (pro Woche) bei 80.000.000 in Kauf um die Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen.

  • 8G
    85198 (Profil gelöscht)

    "Diesmal könnte es Konsequenzen haben."

    Werte taz, wie wäre es, wenn es diesmal auch Konsequenzen für einen Redakteur geben würde, der Palmer als Verdienst für sein aufopferndes Verhalten im Dienste der Volkswirtschaft das Berliner Oberbürgermeisteramt angedeihen lassen will.

  • Also ich kann nicht erkennen, dass es um den Schutz von Risikogruppen ging oder geht, sondern es ging von Anfang an darum, eine Überlastung des Gesundheitssystems zu vermeiden. Das wurde bei der Einführung der Maßnahmen durch Merkel, Spahn & Co immer wiederholt. Insofern ist Palmers Aussage Blödsinn und ohnehin menschenfeindlich und verächtlich.

    • @Jossi Blum:

      LoL, es ging ihrer Ansicht nur darum, dass die Angestellten im Gesundheitswesen nicht überlastet werden?

  • Es wäre schön, wenn man die verlorenen Lebensjahre so einfach berechnen könnte. Leider hat die Untersuchung in Gangelt ergeben, dass alle bisherigen Statistiken falsch, da zu unsicher sind. Ist Corona zu Ende, werden wir die wirklichen Zahlen für die "Übersterblichkeit" gewinnen. Ich tippe mal auf durchschnittlich wenige Tage durchschittlichen Lebenszeitverlust pro Infiziertem, keine Jahre.



    Zur Zeit kann man im deutschen Durcheinander keiner Zahl trauen. Streecks Gangelt Untersuchung beruhte vor allem auf dem zuverlässigen Postivtest und lieferte zwar keine sichere Zahl zur Dunkelziffer, bewies aber, dass alle anderen Schätzungen völlig daneben lagen. Wir müssen umdenken

    • @Bernd Schlüter:

      Sie irren sich mit 'den wenigen Tagen' Aus der Berner Zeitung: "Mehr als vier Lebensjahre sind es laut einer Schätzung von Avenir Suisse. Auch mit Krankheit lässt es sich in einem reichen Land gut leben, wenn kein Virus dazwischenkommt." Außerdem gehören wohl an die 30% der Menschen hier zu den sogenannten Gefährdeten - das ist nun nicht gerade eine Minderheit.

  • Palmer ist super aufgehoben bei den Grünen. Das ist nur deren Show, jetzt Abgrenzung zu simulieren. Wie damals bei Sarrazin und der SPD, oder bei Schäuble und der CDU. Da hauen Trolle, die vor Ego kaum gehen können, in regelmäßigen Abständen auf den Putz. Sie haben eine wichtige Funktion in ihrem Zusammenhang, so kann ihr Verein ausloten, was akzeptiert wird und signalisieren, dass er ein breites Meinungsspektrum abdeckt. Und sie selber fühlen sich sicher auch ganz großartig.

    • @uvw:

      Absoluter Quatsch. Es ist vielmehr so, dass Parteien eben auch Idioten unter ihren Mitgliedern haben.



      Abgesehen davon ist es ja völlig abstrus ein politisches Schwergewicht wie Schäuble mit dem OB einer 90tausend Seelen Stadt in BW zu vergleichen.

    • @uvw:

      So ist es!

  • "Als Fürsorge getarnte Niedertracht".

    Bin kein Fan von Markus Lanz, aber besser kann man das Ansinnen Palmers, was die Älteren anbetrifft, nicht auf den Punkt bringen.

  • Die Aussage das "gerettet" wird wer in 1/2 Jahr eh tot wäre, ist Blödsinn. Wer ist schon Hellseher hier? Ich meine: richtig ist das alte Menschen sterben, meistens an Krankheiten. Auch das Menschen mit Vorerkrankungen, hier mit sogenannten Zivilisationskrankheiten wie Lunge, Kreislauf usw., schneller sterben bei Krankheitswellen. Richtig ist auch das es ethisch fragwürdig ist Menschen jenseits der 70 intensivmedizinisch zu betreuen, nur weil es möglich ist. Ob man das Rettung nennen darf, ist auch unter Fachleuten sehr strittig. Man betreute und operierte vor Corona auch nicht unabhängig vom Alter. Schwierig ist für mich eher eine neoliberale Geisteshaltung die durchscheint, so etwa nach "Schöne Neue Welt"... Von Seite der idealisierten Grünen hätte ich mir eher gewünscht eine Darstellung der positiven Erfahrungen, so mit weniger Flugzeugen am blauen Himmel, weniger Verkehr auf der Strasse, klarerer Luft und mit mehr Zeit und Ruhe im Alltag. Was wir, und wie, jenseits der Welt des kompensatorischen Konsums und Massentourismus, der Pseudoaktivität, zukünftig gestalten können... Aber gut, Grüne sind halt doch Ökokapitalisten, lieber die bioland-Birne aus Neuseeland als die Birne aus dem eigenen Garten, weil da gibts keine fair-trade App für...

  • Nochmal auf der Zunge zergehen lassen: Sie behaupten tatsächlich, Sarrazin mache sich Sorgen darüber, das Millionen in der Dritten Welt aufgrund von Ernährungsengpässen wegen Corona verhungern? Kommt das von RT-Deutsch?

    • @Rudolf Fissner:

      Na ja, Plamer ist nun mal homophob und rassistisch, warum blenden Sie dies vollständig aus?

      www.queer.de/schla...gwort=Boris+Palmer

      taz.de/Kolumne-Macht/!5587501/

      www.faz.net/aktuel...-vor-16165618.html

      • @Hannah Remark:

        Warum wollen Sie die Berücksichtigung von Hungertoten in der dritten Welt auf Teufel komm raus als Rassismus abheften?

        Warum ignorieren Sie die Hungertoten und das Spiel rechter und pseudolinker Populisten, die den Grünen das Meme rassistischer Omimörder anhängen wollen?

        Machen Pseudolinke das alles nur weil die Politik der so geliebten Frau Wagenknechts bis hin in Antifakreisen als rassistisch gebrandmarkt wurde?

        • @Rudolf Fissner:

          Ah ja, Sie halten also bspw. die deutlichen Kritiker von Palmer, nämlich Claudia Roth und Robert Habeck, für pseudolinke Populisten. Okay, da werden Ihnen einige wohl zustimmen. Ich allerdings in diesem Fall nicht.

  • Bei der Reaktion auf den Satz von H. Palmer frage ich mich, wer sich das gesamte Interview auf SAT1 angesehen hat. Aus meiner Sicht hat er - die Wortwahl ausgenommen - nichts anderes gesagt, als schon im taz - Interview vom 5. 4. 2020. Dort hatte er richtig festgestellt, "dass das Durchschnittsalter der Menschen, die in Europa mit Corona sterben, etwa bei 80 Jahren liegt, also nur wenig niedriger als das normale Sterbealter". Keine Rede davon war, dass man diesen Menschen die medizinische Hilfe verweigern soll. Wie er sich einen verantwortungsvollen Umgang mit der Pandemie vorstellt, hat er überzeugend dargestellt.



    Aus meiner Sicht ein von den Medien, incl. taz aus dem Zusammenhang gerissenes Zitat, Steilvorlage für die Empörungskultur seiner "Parteifreunde" aus Berlin und anderswo. Im Unterschied zu jenen hat Palmer ein Mandat und steht somit in der Verantwortung für seine Stadt. Ich frage mich, ob Menschen wie Fr. Baerbrock oder H. Habeck falls jemals in politischer Verantwortung, realen Gegebenheiten Rechnung tragen wollen. Aus der gesinnungsethischen Wohlfühlzone heraus möchte ich nicht jedenfalls regiert werden.



    Schwach auch die peinliche Absetzung von H. Habeck bei Anne Will. Man muss das Zitat wahrlich nicht verteidigen, aber innerparteiliche Kontroversen müssen gerade bei den Grünen ausgehalten werden. Nach Erfahrungen wie z.B. mit der Veggie Day Kampagne, sollten die Grünen eigentlich wissen, wie man mit derartigem Shitstorm umgeht.



    Dass hier auch Nazivergleiche gezogen werden, passt zwar nicht zur Netiquette, kann aber mit Bildungsferne erklärt werden.

  • Die Grünen retten alles und jeden der nicht bei drei auf dem Baum ist. Da kann doch ein Palmer nicht daherkommen und nicht retten.

  • Seien wir doch mal realistisch. Welche Alternative haben wir denn ?



    Ein permanenter Lockdown ist wirtschaftlich nicht zu stemmen. Am Ende wird gar keine Wahl bleiben, als die Coronatoten zu akzeptieren, solange das Gesundheitssystem die Lage händeln kann. Wir werden lernen mit dem Virus zu leben. Früher sind die Menschen auch an Infektionskrankheiten gestorben. Es ist leicht sich zu empören und die Realität auszublenden. Aber spätestens in einem Jahr werden wir die Realität anerkennen und die zusätzlichen Toten verdrängen. Im Ergebnis wird Palmer recht behalten. Nur ist das gerade nicht populär das auch so zu formulieren. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und die Geschichte lehrt, dass der Mensch zu ganz anderen Verdrängungsleistungen fähig ist, insbesondere wenn ökonomische Motive involviert sind.

    • @Mr X:

      Es geht darum WIE Boris Palmer formuliert.



      Es ist jedem halbwegs intelligenten Menschen klar, dass es weiterhin Tote geben wird und dass diese Zahlen sich auch wieder erhöhen könnten im Zuge weiterer Lockerungen.



      Es gibt hier keine wirklich "gute" Lösung.



      Aber nahezulegen, dass es sich ab einem bestimmten Alter nicht mehr lohnt, sich für die Erhaltung eines Lebens überhaupt noch einzusetzen, ist einfach nur widerlich.



      Ab Achtzig hat man laut Palmer gefälligst keine Erwartungen an die Rücksichtnahme Gesellschaft mehr zu haben.

      • @cazzimma:

        hat er ja nicht getan. Es ging nicht um verweigerte Behandlung, sondern um einen bundesweiten Lockdown zum Schutz vor eventueller Ansteckung von Personen in Risikogruppen. Toll wie da wieder etws reininterprätiet wurde.

    • @Mr X:

      Man könnte mehr für Risikogruppen machen, so dass diese nicht darauf angewiesen sind, sich in die Hölle des Löwen zu begeben (Einkaufen z.B.), Man kann spezielle Einkaufsfenster nur für Risikogruppen einrichten. Man kann kostenlose Lebensmittel verteilen. Ideen gibt es da viele, z.B. in Tübingen: www.tuebingen.de/28338.html

      • @Rudolf Fissner:

        "Höhle des Löwen" heißt das.

      • @Rudolf Fissner:

        Wenn aber die 'Risikogruppe' aus 30% der Bevölkerung besteht und somit gar keine richtige Minderheit ist? Das sieht man doch jetzt schon, dass Schulen Probleme haben, weil zu viele Lehrer dieser 'Risikogruppe' angehören. Mich erinnert diese Diskussion an eine 'Sündenbocksuche', wie sie auch in einer uns allen verhassten Partei gang und gäbe ist.

        • @resto:

          8% der Lehrer snd ü60. Und die fallen für den Unterricht nicht weg, weil sie, wie auch andere Risikogruppen unter den Lehrern z.B. für den Unterricht über das Internet zur verfügung stehen. Mit ein wenig Organisation und Willen ist da 100% Unterricht möglich.



          Bei einer luftigen Bestuhlung der Klassenräume werden solche parallel laufenden Konzepte ehnotwendig.

  • Was soll daran falsch sein, wenn Boris Palmer sagt, dass hauptsächlich Ältere, wie ich, in die Todesstatistik eingehen? Dazu noch Vorerkrankte?



    Vielleicht war die Art, wie er es vorbrachte, nicht "grün" genug?



    Obwohl ich nicht krank bin, bemerke ich, dass ich nicht mehr die gleiche Widerstandsfähigkeit besitze wie mit 20 und den größten Teil des Lebens hinter mir habe. Nein, das akzeptiere ich und sehe keinesfalls die mir verbleibenden Lebensjahre als wertvoller an als die von Jüngeren.

    • @Bernd Schlüter:

      Palmer hat das aber nicht so gesagt, sondern durch die Blume gesagt, lohnt nicht, Menschen zu schützen oder retten, die sowieso bald sterben. Ob er Eltern oder noch Großeltern hat? Für mich ist es ziemlich gefühlskalt und inhuman, was er da sagte. Und was heißt, dass Ihre Ihnen verbleibenden Lebensjahre keinesfalls wertvoller sind als die von Jüngeren? Ob Lebensjahre "wertvoll" sind, hängt davon ab, was man aus ihnen für sich und andere macht. Und das hat nichts mit Alter zu tun. Allerdings schätzt man das Leben als wertvoller ein, umso älter man wird.

      • @Jossi Blum:

        Die Wortwahl "wertvolle Lebensjahre" ist tatsächlich ein wenig ungenau finde ich. Besser als "Lebensjahre" wäre einfach "Leben".



        Und nein, nur weil man alt ist, ist man kein unwertes Leben! Aber zumindest nach meiner Moralvorstellung hat der Alte eine Verantwortung für den Jungen.



        Um es auf etwas Greifbares herunter zubrechen: Ich würde von Eltern in Notsituationen erwarten, dass sie ihr Leben für ihre Kinder riskieren. Umgekehrt nicht!

        Ehe mir jemand das Wort im Munde umdreht, wie es schon oft hier vorgekommen ist: Ich bin kein Unmensch, ich mag nur gern Gedankenspiele bis zu Ende denken.

        In der derzeitigen Situation allerdings sehe auch ich die Dinge nicht so dramatisch wie Herr Palmer. Aber auch seine Meinung ist nicht abscheulich unmenschlich, auch wenn viele Kommentatoren das offenbar so sehen.

        Ich würde ihn zumindest ungeschickt nennen. Aber das (und vieles mehr noch) habe ich auch im Wahlkampf über Trump gesagt...

      • @Jossi Blum:

        Wenn Sie durch die Blume sagen, dann ist das Ihre Interprätation. Es geht auch nicht um Verweigerung von Behandlung, sondern um einen generellen Lockdown um zu vermeiden, dass jemand aus einer Risikogruppe erkrankt.

    • @Bernd Schlüter:

      Palmer sagt ja wesentlich mehr als diese Tatsache, die jedem wohlbekannt ist.

      Er legt nahe, dass der Gesundheitschutz für Menschen eines bestimmten Alters zu vernachlässigen ist, da er sich quasi nicht mehr richtig lohnt.

      Und das ist zutiefst menschenverachtend.

      • @cazzimma:

        Es geht um die "Rettung" durch einen allgemeinen Lockdown, und nicht um Behandlung. Von nicht lohnen hat er nicht gesprochen

        • @Martin_25:

          Der Lockdown ist Teil des Gesundheitsschutzes.

  • 8G
    82286 (Profil gelöscht)

    Nochmal zum auf der Zunge zergehen lassen:



    "Wir retten in Deutschland möglicherweise Menschen, die in einem halben Jahr sowieso tot wären, aufgrund ihres Alters und ihrer Vorerkrankungen, aber die weltweiten Zerstörungen der Weltwirtschaft sorgen nach Einschätzung der UNO dafür, dass der daraus entstehende Armutsschock dieses Jahr eine Million Kinder zusätzlich das Leben kosten wird."



    Der Palmer ist so wenig GRÜNER wie Sarazin SOZIALDEMOKRAT.



    Ist das vielleicht der Grund, daß die GRÜNEN dem Palmer nicht folgen wollen?



    Also Kritik an den Grünen in diesem Zusammenhang? Seltsam.

    • @82286 (Profil gelöscht):

      Grün ist doch eh fast nur Öko-FDP.



      Links oder sozial sind die nicht. Haben ja auch Hartz IV mitbeschlossen. Mit 90% damals! Bei der SPD waren es 80%.

    • @82286 (Profil gelöscht):

      Ja lassen Sie es sich auf der Zunge zergehen. Da wird nicht von Behandlung gesprochen, sondern von Retten durch einen Lockdown, und durch Kontaktverbote etc.

  • Hat Wolfgang Schäuble neulich nicht Ähnliches geäußert und erhielt viel Zustimmung? Muss der jetzt auch raus aus der Partei?

  • Dialektik grüner Toleranz

    Palmer spricht eine unbequeme Meinung aus.



    Das können viele tolerante Grüne natürlich nicht tolerieren...



    So war es auch schon bei seinem Bestseller "Wir können nicht jedem helfen" zur Massenmigartion. Man kann sich gut daran erinnern.

    • 8G
      82286 (Profil gelöscht)
      @Hartz:

      "Wir können nicht jedem helfen".



      Paßt doch wunderbar zu seiner aktuellen, hier diskutierten Aussage.



      Man ergänzt seinen Buchtitel wie folgt:



      ... sondern nur denen, wo es sich auch rentiert.



      Und schon haben wir den Boris Palmer pur.

      • @82286 (Profil gelöscht):

        Allerdings!

  • Nein Herr Palmer hat definitiv nicht recht und als Politiker sollte er seine Wortwahl im Griff haben. Sprich er provoziert absichtlich und gezielt und das ist einfach erbärmlich.



    FInde es wird Zeit dass die Grünen sich von ihm verabschieden.







    Hab heute morgen eine englische Studie in der SZ gelesen hab den Link leider nicht.



    Männer die an Corona sterben verlieren im Durchschnitt 11 Lebensjahre und Frauen ca 13 Lebensjahre.

    Corona wirkt bezüglich der Wirtschaft als Katalysator, die vorher bestehenden Ungerechtigkeiten kommen stärker zum tragen

    • @Opossum:

      Von Verweigerung einer Behandlung ist bei Herrn Palmer nicht die Rede, sondern von einem Lockdown Deutschlands wegen einer Infektionsgefahr einer Risikogruppe. Das hat nichts mit wertem oder unwertem Leben zu tun. Das ist eher bei denen zu finden, die aus Profitdenken alten Menschen keine adaequate Unterstützung zukommen lassen (zu wenig Pfleger, die auch noch ohne Infektionsschutz...)

  • Mich ärgert öfter die Art und Wortwahl von Herrn Palmer, aber von der Sache her hatte er recht: Wir haben auch Verantwortung, für die Menschen, die indirekt durch die Corona-Krise leiden und sterben.



    Realität ist, dass Politik abwägen muss und die anderen Opfer nicht ausblenden darf. Hier nochmal den ganzen Wortlaut vom Herrn Palmer. (Von der TAZ erwarte ich übrigens, dass diese nicht in Bildzeitungsmanier mit Halbsätzen arbeitet!)



    "Wir retten in Deutschland möglicherweise Menschen, die in einem halben Jahr sowieso tot wären, aufgrund ihres Alters und ihrer Vorerkrankungen, aber die weltweiten Zerstörungen der Weltwirtschaft sorgen nach Einschätzung der UNO dafür, dass der daraus entstehende Armutsschock dieses Jahr eine Million Kinder zusätzlich das Leben kosten wird."

    • @Fridolin:

      Aha. Wo konkret hat Herr Palmer denn "in der Sache" Recht? Wo genau und wodurch sterben durch die von Deutschland im Kontext Corona getroffenen Maßnahmen Kinder? Jetzt mal Butter die Fische, wie man hier in der Gegend in so einem Fall sagt.

      • @Kaboom:

        Wo steht denn etwas von überflüssiger Behandlung. Herr Palmer hat von anhaltendem Lockdown gesprochen (wegen der Risikogruppen). Wie lange sollen denn die Arbeitsniederlegungen und der Schulausfall dauern, da ja eventuelle Risikogruppen sich infizieren könnten? 1 Monat, 1 Jahr? Was wenn ein modifizierter Virus nächstes Jahr wiederkommt?

      • @Kaboom:

        Seit wann ist der Exportweltmeister Deutschland wo genau nicht mehr mit der Weltwirtschaft verzahnt? Jetzt mal bitte Sahne in den Kaffee!

        • @Rudolf Fissner:

          Sinnfreie Nebelbomben nennt man das wohl, was 'Sie hier verzapfen.

          • @Kaboom:

            Informieren Sie sich einfach, bevor sie behauten, dass die Lockdowns weltweit keine Auswirkungen haben. www.welthungerhilf...hungerhilfe-de.pdf

            • @Rudolf Fissner:

              LOL, sie sollten die Artikel, die Sie verlinken auch mal lesen. Es geht bei den von Ihnen verlinkten Artikel um die Effekte der Ausgangsbeschränkungen in den Entwicklungsländern. Es geht NICHT um die Beschränkungen bei uns. Und im Übrigen ist der Artikel vieles, aber ganz sicher nicht eine Bestätigung für die hier vorgebrachten konfusen Behauptungen

              • @Kaboom:

                Sie sollten verstehen was Globalisierung ist.

        • @Rudolf Fissner:

          Also Ihre Ausführungen zu den Wagenknecht Entgleisungen der zurückliegenden Jahre waren bissiger! Bei Palmer geben Sie sich erneut nicht gerade Mühe. Was ist los? Nur weil er ein bürgerlicher überwiegend marktkonformer Grüner ist, fassen Sie ihn mit Samthandschuhen an?

          • @Hannah Remark:

            Wo sehen Sie den Dissens zur Kritik an Wagenknechts nationalbetontem Nicht-Aufstehen bei der #unteilbar Demo und der Kritik an pseudolinken Scheuklappen, die sich nicht mit den weltweiten Auswirkungen des Lockdowns auf die Ernährungssituation befassen wollen? Warum vereidigen Sie sowohl das eine wie auch das andere?

            • @Rudolf Fissner:

              Mich wundert nur, dass Sie den Thilo Sarrazin der Grünen so vehement verteidigen?

              • @Hannah Remark:

                Ich bin selber Risikogruppe und halte ihren Standpunkt, dass Risikogruppen keiner besonderen Schutzmaßnahmen bedürfen für gefährlich für mich und andere aus den Risikogruppen.

                Ich möchte nicht, das in meinem Namen Maßnahmen getroffen werden, die nicht sowohl Risikogruppen schützen als auch die Folgen für andere, auch in anderen Ländern, soweit nur irgend möglich minimieren.

                Warum also ignorieren Sie immer wieder, das ein spezieller Schutz für Risikogruppen erforderlich ist und stecken solche Forderungen in die rechte Ecke? Warum geht Ihnen das Coronamaßnahmen Ernährungskrisen zur Folge haben werden a.A. vorbei?

                Diese Positionen dann auch noch rechts zu verorten, dass ist dann in etwa so schlau wie das Dritte-Welt-Projekte eine Erfindung der AfD sind.

              • @Hannah Remark:

                Mich wundert es übrigens nicht, dass Sie immer wieder mit Diffamierungen arbeiten und persönlich werden.

                Ich habe Sie verstanden: Sie sind grundsätzlich gegen Palmers Vorschläge (oder negieren, dass diese existieren) für einen speziellen Schutz für Risikogruppen und Sie sind bei der Maßnahmengestalltung gegen die Berücksichtigung der "Nebenwirkungen"(Millionen Hungertote) oder halten das Argument für nicht relevant.

                Mich wundert aber dass Sie auf den Sarazin-Zug der Rechten und Populisten - „Widerstand 2020“? taz.de/Neue-Partei...eptikern/!5682965/ aufspringen.



                Es sind speziell diese Gruppen, die in der Corona-Debatte der korrekten Darstellung von Fakten nicht zugänglich sind oder diese bewusst taktisch ignorieren. Das neueste Meme bei denen ist "Die Grünen wollen unsere Opis und Omis ins Gras beissen lassen".

                Die lachen sich doch gerade eins ins Fäustchen ob ihres Erfolges und klopfen sich die Schenkel wenn ihnen nun auch noch die Parteinahme für Probleme der Dritten Welt zugeschoben wird.

              • @Hannah Remark:

                Seit wann macht sich Sarazin Sorgen um die Verhungernden in der Dritten Welt?



                Solche Vergleiche sind doch kindisch, dumm und lächerlich. Ist die Pseudolinke mittlerweile auf dem Tripp, Rechtsextreme in die Ecke der Dritte Welt Freunde zu stecken?

    • 8G
      82286 (Profil gelöscht)
      @Fridolin:

      Und Sie sind der Meinung, der komplette Satz macht die Aussagen besser? Sie wollen doch nicht im Ernst behaupten, daß wegen eines nichtbehandelten Corona-Kranken bei uns auch nur ein einziges Kind in den armen Staaten etwas mehr zu Essen bekommt?



      Der Herr Palmer legt kein Konzept vor, er suhlt sich in Profilierungs-Sucht. Er wird morgen der Meinung sein, daß wegen der hochgefahrenen Wirtschaft und entsprechendem CO2-Ausstoß Millionen Menschen – ja auch Kinder – daran sterben werden und wir mehr Verzicht üben sollten.



      Zudem spielt er das böse Spiel “Alt gegen Jung”.

      • @82286 (Profil gelöscht):

        Na ja, für Tübingen hat er Konzepte:



        * Städtische Services



        * Soziale Unterstützung (z.B. kostenlose Lebensmittel)



        * Zeitfenster für den Einkauf von Risikogruppen und deren Angehörigen



        Das ist mehr als was man n anderen Städten für Risikogruppen macht.

        Und wie bitte ist man gegen "jung" wenn man bevorzugt Risikogruppen schützt? Sollen nun Einkaufshilfen für Schüler und Studenten auch noch organisiert werden?

        • @Rudolf Fissner:

          Er hat überhaupt kein Gesamtkonzept.

          Was er nennt, sind einzelne Maßnahmen für eher noch rüstige Ältere, die aber gerade Menschen, zu denen der Pflegedienst kommt oder die regelmäßig Arztbesuche brauchen, nicht weiterhelfen.



          Es ist auch die Frage, wie sehr ich einem selbstbestimmten Menschen vorschreiben kann, sich "schützen" zu lassen, wenn es letztlich auf Isolation über Monate hinausläuft.

        • 8G
          82286 (Profil gelöscht)
          @Rudolf Fissner:

          "Und wie bitte ist man gegen "jung" wenn man bevorzugt Risikogruppen schützt? Sollen nun Einkaufshilfen für Schüler und Studenten auch noch organisiert werden?"



          Ich schrieb:



          "Zudem spielt er das böse Spiel “Alt gegen Jung”."



          Ist es das nicht, wenn Herr Palmer sinngemäß sagt:



          Wir retten hier Alte ... der Satz ist ja bekannt, und weiter:



          der daraus entstehende Armutsschock dieses Jahr eine Million Kinder zusätzlich das Leben kosten wird.".



          Frage beantwortet ?

          • @82286 (Profil gelöscht):

            Ja und wo schrieb Palmer, dass die alten nicht zu schützen sind? Wo schreiben Sie, wie Palmer, dass beide Gruppen zu schützen sind und nicht nur die eine? Warum liest man in ihren Beiträgen ein Ignorieren der Folgen des Lockdowns auf die Welternährungslage heraus?

            • 8G
              82286 (Profil gelöscht)
              @Rudolf Fissner:

              Ist nicht das Thema des Artikels.

              • @82286 (Profil gelöscht):

                Sie schrieben Palmer spiele das böse Spiel "Alt gegen Jung". Ich verstehe Palmer so, dass er "Alt UND Jung" will. Wenn es nicht wahr ist, dass wir uns nur um die Fälle in DE Sorgen machen, dann zeigen Sie mir auf, wo und wie die deutschen Konzepte AUCH die weltweiten Folgen des Lockdowns mitdenken! Zeigen Sie auf, das Palmer da falsch liegt.

                Es gibt diese Konzepte nicht! Nicht einmal als Lippenbekenntnis.

                • @Rudolf Fissner:

                  Er will die alten Leute hauptsächlich aus dem Weg haben, damit der Rest wieder laufen kann.



                  De facto Isolation nennt er "Schutz", ohne dabei ein durchgängiges und konkretes Konzept vorweisen zu können.



                  Er sagt nichts dazu, wie er Risikogruppen in Familien schützen will.



                  Die Sache ist einfach nicht zuende gedacht.



                  Und dazu kommt eine widerwärtige Wortwahl, die klarmacht, dass man laut ihm ab Achtzig dann doch ruhig zum Wohle der Jüngeren einfach mal abtreten kann.

                  • @cazzimma:

                    Nö. Die Rechten wollen das Meme in die Welt setzen, dass die Grünen unsere Omis abmurksen wollen.

        • @Rudolf Fissner:

          Trotzdem rechtfertigt das noch keinen Rassismus, keine Homophobie, keine Altersdiskriminierung und in diesem aktuellen Fall auch keine unterlassene Hilfeleistung zum Wohle der Marktwirtschaft! Hätte Sie nicht für einen Fanboy von Palmer gehalten bei Ihren hohen moralischen Maßstäben, die Sie bspw. bei Wagenknecht anbringen.

          • @Hannah Remark:

            Wagenknecht? Haben Sie immer noch nicht die Kritik an Wagenknecht (die bis in die Linkspartei hinein reichte!) verknusert, dass ihr Blinken nach rechts in der Flüchtlingsfrage nicht gerade vom Feinsten war?

            Der Gegenstandpunkt (also Ihrer) zu Palmers Standpunkt, dass Risikogruppen einen speziellen Schutz brauchen (also demnach bei ihrem Standpunkt keinen speziellen) setzt diese (also auch mich) ungefiltert bei der Rücknahme der Beschränkungen der Bedrohung durch Corona aus.

            Diese gefährliche Haltung dann noch als Kampf gegen Altersdiskriminierung zu verkaufen, dass ist Kaffeefahrt in Reinkultur und infam.

      • @82286 (Profil gelöscht):

        Ein Bekannter von mir lebt in Südamerika und betreibt einen Hof, wo er Pferde-Urlaub anbietet. Die Kunden sind zu 99% Deutsche. Die kommen nicht mehr, weil Auslandsreisen durch den Lockdown verboten sind.

        Der Hof ist daher bis auf weiteres zu. Die 6 einheimischen Angestellten aus dem ohnehin sehr armen Dorf musste er entlassen.

        Beantwortet das ihre Frage, was der Lockdown hier mit dem Wohl der Menschen anderswo zu tun hat?

        • 8G
          82286 (Profil gelöscht)
          @Teddy Brown:

          "Beantwortet das ihre Frage, was der Lockdown hier mit dem Wohl der Menschen anderswo zu tun hat?"



          Die Frage habe ich überhaupt nicht gestellt.



          Die Frage, die ich an den Foristen FRIDOLIN stellte; ist:



          "Sie wollen doch nicht im Ernst behaupten, daß wegen eines nichtbehandelten Corona-Kranken bei uns auch nur ein einziges Kind in den armen Staaten etwas mehr zu Essen bekommt? ".



          Ich lese da nichts von Lock-Down.

          • @82286 (Profil gelöscht):

            Ich finde die Kommentare von Boris Palmer ebenso ekelhaft, wie die meisten Kommentare hier. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass er an keiner Stelle dazu aufgerufen hat , corona Kranke nicht zu behandeln.

            Es geht ihm um die Aufhebung des lock-downs. Sie schreiben mit Ihrer Äußerung also am Thema vorbei.

            • 8G
              82286 (Profil gelöscht)
              @Kriebs:

              "Es geht ihm um die Aufhebung des lock-downs. "



              Vielleicht im Interview.



              Im Artikel geht es um die schon mehrfach zietierte Äußerung und die Reaktionen darauf.



              Und jetzt wollen wir's doch gut sein lassen.

            • @Kriebs:

              Er legt sehr wohl nahe, dass man ab einem bestimmten Alter, nämlich Achtzig, nicht mehr erwarten kann, "gerettet" zu werden, da es sich ja nicht lohnt, da man sowieso bald stirbt.

              • @cazzimma:

                In Extremsituationen kann Mensch tatsächlich nicht "erwarten" gerettet zu werden. Er kann es nur hoffen. Ob nun die Coronapandemie eine solche Extremsituation ist, das wage ich zu bezweifeln.

                Aber nehmen wir mal an, der Erreger wäre sehr viel gefährlicher, quasi die fieseste Kombination aus Verbreitungsgeschwindigkeit wie bei Masern und Krankheitsverläufen wie bei Ebola, falls dies biologisch überhaupt möglich ist. Ich versichere Ihnen, in so einem Falle würden unsere Moral, Bürger- und auch Menschenrechte ganz schnell beiseite geschoben - und das zu recht!



                Dann bräuchte man als 80-jähriger garnicht erst fragen.

                • @Fabian Wetzel:

                  1. Absatz: Widerspruch in sich

                  2. Absatz: reine Spekulation am Thema vorbei

  • Der lenkt nur ab, damit keine*r merkt, was sein Kollege Kretschmann für einen Mist baut.

    • @tomás zerolo:

      Steile These! Und ich dachte schon, es gehen hier nur noch die Viren steil. (;-))

  • Nun ich möchte den Grünen da nicht hineinreden, wen sie aus ihrem Verein werfen oder auch nicht. Auch habe ich keine Ahnung von tübinger Stadtpolitik.

    Aber jemanden im Amt mit scheinbar großem Zuspruch bei den verantwortlichen Wählern auszuschließen, wäre in der Tat gewagt.

    Ich glaube beide Optionen würden den Grünen nicht zum Vorteil gereichen.

    Vielleicht sind es auch gerade seine unliebsamen Äußrungen, die ihm 61% bringen. Ist nur eine Idee..

    • @Fabian Wetzel:

      Die letzte Wahl war 2014 (laut Artikel). Die Flüchtlingskrise begann 2015; die ersten Palmer Äußerungen waren demnach 2015/2016, also nach seiner Wiederwahl.

      Ob er sich in Tübingen mit seinen Äußerungen viele Feinde oder Freunde gemacht hat, vermag ich aber nicht zu beurteilen.

      Eine Zeitlang sah es so aus, als würde Palmer nach "Höherem" in Land oder Bund streben. Das dürfte jetzt vorbei sein.

      • @Strolch:

        Achso er hat erst 2015 angefangen. Na gut.

  • Palmer ist ein kalter Taktiker der Macht. Mit seinem Blockwart-Gehabe und abfälligen Äußerungen über dunkelhäutige Fahrradfahrer setzt er auf das 'gesunde Volksempfinden' um 2022 erneut OB zu werden. Dazu braucht's aber die Stimmen von Rechts und ganz Rechts - denn Linke und Grünliberalkonservative werden kaum wählen. Ihm schwant ein Ende wie bei Salomon in Freiburg. Als seölbstinszenierendes Polit-Enfant Terrible folgt er den Spuren Kretschmanns. Wohlweislich schwieg Palmer über die möglichen Konsequenzen seiner Äußerungen - Euthanasie für Alte und Schwache als politische Mittel gegen Corona?! Ein zynischer Machtpolitiker - wer weiß bei welchem Flügel er noch landet......

    • @Philippe Ressing:

      "schwanen" bedeutet etwas anderes.

    • @Philippe Ressing:

      Wenn ich den neuen Freiburger OB sehe, fällt mir immer der Begriff "Leichtgewicht" ein. Ob ihm das gerecht wird, weiß ich nicht. Viel gehört man außerhalb von Freiburg seither nicht, und auch das Interesse der taz war nach der Wahl schlagartig erlahmt. Schau mer Mal...

  • Palmer muss die Grünen nicht blamieren, das schaffen die mühelos alleine, jeden Tag!

  • Palmer zwanghaftes gegen-den-Strich-Blöken ist eher eine persönliche Pathologie als Ausdruck von Prinzipien oder auch nur politischer Strategie. Ist halt nett, aber ein bisserl langweilig im Tübinger Rathaus.

    • @hessebub:

      Wie können Sie so sicher sein, dass das kein absichtliches Provozieren und Abgrenzen ist? Ich halte das sogar für sehr wahrscheinlich.

      • @Fabian Wetzel:

        Ich auch. Das ist ein Muster.

  • Von der taz erwarte ich eigentlich, dass sie schafft, das vollständige Zitat zu bringen statt es mitten im Satz abzuschneiden: "Wir retten in Deutschland möglicherweise Menschen, die in einem halben Jahr sowieso tot wären, aufgrund ihres Alters und ihrer Vorerkrankungen, aber die weltweiten Zerstörungen der Weltwirtschaft sorgen nach Einschätzung der UNO dafür, dass der daraus entstehende Armutsschock dieses Jahr eine Million Kinder zusätzlich das Leben kosten wird." Es ging ihm um die negativen, ebenfalls tödlichen Folgen des Shutdowns, während er gleichzeitig andere Maßnahmen mit weniger Kollateralschäden vorschlägt. Ist das jetzt zuviel verlangt von Journalisten?

    • @Novak:

      Wichtige Ergänzung, das Aufwiegen von Leben gegeneinander und die implizite Klassifizierung des Lebens alter Menschen als weniger relevant ist schliesslich sogar NOCH deutlich widerwärtiger als ohne den letzten Halbsatz.

      • @Kaboom:

        Was ist daran widerwärtig, wenn Risikogruppen UND Millionen Kinder Corona überleben?

        Was soll die Unverschämtheit im Namen der Risikogruppen Million von Kinder u.a. über den Deister zu schicken?

        • @Rudolf Fissner:

          Sie verzapfen ja schon wieder vollkommen sinnfreies Zeug. NIEMAND in diesem Land schickt "im Namen der Risikogruppen Million von Kinder u.a. über den Deister".

          • @Kaboom:

            Lernen Sie Lesen. Ich schrieb nicht speziell von diesem Land und DE ist ganz sicher nicht aus der Weltwirtschaft ausgeklinkt. Das Corona keine Auswirkungen auf die Ernährungssituation hat kann man nur mit superfetten Scheuklappen behaupten: www.welthungerhilf...hungerhilfe-de.pdf

    • @Novak:

      Wohlfeil immer die Kinder an zu führen, wenn man was durchsetzen will, das den eigenen wirtschaftlichen Interessen dient.

      • @Maria Burger:

        Und wohlfeil immer jedem, der eine konträre Meinung vertritt, die übelsten Motive unterstellen.



        Linkes Grundübel

        • @Amandas:

          Ob das Argument von den "wohlfeil angeführten Kindern" nun ein linkes ist, würde ich mal bezweifeln.

          Des passt nur, wenn man sich die Kidstoten als Kollateralschaden eines wg. Corona niedergehenden Kapitalismus denkt. Es soll ja lefty leutz geben, die davon träumen, aber so krank denkt man auch ganz ganz links nur marginal.

        • @Amandas:

          Ist ganz spannend, dass gewisse Kreise immer dann über "andere Meinungen" schwadonieren, wenn es um rechtsradikale, rechtpopulistische oder menschenverachtende Positionen geht. Aber gleichzeitig aus diesen Kreisen Mordddrohungen gegen Menschen an der Tagesordnung sind, die in der Öffentlichkeit Positionen vertreten, die nicht rechtsradikal, rechtpopulistisch oder menschenverachtend sind. Da weiss man gleich, worum es wirklich geht.

          • @Kaboom:

            Sie meinen doch nicht etwa mich mit Ihren "gewissen Kreisen"?

    • @Novak:

      Stimmt denn diese Gleichung von Boris Palmer überhaupt in dieser Form? Also wenn man auf Corona-Schutzmaßnahmen verzichten und der Pandemie quasi "freien Lauf" lassen würde, dann würde dadurch der Armutsschock vermieden und die Million Kinder in Afrika würden überleben und "nur" ein paar Alte würden an Covid-19 sterben, welche ohnehin nur noch ein halbes Jahr gelebt hätten? Ist das wirklich so einfach?

      • @Rojas:

        Nur wenn Palmers Gleichung auch angewendet wird, also bevorzugter Schutz von Risikogruppen und eben nicht völlig freien Lauf des Restes.

    • @Novak:

      Wichtiger und richtiger Hinweis!

    • 0G
      00677 (Profil gelöscht)
      @Novak:

      Dann sollten Sie der Vollständigkeit halber aber auch erwähnen, dass Palmer das als Interpretation der unsäglichen Relativierung Schäubles des absoluten Schutzes auf Leben äußerte. Abgewatscht wird dafür aber nur Palmer, während Schäuble dafür in der taz als "sehr klug" gefeiert wird, mit teils recht abstrusen Argumenten. Was Schäuble vom Wert des Lebens anderer Menschen hält, sah man ja während seiner Amtszeit als Finanzminister bei der sogenannten "Griechenlandhilfe".

      • @00677 (Profil gelöscht):

        Sie würden also dem absoluten Vorrang des Schutzes des Lebens alles andere unterordnen?



        Auch, nur mal so zum Beispiel, dauerhaft geschlossene Grenzen?



        Auch staatliche Überwachung der Bewegungen und Kontakte via App?

      • @00677 (Profil gelöscht):

        Hat es jemals auf dieser Welt irgendeinen Staat gegeben, der den Schutz des Lebens als absoluten Wert über alle anderen stellte?

  • Die Grünen haben ein Problem mit der innerparteilichen Meinungsbildung? Hier ist die Antwort. bit.ly/2xyl9My

  • 0G
    05838 (Profil gelöscht)

    Dialektik tut jeder Debatte gut.

  • Wow man distanziert sich zum zweihundertsten und das braune gerülpse aus Tübingen geht in die nächste Runde.

  • Sowohl Grüne im Fall Boris Palmer als auch SPD im Fall Thilo Sarrazin machen sich gesellschaftspoltisch schlanken Fuß, wenn es nur um Parteiausschluss aber nicht um deren Steilvorlagen geht, sich gesellschaftstheoretischen System Debatten zu stellen. Wenngleich beide von ihrem Medienauftritt sosehr das Polarisieren internalisiert haben als hätten sich Debatten mit ihnen als Schreckens Protagonisten erledigt,? Mitnichten, Debatten tun Not.



    Salim Amin französischer Professor arbeitete als Berater in Ägypten, Mali für ökonomische Entwicklung, schreibt 1991 in seinem Buch „Das Reich des Chaos“ von der Mundialisierung unseres einen Planeten, d. h. weltweite Ausweitung von Prozessen, Entstehung eines Weltzusammenhanges, der die Welt nicht als ganze so nimmt, wie sie ist, sondern polarisiert, aufteilt in Zentren gegenüber Peripherien, systemrelevante Bevölkerungsteilen, Gruppen, Berufen, Branchen, denen marginalisiert Systemirrelevante gegenüberstehen. Das hat mit ökonomischer Erschließung von imperial eroberten Regionen der Welt durch europäische Mächte, Japan, USA, UdSSR, China, Nachzügler mit seiner Seidenstraße über 5 Kontinente bei unterschiedlich ideologischen Farben im ausgehenden 19. Jahrhundert begonnen, als mit einem Mal nicht von erweitertem Reichsgebiet de jure sondern von Kolonien an der Peripherie die Rede war. Der Prozess der Polarisierung setzte sich im 1. Weltkrieg, 1919 mit Versailles Vertrag der Auflösung von Vielvölkerstaaten Osmanisches Reich, Deutsches Kaiserreich, k. u. k. Donaumonarchie drastisch fort, gipfelte in Verfolgung staatenlos gewordener Minderheiten, Judenverfolgung, Holocaust im 20. Jahrhundert unter dem irreführenden Nürnberger Rassegesetzen 1935. Irreführend deshalb, ging es doch stets um beliebig aussortiert, selektiert im erschreckenden Sinne einer gesellschaftstheoretischen Verirrung um sog systemirrelevante Bevölkerungsteile im Verwertungsprozess. Will Boris Palmer im Irrtum eingerichtet leben, wie bisher seit 19. Jahrhundert?

    • @Joachim Petrick:

      ich finde es vollkommen erschreckend und zutiefst beunruhigend, was Palmer hier so alles unterstellt wird wegen einer aus dem Kontext gerissenen Äußerung. (Der ich inhaltlich im übrigen widerspreche)



      Ich sag es noch mal:



      Skandal sind die Zustände in den Pflegeheimen. Und es spricht für die Scheinheiligkeit der "Empörten", dass dieses Thema hier nicht einmal gestreift wird.

      • 8G
        82286 (Profil gelöscht)
        @Amandas:

        Wenn es irgend paßt, verlinke ich gerne meinen Post:



        taz.de/Individuali...bb_message_3952334

  • Die Grünen werden ihrem Image als moralinsaure Verbotspartei wieder einmal gerecht. Nur dieses mal sollen nicht Untugenden verboten werden, sonder ein Mensch, der durchaus berechtigte Fragen aufwirft.

  • Bezogen auf die Stadt Hamburg hat Herr Palme recht. Nach Aussagen des hiesigen Chefpathologen, der bereits schon sehr oft in der Hamburger Morgenpost zitiert wurde, hatten ALLE Hamburger Coronatoten Vorerkrankungen und waren schon sehr alt.



    Herr Palme führt eine Diskussion an, die sowieso bald geführt wird, werden muss.



    Mit grünem Ponyhofdenken ist hier nix zu machen Herr Habeck, sie sind nicht mehr Schulsprecher, jetzt kommen die unbequemen Themen, bei denen man/frau sich moralisch bekleckern kann.

    • @lulu schlawiner:

      Und die kann bedeuten dass Schutz insbesondere für Risikogruppen notwendig ist.

    • @lulu schlawiner:

      so ist es: diese sentimentale Debatte ist schief. Für sehr alte Leute ist die Beatmung auch medizinisch ein Problem, weil sie nämlich danach wieder natürlich atmen lernen müssen und ggf. Dialyse-Patienten bleiben. Über dieses Problem muss aufgeklärt werden. Dann können die Patienten oder die Menschen mit Vorsorge- oder Betreuungsvollmacht entscheiden. Mehr hat Palmer nicht angeregt. Die GRÜNEN fangen an kindisch zu werden.

      • 8G
        82286 (Profil gelöscht)
        @Monika Frommel :

        Sollte der Herr Palmer etwas angeregt haben wollen, außer in der TAZ zitiert zu werden, hätte er aus diesem hier vor allem kritisierten Satz wenigsten Sätze machen sollen. Besser noch noch zwei Interviews.



        Das eine mit dem Anderen verknüpfen und in Beziehung setzen. Das wird dem Herrn Palmer im Kern vorgeworfen. Und daß er das als Profi nicht tat, ist Absicht und nicht etwa ein "kleiner Ausrutscher" zu unterstellen.

        • 8G
          82286 (Profil gelöscht)
          @82286 (Profil gelöscht):

          sorry;

          ... zwei Sätze machen sollen ...

    • @lulu schlawiner:

      Ja und? Dann waren die Toten halt alt und hatten Vorerkrankungen. Ohne dieses Coronavirus wären und hätten sie das vermutlich immer noch.



      Soll also heißen, die waren eh entbehrlich? Eh nur unnütze Fresser, die der Allgemeinheit auf der Tasche liegen? Also höchste Zeit, der "Natur" endlich ihren Lauf zu lassen?



      Gar so jung ist Klaus Püschel ja nun auch nicht mehr.



      Gilt das für den dann nicht, oder doch auch?



      Was Palmers Äußerungen angeht, sind die wohl auch eher Gesinnungsgeschwafel.



      Völlig gegensätzliche Aussagen finden sich hier:



      www.tagesspiegel.d...lmer/25796088.html



      Kommentarseite 2, von Pat7 03.05.2020, 10:50 Uhr.



      Wer die Studien direkt lesen mag:



      wellcomeopenresear...mod=article_inline



      avalonecon.com/wp-...ID-19-QALYs-v3.pdf

      • @Fezi:

        Tja, und mein 89-jähriger, lungen- und herzkranker Vater dazu: "wenn der liebe Gott will, dass ich an Corona sterbe, dann sterbe ich eben an Corona. Und im Übrigen sollen die (Regierung) mal an die Wirtschaft denken."



        Sagt's und wuchtet sich in seinen E-Rolli, um im überfüllten Stadtpark den Frühling zu genießen.



        Skandal sind die Zustände in den Pflegeheimen, nicht Boris Palmer Äußerungen

        • @Amandas:

          so ist es! Ein Heim ohne angemessene Schutzausrüstung ist ein Skandal. Herr Palmer ist halt ein Schwabe, und die haben gelegentlich eine etwas grobe Sprache - das gehört zur Meinungsfreiheit.

        • @Amandas:

          Und was soll mir das Statement Ihres Vaters jetzt sagen?



          Klar, kann er sein Leben riskieren, wie er es für richtig hält. Mit dieser Einstellung kann er auch noch 10 Jahre leben. Oder halt nicht.



          Ob seine Meinung repräsentativ ist, kann ich nicht beurteilen.



          Schwierig wird es aber doch erst, wenn er damit andere ansteckt, die seine Einstellung eventuell nicht teilen oder wenn DIE (manche "Experten", Politiker und diverse Leute hier) meinen, sie könnten über den Wert des Lebens der sogenannten Risikogruppen nach eigenem Dafürhalten entscheiden.

          Und ja, die Zustände in manchen Heimen sind ein Skandal. Nicht erst seit Corona.

          • @Fezi:

            ich denke mir ging es mit dieser Anekdote vor allem darum, auf die Spannung zwischen Lebensqualität und Lebensverlängerung hinzuweisen. Und natürlich darauf, dass nicht jeder der real Betroffenen sich gleichermaßen beleidigt fühlt, viele denken und sprechen ähnlich. Im übrigen ist es immer noch der morgendliche Pflegedienst, der meinem Vater potentiell am gefährlichsten wird. Aber das nur nebenbei.

            • @Amandas:

              Worum es mir geht ist, dass die "Betroffenen" selbst entscheiden können, wie wertvoll und lebenswert sie ihre Existenz finden und nicht irgendwer, irgendwo vom grünen Tisch aus, weil es grad teuer, lästig oder Mainstream ist, sie für obsolet zu erklären.

        • @Amandas:

          Ihren Dad find ich obercool.



          Schöne Grüße von mir.



          (Und Gottes Segen, wenn er Wert darauf legt.)

  • Unabhängig vom Inhalt sollte man bei einer Partei wie den Grünen noch unterschiedlicher Meinung sein dürfen. Sachlich diskutieren, auch wenn man unterschiedlicher Meinung ist, sollte in einer Gesellschaft und Partei möglich sein. Ich konnte beim Herrn Palmer z.b noch keine rechtsradikalen Ansichten oder verfassungsfeindliche Inhalte erkennen.

    • @Aymen:

      Selektion auf der Rampe gehört nicht zur Meinungfreiheit.

  • Also das ist wirklich das Letzte. Gerade wer so redet, wäre sicherlich das erste, der zu Hause hocken bleibt und alles tut, damit er nicht vom Virus belangt und sein bisschen Leben verlängert und sei es auch nur um ein paar Tage. Eine Dreistigkeit sondergleichen. Was macht dieser Typ eigentlich noch bei den Grünen. Bei den Rechtsextremen wäre er sicher besser aufgehoben. Oder ist das seine Strategie, Sabotage von "Innen" heraus. Wenigstens wird íhm die Unterstützung für den Wahlkampf entzogen. Noch unglaublicher wäre es, wenn der wieder gewählt wird. Ein Viertel der Wähler ist schließlich schon Ü 60. Und mancher U 60 ist vielleicht auch froh, wenn seine/ihre Großeltern geschützt sind und das Ganze unbeschadet überstehen. Und nicht nur das Konsumgerenne und der Umsatz im Vordergrund stehen. Wir kaufen Dinge, die wir nicht brauchen, mit Geld, dass wir nicht haben. Super, weiter so. Aber auch der tote Kunde konsumiert nicht mehr!!!!

    • @Ephraim Tollkühn:

      Ich finde, Sie haben völlig recht. Palmer hat nichts mehr bei den Grünen verloren. Sein Gebaren, das er seit längerem immer wieder zeigt, passt zur AFD. Meine Fresse, was für ein Vollpfosten.



      Und an diejenigen, die hier in den Kommentaren von "Unterschiede in der Meinung " schwafeln, ihr habt da was ganz Grundlegendes nicht verstanden. Die Abwertung anderer Menschen hatte noch nie mit Meinung zu tun!

      • @Fallmanagerin:

        Sie selbst werten doch hier Herrn Palmer ab.



        Hamse nich gemerkt...

      • 0G
        05838 (Profil gelöscht)
        @Fallmanagerin:

        Dann lassen Sie es doch mit der Abwertung.

    • @Ephraim Tollkühn:

      Grundgesetz

      Meinungsfreiheit gilt auch für Herrn Palmer. Und auch in politischen Parteien. Bitte mal ins Grundgesetz schauen!



      ...

      • @Hartz:

        Ja, klar. Und die Freiheit auf diese Meinung zu reagieren auch. Er darf alles sagen. Ich auch. Konsequenzen kann es dennoch geben. Medienaufmerksamkeit zum Beispiel.

        • @Maria Burger:

          Oder auch scheinheilige Empörungswellen...



          Diese sind mittlerweile längst ritualisiert.

  • 0G
    05838 (Profil gelöscht)

    Wenn ich 75 wäre und ich zu wählen hätte, ob ich eher politische Entscheidungen unterstütze, die mein eigenes Leben um 2 Jahre verlängern oder solche, die das Leben von 10 afrikanischen Kindern um je 50 Jahre erhöhen, so würde ich meine Lebenszeit opfern. Boris Palmer hat in der Sache recht. Charmant und politisch korrekt lässt sich der Sachverhalt nicht zum Ausdruck bringen.

    • @05838 (Profil gelöscht):

      Sehr gut! Sie sind aber keine 75. Sondern, wenn ich Ihren Namen deuten darf, 40 oder 41. Wenn Sie 75 sind, sehen Sie das wahrscheinlich anders...

      Ganz nebenbei: Der Schritt von "ich bin dazu bereit" zu "es ist verwerflich, nicht dazu bereit zu sein" ist klein. Dadurch kann massiver Druck aufgebaut werden. Ich will das nicht in unserer Gesellschaft. Insbesondere nicht bei dem Rechtsgut "Leben".

    • @05838 (Profil gelöscht):

      DAs ist sehr einfach zu sagen, denn das geht ja nicht. Dann müssten Sie wissen, dass Sie konkret am 22.6.2024 ableben. OK, schnell noch das Testament regeln und sich auf den 22.6.2022 vorbereiten. Ab 22.6.2021 vor Angst schlottern.... und dann kurzfristig alles doch wieder rückgängig machen.

    • 0G
      00677 (Profil gelöscht)
      @05838 (Profil gelöscht):

      Schon mal darüber nachgedacht, dass solche politischen Entscheidungen faschistischer Bockmist sind, weil auch beides möglich wäre: Ihr eigenes Leben zu verlängern wie auch das der angeblich einen Million Kinder zu retten? Okay, den Hunger aus dieser Welt zu schaffen, war nie so das große Problem des reichen Westens, aber vielleicht sollte er einfach nur ein paar Kampfflugzeuge weniger kaufen? Die Aufrechnung Waffen gegen Kinder erscheint mir zumindest humaner als die von Alten gegen Kinder.

    • @05838 (Profil gelöscht):

      Das nennt man dann wohl Milchmädchenrechnung, oder meinetwegen Milchjungenrechnung.

      Wie um alles in der Welt sollte ihr heroisches Opfer 10 afrikanischen Kindern die Lebenszeit verlängern?

      Aus welchem afrikanischen Land kommen die denn? Und wenn es nur fünf sind, geben Sie trotzdem den Löffel ab?

      Wer wird das alles organisieren? Eine Behörde?

      Wie alt sind Sie eigentlich, Sie Spaßvogel?

    • @05838 (Profil gelöscht):

      Absolut richtig.



      "....Charmant und politisch korrekt ..." - wenn das nicht geht, wissen die Grünen nicht mehr weiter. Damit sind Schulsprecher überfordert.

  • „Ich sag es Ihnen mal ganz brutal: Wir retten in Deutschland möglicherweise Menschen, die in einem halben Jahr sowieso tot wären – aufgrund ihres Alters und ihrer Vorerkrankungen“



    Faktisch hat Boris Palmer eigentlich recht. Aber er beherrscht nicht die Kunst anderer Politiker von ganz links bis ganz rechts, für unangenehme Tatsachen Schuldige außerhalb der eigenen Reihen zu finden, und wenn es selbige nicht gibt, lieber die Klappe zu halten. Gar nicht geht es, mit „brutalen“ Worten u. a. die eigene Wählerschaft zu verunsichern. Deshalb wohl auch die Aufregung bei den Grünen.



    Andererseits beherrschen gute Journalisten (z. B. auch die von der TAZ) die Kunst, im Interview Aussagen aus dem/der GesprächspartnerIn herauszukitzeln, die er/sie lieber für sich behalten hätte. In diese Falle ist wohl Herr Palmer getappt!

    • @Pfanni:

      Auch faktisch hat er nicht recht. Das plakative halbe Jahr Lebenszeit kann nur ein statistischer Durchschnitt sein.



      Im Einzelfall kann kein Arzt sagen, wie lange man noch genau zu leben hat.



      Das heißt, dass einige Pflegebedürftige mit einem bestimmten Krankheitsbild auch ohne Corona noch in diesem Monat versterben werden. Andere leben hingegen noch in 3 Jahren und das dank der Fortschritte in der Palliativmedizin sogar in Würde.

      • @weaver:

        Nicht in Pflegeheimen, nein.



        Dort ist es ziemlich schwer, in Würde zu leben.

  • Ich habe eine Lungenkrankheit, bin schwer krank, älter; für den Sack Palmer alt. Bin also angesprochen. Raus mit ihm aus der Partei, oder eine Stimme weniger, wahrscheinlich sind es einige Stimmen. Alles Miese, Palmer! Ich bin empört, dann kann ich keinen rosatoten Bullshit schreiben.

  • Was erlauben Baerbock? Was hat sie denn vorzuweisen bisher, außer dem gängigen Politikstudium? Und die Berliner passen ohnehin besser zur westdeutschen Linken, als zu den Südwest-Grünen.



    Nixtun und Abwarten scheint mir aktuell nicht mehr ausreichend zu sein. Durch welche Vorschläge und Ideen sind diese Lautsprecher aufgefallen, die sich jetzt in den Vordergrund drängen?

  • Da gab es gewiss in der Vergangenheit schon so einiges, für das man Boris Palmer heftig kritisieren konnte und musste, aber die im Artikel zitierte Äußerung zu den Corona-Maßnahmen gehört für mich nicht dazu. Der Ruf nach „Konsequenzen“ ist reichlich überflüssig, weil er doch ohnehin freidreht.

  • Wie im Artikel erwähnt könnte Palmer auch als unabhängiger Kandidat oder für eine andere Partei kandidieren.



    Am Ende entscheiden dann zum Glück die Wähler und nicht irgendein Parteigremium.

  • Grünes Mobbing

    Auch Herr Palmer hat ein Recht auf freie Meinungsäusserung. Ohne dabei als "Geisterfahrer" öffentlich diskriminiert zu werden.



    Die "Grünen" sind doch sonst immer so für Toleranz. Und natürlich auch für Achtsamkeit im Umgang miteinander. Was ist da los? Selbstentlarvung?...



    Übrigens lautet die nur leicht satirische Steigerungsform von Feind Feind-Todfeind-Parteifreund. Und das ist ein guter Grund, warum, sich so viele Menschen von diesem Polit-Gemobbe abgewandt haben.

    • @Hartz:

      Sie sprechen mir aus dem herzen.



      Ich weiß auch nicht, ich bin in der Sache gar nicht Palmers Meinung, aber diese scheinheilige, selbstgerechte, heuchlerische "Woge der Empörung" finde ich unerträglich.



      ich glaub ich wähl mal SPD nächstes Jahr

      • @Amandas:

        Es gibt ja mittlerweile auch Berufsempörte, die davon leben...