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Rich­te­r:in­nen­wahlVereint im Kampf gegen Brosius-Gersdorf

Patricia Hecht
Kommentar von Patricia Hecht

Die konzertierte Kampagne gegen die Juristin erinnert stark an einen Fall in den USA und zeigt: Die Neue Rechte folgt synchronisierten Strategien.

Frauke Brosius-Gersdorf: Die Union wird zeigen, wo sie steht. Auf der Seite der Demokratie. Oder gegen sie Foto: Frederic Kern/Future Images/imago

A m Anfang war die Hetze. Eine „Ul­tralinke und Ab­treibungsaktivistin“ müsse verhindert werden, machte angesichts der Nominierung der Juristin Frauke Brosius-Gersdorf zur Verfassungsrichterin ein Portal aus der sogenannten Lebensschutzszene Stimmung. „Katastrophal“ wäre ihre Wahl, warnt ein anderes, „radikale Lebensfeindin“ nennt sie ein drittes. Katholische Bischöfe zeichnen ein Szenario der Relativierung der Menschenwürde und eines „radikalen Angriffs auf unsere Verfassung“. Und das rechte Portal Nius des ehemaligen Bild-Chefs ­Julian Reichelt stachelt nahezu täglich in Texten und Videos neu gegen die „Richterin des Grauens“ auf.

All das ist nur ein kleiner Ausschnitt der konzertierten Kampagne, die seit Anfang Juli gegen Brosius-Gersdorf gefahren wird. Nominiert hatte sie die SPD, die Entscheidung war gefallen, auf den letzten Metern stellte sich jedoch die Unions-Fraktion quer. 50 bis 60 Abgeordnete, heißt es, wichen am vergangenen Freitag von der Frak­tions­linie ab und erklärten, der Juristin ihre Stimme verweigern zu wollen. Sie alle dürften Unmengen von Mails, Petitionen und Briefen bekommen haben: von christlich-fundamentalistischen Lebensschutzportalen, auch von international aktiven Mobilisierungsplattformen wie ­CitizenGo. Allein deren Petition gegen Brosius-Gersdorf sammelte innerhalb weniger Tage über 120.000 Unterschriften. Was passierte, hat System. Und es stammt eins zu eins aus dem Playbook der Neuen Rechten.

Eine Unions-Fraktion, die mindestens offen ist zum extrem rechten Resonanzraum, ist das Einfallstor für die Neue Rechte

Dabei gehen verschiedene AkteurInnen Hand in Hand. In der Lebensschutzszene etwa sind zahlreiche Organisationen und Vereine aktiv, die nicht ganz klein sind, gesellschaftlich aber eine radikale Minderheit repräsentieren. Schwangerschaftsabbruch, Ehe für alle, Scheidung, Verhütung, Aufklärung – all das sind ihnen Werke des Teufels. Angriffe auf diese Errungenschaften sind zugleich zentrale Elemente rechter und rechtsextremer Ideologie: Ein vermeintlich homogener Volkskörper wäre ohne den Zugriff auf weibliche Körper kaum herstellbar. Teils also machen die AkteurInnen gemeinsame Sache, teils sind sie personell eng verflochten, auch mit der AfD. In jedem Fall sind sie gegenseitige Verstärker in einer Diskursarena, die hin zur extremen Rechten weit offen steht. Diese Player wollen einen autoritären, teils klerikalen, teils rechtsextremen Staat.

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Beeinflussung per Trigger

Dafür versuchen sie, gesellschaftliche Entscheidungen zu beeinflussen – aber nicht über Debatten, sondern, wie im Fall Brosius-Gersdorf, über bewusst triggernde Falschinformationen. Schwangerschaftsabbruch ist so ein Trigger, Impfpflicht, Gendern und ein AfD-Verbot. Das Beratungsnetzwerk Polisphere zeichnete über eine Analyse von mehr als 40.000 Posts auf der Plattform X seit Anfang Juli nach, wie flexibel die Kampagne reagierte: Wo das größte Mobilisierungspotenzial ist, darauf schießt man sich ein. So wiederum wird der Diskurs bis in die konservative Mitte gebracht. Und das ist, was zählt.

Die Parallele zu den USA, zwischen Bundesverfassungsgericht und Supreme Court, ist an dieser Stelle leider nicht zu weit hergeholt. In seiner ersten Amtszeit hat US-Präsident Donald Trump den ­Supreme Court mit ultrakonservativen RichterInnen besetzt, 2022 hat dieser das Recht auf Schwangerschaftsabbruch gekippt. Eine große Rolle dabei spielte wiederum die strategische Prozessführung einer international aktiven Organisation namens Alliance Defending Freedom (ADF), die auch vor dem Europäischen Menschenrechtsgerichtshof bereits mehr als 30 Fälle gegen sexuelle und reproduktive Rechte gewonnen hat.

Der rechte Kreis schließt sich

Der Kreis schließt sich: Die ADF steht in enger Verbindung zur Mobilisierungsplattform CitizenGo, die gegen Brosius-Gersdorf mobilmacht. Die Neue Rechte ist global aktiv und vernetzt, und sie folgt synchronisierten Strategien. Zwar war das, was hierzulande gerade auf höchster Ebene passierte, bislang einzigartig. Aber es wird sich wiederholen, an anderer Stelle, mit neuem Personal.

Diskutiert wird nun, was der Fall Brosius-Gersdorf für die Koalition bedeutet. Zentraler aber ist die Frage: Was heißt er für die Demokratie? Eine Unionsfraktion, die mindestens offen ist zum extrem rechten Resonanzraum, in der die interne Brandmauer so in sich zusammengefallen ist, wie es sich gerade zeigt, ist das Einfallstor für die Neue Rechte. Nach der Abstimmung zur Asylpolitik wäre es das zweite Mal in dieser Legislaturperiode, dass die Union gemeinsame Sache mit rechts außen macht. Die Konservativen kippen entweder, weil sie wollen, was da passiert – oder weil sie der Rolle als Erfüllungsgehilfin nichts entgegenzusetzen haben. Beides ist fatal. Die Union wird zeigen, wo sie steht. Auf der Seite der Demokratie. Oder gegen sie.

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Patricia Hecht
Redakteurin Inland
war Chefin vom Dienst in der Berlinredaktion, hat die Seite Eins gemacht und arbeitet jetzt als Redakteurin für Geschlechterpolitik im Inland. 2019 erschien von ihr (mit M. Gürgen, S. am Orde, C. Jakob und N. Horaczek) "Angriff auf Europa - die Internationale des Rechtspopulismus" im Ch. Links Verlag. Im März 2022 erschien mit Gesine Agena und Dinah Riese "Selbstbestimmt. Für reproduktive Rechte" im Verlag Klaus Wagenbach.
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18 Kommentare

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  • Man verschleißt den Begriff der Demokratie hier völlig. Frau Brosius-Gersdorf wurde nicht gewählt, weil absehbar war, dass ihr in einer demokratischen Abstimmung wohl nicht die ausreichende Anzahl an Stimmen zugefallen wäre. Das ist nicht un- oder gar antidemokratisch, sondern das genaue Gegenteil.

    Aufregen tut man sich hier ja im Grunde darüber das die Koalition es nicht geschafft hat eine Kandidatin durchzudrücken. Das ist für die Koalition ärgerlich aber eben nur Ausdruck unzureichender Planung und Vorbereitung, keine Krise der Demokratie.

  • Genauso ist es. Folgt man Merz, hat er es zumindest erkannt, was passierte und wie teils seine "Jünger" dem Lockruf folgten. Das ist brandgefährlich, denn wenn es soooo einfach ist Einfluss zu nehmen, dann müssen sich einige fragen ob sie nicht zu Unrecht im Bundestag sitzen und sich mit einfachsten Mitteln übern Tisch ziehen lassen ...

  • Musk pflegt Kontakte zu Meloni und zur Afd und war zum Afd Parteitag zugeschaltet. Die Rechtsextremen agieren heute global und tauschen sich über Strategien aus wie man Demokratie aushebelt. Darum die Parallelen in mehreren Ländern. US Neonazis haben ein besonderes Interesse an Europa und insbesondere Deutschland aus ideologischen "Heimat" Gründen. Aber auch in Ländern wie Grossbritannien ist die amerikanische Christliche Rechte immer stärker sichtbar und finanziert Kampagnen, die man aus den USA kennt.

    Wo wir uns ebenfalls den USA annähern ist die Spaltung der Medien. Bild Leser werden zu diesem Vorfall völlig andere Dinge gelesen haben. Es besteht keine gemeinsame Faktenbasis in einigen Dingen.

  • Wirkmächtiger, bedeutender, tiefer, breiter ist der Retardierungs- /Erosionsprozess in den Kreisen, Milieus, Redaktionsstuben,



    die nicht analysieren oder wahrhaben wollen,



    dass die Diskussion um die unvermeidliche Reformierung des Abtreibungsrechts schon sehr lange läuft.



    Und das keineswegs verschwörerisch abgeschottet in nur elitären Kreisen.



    Was sich dann eben auch darin äussert, das sich diese Diskussion, diese Positionen völlig zu Recht in Richterinnengremien abbilden und repräsentiert sind.

    Stattdessen pflegen selbst Redaktionen wie die der "Tagesspiegel" über Bande die Erzählung der Rechtsreaktionären bis Rechtsextremisten.



    - die dann ja doch ähem, schlimme Kampagne, sei natürlich inakzeptabel....aaaaaaaber, aaaaaber,



    sei denn nun wirklich alle Kritik Hetze?

    Nein. Aber die Kritik findet bereits seit Jahren auf allen gesellschaftlichen, politischen und juristischen Ebenen seriös, fachlich, kontextual abwägend statt.



    Nur eben nicht in den demagogischen Bezügen, die Rechtsreaktionäre, Doch-Bloß-Konservative- am Ende eben doch mit Rechtsextremisten durchsetzen.

    Um hernach nur noch ihre eigenen Auffassungen in Gremien vertreten zu haben.

  • Die Gefahr ist der Antifeministische= antidemokratische Kern der internationalen Faschos-offenen Szene! Diese hat natürlich in Deutschalnd mit Merz einem Nachfahren strammer SS Fanatiker, der so tut als wenn er Demokrat wäre, aber schon zeigt, dass ihm weder die Würde und Selbstbestimmung von Frauen, noch auch die Menschenrechte von Armen Menschen was angehen:also einen idealtypischen Türöffner im Amt als Kanzler Deutschlands. Es kommt nun auf eine Spaltung der DCU und Sozen an, ob die Demokratie Verteidiger mit einer mutigen Kampagne gegen so viel übel braune Rassisten und Frauenrechtsfeinde, aber auch gegen ansoziale Tendenzen in der Richterschaft selber mobil zu machen in der Lage sind. Auch ob sich die Demonstranten von Anfang des Jahres wieder und noch vehementer gegen die rechte Machtübernahme wehren werden. Dobrind macht schonmal die Volkskörper Bedingungen als EU Grenzregime fest und intern sollen die Frauen auch wieder gehorchen und reine Gefässe für die revived NS Alpträume der Zukunft werden ? NOPE! Alle Zusammen gegen den Faschismus! CDU spalten statt mittun! Sozen müssen ihre Antifa Tradition wieder beleben und mit allen reden, die potenziel mittun könnten.

  • Ein kleiner Baustein zur Enddemokratisierung.



    Ein Krümel hier ein Bröckchen da und irgendwann



    ist der Zusammenbruch da. Wir laufen sehenden Auges darein.



    Kaum ein Aufschrei, meist Gleichgültigkeit.



    So etwa muss es sich im letzten Jahrhundert angefühlt haben.

  • Für mich stellt sich die Lage so dar, dass die Schwarze Schande im Windschatten der gescheiterten Ampel Morgenluft wittert und jetzt ihr wahres Gesicht zeigt.



    Natürlich in der Hoffnung Wähler am rechten Rand abzufischen.

    Wenn man das politische Verhalten der C*U-Menschen längere Zeit beobachtet, merkt man schnell welches Gedankengut da unter der Oberfläche blubbert aber tunlichst das Tageslicht meidet. (bzw bislang gemieden hat)

    Und da ist die Causa Spahn nur der aktuelle Aufhänger.

    Ich erinnere an die "Ausländer Maut" die die CSU aufgebracht hat oder natürlich an die PkW-Maut (Scheuer, ebenso CSU) die uns ja auch etliche Millionen gekostet hat - ohne jede Konsequenz für die Schuldigen !

    Das ist C*U Politik wie sie leibt und lebt !

    Sicher ist die C*U nicht dem Rechten Spektrum zuzurechnen aber sie sollte tunlichst darauf achten diesen Kräften nicht den Steigbügel zu halten !



    Und sei es "nur" durch weitere Zerstörung des Vertrauens in die etablierte Politik !

  • Rechts hat doch einfach nur von Links gelernt und mediales Vorgehen und Arbeitsweisen kopiert. Man denke nur an die Über-nahme von Schlüsselstellungen in Ministerien und staatsnahen Or-ganisationen durch Umweltverbände und der div. Zweige des Ago-ra-Komplexes. Es scheint, daß die Rechte da zielgerichteter vor-geht und besser vernetzt ist. Zudem scheinen sie mehr Menschen zu direktem Handeln mobilisieren zu können. Ob es sich wirklich um eine orchestrierte Kampagne oder "nur" um einen MedienHype handelte, bei dem aus einem Windhauch ein Sturm wurde, weil alle möglichen interessierten Gruppe auf den fahrenden Zug aufge-sprungen sind, kann ich nicht beurteilen. Allerdings fällt auf, daß das Darstellen als Kampagnen ähnlicher Ereignisse bei gegen CDU oder Rechte gerichtete Medienstürmen als Populismus, Verschwö-rungstheorie oder schlicht Unsinn dargestellt wurde. Nun jedoch wurde binnen kürzester Zeit diese Bewertung aufgebracht und teils in den Medien, gerade im ÖRR unbelegt übernommen. Eine journalistische Aufgabe wäre es doch, das nachzuzeichen. Zuletzt: So etwas hat niemand verdient; egal, wie man die politsiche Einstellung beurteilt.

  • Es gibt eine Unterschriftenaktion, die sich für die Wahl von Frauke Brosius-Gersdorf einsetzt.

    innn.it/frauke-brosius-gersdorf-gehort

  • die ganze Debatte zeigt auch deutlich das wir nicht in der Lage sind halbwegs objektiv mit einem Thema umzugehen. Es wird gehetzt und über Details völlig ohne Hintergrundwissen debatiert.

    In diesem Fall, denke ich, ist es ganz abwegig über die Gesinnung einer zu wählenden Person zu diskutieren. (Es sei denn sie ist Verfassungsfeindlich)



    Jeder Richter der Welt hat seine eigene Meinung zu gesellschaftlichen und politischen Themen. Das kann ihn aber nicht als Richter disqualifizieren. Dann gäbe es keine Richter mehr.



    Die Person muss in der Lage sein, seine eigene Einstellung im Falle der Berufsausübung hinten an zu stellen und ensprechend der Rechtslage zu entscheiden. Dies ist oft schwer genug da diese oft nicht eindeutig ist.



    Nur wenn jemand nicht in der Lage ist dies zu trennen ist er als Richter ungeeignet.



    Das eine Juristin sich zu ungeklärten Rechtsverhältnissen, ausserhalb einer Geichtsverhandlung äussert und auf eine Klärung in die eine oder andere Richtung drängt oder laut darüber nachdenkt muss akzeptiert werden.



    Wer bitte soll sonst über solche Dinge Fakten liefern? Alle die keine Ahnung vom Recht haben?

  • Sehr treffende Beschreibung der hochgefährlichen Lage. Es ist zu hoffen, dass der gemässigte Teil der CDU durch Aufklärung intern etwas erreicht (was eher unwahrscheinlich ist) oder durch Parteiaustritte ein Signal setzen kann. Alle müssen jetzt daran arbeiten. Jeder der dieses Spiel in Zukunft mitmacht macht sich schuldig.

  • In dem laufendem Auswahlverfahren um drei neue Richter:in für unser Bundesverfassungsgericht, darf Politik sich nicht, hier explizit die CDU, von unlauteren Hetzkampangen und verbreiteten Unwarheiten bezüglich zu treffender Entscheidungen beeinflussen / leiten lassen. Die CDU darf sich nicht an einer Beschädigung unserer Demokratie beteiligen, indem sie aufgrund von Kampagnen, eine eigentlich schon entschieden Wahl zugunsten von Frau Prof. Brosius-Gersdorf zurückzieht. Es handelte sich nur noch um eine Formalie, die drei Richter für das Bundesverfassungsgericht zu bestätigen. Nur, wenn auch Frau Prof. Brosius-Gersdorf als eine von der Bundesvefassungsrichtern zum Bundesverfassungsgericht berufen wird, erleidet unsere Demokratie keinen Schaden durch die " Neue Rechte " deren Zeitschrift " Junge Freiheit " schon sehr tief blicken lässt. Die " Neue Rechte " darf unsere Demokratie nicht schädigen. Mit dem Versuch die Wahl für unser Bundesverfassungsgericht anzugreifen, wäre es der " Neue Rechte " um ein Haar gelungen.

  • Rechte und andere Konservative äußern gerne: 'Ich habe eine andere Meinung und deshalb stempelt ihr mich zu unrecht als Rechten oder Nazi ab.' Sie sagen gerne über andere Menschen, die man ihnen zB aufgrund ihrer humanistischen Einstellungen nicht passen: 'Ihr seid linksgrüne Ideologen. Ihr seid Linksradikale. Ihr seid Kriminelle.' Rechte und andere Konservative sagen gerne: 'Freiheit! Gesetze,nein! Demokratie bedeutet, uns an der politischen Verantwortung zu beteiligen'. Sie sagen bei rechtswidrigen Festnahmen von Migranten auch: 'Wir fangen böse Leute, wer kann dagegen sein? Wer sich nicht an die Gesetze hält, der wird ver(fr)achtet.'



    Ich fasse zusammen: Rechte und andere Konservative haben nur ein Ziel, nämlich Humanität, Rechtsstaatlichkeit und differenziert wissenschaftliches Denken zu beseitigen.

  • "... wenn wir uns Erstmal einig sind..."!



    Danke für diese interessante Einordnung!



    Schlechte Aussichten für die Demokratie!



    Es zeigt außerdem, dass die Rechten mittlerweile auch die APO besser verstehen, als wir Linken.



    Die gesellschaftliche Linke versteht es vor Allem, sich selbst zu behindern.



    Der vorliegende Fall zeigt in Aller Deutlichkeit, dass die SPD die liberalen und linken Werte vertritt.



    Gerne wird aber in der "Kommune" der SPD das Linkssein abgesprochen.



    Das ist interessant, da Alles an Sozialstaat und liberaler staatlicher Entwicklung in Deutschland ohne die SPD überhaupt nicht realisiert worden wäre.



    Die Partei die Linke vertritt zwar einige positive Positionen, ist aber selbst in der heutigen ( parlamentarisch) größten Stärke nicht entscheidend. Zuvor darf von annähernder Bedeutungslosigkeit gesprochen werden.



    Es ist letztlich schlicht Dummheit der gesellschaftlichen Linken, intern Gräben zu ziehen.



    Die Ampel wurde auch von links bekämpft und die Mehrheit der Verblendeten hat bis heute noch nicht kapiert, welche Chancen Deutschland damit verloren hat.



    Natürlich ist dieses Forum ein unrepräsentatives Bläschen.



    Allerdings braucht es nicht Viele zur Veränderung...!

  • Danke für diesen klugen Kommentar. Umso bestürzender, dass eine Journalistin der Süddeutschen in einem Kommentar der SPD empfiehlt, die Kandidatin BG zurückzuziehen.

    Es war die erste deutsche Juristin und namhafte deutsche Frauenrechtlerin Anita Augspurg, die Hitler wegen Volksverhetzung anzeigte, damit er aus Bayern ausgewiesen werden konnte.

    Sie gründete den ersten Verein für Frauenstimmrecht, kämpfte u. a.für die Reform des Familienrechts, die Abschaffung der Prostitution und die Streichung des § 218.

    Die Nazis vernichteten ihren Besitz und die Grundlagen der deutschen Frauenbewegung.

    Erstaunlich also, dass so wenige namhafte Politikerinen und Journalistinen Frauke Brosius-Gersdorf zur Seite stehen, um aus Sicht der Frauenbewegung den Fall Frauke Brosius-Gersdorf einzuordnen und in den Kampf gegen die Neue Rechte zu ziehen.

    Es reicht auch nicht, wenn namhafte Professoren einen Protestbrief für BG unterzeichen, während wie von der taz gerade beschrieben, eine taz-Journalist auf einer LGBTQ-Demonstration Angst vor jungen Neonazis haben musste.

    Wenn die SPD Brosius-Gersdorf nicht wieder nonminiert, verleugnet sie ihre antifaschistische Geschichte und die Frauenbewegung

  • “Die Parallele zu den USA, “ reicht weiter zurück



    Unter Georg Dubbelju Busch - war mit Vize



    Dick Cheney erstmals der Beltbelt 🫵 “regierungsfähig“ - 🙀🥳 - 🤢🤑🤮 •

    unterm——vgl. aber



    “…Am 7. September 2024 erklärte Cheney öffentlich, dass er bei der anstehenden Präsidentschaftswahl 2024 nicht für den republikanischen Kandidaten Donald Trump, sondern für die Demokratin Kamala Harris stimmen werde. Zur Begründung sagte er, dass es „noch nie einen Menschen gegeben habe, der eine größere Bedrohung für unsere Republik darstellte als Donald Trump“. Dieser habe versucht, „die letzten Wahlen mit Lügen und Gewalt zu manipulieren, um sich an der Macht zu halten, nachdem die Wähler ihn abgelehnt hatten.“ Nie wieder dürfe ihm Macht anvertraut werden.…“



    de.wikipedia.org/wiki/Dick_Cheney

  • Gut aufgeschlüsselt das alles. Danke dafür. Ja, unsere Demokratie ist gefährdet wie schon lange nicht mehr und das liegt auch, oder vielleicht sogar vor allem, an den Konservativen, an CDU/CSU. Wegschauen, verharmlosen, Auswanderungsphantasien - das alles wird nichts nützen. Wer Demokratie erhalten will, muss Farbe bekennen!

  • Wenn Frau Brosius-Gersdorf durch diese widerlichen Kampagnen nicht Richterin am Bundesverfassungsgerichts wird, dann verliert unsere ganze demokratische Gesellschaft. Wir dürfen diesen rechten, menschenverachtenden Intrigen keinen Erfolg geben, sonst kippt sehr bald etwas.