piwik no script img

Schüsse und Tote in HalleDer rechte Wahnsinn

In Halle versucht ein Rechtsextremist die Synagoge zu stürmen. Er erschießt eine Passantin sowie einen Mann in einem Dönerimbiss. Die Tat streamt er live.

Wer kann hier den Überblick bewahren? SEK-Beamte in Halle nach dem Anschlag Foto: dpa

Halle/Berlin taz | Auf der Straße vor der Synagoge in Halle liegt eine Leiche, abgedeckt mit einem blauen Tuch, daneben steht ein schwarzer Rucksack. Auf dem Asphalt liegen Patronenhülsen. Ein Mensch ist tot, ermordet durch Schüsse. So viel ist klar an diesem Mittwochnachmittag in Halle. Aber so viel Weiteres bleibt vorerst unklar.

Mit einem Gewehr hatte am Mittag ein Täter versucht, in die jüdische Synagoge in Halle einzudringen. Fotos zeigen einen Mann mit Helm in einer Art Kampfanzug, auch Augenzeugen sprechen davon. Gemeindevorstand Max Privorozki berichtete Medien, man habe den Täter über eine Überwachungskamera gesehen, beim vergeblichen Versuch, eine Tür einzuschießen. Daraufhin soll der Angreifer auf Passanten vor der Synagoge geschossen haben. In dem Gotteshaus seien 70 bis 80 Gläubige versammelt gewesen, um das jüdische Fest Jom Kippur zu feiern.

Medien berichteten auch, der Täter habe selbst gebaute Sprengsätze vor der Synagoge abgelegt. Zudem war von Schüssen und Explosionen am benachbarten Jüdischen Friedhof die Rede.

Die Lage war zunächst völlig unübersichtlich. War ein Täter unterwegs? Waren es mehrere?

Die Polizei jedenfalls rückte zu einem Großeinsatz aus – und sprach zunächst ebenso von mehreren Tätern. „Bitte bleiben Sie in Ihren Wohnungen oder suchen Sie sichere Orte auf“, schallten Lautsprecherdurchsagen durch Halle. Halles Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) berief einen Stab für „Außergewöhnliche Ereignisse“ unter seiner Leitung ein. Er sprach zunächst von einer „Amoklage“. Die Bahn sperrte den Bahnhof Halle.

Amoklage in der Stadt

Augenzeugen berichteten nun auch von Schüssen auf einen Dönerladen in der nahen Ludwig-Wucherer-Straße, einer Hauptverkehrsstraße. Ein Foto zeigt den Täter mit Gewehr vor dem Geschäft. Laut Augenzeugen habe der Angreifer in den Laden geschossen, es habe einen weiteren Toten gegeben. Ein Video zeigt einen der Täter hinter einem silbernen Kombi auf der Ludwig-Wucherer-Straße, von dort um sich schießend.

Dann überschlagen sich die Nachrichten. Meldungen machen die Runde, wonach auch in Landsberg, 15 Kilometer vor Halle, Schüsse gefallen seien. Die Polizei rückte auch zu Einsätzen in Zeitz und Wiedersdorf aus. Die Lage bleibt auch hier unklar.

Um kurz nach 13 Uhr meldet die Polizei dann zwei Todesopfer, eine Frau und einen Mann. Und wenig später auch eine Festnahme. Wie sich später herausstellen wird, ist es wohl der einzige Täter: Stephan B., 27 Jahre, aus Sachsen-Anhalt.

Tätervideo im Netz

Der Mann übertrug seine Tat mit einer Helmkamera ins Internet. Die taz konnte das Video einsehen. Der Holocaust sei nie geschehen, sagt Stephan B. dort vor seiner Tat auf Englisch. Und der Grund für alle Probleme seien die Juden. Dann fährt er mit seinem Auto, einem Leihwagen, zur Synagoge und beginnt seinen Anschlag.

Zu sehen ist, dass Stephan B. sein Auto mit Munition voll beladen hat – und wie er immer wieder Probleme mit seinen Waffen hat. Im Video bezeichnet er sich darauf als „Versager“. Die Frau vor der Synagoge erschießt B. kaltblütig als Zufallsopfer. Als ihm der Eintritt in das Gotteshaus trotz mehrerer Schüsse auf die Tür nicht gelingt, fährt er mit seinem Wagen weiter – und findet auch hier offenbar zufällig sein nächstes Ziel, einen Döner-Imbiss. „Döner, nehm' wa“, sagt Stephan B. Er stürmt in den Laden und erschießt einen Mann.

Bei einem anschließenden Schusswechsel mit der Polizei auf der Straße vor dem Laden wird Stephan B. offenbar am Hals verletzt. Er fährt mit seinem Auto davon. Später wird er auf einer Landstraße vor Halle von Polizisten festgenommen.

Da herrscht bereits bundesweite Alarmstimmung. Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) bricht wenig später einen Besuch in Brüssel ab. Er spricht von einer „verabscheuungswürdigen Tat“. Auch Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) zeigt sich „tief betroffen und erschüttert“. „Es ist schwer in Worte zu fassen, was heute in Halle passiert ist und passiert.“

Fehlerhafte Information

Im Chaos geschehen auch Pannen. So wird der kleine liberale Ableger der Jüdischen Gemeinde, der seinen Gebetsraum im Norden Halles hat, vorerst nicht von der Polizei informiert. Man wisse nichts von Schüssen, sagt dort ein Gemeindemitglied, als die taz am Nachmittag anruft.

Bundesweit ziehen derweil Polizisten vor Synagogen auf. Auf Bundesstraßen rund um Halle kontrollieren Beamte Autos. Andere patrouillieren durch Züge, die durch Sachsen-Anhalt fahren.

In Berlin platzen die Neuigkeiten aus Halle in die laufende Regierungspressekonferenz. Regierungssprecher Steffen Seibert spricht von „schrecklichen Nachrichten“. Man sei in Gedanken bei den Angehörigen.

Bundesanwaltschaft ermittelt

Und die Bundesanwaltschaft reagiert: Sie zieht noch am Nachmittag die Ermittlungen an sich. Der Fall habe eine besondere Bedeutung und stelle eine Gefahr für die innere Sicherheit des gesamten Landes dar, sagt eine Sprecherin der taz. Später ist die Rede von „ausreichend Anhaltspunkte für einen möglichen rechtsextremistischen Hintergrund“.

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) spricht am Abend von einem „zumindest antisemitischen Angriff“. „Das ist ein abscheulicher Angriff auf unser friedliches Zusammenleben.“

In Halle äußerten sich zuvor Augenzeugen vor der abgeriegelten Synagoge. Eine Frau wohnt in der fast direkt an die Synagoge angrenzenden Schillerstraße. „Ich war auf der Arbeit, als das hier passiert ist“, sagt sie, „zum Glück.“ Eine junge Frau berichtet von einem Gerücht: In einer Edeka-Filiale in der Südstadt soll es eine Geiselnahme gegeben haben, 70 Leute. Die Polizei dementiert das auf Twitter. Sie bittet darum, Ruhe zu bewahren: „Glauben Sie keinen Gerüchten und Falschmeldungen. Das unüberlegte Teilen erschwert uns die Arbeit.“

Einen Häuserblock weiter kann man den angegriffenen „Kiez-Döner“ sehen. Ein Roboter sei gerade noch drinnen, heißt es – er solle untersuchen, ob sich noch Sprengstoff im Laden befindet. Davor bücken sich Polizisten immer wieder und betrachen etwas am Boden. AnwohnerInnen werden auch hier nicht zu ihren Wohnungen durchgelassen.

Einer von ihnen gibt ein Fernsehinterview, er soll bedient haben, als die Tat im Laden geschah. Daneben steht nach eigenen Angaben der Besitzer des Ladens. Seinen Namen will er nicht nennen, „lieber nicht“, sagte er. Bei der Tat sei er nicht hier gewesen. „Fünf, sechs Minuten vorher war ich dort.“ Er selbst habe aber noch den Täter gesehen, wie er auf Polizisten schoss.

Synagoge wird evakuiert

Noch am Nachmittag werden die Gemeindemitglieder aus der Synagoge evakuiert. Sie liegt am Rand des Paulusviertels im Norden von Halle, einem angesagten Altbauviertel, in dem viele Student*innen und Mitarbeiter*innen der ­nahen Universität wohnen. In dem Viertel lebten bis in die 30er Jahre viele jüdische Bür­ge­r*innen.

Der Anschlag ist damit die nächste rechtsterroristische Tat nach dem Mord an dem Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke von Juni. Schon zuvor hatte der NSU zehn Menschen erschossen, darunter neun Migranten. Auch Synagogen standen immer wieder im Visier von Rechtsextremisten.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

114 Kommentare

 / 
  • Ich fand ein Lied, dass die Perspektive der Betroffenen, das Glück der Überlebenden wohl gut trifft und dabei auch Bezug zu Antisemitismus herstellt. Gesungen wurde es am letztjährigen Holocaust-Gedenktag von 600 Holocaust-Überlebenden und ihren Familien und trägt den Titel: chai - lebendig



    www.youtube.com/watch?v=Vuh1-jDi7Qw

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Eine Bitte an die geschätzten Mit-Foristen: hat jemand mit halb-solidem Faktenwissen einen Link, der mehr Informationen über den Täter enthält?

    Mich interessiert besonders, ob es zu dem benutzten Terminus "sozial isoliert" Infos gibt.

    • @76530 (Profil gelöscht):

      „ Der Vater des mutmaßlichen Täters Stephan B. ist nach den Schüssen in Halle fassungslos. „Bild“ sagte er, dass er an seinen 27 Jahre alten Sohn nicht mehr herangekommen sei. Es sei immer wieder zum Streit gekommen. Der Vater beschreibt seinen Sohn dem Bericht zufolge als Eigenbrötler, der nicht mit sich im Reinen gewesen sei und allen anderen die Schuld gegeben habe. Der junge Mann habe kaum Freunde gehabt und sei ständig im Internet gewesen.“ www.morgenpost.de/...han-B-gesteht.html

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        Danke.

  • Echte Betroffenheit zu den Taten in Halle, herzliches Beileid an die Angehörigen der Opfer.



    Und wisst ihr, was gestern auf einem Wochenmarkt in Frankfurt/Main am Fischstand geraunt wurde (aber so laut, dass jede_r Vorbeikommende_r es hören konnte) ?



    Es sei ein Inside Job um, die Rechtsradikalen zu verunglimpfen. Das übliche Verschwörungstheorie Gelabere.



    Ich musste natürlich intervenieren. Um dann am Ende gesagt zu bekommen, ich sei eine der Ersten , die....(raun raun, raun) und ich sei eine Fotze. Eklig und gefährlich diese Nazis!



    Noch eins: bitte vergesst nicht den starken Antiislamismus und vergesst auch nicht, sich dagegen zu wehren.

  • Wenn ich das Ergebnis der langwierigen und schonungslosen Ermittlungstätigkeiten unserer Sicherheitsbehörden schon einmal vorwegnehmen darf. Es war sicher wieder ein verwirrter Einzelgänger mit psychischen Problemen und keinen Verbindungen nach Nirgendwohin.



    Ganz so wie bei der Oktoberfest Bombe, dem NSU.

    • @Weidle Stefan:

      Wer außer Sie jetzt bezeichnet den rechtsextremen Köhler, den Attentäter des Oktoberfestattentats als „verwirrt“ und „mit psychischen Problemen“ belastet? de.wikipedia.org/wiki/Gundolf_Köhler

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Weidle Stefan:

      Ich stimme Ihnen zu.

      Kein wirklicher Grund zur Beruhigung.

  • Die Verharmlosung des Terros von Rechts beginnt schon damit, dass gewisse Publikationen (z. B. "Augsburger Allgemeine") respektvoll vor AfD, FPÖ, Trump und Konsorten buckeln und sich hier auffällig mit Kritik zurückhalten. Im Gegensatz dazu wird alles verteufelt, was sich irgendwie dem linken Lager zuschieben lässt (Klimademos).

    Übt man beim Gespräch in der Öffentlichkeit laut Kritik an der AfD, kann man schon mal böse Blicke ernten. So zumindest erlebt im Süden der Republik.

    Dieses ganze rechte Gedankengut, es ist wohl doch nicht so sehr weit entfernt von der Denkweise mancher, die eh schon ein kleines bisschen rechts von der Mitte stehen. Entsprechend dürftig der Widerstand gegen Rechts.

  • Noch ein pikantes Detail zu Thema Verharmlosung des rechten Terrors: nach dem Lübcke-Mord sollte ja alles getan werden, um rechtsextremistische Strukturen besser in den Blick zu kriegen, u.a. mit 400 neuen Stellen im BKA, die Seehofer angekündigt hat. Allerdings hat er dafür kein Geld in den neuen Haushalt eingestellt. Die zusätzlichen Stellen gegen islamistische Bedrohungen sind dagegen drin....

    Ich glaube die ständige Verharmlosung rechter und gleichzeitige masslose Übertreibung islamistischer und „linksextremistischer“ Bedrohungen ist vorsätzlich.

    Der Zorn der unterprivilegierten und von Abstiegsängsten geprägten Schichten wird auf Minderheiten projiziert, die Hetze und die Morde bilden ein Ventil für die Frustrationen auch derjenigen Menschen, die selbst nicht aktiv hetzen oder morden. mit dem Effekt, dass die tatsächlichen Ursache der Frustration- der globale Raubtierkapitalismus und die daraus folgende Verteilungsungerechtigkeit nicht hinterfragt werden.

    In dieser Logik sind Rechtsextremisten dann auf einmal staatstragend, wo vielleicht der eine oder andere mal „über die Stränge schlägt“.

    Aus dem Kommentarthread hier:



    taz.de/Rechtsextre...&s=rechtsextremer/

    • @Paco:

      „ Ich glaube die ständige Verharmlosung rechter und gleichzeitige masslose Übertreibung islamistischer und „linksextremistischer“ Bedrohungen ist vorsätzlich.“

      Ich halte es für grottenfalsch Terrorismusarten gegenseitig auszuspielen.

      Die Statistiken zeigen auf, dass in Europa seit den Neunzigerjahren zwei Formen von Terrorattentaten dominieren, rechtsextremer und islamistischer. blog.zeit.de/teilc.../terror-in-zahlen/

      Die Attentate in Madrid, London, Paris – und Brüssel mit ihren hunderten von Toten, die Diskussionen darüber und Maßnahmen dagegen als eine “Übertreibung“ zu bezeichnen ist Banane und auch irgendwie verachtend.



      Prioritäten

      • 6G
        6474 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        Man sollte islamistischen Terror sicher nicht verharmlosen.



        Trotzdem könnte jeder in Europa lebende Moslem zum IS-Sympathisanten mutieren. Dann gäbe es einen Bürgerkrieg und am Ende keine Moslems mehr in Europa. Eine Chance auf eine Machtübernahme von Islamisten in Europa, existiert nur in den Köpfen irgenwelcher paranoider Rechter.

        Wenn jeder zweite Deutsche dagegen mit faschistischem Gedankengut infizert wäre, dann sehe die ganze Sache anders aus.

        Wenn nicht endlich ein harte Hand gegen rechtradiale Umtriebe vorgeht, dann war das erst der Anfang

        • @6474 (Profil gelöscht):

          „endlich ein harte Hand gegen rechtradiale Umtriebe„

          Maaßen sprach sich letztens in einem Interview in der Zeit mit ihm und Gerhart Baum für Wiedereinführung der Regelanfrage im öffentlichen Dienst aus. Er wolle „keinen Islamisten als Grundschullehrer, keinen Nazi als Richter und keinen Kommunisten in der Ministerialverwaltung“.

          Wäre das was?

          • @Rudolf Fissner:

            Wenn ich nicht auffalle, ist es auch nicht feststellbar. Oder wollen Sie alle über die Internetnutzung überwachen lassen, was man auch verhindern kann...

            Was ist das für eine absurde Idee, den totalen Überwachungsstaat zu fordern?

            • @Hanne:

              Eine Regelanfrage ist nicht „Überwachungsstaat“.

              Wenn Informationen zu Rechtsextremismus eines Bewerbers im öffentlichen Dienst vorliegen, ob nun bei der Polizei, beim Verfassungsschutz oder bei antifaschistischen Organisationen, dann sollten diese auch genutzt werden.

  • Das Passende zum rechtsterroristischen Anschlag kommt von Michel Friedman und sollte in der Mediathek des ZDF Morgenmazins zu sehen sein.



    Ansonsten halte ich so langsam die Zeit der aktiveren Notwehr für gekommen.

    • @aujau:

      "Ansonsten halte ich so langsam die Zeit der aktiveren Notwehr für gekommen."

      Aktive Notwehr klingt für mich ziemlich nach einer gefährlichen Gewaltspirale. Was soll Gewalt bitte nützen?

      • @Januß:

        Aktivere Notwehr heisst für mich persönlich Erlernen von Selbstverteidigung und politisch mehr



        Abstand vom Vertrauen in den Staat.



        Mensch wird wachsamer sein und sich was zur wie schon gesagt - Notwehr- einfallen lassen müssen.

    • @aujau:

      Und wie soll die aktivere Notwehr aussehen?

      • @rero:

        Siehe Antwort an Janus.

      • @rero:

        Bewaffnete private Securityeinheiten vor und in den Synagogen zum Beispiel...wenn die Polizei da so ewig braucht um zu kommen könnte das schon Sinn machen. Ehemalige israelische Soldaten_innen wären hierfür denkbar, nicht das versehentlich der Bock zum Gärtner gemacht wird...

  • Siehe auch das Richterurteil zu der Hetze gegen Frau Künast. Die Kürzungen für die Amadeo-Antonio-Stiftung.



    Frau Merkel, sagen sie mal was, etwas, was aufrüttelt! Hier, nicht in USA!

  • Schon in den 90ern berichtete der Stern über Opfer rechter Gewalt, damals auch vorw. in den neuen Bundesländern. DAs gärte dann weiter in die Kanzlerschaft Merkels hinein. Ich war damals entsetzt und konnte nicht glauben, wieso die Kanzlerin sich nicht mal hinstellte und ihre Landsleute ansprach. Da kam nix. Und von allen anderen kamen auch nur fade Lippenbekenntnisse, als all die unschuldigen vom NSU ermordert wurden. Bei der RAF war man weniger zimperlich.

    • @Maria Burger:

      Die RAF ist ja auch gezielt gegen Personen mit wirtschaftlichem und politischem Einfluss vorgegangen, das dabei auch Unbeteiligte getötet wurden war "nur" Kollateralschaden.



      Die rechtsradikalen Anschläge der letzten Zeit zielen gegen bestimmte ethnische oder religiöse Gruppen, das interessiert die Politiker nicht wirklich, genausowenig wie Angriffe von Linksradikalen auf AfD-Politiker, denn da wird ja der Feind getroffen.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Corinna Hartmann:

        Da 15:14 für Sandmännchen zu früh ist: schon Anfang Oktober erste Märchenstunden? "Angriffe von Linksradikalen auf AfD-Politiker".

        Bitte die Legendenbildung nicht durch unnötige Fakten stören lassen.

        Bei RWE tote Hose (Singular)?

        • @76530 (Profil gelöscht):

          Kommentar entfernt. Bitte kommentieren Sie respektvoll.

          • @Corinna Hartmann:

            [...]

            Kommentar gelöscht. Fragen zu/Kritik an/Anregungen für die/der Moderation bitte an kommune@taz.de

  • Angesichts der Tatsache, dass da gestern 2 Menschen brutal ermordet bzw. verletzt worden sind und Dutzende andere nur knapp einer Katastrophe entgangen sind, find ichs ehrlich gesagt unfassbar daneben, dass es selbst hier -unter den verschiedenen Artikeln zum Thema- Einigen scheinbar wichtiger ist, diese abscheuliche Tat aus ihrem eigenen kleinen Mikroskos heraus zu beleuchten, als sie als das zu begreifen, was sie im Kern ist. Pure Menschenverachtung. Und wenn man reflexhaft und ohne Kenntnis aller Details solche abscheulischen Taten sofort nach Opfergruppen differenzieren, gewichten und in nummerierten Schubladen abzulegen versucht, die man je nach Bedarf aufziehen und zumachen kann, dann hat man nichts verstanden. Der Hass solcher Täter richtet sich gegen alle, die nicht in ihr Weltbild passen. Und das ist verkümmert und ohne jedes Mitgefühl. Bei allen ideologischen Hintergründen, die so eine Tat haben mag und die natürlich aufzuarbeiten sind, geht es in allererster Linie geht es um Menschen und die generelle Achtung vor dem Leben. Dafür sollten manche mal wieder ihr Bewußtsein öffnen.

    • @Deep South:

      Genau das ist aber falsch. Einfach den Stempel Menschenhass drauf ohne Ursache und Analyse. Dann hat man das Thema moralisch abgearbeitet und kann sich wieder dem "weiter so" widmen.



      Es ist wichtig gerade jetzt von Anfang an eine Analyse einzufordern und selbst anzubieten. Schon jetzt wird das Thema weitgehend apolitisch behandelt, als ne Art Drama das wenn überhaupt relevant für Sicherheitsbehörden ist. Man darf diese bewusste Analyseverweigerung nicht laufen lassen sonst haben sich wieder 3 Tage alle empört und dann geht's wieder von vorne los.

      • @Oskar:

        "Man darf diese bewusste Analyseverweigerung nicht laufen lassen sonst haben sich wieder 3 Tage alle empört und dann geht's wieder von vorne los."



        Ja, pflichte ich Ihnen bei. Gerade so eine Analyseverweigerung und Entpolitisierung findet aber "erstaunlich" oft statt, sind die Täter Nazis.

        • @Uranus:

          *oft statt bei Taten, die von Nazis begangen werden.

      • @Oskar:

        "Genau das ist aber falsch. Einfach den Stempel Menschenhass drauf ohne Ursache und Analyse."

        Nein, das muss nicht falsch sein. Ich meine, dass Selbst- und Menschenhass in diesem Fall und in anderen Fällen tatsächlich eine tragfähige Erklärung sein können - auch wenn die Ihren Drang nach Fortschritt in der Bekämpfung radikal Rechter nicht befriedigt.

        Dieser Mann scheint einfach randvoll von unkontrollierbarem narzisstischem Frustrationshass zu sein, der sich prinzipiell gegen alles richten konnte. Das zeigt sein abstruses "Manifest" gegen Juden und Feminismus, das zeigt auch der Tathergang: zunächst der gescheiterte Angriff auf die Synagoge, dann die zufällige Ermordung der Passantin und die gezielte des Mannes im Döner-Imbiss.

        Der erheblich verstärkende Faktor, der solche Leute eher als noch vor 20 Jahren zur Zeitbombe werden lässt, ist m. E. das Internet, dass es solchen Einzeltätern ermöglicht, sich in einer Gemeinschaft der frustrierten "Mithasser" bestärkt zu sehen, während man früher eher einsam oder mit drei, vier Gleichgesinnten am Stammtisch verschimmelte.

        Wenn man einen Blick in die einschlägigen Sumpfgebiete des Netzes wirft (PI & Co.), dann weiß man, welch aufgestauter Hass in diesen Köpfen steckt. Der kann dort hemmungslos und ohne Restrücksicht auf soziale Normen des Reallebens ausgelebt werden. Vielmehr sind Hass und gewalttätige Sprache dort die geltende Sozialnorm.

        Diese Leute haben früher eventuell im Suff Frau und Familie verprügelt. Heute, womöglich geschieden in ihrer Ein-Zimmer-Butze, wissen sie nicht mehr, wo sie ihren Frustrationsstau entladen können. Aber im Netz multipliziert sich ihre Wut mit der von vielen.

        Dieses Milieu ist ein optimaler Nährboden für gewalttätige Selbstinszenierungen nach Art von Halle oder Christchurch, die eigentlich erweiterte Suizide sind (Ähnliches gilt wohl auch für Anschläge islamistischer Einzeltäter). Bezeichnenderweise spielte das Netz bei allen Taten dieser Art eine verstärkende Rolle.

        • @Marzipan:

          Danke…anschließe mich.

          unterm—-



          Mit Jean-Philipp Baeck ~ “…ist es auch Wahnsinn.



          So hat es doch Methode“ •



          taz.de/Rechtsextre...tschland/!5630169/



          “Das Netz des Einzeltäters“

          • @Lowandorder:

            Ah, bonjour, Herr Amtsgerichtsrat :-)

            Ja.



            Der verlinkte Artikel kommt allerdings zu dem Schluss: "Auf die Tat in Halle muss mit mehr Aufklärungsarbeit reagiert werden, mit Solidarität und Engagement gegen Neonazis vor Ort."

            Ich weiß nicht.



            Liest man jetzt ja viel. Nützen wird es, meine ich, nichts. Wen und was will man denn "aufklären"?

            Jemanden wie den Halle-Täter interessieren doch Wahrheiten gar nicht, solche Leute suchen "Entladungsmöglichkeiten". Die brauchen den Blödsinn, den sie verkünden, doch als Projektionsfläche für ihren Hass, der ein Ventil sucht - dieses Ventil werden sie sich durch Aufklärung nicht nehmen lassen.

            Wenn man diesen Sumpf trockener legen will, dann müsste man das Frustrationspotential verringern, das der Kern des Übels und u. a. sicherlich auch eine Kehrseite eines ziemlich enthemmten Kapitalismus ist. Aber das ist ein weites Feld – und beseitigen lässt es sich wohl ohnehin nie ganz.

            Trotzdem: Wenn ich sehe, wie manche nun „eine Wiederkehr von 33“ befürchten und sie auch aktiv bekämpfen wollen (was immer das konkret heißen soll), dann gerät nach meinem Eindruck zu sehr aus dem Blick, wie sehr der NS durch Unzulänglichkeiten der Weimarer Verfassung und vor allem durch die demokratiefeindliche Zwischenkriegsgesellschaft begünstigt wurde.

            Beides hat sich geändert. Ich meine, man könnte daraus – trotz allem – auch ein gewisses Maß an selbstbewusster Gelassenheit ziehen.

            Aber ich merke auch, dass ich in gewisser Weise „den Anschluss verliere“. Ich kann diese panische Angst vor „den Rechten“ nicht aufbringen, halte sie teils sogar für problemverschärfend – und frage mich, ob das das Alter, Naivität, geistige Trägheit oder doch so etwas wie Vernunft ist. Vielleicht ja etwas von allem.

            • @Marzipan:

              Liggers - Geschätzte - “irgendwas ist immer“ & entre nous - …öfter mal die Pfoten aus dem Teig“ - würd mich szo freuen.

              unterm—— & nochensz -



              Machen Szie szich man nich szonn Kopp •

              • @Lowandorder:

                "Machen Szie szich man nich szonn Kopp"

                Na, wenn Szie das szagen - ... ;-)

                Frag mich aber schon seit geraumer Zeit: "Wer spinnt jetzt - ich oder die anderen?"



                Irritierend, wenn die anderen so viele sind.

                Falls mit "öfter mal die Pfoten aus dem Teig" mehr Kommentare gemeint sein sollten: Schreibhemmung. Ich sondere privat halt nur phasenweise Schriftliches ab.

                Gute Nacht :-)

                • @Marzipan:

                  Danke & dito

                  Szie liegen ja wiederz szo richtig.



                  &



                  Weiterhin - Freie Bahn für Mazepan.



                  & Sziie!



                  Daszz wiaerd szoon wiedersz - dasz szach ichsz Szie.



                  &



                  s💤s💤s💤

                  • @Lowandorder:

                    Merci, Herr Amtsgerichtsrat - Szie szind jümmers ein Quell der Freude :-))

        • @Marzipan:

          Ergänzend: Wichtig ist im Zusammenhang von Selbsthass, der sich gegen andere kehrt, auch der von mir versehentlich gelöschte Hinweis auf die laute Selbstbezichtigung des Täters als "Versager" während der Tat.

          • @Marzipan:

            Das Verhalten spricht meiner Meinung nach eher für einen psychisch gestörten Einzeltäter, hätte er Helfer gehabt wäre der Anschlag auf die Synagoge wahrscheinlich nicht so glimpflich (was die 2 Toten nicht herabsetzen soll) abgelaufen. Selbsthass spricht auch für einen gestörten, nicht für einen echten Überzeugungstäter. Wäre er Moslem, hätte sich radikalisiert und hätte er vielleicht den selben Anschlag begangen, aus der Rechten Ecke würde es wohl heißen "islamistischer Terror" und aus linken "psychisch gestört und traumatisiert, hat nichts mit dem friedlichen Islam zu tun". Mir kommt das jetzt so ähnlich vor, nur mit anderen Vorzeichen. In der Gesellschaft hier sind wahrscheinlich die ganzen Verrückten, Depressiven und Drogensüchtigen in Wahrheit die Normalen, so bescheuert wie die Massen sind. Manche verlorene Seelen wollen sich dann halt mal stark fühlen und laufen Amok, irgendein Grund findet sich doch immer.

            • @5ender:

              „Das Verhalten spricht meiner Meinung nach eher für einen psychisch gestörten Einzeltäter … Selbsthass spricht auch für einen gestörten, nicht für einen echten Überzeugungstäter.“

              Selbstverständlich – ich habe das nicht ausdrücklich formuliert, aber natürlich ist Selbstverachtung / Selbsthass immer Teil einer psychischen Störung, und das gilt auch für erweiterten Suizid (wofür ich solche Taten, wie gesagt, halte). Ich tippe auf eine erhebliche narzisstische oder dissoziale Persönlichkeitsstörung. Dass er im eigentlichen Sinne kein „Überzeugungstäter“, sondern ein Hasstäter ist, zeigt ja auch der Tathergang: zwar hat er Juden und Muslime gezielt angegriffen, aber er hat eben auch sonst wahllos auf jeden geschossen, der seinen Weg kreuzte, wie ein Amoktäter.



              Dass ich die Motivlage bei „selbstradikalisierten“ islamistischen Einzeltätern ähnlich sehe, schrieb ich ja schon.

              „In der Gesellschaft hier sind wahrscheinlich die ganzen Verrückten, Depressiven und Drogensüchtigen in Wahrheit die Normalen, so bescheuert wie die Massen sind. Manche verlorene Seelen wollen sich dann halt mal stark fühlen und laufen Amok, irgendein Grund findet sich doch immer.“

              Die „Verrückten, Depressiven und Drogensüchtigen“ gehören natürlich nicht in einen Topf, aber, bezogen auf den Halle-Täter: ja, die Prävalenz gerade narzisstischer Störungen ist außerordentlich hoch.



              Das Problem der radikalen / extremen Rechten ist in Bezug auf solche persönlichkeitsgestörten Hasstäter keine umfassende ideologische Infiltration, sondern die Bereitstellung von stark verbreiteten „Narrativen“, von Sündenböcken, die den persönlichkeitsgestörten Einzeltätern als Projektionsflächen für ihren Hass dienen können.

              • @Marzipan:

                @5ENDER

                Vergessen:



                "... so bescheuert wie die Massen sind."

                Solche Äußerungen passen übrigens auch ganz gut in die Symptomatik einer narzisstischen Störung - in deren Nähe ich Sie damit ganz sicher nicht rücken will.



                Aber der Schnittpunkt ist so ein Touch allgemeiner Verächtlichkeit, der weit verbreitet, aber für die NPS typisch ist. Und ich finde, es schadet nicht, bei sich selbst ein Auge auf so etwas zu haben. ;-)

      • @Oskar:

        Ich finde er hat schon einen Punkt. Terrorattacken ganz zu verhindern geht heute fast nur mit Totalüberwachung. Das kann keiner wollen. Also muss man bei der Psyche ansetzen, nämlich in dem in jedem Bereich der Gesellschaft klar ist, dass die Achtung vor dem Leben zentral ist. Wenn ich die habe, dann töte ich auch nicht so einfach.



        Selbstverständlich muss die Tat analysiert werden, aber man wird auch hier nicht herausfinden (zumindest halte ich es für sehr wahrscheinlich), wie man das mit erlaubten Mitteln hätte verhindern können.

      • @Oskar:

        @ Oskar

        Ich hab nie gesagt, dass man die Tat nicht analysieren sollte oder gar. apolitisch behandeln und einfach einen Stempel draufdrücken sollte. Ganz im Gegenteil. Ich finde nichts schlimmer, als so etwas schnell abzustempeln. Keine Ahnung, wo du das hernimmst. Nur ist kein halber Tag vergangen und manchen Leuten scheint es es wichtiger zu sein, sich darüber zu streiten, wie der korrekte Terminus der Tatbeschreibung in der Headline eines Artikels zu heißen hat. Oder man erklärt die Headline eines Artikles (der gar nicht abschließend werten kann) gleich mal zur "unerträgliche Bagatellisierung", nur weil sie nicht explizit eine Opfergruppe dieses Hasses hervorhebt. Der Nächtse macht gleich wieder eine pro/contra Israel Diskussion draus und radaliert verbal quer durchs Forum. Wär's mir angesicht des Anschlags nicht schon schlecht, würd's mir spätestens hier werden. Der Täter hat in seinem Manifest linke Zentren und Moscheen zum Ziel erklärt. Angegriffen hat er dann eine Synagoge. Ermordet und verletzt hat er dann einfach beliebige Menschen auf der Straße. Das sind alles Opfer dieses menschenverachtenden Hasses und man darf ruhig mal kurz innehalten, bevor man die Diskussion wieder auf die notorischen, persönlich verorteten Standpunkte herunterbricht, mit denen man sich hier auch bei jeder anderen kleinen Kackdiskussion kompromißlos gegenüber steht.

        • @Deep South:

          ja

  • Auch ich halte die Überschrift für fragwürdig. Der Täter ist definitiv rechtsextrem, aber genauso definitiv ist er nicht "wahnsinnig“. Er plante sorgfältig die Tat und bereitete sie wochen- , eher monatelang vor; "Wahnsinnige" kriegen so etwas nicht hin. Hoffentlich wird das bei Gericht genügend berücksichtigt, selbst wenn die Verteidigung eine "er war nicht ganz bei Trost" Strategie fahren sollte. Denn hier MUSS das Urteil "lebenslange Freiheitsstrafe mit anschließender Sicherungsverwahrung" lauten. Alles andere wäre der Schwere der Tat nicht angemessen und würde dazu führen, daß die Worte NIE WIEDER weiter an Bedeutung verlieren.

    Was ist eigentlich mit den 5, nenne sie mal euphemistisch, Individuen, die Anschlag live im Internet verfolgten? Da sie offensichtlich nicht die Polizei riefen; haben sie sich nicht mindestens der unterlassenen Hilfeleistung schuldig gemacht?

    Und noch eine Frage an @Hampelstielz: Was zum Geier hat denn der Nahostkonflikt mit einen rechtsradikalen, antisemitischen Terroranschlag auf deutsche Juden zu tun?

  • Uneingeschränkte/s Beileid & Solidarität den Opfern von Nationalistischen Hass-Verbrechen sowie deren Hinterbliebenen ( - Den Jüdischen , Muslimischen , Türkisch- oder Palästinensischen , und Allen Andern ... )

    Übrigens : Dass in der BRD mit deren Nationalsozialisischen Geschichte selbst bei Hunderten von Morden nach 1945 mit Ein und dem Selben Motiv ( Rechtsextremismus de.wikipedia.org/w...chland#Gesamtliste ) immer wieder von einem `Einzeltäter´ geredet wird , ist nahezu Grotesk - Gute Besserung Deutschland !

    Interessant und im Wahrsten Sinne des Wortes Merk-Würdig ist : Dass nahezu jeder dieser `Einzeltäter´ , bzw. Mörder , in den letzte Jahren durch ein ( englischsprachiges ) Nazi-Netzwerk Radikalisiert , dort gezielt zur Tat Konditioniert wurde und sich des Internets zur Tatvorbereitung & Tatdurchführung bediente . ( www.zeit.de/news/2...-halle-aufgetaucht )

  • 0G
    06313 (Profil gelöscht)

    Wenn ich die aggressiven Kommentare und verbalen Angriffe des Kommunarden Hampelstielz lese, frage ich mich, wo die Moderation gerade ist. Völlig unpassend angesichts der gestrigen Ereignisse, die nur um Haaresbreite in einem Massaker und Blutbad hätten enden können.

  • Die türkische Dönerbude war wohl kaum ein Zufallsziel, sondern kam dem Täter gerade recht. Er attackierte sie zuerst mit einem Sprengkörper gegen die Fassade und schoss dann ins Innere. Einen ihrer Kunden hat er dabei erschossen. Wer die tote Frau vor der Synagoge ist, wissen wir nicht, vielleicht war auch sie kein Zufallsopfer, sondern eines der Feindbilder des Täters.

    Die Statements der Politiker waren gestern voll Entsetzen über den antisemitischen Angriff, natürlich zu Recht, aber der Täter handelte wohl auch antimuslimisch. Das darf man nicht ignorieren.

    Die Feindbilder der Rechtsextremen sind ja bekannt: Juden, Muslime, Flüchtlinge, Migranten; eben alle, die in der Vorstellung der Rechtsextremen nicht hierher gehören sowie Menschen, die diese Leute unterstützen, neben den "Linken" und den Mutigen, die es wagen, sich gegen Rechtsextremismus zu stellen. Potentielle und effektive Opfer des rechten Terrors sind ein beträchtlicher Teil der Gesellschaft.

    Das ist auch nicht besonders neu. Fakten belegen das seit Jahren, aber die zuständigen Institutionen, haben wenig bis gar nichts getan um dem entgegen zu wirken, selbst nach dem NSU. Immer den Einzeltätern hinter her rennen, verstellt den Blick für die Realität und wegschauen, wenn bei der Polizei, der Bundeswehr und in Behörden sich Rechtsextreme einnisten, verschlimmert die Situation weiter.

    Wenn dieses, zum Glück, misslungene Massaker auf die Gläubigen in der Synagoge kein Weckruf ist, dann haben Rechtsterroristen freie Bahn.

    • @ecox lucius:

      "Die Statements der Politiker waren gestern voll Entsetzen über den antisemitischen Angriff, natürlich zu Recht, aber der Täter handelte wohl auch antimuslimisch. Das darf man nicht ignorieren."



      Das sehe ich auch so. Und die Frage stelle ich mir schon, wem Personen/Akteur*innen in der Öffentlichkeit wieviel Aufmerksamkeit zudenken und wem sie Mitgefühl aussprechen.

      • @Uranus:

        ... damit ziele ich nicht darauf, dass Jüd*innen, die jüdische Gemeinde in Halle Aufmerksamkeit erhalten (und das zurecht) sondern inwieweit auch auf die die anderen Opfer und die diesbezügliche Täterideologie eingegangen wird.

  • Die braune Gülle kocht langsam. "SA marschiert" hatten wir ja schon einmal. Fand niemand bis 45 so schlimm.

    • @Hampelstielz:

      Denk erst mal nach, bevor Du hier solchen bullshit ablässt. „Fand niemand bis 45 so schlimm“ ist doch kompletter Unsinn. Was soll das?

      • @Rainer B.:

        Mit "fand niemand so schlimm" sind sicher nicht die weiße Rose, der Kreis um Stauffenberg oder liberale/linksgerichtete Demokraten der Weimarer Republik gemeint, schon gar nicht die Millionen von Ermordeten, sondern das Gros der Bevölkerung, dessen Gleichgültigkeit einen erheblichen Teil zur Vernichtung durch Rassenwahn beigetragen hat.

        Dir Entnazifizierung ist gescheitert, weil die BRD viele (Ex-)Nazis offenbar gebraucht hat. Neue Beamte und Richter zu finden wäre wohl total unmöglich gewesen. Auch in der DDR wurden nur indiskrete (Ex-)Nazis umerzogen, wer den Ball flach halten konnte wurde nicht weiter beachtet. So hat sich der braune Filz in Ost wie West lange Zeit erhalten und fand in der NPD nach der Wiedervereinigung die erste große Chance. Die Neue Rechte ist die ganz alte Rechte, nationalistisch, rassistisch und menschenfeindlich. Sie framen heute schon wieder so krank, dass ein Goebbels stolz wäre. Also worüber gilt es nachzudenken? Dass die Braunen so stark und die Menschen so gleichgültig sind wie zuletzt, als der Faschismus die Macht übernehmen konnte? Oder darüber, dass nicht sein kann, was nie wieder sein darf? Oder doch lieber darüber, dass man sich persönlich angegriffen fühlt, weil jemand in seiner Ohnmacht dem Land seine Geschichte vorhält?

        Prioritäten und so..

        • @LennyZ:

          Der Kreis um Stauffenberg? Dein Ernst? Ein durch eigene Aufschriebe bekannter Faschist und Rassist, der halt nicht den Krieg verlieren wollte, im Polenfeldzug aber nicht gerade zimperlich vorgegangen ist?

          P.S.:

          Zur Verdeutlichung für Idioten: Fand die Mehrheit nicht schlimm.

        • 0G
          05158 (Profil gelöscht)
          @LennyZ:

          Das in der DDR Nazis umerzogen wurden ist nicht ganz korrekt.

          ..."Leide widerlegt damit das wirklich letzte „Argument“, das Linke-Politiker wie Gregor Gysi immer wieder bemühen: dass nämlich in der SED-Diktatur wenigstens die Verbrechen des NS-Regimes besser aufgearbeitet worden seien als in der Bundesrepublik."

          www.welt.de/geschi...hwitz-Moerder.html

          Sie wurden sehr wohl beachtet und benutzt!

          www.mdr.de/zeitrei...n-der-ddr-100.html

        • @LennyZ:

          „Also worüber gilt es nachzudenken?“

          Darüber, dass man nicht einfach Millionen von Nazi-Opfern ganz nebenbei einfach mal ausblenden darf als hätte es sie nie gegeben.

      • @Rainer B.:

        Es war jedenfalls bei weitem nicht genug, um zu verhindern was folgte...

        • @DaW:

          Es gab wahrlich genug Leute, die unter dem Nazi-Schwachsinn bis 45 gelitten haben. Als ob die das alle „nicht so schlimm gefunden“ hätten. Wie kann man sowas auch nur vermuten?



          Mit solchen Äußerungen verhöhnt man nachträglich die Opfer des Nazi-Regimes noch. Geht schlicht gar nicht.

          • @Rainer B.:

            Eines der wenigen überlebenden Opfer, die Zeugnis ablegen konnten würde dir entschieden widersprechen. Die folgenden Betrachtungen über Deutschland und "das Deutsche" sind zwar unmittelbar nach Kriegsende entstanden. Sie haben jedoch - wie man gestern erneut erleben musste - keinen Deut an Aktualität verloren:



            "Wir hatten das Bedürfnis, die Summe zu ziehen, zu fragen, zu erklären, zu kommentieren, wie Schachspieler am Ende einer Partie. Wußten ‚sie‘ von Auschwitz, vom verschwiegenen täglichen Massenmord, direkt vor ihren Türen? Wenn ja, wie konnten sie auf der Straße gehen, in ihre Häuser zurückkehren, ihre Kinder ansehen, die Schwelle einer Kirche überschreiten? Wenn nicht, dann sollten, sie, mußten sie in Gottes Namen zuhören, alles erfahren, von uns, von mir, alles und unverzüglich: Die tätowierte Zahl auf meinem Arm brannte wie eine Wunde. […] Mir war, als müsse jeder uns Fragen stellen, uns an den Gesichtern ablesen, wer wir waren, demütig unseren Bericht anhören. Aber niemand sah uns in die Augen, niemand nahm die Herausforderung an: Sie waren taub, blind und stumm, eingeschlossen in ihre Ruinen wie in eine Festung gewollter Unwissenheit, noch immer stark, noch immer fähig zu hassen und zu verachten, noch immer Gefangene der alten Fesseln von Überheblichkeit und Schuld.“

            Primo Levi: Die Atempause, 1994

            • @Albertoni:

              Wie kommen Sie darauf, dass ihr Zitat in einem Widerspruch zu meinem Kommentar stehen könnte - ganz im Gegenteil!?



              Es geht mir allein um den einen Satz von HAMPELSTIELZ „Fand niemand bis 45 so schlimm“, der schlicht Unsinn ist, weil er die Opfer völlig ausblendet.

              • @Rainer B.:

                "Fand niemand bis 45 so schlimm" ist zweifellos -vor allem aufgrund ihrer Absolutheit - eine stümperhafte Ausdrucksweise. Einigen wir uns also darauf, dass bis 45 die MEISTEN Deutschen in unterschiedlichem Grad am Verbrechen beteiligt waren bzw. darauf, dass seit 45 ein nicht unbeträchtlicher Teil von ihnen sich emsig mühte und müht diese Verbrechen zu verdrängen, zu verleugnen oder gar - in unterschiedlichem Grad-fortzusetzen.

                • @Albertoni:

                  Nach allem, was wir, die selbst ja nicht dabei waren, heute wissen, war es leider wohl so, wie sie es hier zusammengefasst haben.



                  Was man aber im Hinblick auf die Zeit vor 1945 nicht aus dem Blick verlieren sollte, ist der Umstand, dass die NSDAP bei Wahlen unter demokratischen Bedingungen nie mehr als 33,5% der Wählerstimmen für sich gewinnen konnten. Es gab unter regulären Bedingungen tatsächlich niemals eine klare Mehrheit der Deutschen für den Nationalsozialismus.

          • @Rainer B.:

            Sie lesen leider nur was Sie lesen wollen, aber das ist Ihr Bier. Natürlich ist Zynismus wie "interessiert keinen" im Angesicht des Andenkens an die Opfer total unangebracht. In Anbetracht der Stille, die die Brandstifter und die Bevölkerung auf diesen Terror folgen lassen ist der Zynismus allerdings auch ein Mittel, um die Verhältnisse deutlich zu machen. Sind wir wirklich mehr, hm?

            • @LennyZ:

              Sorry, aber ich lese nur das, was geschrieben wurde und wenn es bullshit war, dann nenne ich es auch so. Mein Verständnis für „Mausrutscher“ aller Art hält sich sehr in Grenzen.

  • [...]

    Kommentar gelöscht. Wir dulden keine gewaltvolle Sprache oder Aufrufe zu Gewalt. Die Moderation

    • 7G
      75064 (Profil gelöscht)
      @Hampelstielz:

      Was soll boxen eigentlich ändern an dem rechten Gedankengut? Und falls dies eher ein allgemeiner Gewaltaufruf sein soll: Ich wüsste nicht, dass die Gewalt auf der Straße in der Weimarer Republik irgend etwas Positives bewirkt hätte.



      Und wen meinen Sie eigentlich mit „ihr“?

      • @75064 (Profil gelöscht):

        Es hält gewaltbereite Ärsche in Schach. Plain as simple. Viele Stadtteile wären ohne antifaschistische Gewaltausübung komplett braun. Städte wie Dresden, Dortmund und Chemnitz sind es mehr oder weniger auch mit der Antifa, weil Polizisten und Bevölkerung lieber Verständnis für Nazis hegen.



        Mit 'ihr' habe ich den Teil der Community gemeint, der gegen die Antifa ist, ohne zu überlegen dadurch irgendwie für die Rechten zu sein. Die 'Antifaschistische' hat Berechtigung zur Existenz. Die 'Faschistische' hat keine.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @75064 (Profil gelöscht):

        Im vollsten Verständnis für Ihre Ausführungen und Freund des Sokratischen Fragens: manchmal kann es sehr hilfreich sein, seinem Gegenüber keine Fragen zu stellen.

        • @76530 (Profil gelöscht):

          Kommentar entfernt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.

          Die Moderation

        • 7G
          75064 (Profil gelöscht)
          @76530 (Profil gelöscht):

          Danke.

  • Die Saat geht auf.

  • Der „Kollege Einzelfall“ war mal wieder recht fleißig heute.

    • RS
      Ria Sauter
      @Rainer B.:

      Das habe ich auch gedacht.

  • Haben sich unsere rechten Freunde,... Seehofer, Tichy, Karrenbauer, Amtor, Söder, Spahn,... schon von dem Terror den sie salonfähig gemacht haben distanziert?

    Irgendwas war da doch mit den Geistern die ich rief...

  • Schwere Vorwürfe Schusters an die Sicherheitsbehörden

    Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, hat nach dem Angriff schwere Vorwürfe gegendie Polizeierhoben. „Dass die Synagoge in Halle an einem Feiertag wie Jom Kippur nicht durch die Polizei geschützt war, ist skandalös“, teilte Schuster am Mittwochabend mit. Nach diesem unglaublichen Versäumnis und solchen Vorwürfen müßte der Innenminister von Sachsen-Anhalt eigentlich zurücktreten.

    • 0G
      06313 (Profil gelöscht)
      @Reinhardt Gutsche:

      Zumal Polizeischutz vorab angefordert wurde und mit dem Hinweis "alles ruhig" abgelehnt wurde.

  • Ersteinmal viel Kraft für die Angehörigen der Opfer.



    Ich könnte brechen, da ich so übervoll bin von dieser Scheiße. Nein, wir haben kein Problem mit Rechten in Deutschland. Es kann nicht sein, was nicht sein darf. Mensch, hätten sie C18 doch nur schon verboten. Mehr als Zynismus fällt mir dazu wirklich nicht mehr ein. Es ist widerlich.

  • Und die AfD übt fleißig für ein neues Dreiunddreißig!

  • RS
    Ria Sauter

    Ein Einzeltäter?



    Glaubt das irgendwer?



    Der braune Sumpf rüstet auf und die Verantwortlichen schauen weg.

    • @Ria Sauter:

      Also der Mann hat sicherlich seine Helfer gehabt, aber es ist nicht so, dass es da eine straffe Organisation gab. ELP PECH hat ja ganz gut beschrieben, wie es vermutlich aussieht.

      • RS
        Ria Sauter
        @FancyBeard:

        Es gibt keine straffe Organisation?Wieso behaupten sie so etwas?



        Haben Sie Informationen dazu?

        • @Ria Sauter:

          Die Tat schaut ja aus wie eine Kopie des Neuseeland-Attentats. In der Szene geht es darum den Anderen anonymen Usern und der Öffentlichkeit seine Fähigkeiten zu zeigen. Seine Granaten etc waren selbstgebaut, er usste selbstgestellte Aufgaben erfüllen um Achievemnts zu unlocken usw., wie in einem Ego-Shooter. Ziele sind alles, was als political incorrect aka minderwertig gilt.

        • @Ria Sauter:

          Haben Sie andere, gegenteilige Informationen oder Beweise? Immer her damit, das interessiert uns alle.

          • RS
            Ria Sauter
            @Pia Mansfeld:

            Habe was Interessantes für Sie und die anderen, die es interessiert.



            Lassen Sie sich Zeit die Aussagen der braunen Sülze mal zu überdenken.



            Das sind die Verursacher und das Netzwerk , das solche Mörder hervorbringt.



            daserste.ndr.de/pa...e-AfD,afd2408.html

    • @Ria Sauter:

      Also per Definition ist er ein Einzeltäter. Ist wie beim IS. Da hat man wenigstens noch den Vorteil, dass die geistigen Brandstifter öffentliche Reden halten, die Nazis (und ich meine wirkliche Gewaltaufrufe etc) bleiben da unter sich in Onlineforen etc. Bei allen Verfehlungen der Sicherheitsorgane...den braunen Sumpf legt man nicht mit dem Rechtsstaat trocken.

  • Das politische Berlin übt sich in medialer Empörung.



    Das sieht für mich zu sehr nach bloßem Lippenbekenntnis aus, ohne dass ich damit zugleich unterstellen will, dass die alle Nazis wären.



    Doch Lippenbekenntnis deshalb, weil das pol. Berlin es seit vielen Jahren SEHENDEN AUGES hinnimmt, dass sich die braunen Hetzer in Ostdeutschland breit machen und "judenfreie" und "ausländerfreie" Zonen schaffen.



    Sorry, wer solche Entwicklungen jahrelang duldet darf sich nicht wundern, wenn aus diesen braunen Kreisen heraus rechter Terror geübt wird!!!



    Es wird Zeit, dass diesen Entwicklungen endlich konsequent entgegengetreten wird, statt auf dem rechten Auge fortgesetzt weiter seine rechte Blindheit auszuleben.

    • @tazeline:

      Es ist weniger das politische Berlin als vielmehr das politische Dresden, Magdeburg, Schwerin, Potsdam und Erfurt...

      Das heißt nicht, dass die Bundespolitik völlig unschuldig ist, aber die Verantwortung der Landesregierungen sollte man nicht vergessen.

    • @tazeline:

      Und der exit-Initiative wird der Zuschuss gestrichen...

  • Jurnalist*innen in den folgenden Analysen anders berichten!



    Es ist nicht so wie sonst, das ist eine neue Kategorie von Täter. Ich kann euren Job nicht besser, für mich ist das alles antifaschistisches Interesse:



    Der Täter ist eindeutig rechtsextrem, nicht geistig verwirrt, keiner sollte das schönreden und es muss immer hervorgehoben werden, aber dieser Loser unterscheidet sich deutlich von Herrn Lübckes Mörder oder der NSU Terrorzelle. Er ähnelt eher dem Massenmörder von Oslo und Utøya und eifert vermutlich dem Christchurch-Mörder nach (ich lasse die Namen mit Grund weg).



    Es ist richtig jetzt noch mehr nach Handeln gegen rechte Gewalt zu rufen. Das ist der erste dieser Täter hier und die kommen selten alleine.



    Vielleicht hat er alleine gehandelt aber er ist kein Einzeltäter, er sah sich wohl im Wettbewerb mit anderen Schootern. Diese spezielle Idiologie die sich zu einem guten Teil auf "alberne" Memes stützt und vorgetragen wird von etlichen Influencern ist eine viel zu wenig beachtete Art des Rechtsextremismus. Die blüht im Internet, bis vor Kurzem auf 8chan (vorher 4chan), trifft sich in eigenen Discords und bildet Gruppen wie die ProudBoys. Die Alt-Right hat eine eigene Sprache mit Redpilled, Blackpilled, Siegepilled usw., dass bezieht sich aber zum Teil auf lange exestierende Schriften aus der Nachkriegszeit.



    Findet man Schlagworte und Schriften wie die Turner Diaries oder gar Siege bei dem Lappen? Ja. Dann muss man graben, dass ist an riesiger Misthaufen und man kann davon ausgehen, dass dort noch mehr Leute drinne stecken.



    Die Flyer der Atomwaffen Division in der Keupstraße vor ein paar Monaten sind auch von so nem Typen. Der Podcast"I don´t speak German" gibt hier jede Menge Informationen.



    Diese Menschen sind selten direkt am Rechtsruck in der "westlichen Welt" beteiligt, aber sie erhalten Auftrieb in dem Klima das die Trumps, AfDs, Identitären und Azov´s dieser Welt schaffen. Man findet sie aber meist in deren Nähe.



    Machts jetzt richtig gründlich! Danke!

    • @Elp Pech:

      Sehe ich auch so

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    Der rechte Wahnsinn also.

    Schafft es der Begriff "Antisemitischer Terror" also nicht in die Überschrift.

    • @88181 (Profil gelöscht):

      Er hatte nicht nur die Synagoge als Ziel. Es war auch ein Antimuslimischer Anschlag, was der Tote im Dönerladen beweist. Getötet wurden Nichtjuden. Sollte eigentlich bekannt sein.

    • Heidi , Moderator
      @88181 (Profil gelöscht):

      Liebe Kommunard*innen, bitte bleibt möglichst nah beim Thema des Artikels und bitte vermeidet es, euch gegenseitig zu beleidigen. Wenn ihr Kommentare von anderen Kommunard*innen für bedenklich haltet, könnt ihr das immer melden oder an kommune@taz.de schreiben. Wir haben alle Beiträge entfernt, die sich nicht an diese Vorgaben halten.

      Die Moderation

    • 0G
      06313 (Profil gelöscht)
      @88181 (Profil gelöscht):

      Ich finde die Überschrift auch ziemlich fragwürdig, denn sie bagatellisiert den gestrigen Terroranschlag auf fast unerträgliche Weise. "Rassistischer Wahnsinn" wäre passender gewesen, da der Irre ja auch einen Döner-Imbiss angegriffen hat. Allerdings waren Juden sein Hauptziel. Er will Juden umbringen, leugnet aber den Holocaust.

    • @88181 (Profil gelöscht):

       

      Kommentar entfernt. Wir dulden keine Beleidigungen oder gewaltvolle Sprache. Die Moderation

      • @Hampelstielz:

        Da steckt viel (unreflektierter) Hass in Ihrer persönlichen Attacke und dieser Ausdrucksweise. Allgemein vorherrschende Betroffenheit und Fassungslosigkeit über die Gräueltat dazu ausnutzen zu wollen, hier eine identitäre Fehde zur deutschen Israel-/Palästina-Politik loszubrechen, ist mehr als pietätlos.

        Solche Taten demonstrieren auf furchtbare Weise, daß Faschos eben primär Menschenhasser sind und sich alle durch sie bedroht sehen sollten, die keine sind. Sie zeigen auch, daß Nazilogik eben keine Logik, sondern Verschwörungsdenken ist - frei von realpolitischem Bezug.

        Die Großmutter jeder Verschwörung ist der Antisemitismus, als Urlehre von den "Schattenmännern" - und auch wenn Rassismus damit Hand in Hand geht, ist es nicht das gleiche. Darauf hinzuweisen war schon richtig.

  • von Altenbockum spricht in der FAZ vom "Bodensatz der Gesellschaft." Dabei kommt das aus dem Bürgertum, zudem Gauland ja letzt in der FAZ (ohne Widerspruch) die AfD erklärte. Und Höcke geht einer ab, weil er denkt jetzt geht seine völkische Revolution los. Einzeltäter indeed. Die Manifestation des rechten Netz-Hasses.

    • @hessebub:

      Ich schätze die FAZ sehr, aber die Kommentare des Herrn Jasper von Altenbockum klicke ich schon lange nicht mehr an. Ein notorischer Nebelkerzenwerfer und im-Trüben-Fischer ! Meine Empfehlung: ignorieren !

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Christoph :

        Frage aus dem Off:

        Wie bekommen Sie das hin, die FAZ zu schätzen und Herrn A. davon - als deren exponiertes Schreibrohr - abzuspalten?

        Meine Empfehlung: mal das eigene Koordinatensystem überprüfen ... und neu justieren.

  • Und was war in landsberg? Ein Typ, der ein Taxi mit einer Waffe bei einer Werkstatt geraubt hat? War das der gleiche?

    • @siri nihil:

      Ja, es war der gleiche. Er hat dabei noch einen Mitarbeiter angeschossen, der zum Glück nicht lebensgefährlich verletzt wurde. Es ist jetzt Zeit für Trauer und keine Zeit für irgendwelche wie auch immer gearteten Scherze. R. I. P.!

      • @Wilfried Bergmann:

        Wieso um Himmels Willen kommen Sie auf die Idee, das wäre ein Scherz gewesen?!

  • Geistig verwirrter Einzeltäter. Hat alles nichts mit nichts zu tun. Hier gibt es nichts zu sehen. Weitergehen! Weitergehen! Haben wir uns eigentlich schon darüber unterhalten dass die eigentliche Gefahr von links kommt... !?

    • @JaKr:

      Genau das ist das Problem. Nur wenige Tage vor dem rechten Terroranschlag kam die Mitteilung, dass die Bundesregierung die Fördermittel für die Amadeu-Antonio-Stiftung deutlich reduzieren wird.

      Und überall, wo Rechtsextreme marschieren, sieht die Lokalpolitik in allererster Linie den Protest dagegen als Problem an, fast nie die Nazis selbst. Es kommen dann die üblichen "ausgewogenen" Verurteilungen von "Extremismus aller Art", womit man den Protest gegen Nazis mit dem Naziaufmarsch gleich setzt. Fatale Fehler, die Auswirkungen haben.