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Cem Özdemirs FleischlabelDas Schnitzel hat seinen Preis

Kommentar von Hanna Gersmann

Das geplante Tierwohllabel hat einige Schwächen. Aber es lenkt den Blick darauf, was in der Debatte um Fleischpreise reichlich schief läuft.

Viel Auslauf an der frischen Luft: Bioschweine auf einer Weide in NRW Foto: Rupert Oberhäuser/imago

S chnitzel werden Luxus. Auch das noch! Der grüne Bundesagrarminister, Cem Özdemir, selbst Vegetarier, will den Leuten das Fleisch nur madig machen. Er schlägt jetzt eine Kennzeichnung für Fleisch vor, damit man sieht, wie es dem Tier, das dies geliefert hat, ergangen ist im Leben. So eine Art Warnhinweis wird das. „Vorsicht! – Wenn Sie Fleisch aus dieser Billig-Billig-Haltung essen, bekommen Sie ein richtig fettes schlechtes Gewissen.“

Ja, die Geschichte lässt sich so erzählen. Sie stimmt nur nicht. Es gibt gute Gründe, Özdemirs Fleischlabel nicht so gut zu finden: Es bezieht sich erst einmal nur aufs Schwein. Warum nicht gleich auch auf Rind und Huhn? Restaurants müssen nicht mitmachen, Gäste werden also nicht unbedingt wissen, was ihnen aufgetischt wird.

Und wieso hat das eigentlich so viele, nämlich fünf Stufen, wobei die erste allein den gesetzlichen Mindeststandard voraussetzt? Wäre es nicht übersichtlicher, wenn nur die besten Formen gekennzeichnet würden? Darüber muss gestritten werden, das sind entscheidende Details.

Auch über den Zwei-Klassen-Mampf ist zu reden. Darüber, dass sich manche am Monatsende vielleicht gar kein Fleisch und nur noch Toastbrot leisten können. Aber wann ist die soziale Frage schon mal ein Thema, etwa in einer Talkshow? Eben. Auffällig anders wird das erst, wenn es darum geht, dass sich Produktions- und Lebensweisen ändern sollen für den Klimaschutz, für die Rettung der Biodiversität, für das Tierwohl. Dann gibt es zuverlässig diesen Aufschrei: Wie unsozial ist das denn? Wie soll sich das die alleinerziehende Krankenschwester leisten (es sind gern die alleinerziehenden Krankenschwestern, die herangezogen werden).

Teure Folgen durch Tierhaltung

Es geht dann aber nicht um eine neue, eine andere, gerechtere Familien- und Sozialpolitik, sondern: Es soll sich bitte nichts ändern. Das ist der eigentliche Luxus. Wenn die Tiere dicht gedrängt zusammen in einem Stall stehen, mit Soja und Mais gefüttert sowie mit Antibiotika behandelt werden, dann verursacht das teure Folgen wie Antibiotika-Resistenzen beim Menschen und die Erderhitzung.

Und es geht auch für das Leben auf dem Land nicht ohne Veränderung. Immer mehr Bäuerinnen und Bauern fürchten um ihre Existenz, machen ihre Höfe dicht. Sie brauchen eine Regierung, die für das Leben auf dem Land eine neue Idee entwirft. Cem Özdemir verspricht, die Tierhaltung in Deutschland halten zu wollen. Er will dem Dorfsterben etwas entgegensetzen und den radikalen Kräften wie der AfD dort. Das darf etwas wert sein. Das teurere Schnitzel ist kein Luxus. Es ist der richtige Preis.

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taz-Autorin
War von 2002 bis 2013 in der taz, leitete dort zuletzt das Inlandsressort. Jetzt gehört sie zum Büro die-korrespondenten.de im Haus der Bundespressekonferenz in Berlin. Sie schreibt vor allem über Umwelt-, Verbraucher- und Wirtschaftspolitik.
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55 Kommentare

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  • Ein Fleischlabel ist schon richtig. Aber grundsätzlich ist es einfach grundfalsch, dem Kunden die Wahl zu überlassen. Für die Ärmeren ändert sich nichts, die müssen billig kaufen. Mehr denn je. Und die Tierliebe der Wohlhabenderen sollte man auch nicht überschätzen. Es braucht also langfristig entweder mehr staatliche Subventionen für tiergerechte Haltung, oder die Verschärfung der staatlichen Vorschriften für die Tierhaltung, also ein Verbot der heutigen Praxis. Am besten beides, nur das wäre ehrlich und hätte substantielle Verbesserungen zur Folge.

    • @Benedikt Bräutigam:

      "die müssen billig kaufen"



      Niemand 'muss' Fleisch kaufen.

      • @Ingo Bernable:

        Wer richtig billig einkaufen muss, landet leider sehr häufig bei Fleisch, weil die Alternativen oft noch teurer sind. Die Preisstruktur stimmt einfach nicht.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          "Die Preisstruktur stimmt einfach nicht."

          Es sind die adipösen Fressstrukturen!

          Man muss nicht richtig viel billiges Fleisch kaufen. Nicht für eine gesunde Ernährung!

          Auf das viele Ramschfleisch kann jeder verzichten zugunsten weniger und besseres Fleisch aus artgerechter Tierhaltung.

  • RS
    Ria Sauter

    Wieder einmal eine Aktion, die wenig bringt.



    Ein Verbot der Massentierhaltung wäre sinnvoll, ebenso wie die Einführ niederländischer Gülle, die auf die hiesigen Felder gespritzt wird und das Grundwasser verseucht.

  • Das Schnitzel hat seinen Preis - ja, den soll es haben.

    Wir essen seit vielen Jahren erheblich weniger Fleisch, dafür nur bester bekannter Herkunft oder Biofleisch.



    Da wir nur noch ungefähr halb so viel Fleisch essen, kommt es finanziell wieder aufs gleiche raus. Weniger, aber von besserer Qualität für Bauer und Tier. Dann halt eine Kartoffel mehr dazu und schon wird man auch wieder satt.

    Gutes Fleisch soll seinen Preis haben, Industrie-Massenhaltung gehört verboten. Und wer nur halb so viel Fleisch isst, zahlt auch keinen Cent mehr fürs Essen.

  • 1/4

    Schweinefleisch. Kennzeichnung der HALTUNGSFORMEN:



    „Und wieso hat das eigentlich so viele, nämlich fünf Stufen, wobei die erste allein den gesetzlichen Mindeststandard voraussetzt? Wäre es nicht übersichtlicher, wenn nur die besten Formen gekennzeichnet würden? Darüber muss gestritten werden, das sind entscheidende Details.“



    Dann würde ich mich als Fleischesser für die vorgesehene Kennzeichnung der fünf Haltungsformen einsetzen. Und zwar gerade weil ich einkommensmäßig „unten“ angesiedelt bin. Vorweg schicken muss ich, dass ich AUCH ein „gewohnheitsmäßiger“ Fleischverzehrer bin – wenngleich „Gewohnheit“ in Bezug auf „Gesundheit“ sicherlich nicht immer der beste Ratgeber ist, das lässt sich nicht verdrängen. Folgende Begründung:



    Auffällig wird hier, dass eben die Haltungsformen gekennzeichnet werden. Das ist der Appell an die Konsumenten, beim Fleischkonsum das Tierwohl ins Bewusstsein zu holen und zu berücksichtigen. Dazu kommt für mich aber noch etwas anderes: Tierwohl wird hier begründet gleich Gesundheit für die Verbraucher gesetzt, weil das so erzeugte Fleisch je Haltungsform „aufsteigend“ als gesünder gilt, gelten kann (Antibiotika u. v.a. mehr). Es ist nicht so, dass ich als ein gewohnheitsmäßiger Fleischesser gegenüber den Bedürfnissen meines Körpers völlig unsensibel bin. Eine z. B. rein vegetarische Ernährung täte mir nicht gut. Deshalb will ich wissen, was im Fleisch, das ich verzehre, „drin ist“. Die ausgewiesenen Haltungsformen sollen indirekt dabei helfen. Auch wenn ich dann weiter Fleisch aus der „Stallhaltung“ essen werde. Welche, wie es heißt, die gesetzlichen Mindestnormen der Haltung erfüllt. Und dann, wie ich hoffe, auch die Mindestanforderungen erfüllt sind, die die Fleischerzeugung erfüllen MUSS, damit Fleisch das gesund Nahrungsmittel ist/bleibt/wird, dass es meiner Einschätzung nach ist.

    • @Moon:

      "Eine z. B. rein vegetarische Ernährung täte mir nicht gut."



      Weil Sie sich über die Nährstoffversorgung aus vegetarischen Nahrungsmitteln informiert haben und auf Basis dessen mehrere Wochen vegetarische Ernährung mal ausprobiert haben? Ich lebe nun 13,5 Jahre vegan und habe damit keine Probleme. Viele der 2% (Veganerin*innen) sowie der 10 % (Vegetarier*innen) auch nicht. Vegetarisches und veganes Angebot (damit ziele ich nicht unbedingt auf Fertigprodukte ab) hat sich wie auch das verfügbare Wissen darüber ja in den letzten Jahren massiv verbreitet. Sich da mal heranwagen, dürfte sich lohnen. Es gibt viele leckere Menüs. Da Sie ja schreiben, es läge an der Gewöhnung, braucht es offenbar "nur" Mut zur Ungewöhnung. Mensch kann auch an vegetarische und vegane Ernährung gewohnt sein. Die vielen Tausende Vegetarier*innen und Veganerin*innen machen es ja vor.

    • @Moon:

      @Moon



      Äh, nö.



      In Bezug auf "gesundes" Nahrungsmittel.



      Fleisch in vernünftigen Mengen ist gesund, aber nicht aus Massentierhaltung.



      Massentierhaltung = massiver Einsatz von Antibiotika, massiver Einsatz von unnatürlichen Futtermitteln.



      Die Ergebnisse im Fleisch kann man chemisch und mikrobiologisch nachweisen in Bezug auf gesättigte/ungesättige Fettsäuren, Vitamin-D-Gehalt uvm.



      Fazit: wer nicht zum Fleisch aus Aussenhaltung mit naturnaher Ernährung greift, isst ungesund.

      • @u62:

        Da gehe ich ja überein und hoffe, dass auch so formulierungsmäßig zum Ausdruck gebracht zu haben. Massentierhaltung ist für Tier und Mensch sicherlich die ungesündere Variante. Das Label Haltunsform wird damit nicht zu Unrecht in Verbindung gebracht. Obwohl das jetzt nicht bestimmte "Gesundheitsfaktoren" konkret benennt.



        Worauf ich hinaus will, wem ist Gesunde Ernährung leichter bis vielleicht gar nicht möglich?, hoffe ich im weiteren Verlauf erklären zu können.



        Gut, dass Sie hier noch auf den Einsatz unnatürlicher Futtermittel hinweisen. Wurde nicht "früher" dem Hühnerfutter Fischmehl beigemengt? Wobei Hühner ja durchaus Würmer etc. fressen. Meine aber, dass Kühen auch Futter gegeben wird, welches nicht aus pflanzlichen Bestandteilen besteht. Da kenne ich mich aber nicht aus.

  • 2/4



    Gerade mit einem geringeren Einkommen ausgestattet, ist es kein übertriebener Anspruch, bei Nahrungsmitteln einen Mindeststandart an Gesundheit zu verlangen. Keine Salmonellen in den Eiern und keine Keime in der Milch. Den will ich dann auch in der Haltungsform „Stall“ erfüllt sehen und ihn über das Label Tierwohl INDIREKT gewährleistet haben. Auch in der niedrigsten Stufe. Nicht zu übersehen ist: Kann die intensive Massentierhaltung gerade der Schweine überhaupt noch wenigstens diesen Mindeststandart gewährleisten? Sehr vieles spricht dagegen.



    Mir kommt aber in der Debatte neben der Diskussion über Ernährungstrends und unterschiedlicher Ernährungsgewohnheiten, die Frage nach den ERNÄHRUNGSNOTWENDIGKEITEN zu kurz. Ernährungstrends bringen Ernährungsnotwendigkeiten von Individuen und mit Blick auf Lebenslagen von Gruppen zum Vorschein. Sie definieren die Ernährungsnotwendigkeiten aber nicht. Die definiert sozusagen unsere Menschenköper und seine Lebenslagen hin. Insofern sind sie sowohl individuell als auch der Körperlichkeit des Menschen nach „kollektiv“, als man da (anthropologische) „Konstanten feststellen kann. Insofern ist Ernährungsnotwendigkeit für alle gleich zu gewährleisten, wenn man das in einer demokratischen Gesellschaft denn will. Ich meine, dass da aber die Fragen nach dem „Was überhaupt“ und dem, „Wenn ja, wie viel“ in den Trenddiskussionen untergehen, in der Gesellschaft und ihrer Politik viel zu wenig beachtet werden. Im Moment haben wir noch „von allem“ genug, bzw. zu viel. Hinsichtlich der Ernährungsgewohnheiten kann man, meine ich, aber auch unter dem Vorzeichen künftiger Verknappung nicht einfach bestimmte Nahrungsmittel aus der „Liste“ der Lebensnotwendigkeiten streichen. Obwohl uns der selbstgemachte Klimawandel uns da unerbittlich einiges streichen könnte. Ob wir dabei gesund bleiben oder nicht.

  • Es ist aber vieles nicht akteptabel: fliegen, Suvs, etc. Auch Pflanzen sind Wesen. Auch Milchkühe werden gleich schlecht gehalten u belatsten gleich die Umwelt. Tierisches Eiweiss hat einen höheren Nährwert als pflanzliches. Ich habe wegen eines Gendefekts viele Allergien, Intoleranzen, Muskelschwund etc. Ich esse tgl 100 bis 130 g tier Eiweiss, dafür aber keine Eier, Tiermilchprdukte und auch keine Hülsenfrüchte, Algen, Nüsse; Insekten. Allemein esse ich so wenig wie nötig, denn auch Pflanzen sind... Die ganze Debatte ist für mich verlogen und interessensdominiert. Richtig wäre ein flexibles Budget, so kann ich entscheiden; fliegen oder Fleisch oder beides wenig... Das wird aber nie kommen, denn die Grünen haben erkannt für denn Lebensstil ihres Klientels müssen andere verzichten. Und das geht über den Preis.

  • 3/4



    Es ist nicht ausgemacht, ob z. B. eine vegetarische Lebensweise für alle die gesündere ist. In Bezug z. B. auf den Fleischkonsum ist deshalb die Diskussion sehr ernsthaft zu führen: Was braucht „der“ Mensch? Ernährungsnotwendigkeit verbietet es, die Diskussion um den Fleischverzehr vordergründig und falsch z. B. als eine um die Verteilung von „Genüssen“ zu führen. Wenn weniger Fleischkonsum eine gesündere Ernährung bedeutet und dieses Weniger über den Preis gesteuert wird, Fleisch aber ein an sich gesundes, notwendiges Nahrungsmittel ist, dann kann mit der Verknappung von Fleisch für viele Gesundheit ebenfalls knapper werden. Weil es nicht mehr um das Zuviel sondern um das seiner ART nach lebensnotwendig „Zuwenig bis Gar nichts“ geht. Der Art nach meint, es geht nicht um Steinbutt oder Ölsardine. Wenn, dann geht es um den notwendigen Fisch. Und wie gesagt, es geht nicht um „Genüsse“. Den Steinbutt kenne ich gar nicht und die Ölsardine aus der Dose schmeckt mir.



    Ich würde mich in diesem Sinne an diesem Punkt der Entwicklung nicht von einer Gesellschaft und einer Politik belehren lassen, dass dieses „Zuwenig bis Gar nichts“ gesund sei. Die Gefahr, dass das passieren kann, sehe ich. Wenn anzunehmen ist, dass mit den fünf gelabelten Haltungsformen ein aufsteigender Gesundheitswert verbunden ist, was das Label meiner Meinung nach auch „versprechen“ soll, oder „klammheimlich suggerieren soll, wird mir unwohl. Gesetzt den Fall, dass eine fleischlose Ernährung längst nicht für alle die gesunde Ernährung ist. Ich kann den Fleischkonsum nicht unter das für mich gesunde Maß reduzieren, nicht innerhalb meines erreichbaren Preissegments und schon gar nicht, in dem ich durch Mengenreduzierung ein höheres, gesünderes Preissegment wähle, dass ich so dann – vielleicht – leisten kann.

    • @Moon:

      Der Mensch braucht kein Fleisch. Er braucht Nährstoffe und außer Vitamin B12 kann er diese aus veganen Nahrungsmitteln beziehen. Wer zudem ein paar nicht so einfach vegan zu deckende Nährstoffe zuführen will kann dies bspw. über das Supplement Veg1 machen. Da ist bspw. neben Selen und Vitamin B12 auch Vitamin D drin. Letzteres ist unabhängig von der Ernährungsform empfehlenswert während der dunklen Monate zu supplementieren.

      • @Uranus:

        Na toll- man muss Tabletten nehmen, wenn man so super gesund vegan ist. Widerspruch in sich! Könnte man sich mit einem leckeren Ei aus guter Haltung sparen.

        • @Emsch:

          Es sind keine Medikamente und haben keine Nebenwirkungen sondern es sind Supplemente, die an sich von vielen Menschen sowieso häufig genommen werden[1] - und sei es das Magnesiumsupplement nach einer Sporteinheit oder Vitamin C bei Halskratzen. Oder Lebensmittel sind mit Nährstoffen angereichert bzw. wenn es Tierprodukte sind, wurde den Tieren Nährstoffe zugeführt.



          Davon ab bietet vegane Ernährung ein hohes Poetenzial, eine gesunde Grundlage zu schaffen. So lange mensch wenig auf Fertigprodukte zurückgreift, bietet vegane Ernährung eine große Breite an pflanzlichen Quellen, die viele Nährstoffe und Ballaststoffe enthalten.[2]



          Vegane Ernährung bietet neben gesundheitlichen Vorteilen auch Vorteile bezüglich des Klimas und der Behandlung der Tiere. Tierleid wird vermieden, weil die Tiere erst gar nicht gezüchtet, gehalten, ausgebeutet und getötet werden. "Bio"-Haltung macht da nur einen geringen Unterschied in der Haltung. Leid durch Tötung etc. ist das gleiche.[3]



          [1] de.statista.com/pr...eln-in-deutschland



          [2] www.vegan.at/inhal...ung-machts-moglich



          [3] www.ariwa.org/bio-luege/

  • 4/4



    Mal wäre es zu wenig vom eher Ungesunden, mal zu wenig vom eher Gesunden, was zuletzt deshalb zuletzt ungesund bleibt. In meinem Preissegment könnte ich allenfalls zu viel vom weniger Gesunden kaufen oder noch weniger vom weniger Gesunden, z. B. wenn die Inflation zunimmt. Klingt vertrackt. Ist aber für viele, die mit noch viel weniger Einkommen auskommen müssen als ich, die Realität. So einfach ist das nicht mit den „Spiel“-räumen und den Wahlmöglichkeiten, wie das manche Ernährungsdiskussionen das suggerieren.



    Wenn das schon so ist, dann möchte ich gerade für den einfachsten Standard der Haltungsform das Label. Dann ist immerhin offengelegt, dass ich da im Konflikt bin. Ich brauche zwar das Nahrungsmittel als solches, weiß aber, dass das andererseits nicht das ist, was die Gesellschaft als gesundheitlichen Standard eigentlich für wünschenswert hält. Und die die Politik dafür die berühmt berüchtigten „Anreize“ setzt, das zu erkennen und danach zu handeln, d. h. entsprechend einzukaufen. Esst mehr Nudeln – aber bitte Vollkorn, esst mehr Gemüse aber bitte nicht aus den spanischen Treibhäusern. Antwort: Siehe oben. Das würde die Diskussion vielleicht auf andere Art verkomplizieren. Aber die „Lebensnotwendigkeit“ würde klarer gelabelt werden. Und nicht z. B. hinter der vermeintlichen Unwissenheit und Dumpfheit der wirklich Armen in der Gesellschaft versteckt werden, die man ihnen in Bezug auf ihre Gesundheit oft vorhält.

  • Eine Kleinigkeit fehlt noch: warum ist Massentierhaltung überhaupt weiter zugelassen?



    Ich verkaufe ja auch sonst keine Waren mit einem Label "dieses Produkt wurde unter Missachtung von Menschenrechten hergestellt" oder "hierfür wurde Chemiegift in Gewässer verklappt". Sowas verbietet man einfach. Geht bei fast allen anderen Dingen als Lebensmitteln auch falls jetzt wieder FDP-krampfartig gegen Regulierung ist.

    • @Jalella:

      Jo, das mag zu einem Teil stimmen und sollte idealerweise so sein. Nur funktioniert das im Kapitalismus zumeist anders - auch in der Landwirtschaft. Andererseits gibt es schon Streit um Giftzulassungen und um Grenzwerte. Zudem wo und wie oft werden überall Proben genommen? Inwieweit werden Mehrfachbelastungen und gegenseitige V Belastungsverstärkungen geprüft? Außerdem denke mensch an die Politik der vormaligen Landwirtschsftsministerin bspw. bezüglich Neonikotinoide. Und wenn mensch da an das Massensterben der Tiere denkt, sieht es auch bezüglich der Einflüsse aus der Landwirtschaft nicht rosig aus.



      Übrigens sind viele Importe nicht verboten, obgleich deren Produktionsbedingungen nicht den Standards entsprechen - sogar Sklaverei (!) bspw. Kindersklaverei auf Kakaoplantagen. Hieraus hergestellte Schokolade hat hierzulande mit großem Abstand den größten Umsatz.



      Mein Fazit: derzeit sehen die Produktionsbedingungen weder für Mensch noch Tier gut aus.

  • Wir sollten von dem Gedanken wegkommen, dass es unsozial ist, wenn sich die "arme Krankenschwester" kein Fleisch kaufen kann. Es ist viel unsozialer, wenn man meint ein Recht darauf zu haben sich jeden Tag Fleisch kaufen zu müssen und dieses zu essen, denn im endeffekt schadet man den Tieren, sich selbst und der Umwelt und damit auch der Allgemeinheit

    • @PartyChampignons:

      Ja, zumal so was wie "arme Krankenschwester" meist ein Strohmann ist, mittels dem versucht wird den Satus Quo zu verteidigen. Um soziale Politik, um die tatsächlichen Lebensverhältnisse der Armen geht es denen meistens eh nicht.

      • @Uranus:

        Die Krankenschwester, dass sind z.B in Bremen 120.000 pendelnde Strohmänner und -Frauen, denen die "Autohasser" keinen besseren ÖPNV spendieren wollen, weil man ja bequem ein paar Stunden täglich mit dem bestehenden ÖPNV zur Arbeit fahren kann.

    • @PartyChampignons:

      Die "Krankenschwester" (aus dem Hunsrück?) diente woanders dafür aufzuzeigen, dass es kaum Pendler gibt, die nicht auch ein schnelles ÖPNV nutzen könnten.

      Nun bekommt Sie bald beides nicht mehr: Fleisch und schnelles ÖPNV. Muss also weiterhin mit dem Auto zur Arbeit fahren und Ramschfleisch mampfen. 🤓

      • @Rudolf Fissner:

        Erstens weiß ich nicht was der ÖPVN jetzt mit dem Thema zu tun hat und zweitens ist das ja genau der völlig falsche ansatz, die Frau "muss" garkein Fleisch essen, wie ich bereits sagte ein Recht darauf ständig Fleisch zu essen gibt es nicht und schadet der Allgemeinheit.....niemand hier in Deutschland wird verhungern wenn er auf Fleisch verzichtet

  • Ein barmherziger, weltweiter Umbau der Gesellschaft muss her. Niemand sollte Angst um Nahrung, Wohnung und Gesundheitsversorgung haben müssen. Der Markt leistet das Gegenteil. Tierhaltung ist beim Umbau dieses Hauses Gesellschaft im Weg. Es sollte nicht legitim sein, dass Tiere getötet werden, weil sie schmecken. Vegane und vegetarische Alternativen würden vielleicht von einem größeren Teil der Bevölkerung akzeptiert, wenn sie nicht teurer wären als Billigfleisch. Ich wünsche mir, dass die Nutztierhaltung ein für alle mal aufhört und die Tiere, die nicht geschlachtet werden, auf Gnadenhöfen ein würdiges Leben bekommen.

    • @Patricia Winter:

      Doch, ich finde schon, dass Wohnungen zu großgeworden sind. Das sind in DE klimafressende SUWs im internationalen Wohnungsvergleich.

  • Was ist das überhaupt für ein Quatsch, das Leben eines Tieres in Geld zu messen? Wieviel wäre denn adäquat ein Mensch wert? Trotzallem können wir die Menschen, die gerne Fleisch essen und wenig Geld haben nur langsam zum Umdenken bekommen. Es braucht Geduld, sonst wird es nicht funktionieren. Zudem, der eine isst vielleicht gerne Fleisch, der andere surft im Internet stundenlang (krass klimaschädlich..) und der nächste möchte mit seinem Auto über die Autobahn heizen, isst aber ansonsten vegetarisch und hat sonst auch andere Hobbies. Es geht einfach ums Prizip. Der Planet ist wichtig und alle müssen mitmachen.

  • "Auch über den Zwei-Klassen-Mampf ist zu reden. "

    Eben Klimaschädigung ist in DE kein Klassengedöns. Wir Mampfen als Mitglieder der 10% Reichsten der Welt gierig unser täglichen Fleischberg in uns hinein.

  • Wir haben eine Schuldenuhr. Wo bleibt die Uhr für die Kosten gemeinschädlichen Verhaltens, oder eine Armuts- und Reichenuhr. Herr Özdemir müsste indes seinen Ministerposten räumen, denn die ganzen Zwischenverbraucher, hievzB Restaurants, müssen mitmachen müssen. Sonst ändert sich nichts, außer dass mehr Leute im Restaurant essen, da es dort immer billiger zu werden droht.

  • Schweinefleisch ? Nee, danke.



    Was sagt die Firma Tönnies zum Thema ? Rhetorische Frage ....

  • www.diw.de/de/diw_...so_teuer_sein.html

    Fleischproduktion verursacht 100 Milliarden Euro Kosten im Jahr



    Eine Studie der Boston Consulting Group zeigt, dass die Landwirtschaft in Deutschland jedes Jahr eine Wertschöpfung von 21 Milliarden Euro generiert, das entspricht 0,7 Prozent der Wirtschaftsleistung. Gleichzeitig verursacht sie sogenannte externe Kosten, die sich nicht in den Preisen widerspiegeln, von knapp 100 Milliarden Euro pro Jahr. Dazu gehören etwa Umwelt- und Klimabelastungen und der Verlust von Biodiversität.

    Die ökonomische und auch ethische Logik einer jeden Marktwirtschaft ist es, dass Preise auch alle Kosten vollständig widerspiegeln sollten. Nur so können knappe Ressourcen – wie Land, Natur, Arbeitskräfte und Kapital – ökonomisch sinnvoll und nachhaltig verteilt werden. Würden diese externen Kosten auf die Lebensmittelpreise umgelegt, dann müsste vor allem Fleisch sehr viel teurer werden. Der Preis für Rindfleisch in Deutschland würde fünfmal so hoch sein, der Preis für Schweinefleisch zwei- bis dreimal so hoch

    Ein größeres Angebot, eine höhere Effizienz der Produktion und damit auch geringere Preise für pflanzliche Nahrungsmittel dürften das Resultat sein. Es würde somit eine starke Veränderung der relativen Preise bei Nahrungsmitteln geben: Pflanzliche Produkte würden tendenziell günstiger und tierische Produkte deutlich teurer werden. Eine ausreichend starke Verlagerung des Konsums hin zu pflanzlichen Lebensmitteln könnte also die Kosten für Nahrungsmittel recht stabil halten oder zumindest den Preisanstieg deutlich begrenzen.

    • @Badmonstercat:

      Pflichte Ihnen da bei und würde ergänzen, dass Lebensmittelspekulation, Lebensmittelverschwendung, Landnahme ... ja generell die kapitalistische Verteilungsweise materieller Güter angegangen werden müssten.

  • 200 Gramm Fleisch, Fisch Wurst reicht mir alle 8 Wochen.



    Es gibt Räuchertofu.



    Allerdings brauche ich Milchprodukte.



    Wenn alle ihren Fleischkonsum reduzieren im Globalen Norden würde es mit der Haltung von wenigen Tieren mit eben mehr Personal - weniger industriell gerade so hinkommen.

    • @nzuli sana:

      Warum "brauchen" Sie Milchprodukte?

      • @BigRed:

        Weil veganer Käse nicht schmeckt!

  • Es sind die Konzerne, ob sie nun Wiesenhof, Tönnies oder Gutfried heissen, die in Verbindung mit einem fast gleichgeschalteten Handel den Erzeugern UND den Verbrauchern die Preise diktieren und damit über Masse und Marge bestimmen. Wir brauchen wieder kleinteilige Metzgereien und Direktvermarktung vom Hof auf kurzen Wegen zum Verbraucher statt dass wir wieder über neue Vorschriften und fragwürdige Gütesiegel neue Abhängigkeiten schaffen. Agrarpolitik von oben befördert mit EU-Hilfe neue Fronwirtschaft, wenn ALDI, Schwartz & Co ganze Ländereien aufkaufen und Landwirte in die Pleite treiben.

    • @Dietmar Rauter:

      "Es sind die Konzerne, ob sie nun Wiesenhof, Tönnies oder Gutfried heissen, ...."



      Irgendwie stimmt ihr Kommentar und irgendwie auch wieder nicht, denn: Es sind die Verbraucher, die mit ihrem Einkaufsverhalten alles, wirklich alles bestimmen könnten. Und wenn die kein "Dreckfleisch" kaufen, dann wird auch keines produziert.

      • @Rudi Hamm:

        Irgendwie stimmt Ihr Kommentar und irgendwie auch wieder nicht, denn:



        Die Verbraucher können seit Jahrzehnten bestimmen. Und wie haben sie bestimmt? So, dass der aktuelle Status Quo sich halten kann.

  • Der Preis, wird es richten . Und schon kommt weniger Fleisch auf den Tisch. Leider zerstört gerade eine anderes Prestigeprojekt der Ampel , den zur Fleischproduktion alternativen Gemüseanbau. Durch die glorreiche Idee den Mindestlohn auf über 12 Euro zu nehmen, sind die Preise für Spargel etc gestiegen, die Verbraucher kaufen deutliche weniger deutschen Spargel, oder deutsche Erdbeeren, weil diese zu teuer geworden sind. Sie kaufen lieber den billigeren Spargel aus Polen oder Erdbeeren aus Spanien. Während es sich für die deutschen Bauern gar nicht mehr rechnet , das Gemüse noch zu ernten . Es verrottet einfach auf den Feldern. Steigern wir den Absatz für spanische Erdbeeren etc…. Das ist ganz sicher gut für Umwelt, oder ? Na ja auf jeden Fall profitiert das spanische Transportgewerbe und wir in Deutschland haben bald genug Freiflächen für Photovoltaikparks…… oder für freilaufende Hühner….

    Also kann man den Mindestlohn als erste Umwelt verbessernde Massnahme der SPD ansehen

    • @Thomas Zwarkat:

      "...den zur Fleischproduktion alternativen Gemüseanbau... deutschen Spargel, oder deutsche Erdbeeren..."



      Sorry, Luxusgemüse wie Spargel oder Erdbeeren sind genau so nötig oder unnötig wie Fleisch. Verschwendung kostbarer Agrarfläche. Die Welt braucht Weizen und Soja :-)

      • @sollndas:

        Typische Antwort eines Städters.

        Dazu müsste Weizen und Soja auf sandigen Boden wachsen. Tut es leider nicht, passt aber zu der Meinung derjenigen die denken die auf dem Land bekehren zu wollen.

        • @Thomas Zwarkat:

          Danke für den Hinweis. Allerdings beobachte ich, wie hier in der Gegend, wo früher Getreide und Zuckerrüben standen, in den letzten Jahren Spargelfelder aufploppten.



          Außerdem haben Sie anscheinend einen gewissen ironischen Unterton nicht so richtig mitbekommen :-)

  • In Analogie zum 9 Euroticket: 9 Euro fürs Kilogramm dreimonatelang wären sozial gerecht. Die Differenz zum fairen Preis zahlt der Staat.

    • @Jutta57:

      Der Vergleich müsste wenn dann zwischen Spritpreissubvenion und Tierproduktpreissubvention gemacht werden. Beides ist Luxus und schädlich für Mensch und Tier. ÖPNV ist hingegen wesentlich ressourcensparsamer. Wenn wäre es besser Preise für vegane Nahungsmittel zu subventionieren. Es ginge aber noch besser ohne Subventionen: Reichtum (mehr) besteuern, untere Einkommen anheben und Massentierhaltung bspw. durch Haltungsvorgaben verunmöglichen.

    • @Jutta57:

      Die Analogie wäre eheer zum Tankrabatt zu ziehen.



      Beides subventionen von Verhalten, welche die Gesellschaft eigentlich nicht mehr verträgt.

      • @Herma Huhn:

        Hoppla, da haben Sie sinngemäß das geschrieben, was ich nun auch anmerkte.

  • "... sich kein Fleisch leisten können"



    Diese Aussage des Redakteurs sagt mehr über das eigentliche Problem als das Label.

    Es gibt kein gesetzliches Grundrecht auf Fleischkonsum. Der Mensch braucht auch nicht (viel) Fleisch für seine "Überlebensfähigkeit". Das günstige Fleisch wird auch nicht abgeschafft. Jeder kann es weiterhin kaufen.



    Es gibt weiterhin ungesunde Süßigkeiten, überschnelle Autos, zu große Wohnungen, billige Flugtickets, und so weiter.



    Ich hätte das Geld, mir teures Biofleisch zu kaufen. Und trotzdem verzichte ich weitestgehend auf Fleisch. Wenn es den Schweinenacken nicht mehr für 3,99 Euro das Kilo zu kaufen gibt, geht in Deutschland die Rebellion los.

    Bin mal gespannt, wann es ein passendes Label für Klamotten gibt. In bspw. Bangladesch arbeiten die Näherinnen fast wie Tiere, in ähnlichen "Haltungsformen". Da würde manches T-Shirt nur die Stufe 1 erreichen und die Presse könnte titulieren: Shirts werden zum Luxus.

    • 9G
      90118 (Profil gelöscht)
      @Mopsfidel:

      Die Frage der angemessenen Fleisch-Dosis ist nicht "nur" die des Preises, des Tierwohles und der allgemeinen Ethik (Wohlstandsverwahrlosung), sondern in hohem Maße auch eine der Gesundheit.



      Die italienische Küche, die vermutlich im Vergleich zur deutschen Küche ein Vielfaches an Fleischrezepten kennt, setzt Fleisch in vielfältiger Weise und Kombination, als Höhepunkt und Feierlichkeit, jedoch nie zur Sättigung ein.



      Dort lebt man deutlich länger als in Deutschland. Könnte es vielleicht auch an der Ernährung liegen?

  • > Wäre es nicht übersichtlicher, wenn nur die besten Formen gekennzeichnet würden?



    Bitte nicht oder zumindest noch lange nicht. Bis jetzt ist die überwältigende Mehrheit aller Verpackungen ungekennzeichnet. Keine Kennzeichnung heißt "Haltungsart unbekannt, könnte auch gut sein." (Mindestens werden im gehobenen Preissegment viele das glauben wollen.) Daran wird sich so bald nichts ändern. Die Stufe 1 "rücksichtslose Quälerei, die vermutlich mangels Kontrolle nicht einmal dem gesetzlichen Minimum entspricht" muß dem Käufer klar erkennbar ins Gesicht springen. Gekauft wird es bei entsprechend niedrigem Preis trotzdem, aber daran wird sich ohne Diktatur nicht schnell etwas ändern lassen. Immerhin, bei anderen Themen wurde es auch ohne Verbot erreicht, daß Menschen es aus purer Scham in der Öffentlichkeit sein lassen.

    • @Axel Berger:

      Das Thema "mangels Kontrolle" ließe sich auch ohne diktatorische Zustände ändern.



      Im Gegenteil halte ich den Lobbyismus, der uns diese Haltungsformen eingebracht hat selbst für einen diktatorischen Zug.

      • @Herma Huhn:

        Ne, der Lobbyismus ist nicht das Problem.



        Problematisch ist, dass unsere Politiker immer noch glauben, sie würden in "Hintergrundgesprächen" kostenlos über Fakten informiert. Sie machen selbst die Termine und sind offen für Manipulation...

        • @mensch meier:

          Dass ein Wirtschaftsvertreter in die Lobby geht, um mit Politikern zu reden, ist noch kein Lobbyismus.



          Dazu kommt es erst, wenn die Politiker das Spiel auch mitspielen, egal ob aus Faulheit, Korruption oder Dummheit. Für das Volk kommt es aufs Gleiche raus.

  • Der Preis wird zukünftig noch wichtiger werden. Da helfen auch keine bunten Aufkleber. Dass das Tierwohl-Label zu mehr Wohl auf dem Land führt, ist auch nur Wunschdenken.

  • "Auch über den Zwei-Klassen-Mampf ist zu reden. Darüber, dass sich manche am Monatsende vielleicht gar kein Fleisch und nur noch Toastbrot leisten können."

    Weshalb sollte man darüber reden ? Wer artgerechte "gute" Tierhaltung will muss sich das leisten können. Und wer sich das nicht leisten kann, kann halt nur noch 1x pro Woche Fleisch essen. Oder gar nicht. Macht das Fleisch 3x so teuer, dann bekommt es wenigstens auf dem Essenstisch wenigstens wieder die Wertschätzung, die es verdient. Dafür sind schließlich Lebewesen über den Jordan gegangen.

    • @SeppW:

      Billiges Fleisch und billiger Alkohol sind Dinge die unser System hervorgebracht hat um die "armen Massen" zu beschwichtigen.



      Es ist schlicht keine Lösung Menschen die mit entsprechener Ernährung aufgewachsen sind, jetzt zwanghaft umzuerziehen.



      Ich will nicht sagen das weniger Fleisch nicht richtig wäre, ich esse selbst wenig davon, aber so leicht stellen Menschen ihre Ernährung nicht um, ganz besonders nicht auf Zwang.



      Man provoziert mit sowas soziale Unruhen, so blöd das auch klingen mag oder so gerechtfertigt man das sogar finden mag. Aber lösen würde das halt nichts.



      Es ist eine kulturelle Umstellung nötig, die dazu führt das Fleisch wieder etwas besonderes ist, das man nur selten und zu besonderen Anlässen isst, oder auch gar nicht. Sowas braucht Zeit, wir haben das jetztige kaputte System ja auch über Jahrzehnte eingeführt und vorangetrieben.



      Die stete Zunahme an Vegetarierern und Co. in den letzten 20 Jahren zeigt doch, das auch mit Freiwilligkeit einiges zu machen ist. Als erstes müssen vegetarische Alternativen exisitieren die so leicht und günstig und attraktiv sind wie Fleisch und da muss ich als Single sagen, da gibt es noch viel Arbeit zu tun. Sich ordentlich Ernähren braucht einfach ganz klar extra Zeit und Wissen und ist dann noch nichtmal billiger, da muss man sich nicht wundern wenn Leute sich lieber ne Bratwurst reinschieben.