piwik no script img

Sondierungen gescheitertJamaika? Neinmaika!

Die FDP lässt die Sondierungen in der Nacht auf Montag platzen. Union und Grüne zeigen eine bislang ungewohnte Nähe.

Achja, die taz immer mit ihren blöden Kalauern… Foto: ap

Berlin taz | Christian Lindner hastet am Sonntag um Mitternacht mit schnellen Schritten zu der schwarzen Limousine, die in der Auffahrt wartet. Fotografen hetzen hinter ihm her, Reporter rufen ihm Fragen zu.

Aber der FDP-Chef, sonst nie um eine geschliffene Bemerkung verlegen, will jetzt nicht antworten. Er weiß, dass die Fragen ein schlechtes Licht auf ihn werfen. Wo ist die staatspolitische Verantwortung der FDP geblieben? Was ist der wahre Grund für den Ausstieg? Hat er Angst vor dem Regieren?

Kurz zuvor hat er sich in der kalten Nachtluft im Scheinwerferlicht vor der Landesvertretung Baden-Württembergs in Berlin aufgebaut. Neben ihm sein Vize Wolfgang Kubicki, Generalsekretärin Nicola Beer und die anderen FDP-Verhandler, alle mit steinernen Mienen. Lindner schaut immer wieder auf den Zettel, auf dem er sich Notizen gemacht hat. Seine Hände zittern etwas, vielleicht nur wegen der Kälte.

„Es ist besser, nicht zu regieren, als falsch zu regieren“, sagt Lindner. Es sei nicht gelungen, eine Vertrauensbasis zu schaffen. Das wäre aber die Voraussetzung für eine stabile Regierung gewesen. „Nach Wochen liegt aber heute unverändert ein Papier mit zahllosen Widersprüchen, offenen Fragen und Zielkonflikten vor.“ Den Geist des Sondierungspapiers könne und wolle die FDP nicht verantworten. „Viele der diskutierten Maßnahmen halten wir sogar für schädlich.“

Merkel nüchtern

Damit platzt jäh der Traum eines Jamaika-Bündnisses. Lindners Entscheidung, überraschend aus den Sondierungen auszusteigen, löst ein politisches Beben aus. Und es lässt sich im Moment schwer vorhersagen, welche Trümmer es hinterlässt.

Kanzlerin Angela Merkel steht vor einer der schwersten Krisen ihrer Amtszeit. Die SPD muss sich überlegen, ob sie von ihrem kategorischen Nein zu einer Großen Koalition abrückt. Und die Deutschen müssen vielleicht neu wählen, nach einem langwierigen Prozess, in dem der Bundespräsident eine wichtige Rolle spielt.

Es dauert eine Stunde, bis sich die Verhandler von Union und Grünen so weit sortiert haben, um Statements abzugeben. Merkel reagiert, wie man es von ihr kennt: geschäftsmäßig, nüchtern und ruhig. Die Union habe geglaubt, dass man gemeinsam auf einem Weg gewesen sei, bei dem man eine Einigung hätte erreichen können, sagt sie. CDU und CSU hätten nichts unversucht gelassen, um eine Lösung zu finden. Auch beim Thema Migration hätte man eine Lösung mit den Grünen finden können. An der Union und den Grünen, so Merkels Botschaft, lag es jedenfalls nicht.

Fast herzliche Vertrautheit

Auch CSU-Chef Horst Seehofer lässt niemanden im Unklaren, wen er für den Schuldigen des Schlamassels hält. Dass die FDP ausgestiegen sei, bedeute eine Belastung für die Bundesrepublik Deutschland, sagt er. Er sei über weite Strecken des Tages davon ausgegangen, dass es am Ende Sondierungsergebnisse geben werde, die man den Parteigremien vorlegen könne. Eine Einigung sei „zum Greifen nah“ gewesen.

Dann kommt ein interessantes Lob aus dem Munde des Mannes, der die Obergrenze wie eine Monstranz vor sich hergetragen hatte. Auch bei der schwierigen Frage der Zuwanderung „wäre eine Einigung möglich gewesen.“ Auch diese Sätze zielen auf die Grünen. Jene hatten sich sogar in der heiklen Flüchtlingspolitik maximal kompromissbereit gezeigt. Sie boten etwa an, einen Rahmen von 200.000 Flüchtlingen pro Jahr zu akzeptieren. Am Ende dankt Seehofer dann noch ausdrücklich Merkel.

Die Unionsleute fangen an zu klatschen, aber nicht nur die. Auch Jürgen Trittin applaudiert, ebenso Claudia Roth, andere Grüne auch. In diesen Minuten lässt sich gut beobachten, dass da etwas gewachsen ist zwischen den Schwarzen und Grünen in den vergangenen Wochen. Es spielen sich Szenen fast herzlicher Vertrautheit ab.

Merkel lächelt der jungen Grünen Agnieszka Brugger zu, sagt zu Grünen-Fraktionsgeschäftsführerin Britta Haßelmann: „Das ist auch so eine Kämpferin.“ Dafür wird sie von Claudia Roth umarmt. Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter scherzt mit CDU-Finanzminister Peter Altmaier und CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt. Man mag sich, man schätzt sich.

Näher als gedacht

Vielleicht, denkt man da, könnten die Zeiten der FDP als natürlicher Partnerin der Union bald vorbei sein. Ob Lindner das bedacht hat? Hinter vorgehaltener Hand formulierten manche CDU-Politiker, was sie von Lindners Hasadeursstück halten. Die FDP sei immer eine staatstragende Partei gewesen, sagte einer. Er sei gespannt, wie das FDP-Klientel, etwa die Unternehmerschaft, auf den Ausstieg reagiere.

Die Spitzenleute der Grünen hielten der FDP offen vor, sich vor der Verantwortung gedrückt zu haben. „Ein Bündnis hätte zustande kommen können“, sagte Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt. Bei Klimaschutz, Landwirtschaft und Migration sei man am Ende näher beieinander gewesen, als man es gedacht hätte.

Parteichef Cem Özdemir sagte, die Grünen hätten bis zur letzten Sekunde die Bereitschaft gehabt, eine Koalition zu bilden. „Ein Partner hatte diese Bereitschaft nicht.“ Die FDP habe die einzig mögliche Konstellation zur Regierungsbildung „leider abgelehnt und zunichte gemacht“. Die Grünen seien bei vielen Themen an ihre Schmerzgrenzen und darüber hinaus gegangen.

Versuchte Provokation

Führende Grünen- und CDU-Politiker erzählen unisono, dass der FDP gute inhaltliche Angebote gemacht worden seien. So habe man ihr etwa den schrittweisen Abbau des Soli bis 2021 garantiert, so dass im letzten Jahr der Legislaturperiode drei Viertel aller Menschen keinen Solidaritätszuschlag mehr bezahlt hätten. Auch bei der Vorratsdatenspeicherung habe es noch Zugeständnisse gegeben. „Die FDP hätte ein dickes Paket bekommen“, sagte ein wichtiger Grüner. „Die haben geradezu Anlässe gesucht, um es platzen zu lassen.“

In der Tat hatte die Verhandlungsstrategie der FDP Fragen aufgeworfen. Bei manchen Themen, etwa der Flüchtlingspolitik, suchten die Freidemokraten laut Verhandlern den Schulterschluss mit der CSU oder überholten sie gar rechts. Das würde zu der These passen, dass die FDP die Grünen so lange provozieren wollte, bis jene die Gespräche von sich aus abbrächen. Dann wäre die FDP nicht schuld gewesen.

Dass Lindner sich lieber in der Opposition gegen eine Große Koalition profilieren würde, ist kein abwegiger Gedanke. So kann er die Strategie der nationalliberalen Attacke weiterfahren – und die Partei in Ruhe stabilisieren.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

94 Kommentare

 / 
  • Ist das denn wirklich eine Niederlage oder doch eine neue Chance?

     

    Selbst wenn es zur Widerholungswahl kommt. Sowohl CDU als auch SPD können punkten, wenn sie eigene Fehler akzeptieren und die eigene Politik noch weiter verbessern. Die Zeiten sind vorbei, wo man die eigene Politik auf die Mitte der Gesellschaft oder die Mitte und die Reichen ausrichten könnte und bestens bei den Wahlen abschneiden. Schon durch Agenda 2010 hat sich die Mitte der Gesellschaft nach unten verschoben.

     

    CDU und SPD müssen Volksparteien werden, wo jede Bevölkerungsgruppe und jeder einzelne Mensch sich wohl und fair behandelt füllt!

     

    Wäre so etwas wirklich zu teuer und tatsächlich nicht machbar, z.B. aus finanzieller Sicht?

     

    Ein Beispiel. Kürzungen des Existenzminimums verbieten! Es kostet nichts! Und zudem würden Zahlreiche Gerichtsverfahren wegfallen, bei denen die Erfolgsquote eher bei Arbeitslosen Menschen liegt.

  • Auch von mir eine herzliche Umarmung an die Grande Dame der Deutschen. Mal ohne scheiss, wer mag Angela Merkel nicht? Unsere Angie?! Kanzlerin der deutschen Einheit und Einigkeit, deren Entscheidungen so viel unser Leben mitgeprägt hat _ und wohl noch wird. Von Merkel kann man sich nur unterhaken lassen, das ist der gute gelungene brandenburgische Humor der neuen Berliner Republik Deutschland. Vielfalt, Toleranz, Wohlstand und Frieden.

    Ein Riesendankeschön auch an Gerd Müller, noch amtierender Minister des BMZ, der mit dem Marshallplan Afrika dieses Jahr ein Riesenbrett hingelegt hat. Eine klare vorwärtsorientierte zukunftsfähige Initiative, die die menschliche/soziale Seite der CSU offenbart und damit zumindest für mich ein Riesentabu gebrochen hat. Es wäre wirklich schade, sollte das verloren gehen.

     

    so, und jetzt auf nach Marocko.

  • Ich fände eine Minderheitsregierung das Beste für Deutschland. Dann müssen die Parteien im Parlament tatsächlich für ihre Positionen kämpfen und argumentieren.

    • @Doktor No:

      Genau das finde ich auch. Gerade nachdem sich in Deutschland das unsägliche Wort Alternativlos immer mehr in die Politik geschlichen hat ist es wichtig wieder die Parlamentarische Streitkultur wieder zu beleben. Aber ich fürchte das geht Merkel gegen den Strich. Daher tippe ich im Moment dass es Neuwahlen gibt.

  • Man sieht der Frau von der Leine förmlich an, wie sie in Gedanken jetzt schon den ein oder anderen Gaul aus ihrem Stall zum Abdecker bringen lässt.

  • „Hier können Sie einfach noch einmal ein bisschen träumen.“

    (Angela Merkel, CDU)

  • 4G
    4932 (Profil gelöscht)

    Auf Ihrem Foto sieht Angela (im Gegensatz zu den übrigen Abgebildeten) sehr glücklich aus.

    (Die taz immer mit ihren genial gewählten Fotos, würde ich drunter schreiben).

    Eine Frage hätte ich noch an einen kompetenten Blogkollegen: Sind die Dobrindt'schen Eskapaden in Sachen Diesel und Maut jetzt 'vom Tüsch'? (wie Pofalla gesagt hatte, als er die NSA-Affäre vollkommen beseitigt hatte).

  • Nu. - "Was für ein kompletter Blödsinn."

    Na. "altbekannt" - sind leider auch die geschichtlichen Tatsachen - woll.

     

    aber. Damit Sie´s dennoch nicht so schwer nehmen -

    "...er redet so viel von Geld - ich glaub der Mann ist ein Verschwender.." (o.s.ä.) Minna von Barnhelm vom ollen Lessing!;))

    &

    "Was wäre wenn ....

    Schlagzeile der ›B. Z.‹. Kommt die Prügelstrafe? –...."

    by Ignaz Wrobel -;)

    Die Weltbühne, 20.09.1927, Nr. 38, S. 445, !-:)) aka ~> http://www.textlog.de/tucholsky-pruegelstrafe.html

    & You get it? Fein. ~>

    Bei Ihrem Nickname fang ich natürlich gar nicht erst von Steigbügelhalter - Harzburger Front Hugenberg usw usf an. Newahr. Will sie ja nicht unnötig quälen - gell!

    NO. Ist ja schon schlimm genug -

    "Dass man das in gewissen Kreisen gern auf den Kopf stellen will, weil Liberalismus genau dann, wenn man sich mit diesem schönen Wort nicht selber schmücken kann, als "rechts" verortet wird..."

    Na aber Hallo! Mein herzlichstes Beinkleid.

    Das putzt doch schon für sich ungemein - wa.

    So als verfolgte Unschuld. Newahr.

     

    (ps Wir anderen tumben Toren aber wissen - unvergessen -

    Ihr könnt auch anders. Ja seid längerem längst über -

    "neo" "new" etc - Mehr als asi dran! -

    Anyway ob "cons" "liberal" "christ" "sozial" oder& etc. )

    kurz - In AfD - spuckt die FDP nicht rein!

    "Diametral" - Mach Bosse!

    Sorry - aber wo lassen Sie denken?!

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @Lowandorder:

      Wem, bitteschön, ist nun dieses Opus gewidmet, werter Mitkommentator?

      • @571 (Profil gelöscht):

        Schulterarthrose - Scrollen - No way?

        Wenn schon das Gedächtnis klemmt?

        Jaja - wir werden nicht jünger - wa! Leise rieselt der Kalk!

        DA mähtste nix.Normal.

        &

        have a look at ~> `heute 10:55 ` -

        & Däh! ~> im letzten Büchsenlicht ~>

        Ganz kapitaler Bock auf der Lichtung - satter 12-Ender!;))

        Gellewelle.

        Aber. Jetzt vom Kopf auf die Füße - Newahr.

        Aber ich bitt Sie. Gern&sowieso.

        Unter KoKommentatores - doch. Gell.

        Immer gern & Dannichfür.

        &

        Always at your service

  • Jetzt bloß keine Neuwahlen - das würde uns der AfD-Diktatur nur einen weiteren Schritt näher bringen, aus 13 würden mindestens 20 Prozent! Das kann kein Demokrat wollen - also bleibt wohl nur die Minderheitsregierung...

    • 4G
      4932 (Profil gelöscht)
      @Yadgar:

      Sie haben natürlich recht. Das ist ja der Grund für die Angst der Schwarzen und Gelben.

      Aber in den Skat-Karten der SPD und der Grünen stecken zur Zeit nur Asse und Könige. Und es nicht 'Ramsch' angesagt.

      • @4932 (Profil gelöscht):

        Ihre Worte in allen Ehren - bei den Grünen habe ich aber das Gefühl die verlieren auch einen Grand mit Vieren.

      • @4932 (Profil gelöscht):

        @MISANTHROP:

        ...wobei es für Rot-Grün (leider?) nicht einmal annähernd reicht - und Rot-Rot-Grün will ja niemand (zumal wir gerade sehen, dass Dreierkoalitionen nicht so ohne weiteres funktionieren)! Nee, etwas anderes als Schwarz-Grün dürfte bei Neuwahlen nicht herauskommen... das ist zwar auch nicht der Traum, aber allemal besser als das bisherige Gewurschtel!

    • @Yadgar:

      Das sehe ich anders. Derzeit fehlt der AfD die öffentliche Aufmerksamkeit. Es gibt deutlich weniger Berichte zur AfD. Ich meine, ein Teil der Wähler hat die AfD gewählt, weil alle Medien auf sie eingeschlagen haben (ob zu Recht oder Unrecht sei dahingestellt). Mittlerweile gibt es nur das Jamaika-Thema. Mit dem Verlust der öffentlichen Wahrnehmung verliert m.E. die AfD Stimmen.

      • @Strolch:

        @STROLCH

        Stimmt, ich sehe gerade bei Infratest Dimap, dass die AfD in der "Sonntagsfrage" ein Prozent verloren hat und jetzt wieder bei 12 Prozent steht. Das könnte zumindest darauf hindeuten, dass bei Neuwahlen die AfD-Fanboys nicht mehr werden... aber damit sie die 5-Prozent-Hürde verfehlen, müsste es Enthüllungen über z. B. Verstrickung führender AfDler in Pädophilenringe oder Dschihadismus ("ihr bombt uns an die Macht, wir halten euch dafür den Weg nach Jerusalem frei") geben...

  • Bei den meisten, die rufen, dass Merkel weg muss und endlich wieder Politik gemacht werden muss, wird es eine ziemliche Ernüchterung geben.

     

    Auch ich glaube das wir Änderungen brauchen. Aber dummerweise versteht wohl jeder etwas anderes darunter.

     

    Und deshalb ist es eine Illusion zu glauben, dass jetzt alles besser würde. Höchstens verschieben sich ein wenig die Interessengruppen .

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    ...ja, danke FDP!

    Die Szenen, die sich zwischen CDU/CSU und den Grünen nach dem Scheitern der sog. Sondierungsgespräche abgespielt haben, sind einfach nur noch peinlich.

    Die FDP hat das gemacht, was die Grünen vor der letzten Bundestagswahl ihren Wählern versprochen haben, die Partei geht in die Opposition, weil sich anscheinend viele Dinge, welche die FDP ihren Wählern zugesagt hat, in einer Koalition mit CDU/CSU/Grüne nicht durchsetzen lassen.

    Hier ein Auszug aus einer ganzseitigen Anzeige der Grünen vom 23.09.2017: "...Grün wählen bedeutet: voller Einsatz für Umwelt und Gerechtigkeit in der Regierung. Oder in der Opposition, wenn sich echter (!) Umweltschutz und echte (!) Gerechtigkeit in einer Koalition nicht durchsetzen lassen."

  • Zitat:

    "Lindner schaut immer wieder auf den Zettel, auf dem er sich Notizen gemacht hat. Seine Hände zittern etwas, vielleicht nur wegen der Kälte"

     

    Die Trumpisierung oder eher die Mugabisierung der FDP? ;-)

  • Mama Merkel, es ist Zeit zu gehen!

    Bitte eine Minderheitsregierung und eine deutliche Änderung der Einwanderungspolitik!

  • Ich denke, die FDP war klüger als die Grünen, die haben gemurrt, aber weiterverhandelt und die hätten am Ende noch viel stärker verloren, als die FDP. Aber es stimmt schon: Eine Regierung soll regieren, soll einen Plan umsetzen und er sollte Menschen nützlich sein, es sollte einen Impuls geben. Diese Dauerverwaltung der Agenda 2010 durch Angela Merkel ist wirklich glanzlos und ansonsten türmen sich die Probleme, die dann irgendwann irgendwer mal lösen soll, vorausgesetzt, dass die Politik, die verändern will, mal wieder die Oberhand gewinnt und Union und SPD nicht mehr können.

    • @Andreas_2020:

      Christian, der Chuck Norris der FDP hat als einziger alle seine Ziele erreicht. Alles zu entscheiden in dem er nichts macht.

  • Wenn ich daran denke, wie oft Gauland und Weidel in ihren Statements heute morgen die Wörter "vernünftig" und "bürgerlich" für ihren dumpfen Nationalismus strapaziert haben, wird mir kotzübel. Hoffentlich ist die Zahl der Leute, bei denen sowas ankommt nicht allzu groß, sonst stehen wirklich harte Zeiten für unsere bei allen Interessenkonflikten offene Gesellschaft bevor.

  • Die FDP ist nicht dazu da Träume von den Grünen bzw. den bloßen sinnentleerten Machterhalt von Frau Merkel umzusetzen. Das haben alle Jamaika-Fans ganz offensichtlich aus den Augen verloren.

    Es ist eine eigenständige Partei. Ob einem das Parteiprogramm gefällt oder nicht ist irrelevant. Sie müssen sie ja nicht wählen.

    Aber als 'nützliche Idioten' wären sie den meisten hier offensichtlich ganz recht gewesen. Sie quasi verleugnen, die eigenen Wähler veräppeln. Für was?

    Hier wird immer wieder sinnentleert von Staatsverantwortung gesprochen. Was ein Quatsch. Parteien haben zuallererst die Aufgabe der Willensbildung und Kanalisierung bestimmter Positionen (des Wählerwillens, was sich daran festmacht dass Wähler bestimmte Programm wählen) im Bundestag.

    Wenn es offensichtlich wie jetzt vielen nur noch und einzig darum geht mit aller Gewalt die AfD 'klein' zu machen, dann ist das kein demokratieförderndes Tun.

    Wäre die AfD verfassungsfeindlich wäre sie verboten. Ist sie nicht, also ist sie verfassungskonform. Also wählbar.

    • @Horst Leverkusen:

      ... rrrichtig !

  • Schlecht, wenn man so eine dünne Personaldecke hat wie die FDP.

    Dann fehlt die innere gewachsene Kräfteverteilung.

    Wollten die aber so, alles in schwarz/weiß.

    Als Poster brauchbar, als Teil differenzierter Betrachtung aber nicht.

  • Ja da schau her...die FDP wollte vielleicht die Grünen als die Bösen hinstellen?

    Vielleicht wurde das dort bemerkt und deshalb so koalitionsfreundlich taktiert, um die FDP zu isolieren, damit die, die eigentlich gar nicht wollen, hinterher auch als solche dastehen?

    Respekt.

    Was ich nur gar nicht verstehe ist, warum die FDP als Wirtschaftsvertreterin gegen die Flüchtlinge taktiert - die Firmen brauchen doch dringend Lehrlinge und Fachkräfte?

     

    Was ist eigentlich mit den Linken?? Was ich so an Programm gesehen habe, sind die den Grünen doch in einigen Punkten SEHR ähnlich. Nur wohl noch weiter von der Union entfernt.

  • Was für ein kompletter Blödsinn.

    Lindner hat in der Vergangenheit ziemlich klar deutlich gemacht, dass die FDP der AfD diametral gegenübersteht.

     

    Dass man das in gewissen Kreisen gern auf den Kopf stellen will, weil Liberalismus genau dann, wenn man sich mit diesem schönen Wort nicht selber schmücken kann, als "rechts" verortet wird (und gleiches gilt für kritische Fragen in der Migrationspolitik), ist altbekannt.

    Dort kennt man nur Links und Rechts, aber einen eigenständigen Liberalismus hat es nicht zu geben, er hat Schlachtopfer und Feigenblatt einer der beiden Seiten zu sein.

  • Ich erwarte von den letzten Demokraten in der FDP, dass sie sich angesichts der Gefahren für die Republik von dem Lindner- Rechtskurs distanzieren (da erinnert der Ton doch sehr an den nassforschen Erich Mende).

    Eine Minderheitsregierung auf Zeit wäre jetzt nützlich, um in diesem Land endlich eine leidenschaftliche Debatte über die Themen zu erzwingen. Ich halte die Wählerschaft allerdings längst für so verblödet, dass der Schuss auch nach hinten los gehen kann und der bornierte Nationalismus, der sich finanz- und flüchtlingspolitisch in Deutschland durchgesetzt hat, weitere Siege feiert. Im übrigen wäre es schön, wenn das nächste Mal viele Millionen entrechteter Bürger sich überhaupt beteiligen könnten. Über die spricht hier:

    http://www.fr.de/politik/bundestagswahl/waehler-wer-bei-der-bundestagswahl-nicht-abstimmen-darf-a-1341843

    • @Ataraxia:

      "Ich erwarte von den letzten Demokraten in der FDP, dass sie sich angesichts der Gefahren für die Republik von dem Lindner- Rechtskurs distanzieren (da erinnert der Ton doch sehr an den nassforschen Erich Mende)."

       

      Und ich erwarte dass Demokraten keine Zwangskoalitionen fordern. Wenn eine Partei ihre Wähler betrügen müsste, ist Schluss.

       

      PS: Lindner und seine FDP sind für mich unwählbar, aber ihn für die Aktion letzte Nacht zu beschimpfen, geht mir gegen den Strich. Er hat den Anderen doch nur erspart, selbst das Scheitern zu erklären.

  • Ich hatte mich beim Anne Will Talk schon über den FDP-Politiker Johannes Vogel gewundert. Fünf Minuten vor Schluss der Sondierungsgespräche fing er im Zusammenhang mit dem Familiennachzug an über das große Ganze zu reden, forderte ein „konsistentes System“, zitierte Kanada, wollte alles in die Tonne treten, um alles neu aufzubauen. So etwas fällt einem doch nicht erst zum Schluss von Verhandlungen ein, sowas ist nach-/vorgeschoben.

    • @Rudolf Fissner:

      Ich nehme mal an, dass "das große Ganze" während der Sondierungsgespräche auch zur Sprache kam und nicht erst 5 Minuten vor Schluss. Tatsache ist aber, dass man sich scheinbar über Nebenschauplätze gestritten hat und die großen Probleme durchgewunken hat. Rentenreform. Altersarmut. Schere Arm-Reich. Wohnungspolitik. Umweltpolitik. Bildungspolitik. Dies alles hat Vorrang vor dem Thema Flüchtlinge. Die Wähler haben die Nase voll vom Thema Flüchtlinge, weil ihre eigenen Probleme nicht angegangen werden.

      • @Nicky Arnstein:

        Die meisten Wähler sicherlich. Aber nicht weil man gegen Familiennachzug wäre. Und selbst die Kuh war fast vom Eis, bevor die FDP ...

         

        Wenn das große Ganze bereits zur Sprache kam, dann war es auch abgeschlossen. Als Knackepunkt tauchte es nicht mehr auf.

        Die FDP verliert sich im schwabülösen Allgemeinen, sie wird in den folgenden Tagen keine konkreten Gründe für ihren Rückzug vorbringen. Sie wird von Verantwortung schwadronieren.

      • @Nicky Arnstein:

        Das ist die Argumentation von Frau Kipping und anderen Mitdiskutant*innen gestern abend bei Anne Will. Schön wär's. Leider sieht es aber nicht danach aus, dass der Trend bei Neuwahlen deutlich nach links ginge. Sollte die Analyse stimmen, warum ist das so?

        • 4G
          41069 (Profil gelöscht)
          @Joba:

          Frau Kipping war gestern nicht bei Will.

          • @41069 (Profil gelöscht):

            Sorry, es muss Wagenknecht heißen.

  • "Dass Lindner sich lieber in der Opposition gegen eine Große Koalition profilieren würde, ist kein abwegiger Gedanke. So kann er die Strategie der nationalliberalen Attacke weiterfahren – und die Partei in Ruhe stabilisieren."

     

    Wenn das die Idee ist, fragt sich, was zuerst kommt: Ein Aufnahmeantrag von Frauke Petry oder gleich die Rechtsfusion samt Umbenennung in AFDP.

  • Einen Schulz-Zug gab es nie - dafür aber einen Merkel-muß-weg-Zug. So verständlich der Unmut über die Politik der GroKo auch ist, sollte nicht ausgeblendet werden, daß diese Losung, die zu einer personalisierten und durch und durch destruktiven Kampagne anwuchs ihren Ursprung in den rechtspopulistischen Agitationen rund um Pegida und den Montagsdemos hatte. Medien wie Opposition waren sich nicht zu schade, auf diesen Zug aufzuspringen und die WutbürgerInnenschar darin zu bestärken, daß "Schluß jetzt" als Ausdruck politischer Meinungsbildung völlig ausreicht. Das Herbeifantasieren einer "Flüchtlingskrise", obgleich nur die Geflüchteten selbst permanenten Bedrohungen ausgesetzt waren/sind, hat das selbsterklärte "Volk" dann endgültig ermutigt, mit Fackeln und Mistgabeln zu wedeln, Unterkünfte anzuzünden und die AfD zu wählen. Natürlich alles nur aus Kränkung und "Protest", wie ihnen rund um die Wahl noch mal von den Medien attestiert wurde. Nun sieht es so aus, als wäre Merkel wirklich bald weg, aber nicht wegen einer parteiübergreifend asozial neoliberalen Politik, also dem Anziehen der Daumenschrauben während ihrer Regierungszeit, sondern wegen ein paar - wie es Gärtner hier im Original-Volksjargon formuliert - "Kanaken": goo.gl/jqiMLZ

  • "Man kann nicht solange neu wählen lassen, bis einem das Ergebnis passt. "

    Wann hätten wir diesen Fall in diesem Land? und die Antwort lautet: kein einziges Mal und daher verstehe ich nicht, warum viele hier vor neuen Wahlen die Hosen dermaßen voll haben?

  • Grün und schwarz befinden sich auf der selben Strecke, aber bisweien an anderen Bahnhöfen. Obergrenze 200000 oder mehr? Familiennachzug für die "Subsidiären" ja oder nein? Während die Liberalen auf eine vollkommen andere Linie umsteigen möchten, nämlich auf ein Einwanderungsgesetz a la Kanada. Und dieses Muster wiederholt sich bei anderen Streitpunkten. Gründe und Union sind sich grundsätzlich einig, es geht da nur um Stylingdifferenzen. Während die FDP auf ein ganz anderes Design abzielt. Insofern sind FDP (nach rechts) und Linkspartei (nach links) die einzigen seriösen Angebote, wenn man den Einheitsmuttibrei nicht mehr schlucken mag.

  • Seit 1997 beobachtan wir, wie die Grünen ohne Not in vorauseilendem Gehörsam einknicken wie eine Reihe Dominosteine. Selbst wenn ihnen bereits faktische Macht gegeben war, blieben sie weit hinter ihren Möglichkeiten zurück, egal ob es um Steuergeschenke für die Reichen und entsprechende unsoziale Hartz-Gesetze, militärische Auslandseinsätze, sämtliche Facetten von Umwelt- und Klimaschutz, Bildung und nicht zuletzt innere Sicherheit ging. Selbst im Lieblings- und Kernthema der Grünen hat man sich mit Homoehe und X-Gender die Butter von anderen Parteien vom Brot nehmen lassen.

    Im zweiten Hauptthema der Grünen, den Geflüchteten, man man einen beispiellos unwürdigen Kotau hingelegt und trotzdem verloren. Naja, wer die Diskrepanz zwischen Sonntagsreden und tatsächlichem Handeln der Grünen in Sachen Migration und Asyl schon seit längerer Zeit unter die Lupe nahm, wird allemal längst bemerkt haben, dass die Grünen dieses Thema sowieso in erster Linie nur zur rhetorischen Abgrenzung gegenüber der Linkspartei benutzt oder besser gesagt missbraucht haben.

    • @Khaled Chaabouté:

      Die Spiele mögen beginnen!

       

      Die Foristen sind wieder im Wahlkampfmodus. Der Gott des politischen Gemetzels ist glücklich.

    • @Khaled Chaabouté:

      Hallo, klopf klopf. Schalte mal das Radio an. Grünenbashing kann eingestellt werden. Oder ist das jetzt schon der Wahlkampf-Modus?

  • Gemach, Gemach - ist das Scheitern wirklich so schlimm? Deutschland ist überaus stark und stabil, in wirtschaftlicher, sozialer und institutioneller Hinsicht. Nur weil die CDU-Kanzlerin die faktische Fusion mit den Grünen streichen muss und einige machtgeile Grünenpolitiker und -innen jetzt keine Klientelpolitik betreiben können, geht Europa nicht unter. Es besteht kein Grund zur Panik.

    Lieber ein Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende.

    Danke Herr Lindner!

  • Man kann nicht solange neu wählen lassen, bis einem das Ergebnis passt. Deutschland muß sich damit arrangieren, daß es in einem Mehrparteiensystem irgendwann zu einer Minderheitsregierung kommen mag. In anderen EU-Ländern haben solche Regierungen in der Vergangenheit sehr stabil funktioniert. Die Regierung Helle Thorning in Dänemark beispielsweise. Das muß keine Loser-Regierung sein. Man muß eben Sachpolitik machen: Macht einen vernünftigen Vorschlag, dann sucht euch die Stimmen dafür. It's not rocket science. Die Grünen werden sicher für eine gute Sache stimmen, auch wenn sie in der Opposition sind. Das ist doch eigentlich immer schon so gewesen. Eine Regierung soll nur die Geschäfte führen, nicht das Parlament beherrschen. Davon geht Deutschland nicht unter.

  • Jamaika - eine Koalition, die schon vor ihrem Zustandekommen gescheitert ist!

    Es wäre eh eine Koalition der Sozialabbauer gewesen...

  • Freuen können sich nun alle, das bei den Knackepunkten nicht einmal Kompromisse umgesetzt werden. Das ist nicht einmal mehr Stillstand, das ist Rückschritt.

    • @Rudolf Fissner:

      Manchmal kann ein Rückschritt ja auch ein Schritt nach vorne sein, gell ;-)

      Ich hätte ja interessant gefunden, was mit schwarzgelbgrün so passiert, würde jetzt eine Minderheitsregierung bevorzugen, weil m. E. dann die Opposition stärker wäre.

      So oder so - langsam bildet sich halt der sog. Pluralismus der Gesellschaft, der ja auch ein Meinungspluralismus ist, auch in der (regierenden) Politik ab.

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @Rudolf Fissner:

      "Freuen können sich nun alle ..."

       

      Beim gedanklichen Weiterspinnen der möglichen Sondierungsergebnisse wären sie alle doch erst recht in den Koalitionsverhandlungen hängen geblieben.

      Sollte es zu Neuwahlen kommen, hat das Wahlvolk noch Zeit, sich neu zu orientieren.

      Wird die FDP noch gebraucht?

      Dient die CSU mehr als nur ihrem Selbstzweck?

      Hat Merkel eine Zukunft als Kanzlerin?

      Soll der Kampf der Grünen um die Zukunftsfragen vergeblich gewesen sein?

      Nach Beantwortung dieser Fragen kann ich dann meine Kreuzchen richtig platzieren, um gegen den "Rückschritt" zu votieren.

      • 4G
        41069 (Profil gelöscht)
        @571 (Profil gelöscht):

        Ich mach mein Kreuzchen gegen Neoliberale, für Frieden und soziale Gerechtigkeit, bei Die Linke.

        • 5G
          571 (Profil gelöscht)
          @41069 (Profil gelöscht):

          Mal ehrlich - ich auch.

          War nur so ein Gedankenspiel für JamaikawählerInnen...

    • @Rudolf Fissner:

      Nein, ein Rückschritt wäre es gewesen wenn Jamaika eine Koalition gebildet hätte. Wenn die vier Parteien sich einig werden können was gäbe es da noch einen Grund zu wählen. Eine Demokratie lebt von Alternativen. Wird Zeit das Frau Alternativlosigkeit endlich in Chile ihren Ruhestand antritt.

      • @DieLinkeIstRechtsGeworden:

        Was wäre dann die alternative als Regierungschef ?

        Es bleibt abzuwarten ob SPD/FDP für ihre Blockadehaltung belohnt werden, bei den Grünen hat sich gezeigt, das sie für Posten alles machen, die CSU zerlegt sich leider selber, und die SED Nachfolger werden ja nicht mal im Osten gewählt.

        Also wer soll regieren?

      • @DieLinkeIstRechtsGeworden:

        Dem lässt sich entgegenhalten, dass zum friedlichen Zusammenleben von Menschen mit fundamental unterschiedlichen Interessen notwendig Kompromisse gehören, die für alle Seiten schmerzlich sind. Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass es stets die Mehrheit eines grüben Interessenblocks (auch Lager genannt) gibt, der alle anderen dominiert, die bei Nichtgefallen ihrerseits eine Mehrheit für sich gewinnen. Eine Gegensätze überbrückende Koalition hätte aus meiner Sicht keineswegs Alternativlosigkeit bedeutet.

        Seltsam ist vielmehr, dass eine Partei, die ihre Anliegen wegen ihres Stimmenanteils nicht ausreichend durchsetzen kann, dafür abgestraft wird, statt dass die Wähler*innen, denen das Zukurzgekommene am Herzen liegt, es mit mehr Stimmen stärken. Je mehr Stimmen, desto mehr Einfluss auf die Kompromissfindung.

        Das scheint bei Vielen, die glauben, "die Wahrheit" auch als Minderheit durchsetzen zu können, nicht angekommen zu sein.

  • Die Grünen auf die Knie gebeten und noch die Butter vom Brot geklaut; Na sowas aber auch. Wenn das mit Aussicht auf Neuwahlen nicht so geplant war

    • @lions:

      gefreut habe ich mich aber heute morgen aus dem Herzen und als nicht FDP-Wähler sage ich trotzdem: Danke FDP

      • @Anna Deiport:

        Mal abwarten, ob Sie sich immer noch bedanken, wenn nach Neuwahlen eine Götterdämmerung in den Farben blau und gelb unseren Bundestag heimsucht.

  • Wenn das Kalkühl war hat es gesessen! Unter denen die in den Verhandlungen zurückgeblieben sind gibt es nur Verlierer. Die grüne Basis hätte sich von ihrer Partei wohl die Reaktion gewünscht die nun von der FDP kam, die CDU/CSU gibt dank ihrer Dopelzüngigkeit ein fatales Bild ab und für das Spitzenpersonal all dieser Parteien dürften die nächsten Tage inetwa so vergnüglich werden wie eine Darmspülung.

     

    Hinter vorgehaltener Hand sind sicher viele Anhänger von CDU/CSU und Grünen Lindner dankbar. Das die Grünen sich aber dennoch dort gemeinsam mit CDU/CSU hinstellen und von ihrer Kompromissbereitschaft schwärmen wird ihnen zusätzlich schaden.

     

    Gespannt bin ich mal darauf was mit Özdemir, Göring Eckardt und Seehofer weitergeht. Die können sich vermutlich auf was gefasst machen,...

  • Jackpot!

  • 4 Wochen lang werfen sich CSU und grüne Dreck ins Gesicht und wenn Lindner irgendwann keine Lust mehr hat, sich diesen Kindergarten anzutun sind sich Union und Grüne auf einmal einig, dass nur er Schuld ist. Meiner Meinung nach war er der einzige der hier Format bewiesen hat. Auch wenn ich die Politik der FDP nicht mag, werde ich denen bei der nächsten Wahl eher mein Kreuz geben als Schwarz oder Grün.

  • Na - wie war das noch mit den FDP-Claims im Wahlkampf:

    "Nichtstun ist Machtmissbrauch"

    Und jetzt heisst es:

    "FDP First, Verantwortung Second"

  • Tatsache ist doch, Mutti hat ihren Kindergarten nicht im Griff. So geht Politik heute. Schade.

  • 5G
    571 (Profil gelöscht)

    Seltsame Meinung.

    Ging es wirklich "nur noch um Flüchtlinge"?

     

    Die Grünen sind mit ihren Kompromissangeboten zu den Themen Zuwanderung und Kohleausstieg schon viel zu weit entgegengekommen. So weit, dass es schon fast einem Gesichtsverlust gleichkam.

     

    Ihr Vorschlag zu "Mutti" und einer Minderheitsregierung wäre ja ganz in Ordnung, wenn eine Neuaufstellung ganz klar erkennbar wäre - bis zu einer Neuwahl. Neuaufstellung hieße aber auch, dass Ihre "Mutti" ihren überfälligen Rückzug aus der Politik ankündigte...

    • @571 (Profil gelöscht):

      Der Streit um Flüchtlinge beherrschte die Berichterstattung. Dass es auch noch viele andere Streitpunkte gab, stand in den letzten Tagen eher im Kleingedruckten.

       

      "Neuaufstellung hieße aber auch, dass Ihre "Mutti" ihren überfälligen Rückzug aus der Politik ankündigte..."

       

      Ich gehe davon aus, dass sie nur noch für einen Übergang zur Verfügung steht. Die CDU kann ja nicht so weiter machen. Besonders, nachdem sie mit dem "Konzept", ohne Programm als Regierungschefin anzutreten, gescheitert ist.

       

      PS: Sie ist nicht "meine" Mutti.

      • 5G
        571 (Profil gelöscht)
        @warum_denkt_keiner_nach?:

        "PS: Sie ist nicht "meine" Mutti."

         

        Hab' ich ich mir 's doch gedacht. Merkel ist ja kinderlos.

        Trotzdem bekam sie diesen Titel - von Ihnen...

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @571 (Profil gelöscht):

      Dies war als Antwort auf WARUM-DENKT-KEINER-NACH? gedacht.

  • Gerade erst stimmen die Grünen einem faulen Kompromiss zu und müssen sich dann von der FDP vorführen lassen. Folgendes Szenario: Ich gehe zu McDonalds und frage, ob sie etwas Veganes haben. Hätten sie nicht, aber so mehr oder weniger vegetarisch ließe sich machen. Ich tu so, als wäre ein wenig Tierausbeutung nicht so schlimm und sage zu. Und dann sagt mir der Geschäftsführer, ich dürfe in seinem Laden nichts kaufen, denn ER hätte ja ethische Prinzipien ...

  • 5G
    571 (Profil gelöscht)

    Es ist ja nicht verborgen geblieben, dass die FDP mit dem Scheitern geliebäugelt hat. Der Zeitpunkt war gut gewählt, auch das Zuschieben des Schwarzen Peter an die Grünen ein logischer Zug.

    Für die Glaubwürdigkeit derselben wäre es besser gewesen, sie hätten diesen Schritt getan. Gründe dafür gab es ja für Özdemir & Co. zur Genüge.

    Bekommt jetzt aber Seehofer durch das Scheitern der Sondierungen eine neue politische Überlebenschance? Das wäre wohl eine der dickeren Kröten im Hinblick auf den nächsten Akt...

  • "Lindners Entscheidung, überraschend aus den Sondierungen auszusteigen..."

     

    Das Scheitern war doch schon lange absehbar. Lindner hat jetzt das Trauerspiel beendet und klar gemacht, dass es eben nicht nur noch um Flüchtlinge ging. Das ist gut so.

     

    Jetzt soll Mutti ihre Minderheitsregierung bilden und den Parteien ein Jahr Zeit für eine Neuaufstellung geben. Dann können wir, wenn es richtig läuft, eine Wahl zwischen erkennbaren Alternativen treffen.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      "Jetzt soll Mutti ihre Minderheitsregierung bilden ..."

       

      Dauerhaft toleriert wie von der AfD angeboten (allerdings ohne Mutti) ?

       

      Oder eventuell toleriert von der SPD (auch ohne Mutti) ?

       

      Oder mit wechselnden Mehrheiten ?

      • @jhwh:

        Sie braucht keine formale Tolerierung.

      • 6G
        61321 (Profil gelöscht)
        @jhwh:

        "Oder mit wechselnden Mehrheiten ?"

         

        Ein valides, und wenn's nur halbwegs funktioniert, nicht im Mindesten anrüchiges Modell von arbeitender Demokratie

        • @61321 (Profil gelöscht):

          + @WARUM_DENKT_KEINER_NACH

           

          Selbstverständlich. War natürlich eine rhetorische Frage.

          Ich gehe sogar soweit zu sagen, daß die Durchführung von Neuwahlen ohne den ernsthaften Versuch eine Minderheitsregierung auf die Beine zu stellen, der entgültige Bankrott unserer Parteiendemokratie wäre.

  • Frage: Begibt sich die SPD in Fortsetzung der GroKo und nennt sie dann auch noch diesen Schwindel wie stets in ihrer [anti-]sozialen Verantwortungslosigkeit gegenüber den eigentumslosen Erwerbstätigen: "Verantwortung für unser Land übernehmen" und "Sozialpartnerschaft" - mit dem wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Club Deutscher Unternehmer (CDU) ? (!)

    • @Reinhold Schramm:

      ...Hoffentlich nicht!

  • 8G
    80576 (Profil gelöscht)

    Ich habe das Statement von Lindner gestern Abend im Fernsehen gehört und fand es gut und plausibel. Das es jetzt ein Bashing gibt ist klar, man braucht einen Sündenbock, dem man die Schuld für das Scheitern aufbinden kann. Aufeinmal sind Seehofer und Roth in der Darstellung Best Friends, der Hofreiter Toni und der Dobri verstehen sich prima, kennen und schätzen sich. Was soll das?

    • @80576 (Profil gelöscht):

      Dass alle sauer auf den sind, der ausgestiegen ist, ist doch zu erwarten.

    • @80576 (Profil gelöscht):

      I hab's mir gerade angeschaut.

       

      Was aufällt, sind die Begriffe:

       

      Modernisierung, Geld der Bürger, Herausforderungen, Freiheit des Einzelnen, dynamische Gesellschaft, Trendwende, Entlastung, Flexibilisierung der Gesellschaft, Stärkung der Marktwirtschaft.

       

      Wie schon mal von mir geschrieben - FDP ist immer noch die alte, jetzt allerdings gedopt von dem juvenilen Ehrgeiz von Lindner.

       

      Die Liberalen glaube allen Ernstes alle 10-15 Jahre sollte ein Reformfeuerwerk gezündet werden bei dem letztendlich eine Mehrheit der Bürger verliert und ihre Klientel große Verteilungsgewinne einstreicht.

      Dabei verpackt die FDP, wie schon immer, die pure Klientelspolitik in Pseudomodernisierer-Neusprech.

       

      Das Pech der Lindners-Truppe ist, dass diese Gesellschaft immer noch das letzte Reformfeuerwerk zu verarbeiten hat, von dem sie sich (und ihre Verursacher, die Sozialdemokraten) noch nicht erholt hat.

      • 8G
        80576 (Profil gelöscht)
        @agerwiese:

        Welche Partei betreibt keine Klientelpolitik? Bestimmte Interessen zu vertreten ist doch gerade der Grund, eine Partei zu bilden.

        • @80576 (Profil gelöscht):

          Man kann auch etwas breiteres Spektrum bedienen. Wenn die FDP das aber nicht möchte, dann muss sie dafür auch medial gerade stehen. Genauso wie etwa die Linke, die von Sozialromantik bis Wirklichkeitsfrem sich alles anhören muss.

           

          Dabei macht die Linke die Politik für 50-60%, die medial als Randgruppeninteressenvertretung diffamiert wird und die FDP vetritt die Interessen von max. 10-15%, die faz-mäßig als deutschlands Heil verkauft werden.

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @80576 (Profil gelöscht):

      "Was soll das?"

       

      Das kann man auch als zivile Errungenschaft angucken, wenn aus Gegnern keine Feinde werden.

      • @571 (Profil gelöscht):

        Wäre nur glaubwürdiger, wenn nicht das was man in letzten Tagen lesen oder hören konnte, eher das Gegenteil vermittelt hätte.

      • @571 (Profil gelöscht):

        Die Grünen wollten unbedingt mit Merkel regieren und sind nun in ihrem Drang nach Teilhabe an der Macht entzaubert. Die Merkel-CDU und die Grünen waren sich nämlich die ganze Zeit näher als uns die Grünen-Spitze glauben lassen möchte.

         

        Vielleicht sorgt der nun folgende Wahlkampf für Klarheit in allen Positionen. Damit der Wähler auch vorher erkennen kann, was er eigentlich wählt.

        • 5G
          571 (Profil gelöscht)
          @TazTiz:

          Der (vielleicht) folgende Wahlkampf und die jüngsten Erlebnisse mit den Sondierern sollten wahrlich zur Erkenntnis führen.

          Leider hat mir meine Erfahrung (Wähler seit über 50 Jahren) gezeigt, dass viele WählerInnen entweder vergesslich oder lernresistent sind.