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ich finde es nicht gut, daß der Täter so erhöht wird, wie es derzeit passiert,
sowohl in Zeitungen, Fernsehen als auch in den diversen Kommentarmedien.
Der Mann ist ein Mörder, nichts weiter, seine Gesinnung paßt nicht in unsere Gesellschaft.
Und er muß vor Gericht gestellt werden, abgeurteilt und ab in den Knast.
Und wenn er jetzt verglichen wird mit den Massenmördern von Christchurch und Norwegen,
wird er auf eine hohe Kiste gestellt, wo er nicht hingehört.
Der Mörder von Halle ist ein Versager und wollte groß herauskommen,
dabei hat er seine Taten schlampig ausgeführt,
noch nicht mal eine KirchenTür hat er aufbekommen, und die beiden Menschen hat er eher zufällig erschossen.
Ich sage, zum Glück war der Typ nur ein durchgeknallter Psychopath,
der nicht so richtig bei der Sache war, sonst hätte es deutlich mehr Tote gegeben.
Bei sputnik sind Teile des Videos zu sehen, da kann sich jeder sein eigenes Urteil bilden.
Gibt es eigentlich eine Skala, wie abscheulich Morde sind?
Nach den Berichten derzeit würde ein Mörder mit rechtsradikalem Hintergrund ganz oben auf der Skala stehen,
und ein Beziehungsmord steht dann ganz unten. Wie üblich bei diesen Verbrechen ist auch hier nur vom Täter die Rede,
die Opfer sind keine Zeile wert. Unsere Gesellschaft ist ziemlich pervers.
Was WIR ALLE tun können und tun MÜSSEN...
...wer am Mittwoch (09.10.) beispielweise auf Twitter #halle #0910 uns andere verfolgt hat, könnte nicht nur ganz viel Wichtigtuerei und schlaues Gerede lesen.
Nein, es war noch mitten drin, als es noch kein Statement der Sicherheitsbehörden gab, da schimpfte braune 💩 bereits über eine linke Verschwörung und diskutierten den Vorfall auch unter #falseflag - ernsthaft!
Medien wie das heute-Journal verzichteten auf die Ausstrahlung der Bilder aus der helmk
Ich des Täters, um ihm keine Bühne zu bieten. Was passiert bei Twitter? Es häuften sich plötzlich Screenshots und Sequenzen aus eben diesen Videos - mit teilweise mehr als unpassenden U d menschenverachtenden Kommentaren.
WAS UNSERE AUFGABE, JA: PFLICHT an dieser Stelle ist, ist, dass wir als Nutzer dieser Plattformen solche tweets UND Kommentare, die verherrlichen, schimpfen und einfach nur rechter 💩 sind, zu melden, um sie von den Plattformen ENTFERNEN zu lassen.
Und es funktioniert! ich habe unzählige solcher unpassenden Kommentare und gewaltverherrlichende Bilder und Videos"gemeldet". Diese sind tatsächlich daraufhin entfernt worden und sind zum Teil bis heute nicht mehr auffindbar unter diesen hashtags.
GENAU DAS IST DIE AUFGABE EINES JEDEN DEMOKRATISCH DENKENDEN MENSCHEN, DER SOLCHE PLATTFORMEN IM INTERNET NUTZT!
WIR DÜRFEN NICHT ZULASSEN, DASS SICH RECHTES GEDANKENGUT EINFACH SO "ALLTAGSTAUGLICH" verharmlost und verselbständigt!
Sicher wäre es auch hilfreich gewesen, hätte das ZDF Morgenmagazin nicht Meuthen eingeladen, um ihn zum Anschlag in Halle zu befragen.
Sie machen in ihrer Blödheit und Rücksichtslosigkeit heute dort weiter, wo sie gestern aufgehört haben.
Nicht einmal zwei Tage nach der Tat verzichtet man auf die Präsenz von Repräsentanten einer Nazi-Partei im Fernsehen.
Nazis raus.
"Auf die Tat in Halle muss mit mehr Aufklärungsarbeit reagiert werden, mit Solidarität und Engagement gegen Neonazis vor Ort."
Sind das die Vorschläge? Nachdem vorher geschrieben wurde, es handelt sich um einen internationalen Nationalsozialismus und eine Radikalisierung, die über internationale Foren stattgefunden hat?
Nicht, dass die Vorschläge per se falsch wären. Nur gehen sie am konkreten Problem vorbei. Es scheint eine neue Zeit zu sein, so dass ein neues Konzept nötig ist. Wahrscheinlich muss man sich in diesen Foren rumtreiben, um zu versuchen, die Leute zurück zu holen. Mit Arbeit vor Ort wird das wahrscheinlich schwer. Hier könnte die taz mal gründlich überlegen, was Konzepte sein können - mir fallen auf die Schnelle leider keine ein...
@Strolch Eine Gesellschaft ohne Werte, bzw mit Geld als allerhöchstem produziert doch immer wieder (und immer mehr) Verlierer, solange das so bleibt ist doch alles nur ein rumdoktern an Symptomen, und nicht an der Wurzel. Alles hat einen Preis, und nichts davon hat Wert... Ob die Menschen ein glückliches Leben führen können interessiert doch die Politiker nicht die Bohne, hauptsache konsumieren und schön die Fresse halten. Und nicht vergessen alle 4 Jahre die Stimme "abzugeben", dann ist man leichter still, mit dem guten Gefühl was entscheiden zu dürfen.....
@5ender Möglich. Ich bin mir nur nicht sicher, ob Geld wirklich der Ausschlag ist. Oft (jetzt kommt aber pauschale Taschenpsychologie) sind es doch Außenseiter, die sich in solchen Foren zu Hause fühlen. Ich glaube nicht, dass dieser "Außenseiterstatus" oft durch fehlendes Geld begründet ist. Die fehlende Anerkennung dürfte das stärkere Motiv sein.
@Strolch guter einwand...
da wären wir beispielsweise wieder bei verbindlicher personalisierung von accounts vs. privatsphäre und anonymität.
aber präventiv noch viel bedeutsamer: wenn man menschen zurückholen muss, dann wär doch die eigentliche frage, warum sie ursprünglich weg sind.
warum fühlen sich manche so klein, dass sie sich an solchen konstrukten festklammern? und wie kann dies verhindert werden? psychotherapie für alle, um mit sich selbst ins reine zu kommen?
Was schlummert da noch, hinter manch deutscher Wohnungstür?
Doch nur ein Volk von Nazi-Totschlägern?
Die Welt wird uns (wieder) so sehen.
Wir Deutschen müssen nun Beweis antreten, dass dem nicht so ist!
Braune Mörderbanden gehören sofort isoliert, interniert und vor internationale Strafgerichte wie Deen Haag! Hierbei sollten die geistigen Brandstifter der AfD und anderer Verfassungsfeinde nicht fehlen.
@amigo "(E)in Volk von Nazi-Totschlägern"?
"Wir Deutschen müssen nun ..."
Ist das eigentlich eine Sonderform völkischen Denkens?
@Marzipan Nein - sehe ich nicht so. Es ist unser Land und es ist unser Problem. Wir müssen es lösen. Wir sind verantwortlich, dass sich Menschen, die hier leben, sicher fühlen.
Wie sangen die Toten Hosen vor Jahrzehnten. "Es ist auch mein Land, es ist auch Dein Land"
@Strolch "Wir sind verantwortlich, dass sich Menschen, die hier leben, sicher fühlen."
Selbstverständlich.
Aber weniger holzschnittartige Aufgeregtheit und mehr ruhiges Selbstbewusstsein erscheint mir dafür zweckmäßiger.
Insofern handelte es sich um eine eher ironische Frage.
Deutsche Geschichte.
Die NSDAP, die stärkste aller bürgerlichen Parteien in der (ungeschminkten) Geschichte Deutschlands.
Die Langzeitwirkung faschistischer Ideologie und Praxis im Kapitalismus und Neoliberalismus.
Die Ausdehnung der NSDAP auf die Volksgemeinschaft – aus allen sozioökonomischen Schichten und Klassen – vor 1945 und deren kapital-faschistische Ideologie im Neoliberalismus heute.
Die NSDAP-Reichsleitung verfocht ihr Konzept, die Bürger restlos und lebenslänglich durch die NSDAP zu erfassen. Es begann der Ausbau der NSDAP zu einer Parteiorganisation von beispiellosem Ausmaß.
Zählte die NSDAP Ende 1934 etwa 2,5 Millionen Mitglieder, „so dürfte sie sich zum Zeitpunkt ihrer größten Ausdehnung bei Kriegsende auf etwa 8 bis 9 Millionen erweitert haben.“ –
„Keine andere Partei in den kapitalistischen Staaten Europas, die italienische faschistische eingeschlossen, besaß auch nur annähernd so viele Mitglieder, verfügte über eine derartige materielle Basis und war so reich und einflussreich wie die NSDAP.“
Vgl. Pätzold/Weißbecker: Geschichte der NSDAP. PapyRossa Verlag.
11.10.2019, R.S.
Andreas Voßkuhle sieht bei der Letzten Generation keine extremen Ansätze. Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay bleibt bei seiner Einigung mit den Klimaaktivisten.
Rechtsextremer Terror in Deutschland: Das Netz des Einzeltäters
Stephan B. handelte allein und baute seine Waffe selbst. Trotzdem sind Täter wie er vernetzt: mit einem internationalen Publikum und deren Ideologien.
Solidarität mit denen, die Ziel einer globalen Hassideologie sind Foto: AP/Jens Mayer
Stephan B. mag bislang weder Sicherheitsbehörden noch BeobachterInnen der Neonazi-Szene aufgefallen sein. Der Anschlag, bei dem er am Mittwoch auf Juden und MigrantInnen zielte und zwei Menschen tötete, kann leider dennoch nicht überraschen. Lange vor dem Mord an dem Politiker Walter Lübcke und vor den Taten des NSU gab es rechten Terror in Deutschland. Seit Jahrzehnten werden jüdische Einrichtungen angegriffen. Insgesamt 196 Opfer rechter Gewalt hat die Amadeu-Antonio-Stiftung seit 1990 gezählt.
Für seine Tat in Halle formulierte Stephan B. Texte, seine Morde übertrug er live im Internet, auf einer Gaming-Plattform. Sein Publikum adressierte er auf Englisch.
Das erinnert nicht zufällig an die rechten Terrortaten in Christchurch Anfang des Jahres, im Münchner Einkaufszentrum 2016 und von Anders Breivik 2011. Ein neuer Neonazismus, der sich zunehmend international und virtuell inspiriert und vernetzt. Wie aber lässt sich ein Täter aufhalten, der zuvor nie in Erscheinung getreten ist und sich seine Waffen selbst gebaut hat? Nicht mit den üblichen Mitteln der Sicherheitsapparate.
Stephan B. mag vielleicht als Einzeltäter gehandelt haben, aber er war nicht allein. Neben ihm stehen Neonazis, Stammtisch-Nationalistinnen und TastaturhetzerInnen – sein Publikum. Die AfD und auch die rechtsextreme Identitäre Bewegung verurteilten die Tat. Das ist zynisch: Ihr Rassismus, ihr Antifeminismus, ihr Frauen- und Judenhass bereiten den Nährboden für die Morde von Stephan B.
Er führte aus, was im alltäglichen Ressentiment angelegt und in der extremen Rechten programmatisch zugespitzt ist. Von der Wutrede über die vermeintliche „Macht der Rothschilds“, eine verbreitete antisemitische Chiffre für eine jüdische Weltverschwörung, machte er den nächsten Schritt.
Die Gefahr ist die rechte Ideologie selbst. Deshalb muss hier die Prävention ansetzen. Dass die Bundesregierung Geld für Projekte gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus eher kürzt statt aufstockt, ist da das falsche Signal.
Auf die Tat in Halle muss mit mehr Aufklärungsarbeit reagiert werden, mit Solidarität und Engagement gegen Neonazis vor Ort. Und mit einem Bekenntnis zum Antifaschismus, den die AfD zu einem Schimpfwort machen will, wobei er eine Selbstverständlichkeit sein muss.
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Antisemitismus
Kommentar von
Jean-Philipp Baeck
Reportage & Recherche
Jg. 1983, Reporter im Ressort Reportage & Recherche. +++ Bis April 2022 war er Produktentwickler der taz im Netz, zuvor Chef vom Dienst der taz nord in Hamburg. Er ist seit 2011 Journalist bei der taz, wo er in Bremen mit seinem Volontariat begann. +++ Soziologe und Kulturwissenschaftler, Studium in Bremen und Melbourne, Forschungsaufenthalt in Phnom Penh +++ Schwerpunkte seiner journalistischen Recherchen liegen auf der Beobachtung der extrem rechten Szene und des Rechtsterrorismus, dem Auftreten von Rassismus und Antisemitismus, der Flüchtlingspolitik und der Diskriminierung der Roma in Südosteuropa. +++ Im März 2020 erschien: "Rechte Egoshooter. Von der virtuellen Hetze zum Livestream-Attentat" im Ch. Links Verlag Berlin, herausgegeben mit Andreas Speit. +++ Threema UWSDA226 +++ https://keys.openpgp.org/search?q=baeck%40taz.de
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Rechter Terror in Deutschland
Rechtsextreme Terroranschläge haben Tradition in Deutschland.
■ Beim Oktoberfest-Attentat im Jahr 1980 starben 13 Menschen in München.
■ Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU) um Beate Zschäpe verübte bis 2011 zehn Morde und drei Anschläge.
■ Als Rechtsterroristen verurteilt wurde zuletzt die sächsische „Gruppe Freital“, ebenso die „Oldschool Society“ und die Gruppe „Revolution Chemnitz“.
■ Gegen den Bundeswehrsoldaten Franco A. wird wegen Rechtsterrorverdachts ermittelt.
■ Ein Attentäter erschoss in München im Jahr 2016 auch aus rassistischen Gründen neun Menschen.
■ Der CDU-Politiker Walter Lübcke wurde 2019 getötet. Der Rechtsextremist Stephan Ernst gilt als dringend tatverdächtig.
■ In die Synagoge in Halle versuchte Stephan B. am 9. Oktober 2019 zu stürmen und ermordete zwei Menschen.
■ In Hanau erschoss ein Mann am 19. Februar 2020 in Shisha-Bars neun Menschen und dann seine Mutter und sich selbst. Er hinterließ rassistische Pamphlete.
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Utopien können der Klimabewegung mehr schaden als nützen, glaubt Jan Feddersen. Er fordert mehr Realismus.
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