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Fackelaufmarsch in SachsenNeuordnung der Fronten

Kommentar von Susanne Knaul

Immer gefährlicher wird der Protest radikaler ImpfgegnerInnen. Die ungeimpften demokratischen Kräfte sollten sich distanzieren.

Nicht alle Ungeimpften teilen den radikalen Protest gegen die verschärften Maßnahmen Foto: Müller-Stauffenberg/imago-images

D er Fackelaufmarsch vor dem Haus der sächsischen Gesundheitsministerin Petra Köpping stieß völlig zu Recht auf parteiübergreifende Entrüstung. Baden-Württembergs grüner Ministerpräsident Winfried Kretschmann sprach von SA-Methoden und auch Innenminister Horst Seehofer fühlte sich an die dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte erinnert. Die Reaktionen waren so richtig, wie die Aktion selbst absehbar war.

Immer radikalere Ausmaße nimmt der Protest von CoronaleugnerInnen an. Was fehlt, ist die klare Distanzierung derer, die zwar ebenfalls keine Impfung wollen, die Methoden und die zunehmende Gewalt der Fanatiker jedoch ablehnen. Viel zu lange schon überlassen die Impfscheuen, die Ängstlichen und die, die sich mit den verschärften Maßnahmen zunehmend an die Wand gedrängt fühlen, ihre Stimme den ExtremistInnen.

Schon die steigenden Zahlen bei den Impfungen zeigen, dass es sich bei den Menschen, die sich dem Piks bislang verweigerten, keinesfalls um eine homogene Gruppe handelt. Sehr vielen reichen die verschärften Maßnahmen schon aus, um den lange gemiedenen Weg zur Impfung endlich zu gehen.

Warum ist öffentlich, etwa in den sozialen Medien, nichts von denen zu hören, die Impfen nur blöd oder umständlich finden und die diffuse Ängste haben, die aber den von einem Einzeltäter begangenen Mord in Idar-Oberstein und eben auch den Fackelzug genauso verabscheuungswürdig empfinden, wie jeder moralisch denkende Mensch es tun sollte – ob geimpft oder nicht.

Es waren 30 FanatikerInnen, die mit Fackeln vor Köppings Haus aufmarschiert sind – und die in einer Atmosphäre agierten, die es ihnen ermöglicht, sich selbst zu Pionieren und HeldInnen zu stilisieren, zu VerteidigerInnen der Rechte der Unterdrückten. Diese Irren eines Besseren zu belehren und ihnen klarzumachen, dass sie nicht für alle Ungeimpften sprechen, ist überfällig.

Jetzt gilt es, die Frontlinien da zu ziehen, wo sie tatsächlich verlaufen, nämlich zwischen DemokratInnen und denen, die skrupellos Nazi-Methoden anwenden.

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Redakteurin Meinung
1961 in Berlin geboren und seit 2021 Redakteurin der Meinungsredaktion. Von 1999 bis 2019 taz-Nahostkorrespondentin in Israel und Palästina.
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85 Kommentare

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  • "Immer gefährlicher wird der Protest radikaler ImpfgegnerInnen. Die ungeimpften demokratischen Kräfte sollten sich distanzieren."

    Tja, hätten sie schon längst sollen. Letzten Sommer beispielsweise. "Sturm auf den Reichstag", war da was?



    Haben sie aber nicht.

  • 1G
    17900 (Profil gelöscht)

    Wer eine halbwegs vernünftige Schulbildung hat, dem sollte doch auch irgendwas aus der deutschen Geschichte ins Hirn getröpfelt sein. Oder ist das in Sachsen anders? Die waren doch bislang zusammen mit Bayern immer Vorreiter bei den Abi-Noten.



    Und nun dieses Nachahmen von SA-Fackelmärschen. Habt ihr sie noch alle?



    Hier muss der Staat mit aller Gewalt Einhalt gebieten, ansonsten wird das noch zum Flächenbrand.

    • @17900 (Profil gelöscht):

      Es ist anzunehmen, dass einige Menschen so einen Fackelmarsch im vollen Bewusstsein und mit Absicht bezüglich deutscher Geschichte machen - Nazis sehen die Geschichte "etwas anders". Und Andere wiederum machen mit diesen zusammen Demos und inszenieren sich als "Sophie Scholl". Da geht offenbar einiges an "Schrägheit".

  • Ernstgemeinte Frage: Ist das nur Ihre These, oder haben Sie Quellen dazu.



    Ich habe nach zwei Minuten googeln nur Quellen gesehen, die Ihre These eher nicht stuetzen

    www.derstandard.de...nicht-gewalttaetig

    www.nature.com/art.../s41380-018-0031-7

    • @Arthur Helwich:

      bezieht sich auf den Kommentar von Blabla

  • die straßen sind frei ...

    die schweigende mehrheit sitzt im warmen, zur gartenseite hinaus und schaut in die röhre.

    während die fackelträger ungestört um die häuser ziehen.

  • 0G
    05653 (Profil gelöscht)

    Um dieser Gewalt Einhalt zu gebieten müssten zuerst die gewalt-und kriegsverherrlichenden Computerspiele aus dem Verkehr gezogen werden. Die sehr realistischen Spiele mindern die Hürde zur Gewaltbereitschaft. Die Spieler sind miteinander verbunden, bilden gewaltbereite Gruppen und blasen während ihrer Spielpausen zum Shitstorm.



    Vor ein paar Dekaden hatten wir wirklich eine Diskussion und die soziale Ächtung kriegsverherrlichender Filme erreicht. Heute klingt sowas fast lächerlich.



    Dass der Staat gegen die zunehmende Gewaltbereitschaft mit voller Härte durchgreifen muss, verbindet so ein Spieler eher mit dem Erreichen eines neuen Levels.

    • @05653 (Profil gelöscht):

      Ihr Nick ist tatsächlich sehr passend. :)

    • @05653 (Profil gelöscht):

      Satire? Was Sie da behaupten konnte nie nachgewiesen werden. Bitte daher um seriöse Quellen. Btw, realistisch? Sie spielen selber nicht, oder?

    • @05653 (Profil gelöscht):

      Satire?

    • @05653 (Profil gelöscht):

      Nazideutschland und italienischen Faschismus hätte es ohne Call of Duty nie gegeben! Die Römer wären auch Hobbygärtner statt Imperialisten geworden ohne Age of Empires!



      Moment mal...

      • @Devil's Advocate:

        Stimmt, die haben sicher auch zuviel Black Sabbath und Cannibal Corpse gehört. Wer weiß, hätte Ozzy damals der Fledermaus nicht den Kopf abgebissen, vielleicht wäre Hitler ein berühmter Maler geworden. Statt Massenmord und Weltkrieg hätte er auf einer Bergwiese Blumen gemalt. Aber so, unter dem Einfluss einiger Ballerspiele und Metal-Alben, nahm es leider seinen Lauf ... ;-)

    • @05653 (Profil gelöscht):

      Sind Sie Mitglied der CSU?

  • Nein! Die wirklich relevanten Grenzen verlaufen nicht zu den gewaltbereiten Extremisten, sondern zu den gesellschaftlichen Kräften, die sich nicht gegen diese stellen.



    Selbstverständlich muss man differenzieren, es kann aber auch nicht sein, dass sogenannte moderate oder demokratische Impfgegner davon profitieren, dass es noch radikalere Gruppen gibt. Das echte Problem im konkreten Fall sind nicht die Nazis und sonstige quer- und pseudodenkenden Irren, sondern diejenigen, die meinen ein Recht auf Unentschlossenheit und Egoismus zu haben. Die 30 Gestalten vor dem Haus der Ministerin sind ein Fall für Polizei und Justiz, die normalen Umgeimpften aber sind ein Fall für die Gesellschaft und damit für die Politik. Und man kann diese normalen Ungeimpften sehr wohl nicht nur für das quantitativ größere Problem halten, sondern auch für die verwerflicher handelnden Menschen. Sie wissen es nämlich mehrheitlich besser. Sie sind nicht irre, oder sowieso schon Nazis, sie lesen Zeitung und gucken Talkshows und verweigern ihren Mitmenschen trotzdem ihre Hilfe. Das sollte man nicht akzeptieren, schon gar nicht muss man es akzeptieren.

    • @Benedikt Bräutigam:

      "Das echte Problem im konkreten Fall sind nicht die Nazis und sonstige quer- und pseudodenkenden Irren, sondern diejenigen, die meinen ein Recht auf Unentschlossenheit und Egoismus zu haben."

      All diese Gruppen stehen und standen der Einführung von frühzeitigen Coronamaßnahmen bis hin zu Lockdowns nicht im Wege.

      Das das Gesundheitssystem droht zusammen zu brechen kann nicht allein den nicht Geimpften angelastet werden. Auch die Geimpften, die sich Coronamaßnahmen streuben, stehen mit in der Bringschuld.

    • @Benedikt Bräutigam:

      Inwiefern profitieren den diejenigen Menschen, die sich z.B aus Angst nicht impfen lassen, oder Menschen die sich nicht impfen lassen und dementsprächend ihre Sozialkontakte reduzieren von den radikalen Impfgegner_innen?



      Ich kann mir vorstellen, dass es ihnen deutlich lieber wäre, wenn es keine Radikalen Impfgegner_innen geben die zu solchen veranscheuenswürdigen Verhaltensweisen greifen, und mit denen sie in einen Topf geschmissen werden.

      Ich halte es fr falsch, Menschen die sich nicht impfen lassen, per se als Egoist_innen zu bezeichnen. So wenig, wie sich alle Menschen sie sich haben impfen lassen, es aus reinster Nächstenliebe getan haben.

      Ich z.B kann von mir nicht behaupten, dass ich mit meiner Impfung vollkommen selbstlos gehandelt habe.



      Ich habe den Schutz, der MIR durch die Impfung gewährt wird gesehen, und dass Risiko der Nebenwirkungen als vernachlässigbar erachtet (so wie ich es sonst bei allen Medikamenten und Impfungen getan hab, die ich nehmen musste).



      Auf der anderen Seite würde bei meinem jetzigen "Lebensstil", mein Impfstatus eher keine Rolle spielen: Uni und Arbeit habe ich fast ausschließlich im Home-Office, Freund-innen treffe ich alle paar Wochen mal (dann aber getestet), und ansonsten halte ich mich an die allgemeinen Regeln.



      Wäre ich wirklich, wenn ich mich nicht geimpft hätte, als eine person, die mit Impfung regelmässig in Bars geht und sich täglich mit anderen Menschen trifft? Ich denke eher nicht. Deswegen bin ich dagegen, die "Ungeimpften" als unsere Feinde zu erachten.

      • @Arthur Helwich:

        Ich sehe das auch so wie Sie. Die Diskussion scheint für mich immer stärker in die Richtung zu gehen, zwei Schubladen zu bilden: Die "guten" Geimpften und die "bösen" Ungeimpften. Das ist verführerisch, weil es einfach klingt.

        Aber "die Ungeimpften" schon fast als unmenschlich hinzustellen, scheint mir wiederum ebenfalls unmenschlich. Denn wer sind denn diese "Ungeimpften"? Ich habe mir auch lange mit der Impfung Zeit gelassen, wurde zum zweiten Mal Ende November geimpft. Das hatte aber nichts mit Leugung, Verschwörung etc. zu tun. Es lag daran, weil ich warten wollte, bis mein Körper funkt: "Jetzt ist es ok."

        Ich bin körperlich nicht die Fitteste, muss ziemlich aufpassen. Dann passierte, vollkommen unabhängig von Corona, bei mir so viel dieses Jahr, dass ich bei einer früheren Impfung einfach kein gutes Gefühl gehabt hätte. Ich habe also gewartet und bekam dann auch sehr schnell den ersten Impftermin.

        Wenn ich nun die "einfachen" Schubladen anwende, würde ich aber auch zu den Impfverweigerern zählen. Dabei bin ich eine von den "Spießern" , die seit Beginn der Pandemie die Leute an der Kasse anranzt, wenn sie keinen Abstand halten :). So viel also zum Thema "unwillig".

        Unabhängig davon finde ich diesen Fackelaufmarsch unterste Schublade. Mir blutet da als Sächsin das Herz.

  • Hier gibt es zwei Ebenen:

    - Wer mit Nazis läuft, nimmt Nazis billigend in Kauf.



    - Wer eine große Gruppe in Haftung nimmt, weil es Nazis gibt, die sich selbst als Teil der Gruppe bezeichnen, treibt die ganze Gruppe den Nazis in die Arme.

    Mir ist die Ironie meiner Haltung bewusst, weil der erste Punkt auch eine Mithaftung bedeutet — aber eben keine durch Gruppenmitgliedschaft, sondern durch Unterstützung. Die Differenzierung zwischen beidem ist wichtig.

    Das war schon bei Videospielen so. Dann bei Preppern. Jetzt bei Impfgegnern. Und die Nazis nehmen das gerne auf — und nehmen die ihnen zugerechneten Leute gerne auf.

    Wunsch an die Taz: Den nächsten Fackelaufmarsch bezeichnen als „Neonazis bedrohen Politiker/-in, Impfpflicht als Vorwand“ (oder so ähnlich)

    • @Arne Babenhauserheide:

      Wir haben aber 2021, nicht 1921.

      Wer sich heutzutage "Nazis in die Arme treiben" lässt, ist entweder strunzdumm und völlig geschichtsvergessen, oder hat nur nach einem Vorwand gesucht, um sich endlich als der Faschist outen zu können, der er im Herzen schon lange war.

      • @Ajuga:

        Sehe ich anders. Leute sollten es verstehen, wenn sie aber das Gefühl haben, dass nur noch die Nazis sie akzeptieren, ist die Gefahr groß, dass ein paar von ihnen Nazis werden.

        Wir haben 2021, und Nazis versuchen aktiv 1921 wiederauferstehen zu lassen. Wir sollten ihnen nicht dabei helfen, nur weil andere Menschen unseren Anforderungen nicht gerecht werden.

      • @Ajuga:

        Ist ist dieser Tage einfach die Standard-Floskel, wenn Demonstranten sich mit Faschos solidarisieren, dies aber nicht thematisiert werden soll.

  • Hier wird die Welt doch gehörig auf den Kopf gestellt. Wird etwa von den Ungeimpften verlangt, dass sie Demos gegen Impfung und Nazis organisieren sollen??? Mal ernsthaft?!



    Medial, aus der Politik und auch in der Bevölkerung werden alle Ungeimpften in einen Topf geworfen, das sind die schwarzen Schafe, der Blick auf diese "Gruppe" ist so undifferenziert und muß als Begründung für alles, jedes Versagen in dieser Pandemie herhalten. Die Ungeimpften sind das moralische Feigenblatt, für sämtliche politischen und organisatorischen Verfehlungen. Das nennt man auch Sündenbock.



    Die die wirklich faschistoid sind sind in der Minderzahl, wenn die Mehrheit jetzt alle in einen Topf wirft und draufhaut, kommt dabei maximal nur eine Solidarisierung mit den Nazis bei heraus.



    Es ist einzig und allein die verbockte Organisation der Impfkampagne, das "Nicht-Abholen" der Zögerlichen, Ängstlichen und der Gleichgültigen die dieses Chaos erzeugt hat.



    Der Fehler ist zu glauben, alle Ungeimpften seien Querdenker, allein rund 10 % sind zum Beispiel unter 12 Jahre alt.

    • @nutzer:

      Was soll man denn nach all der Zeit Ihrer Meinung nach noch machen, um die Ungeimpften "abzuholen"? Land auf, land ab gibt es unzählige Versuche, diese Gruppe "abzuholen" seit Monaten. Was hätte man denn NOCH tun können?



      Was Ihrer Argumentation aber abgeht sind mMn. mindestens zwei zentrale Dinge:

      1. Die Beachtung der real-existierenden Differenzierung innerhalb der Medien, denn diese wird bereits aktiv vorgenommen und es wird medial mitnichten jede*r in einen Topf geworfen. Vielmehr verläuft die diffuse Grenze im Milieu der Ungeimpften immer klarer, denn diese Gruppe wird tendenziell kleiner, aber radikaler. Zumal ich noch nirgends gelesen hätte, dass man sich bspw. über diejenigen aufgeregt hätte, die sich nicht impfen lassen können. Ihr Narrativ, welches die 'Schuld' letztlich nur in der Organisation der Impfkampagne verortet, ignoriert a) die bestehende Differenzierung und b) dass hier bereits massive Anstrengungen unternommen wurden.

      2. Sie behaupten, dass die ungeimpften Personen lediglich "abgholt" werden müssten, was aber nicht der Fall sein muss, denn ggf. wollen diese Menschen nicht abgeholt werden. Zudem argumentieren Sie - für den linken Diskurs nicht untypisch - von oben herab, weil Sie davon ausgehen, dass Sie wissen was richtig ist, die Leute jedoch seien nur uninformiert, ängstlich oder zögerlich und man müsse sie nur entsprechend informieren, dann würden sie sich schon 'richtig' verhalten. Das ist entmündigend und paternalistisch, da es diese Personen in ihrer Haltung nicht ernstnimmt, sondern davon ausgeht, ihnen fehle letztlich nur Information. Die Realität ist aber diverser. Es gibt etliche Personen, die völlig überzeugt sind von ihrer Haltung, die Impfung abzulehnen und die mitnichten auf Ihre Belehrungen warten oder wie ein Kind irgendwo "abgeholt" werden wollen.

    • @nutzer:

      Wer lesen kann(den Artikel) undann auch noch versteht (verstehen will) ist ganz klar im Vorteil!!!!!

      • @Eberhard Schrempf:

        hab ich gelesen und verstanden.



        Sind Sie blondhaarig? Wenn ja, waren Sie schon einmal auf einer Demo, wo sich die Blondhaarigen gegen die Vereinnahmung ihrer Haarfarbe durch die Nazis gewehrt haben? Sowas wäre, wenn man den Artikel zu Ende denkt, dann ebenso dringend geboten...



        Wobei es wäre schon wirklich interessant zu sehen, wie das in Medien ankommt, wenn jetzt Ungeimpfte demonstrieren gehen würden: Gegen Impfung und gegen Nazis. Das entbehrt nicht einer gewissen Komik.

    • @nutzer:

      Versuchte Legendenbildung, erinnert mich stark an die Versuche, Pegida "weisszuwaschen". Real wurde in den Medien von Beginn an differenziert, nicht nur in der TAZ, in der gesamten deutschen Medienlandschaft. Und das kann man problemlos verifizieren.



      Aber vermutlich geht es in Ihrem Beitrag (wie in den diversen anderen mit gleichem Thema in den letzten Wochen von anderen Foristen) ja nur darum, die in diesen Kreisen übliche Opferattitüde zu bedienen.



      Wir haben in den letzten Wochen einen Mord, diverse Körperverletzungen, Bedrohungen, und andere Straftaten, die von den Ungeimpften begangen wurden. Dazu kommt nun der Auftritt dieser Leute in SA-Manier in Grimma.



      Achja, das nennt man im Allgemeinen TÄTER, und nicht Sündenböcke.



      Die gut organisierte Flucht vom Tatort legt btw. nahe, dass diese Leute sehr genau wussten, dass sie gegen Gesetze verstießen. Und es war Ihnen nicht nur egal, sie taten das bewusst.

      • @Kaboom:

        das Problem bei Ihrer Argumentation ist, dass Sie zwar die Täter richtig benennen, aber gleichzeitig alle Ungeimpften mit in den Täterkreis einbeziehen. Ungeimpft ist kein Synonym für Nazi.



        Nach Ihrer Definition ist auch der marokkanische Bauarbeiter ein Nazi, wenn er sich nicht hat impfen lassen.



        Ich bezweifle, dass der das gutheißen würde, genauso, wie meine Nachbarin, die einfach so verkopft ist und sich Ängste einredet, die nicht real sind, aber auch darin gipfeln sich nicht zu impfen. Da kann ich nur dagegen argumentieren, aber die als Nazis zu diffamieren, hilft nicht. Das eine ist das ein und das andere das andere.

        • @nutzer:

          "Ungeimpft ist kein Synonym für Nazi."

          Das mag angehen. Was ist aber mit den Typen, die gelbe Ungeimpft-Sterne tragen?

          Was ist mit den Typen, die durch die Gasse gehen, die Nazis und Hools frei geprügelt haben?

          Was ist mit den Typen, die daneben stehen, wenn Journalisten angegriffen werden?

          Ist man auf einer Demo, bei der Nazis zugegen sind, muss man versuchen, die zu entfernen.

          Geht das nicht, dann muss man selbst gehen.

          Sonst macht man sich mitschuldig.

          • @Jim Hawkins:

            vollkommen korrekt.

            mir geht es um bei den mir konkret bekannten Personen zu bleiben, um meine ängstliche Nachbarin, um den marokkanischen Bauarbeiter, um die esoterische Hebamme. Die nicht auf die Demo gehen. Wer mit Nazis demonstriert hat den Schuß nicht gehört. keine Frage!

        • @nutzer:

          Das wirkliche Problem in diesem Kontext (wie so häufig in ähnlichen Zusammenhängen in den letzten Jahren) ist das - vermutlich bewusste - Mißverstehen (jedenfalls wenn man keine Probleme beim Textverständnis unterstellt) von Wort und Schrift durch gewisse Kreise. Exakter wäre vermutlich die Verwendung des Terms "die Worte im Mund verdrehen". Auch das dient vermutlich dem inzwischen wohl unvermeidlichen Triggern der Opferattitüde dieser Leute.



          In Wahrheit hat die Mehrheit der Bürger dieses Landes geradezu eine Engelsgeduld mit diesen Leuten, eine Engelsgeduld, die im Ergebnis Menschenleben gekostet hat, kostet, und in den nächsten Monaten kosten wird.

          • @Kaboom:

            ich glaube wir sprechen von unterschiedlichen Dingen. Ich stimme Ihnen fast in allem zu.



            Es ist aber kein bewußtes Mißverstehen, wenn ich betone, das Ungeimpfte kein Synonym für Nazis ist.



            Die meisten der ungeimpften Personen, die ich kenne pflegen keine Opferattitüde, einige aber schon, die sind trotzdem keine Nazis, eher die linke leicht esoterische Ecke. Genervt bin ich aber auch von denen.



            Die jetzt aber in die Naziecke zu stellen, ist kontraproduktiv. Schließt keine Impflücke und verbraucht nur Unmengen an Energie für die unnötigen Diskussionen.



            Nazifackelträger gibt es aber eben auch, aber dann sollte man die auch als Nazis, die sich ein Coronalabel aufkleben titulieren.

            • @nutzer:

              Ja, Sie haben recht, wir sprechen von unterschiedlichen Dingen. Sie stellen falsche Behauptungen auf. NIEMAND behauptet, alle Ungeimpften seien Nazis.



              Und noch immer haben Sie den Artikel gar nicht gelesen. Das, was Sie im letzten Absatz empfehlen, ist im Artikel nämlich genauso dargestellt

              • @Kaboom:

                Echt? Niemand? Liest sich aber anders...

                Aber wahrscheinlich macht es einfach zu viel Spaß auch einmal undifferenziert auf andere zu schauen, wenn man ansonsten sich immer so korrekt benimmt...



                Ich kann Ihnen Ihren Groll und den Spaß am Verallgemeinern nicht nehmen.



                Mir Opferattitüde zu unterstellen, und zu behaupten ich wolle Legenden stricken, ist eine bewußte Unterstellung, aber anscheinend geht es nicht anders...



                Mancheiner braucht das Gefühl des ständigen Kampfs gegen alle. Falls es Ihnen nicht aufgefallen ist, spreche ich nicht über die Fackelträger und die Nazis auf Demos, oder den Tankstellenmörder, aber was soll`s kommt wahrscheinlich eh nicht an...

      • @Kaboom:

        das war ja klar das diese Antworten kommen.



        Es geht nicht ums Reinwaschen. Es gibt Covidioten. Und es gibt Menschen die sich aus anderen Gründen nicht haben impfen lassen.



        Ich saß vor einer Woche wegen meiner Boosterimpfung 3h in einer Turnhalle und hatte genug Zeit mir die Menschen anzusehen. Coronaleugner waren da nicht. Aber z.B. marokkanische Bauarbeiter, denen ich geholfen habe das Formular zu verstehen, die gefragt haben, ob sie für die Impfung bezahlen müssen. Jugendliche Geflüchtete, die noch so pubertär waren, das es ihnen eigentlich egal war, verstanden haben sie aus sprachlichen Gründen eh nur die Hälfte. Ein deutscher Bauarbeiter, dem eigentlich alles egal war, "Chef hat gesagt geh, also geh ich mal". Oberklässler die die Zeit zwischen 2 Instaposts mal genutzt haben, weils grad so angesagt, sprich Druck da ist... usw.



        Von den 300 Leuten waren viele Erstimpfungen. Das ist keine homogene Gruppe. Und das sind nicht alles Nazis, Pegidisten oder sonstwas, ungeimpft ist keine charakterliche Kategorie, das ist eine medizinische eine Statuskategorie.

        • @nutzer:

          Bei allem Verständnis für die Befindlichkeiten von allen und jedem einzelnen individuellen Individuum im Besonderen; daß die mehr oder weniger unbürokratischen Kundgebungen in großer Zahl durch mehr oder weniger extreme Faschos koordiniert werden, sollte mensch halt ned abtun und genauso können Deine Posts verstanden werden ;) .

        • @nutzer:

          Es gibt Ungeimpfte, es gibt Covidioten, und es gibt Neonazis.

          Das sind drei Gruppen mit Überlapp, aber weder sind alle Ungeimpfte Covidioten, noch sind alle Covidioten Neonazis. Es sind nichtmal alle Neonazis ungeimpft.

          • @Arne Babenhauserheide:

            eben, genauso ist es.

  • 8G
    83191 (Profil gelöscht)

    Diese Form des Protestes ist einfach widerlich. In meinen Augen sollte die Polizei die Leute einfach mit Wasserwerfern nach den üblichen Vorwarnungen abdrängen.

    Dann sind sie halt klitschnass im Winter.

    Aber ehrlich gesagt.. diese Extremisten sind nicht das Sprachrohr von Ungeimpften Menschen. Wenn sie nicht dafür auf die Straße gingen, wäre es halt etwas mit Schutzsuchenden. Wenn man sich ohnehin nicht mit diesen Radikalen identifiziert, warum sollte man sich dann von Ihnen distanzieren? Ist es legitim als Außenstehender über völlig unterschiedliche Menschen ein gemeinsames Label drüber zu werfen, dass dann negativ belegen und vorwerfen man würde sich nicht distanzieren?

    Weird.

    • @83191 (Profil gelöscht):

      Die Polizei in Sachsen soll robust gegen einen Nazi-Mob vorgehen? Wirre Vorstellung. In der Realität wird sowas von der Polizei geschützt und Gegendemonstranten verfolgt. Nur wenn es gar nicht anders geht, kommt ein "Du, Du, Du" ...

  • Die Antwort steht doch schon im Text, dass es eben keine homogene Gruppe ist, mir nicht mal klar, wie man auf diese Idee gekommen sein kann. Es ist auch nicht jeder in sozialen Medien aktiv, oder in solchen, die sie kennen, oder deutschsprachigen. Man könnte die Menschen ja direkt fragen, wenn man sie findet, werden sich von so manchem abgrenzen. Strenge Zeugen Jehovas dürfen z.B. keine auch mitunter notwendigen Bluttransfusionen annehmen. Sie fürchten dabei gar nicht, sich in Echsen zu verwandeln oder dass es Vampirblut von Bill Gates sein müsse, sollten die sich auch von allem Möglichen abgrenzen? Um wen genau zu befriedigen und für wie lange? Bis die nächste Theorie die Charts anführt. Irgend ein vollbärtiger Öko-Selbstversorger bei Flensburg, der es ablehnt, weil ihm nicht garantiert scheint oder werden könnte, dass bei Forschung oder Herstellung der Vakzine etwa keine Tiere zu schaden kamen, der verbraucht wahrscheinlich schon viel zu viel Zeit mit der Reflektion seiner eigenen Gründe und Abwägungen als dass er jetzt noch auf jede ihrer Sorgen eingehen könnte. Medizinische Eingriffe sind persönliche Entscheidungen, auch wenn ein paar Leute daraus einen Kult und sich derart superwichtig machen. Niemand ist verpflichtet, so etwas öffentlich zu kommunizieren, auch nicht "anonym" im Internet.

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @Tanz in den Mai:

      Genau, deshalb auch eine Impfpflicht für alle.



      Da muss niemand mehr diskutieren und begründen.

      • @4813 (Profil gelöscht):

        Es gibt gute Gründe für eine Impfflicht (ohne dass ich damit sagen möchte, dass die Einführung einer Impfflicht richtig sei). Uns von der Diskussion darum, bzw. Jede_n Einzelne_n von der Last der Begründung der eigenen (Nicht-)Impfung zu befreien, scheint mir hingegen als denkbar schlechter Grund für eine Impfflicht.

        • 4G
          4813 (Profil gelöscht)
          @Arthur Helwich:

          Wir haben genug diskutiert. Wir sind hier nicht beim Kindergartenelternabend.

  • Die Politik ist dafür voll verantwortlich.

    Man war zufrieden, in Ländle der CDU und der CSU, wäre vielleicht entschuldbar in den neuen Bundesländer, die Sache mit den Bürgern die sich sogar nicht um Politik und die Welt kümmern. Das war doch bisher sehr angenehm für konservative Politiker, wenn Menschen im Provinziellen verharren, Deutsch tümmeln. Begegnet ist man dem mit markigen Sprüchen wie: "rechts von uns darf es nur noch die Wand geben".



    Jetzt, auch durch die Pandemie bedingt, reicht das eben nicht mehr, dieses Provinzielle, geht über den örtlichen Fußballverein hinaus, zwingt sich mit anderen Kulturen und Sitten zu beschäftigen, nicht nur infolge der Globalisierung, sondern auch infolge Wissenschaftlicher neuer Erkenntnisse und Techniken.



    Die Welt hat sich verändert, wurde zum Dorf. Infizierte aus Südafrika, Umwelt und Kriegsflüchtlinge aus Afrika und Asien. Der bequem Politprovinzler hat ausgedient und die Politik reagiert eigentlich viel zu spät. Das eigene soziale System so zu stärken und für mehr Bildung zu sorgen, heißt eben auch die Menschen aus ihrer Provinzialität zu holen und ihnen die Angst zu nehmen



    .,Eben mehr Cosmopolitan. Aber das passte halt auch nicht so in die politische Struktur der Konservativen die gerne den hart arbeitenden Handwerker bemühen, fleißig aber politisch und kulturell doch eher bedürftig, weil der noch das Märchen vom hart arbeitenden Reichen glaubte und der eigenen Überlegenheit.



    Jetzt fällt ihnen ihre Selbstzufriedenheit auf die Füße und das Gewicht der Last wird immer größer, je mehr die eigene Lebensplanung wankt, weil die Veränderung vielen droht, das Gegenteil zu bescheren.

    Der Unmut geht in Allem etwas tiefer als nur die Impfverweigerung zu bemühen. Es ist die Angst vor einer unbestimmten Zukunft die ihnen die Politik nicht zu nehmen in der Lage ist.

  • "Warum ist öffentlich, etwa in den sozialen Medien, nichts von denen zu hören, die Impfen nur blöd oder umständlich finden und die diffuse Ängste haben...?"

    Ja weil sie 1. nen Shitstorm/Häme/Zorn fürchten und die auch kämen, 2. die "Impf-Ängstlichen" sich nicht als eine Gruppe empfinden und 3. weil es nicht ihre primäre Aufgabe ist, denn -

    Redaktionen, die Artikel schreiben und zu verantworten haben, sollten das herausarbeiten.

    Insgesamt wünsche ich mir mehr Artikel und Diskurs über die systemischen Bedingungen, die Covid hervogebracht haben (Kapitalismus) und am Laufen halten (Patentrechte, Verteilungsfragen, Bildung, rechte Instrumentalisierung). danke

  • Warum ist von ungeimpften demokratischen Kräften bislang öffentlich nichts zu hören?

    Weil Menschen die ungeimpft sind oder waren oder solche, die Probleme mit den Maßnahmen gegen Corona hatten oder haben von nahezu allen Medien sehr schnell in die Querdenker-Ecke gestellt wurden.

    Es stand und steht doch allen Medien frei, über diese Gruppe zu berichten und ihre Beweggründe zu hinterfragen.

    Im Gegensatz zu den Querdenkern und rechten Gruppierungen hat diese heterogene Gruppe eben keine feste Gruppierung hinter sich und damit auch kein Sprachrohr.



    Das macht es den Medien sicher schwerer, davon zu berichten.



    Andererseits wurden verschiedene Ansätze von Kritik und Medienpräsenz auch immer allzuschnell niedergemacht und vom Tisch gewischt.

    Ich finde die Vorgänge vom Wochenende abscheulich und habe keinerlei Sympathie für Querdenker und den rechten Rand.



    Aber dass sich Proteste radikalisieren liegt auch daran, dass Bevölkerungsgruppen sich von Medien und Politik nicht repräsentiert fühlen. Das gilt ganz allgemein, aber eben auch für Corona!

    Also liebe Medien - nehmt die Leute ernst, gerade wenn euch ihre Haltung nicht passt. Bestimmt haben sie Dinge zu erzählen, die bedenkenswert sind!

    • @TTT:

      Es ist halt doch immer das Gleiche: Die anderen sind schuld. Wahlweise die Politik, die bösen, rücksichtslosen Ungeimpften oder, wie in Ihrem Fall, gerne auch "die" Medien. Wie wäre es mal damit, sich an die eigene Nase zu fassen, sich eingehend mit dem Für und Wider der Impfung zu befassen, dann zu einem wirklich begründeten Schluss zu gelangen und auch danach zu handeln. Ich wette, es würde uns allen besser damit gehen.

      • @Trigger:

        Ich meinte natürlich die "bösen, rücksichtslosen GEimpften".

  • "Die ungeimpften demokratischen Kräfte sollten sich distanzieren."

    Die ungeimpften demokratischen Kräfte sollten ihr Gehirn neu kalibrieren und sich impfen lassen.

    • @Jim Hawkins:

      Wegen genau solcher reflexhaften Abstempelungen und Beleidigungen schweigen Menschen, die genug davon haben, abgestempelt und beleidigt zu werden.

      Die taz hat ihren Anteil daran. Anfangs wurde in der Berichterstattung noch relativ differenziert mit der „heterogenen Gruppe“ Andersdenkender umgegangen, irgendwann gab es dann fast nur noch Meinungsmache, gerne mit einer Beleuchtung friedlicher, nicht-einverstandener Menschen in Richtung rechts – mit teils abenteuerlichen Ideen dazu. Das Ende des vormals tollen Journalismus in der taz.

      Aktuell erleben wir gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit gegen „Ungeimpfte“ (als ob sie alle Impfgegner:innen und nicht etwa gegen Tetanus etc. geimpft wären) und Verharmlosungen abgelehnter Körpereingriffe als „Pieks“ (ein unglaublich alberner Begriff. Für wie blöd werden wir gehalten?)

      Es wird (meist abwertend) über die Leute geredet, nicht mit ihnen. Der obige Text liefert ein gutes Beispiel dazu: „Viel zu lange schon überlassen die Impfscheuen, die Ängstlichen und die, die sich mit den verschärften Maßnahmen zunehmend an die Wand gedrängt fühlen, ihre Stimme den ExtremistInnen.“



      Die Vorstellung, dass Menschen sich aufgrund einer begründeten, gut informierten Entscheidung gegen Notzulassungsimpfungen entscheiden, ist offenbar nicht drin. Wer sich öffentlich gegen die eigene Impfung ausspricht, ohne anderen Vorgaben machen zu wollen, wird auch öffentlich in die Mangel genommen (Kimmich, Wagenknecht etc.).

      Jetzt von Menschen, die gerade immensem sozialen Druck ausgesetzt sind, zu verlangen, sich auch noch gezielt ins Fadenkreuz zu stellen und von Kriminellen zu distanzieren, von denen sich jede:r Mensch mit Hirn und Herz nur distanzieren kann, ist echt das Letzte. Es erinnert mich an Diskussionen vor 20 Jahren, als ich „als Mann“ mich ständig von frauenfeindlichen Arschlöchern distanzieren sollte, die ich nicht mal kannte. Nur war das nicht so alltagsdominant.

      Und auch wenn ich eigentlich finde, dass es Privatsache ist und nieman

      • @HanM:

        "dass Menschen sich aufgrund einer begründeten, gut informierten Entscheidung gegen Notzulassungsimpfungen entscheiden"



        Da sind diese Menschen aber offenbar gut falsch informiert. Notfallzulassungen waren bei der WHO und der US-amerikanischen FDA ein Thema. Die Zulassungen in der EU sind längst ganz regulär erteilt worden.



        Und letztlich läuft es auf die Frage hinaus sich zwischen zwei klar unterscheidbaren Szenarien zu entscheiden. Einem Szenario in dem die Impfung bzw. deren Verweigerung Privatsache bleibt, in dem die Pandemie Welle um Welle durch die Bevölkerung rollen und mit immer weiteren Einschränkungen und Lockdowns bekämpft werden muss und dennoch weitere hunderttausende Opfer fordern wird und irgendwann auch der ökonomische Kollaps droht weil staatliche Hilfen allein eine Volkswirtschaft eben auch nicht am Laufen halten. Oder aber eben einem Szenario in dem mit mehr oder weniger Zwang die Immunisierung durchgesetzt wird, was schätzungsweise nicht nur einer sechsstelligen Zahl an Menschen das Leben retten wird, sondern auch uns allen endlich wieder ein halbwegs normales Leben führen lässt.



        www.pharmazeutisch...zugelassen-122677/



        www.deutsche-apoth...tliche-zulassungen

        • 8G
          83191 (Profil gelöscht)
          @Ingo Bernable:

          Angesichts der Meldungen bzgl. der Virenlast bei Geimpften (s. die Studie von Anfang November), bin ich sehr skeptisch ob Impfen die Wellen brechen wird. Lockdown (Anzahl der Kontakte verringern) und Tests (Verbreitung nachvollziehen) haben da größere Einflussmöglichkeiten.

          Siehe z.B.



          www.aerzteblatt.de...ushalt-weitergeben

          Aber wenn Tests für Alle verpflichtend werden: Lassen Sie sich dann trotz Impfung jeden Tag in Ihrer Freizeit testen ? In meinem Bundesland muss übrigens 2 Tests der Arbeitgeber selbst anbieten. Das hat u.a. zu einer Verteuerung der Selbsttests auf mind. das Doppelte, teils das Vierfache im Vergleich zum Anfang November geführt.

      • @HanM:

        Und auch wenn ich eigentlich finde, dass es Privatsache ist und niemanden etwas angeht: Ja, ich bin geimpft. Ich kann nur diese antidemokratische spalterische Hetze in der taz kaum noch ertragen. Habe heute mein langjähriges Abo gekündigt.

        • @HanM:

          So geht es mir auch. Das taz Abo steht bei mir auch auf der Kippe.

        • @HanM:

          Herzlichen Dank! Ihr Text bringt es auf den Punkt!

        • @HanM:

          Die "abgestempelten" und "beleidigten" sorgen dafür, dass Menschen sterben.

          Das ist keine "Langzeitwirkung", das passiert in diesem Augenblick.

          Weil Leute auf einmal die Freiheit entdeckt haben. Frei von Arbeit? Gott bewahre! Freiheit von Unterdrückung? Ach was!

          Es geht um die Freiheit, eine notwendige medizinische Maßnahme abzulehnen.

          Auch wenn das für viele Tod und Elend bedeutet.

          Das ist ignorant, dumm und menschenverachtend und ich kann mich gar nicht genug von diesen Leuten abspalten.

          • @Jim Hawkins:

            Ein Großteil des Problems ist die Kommunikation. Den Menschen Begriffe wie z.B. mRNA oder Wahrscheinlichkeiten von Impfkomplikationen vorzuwerfen , führt eben zu völlig unterschiedlichen Reaktionen. Die, die das einordnen können informieren sich (und kommen auch zu unterschiedlichen Entschlüssen) die, die das nicht können hören nur Gentechnik, ein Schlagwort das gesellschaftlich bisher im Konsens als negativ belegt wurde. Wieviele Menschen kennen Sie außerhalb ihres Bekanntenkreises, die medizinische Artikel lesen, die sich in das Thema einarbeiten und wieviele Menschen kennen Sie bei denen Sie vermuten, dass sie das gar nicht können und wollen? Mir begegnen ziemlich viele solcher Menschen, wenn ich aus dem Haus gehe. Nur macht das diese Menschen nicht zu schlechten Menschen, nicht jeder kann alles wissen und deshalb auch nicht alles einordnen. Aber auch diese Menschen wären erreichbar, wieso lassen wohl alle ihre Kinder nach Stiko impfen, ohne nachzufragen? Weil der Arzt es als gesetzt verkauft.



            Bei Corona wird den Menschen jetzt plötzlich von den selben Ärzten, von der Stiko erzählt, das ist alles möglicherweise unter Umständen....blablabla "Das müssen Sie genau abwägen" Ehrlich? Die Masse hat in der Schule bei Wahrscheinlichkeitsrechnung in Mathe abgeschaltet und jetzt sollen alle das individuell einordnen können?



            Bei HIB ist die Wahrscheinlichkeit das das eigene Kind damit infiziert wird quasi Null, aber fragen Sie mal beim Arzt nach, wieso das sinnvoll sein soll, dann erleben Sie einmal, wie überzeugend Ärzte kommunizieren können (übrigens auch die Stiko). Bei Corona dagegen, eine Krankheit, die unsere Gesellschaft, unsere Wirtschaft einfach alles aus den Angeln hebt und zerstört, wird plötzlich nur mit dem individuellen Nutzen argumentiert, absurd.



            Es ist verbockte politische Kommunikation, die uns hierher geführt hat. Und eine abfällige herabwürdigenen Sichtweise ...



            Die rechten Bauernfänger sammeln nur ein was von uns hinterlassen wurde.

            • @nutzer:

              Natürlich wurden Fehler gemacht, keine Frage.

              Ich erhebe allerdings auch nicht den Anspruch, jeden wissenschaftlichen Aufsatz zu verstehen.

              Läge ich auf dem Operationstisch, würde ich nicht anfangen, mit dem Chirurgen über die Wahl des richtigen Skalpells zu diskutieren.

              Natürlich hätte man die Notwendigkeit der Impfung mit einer gewaltigen Kampagne in allen Sprachen, die in unserem Land gesprochen werden, in allen Medien kommunizieren müssen.

              Natürlich sollte man sich an jeder Straßenecke ohne lange Wartezeit impfen lassen können.

              Vielleicht hätte man eine "Miss Vaccination" küren können.

              Das alles und noch viel mehr.

              Trotzdem, das alles hört nie auf, bis nicht genügend Menschen geimpft sind. Dieser Gedanke muss in jedes noch so denkfaule Hirn.

              Das muss etwas werden wie das Händewaschen nach dem Toilettengang.

          • @Jim Hawkins:

            Das ist pauschal so nicht richtig.

            Gedankenexperiment (das es aber in der Realität schon aufgrund aktueller Regeln derzeit zuhauf gibt):

            Ein Ungeimpfter, der von zu Hause arbeitet und Kontakte beschränkt.

            Dagegen ein Geimpfter, der die 2G Regeln vollkommen ausnutzt und unter Menschen ist. Auch er kann sich infizieren, das Virus weitergeben, krank werden, andere krankmachen.

            Mir fällt es schwer, bei diesem Beispiel zu sagen, wer von beiden "verantwortlicher" oder gar "moralischer" handelt.

            Deshalb stimme ich @HANM zu und rufe alle auf, sich vor Pauschalisierungen zu hüten!



            Komplexe Situationen zu einfach darzustellen und schnelle Schuldige zu haben, war bislang ein Markenkern der Rechten. Das sollte nicht bei denen um sich greifen, die gewillt sind, in dem Land etwas positiv für alle Menschen zu verändern!

            • @TTT:

              "Gedankenexperiment"

              Ja. Man kann sich theoretisch alles Mögliche zusammenbasteln. In einer akuten Notlage sollte man sich aber mit der realen Welt beschäftigen. Nicht mit der absoluten Ausnahme.

            • @TTT:

              Was denken Sie, muss geschehen, damit diese Pandemie unter Kontrolle kommt.

              Wie war das bei der Pest, bei den Pocken, bei der Cholera?

              Da wurde schneller gestorben, als dass einer hätte "ungeimpft" sagen können.

              Diese ganzen Ungeimpften stehen vor einem brennenden Haus und diskutieren, ob man die Feuerwehr rufen soll, oder es doch vielleicht besser mit einer Eimerkette versuchen sollte.

              Ich weiß nicht, wie ich das anders als dumm bezeichnen sollte.

              • @Jim Hawkins:

                Volle Zustimmung, wieder einmal bringst du es voll auf den Punkt.

          • @Jim Hawkins:

            "Das ist ignorant, dumm und menschenverachtend und ich kann mich gar nicht genug von diesen Leuten abspalten."

            Sehr richtig!

          • 8G
            83191 (Profil gelöscht)
            @Jim Hawkins:

            "Die "abgestempelten" und "beleidigten" sorgen dafür, dass Menschen sterben."

            Und genau das ist das Problem.

            Ihr Vorwurf schiebt den schwarzen Peter einer Gruppe zu, der sie selbst nicht angehören. Sind ja immer die Anderen.

            Das es Schwachsinn ist, nur Ungeimpfte zu testen (Vorzugsstellung von 2G), obwohl Geimpfte ebenfalls eine für die Ansteckung mehr als Ausreichende Virenlast mit sich tragen können (ich habe Medienberichte gelesen die von mindestens 50 % der Virenlast Ungeimpfter ausgehen).

            Das eben vorrangig die Ungeimpften sterben und hospitalisiert werden, geschenkt.

            Das Viele derjenigen die nicht geimpft sind, kein Teil der Risikogruppe sind.. Egal.

            Aber die Gegenargumente sind eben schnell ausweichend beantwortet. Warum 2G und nicht 2G+? Wenn es um die Entlastung der Krankenhäuser geht, reicht dann nicht meine Zugehörigkeit zu einer Nicht-Risikogruppe? Der Altersmedian der Hospitalisierung liegt aktuell bei 69-70.

            Die Impfung ist Alternativlos geworden. Selbst dann, wenn Sie nur wenig hilft. Siehe Israel Ende August. Die Pandemie-Bekämpfungswerkzeuge sind Lockdown und Test. Beides wird vermieden.. Könnte ja der Wirtschaft schaden.

            • @83191 (Profil gelöscht):

              Die Impfung hilft wenig. Oh Mann...

            • @83191 (Profil gelöscht):

              Notwendig wäre die Beschreibung des Risikos.

              Von niedrig zu hoch:

              Geimpft und im Homeoffice und kaum Kontakt zu Menschen: Minimale Gefahr für andere.

              Ungeimpft aber im Homeoffice und kaum Kontakt mit Menschen. Höhere Gefahr, aber immernoch gering.

              Geimpft und im Büro mit Tests. Höhere Gefahr, immernoch OK.

              Ungeimpft und im Büro mit Tests. Noch höhere Gefahr, langsam fragwürdig. Im Krankenhaus oder bei Kontakt mit Risikogruppen oder nicht impfbaren nicht tragbar.

              Geimpft und jede Woche im schlecht belüfteten Club feiern. Riskant. Im Krankenhaus oder bei Kontakt mit Risikogruppen oder nicht impfbaren nicht tragbar.

              Ungeimpft und jede Woche im Club feiern. Untragbar.

              Wie die Gruppen genau aufgeteilt werden ist Abwägungssache — da habe ich keine universelle Wahrheit. Sie sind aber auf jeden Fall differenzierter als nur „Ungeimpft vs. Geimpft“.

              • 8G
                83191 (Profil gelöscht)
                @Arne Babenhauserheide:

                Dem pflichte ich bei. Wobei ich noch unterscheiden könnte nach Inpfstoff und Zeit der zurückliegenden Impfung.

                Mit 4 Monaten seit Impfung sehe ich wenig Grund mich nicht weiter testen zu lassen

            • @83191 (Profil gelöscht):

              "Die Impfung ist Alternativlos geworden. Selbst dann, wenn Sie nur wenig hilft."

              Sie hilft also wenig. Was wäre wohl, wenn kein einziger Mensch auf dem ganzen schönen Erdenrund geimpft worden wäre?

              Wie viele Tote würden wir zählen? Millionen? Oder doch Milliarden?

              Aber die Impfung hilft wenig.

              • 8G
                83191 (Profil gelöscht)
                @Jim Hawkins:

                Natürlich hilft die Impfung einen schweren Verlauf der Erkrankung zu verhindern. Daran besteht kein Zweifel.



                Aber an der Behauptung, sie würde die Verbreitung eindämmen, bestehen Erhebliche Zweifel. Und ihr Vorwurf bezog sich eben auf die Gefährdung Dritter. Lesen sie bitte den Kontext.

                wenn ich also jung und gesund bin, außerhalb jeder Risikogruppe und nicht im Gesundheitswesen tätig bin und mich für die Arbeit täglich testen lasse… und dann kommt jemand, der vor 4-6 Monaten Geimpft wurde daher und wirft mir Fahrlässige Tötung vor. Tut mir leid, das ist Absolut überzogen.

                PS: ich selbst bin übrigens geimpft. Aber diese Art der Sündenbock Suche kann ich nicht gut heißen. Das Motto ist zunehmend „Spalten statt Versöhnen.“ bzw „Erpressen statt Überzeugen“

                • @83191 (Profil gelöscht):

                  Was wäre, wenn 90 % der Leute komplett geimpft wären. Oder 80.

                  Würde das die Verbreitung eindämmen?

                  Nach dem was ich weiß, ja.

                  Wie viele Menschen sind mittlerweile weltweit geimpft?

                  7,81 Mrd.

                  3,33 Mrd. davon vollständig.

                  42,7 % aller Menschen sind geimpft.

                  Wie viele davon werden mit Nebenwirkungen zu kämpfen haben? Keine Ahnung, wohl nicht so viele. Man liest kaum etwas darüber.

                  Und dann noch das: Manche Menschen haben Jobs, die ihnen die Gesundheit ruinieren. Sie sterben früher.

                  Vielleicht werde ich morgen von einem Auto überfahren. Oder, Gott bewahre, von einem Outlaw erschossen.

                  Will sagen, das Leben birgt Risiken.

                  Der Schiss vor der Impfung ist lächerlich.

                  • @Jim Hawkins:

                    Portugal hat genau solche Zahlen.

                    Von der Gesamtbevölkerung sind 88% vollständig geimpft. Und von denen, die überhaupt geimpft werden können, sind es 98%. Noch vor einem Monat wurde Portugal in den Medien als Beispiel präsentiert, wie man mit Impfungen die Pandemie besiegen kann, doch die Hoffnung ist verpufft.

                    Inzwischen geht die Inzidenz auf die 300 zu und das Land taumelt dem nächsten Lockdown entgegen.



                    Wir müssen leider der Tatsache ins Auge sehen, dass sich diese Pandemie mit dem Impfungen zwar erheblich abmildern, jedoch nicht beenden lässt.

                  • 8G
                    83191 (Profil gelöscht)
                    @Jim Hawkins:

                    Es ist durchaus ihre freie Wahl sich alle 4-6 Monate impfen zu lassen. Die dafür notwendigen Impfstoffe gibt es derzeit allerdings weltweit nicht für Jeden.

                    Das Evtl vorhandene Risiko einer Impfung habe ich nicht thematisiert und lenkt vom Thema ab.

                    wie sie sicher selbst wissen, kann nicht jeder sich Impfen lassen. Die Wirksamkeit zum Eigenschutz geht nach ca einem halben Jahr massiv zurück und nach meinen Kenntnissen die Wirksamkeit zum Fremdschutz nach 2-4 Monaten.

                    Das heißt wir haben ständig einen Gutteil der Bevölkerung dessen Impfschutz abgelaufen ist.

                    Und da sind mir Menschen, die sich täglich testen und nicht geimpft sind allemal lieber als solche, die sich vor nem halben Jahr geimpft haben und sich nicht testen lassen.

                    • @83191 (Profil gelöscht):

                      "Fremdschutz … massiv zurück" heißt, nach 6 Monaten nur noch die halbe Wirksamkeit.

                      Also ohne jeglichen Schutz 2-3 andere infizieren statt nur einen. Ungeimpfte infizieren ohne Schutz durchschnittlich 6 andere.

                      Eigenschutz geht noch deutlich langsamer zurück und wahrscheinlich nie auf null, weil das Immunsystem zu einem Gewissen Grad eine Erinnerung an den Kontakt behält.

                    • @83191 (Profil gelöscht):

                      Das ist sehr bedauerlich und im Grunde genommen ein Verbrechen, dass die Impfstoffe nicht allen Menschen zur Verfügung stehen.

                      Warum lassen sich Menschen nicht impfen, obwohl sie die Möglichkeit dazu haben?

                      Ist das nicht eine zynische Haltung gegenüber denen, die die Möglichkeit nicht haben? Weil sie im falschen Land leben.

                      Aus welchem Grund lassen sich Menschen nicht impfen?

                      Ich kenne keinen einzigen einleuchtenden Grund.

                      Sie?

            • @83191 (Profil gelöscht):

              @HOLZHIRN



              Danke !!!

          • @Jim Hawkins:

            Ich teile Ihren Standpunkt!!!

        • @HanM:

          Danke für diesen Brief. Er spricht mir aus dem Herzen.

    • @Jim Hawkins:

      Gut auf den Punkt gebracht 🎩🌴🏴‍☠️

      • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

        Da schließe ich mich an! Unverständnis, Frust, Wut u.ä. gegenüber Coronaleugner*innen, Ungeimpften und Nazis-Duldende kann ich da allzu gut verstehen.

      • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

        Danke schön.

        Wo nehmt ihr eigentlich immer diese Icons her?

        Oder sind das Emoticons?

        • @Jim Hawkins:

          Diese Icons sind Emoticons. Über dem Textfeld aufm Natel (Schwyzerdütsch für Handy (Neudeutsch)) Pfeil nach links 🏴‍☠️🏝💐 und aussuchen, anklicken.

          • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

            Wahrscheinlich tippelt JIM HAWKINS seine Kommentare auf einem Computer, nicht auf einem Smartphone ...

            • @Uranus:

              Ich schreibe entweder auf der Erika:

              de.m.wikipedia.org...chineErika1984.jpg

              oder mit einem meiner Füllfederhalter aus dem Land des Lächelns :-)

              • @Jim Hawkins:

                Okay. Old school! :-D