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Klimabewegung in der KlemmeDie Greta-Krise

Kommentar von Georg Seeßlen

Wie ist es möglich, so viel Aufmerksamkeit und Zustimmung zu erzeugen – und trotzdem ändert sich nichts? Ein Appell zum Aushalten von Widersprüchen.

Greta Thunberg und Mitstreiterinnen vor dem Sitz der UN im August 2019 Foto: Jeenah Moon/reuters

G reta Thunberg ist eine kluge junge Frau. Nicht bloß im Verhältnis zu ihren Kritikern, deren Strunzdummheit nicht nur aus Strammrechts- und FDP-Lautsprechern dröhnt, sondern in Form von, nun ja, „Kabarett“ auch im öffentlichen Fernsehen versendet wird – ungefähr so lustig wie ein Grillabend beim Ortsvereinsvorsitzenden der AfD von Niedertrachtlingen. Von klugen Menschen kann man, taz-Leserinnen und -Leser werden es wissen, einiges verlangen; grenzenloser und naiver Optimismus gehört nicht unbedingt dazu.

Daher ist die doppelte Aussage von Greta Thunberg in Bezug auf die „Klimabewegung“ – Wir haben viel erreicht! Und: Wir haben (beinahe) nichts erreicht! – eine sehr genaue Beschreibung des derzeitigen Status: Öffentlichkeit wurde hergestellt, das Bewusstsein erweckt, Diskurse wurden begonnen. Doch in der Praxis ist davon kaum etwas angekommen.

An auch ökologisch entscheidenden Machtpositionen schalten Menschen, denen Klima, Umwelt und Natur wurst sind. Solange die Nationen im Wettbewerb miteinander stehen und Wirtschaftskriege gegeneinander oder Wirtschaftsbündnisse gegen Menschen und Landschaften führen, verlaufen alle Versuche, die Probleme in größerem Zusammenhang anzugehen, im Sand. Was die Ökologie anbelangt, hat sich also eine neue Schere aufgetan: die von öffentlichem Gerede und wirklichem Handeln. Nicht neu, das.

Was aber mag es sein, was zwischen Reden und Handeln vermittelt, einmal im Sinn von Umsetzung, das andere mal im Sinn von Verhinderung? Es gibt ein schmutziges Wort dafür: Politik. Und was gerade mit der Klimabewegung passiert, zwischen der künstlichen Aufregung über ein „Oma“-Lied und einer juristischen Kampagne gegen Organisationsformen der demokratischen Zivilgesellschaft, ist unter anderem Ausdruck einer Krise, die für jede soziale Bewegung unausweichlich ist. Spätestens beim Erreichen des Punktes, an dem Vernunft und Moral an die Interessen von Macht und Kapital rühren.

Die Frage tut sich auf: Wie ist es möglich, so viel Aufmerksamkeit, ja sogar so viel Zustimmung zu erzeugen – und trotzdem ändert sich nichts? Wer oder was macht so was? Um den Verlust der politischen Unschuld kommt niemand herum. Weder eine Person noch eine Bewegung.

Man sollte daher die Doppelaussage „Wir haben viel erreicht“ und „Wir haben nichts erreicht“ nicht als Eingeständnis des Scheiterns ansehen, sondern als Zäsur. Wenn es weitergehen soll, müssen die Protagonisten und Sympathisanten der Klimabewegung erkennen, dass die Zeit der „vor-politischen“, der moralischen, wissenschaftlichen und appellativen Aktivität vorbei ist. Was in der Aufmerksamkeitsökonomie und in der Symbolsprache der Personalisierung erreicht werden konnte, wurde erreicht. Nun schlägt das Imperium zurück, und die Rebellen drohen an Erschöpfung oder Hysterisierung zugrunde zu gehen.

Übermächtige Feinde, faule Kompromisse

Doch könnte das Ende einer „Welle“ des Widerstands durchaus auch Vorbereitung einer zweiten Welle sein. Ein Bindeglied dafür mag vielleicht Antonio Gramscis Aufforderung sein, in sich einen Pessimismus des Geistes und einen Optimismus des Handelns zu vereinen. Und das ist nicht der einzige Widerspruch, den man auszuhalten lernen muss.

Um den Verlust der politischen Unschuld kommt niemand herum. Weder eine Person noch eine Bewegung

Denn es sind nicht nur der übermächtige Feind und der „faule Kompromiss“ („grüner Kapitalismus“ als Treffpunkt von Start-up-Hype und Fridays for Future), es sind auch innere Widersprüche, die immerhin erkannt werden müssen. Klima- und Naturschutz, ökologische Vernunft und soziale Verantwortung, zum Beispiel muss man sich mit dem Vorwurf auseinandersetzen, eine klassische Untugend des Kleinbürgertums, nämlich die Inszenierung eigener moralischer Überlegenheit, in neuem Gewand zu zelebrieren. Und das Zweitdümmste ist es, das Ganze auch noch als Generationenkonflikt zu interpretieren (das Erstdümmste ist natürlich die Links-rechts-Blindheit, das Drittdümmste, sich von Konzernen und Medien zu Tode umarmen zu lassen).

Während die Klima- und Umweltbewegung sich an ihrer unaufhaltsamen Politisierung zu spalten droht, droht sich auf der anderen Seite die Linke, die Partei ebenso wie die Bewegung, an der Ökologie zu spalten. Hier wie dort gibt es Menschen, die sich durch besondere Dummheit, Dogmatik und Hysterie hervortun. Da gibt es Leute, die Klimaschutz als Religionsersatz pflegen und deren eifernde Besserwisserei noch den Einsichtigsten in die Flucht schlagen. Auf der anderen Seite gibt es Leute, die der festen Überzeugung sind, dass man nicht nur traditionelle Ideen von Arbeit, sondern auch Dinge wie „das Auto“ als Relikte der Industriegesellschaft erhalten müsse.

Uns droht, soviel ist sicher, sowohl eine ökologische als auch eine soziale Katastrophe (so viel zum Pessimismus des Geistes) und weder ist eine ohne die andere zu denken, noch kann eine auf Kosten der anderen verhindert werden. Die Antwort auf diese Dialektik kann nur eine ökologische Linke beziehungsweise eine linke Ökologie geben, als Grundlage für einen Optimismus des Handelns.

Dem Planeten ist es vollkommen egal, ob seine Menschen-Parasiten ihn retten wollen oder nicht. Die Natur auf ihm macht, was sie immer macht, sie versucht sich anzupassen, was einem Teil hervorragend und einem anderen Teil überhaupt nicht gelingen wird. Den Menschen, die das verursacht haben, stehen Trauer, Scham und Wut zu. Auch die große Rettungsaktion der Welt vor dem Menschen aber wird die Fremdheit zwischen beidem nicht überwinden, so wenig wie die Entfremdung zwischen den Menschen selbst. Und doch hat beides auch die Chance für ein neues Bewusstsein. Was mich auf den seltsamen Gedanken bringt, dass nach der Zäsur dieser Tage für das Verhältnis Linke und Ökologie nicht nur ein politischer, sondern auch ein philosophischer Neubeginn vonnöten ist. Wenn es da einen Unterschied gibt.

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105 Kommentare

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  • Was mag wohl Grünheide in Brandenburg just mit TESLA verabredet haben - Klimaschutz?

    Man sah Menschen auf den Straßen ...

  • Leider klafft zwischen dem, was in der taz (und das betrifft auch andere Themen) zu Recht proklamiert wird und der Realität des täglichen Lebens eine riesige Lücke. Man muss sich nur mal die Massen an SUVs auf den Straßen ansehen, um bloß ein Beispiel zu nennen. Vermutlich merkt die Menschheit immer erst, dass sie einen Fehler gemacht hat, wenn es zu spät ist. Anders geht's wohl echt nicht.

  • Wie wird sich wohl die Menschheit verhalten, wenn das, was wir über Jahrhunderte als Abfall in Deponien verbringen, "Rohstoff" heißt?

    Und wie wird sich wohl die Menschheit verhalten, wenn auch diese "Rohstoffe" verbaucht sind?

    Meine Tochter hatte neulich schon eine Antwort: "Mutti, dann bekommen wir endlich wieder Kreidetafeln in der Schule!"

  • Ähnlich wie bei der DUH bleibt am Ende nur der konsequente juristische Weg:

    Klagen gegen die Verantwortlichen!

  • Worin soll die Krise bestehen? Dass man zu wenig erreicht? Daran sind ja wohl Andere schuld. Dass man zu hohe Erwartungen geweckt hat? Nein, auch daran sind Andere schuld, solche die ganz gezielt sowohl Erwartungen als auch Enttäuschungen hochschrauben mit keinem anderen Zweck als die Bewegung zu schwächen. Die besonders gerne auch einzelne Protagonisten hochjubeln oder behaupten sie würden hochgejubelt um sie dann umso besser demontieren zu können. Klar, es gibt reichlich Fallen, manche kann man umschiffen, anderes muss man ertragen. Einheitlichkeit und Eintracht sind immer in Gefahr, weitermachen ist aber sowieso alternativlos und daher gibt es im Kern kein Problem.

  • 0G
    07324 (Profil gelöscht)

    makroskop.eu/2020/...machen-revolution/

    Artikel über Larry Fink und Black Rock und seine Ansage an die Industrie und Investoren.

    Es hat sich nichts geändert? Sicher sind wir nicht von 0 zu radikal übergegangen, aber wer geglaubt hat, dass dies mit einer konservativen Regierung möglich wäre oder gar mit Herren wie Trump, Bolsonaro und Co. der glaubt wohl noch an den Weihnachtsmann.

  • Wenn man den Artikel ganz gehässig interpretiert, geht es darum, eine Bewegung runterzuschreiben, an der man nicht teilhat, die mehr erreicht hat als taz und BUND und Nabu und Greenpeace und Grüne zusammen und deren Ziele man locker seit 20 Jahren schon selber mit solchem Nachdruck hätte verfolgen müssen - als Rotgrün noch am Regieren war und im Wesentlichen aus dem Fenster geguckt hat. So gibts jetzt also Trittbrettfahren mit einer Klimaseite jeden Freitag. Sensationell.

    Wo ist denn bspw der Bericht über die Aktionen der Klimajugend (Schweiz), wo Aktivisten in Filialen der Credit Suisse Tennis gespielt haben, um Roger Federer als Sympathieträger auf ihre Seite zu bekommen, der für die Credit Suisse wirbt, die aber in klimaschädliche Projekte investiert?

    In der Folge gab es ein historisches Urteil, weil die Aktivisten die Strafanzeige wegen Hausfriedensbruch beklagten, beim Verfahren von 13 Top-Anwälten ehrenamtlich vertreten und dann freigesprochen wurden mit der Begründung: "Angesichts des drohenden und bereits jetzt festzustellenden Klimanotstands sei ihre Aktion «notwendig und angemessen» gewesen". Noch einige Urteile dieser Art, und "ziviler Ungehorsam" wegen Klimanotstand ist neu definiert - was weitere große Aktionsmöglichkeiten eröffnet.

    Warum lesen wir das nur in der NZZ www.nzz.ch/meinung...-die-cs-ld.1533565 und nicht in der taz, wo stattdessen zum Thema Klimabewegung BILD-Zeitungs-kompatible Meinungsmache geboten wird?

    • 0G
      07324 (Profil gelöscht)
      @uvw:

      Es ist hier nicht der erste Artikel dieser Art. Auch die TAZ verfolgt den Ansatz teilweise, dass ein negativer Narrativ anscheinend mehr Besucher bedeutet.

  • "Uh oh! This website is dirtier than



    81% of websites tested " www.websitecarbon.com/website/taz-de/

    Liebe taz. Wie gedenkt ihr gedenkt eueren Internetaufritt in punkto CO2 Verbruch so zu zu verbesser, dass ihr bei den besten 25% landet statt bei den schlechtesten 25%?

    • 8G
      80576 (Profil gelöscht)
      @Rudolf Fissner:

      How dare you!?

    • 6G
      65572 (Profil gelöscht)
      @Rudolf Fissner:

      Ich glaube, Sie haben gerade das Äpfel-und-Birnen-Problem wiederentdeckt.

  • Welche Krise der Bewegung?

    Das ist doch herbeigeredet. Sie tritt immer noch sehr geschlossen und massiv auf. Von internen Krisen hat die taz noch nichts berichtet. Man ist kontinuierlich dabei aktiv zu sein.

    Also bitte nicht die eigene Ungedult mit einer Krise der FFF Bewegung gleichsetzen oder gleich in BLÖD-Manier personalisert als "Greta-Krise" darstellen.

  • Kann ich im Großen und Ganzen zustimmen. Mir fällt seit Langem vor allem dazu ein gernzitierter Satz der Umweltbewegung der Achtziger ein:



    "Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann."



    Und leider habe ich mittlerweile den Eindruck, dass das stete Streben nach immer mehr Wirtschaftswachstum genau so lange anhält, bis diese Weissagung Realität wird....

    • @HopeDrone:

      Ich bin da optimistischer als Sie. In meiner Kindheit konnte man weder in Rhein, Main oder Elbe baden, geschweige dort angeln. Heute ist das Wasser dort so gut wie lange nicht. Die Autos fahren kein Bleibenzin mehr, haben Katalysatoren und rosten kaum noch. Während noch vor hundert Jahren Arbeiterfamilien unter ärmlichsten Bedingungen hausen mußten, hat heute jeder Hartz-4-Haushalt, Klo, fließend warmes Wasser, Heizung und Internet. Meine Frau kommt aus Sri Lanka. Im Jahr 2000 hatten meine Schwiegereltern gerade mal Strom, heute Internet, Skype, WhatsApp. Ja, es gibt noch viel zu tun, da haben Sie natürlich recht. Aber diese Dauerrumgejammere macht mich fertig.

      • @Thomas Schöffel:

        Leider alles, so, wie dieser Fortschritt zustande kam, die natürlichen Lebensgrundlagen zu stark belastend.

        Und raten wir doch einmal, worauf man gut, und überhaupt nicht als Kostverächter, verzichten könnte: zB das Smartphone.

        "Hartz", nur als Nebengedanke, musste gleichfalls nicht geben.

        Eine über etwa 200 Jahre betriebene obszöne Konzentration von Einkommen und Vermögen, eben das, womit wir etwas (anzustellen) vermögen, hinderten daran, dass sich Ihre Schwiegereltern in dieser Ausgangslage befanden.

        • @Gerhard Krause:

          Ihre Idee mit dem Verzicht auf das Smartphone gefällt mir. An unserem Stammtisch fängt das jetzt an, daß einige das Handy nicht mehr mitnehmen und auf den Tisch legen, sondern Zuhause lassen. Was sagt den FFF dazu?

      • @Thomas Schöffel:

        Ja, ein paar Sachen haben sich tatsächlich verbessert. Dafür fahren halt umso mehr Autos rum mit immer mehr PS und so. Ich seh mich allerdings weniger am Jammern, auch wenn das im Post so verstanden werden kann. Ich bin da eher Fatalist (leider). Wenn zu wenige Menschen mit größerem Einflussbereich mit Hirn für die Lebensgrundlagen handeln, dann rocken wir den Planeten halt runter. So what?!



        Vielleicht kommts aber auch alles ganz anders - who knows?

        • @HopeDrone:

          Ich wette jedenfalls, daß wir in auch inm zwanzig Jahren noch Frühling, Sommer, herbst und Winter haben werden, blauen Himmel, frische Luft und prima Badewetter. Und, auch Tuvalu und Holland werde nicht untergegangen sein.

          • @Thomas Schöffel:

            Jahreszeiten sind natürlich auch so ein Ordnungskonstrukt der Menschen. Allerdings erinnere ich in meiner Kindheit wesentlich mehr Schnee im Winter. Vermutlich werden wir die Jahreszeiten auch in 20 Jahren nicht verloren haben, aber in den knapp 50, die ich bisher mitbekommen habe, haben die sich nach meinen Erfahrungen + Beobachtungen schon verändert. Und damit bin ich wohl nicht allein:



            "Befunde zeigen, dass der größte Teil der in den letzten 50 Jahren beobachteten Erwärmung auf menschliches Handeln zurückzuführen ist (anthropogener Klimawandel)"



            www.umweltbundesam...hteter-klimawandel

    • @HopeDrone:

      Das Ding bei dem Satz ist, dass es ein wir und ihr gibt. Bedeutet: „Wir“ werden, wie auch in der Vergangenheit genügend zu futtern haben, während „die“, wie bisher, verhungern.

      Insofern setzt der Klimawandel da auch keine neuen Standards bei der weltweiten Ungleichheit.

      • @Rudolf Fissner:

        Das andere Ding bei dem Satz ist, dass da kein "Wir" drinsteht und mit "ihr" ziemlich sicher diejenigen gemeint, die auch ich mit meinem Post gemeint: Personen mit Macht und Einfluss, eine Bremse zu ziehen, die sowohl die Ausbeutung von Menschen wie auch der Natur wenigstens merklich reduzieren könnten.

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Viel Erfolg beim weiteren Rätselraten und Nebelkerzen-Zünden off-topic.

    Meine Empfehlung: Die Apotheken-Umschau (Volksmund: Rentner-Bravo) mit Rätseln, erscheint kostenlos 14tägig:

    Service: gerne.

    • RS
      Ria Sauter
      @76530 (Profil gelöscht):

      Ja, die Sorge um das Klima ist völlig unbegründet. Trumph und Liz Mohn sind in Davos. Was kann da noch schiefgehen.

  • Da hat aber jemand die Biografie von R. Habeck 'Wer wagt, gewinnt' gründlich gelesen und seine Spaß an dem dort enthaltenen Gramsci Zitat gefunden. :-)

    Nun ja, wer davon überzeugt ist, dass nur der technologische Fortschritt im verbliebenen Zeitfenster und ein 'nachhaltiger/grüner Kapitalismus' eine Kompromisslösung unserer Gegenwartsprobleme und Zukunftsperspektiven für die Zukünftigen bietet, muss komplett ausgeblendet haben, dass diese Probleme seit der Erfindung der Dampfmaschine, über die Kernspaltung bis zur Quantenphysik in einem direkten Zusammenhang stehen.

    Die Aushandlung von politischen Kompromissen orientiert sich gegenwärtig an zweierlei: An der Gegenwart individuell eigennützigen Denkens, sowie den nationalen Interessen der jeweiligen Ökonomie.

    Zukunft, der Faktor Zeit, kommt darin nicht vor!

    • @Drabiniok Dieter:

      ja, die böse Dampfmaschine und die gute alte Zeit davor, als der Mensch und die Umwelt noch bildungsfremd und religionskontrolliert in Einklang waren (böse Ingenieure, böse Physiker)...



      Schreibt jemand auf einem Computer in ein globales Kommunikationsnetz, der vermutlich ohne die Dampfmaschine und ihre gesellschaftlichen Umwälzungen als Angehöriger des niederen Volkes nie die dazu notwendige Bildung hätte genießen dürfen und der ohne moderne Medizin mit guter Wahrscheinlichkeit gar nicht das Alter erreicht hätte um das zu schreiben.

      *Das* ist mal ein direkter Zusammenhang zwischen Dampfmaschine, Kernspaltung, Quantenphysik (die historisch übrigens an zweiter Stelle der Aufzählung stehen müsste, ...) und dem posten vereinfachten Denkens, der empirisch Sinn macht.

  • Wäre es nicht ein regelrechtes Wunder gewesen, hätte FFF in einem Jahr das erreicht, was anderen Bewegungen in Jahrzehnten nicht gelang?

    Das dauerhafte Pressen des Panic-Buttons wird langweilig, wenn die Leute sehen, dass die Sonne doch noch jeden Morgen aufgeht.

    Die ganze Sache muss klassenübergreifender und antikapitalistischer werden.

    Na ja, leicht gesagt.

    • @Jim Hawkins:

      Na na na. Ohne Kapitalismus gibts laut Karl M. keinen Sozialismus.

      Von daher sollte man schon dem Kapitalismus seine Zeit geben. Sonst gibt es am Ende auch keinen Sozialismus.

      Die bisherigen Antikapitalisti-Trials waren ja eher Errors bzw. Ejaculati Sozialisti Praecox-Aktionen.

      Sind Sie sich also sicher, dass aktuell wieder der Zeitpunkt gekommen, ist loszuwedeln?

      • @Rudolf Fissner:

        Ich bin mir eigentlich über so gut wie gar nichts sicher.

        Schon gar über nicht über die vollkommen unrealistische Vorstellung der Umwälzung der kapitalistischen Verhältnisse.

        Sicherer bin ich mir bei der Vorstellung, dass Kapitalismus ohne Wachstum nicht möglich ist. Ist einfach nicht der Plan.

        So gesehen ist es egal, wer wie und wo los wedelt.

    • @Jim Hawkins:

      Kein Mensch hat geglaubt, dass FFF in 1 Jahr die Politik zur Klimaneutralität zwingt.

      Viele Teile von FFF werden übrigens antikapitalistischer. Gucken Sie sich die Ortsgruppe Frankfurt (Main) an.

      Andere Ortsgruppen schmiegen sich an den Kapitalismus an. Zum Beispiel FFF Berlin bzw. kleine wirkmächtige Teile davon.

      Die einzig gut durchdachte Klimabewegung ist weiterhin leider nur Ende Gelände. Die macht aber nur selten große Aktionen. Man kann nicht monatelang dazuwischen immer nur schweigen. Deshalb macht es absolut Sinn, auch andere Angebote, wie z.B. FFF oder XR zu nutzen.

      • @Kakaobutter:

        Hab den Link vergessen, auf den sich meine Antwort an Nicklas bezieht!



        hier ist er:



        www.agora-energiew...9-auf-rekordtiefs/

        Ist echt auch mal so zum lesen interessant!

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @guzzibiker:

          "Agora": Wowwwwwwwwwwww.

          Je hochtrabender die Eigenbezeichnung (früher war das bei "agora" im RealLife anders), desto größer deren inhaltliches Vakuum.

          Zum Lesen ist sicherlich vieles interessant. Ich halte die alten Märchenbücher für "interessanter". Die hatten noch Anflüge von Inhalt.

          • @76530 (Profil gelöscht):

            Hallo Herr Leiberg, danke für Ihre Nachricht :-)



            es ist schön mal wieder mit Ihnen zu chatten! Haben wir lange nicht mehr gemacht, oder?



            Nunja, Inhalt, Vakuum? Ich finde, das was die da so schreiben nun einmal ganz interessant und keineswegs in übertragenem Sinne >luftleer< !

            Die Einen schätzen die neueren Märchen, die Anderen die älteren. Sie gehören offenbar zu den Anderen! Nennen Sie mir Ihr bevorzugtes Märchen, ich lese es dann gerne und werde meine Schlüsse daraus ziehen. Es ist keineswegs ausgeschlossen, dass es mir gefällt, einzige Voraussetzung... es muss in diesem Jahr verfasst worden sein!



            >upgrade< wollte mich auch schon mit Zahlen aus dem Jahr 2018 überzeugen.Meine Antwort an ihn finden sie hier auch.

            Einen schönen, um nicht zu sagen, märchenhaften Abend wünsche ich Ihnen noch! :-)

        • @guzzibiker:

          Ich halte schon die ganze Team aufstellung von Agora für fragwürdig. Einfach mal diese Personen Googlen.

          Zum Rekordtief. Noch nie war ein Winter wärmer => noch nie wurde weniger geheizt. Ende.

          Und ich arbeite in der Erneuerbaren Energie und ja wir haben im Energiesektor viel geschaft. Aber sonst ist ja auch nichts passiert. Und wenn so ein Verrein sagt das der Stromverbrauch gesunken ist dann kann man 2 sec googlen.



          www.umweltbundesam...gie/stromverbrauch



          und weinen.

          • @Upgrade:

            Hallo Upgrade,



            ich habe leider nur Stromverbrauch bis 2018 auf der von Ihnen empfohlenen Seite gefunden. Das hilft nicht weiter!



            Wenn Sie persönlich Zweifel an der Sorgfalt der Arbeit der Mitarbeiter von AGORA haben, sollten Sie Ihre Quellen ganz besonders prüfen und erst dann benennen. Diese Sorgfalt sollten Sie bei sich selbst walten lassen!



            Zum milden Winter: Die 50 Millionen Tonnen CO2 wurden ausschließlich bei der Stromerzeugung eingespart. Heizungsmäßig kann man dann auch nur die Gebäude betrachten, die elektrisch beheizt werden.



            Im Vergleich zu Öl, Gas und festen Brennstoffen ist diese Zahl dieser Gebäude marginal. Das werden auch Sie nicht anzweifeln.

            Anderenfalls widerlegen Sie doch bitte die Angaben von AGORA konkret durch Zahlen.

            Nachdem Sie nach eigener Angabe dazu nur zwei Sekunden zum googeln brauchen, darf ich die gebotene Sorgfalt ernsthaft anzweifeln, um nicht gar geneigt zu sein, ein Vorurteil zu unterstellen. Soweit will ich aber nicht gehen.

            Zurück zum Thema:



            AGORA betont schließlich auch, dass der Anteil erneuerbarer Energien auf über 42% gestiegen ist. Die UBA-Seite notiert noch die 38% von 2018 .



            Sie ist hier erfreulicherweise nicht auf dem aktuellen Stand!







            Also bitte andere aktuellere Quellen nachlesen, sie danach angeben und dann gegebenenfalls weinen!

            Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend, hoffentlich ohne weinen :-)



            immerhin ist doch mal was schönes zu vermelden, oder?

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @Upgrade:

            Schade.

            Schade, dass Sie mir die ganze Arbeit abgenommen haben.

            Rainer Baake - for example - ein Mann, der mir aus gemeinsamen Marburger Zeiten noch bekannt ist. In den 1980ern und bis in die 1990er hinein ein respektabler Grüner der ersten Stunde, Weggefährte von Hubert Kleinert (MR) und einem Herrn Fischer, damals F. a. M.

            Auf dem langen Marsch durch die Institutionen muss Baakes Kompass Funktionsstörungen bekommen haben ... und Baake ist den (reichhaltigen) Versuchungen des schnöden Mammons erlegen.

            Heute nur ein Schatten seiner selbst. Wie viele Andere aus dieser Zeit.

            Oscar Wilde kannte das Phänomen schon viel früher: "Ich kann allem widerstehen. Nur nicht der Versuchung."

      • @Kakaobutter:

        Hallo Nicklas, sie zeigen sich ja offen, auch andere sinnvolle Angebote zu nutzen. Erfreulicherweise kann ich Ihnen ein weiteres, nicht nur gut durchdachtes, sondern auch - innerhalb des letzten Jahres - wirksames Werkzeug für die Verminderung der CO2-Ausstoßes nennen.



        Es war nicht einmal notwendig, das >System< zu wechseln. Das Werkzeug marktwirtschaftlichen Ursprungs existiert nämlich schon lange.



        Seinem Einsatz verdanken wir im letzten Jahr die Einsparung von 50.000.000 Tonnen CO2 aus fossilen Quellen bei der Stromerzeugung.



        FfF und XR haben es damals, milde gesprochen,nur müde belächelt, während einige grün- oder links orientiere Parteien es gar als vollkommen wirkungslos betrachteten, weil marktwirtschaftlich begründet, und somit mit keiner linken Ideologien vereinbar.



        Unbeirrbar kämpften die Liberalen gegen diese falsche Einschätzung, um nun endlich auf einen unwiderlegbaren Beweis durch die Anwendung genau dieser europäischen CO2-Zertifikate verweisen zu können.



        Dadurch wurde der CO2-Ausstoß um 7% vermindert und wir könnten vielleicht sogar noch unser Klimaziel für 2020 erreichen. Endlich mal etwas, worüber sich wirklich alle freuen können!



        Sicher unterstützen Sie das auch als Alternative!

    • 6G
      61321 (Profil gelöscht)
      @Jim Hawkins:

      ἀνάστασις !

      • @61321 (Profil gelöscht):

        ἀνάστασις

        ... und Marzipan ist sein Prophet ;-))

      • @61321 (Profil gelöscht):

        & Däh! - da suchst du wg Bronchitis2. 👹 mittels Gesundheitsschlaf - Genesung.

        &!Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - Zung!!

        taz.de/Klimabewegu...bb_message_3904412



        JH is back und wird begrüßt-“

        Ja - Heiliges Kanonenrohr - Wat Tach!



        Un - Liggers - Insulaner - Wie kaamt?



        Vertell - Vertell - Kohshit opp Dach?



        Un wo er nu auch griechisch weiß!



        Un sonn Scheiß - Mähn äpte heu?



        Mähn äpte gras? Oder was?! - 😎 -



        Nö. Nie. Äpte mähte gras! - 😱 -

        kurz - Freie Bahn! Für Mazepan 🗽🗽🗽

        • 6G
          61321 (Profil gelöscht)
          @Lowandorder:

          .



          www.faz.net/aktuel...nger-16550368.html



          Das war nur der Anfang. Ich bringe mir jetzt jeden Tag ein neues Wort bei und zum Schluss lesen wir gemeinsam Herodot im Original.



          Google bleibt dabei aber außen vor, die Schlamper

          • @61321 (Profil gelöscht):

            Liggers. Ich hab ihn noch gekannt.

            Der olle Dr. Busch. Las den Scheiß lat.gr wie deutsch. Schwerstalloholliker - “Fiete-August - ich sehe Sterne. Zuhause sind wir nicht!“ Schon als Schüler! - im Tremser Teich Richtung Bad Schwartau.



            &



            Hatte er keine Lust - Praxis -



            “Mach mal die Tür zu“ & sein Zerberus ala Schwester Rabiata - (Kein Kuß für Mutter“ Tomi U.;) machte. Rotspuun.



            Las nen Stremel & weiter ging‘s.

            & Däh - Klatsche??? 😱 - 👿 - Düwel ook.



            Ein Prof aus Kiiiel (ach Sie warn das HR)



            Geriet - “…hab mal ne Übersetzung…“



            In Bierverschiß - “Benutze ich Nieeee!“ •

            unterm—- & das geht mühelos weiter —



            Abi - Aufsicht Lehrer von OzD = Oberschule zum Doofen* -



            Nach 2 1/2 Std. ??? - Er wolle - Abgeben! Waass kein Konzept & übersetzens doch noch was mehr! - Konzept? Nie! Mehr? - schon drei Seiten dazu & Er ginge jetzt.



            Keine Lust mehr.



            & Däh



            Karl May-Fan. Halbjahresaufsatz.



            Mein schissiger Oller. Schon angefangen? Nö. Wieso? Schreib was aus Im Jenseits ab. - ??? - Kennt der Olle doch nicht! Klar - Sehr gut. & Mathe - Betonfünf.

            So geht das - 🧐 -

            unterm——* & btw servíce unlängst -



            de.wikipedia.org/w...ische_Reichspartei



            Verankert war die Partei vor allem in Nordwestdeutschland. Führer auffe OzD



            1x Yachtclub - “Ach - hamse bei dem noch? Klar - ja bisschen reaktionär. Schonn. Tagebuch Anne Frank & so! & Däh! - “Wußten Sie - daß das mit Kugelschreiber!“ - “Ach was! Ich hatte mal son Fälschungsfall. Kugelschreiber erst Anfang der 50er!…



            &



            Ich zahl dann mal. Wirsing!“



            & servíce -



            www.faz.net/aktuel...tisch-1357921.html



            &



            www.presseportal.de/pm/133833/4296452

            Tja - die Welt ist klein. - 👺 -



            (pps “Der? Höer auf. Widerling. Schwer auf dicke Hose. Du erinnerst dich.



            Damals - 7 b - Abschreibungen - Soziale Galoppbauten. Den Ärzten & Co das Geld aus der Tasche = Die letzten Bruchbuden!“ - So geht das!)

            Ende des Vorstehenden

      • @61321 (Profil gelöscht):

        Der Google Übersetzer hat die Sprache als Griechisch erkannt.

        Und hat übersetzt mit: Anastasia.

        Ich bedanke mich und möchte mit εύρηκα antworten.

        • 6G
          61321 (Profil gelöscht)
          @Jim Hawkins:

          .



          Ich spekuliere mal ins Blaue, Sie haben die kurze Auszeit nebenbei noch für einen Python-Kurs genutzt, um auch für die Roaring Twenties einigermaßen gewappnet zu sein, von wegen Bartel und Moscht und so

          • @61321 (Profil gelöscht):

            Ehrlich gesagt, habe ich kein Wort verstanden, aber ich sage mal: Ja genau.

            • @Jim Hawkins:

              "Ehrlich gesagt, habe ich kein Wort verstanden, aber ich sage mal: Ja genau."



              Gucken Sie doch mal hier, dann verstehen Sie vielleicht (mit der ergänzenden Bemerkung, dass



              Ihr Profil samt Benutzernamen gelöscht war und nicht nur einfach leer, wie zur Zeit): httpsaz.de/!5654180/#bb_message_3903267

            • @Jim Hawkins:

              Nù. Aber sonst sind ehna - warum genau - Ja scheint’s abhanden gekommen.

              kurz - Ja. Da hab ich auch kein Wort verstanden.



              &



              Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - Insulaner



              “ Wenn Sie mal auf das Profilbild von JH klicken - taz.de/!ku33636/ erscheint da keine Liste seiner Beiträge mehr. Entweder hat er getrickst oder die "Spezialisten" der taz üben mal wieder....“ 🥳 👻 😱 - ????

              • @Lowandorder:

                Mein Profil hätte mit oder ohne die alten Beiträge wiederhergestellt werden können.

                Ich sagte mir: Who wants yesterday's papers.

                • @Jim Hawkins:

                  Ach was. Tell me.

                  Da ist für die anteilnehmende Rentnerband - Ralph McTell fällig -

                  Ach was. Tell me.

                  Da ist für die anteilnehmende Rentnerband - Ralph McTell fällig -



                  Ralph McTell Streets of London -



                  “… Picking up the papers with his worn out shoes…“ Short cut - digger - dig it ?



                  m.youtube.com/watch?v=DiWomXklfv8

                  Fein&Fin

  • In Hamburg hat der Senator für Umwelt und Energie, Jens Kerstan (Bündnis 90/Die Grünen), soeben mit dem größten Aluminiumhersteller über Sonderpreise für elektrischen Strom verhandelt. Aluminiumproduktion ist ein extremer Energiefresser.



    Für mich stellt sich da die Frage, wieso die Produktion für Aluminium subventioniert werden muss und nicht zuletzt auch die Frage, wozu Aluminium dringend benötigt wird.



    M.a.W.: Wieso wird versucht, über CO2 Steuer zunächst diejenigen zum Verzicht zu zwingen, die ohnehin nicht genug haben? Warum wird nicht bei der Produktion begonnen?

    Luisa Neubauer, das deutsche Gesicht von FfF sagte in einem Gespräch mit "der Freitag" auf den kritischen Einwand, dass eine CO2 Steuer keinen nennenswerten Einfluss haben



    wird:



    "Wer reich ist, verschmutzt auch mehr; dann soll er zumindest mehr dafür zahlen."

    Nach meiner Wahrnehmung sind Menschen bereit, für den Klimaschutz ganz persönlich etwas zu tun. Allerdings nicht wie geplant, dass die normalen BürgerInnen per CO2 Steuer den Gürtel enger schnallen müssen und die Reichen sich das locker leisten können. Klimaschutz ist Sozialpolitik und kein Klassenkampf.

    • @Rolf B.:

      und nicht zuletzt auch die Frage, wozu Aluminium dringend benötigt wird.

      Hüte. Die Nachfrage ist gestiegen.

    • @Rolf B.:

      Nachsatz:



      Ich glaube, dass FfF schon längst instrumentalisiert wird von Politikern und Konzernen. FfF gehört quasi heute schon zum Protestestablishment.



      Selbt Blackrock mahnt schon mit einem Schreiben an die Bosse der Konzerne, den Klimaschutz nach außen mehr zu kommunizieren. Im Hinblick auf das neue Geschäftsmodell eines grünen Kapitalismus ist das auch clever.

      • @Rolf B.:

        Um zu sehen, ob die besoffene Feindseligkeit allen Unternehmen gegenüber, die man bei vielen Linken antrifft, eher dem Kapitalismus oder eher den Linken schadet, muss man kaum noch die Augen aufmachen.

        Dass es erheblich leichter sein wird, klimafreundlichere Bedingungen zu schaffen, wenn auch daran verdient werden kann, sollte jedem klar sein. Wenn man dafür erst den weltweiten Sozialismus durchsetzen will -- viel Glück!

        Ich weiß jedenfalls echt nicht, was an grünen Geschäftsmodellen so schlimm sein soll. Diese Verbohrtheit jedenfalls wird niemandem weiterhelfen.

        • @Mustardman:

          Ich sehe keine "besoffene Feindseligkeit allen Unternehmen gegenüber".



          Ich sehe dafür eine geradezu einfältige Problemlösung, quasi eine besoffene Marktgläubigkeit. Dass der Markt keine globalen Probleme lösen kann, werden auch diejenigen einsehen müssen, die darauf hoffen, dass alles so bleiben kann wie es war, wenn man nur die Etiketten wechselt.

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @Rolf B.:

            Ich befürchte, Sie unterschätzen hier zwei menschliche Fähigkeiten, die - in manchen Situationen sehr hilfreich sein können, in anderen eher hinderlich: Verdrängung und Verleugnung.

            Die haben weder etwas mit Politik noch mit Bewusstsein und Aufklärung zu tun, sondern laufen gerade im Verborgenen ab.

            Im Grunde genommen KÖNNTE jeder Mensch ab einem IQ von - sagen wir mal - 80 kognitiv begreifen/ erahnen, dass die Entwicklung unweigerlich auf den Abgrund zuläuft. Und dass der Weg dorthin sehr kurz ist, wie jüngste Mitteilungen über die Erwärmung der Ozeane zeigen.

            Im Tierreich gibt es Prototypen von Schwarmintelligenz: Ameisen. Wir Menschen sind da leider die Gegenpole. Als Einzelne sind wir mit der Option zu prächtigen Einzelexemplaren ausgestattet, in der Gesamtheit - leider - strunzdumm. Mit Schwarmdummheit eben.

            Die angeblichen Einsparungen, von denen Andere auch hier schwadronieren, sind virtuelle Taschenspielereien, die real nachzuweisen bis heute niemand gelungen ist.

            Was von Emissionshandel zu halten ist, zeigt sich am Beispiel anderen Handels, etwa des Mülltourismus.

          • @Rolf B.:

            Hallo Rolf B.! Merkwürdigerweise ist im vergangenen Jahr genau das Gegenteil Ihrer Behauptungen eingetreten, ode wollen Sie die Feststellungen vom AGORA-Energiewende bezweifeln?



            50.000.000 Tonnen CO2 wurden laut deren Analyse hauptsächlich durch ein rein marktwirtschaftliches Instrument, dem europäischen CO2-Emissionshandel, bei der Stromerzeugung durch fossile Energieträger (hauptsächlich Kohle) eingespart.



            Dies sorgte dafür, dass die Stromproduktion mittels fossilen Brennstoffen immer unwirtschaftlicher wurde. Die Folgen sind die Einsparung von über 50 Millionen Tonnen CO2 und eine Steigerung von erneuerbaren Energieen um über 5%! Das kann sich seheh lassen, oder sind Sie da anderer Meinung, Rolf B.?

            All das geschah ohne "Systemwechsel" oder zusätzliche Steuern für Verbraucher und sogar ganz frei von irgendwelchen ideologisch begründeten Verboten.

            Das sollte Ihnen zu Denken geben! Eine "eifältige Problemlösung" ist ein solcher Erfolg ganz bestimmt nicht, dafür aber der sichere Beweis dafür, dass Ihre und die Behauptung vieler Parteien dass die Marktwirtschaft so etwas nicht könnte, schlichtweg falsch ist!

            "Einfältig", um Ihre Worte zu verwenden, wäre es, wenn man nicht schnellstens dir Sektoren Verkehr, Gebäude(sanierung) und Landwirtschaft in den Emissionshandel einbezieht!

            All das ist hier nachzulesen:



            www.agora-energiew...9-auf-rekordtiefs/

  • Worauf die Forderung de Autors nun genau hinauslaufen soll, erschließt sich mir nicht.

    Zwei Aufgaben anzupacken ist nun mal schwieriger als eine. Mit einer Verengung auf das linke Spektrum (ökologische Linke bzw. linke Ökologie) verliert man nun mal die Mitte der Bevölkerung und das recht Drittel erst recht, in dem auch einige klimabesorgt sind.

    Am Beispiel des CO2-Preises: Friday for Future hat 180 €/Tonne CO2 gefordert, orientiert am niedrigen Rand der Schadenskosten.



    Die Grünen wollen aus (falsch verstandenen) sozialen Grünen bei 60 Euro/t anfangen und nur sehr langsam ansteigen (ok, begleitet von ein paar anderen Maßnahmen, die aber in einer Koalition doch nicht ausreichend zustande kommen).

    Da ist er dann ganz deutlich, der Konflikt zwischen wirtschaftlichen Interessen der heutigen, älteren Generationen (auch in sozialer Hinsicht an preiswertem Strom, bezahlbarem Benzin ...) und den Zukunftsinteressen.



    Die Klimaschutzbewegung sollte sich nicht vor den "linken" Karren spannen lassen, der seit Jahrzehnten nicht vorangekommen ist.

    • @meerwind7:

      Die Antwort der Grünen ist eben nicht "links", sondern derselben "rechten" Logik verhaftet, die Sie hier auch anführen: sobald etwas das Etikett "links" aufgepappt bekommen kann, scheinen die Inhalte und Gedanken dazu eine Betrachtung nicht mehr wert.

      Denken Sie darüber nach, wie sich eine Gesellschaft entwickeln könnte, die bereits über ein Fünftel aus Niedriglohnempfänger besteht und deren Mittelklasse daher Abstiegsängste hegt, wenn generelle Preiserhöhungen stattfinden. Stellen Sie dazu historische und soziologische Vergleiche an.

      Mir scheint, wenn in diesem Land von einer Bildungsmisere gesprochen wird, muss auch mal wieder das in Teilen der Bevölkerung grassierende Unvermögen angesprochen werden, Karte und Gebiet voneinander unterscheiden zu können. Sprache ist keine Gleichung, sondern ein Wahrscheinlichkeitsraum. Etwas als "links", "rechts", oder sonstwie mit einem Adjektiv zu versehen, ist nicht mehr als eine grobe Vereinfachung, die das Denken erleichtern soll. Sie entbindet nicht von der Aufgabe, den Gegenstand als das komplexe Gebilde von Zusammenhängen zu betrachten, das er tatsächlich ist.

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @meerwind7:

      "Konflikt zwischen wirtschaftlichen Interessen der heutigen, älteren Generationen (auch in sozialer Hinsicht an preiswertem Strom, bezahlbarem Benzin ...) und den Zukunftsinteressen.



      "

      Sie benotigen also keine bezahlbare Energie? Weil sie jung sind und den Strom zu Hause mit einem Heim-Trainer herstellen?



      Junger Mensch, die alten Leute schalten noch das Licht aus, wenn sie den Raum verlassen. SUV fahren auch meist Menschen unter fünfzig einen CO2 Preis von 180 €/Tonne kann man machen, wenn man die Einnahmen gleichmäßig pro Kopf ausschüttet. Das würde einer Rentenerhöhung gleich kommen und das Problem der Mindestrente lösen.

  • Die Überschrift dieses Artikels ist völlig daneben. Es geht nicht um irgendeine Greta. Es geht darum ob die Menschheit in der Klimakatastrophe ihre eigenen Lebensgrundlagen so verschlechtert, dass notwendige Anpassungsprozesse nicht mehr möglich sind. Es geht um Elend in vielen Teilen dr heute bewohnten Erde, um riesige Flüchtlingsströme, um Kriege, bei denen es keine Gewinner geben wird. Ja, wir werden gegen die Wand fahren. Doch leider wird es nach Erreichen der Kipppunkte kein Zurück mehr geben. Das sagt uns ganz nüchtern die Wissenschaft und der klare Verstand.



    Es scheint aussichtslos etwas dagegen zu tun und doch werde ich es versuchen, so lange ich lebe.



    Pessimismus im Geist und Optimimus im Handeln. Anders kann und will ich nicht leben.

    • @Georg Kubitz:

      Neben den Kipppunkten ist auch die Trägheit der Systeme ein Problem.



      Wird man erst durch Schaden klug, und beginnt dann mit der Umstellung auf umweltfreundlicheres Wirtschaften, wird



      1. die bis dahin erreichte Klimaänderung bleiben



      2. die kühlende Wirkung durch die Ozeane mit deren Erwärmung langsam zurückgehen



      3. das Polareis allmählich weiter abschmelzen



      4. und wesentlich: wird es nicht gelingen, sofort die Emissionen auf Null zu setzen. Am Beispiel der Solarenergie muss man erst mal Fabriken für "Solaranlagen" ausbauen, um eine höhere Jahresproduktion zu erreichen. Dazu gehören Glasfabriken, Abbau seltener Erden usw.



      5. Mit der dann hochgelaufenen Produktion kann man dann eine höhere jährliche Installation an Solaranlagen erreichen. (Die Produktion benötigt währenddessen auch etwas Energie, aber das ist jetzt nicht wesentlich). Die Solarstromproduktion nimmt dann mit der Leistung der installierten Solaranlagen zu. Aber zeitlich versetzt zur Anlagenfertigung (mathematisch gesehen eine Integration).



      6. In der Zwischenzeit möchten die Menschen aber trotzdem Energie nutzen, ihren Lebensstandard (so gut es geht) aufrecht erhalten. Also gbt es weiterhin klimaschädigende Emissionen, und zwar so lange, bis die alternativen Energien wie Solar vollständig ausgebaut sind.



      7. Der Endstand der Klimaerwärmung bleibt dann hunderte Jahre erwhalten, während die Pole sukzessive abtauen.

      Bei mit einer Kriegswirtschaft vergleichbaren Anstrengungen ginge es etwas schneller, aber gerade die Kräfte dafür könnten fehlen, wenn es gerade zu klimabedingten Krisen gekommen ist, die überhaupt erst größere Motivation auslösen.

      Die hier beschriebenen Verzögerungen zwischen Erkenntnis und Ergebnis sind nun noch OHNE KIPPPUNKTE formuliert, die zustzliches nichtlineares Verhalten (Methanausbruch, beschleunigtes Schmelzen der Pole, Wegfall bestimmter Cirruswolken) mit sich bringen würden. Auch ohne Eintreten der Kipppunkte gibt es kein "zurück" innerhalb mehrerer Generationen.

      • @meerwind7:

        Ja, ich glaube viele Leute sind sich gar nicht klar darüber, dass das Abwenden oder Verhindern des Klimawandels beim besten Willen keine Option mehr ist. Wir haben nur noch die Chance, das Ausmaß der Katastrophe zu verringern, aber selbst das wird mittel- und langfristig enorme Unterschiede machen. Und das kann man wirklich in Geld umrechnen und sollte das auch tun, das ist nämlich eine Art von Rationalität, die auch der Kapitalismus sehr gut versteht.

        • @Mustardman:

          Glauben Sie wirklich? Die Summe, die da zusammenkommt wäre so hoch, dass sie sich keiner vorstellen könnte.



          Mensch sagt sich dann »...es ist sowieso egal, was wir machen, das Klima werden wir nicht ändern...« ...und wird in Lethargie verfallen.

          Ich gebe Ihnen ein kleines Beispiel:



          alleine der Kohle-Kompromiss vorgesehene Betrag für die Entschädigung der Länder beträgt



          40 Milliarden €. ( Einer lächerlich kleinen Summe im Vergleich zu der oben ermittelten!)



          Die meisten Bundesbürger sind sich nicht im klaren darüber, dass dieser Betrag jeden einzelnen Bundesbürger (vom Säugling bis zum Greis) 500 € kostet! Eine normale vierköpfige Familie, zahlt also 2000 € dafür.

          Dies sei nur einmal so nebenbei bemerkt!

          Ach ja, was soll das überhaupt mit Kapitalismus zu tun haben? Ich kann da keinen Zusammenhang erkennen.

          Diese Kosten sind für jedes System unbezahlbar, egal welches das ist!

    • @Georg Kubitz:

      finde ihren letzten Satz sehr gut

  • Hier hat jemand mal wirklich weit ausgeholt und das ist notwendig und selten. Am Ende aber steht leider der Befund, dass selbst denen mit dem richtigen Bewusstsein dieses oft schon reicht und viele gar nicht so unglücklich sind mit dem "Wir haben beinahe nichts erreicht". Anders ist die politische Wirlichkeit nicht zu erklären. Und darin nicht die Spaltungsversuche sondern deren Gelingen. Dass echter Verzicht unausweichlich werden könnte ist in den meisten Köpfen aber auch noch überhaupt nicht angekommen. Wenn doch, dann nimmt man noch mal mit was noch geht. Schuld und relevant sind sowieso immer die Anderen.

  • War doch absehbar, daß das so kommen würde. Wenn man nur Forderungen erhebt, ohne konkrete und durchdachte Lösungskonzepte anzubieten und ohne konkrete Taten folgen zu laasen, verliert man irgendwann seine Glaubwürdigkeit und die Sache verläuft sich im Nichts.



    Es ist noch kein Jahr her, da hätten mich viele für dies Feststellung am liebsten als Ketzer an die Wand gestellt. Heute ist es soweit - was viele nur nicht wahr haben wollen.



    Nur: Die Lebensrealität ist eben unbestechlich

    • @Denkender_Buerger:

      FFF hat die sehr konkrete Forderung nach einem CO2-Preis von 180 Euro/Tonne aufgestellt.

      Nachdem das immerse Marktkräfte zur CO2-Vermeidung aktivieren würde, ist damit der Großteil der Effekte der benötigten politischen Maßnahmen abgedeckt.

      Um die Umsetzung würden sich dann schon die "Experten" kümmern, die ohnehin in den Firmen zw. Planungsbüros sitzen und nicht im Bundestag, und "konkrete und durchdachte Lösungskonzepte" entwickeln und verwirklichen.

    • @Denkender_Buerger:

      Ich finde dass FFF viel erreicht hat.



      Das Thema ist deutlich in den Vordergrund gekommen.



      Immer mehr Menschen machen sich Gedanken über den Klimawandel und haben aufgehört ihn zu verdrängen.



      Langsam kommt das auch immer mehr bei den Firmen an und auch immer mehr bei den grossen Geldgebern.



      Die Alternativen sind für mich, was tun oder verzweifeln. Nach anfänglicher Verzweiflung hab ich mich für Ersteres entschieden.



      Nun zu ihnen vermeindlich denkender Bürger was denken Sie wirklich. Außer lamentieren und kritisieren nehme ich bei Ihnen nicht viel war.



      Fangen Sie an Ihrem Namen Ehre zu machen, wo sind Ihre Vorschläge.



      Und zum Artikel ich kann mich Ford Prefect anschliessen Umweltschutz kam aus der ganz linken Ecke noch nie daher, es ging immer um den Schutz von eher klimafeindlichen Industrien.



      Die Versuche von linken Gruppen die FFF Demos immer wieder zu kapern fand und finde ich albern.

    • @Denkender_Buerger:

      Über wen reden Sie überhaupt? Es ist doch nicht die Aufgabe einer 13-jährigen oder anderer FFF-SchülerInnen Klimapolitik zu formulieren. Damit befassen sich aber unzählige WissenschaftlerInnen, die u.a. in Scientists4Future engagiert sind. Letztlich zuständig ist allerdings die Politik und da ist der Flaschenhals, an dem es staut, weil 1. der Laden von der Industrie gekauft ist und 2. er Angst vorm bräsigem Wahlvolk hat, das ohne Billigschnitzel, Billigurlaub und SUV fahren auf die Barrikaden ginge.

      • @hessebub:

        Scientists for Future? Von denen hört man stets dasselbe wie von FfF seit einem Jahr immer gleichlautend propagiert.



        Brauchbare Lösungsvorschläge hab ich von denen noch keine gesehen, Sie etwa? Sagen Sie mir, wo findet man die? Auf deren HP jedenfalls nicht!

        Aber es gibt ja noch andere, seriöse Wissenschaftler wie diese hier :

        www.agora-energiew...9-auf-rekordtiefs/

      • RS
        Ria Sauter
        @hessebub:

        Sie haben die richtigen Worte gefunden!

  • 8G
    80772 (Profil gelöscht)

    Sorry, aber der Artikel ist ein gutes Beispiel für linken Dogmatismus.

    Okay, der neoliberale Wettbewerb ist (nicht nur) schlecht für die Umwelt.



    Aber die Grünen, die der Herr Sesslen hier hart angeht, sind im Bundestag noch nicht einmal in der Regierung, und der Autor hat schon etwas an ihrer Politik auszusetzen. Was ist dagegen die Lösung, die der Herr Sesslen anbietet? Der Sozialismus eventuell? Der von Tschernobyl bis zu den chinesischen Fabriken (beides übrigens auch Teil des Wettbewerbs), nicht gerade durch umweltbewusstes Handeln aufgefallen ist? Keine Ahnung, der Autor benutzt nur den schwammigen Begriff der "linken Ökologie" bzw. "ökologischen Linken". Parlamentarisch gesehen aber, IST die Grüne die ökologische Linke, auch wenn sie sozialliberal ist, und sich durch Kompromisse immer weiter der Mitte angenährt hat. Was sonst soll parlamentarisch die ökologische Linke sein?



    Ausserpalametarisch dagegen bewegt f4f und Grata Thurnberg umwelttechnisch tausend mal mehr, als weiter links stehende Bewegungen. Also darum kann es dem Autor nicht gehen.

    Aber der Autor redet hier ja von positivem Handeln. Aber abgesehen von Bodo Ramelow fällt die Linke, sagen wir mal, nicht besonders durch politische handlungsfähig auf. Schlicht wird die Linke, die es ja sogar schafft Stimmen an die SPD zu verlieren nicht auf ihrem holden Ross dahergeritten kommen und die Menschheit retten.

    Und: der Umweltschutz ist für grüne Wähler ein Religionsersatz? Ist das für den Autor evtl. der Sozialismus? Ist der faule Kompromiss, den der Autor anspricht, nicht der den er selber eingeht (sich links einigeln und meckern)?

    Das alles erinnert mich an ein sehr bedenkliches Interview von G. Gysi nach der Europa-Wahl, im nachhinein über Strategien, wie man den Grünen Wähler abjagen kann. Also: Stimmen an die AfD verlieren und dann von den Grünen zurückholen: So geht also Umweltschutz. GRR kann so kommen? Oder doch lieber links einigeln, in der Opposition rummeckern? Was eine Heuchelei.

    • @80772 (Profil gelöscht):

      "Ausserpalametarisch dagegen bewegt f4f und Grata Thurnberg umwelttechnisch tausend mal mehr, als weiter links stehende Bewegungen"

      So siehts aus! Da kommt eine Protestbewegung daher, die nicht explizit als links erklärt und zumindest auf ihrem Sektor mehr erreicht hat, als diejenigen, die schon immer genau wußten, was die Ursache allen Übels ist.

      Ich kann dass ewige Rauf- und Runterbeten, FFF müsse die Systemfrage stellen, ansonsten wäre der Protest nicht zielführend, nicht mehr hören.

      Und wenns noch tausendmal richtig ist, dass der Kapitalismus an sich kein nachhaltiges System ist. Man hats die letzten 200 Jahre nicht geschafft, die Menschen von einem vernünftigen Gegensystem zu überzeugen, geschweige denn eines zu etablieren. Aber man verweißt bei jeder Gelegenheit drauf, dass sich nichts ändern werde, solange der Kapitalismus regiert.

      Am Anfang des Artikels wird der Spott konservativer Kritiker beklagt. Aber seitdem es FF gibt, gibt es auch genauso polemische und selbstgerechte Kritik von links. Zu bürgerlich, zu friedlich, nicht sozial genug, nicht systemkritisch genug.

      Aber können die notwendigen gesellschaftlichen Änderungen wirklich so lange warten, bis das System abgewählt wurde?

      Ich hab FFF immer als Schülerprotest mit einer Minderjährigen als Ikone wahrgenommen. Proteste, die den Rest der denkenden Gesellschaft dazu animieren will, selbst zu Handeln.

      Permanent auf Greta und ihren Schülertrupp zu verweisen und von denen das zu verlangen, was Generationen von Linken vorher nicht geschafft haben, während man selbst nicht zu einer kompromißbereiten Solidarisierung bereit ist, ist in erster Linie selbstgerecht.

    • @80772 (Profil gelöscht):

      Ich verstehe Ihre Kritik nicht. Der Artikel versucht doch aufzuzeigen [wenn auch verkürzt, weil mehr Glosse als Essay], dass es in allen Lagern Quertreiber gibt, von "Industrielinken" bis zu Ökogutmenschen. Wissenschaftlicher Konsens ist, dass es keine Alternative zu einer radikalen Klimapolitik gibt, außer gesellschaftlichen Kollaps, und politisch ist klar, dass nur eione sozial gerechte, d.h. linke Klimapolitik mehrheitsfähig ist - allerdings gegen den Widerstand mächtiger Industrieinteressen, die in der Politik lange den Ton angegeben haben. Ein Kanzler Habeck wäre nicht zu beneiden, ist aber offensichtlich (siehe Groko Klimalachpaket) eine Mindestvoraussetzung um wenigstens die selbst gesetzten Klimaziel von Paris zu erreichen und vielleicht 2,5 Grad statt 4 zu schaffen (was immer noch kataklysmische Auswirkungen hätte).

    • 8G
      80772 (Profil gelöscht)
      @80772 (Profil gelöscht):

      Hier das Interview:

      www.youtube.com/watch?v=z4eGByNQ0cc

  • Liebe taz, die gephotoshopten Bilder zu Euren Beiträgen zum Klimawandel, mit leuchtend orangen und glutroten Hintergründen finde ich dann wirklich ein wenig überzogen. Geht es vielleicht eine Spur nüchterner oder nur noch nach Gretas 'I want you to panic' ?

    • @Nicolai Nikitin:

      Rationale Argumente, die von der Wissenschaft seit Jahrzehnten vorgetragen werden, zeigen ja keinerlei Wirkung. Also höchste Zeit für den Panikbutton!

      • @hessebub:

        Angst ist ein schlechter Ratgeber. In Angst- und Paniksituationen reagiert der Mensch nicht zu selten kopflos.

  • Solange die Weltbevölkerung wächst und die Bevölkerung der Industrieländer zumindest nicht schrumpft, wird die Klimakatastrophe sich nicht aufhalten lassen. Es gibt kein Modell für CO2-neutralen Wohlstand für elftausend Millionen Menschen.

    • @Thomas Friedrich:

      &!Däh&Zisch - Mailtütenfrisch -

      “ Unser one-trick-pony: taz.de/Klimabewegu...bb_message_3904083



      Wer immerzu vom Wachstum der Menschenbevölkerung in Afrika schreibt, sollte vom (wachsenden) Nahrungsbedarf europäischer Hunde nicht schweigen...“

      • @Lowandorder:

        Hunde haben eine kürzere Lebenserwartung als Menschen, also kann man die Zahl der Hunde relativ schnell wieder abbauen, wenn die Lebensmittel global knapp werden. Töten kann man sie außerdem.

        "Wer immerzu vom Wachstum der Menschenbevölkerung in Afrika schreibt, sollte vom (wachsenden) Nahrungsbedarf europäischer Hunde nicht schweigen...“

        • @meerwind7:

          Empfehlenswert - wie immer sojet gern:



          “Brotteroder Knoblauchhund!“ - a Herrn

          • 0G
            05158 (Profil gelöscht)
            @Lowandorder:

            Ich dachte ich lese nicht richtig.



            Er lebt.



            Er ist wieder da.

            Der “Brotteroder Knoblauchhund!“ !!

            • @05158 (Profil gelöscht):

              Nachklapp zu Knoblauchhund - dito

              Gibt dazu ein fulminantes Video.

              Leider im Nachlaß des Gewährsmannes.



              Verschollen - wie meine Langlauflatten & der Wachskoffer. 👿

              unterm— & bitter -



              Gaststätte Am Reitstein stellt zu April.



              Den Gaststättenbetrieb ein. 😱

    • 6G
      61321 (Profil gelöscht)
      @Thomas Friedrich:

      .



      Es gibt geschichtlich modellhaft keine Phase in der größere Anzahlen Menschen auf Nachkommen verzichtet hätten, so dass dadurch ein großräumiger bedeutender Bevölkerungsrückgang heraus gekommen wäre.



      Die leichten Bevölkerungs-Rückgänge in einigen wenigen Ländern in jüngerer Vergangenheit kann man hierbei getrost vergessen, da sie den allgemeinen weltweiten Trend nicht im Mindesten auffangen und umkehren können und keinen bedeutenden Negativbeitrag leisten.



      Menschen haben n.m. Kenntnis nicht mal unter extrem schwierigen ökonomischen und ökologischen Bedingungen bedeutend weniger Kinder (Populationseinbrüche durch Epidemien oder Dezimierung durch Kriege sind gesonderte Situationen).



      Sollte es dafür dennoch handfeste Beispiele geben, wären das jene Szenarios, nach deren man sich modellhaft nach einer mutmaßlichen globalen drastischen Verschärfung der ökologischen Krise einen, wahrscheinlich mit gehöriger Zeitverzögerung einsetzenden weltweiten Bevölkerungs-Rückgang vorzustellen hätte

      • @61321 (Profil gelöscht):

        Es ist genau umgekehrt: Menschen haben unter extrem schwierigen ökonomischen und ökologischen Bedingungen nicht weniger, sondern mehr Kinder.

        Menschen haben weniger Kinder, wenn es soziale Absicherung unabhängig von der Familie, Gleichberechtigung von Frauen, Sexualerziehung und Zugang zu Geburtenkontrolle gibt, denn: Kaum eine Frau WILL viele Kinder, wenn es auch anders geht.

        Dieser Zusammenhang kehrt sich erst dann wieder um, wenn bei extrem schlechten Bedingungen so viele Kinder und Erwachsene sterben (Krankheiten, Hunger), dass die Bevölkerung schrumpft.

        Dass bei besseren/freieren Bedingungen die Anzahl der Kinder pro Frau zurückgeht, kann man überall auf der Welt empirisch nachvollziehen. Das sollte klarmachen, was wichtig ist.

      • @61321 (Profil gelöscht):

        Die Abnahme der autochthonen Bevölkerung in den westlichen Gesellschaften ist der Beweis, dass Menschen in der Lage sind, freiwillig unter ihren reproduktiven Möglichkeiten zu bleiben. Ich sehe also keinen Grund, warum nicht alle Menschen zu einem nachhaltigen Reproduktionsverhalten in der Lage sein sollten. Aber vielleicht haben Sie recht und wir müssen erst noch einmal kräftig gegen die Wand laufen, bevor die Ignoranz gegenüber diesem Thema überwunden wird.

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @Thomas Friedrich:

      Darüber darf man nicht sprechen. Das ist rassistisch, antireligiöse, menschenfeindlich, bevormundend und was auch immer.

      Die Wahrheit ist, dass viele Gruppen einen Bevölkerungswachstumskrieg führen. Angefangen von Robert Mugabe bis hin zu Narendra Modi, der mehr Platz für Hindus schafft indem er Muslime ausbürgert.

      Die Welt ist nicht zu retten, aber man muss es versuchen.

      • @4813 (Profil gelöscht):

        Sorry, aber, das ist also zusammengefasst rechte Klimapolitik: "Neger sterilisieren!"



        Das Problem ist nicht pürimär die Überbevölkerung, sondern dass ein kleiner Teil der Weltbevölkerung (der "Westen") einen Großteil der Ressourcen verbraucht. Und CO2-Wachstums Rekordler ist China, das Schwellenland mit der rigidesten Bevölkerungspolitik. Der Bevölkerungsrückgang im Westen ist nicht "freiwillig" sondern das Ergebnis spezifischer sozial-ökonomischer und soziokultureller Verhältnisse. Schon mehgr Bildungschancen in Drittweltländern, besonders für Frauen, führen zu Geburtenrückgang. Aber letztlich ist das Thema eh' nur eine klassische rechte Nebelkerze um Verantwortung von sich auf andere umzuvolken und dabei noch veralteten Rassetheorien zu frönen. Heil Sarrazin!

        • @hessebub:

          Das ist doch in der Tat das, worauf das bei vielen hinausläuft: Verteilungskriege, es reicht nicht für alle, aber ich bin wichtiger als andere, also sorge ich dafür, dass die anderen krepieren und nicht ich.

          Das ist genau der erwünschte Rückfall in vorzivilisatorische Verhältnisse, der Rechten immer als Befreiung erscheint, weil ihnen diese ganze Zähmung des Menschen ohnehin zuwider ist.

  • 1.) Viel Protestiert und viel Aufmerksamkeit erhalten. Super! Nun kommt halt die Realität: Politik, d.h. Wahlen, Parteien und Mehrheiten. Hat irgendjemand gedacht mit Straße verändert man eine Demokratie?



    2.) Der Erde ist es scheissegal was wir machen. Ein geologischer Wimpernschlag nachdem der letzte Mensch über diesen Planeten gelaufen ist, ist die Erde überwuchert und voller Leben. Alleine unsere ausreichende Schwerkraft zum Binden einer Atmosphäre, das Erdagnetfeld und unser flüssiges Wasser sind ausreichend.



    3.) Nur der Kapitalismuss ist ausschlaggebend? Als Jahrgang 78 kann ich nur sagen: Den linken Staatenkomplex den ich noch erlebt habe, hat sich einen Scheißdreck um die Umwelt gekümmert.

    • @Andi S:

      Das Grundproblem ist: eine komplette Infrastruktur (die Produktion von Gütern und ihre Distribution)!umzugestalten, kostet Geld.

      Dieses Geld wird nach der geltenden Logik von den Käufern aufgebracht werden sollen, da die Gewinne aus der für die Katastrophe verantwortlichen Infrastruktur weder infrage gestellt noch angetastet werden sollen.

      Folglich sinkt die Kaufkraft aller, was diejenigen mit geringeren Einkommen überproportional zu spüren bekommen werden. Das wird sie nicht freuen, schon allein der Gedanke reicht aus, heftige Abwehrreflexe zu erzeugen. Dabei hat der Umbau fast noch nicht angefangen.

      Nun steht man vor der Wahl, diese Menschen ihrem Schicksal zu überlassen, wie es rechte und neoliberale Denkschulen nahelegen. ("There is no such thing as society.") Damit spaltet man die Gesellschaft weiter in Habende, die auch im Umbau profitieren und Nichthabende, die noch näher an den Abgrund der Armut heranrücken.

      Oder man überlegt, wie man die Kosten so verteilt, dass Geringverdienern diese Existenzkämpfe und psychischen Belastungen möglichst erspart bleiben, muss aber mit den üblichen Abwehrkämpfen der Habenden rechnen und auch sie überzeugen.

      Letzteres gilt als "linke" Politik und darum geht es, nicht um die Planwirtschaft des Ostblocks.

      Wenn die Abwehrreflexe allerdings so gut geschmiert sind, dass alles, dem man wegen des Nachdenkens über die Situation der Nichthabenden und ihrer gesamtgesellschaftlichen Konsequenzen das Etikett "links" aufpappen kann, gedanklich in den Gulag führt, wird man mehr sozialen Abstieg erwarten dürfen, und auch das wird Kosten verursachen, für Hilfszahlungen, Polizei, Justiz, Strafanstalten, Jugendhilfe usw. Aber auch das lässt sich ignorieren. Man muss mit den Konsequenzen nur leben wollen.

      Ökologischer Umbau stellt die Frage nach der Verteilung von Gewinn und Verlust erneut ins Zentrum der Debatten und mir scheint, man muss deshalb auch von den "rechten" Denkverboten sprechen.

  • Däh&Zisch Mailtütenfrisch - Greta-Krise

    “ "..in sich einen Pessimismus des Geistes und einen Optimismus des Handelns zu vereinen. .."







    Es wird böse enden... trotzdem werde ich als "Apfelbäumchen" auf die Dächer meiner Häuser noch Solaranlagen installieren lassen. Optimismus des Handelns und der Hoffnung - auf Subvention. (Es gibt 19 Mio. Wohnhäuser in DE. Da geht doch was. Die cleveren Unternehmer, die ich kenne, haben ihre Gewerbegebäude eh schon mit Solarpanels ausgerüstet.)“

  • Es ist nett, wie Georg Seeßlen die Beziehungen zwischen Kapitalismus und Erderhitzung andeutet, aber eben nicht genau auf den Punkt gebracht.



    Alle Firmen sind durch Konkurrenz und Gewinnorientierung zu mehr Produktion angetrieben. Je rationeller der Standort, desto besser, auch so in der Tiermast, größer effizienter, und dann die anderen Konkurrenten aufkaufen.



    Die Regierungen verteidigen ihren Standort, so auch Siemens "sonst würden ja andere den Auftrag nehmen".



    Es sollte kein Privateigentums-Autos mehr geben, sondern nur noch Sammeltaxis zu den Bahnen und Bussen, die RegionalFlughäfen stillgelegt werden etc.



    Greta Thunberg wird auch deshalb so angefeindet, weil es eine Menge Leute gibt, die wütend darauf reagieren, wenn ihnen jemand sagt, sie sollten ihren Konsum und Lebensstil reduzieren und auf etwas verzichten, z.B. auf Fleisch.



    an user sudek:



    Die Maßnahmen der Haushaltspläne der süddeutschen Städte: wie weit fallen die denn bei den Gesamtemissionen ins Gewicht?

    • @nzuli sana:

      Wen Details interessieren: Elmar Altvater lesen.

    • @nzuli sana:

      Abseits der wirklich großen Städte geht ihr Hub-Konzept aber ziemlich an der dezentralen Realität vorbei. Man sollte eher mit CO2 Budgets o.ä. arbeiten.

  • Kritikern Strunzdummheit zu unterstellen, zeugt von eben solcher.

    • @Trabantus:

      Strunzdumm ist es kapitalismus-verblendet in die wissenschaftlich garantierte Selbstvernichtung zu fahren - im Panamera mit 250 km/h.

    • @Trabantus:

      Insbesondere von einem Autoren, der ein Ferienhaus in Ligurien sein Eigen nennt... Aber da fährt er bestimmt mit dem Fahrrad hin.

      • @Cerberus:

        ...ad hominem Käse.

      • @Cerberus:

        Na, spüre ich da Neid? Unser Ferienhaus in Sri Lanka kommt ohne Heizung aus.

  • .!!..und es ändert sich nichts...!!! Welch ein Unsinn!! Es gibt zwei Sätze dazu: 1. Es ändert sich viel, 2. es hat sich viel geändert!!

    Vielleicht macht sich der Autor mal die Mühe, die kommunalen Entscheidungen zu präsentieren, die seid dem Auftauchen von Greta in unserem Land getroffen wurden und die zu Kohlenstoffdioxid-Reduktionen geführt haben und noch führen.



    Und da ist absolut nichts? Eigentlich müsste die TAZ diesem Autoren wegen Nichtwisen auf der Stelle kündigen



    Ich bin einfach fassungslos angesichts eines solchen Unwissens. Vielleicht schnappt sich der gute Autor einfach mal die Haushaltspläne 2018 und 2019/2020 aller Baden-Württemberger Städte über 10.000 EW und listet mal die Entscheidungen hinsichtlich Klimaschutz detailliert auf!!! Vielleicht reicht sogar schon ein Blick in den "Grünen Gockel" der evangelischen Kirche, wo die CO2-Emissionseinsparungen konkret aufgelistet sind.

    • @SUDEK:

      Ich stimme zu, es tut sich tatsächlich was, mMn trotzdem immer noch zu langsam. Das ist auch unseren Rechtsstaatlichen und bürokratischen und demokratischen Prinzipien geschuldigt, und natürlich zahlreichen Gruppen die sich gegen den Wandel stellen. Ich möchte diese Prinzipien aber nicht missen. Damit es weiter und vlt auch schneller vorwärts geht müssen wir den Druck aufrecht erhalten.

    • @SUDEK:

      Es änder sich zu wenig zu langsam, um spürbare Auswirkungen auf den Klimawandel zu haben. Mit der Wasserpistole in die Feuersbrunst spritzen passiert da gerade.