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Streit zwischen Grünen und Tübingens OBSarrazin springt Palmer bei

Die Südwest-Grünen haben ihr seit Jahren umstrittenes Mitglied aufgefordert, die Partei freiwillig zu verlassen. Boris Palmer will ihnen diesen Gefallen nicht tun.

Foto: dpa

Stuttgart dpa/taz/afp | Der seit Jahren schwelende Konflikt zwischen den Grünen und ihrem umstrittenen Mitglied Boris Palmer hat sich verschärft. Der Vorstand der Südwest-Grünen forderte den Tübinger Oberbürgermeister zum Parteiaustritt auf. „Der Landesvorstand erwartet, dass Boris Palmer unsere Partei verlässt“, teilte die Partei am Freitagabend in Stuttgart mit. Palmer fällt seit Jahren mit provokanten Äußerungen auf. Zuletzt sorgte er mit einer Wortwahl zum Umgang mit älteren Corona-Patienten für Empörung. Palmer will aber bei den Grünen bleiben. Damit droht der Konflikt zu eskalieren.

Unklar ist, was auf Palmer jetzt zukommt. Die Satzung der Landespartei listet mögliche Ordnungsmaßnahmen gegen Parteimitglieder auf: Verwarnungen, Aberkennung der Leitungsfunktion, zeitweiliges Ruhen der Mitgliedsrechte bis zu zwei Jahren, Ausschluss aus der Partei. Auf der Bundesebene strebt man derzeit jedoch kein Ausschlussverfahren an.

„Die kursorische Prüfung hat gezeigt, wie schwer die Erfolgsaussichten einzuschätzen sind“, sagte eine Parteisprecherin am Samstag in Berlin. „Wir legen deswegen unser gemeinsames Augenmerk auf die politischen Maßnahmen.“ Der Bundesvorstand habe Anfang der Woche deutlich gemacht, dass er Palmer politisch nicht mehr unterstützen werde.

Gegenüber der Presseagentur dpa sagte Palmer: „Ich bin aus ökologischer Überzeugung Grüner. Deswegen bleibe ich Mitglied.“ Er forderte die Grünen zu einer öffentlichen, argumentativen Auseinandersetzung mit ihm auf. Er werde verurteilt für etwas, was er nicht gesagt habe. Die Grünen beteiligten sich daran, die Demokratie zu einer „Empörungsarena“ umzugestalten, meinte er.

Palmer hatte in einem Interview zur Conona-Pandemie gesagt: „Wir retten in Deutschland möglicherweise Menschen, die in einem halben Jahr sowieso tot wären.“ Er erklärte seine Aussage mit der Sorge um armutsbedrohte Kinder vor allem in Entwicklungsländern, deren Leben durch die wirtschaftlichen Folgen des Lockdowns bedroht sei. Palmer räumte nach Kritik aber ein, dass sein Satz ohne den Kontext und wegen seiner scharfen Formulierung Anlass zum Missverständnis gegeben habe. Das bedauere er. Er habe nicht davon gesprochen, alte und kranke Menschen aufzugeben. „Ich erwarte selbstverständlich, dass jeder Mensch die bestmögliche medizinische Versorgung erhält.“ In einem Gespräch mit der taz hatte er sich für eine temporäre Quarantäne von Senioren und Menschen mit Vorerkrankungen ausgesprochen.

Sarrazin: gröbere Form der Äußerungen Schäubles

Unterstützung bekam Palmer von dem früheren SPD-Politiker Thilo Sarrazin, der ebenfalls seit Jahren mit seiner Partei im Streit liegt. Offensichtlich sei, dass die Grünen Palmer mehrheitlich schon länger nicht mehr mögen würden, sagte Sarrazin am Samstag den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Jetzt sehen viele einen willkommenen Anlass, in Bezug auf Boris Palmer ‚reinen Tisch‘ zu machen.“

Palmers Äußerungen zu den Corona-Kranken entsprächen „in etwas gröberer Form etwa dem, was Wolfgang Schäuble etwas abstrakter geäußert hatte“, sagte Sarrazin. Die SPD versucht seit Jahren, Sarrazin wegen islamkritischer Bücher und Thesen aus der Partei auszuschließen.

Schon am Montag hatten Bundes- und Landesspitze erklärt, Palmer nicht mehr unterstützen zu wollen. Der Landesvorstand bekräftigte nun: „Boris Palmer spricht nicht für die Grünen und die Grünen stehen nicht hinter Boris Palmer.“ Für einen Parteiausschluss gibt es hohe Hürden. Führende Grünen hatten sich deshalb bislang gegen die Einleitung eines solchen Verfahrens ausgesprochen.

In einem vor der Entscheidung des Landesverbandes geführten Interview mit dem Spiegel sagte die Bundesvorsitzende Annalena Baerbock über Palmer: „Wir sind ein freies Land, da kann jeder sagen, was er will. Aber wir haben die Freiheit, deutlich zu machen, dass wir eine weitere Kandidatur und seinen Wahlkampf nicht unterstützen werden. Boris stellt sich immer wieder bewusst provokativ gegen die Werte unserer Partei und schadet ihr.“

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110 Kommentare

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  • Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft oder auch:

    Arsch auf Eimer.

  • Ich sage mal so: wem Sarrazin beispringt, der ist wohl nicht mehr zu retten.

  • In aller Kürze: die medial meist verkürzt wiedergegebene Äußerung von Boris Palmer halte ich für falsch und auch im Kontext des gesamten Interviews für problematisch. Aber ein Ausschluss aus der Partei Bündnis90/Die Grünen ist eine intellektuelle Bankrotterklärung. Ein Reinheitsgebot sollte man dem (von mir aus) deutschen Brauwesen überlassen.

    • @Otto Wynen:

      Man könnte sich auf eine offensive Schlammschlacht mit dem uneinsichtigen Provokanten einlassen, klar. Wenn ich einen Boxer im Ring schlagen möchte, dann muss ich auch in den Ring steigen. Allerdings ist keines der Arbeitsfelder der Grünen provokanter Populismus, bzw. gilt Populismus als ein beschämender Stil, den ein Grüner nicht zu unterstützen hat. Deshalb würde man Palmer nur sinnlos eine Bühne für seine Geltungssucht schenken. Der beste Weg, sich Populismus in der Sache zu ersparen, ist also eine Schlammschlacht, die der offensiven Konfrontation aus dem Weg geht. Der Populismus wird von der Sache auf die Person Palmer gerichtet. Das sollte auch seine Geltungssucht ausreichend befriedigen.

  • Drogenhandel im Stadtpark, Männergruppen am Bahnhof, Aggressive Inanspruchnahme des öffentlichen Raums, Dominanzverhalten und sexualisierte Angriffe auf Frauen.“ Es seien nur fünf Prozent derFlüchtlinge, die „90 Prozent der Probleme“ machten.(Boris Palmer im Januar 2019).

    • @JM83:

      Männergruppen am Bahnhof gibt's ja inzwischen nur noch nach Bundesliga Geisterspielen (;-))

      • @Rainer B.:

        Ich bin mit den Statistiken nicht sehr vertraut, aber wenn die Zahlen in etwa den Tatsachen entsprechen, dann sollte man die Probleme angehen. Dazu muss man ja wohl nicht erst in die AFD eintreten, übrigens sind die Opfer oft selbst Flüchtlinge, also Menschen die unseren Schutz brauchen. Manche Themen sind sensibel, aber totschweigen ist nie eine Lösung. Egal was man von BP hält, einen Parteiausschluss, wegen verunglückter aus dem Zusammenhang gerissener Zitate finde ich bigott.

        • @Nikodemus:

          Das sehe ich ganz genauso.

  • Und das liegt an den Maßnahmen gegen Corona oder an Corona? Wohl eher an Corona, da die Ehrenamtlichen und Kunden Angst haben sich zu infizieren.

    Daran könnten Palmer & Co und eine Aufhebung der Maßnahmen gegen Corona auch nichts ändern. Im Gegenteil, die Angst würde größer, die Kunden noch weniger.

    • @kamera mann:

      Die jetzigen Maßnahmen nehmen 50 bekannte Infizierte / 100.000 / pro Woche in Kauf. 4 % der bekannten Infizierten versterben aktuell.

      Ich kann nicht erkennen, dass die Angst abgenommen hat. Man muss aktuell wieder Angst haben bei der Lockerung der Maßnahmen.

      Wo ist der spezielle Schutz für Risikogruppen davor, an Corona zu erkranken, den Palmer einfordert?

    • @kamera mann:

      War die AW auf den Post von Rudolf Fissner, 09.05.2020, 21:39

  • Der bekannte Rechtsmediziner Klaus Püschel bekam übrigens in der ARD Gelegenheit zur Richtigstellung:



    Seine Beurteilung die Erkrankten hätten mit über 80 vor einer geringen weiteren Lebenserwartung sei falsch interpretiert worden. Nicht "egal, lasst sie sterben", sondern sie seien "um so schutzbedürftiger."



    So können Prominente zumindest ihre Äußerungen korrigeren, wenn sie meinen, sie seien falsch verstanden worden.

    • 8G
      80198 (Profil gelöscht)
      @nzuli sana:

      Aber nicht durch sinnlose Maßnahmen wie lockdown, sondern Schutz der Altersheime, Krankenhäuser

  • Das Wesen einer Partei erlaubt viele unterschiedliche Meinungen. Das muss man als Parteigänger eben aushalten.



    Das Wesen einer Sekte erlaubt nur die eine "Wahre Wahrheit", die richtige Ideologie.

    Die Geschichte vom "Regenbogenfisch", satirisch erzählt von Lisa Eckhardt, hilft vielleicht dem Einen oder Anderen, und fördert damit -vielleicht- den Umgang schillernden Pluralismus.



    www.facebook.com/s...d=joUYlemzVWNioa3y

    • @CeeEmm:

      Das Wesen einer Partei ist in Wirklichkeit ein gemeinsamer Wertekatalog. Und Rassismus, Rechtspopulismus und Menschenverachtung gehören nicht zum Wertekatalog der Grünen. Insofern ist die Frage zu stellen, was Palmer eigentlich noch bei den Grünen verloren hat.

    • @CeeEmm:

      Lisa wer??? Was erlauben CEEEMM? Hengameh die Unerbittliche hat den Stab gebrochen über diese Liese. Ab sofort steht auf Zitieren und Verlinken das Schafföttchen! Bitte merken!!

    • @CeeEmm:

      Vielfältige Meinungen muss man aushalten, sie bereichern und sind gut. Aber ich glaube, dass es hier um ein grundlegendes Prinzip geht: Das unteilbare Recht auf Unversehrtheit und das ist nicht zur Diskussion frei gegeben, weil es Teil des Grundgesetzes ist und das ist auch gut so.

  • Ich sage es mal ganz brutal: Was würden Palmer und Sarrazin sagen, wenn ihnen das Virus auf die Pelle rücken würde und sie auf einer Intensivstation um ihr Leben bangen müssten? So etwas wie "Ich bin noch jung, also rettet mich gefälligst", oder?

    • @reblek:

      Sorry, im Moment kann jede/r mit heftigen Symptomen bei Covid-19 in Deutschland gut und bei Bedarf intensiv behandelt werden.

  • 0G
    01209 (Profil gelöscht)

    „Die SPD versucht seit Jahren, Sarrazin wegen islamkritischer Bücher und Thesen aus der Partei auszuschließen.“

    Man sollte die „Islamkritik“ im Falle Sarazins vielleicht lieber Rassismus nennen?

    • @01209 (Profil gelöscht):

      Ja, da stimme ich Ihnen zu. Wobei ich Sarrazin vor allem als "Klassisten" bezeichnen würde, der Menschen aufgrund ihrer Herkunft benachteiligt. Sarrazin ist es egal, ob ein Mensch mit oder ohne Migrationshintergrund aus der "Unterschicht" kommt; es geht im darum, sein biologistisches Weltbild aus dem 18. Jahrhundert zu verbreiten.

  • Habe mit Boris Palmer schon OB-Wahlkampf in Stuttgart gemacht und beobachte seine querulatorische Deformation mit Schrecken; bin selber mit 73 in gefährlicher Nähe zum Palmerschen Höchstalter von 80+. Nicht jede Partei muss das gesamte Meinungsspektrum in seinen Reihen abbilden, sonst kann sie ihren Verfassungsauftrag der Bündelung von politischen Wertepräferenzen nicht wahrnehmen. Also: Psrteiausschluss für Palmer!

  • 9G
    96177 (Profil gelöscht)

    Es gilt für Palmer, Sarrazin und Konsorten, was man in diesem Lande schon immer wissen konnte: „Ich glaube, es ist eine traurige Wahrheit, dass wir unserem Affenzustand noch sehr nahe sind und dass die Zivilisation nur eine sehr dünne Decke ist, die sehr schnell abblättert.“



    de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Bauer

  • Alte Menschen und Vorerkrankte verlieren nicht ein halbes Jahr ihres Lebens, wenn sie an Corona ersticken, sondern viele Jahre, was man auch leicht nachlesen kann. Und in den Familien oder in Altenheimen leben sie mit jungen Menschen, seien es Kinder und Enkel oder Pflegerinnen, Küchenpersonal oder Reinigungskräfte. Deshalb sind auch in Schweden dreimal soviele gestorben pro 100.000 Menschen als in Deutschland oder Dänemark. Und die Kinder in der Dritten Welt haben mit der Wirtschaft in Deutschland oder Schweden überhaupt nichts zu tun. Wir ernähren die nämlich so oder so nicht. Deren Schicksal hängt an deren eigenen Ländern. Wollen wir mit Lebensmittellieferungen helfen, könnten wir das so oder so tun. Mit der deutschen Autoindustrie oder Gastronomie hat das nichts zu tun. Wollen die Grünen nicht mit Lindner verwechselst werden, müssen sie Palmer rauswerfen oder isolieren. Jeder hat begriffen, was er gemeint hat mit seinem Gerede.

    • @Balder :

      "Und die Kinder in der Dritten Welt haben mit der Wirtschaft in Deutschland oder Schweden überhaupt nichts zu tun. Wir ernähren die nämlich so oder so nicht. Deren Schicksal hängt an deren eigenen Ländern."

      Ach so... ich gehe dann mal zu KiK Klamotten kaufen und entsorge mein 30. Smartphone... Die Waffen liefert ja jemand anderes dorthin, darum muss ich mich auch nicht kümmern...

  • Hier en weiteres Beispiel für die "Nebenwirkungen" der Herangehensweisen von Coronamaßnahmen, von denen Palmer sprach:

    "Fairtrade kämpft mit Coronafolgen



    : Weltläden kämpfen ums Überleben



    Weniger Ehrenamtliche, weniger Kunden und weniger Ware: Die Fairtradebranche spürt die Pandemie. Am härtesten trifft es aber die Hersteller." taz.de/Fairtrade-k...nafolgen/!5681124/

  • Schäuble äußert sich zu Corona



    Alter schützt vor Torheit nicht

    Corona macht vor nichts halt, sämtliche Organe können betroffen sein. Über die Nervenzellen in der Nase kann sich das Coronavirus auch einen Weg bis ins Gehirn bahnen. Hat es nun das Denkorgan des Bundestagspräsidenten Schäuble angegriffen?

    „Der Deutsche Ethikrat sieht in der Äußerung eine „staatstragende Bedeutung“,“ titelt das Handelsblatt. Was will uns Schäuble und seine Fans sagen? Mehr Tote sind ok, damit die Wirtschaft brummt? Nein, es geht natürlich nur darum, arme langzeitarbeitslose Familien, die gerade mit ihren Kindern wie in China in ihre Wohnungen eingeschweißt werden müssen um neue Folgen des Horror-Klassikers Shining für den Coronabedingten steigenden Bedarf an Unterhaltungsserien zu produzieren, vor Folgeschäden der Anti-Coronamaßnahmen zu bewahren. Aber nehmen wir doch mal an, dem Handelsblatt, dem deutschen Ethikrat und allen, die Schäubles Äußerung gut heißen, ginge es doch um die Wirtschaft und vielleicht auch um Freiheiten und das Wohlergehen des Einzelnen. Bleibt immer noch die Frage:

    Warum sollten Menschen geopfert werden, wenn es dadurch für alle nur schlechter wird?

    Und warum sollte eine Steigerung von Infektionszahlen in Kauf genommen werden, damit Einwohner eventuellen Gefährdungen durch den Lockdown aus dem Weg gehen können, nur um dann zu einem späteren Zeitpunkt umso stärkere Maßnahmen ergreifen zu müssen und damit also die vermeidliche Gefährdung zu vergrößern?

    Mit der Epidemie ist es eigentlich ganz einfach, da braucht es wohl nur mal eine Folge der Sendung mit der Maus. Entscheidend ist letztlich nicht die Verdopplungszeit oder der R-Wert, sondern die Zahl der Erkrankten, die anfangs mit der Zahl der Infizierten nahezu identisch war.

    Je weniger Erkrankte, desto weniger Opfer, desto weniger Langzeitschäden, desto geringer die Infektionsgefahr, desto weniger Maßnahmen zur Eindämmung der Epidemie sind erforderlich. Nicht so schwer zu verstehen .....

  • Kein Bestand

    " Verwarnungen, Aberkennung der Leitungsfunktion, zeitweiliges Ruhen der Mitgliedsrechte bis zu zwei Jahren, Ausschluss aus der Partei. "



    Das hat vor zivilen Gerichten keinen Bestand; es gilt in Deutschland Meinungsfreiheit sogar innerhalb politischer Parteeien - man stelle sich das mal vor... Ferner gilt: Feind-Todfeind-Parteifreund als politische Steigerungsform. Das ist natürlich Satire...

  • Ich sach's mal so: Wenn nun ein Thilo Sarrazin den Boris Palmer „unterstützt“, dann wird sich wohl bei den Grünen ab jetzt keine kritische Stimme zur Corona-Politik der Bundesregierung mehr erheben können. Das ist gleichermaßen bequem für die Grünen, wie es dumm ist. An Schubladen besteht doch kein Mangel, an offener Kritik durchaus schon.

    • @Rainer B.:

      Ach was!

      Hier seid ihr. In dieser Schublade angelt ihr nach dem roten Hering vom Humorpapst Fissiboy. Während sich altersgerecht der Sarazzin einen auf den Palmer schl'neckart. - 😱 -

      Naja. Frauman muß es ja nicht mögen.



      Nö. Normal nich - wa.

      • @Lowandorder:

        Sorry, ich kann noch nicht wieder so ganz folgen. „Der rote Hering vom Humorpapst Fissiboy“? Mich dünkt, der Alte spricht im Fieber.

        • 0G
          05158 (Profil gelöscht)
          @Rainer B.:

          Ich habe die Schreibhand nicht mehr unter Kontrolle:

          Mephisto: "Das ist noch lange nicht vorüber, ..."

          ;-)

          • @05158 (Profil gelöscht):

            .... „Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört,



            Es müsse sich dabei doch auch was denken lassen.“

            • 0G
              05158 (Profil gelöscht)
              @Rainer B.:

              Formidable réplique!

        • @Rainer B.:

          Einfach mal nach unten scrollen.



          …servíce -Gern&Dannichfür 😎

      • 0G
        05158 (Profil gelöscht)
        @Lowandorder:

        Wie in alten Kreiselmäherzeiten!;-)



        Hier werden nur keine Steine geschleudert sondern wunderbare Wortschöpfungen.



        Hier bricht sich die Säge die Zacken ab.



        Knieab!

        • @05158 (Profil gelöscht):

          Liggers. Normal.



          &



          “Zurücktreten von der Rasenkante.“ 🥳

  • "...Empörungsarena..."



    Haha, das sagt ausgerechnet derjenige, der sich ständig über Migranten, Tübinger Studenten oder Bahnwerbung empört...

    • @Linksman:

      Hahaha

  • Hallo Taz, ist folgender Satz über Sarrazin nicht etwas sehr verharmlosend?



    "Die SPD versucht seit Jahren, Sarrazin wegen islamkritischer Bücher und Thesen aus der Partei auszuschließen."



    Das Problem ist ja nicht die "Kritik" sondern die bewusste Hetze gegen soziale Minderheiten, die damit ausgegrenzt werden.

    • @Ulrich Stähle:

      Und wir wollen ja niemals vergessen wie die sogenannte Kritik in diesen Kreisen erfunden und betrieben. Mindestens dann toleriert wird.



      1.) Problem ("Judenproblem", "Migrationsproblem")



      2.) Politik ("Judenpolitik" "Migrationspolitik"



      3.) Kritisch. ("Judenkritisch" "Migrationskritisch"



      4.) Frage "Judenfrage" "Migratieonsfrage"



      5.) Lösung (vorne "End-" setzen"



      6.) Verantwortung. (Keine)

      Alles schlicht - man wird es doch noch sagen dürfen.

    • @Ulrich Stähle:

      Sehr richtig. "Islamismuskritik" beinhaltet das Moment eines inhaltlichen Diskurses. Sarrazin argumentiert jedoch völkisch und rassisch. Dies ist rassistisch und somit entgegen jedem demokratischen (und menschlichen, sowie moralischen) Verständnis.

      • @Davy Jones:

        KRITIK kann nur aus den Reihen der Betroffenen kommen- nie von aussen als Forderung herangetragen werden..

    • @Ulrich Stähle:

      Danke dafür!!!!!!!!!

  • Hier mal die vollständige Antwort auf eine Frage des Moderators bezüglich der Aussagen Wolfgang Schäubles:

    "Ich glaube, dass es ihm darum geht, dass wir alle irgendwann mal sterben und auch das Grundgesetz das nicht verhindern kann. Und wenn Sie die Todeszahlen anschauen durch Corona, dann ist es bei vielen so, dass eben Menschen über 80 insbesondere sterben, und wir wissen: Über 80 sterben die meisten, irgendwann. Also ist Corona nicht wie Ebola eine Krankheit, die 20-Jährige mitten aus dem Leben reißt, sondern tödlich ist sie für hochaltrige Menschen, fast ausschließlich. Und insoweit müssen wir abwägen. Ich sag's Ihnen mal ganz brutal: Wir retten in Deutschland möglicherweise Menschen, die in einem halben Jahr sowieso tot wären, aufgrund ihres Alters und ihrer Vorerkrankungen, aber die weltweiten Zerstörungen der Weltwirtschaft sorgen nach Einschätzung der UNO dafür, dass der daraus entstehende Armutsschock dieses Jahr eine Million Kinder zusätzlich das Leben kostet. Da sieht man: Es ist ein Medikament mit Nebenwirkungen, wir müssen es richtig dosieren."

    • 0G
      00677 (Profil gelöscht)
      @sb123:

      Warum wohl hält er selbst seine Aussage für brutal? Vielleicht weil er nur zu sehr spürt, dass er damit haarscharf am Abgrund des Faschismus steht und dadurch seine Folgeaussage, es ginge ihm um das Wohl von Kindern, zur puren Heuchelei wird?

    • 8G
      82286 (Profil gelöscht)
      @sb123:

      Ich sag's Ihnen mal ganz brutal:



      Auch mit hundertfacher Wiederholung ändert sich an der kritisierten Aussage nichts - jedenfalls nichts im Sinne von Entschärfung. Im Gegenteil: er bereitet seine, heiß diskutierte, Kernaussage präzise vor.



      Kein Ausrutscher.



      Kein Misverstanden werden.

      • @82286 (Profil gelöscht):

        Ja die Wahrheit ist brutal und Palmers Hinweis direkt.

        Es hat Deutsche noch nie sonderlich interessiert, dass Weltweit Millionen an Hunger sterben. Da sind auch die kommenden Ernährungsnotstände wg. Corona wurst. Hauptsache Kinderspielplatz, Fussball und Kneipe geht wieder.

        Das hat jeder verstanden. Und es wird trotzdem von jedem ignoriert. Das Ignorieren war in den vergangenen Jahrzehnten kein Ausrutscher und das Ignorieren der Aussage ist auch jetzt kein Ausrutscher.

        Man quasselt über den roten Herring um sich nicht mit dem wesentlichen auseinandersetzen zu müssen.

        • @Rudolf Fissner:

          Klingt ein wenig danach, als gebe es gute Leichen und schlechte Leichen, oder? Dabei sind Leichen immer sch...

          So sehr Sie mit der Ignoranz der deutschen Recht haben: Ich bin mir nicht sicher, ob ich Herrn Palmer sein Mitleid mit den Kindern in der Dritten Welt abnehmen soll. Mir fehlt da einfach die politische Konkretion.

          V.a. frage ich mich, worauf Herrn Palmers Aussagen hinauslaufen sollen: Deutscher Konsum, deutsches Wachstum als Wohltat für den Rest der Welt? Das hat in den letzten Jahren ja sooooooo super geklappt.

          • @Libuzzi:

            "ob ich Herrn Palmer sein Mitleid mit den Kindern in der Dritten Welt abnehmen soll"

            Nur weil Palmer das Argument vorbrachte sollten die Folgen der Corona-Maßnahmen auf die Welternährung aber noch lange nicht unter den Tisch fallen. Genau das aber passiert bei den Gegenpositionen zu Palmer. Man verdrängt die Hungertoten.

        • 8G
          82286 (Profil gelöscht)
          @Rudolf Fissner:

          Ich versteh kein Wort.



          Jetzt gibt es einen sehr pikanten Gulasch mit Reis und ein Fläschchen MEZZOCORONA Merlo. Kein Juxx. Heißt so. Zu Zweit. Vielleicht auch zwei.

          • @82286 (Profil gelöscht):

            Der rote Hering steht einfach nur dafür, dass nicht über das über die Inhalte (darüber) geredet wird. Also übers Essen und Rezepte statt über Hunger und Ernährungskrisen wg. Corona

            • 8G
              82286 (Profil gelöscht)
              @Rudolf Fissner:

              Immer mit dem "Dicken" (6kg-Vorschlaghammer) Stifte in die Wand schlagen wollen.

              • @82286 (Profil gelöscht):

                Vergleich Sie nun Hungertote mit Vorschlaghämmer? Oder wollen Sie die in der Debatte um die Argumentation Palmers nur ausgeblendet wissen, weil es ihnen nicht passt?

  • Jetzt kommen also langsam die passenden Unterstützer von Palmer ans Tageslicht. Mal sehen, wer noch "hier" schreit.

    Kann die Partei oder eben die, die das richtig finden, den Typen nicht einfach kalt stellen und isolieren, ohne ihn zwingend aus der Partei zu werfen?

    • @Jim Hawkins:

      So wie das Traumpaar Gauland / Wagenknecht? Gauland: "Sarah Wagenknecht ist die Stimme der Vernunft innerhalb der Linken"

      • 0G
        05158 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        Herrn Gaulands wörtliche Hinwendung zu Sahra Wagenknecht kann auch als literarischer Vergleich des Darreichens des Schierlingsbechers verstanden werden.



        S.W. ist aber zum Glück nicht Sokrates.

        • @05158 (Profil gelöscht):

          Es war ja nicht nur Gauland, der sich über Wagenknechts Standpunkt gegen offene Grenzen und Gegenposition zu Merkels Flüchtlingspolitik einen Ast abfreute. Die ganze AfD hat Wagenknechts "zugejubelt".

          • 0G
            05158 (Profil gelöscht)
            @Rudolf Fissner:

            Ich bin kein Sympathisant der Linken.



            Vielleicht in einigen Mikropunkten.



            Sahra Wagenknecht in ihrer Gesamterscheinung(Polit.+Erscheinung) kann ich aber ganz gut ertragen.



            Geburtsort spielt(sehr subjektiv) da auch eine Rolle.



            Spüre ich bei dem Wort WagenknechtS eine Prise Ironie?

    • @Jim Hawkins:

      // den Typen nicht einfach kalt stellen und isolieren //

      Das wären Stasimethoden. Schon mal drüber nachgedacht?

      • @Der Cleo Patra:

        Ich dachte, das läuft so in Parteien.



        Denken Sie doch nur an die Rede von Gysi auf dem Göttinger Parteitag.

        Er sprach von Hass in der Fraktion. Hört sich nicht so kuschelig an und in den anderen Parteien wird es auch nicht anders sein.

        Man weiß doch ungefähr, wer am Aufstieg gehindert wurde oder wer einfach nur fertig gemacht wurde.

  • Verantwortungsethik versus Gesinnungsethik, geübte Praktiker tendieren zum Utilitarismus, oder noch besser Konsequenzalismus - was zählt ist das Ergebnis. Erlebte Erfahrung, die Tübinger zurecht mit einem hohen Wahlergebnis für Boris Palmer honoriert haben. Wie einfach die Gesinnungsethik : billig zu haben, hohes emotionales Potenzial, einfach darzustellen, gutes Medienformat, gut präsentiert von Anna Lena Bärbock . Kühl rationale Kosten-Nutzen Analysen geraten schnell zum Verbrechen gegen die Menschlichkeit - die Stunde der Berufsempörten ! Insgesamt eher eine schwache Darstellung der grünen Parteispitze, aber keinesfalls eine schwache Leistung eines Boris Palmers, der letztlich nichts anderes sagt, als eine schwedische Regierung tut. Eine Partei, die lange Zeit für das breiteste Meinungsspektrum in der Parteienlandschaft stand, kann sich die Meinung eines Boris Palmer nicht mehr leisten - ein Armutszeugnis an Kleinmut und Kleingeistigkeit.

  • hier ein sehr guter Kommentar zur Sache:



    www.stern.de/polit...reden-9249948.html

    • @Amandas:

      Ich hatte mich neulich bereits deutlich zu dem Thema geäußert. Dass Palmer nun aus der Partei gedrängt werden soll, finde ich völlig übertrieben. Klassischer Fall von "mit kanonen auf spatzen schießen".

      Der Kommentar auf stern bringts gut auf den Punkt. Danke für den Link

  • "Empörungsarena"



    Das hätte er vermutlich gerne. Stattdessen werden die Reaktionen mit jedem Mal frostiger. Man ist schon nackensteif vom Kopfschütteln.

  • Man lese TAZ Artikel „Ein neuer Generationenvertrag“, dann sieht man, dass es keine Wichtung wertes/unwertes Leben gibt, sondern einen Plan einer Quarantäne für Risikogruppen. Darüber kann man diskutieren. Mit der Moralkeule tut man dem Herrn aber eher unrecht

  • Und wo bleibt der Rest vom Interiew? Soviel ich weiß ging es in dem Interiew nicht um die Einstellung von Behandlungen für Risikogruppen, sondern darum wie man deren Schutz bei einer Lockerung des Lockdowns verbessern kann. Mehr als ein Satz wäre in dem Artikel ja wohl angemessen gewesen, damit sich die Leser selber ein Bild machen können.

    • @Martin_25:

      Palmers ganzes Zitat:



      "Ich glaube, dass es ihm darum geht, dass wir alle irgendwann mal sterben und auch das Grundgesetz das nicht verhindern kann. Und wenn Sie die Todeszahlen anschauen durch Corona, dann ist es bei vielen so, dass eben Menschen über 80 insbesondere sterben, und wir wissen: Über 80 sterben die meisten, irgendwann. Also ist Corona nicht wie Ebola eine Krankheit, die 20-Jährige mitten aus dem Leben reißt, sondern tödlich ist sie für hochaltrige Menschen, fast ausschließlich. Und insoweit müssen wir abwägen. Ich sag's Ihnen mal ganz brutal: Wir retten in Deutschland möglicherweise Menschen, die in einem halben Jahr sowieso tot wären, aufgrund ihres Alters und ihrer Vorerkrankungen, aber die weltweiten Zerstörungen der Weltwirtschaft sorgen nach Einschätzung der UNO dafür, dass der daraus entstehende Armutsschock dieses Jahr eine Million Kinder zusätzlich das Leben kostet. Da sieht man: Es (der shutdown; die Red.) ist ein Medikament mit Nebenwirkungen, wir müssen es richtig dosieren."

      Ja, das ist alles ein wenig sehr salopp daher geplauscht. Aber Palmer sagt an keiner Stelle, auch davor und danach nicht, man solle die erkrankten Alten sterben lassen, ganz im Gegenteil. Und dass wir vor allem die älteren Menschen schützen, ist keine Provokation. Es ist eine Binse

    • @Martin_25:

      Der Rest vom Interview wurde extra nicht mitgeteilt. Dann hätte man ja gesehen, dass der Palmer das in einem ganz anderen Kontext gesagt hat.

  • 0G
    05158 (Profil gelöscht)

    Herr Palmer ist lange genug im Politbetrieb das ihm Sätze w.o.g. nicht zufällig herausrutschen. Auch das Gefasel vom Mißverständnis ist nicht glaubwürdig.Was will er also erreichen?



    Die Vermarktung eines neuen Buches scheint es nicht zu sein.

    • @05158 (Profil gelöscht):

      "Was will er also erreichen?"

      Laut dem was er äußerte will er einen intensiveren Schutz speziell von Risikogruppen und Lockerungen, damit weltweit die Wirtschaft nicht zusammenbricht mit entsprechenden Folgen für die Ernährungslage,

      • 0G
        05158 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        ..Und sie wußten doch(nicht) was sie sagten(tun)....



        ...„Wir retten in Deutschland möglicherweise Menschen, die in einem halben Jahr sowieso tot wären.“...



        Genau diese Aussage kotzt mich an.



        Intensiv, Schutz Risikogruppen Lockerungen alles richtig. Aber nicht unter dieser Aussage.



        Es ist zwar schon alles geschrieben aber Menschen die das Eingangszitat von B.P trifft, werden im wahrsten Sinne d. Wortes aufgerüttelt. Die Angehörigen gleich mit.



        Ist eigentlich schon abgearbeitet, was diese Aussage von B.P von der AFD trennt.

        • @05158 (Profil gelöscht):

          Ich glaube nicht, dass sich ein AFD Politiker mit der Hungersnot in Afrika beschäftigt. Da wäre eher mit den Rechten der Deutschen Bürger argumentiert worden.

          Ich finde schade, dass ein Interview auf einen Satz reduziert wird.

          Sie wollen doch sicherlich auch nicht, dass aus Ihrer Aussage zitiert wird "kotzt mich an". Das wird ihrer Intention nicht gerecht und ich denke so geht es Herrn Palmer ebenso.

          • 0G
            05158 (Profil gelöscht)
            @Meine_Meinung:

            Nun, ich schreibe mal so.



            Da ich( noch) weiß, was ich tue, kann ich mit actio=reactio gut leben(schreiben).



            PS:



            Da ich aus einem längst vergangenen Land stamme, finde ich es immer noch gut"kotzt mich an" schreiben zu können, ohne massivere Einwände außerhalb des Forums erfahren zu dürfen.

    • @05158 (Profil gelöscht):

      Vielleicht hat er das von seinem Vater, der ist auch immer wieder munter über jedes Ziel hinausgeschossen:

      de.wikipedia.org/wiki/Helmut_Palmer

      • 0G
        05158 (Profil gelöscht)
        @Jim Hawkins:

        Danke für Link.



        Sind einige interessante Zusammenhänge die ich logo so natürlich auch nicht wußte. Der Buchuntertitel Späht-Lese schließt sozusagen den Kreis wieder. L.S. hat Carl Zeiss Jena in die Neuzeit gebracht.



        www.spiegel.de/wir...ruf-a-1083145.html

      • @Jim Hawkins:

        Dort steht "Palmer kämpfte – teils mit heftigen Vorwürfen – gegen eine Bevormundung durch den Staat, Behördenwillkür und Antisemitismus."

        Welche der drei Punkte ist für Sie "munter über jedes Ziel hinausgeschossen"?

        • @Rudolf Fissner:

          Schauen Sie sich das Video an, das Sven Günther verlinkt hat, dann verstehen Sie es.

      • @Jim Hawkins:

        Warum einen schnöden Wikipedia Artikel, da gibt es vielsagende TV Bilder aus dieser Zeit.

        youtu.be/le0gYLE15Oc

        • @Sven Günther:

          Wow. Gute Arbeit.

          Und dann noch Küppersbusch im Zweireiher.

    • @05158 (Profil gelöscht):

      Seine Partei möchte er aufrütteln, endlich Realitäten wahrzunehmen, um darauf zu reagieren. Wer die Menschen, die in Deutschland leben vergisst, wird nichts gewinnen.

      • @JM83:

        Der Tübinger Seniorenrat über Palmer:

        "Überhaupt mache Palmer als Oberbürgermeister „eine gute Arbeit“, betonte Liebe-Harkort. „Ich bin durchaus bei ihm – auch wenn er manchmal Formulierungen bringt, die ich nicht gut finde.“ www.rnd.de/politik...LCUCBEDWOLW3U.html

      • @JM83:

        Seine Kritik war ja nun nicht, dass man die Menschen hier nicht vergessen soll, sondern dass man im superreichen Deutschland, in dem jede Oma im Hühnerstall Motorad fährt, nicht den Rest der Welt vergessen soll. Das ist für viele ja schon eine Anmaßung.

        • @Rudolf Fissner:

          Und diese Sorge nehmen Sie dem Oberbürgermeister von Tübingen ab.

    • @05158 (Profil gelöscht):

      Es gab in der TAZ eine Artikel über die Vorstellungen des Herrn Palmer für die Risikogruppen. Ein Behandlungsstopp wegen "geringem Nutzen" war nicht dabei. Kann man sicherlich noch nachlesen.

      • 0G
        00677 (Profil gelöscht)
        @Martin_25:

        Das Gerede von den Risikogruppen ist doch pure Spiegelfechterei, die sich die brutale Realität schönredet, dass das Virus nicht aus der Welt ist, wenn man ein paar Leute in Quarantäne steckt. Es findet dann immer noch genug Leute zum Infizieren, und jeder kann zu ihnen gehören, ohne zu wissen, wie sein Immunsystem reagiert. Auf seinem Grabstein steht dann: "Er glaubte an die Statistik."

  • Zu Boris kann man unterschiedlicher Meinung sein. Was die Grünen als Partei schon immer sehr gut konnten, ist ihre öffentliche Selbstzerfleischung! Auch jetzt gerade wieder... Eigentlich krass, dass die Chefs so blauäugig in diese Falle gelaufen sind 🤦

    • @sucram.hh:

      Welche Falle? Die warten in der Deckung, bis die Stimmung günstig erscheint, und geben dann den Messias.

  • Wo genau steht, daß der LV eine Eigentumsexpertise auf die Partei besitzt ("unsere Partei"). Palmer scheint das unterschätzt zu haben, ist aus "ökologischer Überzeugung Grüner". Das beanstandete Zitat ist Palmer keinesfalls anzulasten. Er hat in einem Interview reagiert, mit dem dem nun einzeln bemühten Zitat ein überspitztes Beispiel gegeben. Das Zitat selbst ist nicht die Prämisse seiner Aussage, nicht Beleg seiner Absicht. Wir werden konform gehen müssen in der Hinsicht, daß die Hetzverurteilungen im bürgerlichen Lager (Rechtsystem) einzustellen sind. Wenn jetzt auch bei den Grünen die Freiheit der Parteimeinung über dem Einfluß der Mitglieder steht, ist Vorsicht geboten.

    • @Picard:

      Das Zitat, über das sich viele zu Recht empören, ist m.E. genau so gewollt gewesen, der Schlagzeilen wegen, die Boris Palmer so liebt.



      Wenn er es denn so gemeint hat, wie er es jetzt erklärt, wäre diese Zitat überhaupt nicht erforderlich gewesen. Wenn er -im Übrigen zu Recht- auf einen erforderlichen Abwägungsprozess zwischen unterschiedlichen Interessen hinweisen will, muss er diesen Satz gar nicht sagen. Aber er hat es getan und damit klar gesagt, dass er die Rechte von Menschen auch von ihrer voraussichtlichen Lebenserwartung abhängig machen möchte.



      Das ist einfach pfui!



      Das darf trotzdem gern seine Meinung sein und das darf er auch so sagen.



      Dass er aber nicht irgendwer ist und die Grünen nach außen hin repräsentiert gegenüber einer Medienöffentlichkeit und einer empörungsgeilen Gesellschaft, weiß er sehr wohl.



      Und innerhalb dieser Partei gibt es im Landesverband offensichtlich Menschen, die der Meinung sind, er sollte ausgeschlossen werden. Das ist ihr gutes Recht und es besteht zu Recht der Anspruch, dass dies diskutiert wird. Das gehört auch zu der von Ihnen angeführten Freiheit der Parteimeinung.



      Die Bundesebene reagiert m.E. angemessen mit der Ansage, ihm die Unterstützung der Partei zu entziehen. Das ist eine ganz einfach zu verstehende Konsequenz und ihr gutes Recht.

  • Ganz in der Tradition seines Vaters....



    Einfach "dagegen" wurst gegen was.

  • Einfach mal nix sagen als Partei, intern einbestellen und dort die Unterstützung streichen.



    Oder: Wer ist so blöd sich auf offener PLatte mit seinem Partner/Kinder/Kollegen zu zoffen?



    Warum diese Schlagzeilen produzieren? Verstehe ich nicht.

  • Die wirklichkeitsfremden Grünen möchten unter sich bleiben, deswegen soll Palmer austreten.

    • @JM83:

      Es ist halt eine ideologische Partei, da stört die Wirklichkeit oft nur...

  • Die Grünen geben in der aktuellen Pandemie ein ganz schlechtes Bild ab, kein Wunder daß die Umfragewerte beständig sinken.

  • 9G
    90857 (Profil gelöscht)

    Palmers Einlassungen

    "für eine temporäre Quarantäne von Senioren und Menschen mit Vorerkrankungen"

    teile ich ausdrücklich nicht.

    Eigentlich bizarr, aber damit hat sich Palmer ja voll der medial transportierten Corona-Panik angeschlossen, ist also ganz das Gegenteil der sog. Corona-Leugner.

    Den Boris deswegen auszuschließen, das erschließt sich mir nicht.

    • @90857 (Profil gelöscht):

      Was Sie schreiben ist bewusst irreführend. Erstens gibt es keine "medial transportierte Corona- Panik", zweitens ist das hier gar nicht die Frage. Palmer macht sich gar nicht die Mühe Corona- Gefahren zu verharmlosen oder zu leugnen, er hat einfach nur kein besonderes Interesse daran Menschen zu retten, "die in einem halben Jahr sowieso tot wären". Die Mühe lohnt nicht, das sagt er. Möchten Sie in einem Land leben, in den solche Aussagen akzeptiert werden?

      • @Benedikt Bräutigam:

        Nö. Er kritisiert, dass wir uns NUR auf unseren Risikobauchnabel konzentrieren und dass uns dabei der Rest der Welt am Popo vorbeigeht (die Millionen Hungertoten wg. Corona)

        Er will, das beide Gruppen mit gedacht werden. Entsprechende Aussagen zu Schutz von Risikogruppen vor jenem Satz findet man in diesem und früheren Artikel z.B. in der taz.

        Möchten Sie in einem Land leben, dass Millionen Hungertote ignoriert?

        • @Rudolf Fissner:

          Die werden jetzt ganz plötzlich entdeckt in einer windigen Argumentation.

          Wie Lauterbach zurecht sarkastisch anmerkte, haben uns im Westen die Hungertoten auch vor Corona nicht weiter interessiert.

      • @Benedikt Bräutigam:

        Nein, eben das sagt er nicht. Das ist nur das, was Sie aus den Zeilen herauslesen wollen. Haben Sie sich das Interview bei sat1 überhaupt vollständig angesehen? Legen Sie dem Mann doch bitte nichts in den Mund, was er garnicht gesagt hat. Danke

      • 9G
        90857 (Profil gelöscht)
        @Benedikt Bräutigam:

        "Möchten Sie in einem Land leben, in den solche Aussagen akzeptiert werden?"

        Meine obige Stellungnahme zu den Äußerungen Palmers haben Sie schon gelesen, oder?

        Und wenn nun einer (wie Palmer) das täglich medial Verabreichte zu Corona eben nicht verharmlost oder gar leugnet,

        so ist das (für Sie) plötzlich auch nicht richtig?

        Verstehe ich nicht ...

      • @Benedikt Bräutigam:

        Falsch. Er macht sich sogar viel Mühe Menschen aus Risikogruppen zu schützen. Ich bin mir zwar nicht sicher was all die Übergewichtigen Bluthochdruck Diabetiker zu einer temporären Quarantäne sagen, aber um die Rettung dieser menschen macht er sich schon Gedanken.

        • 9G
          90857 (Profil gelöscht)
          @Martin_25:

          "Er macht sich sogar viel Mühe Menschen aus Risikogruppen zu schützen."

          Kann man so sehen, wenngleich und ohne entsprechende Vorerkrankungen meinerseits davon wohl nicht wirklich betroffen.

          Morgen nachmittag, maskenlos Kaffee und Kuchen mit unseren Kindern und den Enkeln; da freuen wir uns schon d'rauf ...!

    • @90857 (Profil gelöscht):

      Vollkommen Wurst, ob er jetzt ein Leugner oder ein Panikmacher ist. Was er tut schadet der Gesellschaft.

      • 9G
        90857 (Profil gelöscht)
        @LennyZ:

        Keinesfalls "Wurst",

        ob Palmer einer ist, der die Gefährlichkeit des Coronavirus verharmlost oder gar leugnet,

        oder ob Palmer einer ist, der die offiziellen, qualitätsmedial überbrachten Verlautbarungen nicht nur glaubt, sondern sie durch eigene, weiterführende Vorschläge ergänzt.

        In letzterem Fall fehlt dann bedauerlicherweise das sonst gern kolportierte Feindbild.

  • wieso ... warum soll Palmer austreten?



    Da fielen mir einigen andere ein,



    bei denen das ansteht



    (Führungsriege)



    Gruß FE

    • @FreilandEi:

      Tja, aber warum sollten die austreten? Ein klitzekleines Argument wäre schon schön.

      • @Benedikt Bräutigam:

        Weil diese das Hauptargument Palmers für eine differenzierte Herangehensweise - dass der möglichen Millionen Hungertoten aufgrund von Beschränkungen und weltweiten Verwerfungen in der Wirtschaft - nicht aufgegriffen und ignoriert wurde vielleicht?

  • 0G
    05838 (Profil gelöscht)

    Ein langwieriges Verfahren würde eher der Partei schaden, denke ich. Sind die Grünen eher eine ökologische Partei oder liegt der Schwerpunkt primär auf political correctness? Das wäre die Konfliktlinie.

  • Keine Toleranz

    Im Fall Palmer herrscht vorweigend grüner Gesinnungsabsolutismus. Von Toleranz ist da leider wenig zu sehen... Meinungsvielfalt in der eigenen Partei will man offenbar auch nicht.



    Das ist alles entlarvend!



    ...