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Philadelphia, Pennsylvania, 27. Oktober: eine Unterstützerin von US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris posiert vor der Kamera Foto: Eloisa Lopez/reuters

US-Präsidentschaftswahl50 Gründe, die USA zu lieben

Selbst wenn Donald Trump die Wahl gewinnen sollte: Viele Dinge aus den Vereinigten Staaten sind unzerstörbar. Eine Liebeserklärung in fünfzig Teilen.

1 Größter Kulturschock für Deutsche, die erstmals in die USA reisen: Die übertriebene Freundlichkeit. Behördenladys nennen dich Sweetie oder Darling und sind ungemein interessiert daran, wie es dir geht. Dein Auto ist in der Werkstatt und du erzählst es einem flüchtigen Bekannten? Sein Mitgefühl wird grenzenlos sein. Du gehst auf die Straße mit deinem neuen T-Shirt? Fremde Leute werden dir zurufen, wie super cute es ist. Die Freundlichkeit ist das inoffizielle Landesmotto der USA, das auf den Stoßstangen hunderttausender Autos und an den Wänden aller Klassenzimmer klebt: Be nice! Selbst die unzufriedensten Nörgler werden irgendwann checken, welche Self-fullfilling Prophecy dahintersteckt. sny

2 Als die Turnerin Simone Biles die Welt entzückte, als Musikerin Solange Knowles ein fantastisches Album veröffentlichte, als Lyrikerin Amanda Gorman reüssierte, jedes Mal ploppte ein Hashtag auf, der für den jungen afroamerikanischen Feminismus steht: #BlackGirlMagic. Seit gut zehn Jahren wird das Kürzel (zunächst als „Black Girls Are Magic“) benutzt, um Schwarze Frauen in Politik, Kultur und Sport zu feiern. Die Wortwahl kann man dabei durchaus hinterfragen, denn der Begriff des „Magischen“ in der Black Culture ist kolonialhistorisch belastet. Doch wenn er aus der Schwarzen Community heraus verwendet wird, um sich gegenseitig zu unterstützen und um zu agitieren, dann ist der Slogan einfach nur genial, griffig – fast schon magisch gut. jut

3 Pathos hat keinen guten Ruf, zumindest nicht in Deutschland. Wohl hat das mit der deutschen Geschichte zu tun. In den USA ist das Verhältnis deutlich ungebrochener. In seiner Ausprägung als Nationalstolz ist das, vorsichtig formuliert, gewöhnungsbedürftig – überall und immer klingt die Hymne und Schü­le­r:in­nen und Schüler sprechen jeden Montag die „Pledge of Allegiance“, ein Treueschwur auf die US-amerikanische Flagge und Republik. Ja, das schaudert. Das schaudert erst recht, wenn Donald Trump die Manege betritt. Aber wenn der damalige Präsident Barack Obama 2015 nach dem rassistischen Anschlag auf eine Kirche in Charleston „Amazing Grace“ anstimmte, jenen in Zeiten von Sklaverei und Bürgerrechtsbewegung so symbolträchtigen Gospel-Song, und dabei weinte, dann wünschte man sich nach dem Anschlag von Hanau auch von Olaf Scholz ein wenig mehr Emotionen und ja, angemessenes Pathos. babs

4 Für manche Kinder gab es Cola nur ausnahmsweise, etwa an Geburtstagen – „aber nur eine Flasche“ –, denn legt man, hieß es, ein Stück Fleisch über Nacht in einen Becher Cola, ist am nächsten Morgen nichts mehr davon übrig, und: so viel Zucker! 35 Würfel pro Flasche! Gefährliches Getränk! Nein, Getränk der großen, weiten Welt! Amerika, nur da konnte es erfunden worden sein. Weil einer einen Sirup gegen Kopfschmerzen entwickeln wollte, rührte er irgendwas zusammen, heraus kam die Coke. Einfach mal ausprobieren und zack, Riesenerfolg! Bis heute fasziniert die Weltmarke, ist süß, bitter, sprudelig, eisgekühlt, zisch, aaaaaaah. Die geschwungene Flasche liegt gut in der Hand, immer wieder. Und stillt, gluck, gluck, glück, den Durst nach der großen, weiten Welt. fez

5 The Sky’s the Limit? Nicht im Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Das Konzept Wolkenkratzer wurde in den USA erfunden und groß gemacht, und selbst wenn die richtig hohen Türme längst in Asien gebaut werden – nirgends gibt es so ästhetische Wolkenkratzer in einer so beeindruckenden Dichte wie in Chicago und New York, seien es die vielfältig gegliederten und filigran verzierten Steingebirge des Art déco oder die reduzierten Nachkriegskästen des International Style. mbr

6 Spätestens nach knapp 800 Folgen wissen wir, wie Amerika tickt. Anfang der Neunziger, als die „Simpsons“ zum ersten Mal im deutschen Fernsehen liefen, wollte das noch keiner wahrhaben. Die Witze zu vulgär, die Szenen zu fremd. Doch mit der Zeit wurde die gelbe Sozialsatire auch bei uns Fernsehalltag. Die Simpsons behandeln bis heute gesellschaftliche und politische Themen und arbeiten sich am stereotypen amerikanischen Familienleben ab. Von ihrem religiösen Eifer über ihren maßlosen Konsumwahn bis hin zu allen erdenklichen Spielarten des Fanatismus: Viel, vielleicht alles, haben wir dank der Bewohner des fiktiven Springfields über die Staaten und ihr merkwürdiges Volk gelernt. phb

Die Simpsons Comic: 20th Century Fox/Everett Collection/imago

7 Soll es ein Burrito sein, mit Reis, Kidneybohnen und extra Guacamole? Oder lieber eine Quesadilla mit Hühnchen und frischen Tomaten? Der Klassiker – Tacos mit Hackfleisch, Käse, grünem Salat – schmeckt natürlich auch immer. Fast Food in den USA ist viel mehr als Burger und Pommes. Die lila-pinke Glocke, das Emblem der Tex-Mex-Kette Taco Bell, löst in unserer Reisegruppe regelmäßig Glücksgefühle aus. In den USA gibt es Taco Bell seit über 60 Jahren, Gerüchten zufolge soll es die Kette auch in Deutschland geben. Aber bislang ist noch keine Glocke am Straßenrand erschienen. all

8 Der Big Apple, die Five Boroughs, Gotham, die Hauptstadt der Welt, die Stadt, die niemals schläft, die Stadt, die man immer zweimal singen muss. New York, New York ist und bleibt der coolste Ort der Welt, gibt den Takt vor, kulturell, modisch, architektonisch, mietpreislich. Jeder, der es sich leisten kann, sollte New York gesehen haben. phb

9 Das amerikanische Schulsystem gilt als epic fail. Und ja, es ist super ungerecht, wie vieles im Land. Trotzdem würden meine Kinder hundertmal lieber wieder in ihre alte Elementary School gehen, als in die deutsche Schule. Warum? Wertschätzung, Motivation, Nähe. Lehrerinnen legen den Schwerpunkt nicht auf die eigene Autorität, sondern gehen aus sich heraus, singen oder kreischen auch mal rum. Dazu werden die Kinder ständig mit Fantasieorden ausgezeichnet: „Freundlichstes Kind der Woche“, „Königin der Hilfsbereitschaft“, „Connor/Hailey hat sich diese Woche besonders angestrengt“. Und am Eingang unserer Grundschule stand in riesigen bunten Lettern: „Durch diese Tür gehen die tollsten Kinder der Welt.“ sny

10 Das Heartland Café war ein Epizentrum der linksalternativen Szene in Chicago. Hier aß man schon vor dreißig Jahren Biobüffel, beschäftigte geflüchtete Latinos und hisste gerne mal die Regenbogenfahne – aber auch das Sternenbanner. Und bei den Spielen der Chicago Bulls wurde bekifft die US-Hymne mitgesungen. Die in Deutschland unter linkskritisch eingestellten Menschen weit verbreitete Antipathie gegen die eigenen Nationalsymbole ist den meisten Amerikanern fremd. Auch Friedensaktivist*innen, die stets die linkesten Po­li­ti­ke­r*in­nen der linken Demokraten unterstützen, haben kein Problem mit Nationalstolz. Sie wollen die Stars and Stripes nicht den Rechten überlassen und schon gar nicht Donald Trump. Wenn sie die Flagge zeigen, dann nicht aus Nationalismus, sondern als ein Signal: Das ist auch unser Land, wir leben gerne hier und wir bestimmen mit, wie hier mit Menschen umgegangen wird. lkw

11 Welche Leichtigkeit, welche Selbstverständlichkeit, welche Eleganz! Wenn Megan Rapinoe für das US-Fußballnationalteam über den Platz wirbelte, konnte man sich an der bloßen Schönheit ihres Spiels erfreuen. Über 200 Länderspiele machte sie, schoss 63 Tore. Imposant ihre Auftritte während der WM 2019, bei der sie ihr Team zum Titel führte. Ebenso imposant, wie sie einem möglichen Siegesempfang durch Donald Trump eine Absage erteilte: „I’m not going to the fucking White House.“ Rapinoe bekämpfte den Rechtspopulismus, setzte sich als lesbische Frau für LGBTQ-Rechte ein. Vergangenes Jahr hat sie dem Profisport Goodbye gesagt, und sie fehlt schon jetzt. jut

Meggan Rapinoe Foto: Ira L. Black/imago

12 Stellen wir uns mal kurz vor, es hätte all die Buchtitel nicht gegeben. Vergessen wir „Anti-Woke“ und „Unwoke“ und „Ich bin nicht woke“ und „Links ist nicht woke“ und „Wokeness: Die Diktatur der Opfer“ und „Die Wokeness-Illusion“. Und auch noch das, was einfach nur „Woke“ hieß („Wie eine moralisierende Minderheit unsere Demokratie bedroht“). All das hat es nicht gegeben. Bleiben wir also einfach bei dem, was der Schwarze Folkmusiker Lead Belly in den 1930er Jahren wohl meinte, als er die Formulierung „Stay woke“ einführte. Die Aufforderung, aufmerksam, wachsam zu bleiben für Diskriminierungen. Eine ziemlich gute US-amerikanische Erfindung eigentlich. Nur braucht die Welt jetzt leider ein neues Wort dafür. Vielleicht nennen wir es einfach: anständig bleiben? lus

13 Es sei der Sound einer Generation gewesen, sagt man ihm später nach. Dem Musikgenre, das das Beste aus Punk, Metal und Alternative Rock herausholte, um in zerrissenen Jeans und übergroßen Flanellhemden die Frustration über die eigene teenage Identitätskrise auszudrücken: Grunge. Groß geworden in Seattle, groß gemacht von Nirvana, Pearl Jam, Soundgarden, Alice in Chains. Grunge erfand das Rad nicht neu, Grunge war auch nur Gitarrenmusik, die Sounds ein bisschen derber, die Texte ein bisschen düsterer. Doch für einen kurzen Moment – bevor seine großen Bands sich von den Major Labels aufkaufen ließen – war Grunge ein Statement dafür, kein billiges Statement zu sein. phb

Kurt Cobain Foto: Future Image/imago

14 Als erstes verband man mit Detroit die Ford-Werke und die Autos. Doch bald schon auch die Musik, die in der Stadt entstand. Und ein 1960 gegründetes Detroiter Label brachte schon im Namen beide Welten zusammen: Motor. Town. Motown! Auf dem Soul-, R’n’B- und Funk-Label veröffentlichten die Jackson Five, die Supremes, die Temptations und Marvin Gaye ihre Alben, alles afroamerikanische Künstler, ohne die die Popmusik heute eine andere wäre. Sie haben neue Töne, neue Tanzstile, neue Grooves in die Welt gebracht. Detroit weiß eben, wie man Menschen bewegt. jut

15 Sie schwimmen 3,8 Kilometer im Pazifik, fahren dann 180 Kilometer mit dem Fahrrad über den Queen Kaahumanu Highway und laufen zum Abschluss noch 42,2 Kilometer durch Lavafelder. Seit 1978 versammelt sich die Elite des Triathlons jedes Jahr auf Hawai’i, um sich bei der Ironman-Weltmeisterschaft zu messen. Einmal auf der Insel an die eigenen Grenzen zu gehen, ist der Traum vieler Sportler:innen. Ironman-Rennen gibt es inzwischen auf der ganzen Welt, ein Teil der WM findet seit 2021 an anderen Orten statt. Der Mythos Hawai’is bleibt unberührt. Für den Sieg erhalten die Ath­le­t:in­nen neben dem Preisgeld einen Lorbeerkranz, der als Dank an die Götter vor dem Verlassen der Insel in den Pazifik gelegt wird. Es ist eben ein besonderer Ort. yach

16 Du bist weit gefahren und willst noch weiter, du brauchst eine Pause und findest diesen Ort, eine Neonreklame am hohen Mast hat dir den Weg gewiesen, sonst wärest du vorbeigefahren, so unscheinbar das flache Gebäude, schlicht nur seinem Zweck dienend: dich aufzunehmen für eine Nacht. Das Motel – gebildet aus Motor und Hotel, was schon alles beinhaltet. Ein Rastplatz, das Auto parkt Meter vom Bett entfernt, ein karger Raum, einer Klause ähnlich. Entstanden in den 1920er Jahren, als das Land zum Autoland wurde. Niemand fragt dich, wer du bist, woher du kommst, wohin Du willst. Nomade bist du, wie die anderen auch, alle seid ihr hier gleich, Zufallsgemeinschaft für eine Nacht, abgeschirmt durch dünne Wände. Ein Ort ohne Identität, der Raum für unzählige Geschichten lässt, tief verankert in der Popkultur, Nabokovs Lolita und Humbert Humbert steigen in Motels ab; die Frau, die in Edward Hoppers Gemälde „Western Motel“ angespannt auf der Bettkante sitzt – Heimatlose, die vorübergehend Halt finden. Amerikanischer Alltag, immer auch ein bisschen gruselig, man ist froh, wenn man morgens aufwacht und weiter kann. Aber das Bett war bequem. fez

17 Okay, folgende Geschichte: Storytelling ist im Prinzip ein alter Hut, denn bereits als Menschen am Feuer zusammensaßen, erzählten sie sich einen vom Ur-Pferd. Im Mittelpunkt steht das Individuum und seine persönliche Entwicklung, es muss sich anstrengen, Hindernisse überwinden, um sein Ziel erreichen (Happy End). „Boy meets girl“ ist noch keine Geschichte; „Boy meets girl, but …“ schon. Und von diesem „aber“ erzählen die großen US-amerikanischen Geschichtenerzähler wie Mark Twain, F. Scott Fitzgerald, James Baldwin, Harper Lee, Toni Morrison, Stephen King, Steven Spielberg, Aaron Sorkin oder David Chase. Ihre Geschichten, ganz gleich ob leise oder laut, spektakulär oder zurückgenommen, oberflächlich oder tiefgründig, zeigen uns immer, was es bedeutet, ein Mensch zu sein. mak

18 Sich das ganze Jahr über einen Scheiß für American Football interessieren, aber dann eine Sonntagnacht im Februar für den Super Bowl um die Ohren schlagen. Schon wieder eine komplette Halbzeit brauchen, um das Regelwerk ansatzweise zu begreifen. Schon wieder besorgt feststellen, dass die durchschnittliche Footballerkarriere nur drei Jahre beträgt, trotz Helm und Schulterpolster. Das alljährliche Finalspiel im American Football bringt zig Millionen Fans auf der ganzen Welt zusammen, es füllt die Bars, es füllt die Kassen. Denn wir wollen Spiele, gespielt von Spielern in enganliegenden Hosen! Wir wollen Werbespots, die 30-sekündigen Hollywoodproduktionen gleichen und nur für diese Nacht erschaffen wurden! Und wir wollen eine fulminante Halbzeitshow! Wenigstens bis zur Show wachbleiben, dann ist einschlafen erlaubt. Und den Arbeitstag danach machen wir alle zusammen blau. phb

19 Die Bereitschaft, sich auf andere Kulturen einzulassen, liegt in der DNA der modernen USA. Weil fast jeder ja irgendwann mal irgendwoher kam und sich die Leute teils auch voller Stolz darauf berufen, dass ihre Ur-Urgroßeltern einst aus Neapel, Dublin, Brunsbüttel oder Czernowitz anlandeten. Selbst im hinterletzten Dorf bemüht man sich, Anknüpfungspunkte zu finden, und sei es auch nur mit einem „Hey, die Nichte meiner Nachbarin war mal zum Austausch in Australien“. sny

20 Wahrscheinlich hat sie eigentlich jemand anders erfunden, eine Kanadierin oder so, und darum passt dieser Text hier gar nicht hin. Trotzdem ist die Erdnussbutter so typisch US-amerikanisch wie kaum ein anderes Lebensmittel. Und natürlich sind die USA die weltweit größten Produzenten der herrlichen Schmiererei. Ob crunchy oder creamy, darüber wollen wir hier nicht streiten. phb

21 Das ist jetzt schon ein bisschen gemogelt: Für die Gesamtheit vieler kultureller und musikalischer Errungenschaften der USA gibt es den schönen Sammelbegriff Americana. Vor allem die Folk-, Country-, Bluegrass- und Rhythm-and-Blues-Musik wird mit diesem Wort assoziiert. Man hat Musiker mit Banjos und Westerngitarren vor Augen, doch auch coole Swingmusik ist mit diesem Wort gemeint, und erdiger Country. Ob der Ur-Blueser Robert Johnson, ob Pete Seeger, Bob Dylan an der Mundharmonika, Dolly Parton mit Westerngitarre, selbst Beyoncé mit ihrem jüngsten Country-Album: All das ist Americana, all das sollte schleunigst Weltkulturerbe werden. jut

22 Keinen Film habe ich öfter gesehen als Roland Emmerichs vor Patriotismus triefenden Weltraumschinken „Independence Day“. Schuld ist eine alberne Idee meines Vaters, die schnell Tradition wurde: Jeden 4. Juli schauten wir uns gemeinsam an, wie Will Smith und Jeff Goldblum den fiesen Außerirdischen die Heuschreckenvisage polieren. Man mag von derlei Blockbustern halten, was man will – auf keine bessere Art und Weise lässt sich die Unabhängigkeit der USA besser feiern als mit einem überladenen Hollywood­epos über unmenschliche, übermächtige, tyrannische Kolonialisten, die nichts anderes im Sinn haben als die Ausbeutung und Versklavung der Erdbewohner. Dass das, Achtung, Spoiler, nicht geschieht, ist nur der Coolness einer Gruppe furchtbar männlicher US-Helden zu verdanken. So gehört sich das. Gott segne Amerika! phb

23 Manche sind Dutzende Meter hoch, manche kragen weit über die Bürgersteige. Manche sind reich verziert wie ein Jahrmarktwagen, manche von reduzierter moderner Eleganz. Aber alle strahlen sie, leuchten mit der Kraft von tausenden Glühlampen und Neonröhren die Straßen der Großstädte aus. Die alten Theater- und Kinohausleuchtreklameschilder versprechen von New York über Chicago bis San Francisco große Unterhaltung und großen Glamour. mbr

24 „Vor achtzig und sieben Jahren haben unsere Väter auf diesem Kontinent eine neue Nation ins Leben gerufen, die sich der Freiheit verschrieben hat und dem Grundsatz verpflichtet ist, dass alle Menschen gleich geschaffen sind“, sagte Abraham Lincoln 1863 in seiner Ansprache von Gettysburg. Das Wort Sklaverei nennt er in seiner kurzen Rede nicht, aber die Menschen hörten die Botschaft. Und noch heute beziehen sich die Menschen in den USA darauf, um den Rassismus zu verurteilen. Auf einem der blutigsten Schlachtfelder versprach Lincoln damals auch, das Werk derjenigen fortzusetzen, die hier gestorben sind: „dass diese Nation unter Gott eine neue Geburt der Freiheit erleben wird – und dass die Regierung des Volkes, durch das Volk, für das Volk, nicht von der Erde verschwinden wird“. Was für eine hoch aktuelle Mahnung. babs

25 Die Karriere der immer noch erst 22-jährigen Billie Eilish kommt einem länger vor, als sie tatsächlich ist. Das liegt daran, dass es schon so viele ikonische Billie-Eilish-Bilder und -Momente gab: Das blauhaarige Goth-Girl, das „Bad Guy“ singt. Die monroeisierte Diva auf dem Vogue-Cover. Die Hausmusikerin, die während der Pandemie „Sunny“ von Bobby Hebb am heimischen Piano covert. Billie Eilish ist der Inbegriff der Wandlungsfähigkeit, sie verkörpert die Formel „Be What You Wanna Be“ wie derzeit kein anderer Popstar und interpretiert sie im Wochentakt neu. Solche Superstars bringen nur die USA hervor. jut

Billie Eilish Foto: Kyle Grollot/epa

26 Für Europäerinnen nicht ganz leicht nachvollziehbar ist die ästhetische Haltung gegenüber dem Deutschen. Ich bin oft von wildfremden Menschen gefragt worden, was ich da für eine wunderschöne Sprache spräche. Auch der deutsche Akzent im Englischen – für den man hierzulande regelrecht geshamed wird – erregt überdurchschnittlich großes Entzücken. In den USA wird unperfektes Englisch hoch geschätzt. sny

27 Die unentspannte Grillparty, bei der genetzwerkt werden soll, der Plausch mit dem Kollegen übers Wochenende, der primär strategische Gründe hat, oder manchmal auch ein etwas unangenehmer Typ Mensch – für solche Situationen muss es doch einen Begriff geben? In den USA haben sie einen: Business Social. Danke dafür. fzs

28 Wenn es in den USA noch unbegrenzte Möglichkeiten gibt, dann auf den Campingplätzen, insbesondere in den Nationalparks. Jeder bekommt dort einen eigenen Sechserholztisch, eine gut gepflegte Feuerstelle mit einem für T-Bone-Steaks ausgelegten Grill und, damit sogar das Budweiser genießbar wird, ganz in der Nähe billig Eiswürfel aus dem Automaten. Aber vor allem bekommt man hier beim Campen: Platz. Viel Platz. Pro Kleinfamilie eine Fläche von halb Usedom. Oft mit ein paar Büschen oder kleinen Hügeln als Sichtschutz. Und so ist es auf den Campgrounds im Yosemite Park wahrscheinlicher, dass einem ein Reh begegnet als ein Nachbar. Einziges Risiko: Es könnte auch ein Bär sein. lkw

29 Als die Sowjets ihren Sputnik in die Erdumlaufbahn schossen, reagierte der Westen geschockt. Rasch gründeten die Vereinigten Staaten die Nasa, um fortan ihre Dollars in den fauchenden Höllenfeuern ihrer Raketenantriebe zu verheizen. Doch während ihrer Forschung und Entwicklung hat die Weltraumagentur weit mehr geschafft als ein paar Astronauten auf den Mond zu befördern. Ohne Nasa wüssten wir viel weniger über die Planeten unseres Sonnensystems und die schwarzen Löcher dahinter. Wir würden keinen roten Sand vom Mars kratzen und hätten keine Ahnung, wie viele Exoplaneten es in unserer Nähe gibt (aktuell so etwa 5.000) und wie viele davon bewohnt sind (aktuell so etwa keine). Die Nasa hat uns Wasserfilter beschert, den Memoryschaum, Insulinpumpen, Teflonpfannen und WLAN. Und vor allem: Die Nasa hat uns wieder zum Träumen gebracht. phb

30 Mann, können die erzählen! In der US-amerikanischen Literaturtradition gab es eine ganze Generation von Autoren (es waren sehr überwiegend Männer), die für einen unverwechselbaren Realismus stand, zu ihr gehörten Richard Yates, Raymond Carver und Philipp Roth, natürlich auch Richard Ford und John Updike. Ein dunkler, manchmal verwegener und schäbiger, ein zugleich verzweifelter und humorvoller Realismus war das (und ja, manchmal leider auch einer mit misogynen Untertönen). Liest man Yates oder Carver, kommen einem vor allem Stimmungen und Bilder in den Sinn: amerikanische Vorstädte und amerikanische Familien, jede mit ihrer ganz eigenen Tragik, jede Figur mit ihrer ganz eigenen Beschädigung, ihren Geheimnissen. Möge diese Erzähltradition fortbestehen. jut

31 Stell dir vor, die SPD lädt zu Vorwahlen zwischen möglichen Kanzlerkandi-dat*innen, alle dürfen mitwählen und viele gehen hin. In den USA läuft das so. Da müssen die Möchtegernpräsidenten mehr als nur ein Parteigremium oder ihren direkten Konkurrenten überzeugen, sie müssen monatelang durch die Lande tingeln und um Unterstützung werben. Klingt anstrengend, ist es auch, für alle Beteiligten. Aber am Ende der Primaries kann es durchaus passieren, dass ein vorher unbekannter Außenseiter gewinnt und nominiert wird, wie 2008 ein gewisser Barack Obama. Zwar sind die USA keine perfekte Demokratie, ihr Zweiparteiensystem polarisiert und lähmt zugleich. Aber das liegt bestimmt nicht an den Vorwahlen. Die könnten auch die deutsche Demokratie beleben. lkw

32 Der Stellenwert des Sports ist in den USA höher als in Deutschland, und am stärksten zeigt sich das an den Hochschulen. Hier hat der Collegesport eine ins 19. Jahrhundert zurückreichende Tradition: Bewegung wird als Kulturgut betrachtet, es wurde und wird viel Geld in die Sportstätten gepumpt. Inzwischen gibt es eigene Verbände, Strukturen und Ligen, es wird explizit darauf geachtet, Studium und Sport verbinden zu können, und viele US-Spitzenathleten begannen im Collegesport ihre Laufbahn. Sicher, inzwischen sind vor allem die Basketball- und Footballligen zu einem Geschäft geworden, das sich vom Profibusiness kaum noch unterscheidet. Der Grundgedanke aber bleibt genial: An den Colleges und Universitäten gilt nicht nur „I think, therefore I am“, sondern auch „I move, therefore I am“. jut

33 „This American Life“ – bester Podcast der Welt, jede Woche eine Stunde, mit Reportagen, die immer einen überraschenden Ausgang haben. fzs

34 Keine Ahnung, wo es langgeht? In den USA wird man als orientierungslos herumirrender Ortsfremder nicht wie ein Irrer behandelt, sondern meistens irre freundlich und mit ehrlicher Hilfsbereitschaft. Nicht selten kommt es vor, dass Ladenbesitzer mit vor die Türe gehen und den Weg erklären, dass Passanten ein paar Schritte mitgehen, bis das Ziel erkennbar ist oder, wenn es weiter weg liegt, sogar eine Autofahrt anbieten. Wahrscheinlich ist im Land der Pioniere noch tief verankert, dass jeder mal Orientierungshilfe brauchen könnte. lkw

35 Random, awkward, safe – danke USA für die großzügige Erweiterung des deutschen Wortschatzes. Auch wenn sich hier viele Schrebergärtnerinnen über die Anglizismen, die zweifellos aus Amerika zu uns herüberschwappen, echauffieren: Die possibilities der expression sind dadurch schier unlimited! sny

36 Plopp, Plopp, Plopp. Es ist beruhigend, neben der Kinokasse vor einer Popcornmaschine zu stehen und dem heißen Mais beim Explodieren zuzusehen. Auch wenn nicht klar ist, wann und wo Popcorn erstmals zubereitet wurde, darf es als der amerikanischste Snack ever gelten. Den USA verdanken wir auch das unschlagbare Duo Kino und Popcorn, erstmals soll es in den Nickelodeons Anfang des 20. Jahrhunderts verkauft worden sein. Und wie langweilig wäre der Kinobesuch bitte, wenn man nicht vorab die Gretchenfrage stellen könnte: Süß oder salzig? jut

Popcorn Foto: Depositphoto/imago

37 Natürlich gibt es engstirnige Spießbürger auch in den USA. Und Toleranz gegenüber Minderheiten scheint es gerade unter White people ja gar nicht zu geben. Das aber ist nur das Zerrbild einer eigentlich extrem neugierigen und offenen Gesellschaft. Hier wirst du absolut niemals und von niemandem wegen deiner lauten Kinder im Restaurant schief angeschaut, musst an der Supermarktkasse nicht den Turbo einlegen, weil es hinter dir jemand eilig hat oder dich für dein seltsames Hobby genieren. DAS ist Freedom! sny

38 Ein Pumpkin Spice Cinnamon Latte und ein Iced Doubleshot Caramel Macchiato mit Hafermilch to go für, äh, wie ist dein Name? Kaffee ist eigentlich immer großartig, aber manchmal darf es eben auch der mit der doppelschwänzigen Meerjungfrau sein. Bei Starbucks gibt es schließlich nicht einfach nur Kaffee. Es gibt Hochgenuss, es gibt WLAN, es gibt ein Lebensgefühl. Postmodern optimiert, auf aromatisierten Zuckersirup gekippt und in Pappbechern in den Größen Eimer, Wanne und Öltanker über die Theke geschoben. Erst Ende der 1990er-Jahre nahm Starbucks das globale Rennen mit anderen Fast-Food-Riesen auf, heute hat es knapp 40.000 Filialen und rangelt mit McDonald’s und Subway um die globale Spitze. Und das ist auch ganz richtig so. Denn wer würde stattdessen schon stundenlang in einem Burgerladen seine Mails beantworten und dann den Rest des Tages nach Fritteuse stinken wollen? phb

39 Knorrige Riesen säumen rechts und links die Straße, strecken ihre Äste weit von sich. Sie scheinen über und über behangen mit Spinnweben, graugrünen Gespinsten, die sich in den Zweigen verfangen haben. Hoch über dem Asphalt bilden die Äste eine Art Dach. Man wähnt sich in einem Zauberwald. Doch die Riesen erweisen sich als Virginia-Eichen, und die Spinnweben als Spanisches Moos, das im Südosten der USA häufig von den Bäumen hängt. Keine magische Allee also, aber ein zauberhafter Anblick allemal. all

40 Auch im Land of the Free gibt es Zäune, sie grenzen ab, sperren aus, verschließen. Ein Zaun dort tut das aber nicht, er ist auch eher die Karikatur eines Zauns, vielleicht 1,40 Meter lang, mehr nicht. Dieses Zäunchen ist das Dirigentenpult des Boston Symphony Orchestra, eines der großen Orchester der USA. Darauf steht der Dirigent und tanzt und stampft. Bis 2019 sah es aus wie ein klassischer Gartenzaun, zwei Pfosten rechts und links, dazwischen fünf Stäbe, oben eine Latte. Dann war der Zaun unter Andris Nelsons so wackelig geworden, dass sie einen neuen bauten, diesmal einem Weidezaun gleich mit einer Querlatte zwischen den Pfosten. Ein Bogen an der oberen Latte zieht das Rund der Boston Symphony Hall nach. Ein Symbol für gepflegte Ostküstengediegenheit, ein Statement für Freiheit – das Zaunstück, das nichts versperrt, sondern das Zentrum der Musik rahmt. fez

41 Filme und Serien aus den USA sind die besten, und die beste Serie sind die „Gilmore Girls“. Die Mutter-Tochter-Story über Lorelai und Rory Gilmore schafft es perfekt, in sieben Staffeln das American feeling einer Kleinstadt im Nordosten über den Bildschirm zu transportieren. Bei den Gilmore Girls gibt es außer Missverständnissen zwischen Familienmitgliedern, die im Grunde alle das Beste füreinander wollen, heftigen Blizzards und allzu rückwärtsgewandten Bürgermeistern keine echten Gefahren. Eskapismus mit starken und schlauen Frauen und einem Singer/Songwriter-Soundtrack, was will man mehr? sny

Gilmore Girls Foto: Michael Courtney/Everett Collction/imago

42 Über New Jersey wissen die meisten Menschen hierzulande nicht allzu viel, über Jersey City erst recht nicht. Was die Stadt aber auf jeden Fall auszeichnet: die Radiostation WFMU ist hier beheimatet. Und ob scheppernden Garagenrock, Bluegrass, Folk, American Songbook, Spoken Word, Minimal Music, minutenlange Drone- und Noiseeskapaden oder Avantgarden aller Art, auf WFMU kann man US-amerikanische Musiktraditionen jedweder Art hören. Dass der Sender unabhängig ist und durch seine Hö­re­r:in­nen finanziert wird, macht ihn nur noch sympathischer. jut

43 In Seattle einen Mietwagen abholen, und dann immer schön die Küste runter, so weit das Auto trägt, 2.000 Kilometer in gemächlichem Tempo. Karte oder Navi braucht auf dem Pazifikküsten-Roadtrip kein Mensch, solange der Ozean artig auf der Beifahrerseite sitzen bleibt. Wenn es dunkel wird und nichts mehr zu gucken gibt, geht es raus aus dem Auto und die Holzstufen hinauf aufs Zimmer irgendeines Motel 6 oder Super 8, auf einem Queensizebett mit Massagefunktion, mit kostenlosen Eiswürfeln für das Dosenbier aus dem Kofferraum, und morgens einem Stapel Pancakes von Catherine, der stets lächelnden und mit einer Kaffeekanne verwachsenen Lady aus dem Diner nebenan. Dann weiter, vorbei an Mammutbäumen, an San Francisco, an Wellen, Walen und Seeelefanten, bis nach Los Angeles. Dieses blöde Foto mit den Hollywood-Buchstaben ist schließlich Pflicht. phb

44 Ach, man müsste Groß­essays, wissenschaftliche Aufsätze und kulturhistorische Abhandlungen schreiben über „Saturday Night Life“, diese Comedy-Show, die 1975 erfunden wurde, die immer noch läuft, die für einige der besten Gags und Sketche der Humorgeschichte verantwortlich ist, die Giganten wie Bill Murray, Tina Fey, Steve Martin, Norm McDonald, Adam Sandler, Amy Poehler, Chevy Chase oder Eddie Murphy hervorgebracht hat. Irgendwann in den 90er-Jahren gab es mal den kläglichen Versuch, das Konzept den deutschen Humorverhältnissen anzupassen. „RTL Samstag Nacht“ hieß er und zeigte vor allem, was in Deutschland in Sachen Humor alles nicht möglich ist. mak

45 Ich würde am liebsten durch den Nationalpark wandern, aber warum wandern, wenn man auch Auto fahren kann? Der Freund ist nicht davon abzubringen, dass wir lieber in seinem Geländewagen sitzen sollten. Also kurble ich das Fenster runter, so weit es geht, und versuche zumindest ein bisschen Nationalparkluft zu schnuppern, vermischt mit den Abgasen der vorausfahrenden Pick-ups, und fühle mich auf unserem Scenic Drive sehr US-amerikanisch-angepasst. fzs

46 Schon jetzt sind Latinos und Latinas die größte Minderheit in den USA, und die Gruppe wächst weiter. Nicht nur in den Bussen Miamis oder in Teilen Brooklyns wird selbstverständlich Spanisch gesprochen, auch in ländlicheren Regionen trifft man auf viele Hispanics, ihre Sprache, ihre Kultur. Schätzungen zufolge hat im Jahr 2050 je­de*r vierte US-amerikanische Ein­woh­ne­r*in einen lateinamerikanischen Background. Wer die USA besucht, erlebt den ganzen Kontinent. all

47 Dieser Mann war wirklich nicht nur ein begnadeter Profisportler. Er ist ein Gesamtkunstwerk. John McEnroe hat seinen Sport neu erfunden. Tennis war für ihn eine künstlerische Disziplin; er tänzelte mehr über den Platz, als dass er lief, er streichelte den Ball mehr, als dass er ihn schlug. Und gut, er wütete, fluchte und zeterte im Falle des Misserfolgs auch eher, als dass er bloß mit sich haderte. John McEnroe stand auf dem Platz für Leiden und Leidenschaft; dass er darüber hinaus bis heute eine gute Figur an der E-Gitarre macht, gibt weitere Pluspunkte. Die Demokraten unterstützt er überdies. Game, set and match McEnroe. jut

48 Was trügen wir, wenn Levi Strauss nicht die Jeanshose erfunden hätte? Knittriges Leinen etwa, Cord, schlackernde Stoffhose? Die Jeans, überladen vor Bedeutung, robuste, mit Nieten verstärkte Hose der Goldgräber, in der unmittelbaren Nachkriegszeit hierzulande ein Stück Freiheit, Texashose genannt und mitunter als unschicklich verpönt, gerade deshalb getragen als Protest gegen die Moral der Adenauer Years. Männer in Jeans wurden Heroes, Marlon Brando, James Dean, in dessen Nachnamen sogar ein Stück des Stoffs durchscheint. Längst hat sie sich durchgesetzt, geht mit dem Zeitgeist, geht mit jeder Mode. Stretchanteil macht sie heute geschmeidiger, aber auch weniger widerstandsfähig. Nach Gold schürfen würde man mit ihr nicht mehr, aber der Mythos besteht. fez

Black-Lives-Matter Protest in Portland, Oregon Foto: Etienne Laurent/epa

49 Das Gute an Halloween in den USA ist, dass dort niemand rumnölt, warum „wir dieses erfundene Fest aus den USA jetzt auch noch feiern“. Das noch Bessere an Halloween in den USA sind die verzierten Vordergärten. Zombies, Geister, Riesenspinnennetze, Skelettdackel, alles in rauen Mengen, machen jeden Oktoberspaziergang zu einem aufregenderen Erlebnis als eine durchschnittliche Dorfjahrmarktgeisterbahn. mbr

50 Die ersten Minuten der Serie „Newsroom“, in denen Jeff Daniels bei einer öffentlichen Diskussion die Frage beantworten soll, wieso Amerika das großartigste Land der Welt sei und er sagt, dass es das nicht ist. Und dann zählt er all die Dinge auf, in denen die USA nicht führend sind, Lebenserwartung, Export, Bildung und einige mehr. „Amerika ist nicht mehr das großartigste Land der Welt“, sagt er zum Schluss. „Reicht das?“ mak

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  • 51 gute Gründe, die USA zu hassen.

    Habe ich zum Beispiel. Da geht es darum, dass McDonalds und Co. die Welt fett und krank macht. Visa und Mastercard sagen dir, wie toll Kreditkarten sind. Die fettesten SUVs fahren auf den Straßen der USA, das sogenannte Rolling Coal gehört zur guten Tradition, dann noch die Zerstörung des ÖPNVs. Sozialdemokratie oder Grün = Kommunismus. Rente oder gar die freie Gesundheitsvorsorge werden kritisch betrachtet. Der Ruf als Weltpolizei, während die landeseigene Polizei brutal gegen andere Menschen vorgeht. Dann noch die Todesstrafe in einem demokratischen Rechtsstaat. Und wenn ich mit dem Kapitalismus anfange, fallen mir nochmal 10 Sachen ein. Die USA ist gierig nach Rohstoffen wie z.B. Öl - wollte Trump nicht auch deswegen Grönland kaufen?

    Und so weiter, und so fort. Was sich nicht in 1200 Zeichen unterbringen lässt.

    Klar, die Zwangsdemokratisierung im Nachkriegsdeutschland oder im heutigen Südkorea war zweifelsfrei in Ordnung. Aber dieselbe Strategie in Afghanistan angewendet? Oder im Irak? Ne, das wäre zuviel Aufwand.

    Möge Trump nicht gewinnen. Sonst gibt's 52,53,54...Gründe die USA zu hassen. Mit Harris werden es mit gutem Glück 50,49,48...

  • Jedes Land hat tolle und schreckliche Seiten. In einem, dem mächtigsten von allen, ist Elon Musk bald die graue Eminenz hinter dem Thron. Das trumpt locker die ganze Liste.

  • In den USA sieht man das Potential menschlicher Kreativität, welche viele tolle Dinge, viel Schöpferisches schaffen kann. Leider ist alles Schöne, was das Auge sieht, begrenzt. Die USA waren schon immer das Land der begrenzten Möglichkeiten. Die scheinbar in den Himmel wachsenden Skyscraper und Kapitaltürme der Dagobert Ducks und Donald Trumps scheinen dem zu ebenso zu widersprechen wie die unendlichen Fastfood-Ketten und Highways mit angeschlossenen Campingsplätzen und Motels. Und wo in aller Welt gibt es solche Stars wie Billie Eilish? Natürlich nirgends.

    Deswegen kann die Losung nur lauten: Friede den Palästen, Krieg den Hütten! Zu schön sind doch die verzierten Hochhauspaläste in Chicago und New York und so kleine Hütten, die kann man noch weiter plattmachen, als sie ohnehin schon sind.

    Denn so friedlich die USA im Sonnenuntergang da liegen, so weit weg sind auch all die Kriege, da wo all die Shit-Hole-Countrys aufmucken.

    Ich würde sagen: darauf noch einen Dreifach-Burger mit Cola!

  • Bei "Civilisation" heisst das Kultursieg. Wenn Dir Opfer Deines Imperialismus freiwillig jeden Mist abkaufen.

    • @BierzeltLeitkultur:

      Was genau wäre eigentlich die Alternative zu einer amerikanisch geprägten westlichen Welt? Eine russische? Britische? Deutsche?

  • Der Artikel ist echt ein kleines Meisterwerk, auch wenn der Schluss meiner Meinung nach nicht gereicht hat, diese Glorifizierung zurück zur Realität zu bringen

  • Der Kommentarbereich ist im Großen und Ganzen geradezu peinlich deutsch.

    • @Suryo:

      Ja. DA haben Sie leider Recht. Traurig. Anstatt einen 51. Punkt auszumachen, kommen die klassischen Spielverderber.



      Daher mache ich das



      51. Mein Gastvater vor 20 Jahren züchtete Bienen, obwohl er Honig nicht mochte. Der Grund war: es gab zu wenige und er wollte sie für die Bestäubung der Umgebung. Ich war erstaunt, hatte ich doch gelernt: Alles Umweltzerstörer in den USA.

      • @Strolch:

        52. anders als die Deutschen sind Amerikaner keine Vereinsmeier. Aber überall in den USA gibt es Freiwillige und Ehrenamtler für alles mögliche: von der Feuerwehr über die Drogenberatung, das lokale Freiluftmuseum bis hin zur Carnegie Hall und sogar die Betreuung und Reisenden am



        Flughafen. Oft sind es Rentner, die das ganze mit viel Humor und menschlicher Zuwendung tun.

  • Ich finde Amerika auch fantastisch. Die USA sind das einzige Land der Erde in dem es eine Vergleichsstatistik der Bundesstaaten für Tote durch Road Rage gibt. Das sind Menschen, die von anderen Autofahrern erschossen wurden, weil sich der Schütze über die Fahrweise des Toten aufgeregt hat.



    das-gruene-forum.d...age-shootings/4330

    • @Semon:

      Das ist ja mal eine aussagekräftige, detaillierte, interessante Quelle….

  • Und noch was zum Thema:



    allpoetry.com/poem...-by-Allen-Ginsberg

  • „Es gibt 1000 gute Gründe



    Auf dieses Land stolz zu sein



    Warum fällt uns jetzt auf einmal



    Kein einziger mehr ein?“



    Sangen einst die Toten Hosen. Dieses Problem scheint man in den Staaten nicht zu kennen.

  • Als mir nach 2 Jahren USA in Zürich die Zeitungsverkäuferin morgens einen Eimer Putzwasser vor die Füße goss, da fragte ich mich auch, was der Vorteil tiefgründiger Unfreundlichkeit gegenüber der oberflächlichen Freundlichkeit der US-Amerikaner sein soll. Trotzdem weckt dieser Artikel in mir gemischte Gefühle. Cool, wenn Dir einer sagt, was für ein tolles neues T-Shirt Du da trägst, aber das Heer von Obdachlosen, die in dreckigen Klamotten Einkaufswagen voller Pfandflaschen aus Mülleimern durch die Städte schieben und mit ihren Kindern auf wärmenden Abluftschächten nächtigen, erfährt keine aufmunternde Freundlichkeit. Todesstrafe wird vollstreckt und fast 2 Millionen US-Bürger verbringen ihr Leben hinter Gittern. Rassismus und Klassismus sind Daily Life und eine Reisegruppe, die Glücksgefühle im Taco Bells bekommt zeigt nur, dass sie noch nie Mexiko bereist hat. Tolle Musik, klar, aber welcher Radiosender bei uns spielt eigentlich Musik aus anderen Ländern? Was kennen wir denn? Mir ist das alles zu viel Identitäts-Klischee. Man sollte Menschen lieben, freundliche und mitfühlende, leckeres Essen, tolle Musik, großartige Landschaften ... egal welche Nationalität sie haben.

    • @Jakob Bauer:

      Danke. Schöner kann man es nicht sagen. Besonders das mit der Züricher Zeitungsverkäuferin hat mir den Tag gerettet.😉

  • Möge die Beste gewinnen. Und wenn schon. Viel schlechter als bei den Deutschen oder den Russen kann es ja nicht werden.



    Funk ist gute Musik von denen. ^^

  • Wunderbarer Artikel, danke👍



    Ja mir fielen auch hunderttausend Sachen ein die die USA besser machen könnten, aber sie haben unsere Erde radikal verbessert. Ohne sie wäre ein Sieg über Hitler-Deutschland nicht möglich gewesen, ohne sie hätten wir keinen Kapitalismus - der, bei aller berechtigter Kritik, auch unglaubliche Vorteile der Menschheit brachte, denn noch nie wurden so viele Menschen aus der Armut geholt, noch nie gab es für so viele Menschen Zugriff auf Medizin und Nahrung und noch nie konnten so viele Menschen ein selbstbestimmtes Leben führen, studieren, arbeiten, leben wo sie wollen. Die Grundideen für all diese Fortschritte wurden fast ausnahmslos noch im alten Europa erdacht, aber es brauchte das land of the free unter dem star-spangled banner damit sich diese Theorien weltweit Bahn brechen konnten.



    Churchill hat einmal gesagt: "Die Demokratie ist die schlechteste Staatsform, ausgenommen all diese anderen, die man von Zeit zu Zeit ausprobiert hat" - und so halte ich es mit den USA: es ist der Staat mit den größten Baustellen was Gleichberechtigung, Freiheit und Chancengleichheit betrifft - aber es ist der einzige Staat, in dem alles möglich ist 🇺🇸 🗽



    E pluribus unum

    • @Farang:

      ...und noch nie konnten soviele Menschen ihren CO2-Abdruck in die Höhe schießen.

      Warum klappen diese Vorteile nicht bei Verzicht? Zum Beispiel mit weniger KI, weniger Rohstoffausbeutung, weniger Tierqual, weniger Auto?

  • Interessante Mischung, leider sind da ha viele Sachen dabei, die man mögen kann, die aber gleichzeitig zur Zerstörung des Landes beitragen. Wenn da für "Campingplätze" hektarweise Natur einplaniert und Straßen asphaltiert werden, damit die monströsen Wohnmobile oder Sattelauflieger für Monster Pickups auf Stellplätzen. in der Größe von mindestens drei deutschen Bauplätzen geparkt werden können.



    Auf der anderen Seite total interessant, wenn man in den USA eine Behörden Hotline anruft, (simple english) dort bekommt man komplexe Vorgänge geregelt und auch vorbildlich erklärt. Das ist wirklich vorbildlich

  • Da fehlt noch der wunderbare Bruce Springsteen !!!!!

  • Lobhudelei auf Oberflächlichkeiten, Kommerz, schlechte Ernährung und Entertainment etc ... viele von den hier aufgeführten Dingen dürften für viele Gründe sein, die USA alles andere als zu lieben.

    Diese Liebeserklärung kann wohl nicht ganz ernst gemeint sein ...

  • Nr 10 ist wirklich wahr und für linke - wahrscheinlich auch rechte! - Deutsche kaum zu begreifen. Linke Amerikaner glauben an Amerika, Sie glauben, dass die Fahne, die Hymne und die Versprechungen der Unabhängigkeitserklärung und der Verfassung („Alle Menschen sind frei und gleich geschaffen und von ihrem Schöpfer mit bestimmten unveräußerlichen Rechten ausgestattet, worunter Leben, Freiheit und das Streben nach Glück sind..“) eben auch links sein können; dass Freiheit ein linker Wert ist und man sich als Linker genauso auf die Nation und ihre Symbole berufen darf wie jeder andere Amerikaner.



    Als der Supreme Court die Ehe öffnete und feststellte, dass die Verfassung der Vereinigten Staaten eben auch LGBT das Recht auf Ehe garantiere, rief mich ein amerikanischer Freund an und sagte, dass er noch nie so stolz gewesen sei, Amerikaner zu sein.

    In Deutschland dagegen wurde die Debatte über die Öffnung der Ehe nicht einmal von Linken als Frage der Bürgerrechte und der Freiheit geführt. Schon gar nicht wäre irgendjemand auf die Idee gekommen, zu argumentieren, dass die Werte der Bundesrepublik die Öffnung der Ehe erforderten, dass damit ein Versprechen des Grundgesetzes eingelöst werde

  • „… überall und immer klingt die Hymne und Schü­le­r:in­nen und Schüler sprechen jeden Montag die „Pledge of Alliance““

    Dass die Hymne immer und überall erklingt, ist mir in meiner Zeit in den USA nie aufgefallen. Klar, sie wird vor jedem Football- oder Hockeyspiel gespielt, aber sonst hört man sie auch nicht viel öfter als hier.

    Und den Pledge of Allegiance spricht man fast nur in der primary und Middle school, nicht in der High School.

  • Ich bin wohl nicht der Einzige, der sich fragt:



    Brauchen wir das, oder brauchen wir das nicht?



    Meine Assoziation: Irrlichternd.



    Und dieses auch deswegen:



    sz-magazin.sueddeu...dewort-wurde-86174

  • "Amerika, du hast viel für uns getan" , das vergisst sich so leicht, doch die GI's trugen letztlich entscheidend dazu bei, dass wir jetzt die BRD sind und nicht mehr Nazideutschland.



    Es war auch der Traum von Amerika und seiner Freiheit, der im Deutschland der Nachkriegszeit Hoffnung verströmte und ein schönes Gefühl von Demokratie und Freiheit vermittelte .



    Ich glaube, diese Sehnsucht nach "Freiheit und Abenteuer" hat mehr für eine Veränderung der Gesellschaft vollbracht, als ein Adenauer.



    Die Worte von JFK kennt man, auch wenn frau da noch nicht gelebt hat.



    Dass mit den Rosinen Bombern (West-)Berlin und mit der wirtschaftlichen Unterstützung ein ganzes( halbes) Land wieder aufgebaut wurde,



    ist ein weiterer Teil der Geschichte.



    Durch die vielen Geschichten, die im Artikel so treffend geschrieben wurden, ist mir nochmal klar geworden, welche Vielfalt dieses Land bietet und welch große Bedeutung es , nach wie vor, für uns hat.



    Mein letzter Flug in diesem Leben war vor 30 Jahren in die USA und ich erkenne Einiges, was beschrieben wurde, wieder.



    Danke dafür und ich wünsche den AmerikanerInnen und uns, dass Kamala Harris zur ersten schwarzen Präsidentin der USA gewählt wird.

    • @Philippo1000:

      Bei dem ersten Absatz bin ich voll bei Ihnen und bin insbesondere den vorher emmigrierten und vertriebenen Demokraten und darunter auch den vielen Juden dankbar, die nach dem Krieg als Zivilisten und auch mit dem alliiereten Militär hierher zurückkamen und so lange mit uns die Demokratie geübt haben.

  • Entschuldigung. Was für ein unsinner Aufmacher. Nicht wegen der Gründe, der Journalist*innen weswegen sie die USA lieben. Ich halte nichts vom plumpen linken Antiamerikanismus.

    Es geht um den Teaser. Der Faschismus, der mir Trump und seinen Leuten kommen wird, wird all das zerstören. Nicht sofort. Aber wahrscheinlich nachhaltiger als die meisten denken.

    Erschreckend naiv für die taz.

  • Bildung - Amerika hat vielen die produktiveren inklusive Unis in der Welt. Deutsche Sozialisten in der 48er Einwanderungsgruppen haben Sport in der Schulen gefördert, danach YMCA inspiriert, und auch den Kindergarten etabliert. Unsere Regierung unterrichtet auch mit PBS und NPR. Und ist es häufiger sich selbst neu zu erschaffen.

    Musik - Großteils der Musikgattungen in den USA waren von afro-Amerikaner angefangen. Nicht nur Mo-Town, R&B, und Hip-Hop, sondern auch Rock, Techno, und House. Die Entwicklung der Musiktechnologie beeinflusst viele anderen Technologien. Durch diese Leistung sind auch viele Geheimnissen vom echten afrikanischen Alt Ägypten aufgewiesen.

    Freiheit als Ideell - Wirklich nicht so frei als erwünscht (Data-Sammlung und sowas). Aber was bedeutet das? Ok, wir haben viele Problemen, aber wo ist die Lösung? Man kann das selbst finden. Freiheit ist ein Paradox. Es gibt Chance für schlimm und gut. Aber ohne Freiheit kann man das nicht auswählen, wenn meisten halten etwas schlimm für gut. Deswegen bleiben wir innovativ und vielfältig durch Notstand.

  • „Wer die USA besucht, erlebt den ganzen Kontinent.“

    Als ich Deutschland besucht habe, dachte, dass eure Migranten wie Lateinamerikaner aber aus der „Alten Welt“ sind.

    Ich bin ein Latino Amerikaner, und ich will meine Beobachtungen mitteilen:

    1. Natur - Es gibt noch Urwälder in den USA. Unsere Regierung führt ökologischen Studien und Wald Betriebsführung weltberühmt. Die Ureinwohner sind die ersten Naturschützer und verdienen Geld nachhaltig, z.B. Menominee. Nicht nur Ureinwohner schützen heimische Pflanzen, sondern auch Migranten, z.B Jens Jensen. Für einen kurzen Moment waren gewalttätige Generäle, wie Douglas McArthur, die Leiter von friedlichen Uniformierter, das Civil Conservation Corps (CCC), wer die Hauptgebäude der Nationalparks gebaut und Bäumen gepflanzt haben.

    2. Religiöser Vielfalt - Die erste Moschee in Berlin gehört zu einem Sekt, Ahmadiya. In der konservativen Ecke sind sie abgelehnt. In den USA wachsen, wie die historische Täufer Bewegung, oder wie das Yiddish. Manchmal lese ich das Ahmadiya Qur‘an, ein zufällig ausgewählte Geschenkt von meinem Vater, weil ich mich für Religionen interessiere. Hat mir linguistische Hinweise aufgewiesen.

    Gibt‘s mehr.

  • Ich bin enzetzt über solch Oberflächlichkeiten in der taz. Das passt zur Entwicklung dieser Zeitung, die man leider nicht als positiv bezeichnen kann.

    • @Tastenpunk:

      Diese "nicht positive Entwicklung" der taz kann ich nicht nachvollziehen.

      Eine Zeitung kann nicht ausschließlich nur über den postkolonialen Klassenkampf oder den Niedergang der Demokratie berichten.

      Ich bin dankbar für diesen dem sonstigen Nachrichtenstrom entgegengesetzten Artikel. Auch das finde ich wichtig und so etwas findet man so punktgenau nur in der taz.

  • Tja, lieber Jens Barth, lieber Stoersender, Ihr habt es leider nicht kapiert - es geht hier nicht um Politik oder Moral, sondern um - vielleicht auch nur imaginiertes - Lebensgefühl und Kultur, die mit einer Nation verbunden werden, die u. a. Edward Hopper, Carl Barks, Hank Williams, Etta James, T. C. Boyle, Big Joe Turner, Muhammad Ali, Alan Vega, Toni Morrison, Lauren Bacall, Abraham Lincoln, Robert Rodriguez, Blind Lemon Jefferson, Rose Maddox, Robert Mitchum, Tennessee Williams, Mamie van Doren und Elvis und das, wofür sie stehen, hervorgebracht hat.



    Nicht, dass ich alle 50 Punkte unterschreibe, aber bei Americana und Erdnussbutter etwa bin ich voll dabei...

  • Also ich habe den Artikel sehr genossen.

    Das die Liste vollständig oder gar ausgewogen sein müsste, habe ich auch nicht erwartet.

  • Wer auch nur einen Grund kennt, die USA zu lieben, sollte auch die abertausend Gründe können, die USA zu hassen.

    Wer überhaupt solche Gefühle für oder gegen seinen oder irgendeinen anderen Staat hegt, sollte besser noch mal beim damaligen (1969) Präsidentschaftskandidaten Gustav Heinemann reinhören:



    'Ach was, ich liebe keine Staaten, ich liebe meine Frau; fertig!'

    Typisch Presse der Artikel; leider auch typisch taz.

    • @Stoersender:

      Ein Grund, Deutschland nicht zu lieben, ist die typisch deutsche Meckerfritzmentalität, der - und zwar völlig vorhersehbar - solche Kommentare entspringen.

      • @Suryo:

        Argumentation ad hominem ist nie guter Diskussionsstil.

        • @Semon:

          Grober Klotz, grober Keil. Wer anfängt mit „Hass“, muss sich nicht wundern.

          Im übrigen habe ich einfach recht.

    • @Stoersender:

      Allerdings! Hollywoodfilme z.B. haben durchaus Suchtpotential, aber die Geschichte der USA zeigt durchaus, dass Macht auch hier der gleiche Müll war und ist, wie überall anders auch - eine (vermeintlich) "Neue Welt" mit all den Gemeinheiten der alten, mitunter eher noch verschärft. Sicherlich auch wieder ein faszinierendes Laboratorium der Kreativität, leider aber sehr unbarmherzig gegenüber der nicht supererfolgreichen Mehrheit der Leute (welche sich aber auch wiederum zu großen Teilen damit identifiziert, letztlich ausgeschlossen und an den Rand gedrängt zu werden. Dies wiederum ist aber auch anderswo auf dem Planeten so. Ein Letztes noch bezügl. " "Liebe" zu einem Land" - auch den Unsinn gibt es überall auf der Welt. Hierzulande beispielsweise wurde vor einigen Jahren in Supermärkten glatt ein Sammelalbum angeboten, unsinnig-patridiotischer Titel "Mein Deutschland - eine Liebeserklärung in 100 Bildern". Ja klar, noch aus dem Weltall würde ich sie sofort erkennen, meine famose Gebietskörperschaft! "Das gibt es nirgendwo anders, nur hier." (Die Prinzen, nicht unironisch).

  • 50 Gründe, die USA zu lieben. Einige sind schon in Frage zu stellen. Aber wo sind die Tausende von Gründen, warum man die USA nicht lieben soltle?

    • @Jens Barth:

      Die lesen Sie gerne bei neues deutschland, junge welt oder so nach, das ist am einfachsten

      • @Wurstprofessor:

        Wow, etwas Meinungsfreiheit ist aber schon OK, ohne dass man gleich einen Kommentator beleidigt.

    • @Jens Barth:

      Sind nicht so viele ,



      außer wen man ein Schelm wäre und jeden coup einzelnd zählt.😉