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Absurde Twitterkritik an Kevin KühnertHat der überhaupt studiert?!

Kommentar von Sarah Kohler

Juso-Chef Kevin Kühnert wird von Journalisten wie Politikern kritisiert. Ihr absurdes Argument: Kühnert sei zu jung und habe noch nichts geleistet.

Hat's nicht leicht: Juso-Chef Kühnert Foto: imago/Mike Schmidt

K evin Kühnert ist auf Bayerntour. Vor der Landtagswahl trifft er SPD-Politiker*innen und macht Wahlkampf. Kühnert ist als Juso-Chef mittlerweile ein einflussreicher Sprecher der Linken in der SPD. Die von ihm angezettelte Kampagne gegen die Große Koalition hat er zwar verloren, bekannt gemacht hat sie ihn aber. Auch im Fall Maaßen übte er scharfe Kritik an den „Kompromissen“ der SPD-Parteichefin. So funktioniere die viel beschworene Erneuerung der SPD nicht.

Seit ein paar Tagen wird Kühnert von Politikern wie Journalisten (ja, soweit alles Männer) kritisiert. Der Vorwurf: Sein Alter und sein Bildungsgrad. Der ehemalige FAZ-Herausgeber Hugo Müller-Vogg twitterte: „Wenn ein 29jähriger (sic!) ohne Studienabschluss und ohne richtigen Job die @spdde nach seiner Pfeife tanzen lassen kann, sagt das viel über das machtpolitische Talent von @KuehniKev [Kevin Kühnert] – und noch mehr über den schlimmen Zustand der SPD.“ Journalisten wie Jan Fleischhauer sprechen dem „ewigen Politikstudenten“ ebenfalls das Urteilsrecht ab. Weil er sein Studium nicht abgeschlossen hat. Und nur knapp 30 Jahre zählt.

Das Bildungsbürgertum urteilt also, ein abgeschlossenes Studium sei Voraussetzung für die Politik. Die Elite soll unter sich bleiben, Privilegien will schließlich keiner teilen. Und die Älteren erklären den Jüngeren die Welt. Wo inhaltliche Argumente fehlen, wird nach vermeintlichen persönlichen Schwächen gesucht. Dabei wird implizit einem großen Teil der Bevölkerung pauschal das Urteilsrecht abgesprochen: Junge Menschen hätten kein Einschätzungsvermögen. Genauso wenig, wer nicht mindestens einen Master hat.

Wenn ein 29jähriger (sic!) ohne Studienabschluss und ohne richtigen Job die @spdde nach seiner Pfeife tanzen lassen kann, sagt das viel über das machtpolitische Talent von @KuehniKev

Hugo Müller-Vogg

Wer so denkt, hat die repräsentative Demokratie nicht verstanden. In der „Arbeiterpartei“ kann ein hoher Bildungsabschluss kein Kriterium sein. Genauso braucht die Erneuerung der Partei gerade junge Engagierte. ARD-Journalist Ulrich Deppendorf warf Kühnert vor, dass er mit seinen kritischen Äußerungen die SPD spalte und die AfD stark mache. Diese abgehobenen Elitären über 50 sollten sich fragen, ob es nicht viel destruktiver ist, pauschal die Menschen zu entmündigen. Das fördert Politikverdrossenheit – und Schlimmeres.

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113 Kommentare

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  • Die SPD soll ruhig auf Kühnert setzen. Aber mit dessen Themen werden sie bei den Arbeitnehmern keine Stimmen zurückgewinnen. Er gibt sich zwar als Vertreter der Arbeiter, kann mit seinen Ansichten aber allenfalls Leser der Sueddeutschen Zeitung hinter sich versammeln.

  • Da twittert der ehemalige FAZ-Herausgeber Hugo Müller-Vogg über irgend etwas, was ihn an der bösen SPD wieder mal ärgert, und schon stürzen sich die KommentatorInnen, auch die der taz, gierig auf diese journalistische Top-Meldung und reißen das Ceterum censeo des verrenteten Linkenfressers aus dem Twitter-Nirwana in die gedruckte Presserealität.

    Attacken auf Alter und Beruf von politisch aktiven Menschen disqualifizieren jeden, der dies thematisiert, egal ob er im Spiegel eine Kolumne hat oder bei Twitter vor sich hin sabbert.

    die Person Kühnert

    des Kevin Kühnert mögen einem

  • Das erinnert mich an Nils Annen, der in Geschichte, Geographie, Lateinamerikanistik und beim Latinum versagt hat und trotzdem für den Bundestag aufgestellt wurde.

    Wenn Kühnert auf dieses Niveau kommen will muss er sich anstrengen.

  • Jemand twittert und schon ist es eine Debatte. Trump hat definitiv gewonnen. Der Journalismus auch. Einfacher und kosteneffektiver kommt man nicht an neuen Themen ran.

  • Politiker werfen einem anderen Politiker vor, keinen richtigen Job zu haben.

    ...

    Da bin ich ja fast geneigt, zuzustimmen.

  • Ich kann den Männern die Kühnert kritisieren durchaus folgen. Kein Abschluss, kein nennenswerter Job, aber anderen erzählen wollen wie die Welt funktioniert. Eine Partei die solche Leute an ihre Spitzenpositionen befördert ist durchaus fragwürdig.

    Wie würde man wohl jemanden bezeichnen, der eine ähnlich Vita hat nur nicht gerade Vorsitzender der Jusos ist?

    • 8G
      81331 (Profil gelöscht)
      @insLot:

      ...und genau DESHALB wurden die USA zur Weltmacht.



      Dort ist es egal, woher du kommst, welche Ausbildung du hattest, WIE ALT du bist, Hauptsache du bist gut, in dem, was du machst!



      Armes Deutschland!

  • Eine wirklich absurde Debatte. Politik ist heute doch zu 100% reine Medienarbeit. Es geht nur darum Medial präsent zu sein und bei den Themen, die gesetzt wurden, die richtige Meinung zu äußern.

    Ob ein Politiker etwas tut spielt keine Rolle mehr und die Dinge die als "tun" bezeichnet werden, sind meist nur Ankündigungen von etwas.

    Wir reden ja jetzt seit Wochen über Maaßen, der eine Meinung über ein Video gesagt hat. Kühnert ist anderer Meinung und das war's.

    Für mich hat das nichts mit Politik zu tun. Verwaltung, Regulierung, Daseinsvorsorge, Sicherheit, sozialer Ausgleich/Gerechtigkeit, usw. usf. wären Themen die ein Politiker behandeln sollte.

    Und wenn man über den Verfassungschutz spricht, dann wäre es wichtiger zu fragen ob dieser überhaupt einen Sinn macht. Aber darüber wird man von einer Partei die fast allen Verschärfungen von Überwachungsgesetzen zugestimmt hat - mehr als die CDU - wenig hören. Die SPD findet Überwachung gut. Das wäre ein Thema.

    Aber wer ein unnötiges Amt leitet, darüber sollten sich konservative streiten.

  • Müller- Vogg hat doch recht. Der Junge hat politisches Talent und das ist zweifellos die entscheidende Qualifikation. Dieses Talent ist es übrigens auch warum sich die genannten Herren so auf ihn stürzen, man fürchtet ihn. Der ist vielleicht sogar Idealist, wenn er sein Studium zugunsten eines politischen Engagements vernachlässigt. Ganz gefährlich!

  • Es stört ja garnicht das Kevin nicht zuende studiert hat. Es stört vielmehr das er der Prototyp eines angehenden Berufspolitikers ist, abzüglich des Anzuges.

    Es könnte einen ebenfalls stören das da jemand einen wichtigen Posten innerhalb einer sogenannten Arbeiterpartei inne hat, der so offensichtlich seit zehn Jahren einen Lebebnsstil hegt, der weit weit weg ist von dem eines Arbeiters.

    Von einem Junioren der in der CDU ein politisches Amt bekleiden will erwarte ich das er im Schützenverein ist und der freiwilligen Feuerwehr, dass er sich regelmäßig auf Dorffesten betrinkt, mit Papas BMW angibt und bei den Steuern bescheißt, sobald er welche zahlen müsste.



    Was darf man denn von jemandem erwarten der in der SPD Karriere machen will?

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @Januß:

      Haben Sie sich einen neuen Wagen zugelegt?

      Einen Zündapp Janus. Das nenne ich subtil, auch wenn da mausgrau steht.

      Von den Juso-Bundesvorsitzenden waren auch ein paar mausgrau.

      Aber, Ben Wisch war auch dabei. Und Stamokap-Benneter. Aber wen kennt noch Susi Möbeck? Oder Benjamin Mickfeld.

      Und dann steht da noch ein Gerhard Schröder. Nie gehört.

      de.wikipedia.org/w...Bundesvorsitzender

      • @88181 (Profil gelöscht):

        Ja den habe ich mir auf den Hinwei von Lowandorder zugelegt. Der Wagen selber wurde allerdings vor meiner Zeit gebaut. Wollte ich eigentlich schon vor einem Monat einstellen, da ging es aber wegen der Umstellung der Forensoftware nicht.^^

        Schröder entsprach wenigstens auch dem Klientel der SPD. Der wird zwar heute noch von der SPD verflucht aber da passte wenigstens der Anschein.

    • @Januß:

      "Der Lebensstil" "eines" Arbeiters. Gibt es den als spezifischen, der sich von allen "Nichtarbeitern" deutlich unterscheidet, überhaupt noch. Oder gehört es nicht gerade zur Misere der SPD, dass es das klassische "Arbeitermilieu" längst aufgelöst hat in Gruppen mehr oder minder prekär Beschäftigter, die eher untereinander konkurrieren, statt solidarisch miteinander zu sein?

      • @Joba:

        Es gibt weniger Arbeiter. Etwa 10% weniger Arbeiter ind er Gesamtbevölkerung in den letzten 20 Jahren. Und es gibt auch immer weniger Gewerkschaftsmitglieder. Man zählt mittlerweile sogar berentete Mitglieder mit, um die Zahlen zu beschönigen.

        Es gibt sicher nicht mehr die Arbeiterklasse, als gesellschaftlich relevante Gruppe, wie es einst der Fall war aber die SPD versucht ja auch Angestellte mit unterem bis mittlerem Einkommen anzusprechen. Klar ist aber das man als Kind von zwei Beamten und mit 20 Semestern auf dem Buckel offenkundig nicht mit den Problemen zu kämpfen hat, welche die uneren 20% täglich erleben. Grade für diese möchte sich die SPD ja (angeblich) einsetzen.

  • Wie bekannte vor nun mehr als hundert Jahren ein AEG Direktor? Nein, ich bin kein Akademiker, aber ich habe mir eine nicht unbeträchtliche Anzahl von diesen angestellt!

  • @Wolfgang Leiberg - Ich habe nicht den Eindruck, dass Gauland und Höcke diffamiert werden. Fleischhauer, Maaßen und der Verfassungschutz scheinen doch die beiden sehr zu schätzen.

  • die Kritik richtet sich wohl weniger - wie auch schon angemerkt wurde - dagegen, dass er kein Examen hat als dagegen, dass er nach 20 Semestern kein Examen hat.

    Er hat also viel linke Hochschulpolitik gemacht, war somit in einem sehr speziellen Bereich, der mit der Lebensrealität der meisten Leute wenig zu tun hat. Sozusagen "Filterblase" hoch 5.

  • Wenn Leute wie Jan Fleischhauer sich nicht mehr anders zu helfen wissen, als unter die Gürtellinie zu zielen, dann ist das ein deutliches Anzeichen dafür, das sie den Jungen ernst nehmen und langsam nervös werden.

    Gratuliere Kevin!

  • Seit man ihren Doktor kassierte, hat auch Annette Schavan nur Abitur.

  • 9G
    970 (Profil gelöscht)

    Die SPD ist doch eine Arbeiterpartei. Also muss Kevin jetzt erst mal zur Maloche, nebenberuflich darf er dann noch studieren und dann nach der gescheiterten vierten Ehe wird's auch was als Bundeskanzler. Und mit Gazprom.

  • 9G
    970 (Profil gelöscht)

    Ist doch scheißegal. Seehofer hat doch auch von nichts 'ne Ahnung und kann ein ganzes Land in den Abgrund stürzen.

  • Wer war denn da wohl wieder mehr oder weniger erfolgreich auf der Suche nach einem zündenden Nebenkriegsschauplatz? Da brauchen wir nicht mal mehr dreimal raten...



    Wie wäre es denn wieder einmal mit dem traditionellen Spruch "Trenne stets Person und Sache" und seht Euch erst einmal an, was er gesagt hat und was dran ist.

    Ich bin froh, wenn sich aus den Reihen der SPD endlich einmal jemand traut aufzustehen und dem perfiden Spiel der C-Parteien ein Ende setzt, erst Mist zu bauen und damit dann den Gegner SPD gekonnt über den Tisch zu ziehen, womit sie, wie man seit vielen Jahren und auch hier wieder sieht, immer wieder erfolgreich waren. Aber diesmal war das wohl der bessere Deal, den eine so ermunterte Andrea Nahles gerade noch erzielen und damit vermutlich knapp ihren Allerwertesten retten konnte. Klar, dass da die Rechtskonservativen schäumen...

  • Das Problem dürfte nicht der mangelnde akademische Grad sein, sondern dass Kühnert so GAR NICHTS Sichtbares an Lebenserfahrung und -grundlage außerhalb seiner Parteiarbeit mitbringt.

    Zum Einen: Wer es es bis zu seinem Alter nur bis zum "stud. xy" gebracht hat, der hat offenkundig noch nicht mal in der behüteten Welt der Uni seine Sporen verdient. Fragt sich also, was er auf anderer Bühne wirklich an Substanz mitbringt.

    Zum Zweiten: Andere haben in dem Alter schon 13 Jahre Erfahrung im Arbeitsleben, andere wenigstens den akademischen Grundstock für eine Tätigkeit außerhalb der Politik. Wenn Kühnert es in der Politik nicht schafft, steht er ohzne Qualifikation auf der Straße. Er ist also maximal wirtschaftlich abhängig davon, seine Arbeit in der Politik in ein dauerhaftes Auskommen umzumünzen. Das schadet tendenziell dem Idealismus. Wir erinnern uns an eine frühere Juso-Vorstitzende, die auch immer ordentlich Rabatz machte, die "reine Lehre" der SPD-Linken vertrat (und die Parteiführung jede Abweichung davon bitter bereuen ließ), außer Politik im Leben nie viel gemacht hat und eben heute schauen muss, dass sie irgendwie im Amt bleibt: Andrea Nahles.

    • @Normalo:

      Ich teile ihre Ansicht und finde den Vergleich sehr passend.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Normalo:

      Anders als Ihnen geht es mir weniger um die 'reine Lehre' als um Respekt und Achtung. Auch - oder gerade - gegenüber jenen, deren Biografie mich nicht in tosende Stürme der Begeisterung versetzt.

      Wenn Sie die hier vorgetragenen Massstäbe an a l l e Realpolitiker anlegen würden, wären Parlamente und Regierungsbänke ziemlich leer.

      Ehe Sie sich hier weiter in Kühnert verbeißen: schauen Sie mal auf den 24jährigen CDU-"Jüngling", der jüngst in der HeuteShow gewürdigt wurde.

      Das ist Kunst der Spitzenklasse: in dem Alter schon wie 75 zu wirken. Im Zeitalter von Inszenierungen und Fassaden ein 'Vorbild' der besonderen Art.

      Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, seine wahre Berufung zu verfehlen. Die Welt ist gegenwärtig voll mit Menschen, denen dies eindrucksvoll gelungen ist.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Ich habe kein echtes Problem mit Kevin Kühnert. Mir ging nur die Entrüstung über die kritischen Fragen zu seinem Lebenslauf ein wenig zu weit. So völlig absurd sind die Einwände halt nicht - vor allem wenn man den vermeintlichen "Gegenpol" Kühnerts an der Parteispitze betrachtet, der eben einen durchaus vergleichbaren Werdegang hat.

        Daran ändert sich auch nichts, wenn man flugs mit dem Finger auf andere vergleichbare Fälle weisen kann - tu ich ja selbst. Es macht diese Leute halt nur möglicherweise nicht zu geborenem echten Spitzenpersonal (zu dem sie aber eben bei anderen Parteien auch nicht mit so schöner Regelmäßigkeit werden). Hinterbänkler ja, Ausschussvorsitzender meintewegen auch, aber Parteichef(in)? Da ist mir jemand mit etwas mehr wirtschaftlicher(!) Unabhängigkeit von der eigenen Amtsinhaberschaft doch grundsätzlich lieber, auch wenn das sicher kein hartes Ausschlusskriterium sein sollte.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Normalo:

          Wenn es alleine um wirtschaftliche Uabhängigkeit gehen würde: d'accord. Tut es aber erkennbar nicht. Ich halte die Entrüstung für aufgebauscht, sie gehört für mich in die Abteilung Nebelkerzen.

          Zum jetzigen Zeitpunkt steht keine Entscheidung darüber an, ob Kühnert JETZT Parteichef der SPD werden soll. Welchen Zweck hat also eine Debatte über ungelegte Eier? Gewollte Aufregung im Hühnerstall?

          Ich beteilige mich eher selten an Kaffeesatzlesereien, Tarot, Orakeln oder ähnlichen Verfahren.

          Gerne aber am Thema Lobbyismus in Demokratien - und seine schädlichen Auswirkungen auf dieselben.

          • @76530 (Profil gelöscht):

            Die Entrüstung geht in beide Richtungen bzw. das was im Artikel über die Kritikaster zu lesen ist, zeugt von wenig Respekt, aber nicht von Entrüstung. Die Entrüstung spricht eher aus Jenen, die sich mit der Kritik nicht abfinden können.

            Dass ich - neben den rein sachlichen Bedenken gegen solche Juso-Karrieren - von 20 Studiensemestern ohne Abschluss und 29 Jahren, ohne einmal am richtigen Arbeitsleben teilgenommen zu haben, persönlich auch nicht so richtig begeistert bin - geschenkt. Ich muss den Mann auch nicht wählen.

            Und was die Kaffeesatzleserei betrifft: Man merkt schon, welcher Juso-Vorsitzende es weit bringen kann und welcher nicht. Die Einen sind vielleicht Sprecher oder "Gesicht" der Jugendorganisation, andere sind erkennbar bereits Politiker mit eigener Autorität, denen die Jusos mehr als Vehikel dienen. Nahles war so eine, Kühnert ist es auch. Genau das ist ja der Aufhänger für die Skeptiker - dass "so einer" zum Jungstar der SPD aufrückt und ihre Führung vor sich hertreibt.

            Und Lobbyismus ist hier leider so etwas OT. Aber nur für die Zukunft: Ich halte ihn für absolut unverzichtbar. Auf bald also... :-)

            • 7G
              76530 (Profil gelöscht)
              @Normalo:

              Was die von Ihnen festgestellte Kritik an den Kritikastern angeht, vor allem: wo der wenige Respekt liegt, sehe ich nicht. Haben Sie Anhaltspunkte dafür, damit eine Plausibilitätsprüfung möglich ist?

              Bei mir persönlich sind die Dinge klar (was ich noch nicht bei Anderen sehe): Mein reduzierter Respekt speist sich aus dem Satz "Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus." Deutlichere Aussagen verkneife ich mir lieber.

              Damit wären wir beim Thema Toleranz - und Grenzen der Toleranz.

              Gerne wieder ... :-)

              • @76530 (Profil gelöscht):

                Nur zur Klarstellung: Ich meinte "wenig Respekt" der Kritikaster gegenüber Kühnert bzw. seiner Partei - der dann auf veritable Entrüstung bei den Kühnert-Unterstützern trifft.

                • 7G
                  76530 (Profil gelöscht)
                  @Normalo:

                  Habe Ihre Ausführungen schon verstanden.

                  Was aber ist mit denen, die weder Kühnert-Kritiker noch Kühnert-Unterstützer sind? Mir etwa geht es überhaupt nicht um die Person, sondern um die Sachverhalte. Wer wird kritisiert, Wie wird kritisiert, Was wird kritisiert, aus welcher Motivation wird kritisiert, ist die Kritik offen und ehrlich, ist sie vorgeschoben?

                  Fragen über Fragen. Wer weiß die Antworten?

    • 9G
      970 (Profil gelöscht)
      @Normalo:

      Wer also mit 29 noch studiert, ist kapitalistisch nicht durchoptimiert. Na, zum Glück!

      • @970 (Profil gelöscht):

        Es geht um den Erwerb eines Bachelors in einer Geisteswissenschaft, nicht um eine Dissertation in Chemie. Und das hat auch überhaupt nichts mit "kapitalistisch durchoptimiert" zu tun, da studiert man nicht Politologie.

      • @970 (Profil gelöscht):

        Leistung muss nicht immer kapitalistisch nutzbar sein. Der Kapitalismus ist da relativ tolerant. Ein Abschluss in Politikwissenschaften, wie ihn Kühnert wohl nominell anstrebt, ist dafür ein treffendes Beispiel.

        Aber so ganz ohne individuelle Leistungbereitschaft kommen linke Wirtschaftsmodelle auch nicht aus. Bei Marx heißt es ganz bewusst NICHT "Jeder, wie er Lust hat".

  • Wer war denn da wohl wieder mehr oder weniger erfolgreich auf der Suche nach einem zündenden Nebenkriegsschauplatz? Da brauchen wir nicht mal mehr dreimal raten...



    Wie wäre es denn wieder einmal mit dem traditionellen Spruch "Trenne stets Person und Sache" und seht Euch erst einmal an, was er gesagt hat und was dran ist.

    Ich bin froh, wenn sich aus den Reihen der SPD endlich einmal jemand traut aufzustehen und dem perfiden Spiel der C-Parteien ein Ende setzt, erst Mist zu bauen und damit dann den Gegner SPD gekonnt über den Tisch zu ziehen, womit sie, wie man seit vielen Jahren und auch hier wieder sieht, immer wieder erfolgreich waren. Aber diesmal war das wohl der bessere Deal, den eine so ermunterte Andrea Nahles gerade noch erzielen und damit vermutlich knapp ihren Allerwertesten retten konnte. Klar, dass da die Rechtskonservativen schäumen...

  • Wer sich für Mietpreisregulierung, eine hohe Erbschaftssteuer einsetzt und ebenso für die Einführung einer Vermögenssteuer und insgesamt für eine Umverteilung von oben nach unten ist, wird halt diffamiert. Mir ist bisher keine politische Persönlichkeit bekannt, die dann nicht diffamiert wird.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Frederik Andersen:

      Ja, so ist das.

      Wem Argumente ausgehen, der greift tief in die Verunglimpfungskiste. Allerdings ist im Umkehrschluss nicht jeder eine Geistesgröße, der oft und heftig diffamiert wird. Dann wären Gauland und Bernd Höcke fehl am Platz, sondern zu Höherem berufen.

      Wären.

  • Eigentlich nicht, die Wehrpflicht ist 2011 auf den Spannungs- oder Verteidigungsfall beschränkt worden, da war er 22, da hätte man vorher schon noch seine 9 Monate machen können.

    • @Sven Günther:

      Absurd. 100 Jahre nach dem Ende des Kaiserreichs wird darüber diskutiert, ob jemand gedient hat.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Das war ein Witz, das ist nur unten nicht in der richtigen Reihenfolge gelandet.

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Mir sind seit altersher aufmüpfige, rebellische junge Menschen lieber als jene, die schon als Teenies an nichts anderes als Bausparverträge und Markenklamotten denken.

    • @76530 (Profil gelöscht):

      Die Schüler die mit Aktenkoffer und Krawatte in die Oberstufe kommen, landen eher bei der FDP (es gibt da furchtbare Jugendbilder von Lindner und Westerwelle).

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @undnix:

        Mag sein, dass FDPler da besonders anfällig sind. Aber auch in anderen Parteien, z.B. CDU, sind wie 75 wirkende Jünglinge keine Seltenheit.

        Das Leben treibt die besten Blüten. Das kann sich kein Poet ausdenken.

  • Jaja, immer diese respektlose Jugend von heute. Und das schon seit langem.

    Angeblich gibt es da ein alt-ägyptisches Papyrus...

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Protestantische Spar- und Arbeitsethik vom 'Allerfeinsten'.

    Der irrlichternde Müller-Vogg vorneweg: das personifizierte Machtprinzip kritisiert an Kühnert seinen (angeblichen oder tatsächlichen) Machtinstinkt. Echt grandios.

    Fleischhauer im Schlepptau trällert das Hohelied vom Leistungsprinzip. Und 'übersieht' dabei, wohin d i e s e Art von Leistung Menschheit und Natur führt. Welche Geistesleuchten! Hell wie ein Päckchen Ruß.

    Spieglein, Spieglein, an der Wand, wer ...

    Den Schwarzen muss bei soviel Aufgeregtheit der Arsch auf Grundeis gehen. Im Hessenland ertönt es schon: Wech-sel! Wech-sel!

    Da nicht für.

    • @76530 (Profil gelöscht):

      Andrea Nahles - auch vormals wortgewaltige Juso-Vorsitzende und linker Stachel in der Seite jedes SPD-Spitzenfuntionärs, der das Verhältnis zum bürgerlichen Lager allzu pragmatisch anging - hat wenigstens einen Magister und eine angefangene Dissertation. Auch das schützt sie nicht davor, heute zwar am höchsten Punkt ihre bisherigen politischen Karriere zu sein, aber von den eigenen Leuten schon wieder als an ihrem Posten klebende, prinzipienlose Karrieristin verschrien zu werden.

      Eine typische Juso-Karriere, könnte man spitzbübisch meinen. Denn es sind natürlich genau die Protagonisten aus der Jugend, die sich frühzeitig und damit besonders exklusiv auf die Politik als berufliches Wirkungsfeld festlegen und dann darauf angewiesen sind, dass dieses Feld sie auch dauerhaft ernährt - egal wie sehr sie sich dafür am Ende verbiegen müssen.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Normalo:

        Soweit - sogut. Oder soschlecht.

        Wofür - oder wogegen - würde denn das von Ihnen als 'typische Juso-Karriere' bezeichnende Phänomen sprechen?

        • @76530 (Profil gelöscht):

          Wer seine politische Karriere braucht, um sich zu ernähren, ist politisch leichter zu kompromittieren. So jemand muss sich gegebenenfalls an den politischen Gegner verkaufen, nur um seine finanziellen Pfründe zu retten.

          Wer es sich dagegen leisten kann, zur Not auch woanders zu arbeiten, hat nur seine politischen Inhalte und sein persönliches Machtstreben als Antrieb. Da Macht heißt, selbst zu bestimmen, wo es langgeht, sind das zumindest partiell gleichlaufende Ziele. Ich kann also Jemandem, der nur politisch auf sein Amt angewiesen ist, tendenziell(!) eher vertrauen, dass er seinen poltischen Inhalten auch bei widrigen Konsequenzen für seine Karriere treu bleibt, als jemandem, der abgesehen von seinen (macht)politischen Zielen auch noch von seiner politischen Karriere leben muss.

  • Ich glaube, es geht weniger um ein Studium an sich als um die Tatsache, dass er laut Wikipedia 4 (!) Studiengänge angefangen, aber keinen beendet hat (Publizistik, Kommunikationswissenschaften, Politikwissenschaften, Soziolgie). Ich glaube, auch "nur" eine Ausbildung würde man ihm nicht vorwerfen, sofern er denn mal was zu Ende gebracht hätte. Sein Lebenslauf vermittelt nicht gerade den Eindruck eines zielorientierten, focussierten Menschen.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Sophokles:

      Zu kurz gedacht, werter Mitstreiter!

      Um von der Ebene des Glaubens zum W i s s e n zu gelangen: für mich ist es pillepalle, wie der Abschluss einer Ausbildung w i r k t. Ein Fakt ist: in diesem Land gibt es viele Menschen, die qualifizierte Ausbildungen abgeschlossen haben, manche sogar mehrere. Und die dennoch in prekären Arbeitsverhältnissen stecken.

      Wofür - oder wogegen - spricht das wohl? Die betroffenen Menschen, das politische und ökonomische System? Chancengerechtigkeit? Leistungsfähigkeit?

      Ein Lobbyist ist sicherlich focussiert. Ist das ein Wert? Für mich nicht. Entscheidend ist, w o r a u f jemand focussiert ist. Auf fette Kohle? Auf Statussymbole? Auf persönlichen Erfolg? Oder vielleicht auf sozial- und umweltpolitisch verträgliche 'Fussabdrücke'?

      Sophokles hätte bestimmt eine Antwort darauf parat.

    • 9G
      97287 (Profil gelöscht)
      @Sophokles:

      Lieber Sophokles, habe Schlosser mit 14 gelernt, mit 17 Gesellenprüfung, nebenbei Berufsaufbauschule, dann Maschinenbaustudium mit 22 Ing. grad, dann Berlin TU Energie und Verfahrenstechnik Dipl. Ing. mit 25,



      2 Jahre Hochschulassistent und nebenbei Medizin studiert, Approbation mit 31. 11 Jahre im Krankenhaus gearbeitet und 25 Jahre



      als niedergelassener Arzt.



      Ich bin (mit 70 Jahren) trotzdem noch nicht fertig und suche immer noch nach dem Sinn. Kühnert hat sich für Politik entschieden und dafür hat er meine Achtung. Er hat sich entschieden, weil er sein Talent erkannt hat. So einfach kann das sein

      • @97287 (Profil gelöscht):

        Niemand sagt doch was gegen neue Jobwechsel oder den Erwerb weiterer Qualifikationen, der Unterschied zwischen Ihrem Lebenslauf und dem von Herr Kühnert ist, sie haben alles auch bis zum Ende durchgezogen.

        • 9G
          97287 (Profil gelöscht)
          @Sven Günther:

          Stimmt, ich war nicht schlecht. Er aber ist richtig gut und hat noch 40 Jahre vor sich.

  • Haben Sie denn schon mal Interesse gehabt die CDU zu wählen? Ich nicht, darum ist mir völlig egal was deren Personal vorher gemacht hat.

    Bei der SPD sieht die Sache anders aus, der habe ich schon öfters meine Stimme gegeben und Kühnert in Kombination mit Nahles machen die Partei für mich aktuell unwählbar.

    • @Sven Günther:

      @ Fr. Kirschgrün

  • Herr Kühnert ist ein Parteifunktionär, dennoch sollte die Frage erlaubt sein, welch Ausbildung er genossen hat.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Frank Stippel:

      Aber natürlich! JEDE Frage ist erlaubt. Und JEDE Erwiderung, die die fraglichen Standards erfüllt.

  • Repräsentative Demokratie heißt nicht, dass ein Parteifunktionär, der für die Jugendorganisation einer Partei spricht, ein Mitspracherecht bei der Besetzung von Ministerämtern oder bei der Bildung von Regierungskoalitionen hat. Die Autorin dieses Artikels sollte sich, bevor sie anderen vorwirft, nichts von repräsentativer Demokratie verstanden zu haben, erst einmal selbst ihre Schularbeiten erledigen. Dazu gehört insbesondere, sich über das Grundgesetz zu informieren. Dann wüßte sie, dass Kevin Kühnert kein Mandat hat, derart großmäulig aufzutreten.In Gegensatz zu den Bundestagsabgeordneten gehört er nicht zu den Repräsentanten des Souveräns.

    • 9G
      96177 (Profil gelöscht)
      @Zara Klimowa:

      in der Tat.. in einer Republik, in der die wesentliche Voraussetzung für eine Position in den ersten Führungsetagen der Wirtschaft die Herkunft aus einer eben dieser Familien ist, ist die Besetzung von Ministerämtern und die Bildung von Regierungskoalitionen kein Mandatsgebiet von Jugendorganisationen irgendwelcher Parteien. Selbstverständlich kann man wie das Ausnahmetalent Jens Spahn dennoch ungeheuerlich qualifiziert sein für solche Besetzungen.

  • ZUnächst: Ich finde das was er sagt und vor allem wann er das sagt oft total daneben, dennoch, der soll das machen!



    Ist doch immer so:



    Wenn man inhaltlich-argumentativ nicht weiterkommt gehts Richtung Person. Gut wenn er das aushält.

  • 9G
    97546 (Profil gelöscht)

    Der ist kein Linker. Er hat die Wahl von Nahles unterstützt.

  • "Junge Menschen hätten kein Einschätzungsvermögen. Genauso wenig, wer nicht mindestens einen Master hat"

    Mit 29 ist er nicht mehr sooo jung. Besonderen Respekt habe ich vor solchen Leuten zudem sicher nicht, die mit Anfang 30 noch an der Uni abhängen und dabei ihr Studium nicht abschlossen. Sicherlich fragt man sich da, ob Papi noch die Wohnung finanziert. Aber stimmt, er hat ja seine Partei.

    • @Motz Christian:

      Und ich habe keinen Respekt vor Leuten, die keinen Respekt vor Leuten haben, die mit Anfang 30 noch an der Uni abhängen und dabei ihr Studium nicht abschließen. Bieder, bieder dieser Bürger, Spiéßer. Naja, ich habe doch Respekt vor Ihnen, bin nicht so beschränkt:)

      • @Vodka Satana:

        Keinen "besonderen Respekt" zu haben ist anders als gar keinen Respekt zu haben.

    • @Motz Christian:

      Na dann hab mal keinen Respekt vor seinen 50-70 Stunden Wochen.

      Der wird da total mit Abhaengen an der Uni in den letzten Jahren auf den Posten des Jusovorsitzenden gekommen sein. Klaro!

      Und seine derzeitige Bayerntour, die macht der natuerlich auch abhaengend an der Uni, ich meine, vom Bett aus, natuerlich.

      Und ja, er geht nicht Ihren Vorstellungen von "richtiger" (weil Erwerbs-) Arbeit nach. Nun ja, alternative Lebenskonzepte soll es bei den Linken ja mal gegeben haben; bevor man sich auf Moral verlegt hatte...

      ...Was manche Leute so fuer Vorstellungen vom Leben haben...

      • @nanymouso:

        50-70 Stundenwochen hatte ich auch schon, meine Güte. "Und seine derzeitige Bayerntour". Toll, alles von der Partei bezahlt, die besten Hotels, 3 Mahlzeiten, zwischenrein nen Cappu, einen ganzen Berater- und Marketingstab im Petto - wie andere Politiker auch. Und das soll jetzt so respekteinflößend sein?

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    Hat der Kerl überhaupt gedient?

    • @88181 (Profil gelöscht):

      Unter John Silver.

      • 8G
        88181 (Profil gelöscht)
        @warum_denkt_keiner_nach?:

        Als Smutje.

    • @88181 (Profil gelöscht):

      nee, zu jung.

    • @88181 (Profil gelöscht):

      Der ist aus West-Berlin, die sind von der Wehpflicht befreit...

  • "Später macht er als Politiker das, wofür (...)" (Zitat: Rero)



    Frage: Kaffeesatz oder I Ging ?

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @LittleRedRooster:

      Der Vollständigkeit seien noch erwähnt:

      * Tarot



      * Lenormand.

      So viel Zeit sollte schon sein. :-)

  • Guter Artikel.



    Qualifikation ist nur für die kleinen Leute wichtig *Elektrikerinnen; schweisserinnen, hebamminnen, statikerinnen, etc.



    In der Politik sind andere Eigenschaften gefragt. Daher ist in diesem Feld eine formelle Qualifikation manchmal eher störend.



    Kevin ist ein guter Repräsentant der ehemaligen Arbeiterpartei im 21. Jhd

    • @Demokrat:

      Das Problem ist, man wird meist nach Abschlüssen bewertet, nicht nach Qualifikationen.

      • @Fallenangel85:

        Dies macht auch bei vielen berufen Sinn. Ich möchte nicht in Haus gehen, dass ein starker ohne Abschluss freigegeben hat. Aber wie gesagt, in der Politik ist das eher nachrangig.

        • @Demokrat:

          StatikerIn natürlich

  • Die Altherren-Akademiker-Journalisten-Elite fühlt sich offenbar bedroht durch einen Jungspund und pinkelt ihm mit fehlenden Studium und Alter ans Bein. Das nennt sich Revier markieren. Man kann den Lauf der Welt nicht aufhalten, irgendwann kommen die Jungen und ersetzten die Alten. Ans Bein pinklen nützt da auch nichts mehr. Viellicht sollten die mal zum Arzt gehen und abklären lassen ob sie ein Problem mit der Prostata oder mit der Überheblichkeit der weisen Alten haben. Zumindest sind die Herren schon vergesslich. Frau Nahles hat auch mal als lautstarke Juso-Chefin angefangen, 20 Semester (mit Abschluss) studiert und jetzt inszeniert sie trotzdem den ebenso langsamen, wie qualvollen, politischen Selbstmord der SPD. Vielleicht liegt das ja daran, dass sie ihre Promotion nicht abgeschlossen hat.

  • Diese Pfeffersäcke haben es immer noch nicht kapiert der Jugend gehört die Welt!

    Ein Blick in die Welt des US Big Business reicht.

    Aber es geht auch "antigequirlt" deutsch August Bebel war bei Gründung der SDAP (mit Liebknecht) auch 29 Jahre!

  • 1. Satz und schon kein Bock mehr.

    Wer für Nahles gestimmt hat, kann schon per Definition kein Linker sein, selbst nicht in der SPD.

    Und wieso hat er und auch "meine" Abgeordente für sie gestimmt?



    Weil Simone Peter ja nur kritisiert hätte und gar nicht gesagt habe was sie anders machen wolle. Ist wenn ich mich nicht täusche für KuehniKev im J&N Interview nachzuhören.

    Diese Idiotie kann man ihm vorwerfen, aus Kritik an etwas angeblich nicht den gewünschten Zustand ableiten zu können.



    Aber dann müsste ich das der ungenannten Abgeordneten auch vorwerfen, und die hat mehr als einen Studienabschluss.



    Daran kann es also nicht liegen...

    Schon eher daran, dass es in der SPD keine wirklichen Linken mehr gibt, denn bei allen dort Verantwortlichen steht die Partei an erster Stelle und nicht die Politik die sie für die Menschen machen könnten und sollten.

    • @Pleb:

      Kann es sein, dass Sie Simone Lange meinen? Simone Peter ist bei den Grünen.

      • @Budzylein:

        Jop, danke. Da hatte ich die beiden in der Tat verwechselt, wieso auch immer. Hallo Unterbewusstsein?!

    • @Pleb:

      Ich habe die Frage hier scon häufiger gestellt - was ist denn ein richtiger Linker ?

      Und wer darf sich anmaßen zu bestimmen was ein richtiger Linker ist?

      • @Justin Teim:

        Es gibt für den Begriff des "richtigen Linken" meiner Kenntnis nach keine zentrale Zertifizierungsstelle.



        Das ist ein Attribut welches man sich selbst gibt und anschließend im "web of mistrust" von anderen aufgrund deren Wertung bestätigt wird oder nicht. [/sarkasm]

        In diesem Fall halte ich es offensichtlich für links die Institution der SPD nicht als oberste Priorität zu haben die zuvorderst geschützt werden müssen was dann in der Praxis zu oft durch Stützung von gerade in Parteimacht befindlichen Personen geschieht.



        Mithin hielt ich das antiautoritäre Element für wesentlich links und vermisse es bei "den in Verantwortung befindlichen in der SPD".

        Scheinbar wieder etwas auf das aus den vorhandenen Aussagen nicht zu schließen war?

  • 8G
    8545 (Profil gelöscht)

    Bin fast 20 Jahren 29, ein gutes Alter und was ist schon Arbeit.



    Aber wo ist Kevin Kühnert links?



    Gibt von dem auch nur eine Forderung zum Thema Sozialstaat, die über den Zustand zu Kohls Zeiten hinausgeht? Ich finde nix, Pazifismus auch nix...



    Heutzutage ist in der SPD links, wer 1985 in Sachen Steuer+Militär zum rechten Rand der FDP gehört hätte.

  • Kühnert ist der Alibi-Widerstand der Jusos mit einbautem Einknicken.



    Langsam wird es peinlich, wie er seine Karriere mit den Forderungen nach dem Ende der GroKo zu pushen versucht. Letztendlich meint er wohl das Ende in 2021...

  • da offenbaren sich mal wieder einige "schlauköpfe" und merken nicht, in welch schlechtes Licht sie ihre eigenen Medien reissen. Guten Journalismus kann eben nicht jeder.



    Mit so etwas war zu rechnen!

    • @Sonnenhaus:

      Zustimmung!

      Die Selbstreflektion nimmt ab.

  • Die Kritik am Alter halte ich für überflüssig, aber mal zu hinterfragen ob Berufspolitiktum das richtige ist, wäre mal angebracht. Einfach mal 5 Jahre in einem technischen oder sozialen Beruf arbeiten vor dem Mandant wäre zu begrüßen.



    Mal was Anderes als Anwälte, Politikwissenschaften oder öffentlicher Dienst.

    • @Andi S:

      So wie Herr Spahn?^^

      • @Frau Kirschgrün:

        Der ist doch gerade Politikwissenschaftler?

      • 9G
        99663 (Profil gelöscht)
        @Frau Kirschgrün:

        danke. der war gut.

  • Herrlich, diese Argumentation kenne ich doch! Das ist 50 Jahre her. Da tobten die Oberstudienräte über die Studenten, die alle vom Osten gesteuert waren. Uns beschieden diese "Eliten", die in Wirklichkeit vor verbeamteter Feigheit strotzten:"Machen Sie erst 'mal Abitur."

    Wir haben diese Baskenmützenträger, teils noch in Knickerbockern nicht ernst genommen und herrlich abgelästert. Wir hätten niemals gedacht, dass solch' ein reaktionäres Gedankengut wieder einmal staatstragend würde.

    Ich denke, dass Kevin Kühnert sich darauf ein Ei pellt. Für mich dagegen gilt: dieses Bildungsbürgerliche ist offenbar in Deutschland nicht auszurotten. Das hat sich seit Kaiser Willi, dem Letzten, nicht verändert. Schon damals war die SPD eine wichtige Stütze der morbiden Monarchie.

    • @achterhoeker:

      Zitat Achterhoeker:



      "diese "Eliten", die in Wirklichkeit vor verbeamteter Feigheit strotzten"



      "Wir haben diese Baskenmützenträger, teils noch in Knickerbockern nicht ernst genommen"

      Dumm nur, dass Ihre Generation dann konservative Versteinerung leider mit abgesichterten Stellen oder "Verbeamtung" verwechselt hat, und mit einer durchschröderisierten sPD die heilige Flexibilisierung zum Maß aller Dinge erklärt hat.

      Den verbeamteten Oberstudienrat in Knickerbockern gibt es nun nicht mehr, hurra, denn die Verbeamtung und die Oberstudienräte haben Sie abgeschafft. Der universitäre Mittelbau ist komplett durchprekarisiert; verbeamtet wird nicht mehr oder oft nur noch "auf Zeit", und nach dem Ende der Verbeamtung auf Kurzzeit geht der hoch qualifizierte MA, Dr. oder Professor direkt in HartzIV, denn Beamte auf Zeit haben noch nicht mal Anspruch auf Alg1.



      Ja, dem Oberstudienrat haben Sie's so richtig besorgt. Ob's die universitäre Welt allerdings besser macht, wenn die flexibilisierten, prekarisierten Mittelbau-wMAs trotz bester Qualifikation und Motiviertheit den Großteil ihrer Energie mit der Sorge verbringen, wo nach dem nächsten Ende des nächsten Kettenfristvertrags wohl die Miete und das Essen herkommt? Wenn sie nicht gerade im Seminarraum stehen, wo die Studierenden schon mit Anfang 20 Angst vor der Altersarmut haben, bevor sie am Ende des Studiums selbst einen Fristvertrag nach dem nächsten angeboten bekommen - aber nur, wenn sie vorher noch lauter unbezahlte Praktika absolviert haben?

      Ihre Generation hat - selbst bestens abgesichert und mit bequemen Rentenansprüchen versehen - den Nachkommenden jedwede planbare Lebensperspektive versaut und hielt das auch noch für progressiv. Die schlauesten verzweifeln daran, und die dümmsten wählen aus vager Wut AfD. Während Sie sich angesichts der dackelkrawattentragenden Nazis im Bundestag erstaunt die Augen reiben, dass "solch ein reaktionäres Gedankengut wieder einmal staatstragend" wurde.

  • Kühnert ist zweifelsohne ein politisches Talent. Das beweist er schon damit, dass er in entscheidenden Momenten zurück weicht und sich den innerparteilichen Machtstrukturen unterordnet. Eine wesentliche Voraussetzung, um in der SPD (oder in einer anderen Partei) Karriere zu machen. Bis er in der SPD etwas zu sagen hat, ist er runderneuert.

    • @Rolf B.:

      Runderneuert?



      Er weiß, dass er jetzt den "jungen Wilden" spielen muss, um was zu werden.



      Eigentlich ist das jetzt nur parteiinterner Populismus.







      Später macht er als Politiker das, wofür er bezahlt wird: Kompromisse finden.

  • Wir leben in einer Gerontokratie erster Güte.



    Die Probleme die wir heute haben drehen sich um diejenigen, die die letzten 20-30 Jahre Zeit gehabt hätten, sie zu vermeiden. Ich sag nur Pflege, Rente, Altersarmut, Mieten, Klimawandel etc.



    Und jetzt kommt da so ein Emporkömmling der nichts "Richtiges" gelernt hat und stänkert rum.



    Da ist es doch klar das die Besitzstandswahrer der Generation 60+ gereizt reagieren.



    Denn eins muss man KevKüh lassen, Recht hat er. Und das oft.

    • @Spider J.:

      Und dann stimmt er für Nahles als Parteivorsitzende und entblößt sein richtiges Gesicht als Bewunderer von Diagonalkarrieristen - Ein Wort dass ich tatsächlich von ihm gelernt habe. Es beschreibt jemanden der links unten anfängt und rechts oben in seiner Karriere endet.

  • Kevin Kühnert scheint alles richtig zu machen.



    Sie gehen völlig respektlos und inhaltsleer auf ihn los.

    Die m. E. überforderten alten Männer fangen an, aus m. E. blanker Angst vor Verbesserung und Veränderung, völlig unbegründet und aus der Luft gegriffen, um sich zu schlagen. Das finde ich persönlich sehr entlarvend. Sie hatten doch wohl jahrzehntelang Zeit, gute Politik zu machen. Tja, zu spät.

    Bildung und politisches Gespür hat m. E. weder etwas mit einem Abschluß noch etwas mit dem Alter zu tun. Aber auch überhaupt gar nichts.

    Nicht nachgeben, Herr Kühnert!

    Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit,



    sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.



    (Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach, 1830-1916)

    Zuerst ignorieren sie dich,



    dann lachen sie über dich,



    dann bekämpfen sie dich



    und dann gewinnst du.



    (Mahatma Gandhi, 1869 – 1948)

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @Frau Kirschgrün:

      Wahrscheinlich wäre es für Kevin Kühnert schlimmer, diese alten Männer würden ihn nicht so hart angehen.

      Mao sagte: "Wenn der Feind uns bekämpft, ist das gut und nicht schlecht."

      • @88181 (Profil gelöscht):

        Kühnert = Mao?

        Sie werden immer seltsamer...

        • 8G
          88181 (Profil gelöscht)
          @warum_denkt_keiner_nach?:

          Und Mahatma Gandhi und Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach.

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    ..."er habe noch nichts geleistet"?



    Typischer Spruch von deutschen, weissen Männern (und mittlerweile auch vermehrt von Frauen).

  • Na ja Arbeiterpartei?

    Das war mal und auch die hatten ihre Elite aus Facharbeitern und Angestellten im Öffentlichen Dienst.

    Aber diese Kritik ist pauschal und sie offenbart, dass Kühnert es schafft, dort zu provozieren und zu picken, wo sich bestimmte Journalisten besonders schlau vorkommen. Alleine Fleischhauers Buch "Unter Linken" ist schon reichlich sonderbar, weil es eine Leidensgeschichte ohne echtes Leid ist, sondern nur von einem handelt, der mit den Reichen in Hamburg in einem Villenvorort aufwächst und gerne rechts wäre, während damals der Zeitgeist auf Links stand. Dass Fleischhauer jetzt den Formal-Hammer rausholen muss, um Kühnerts Juso-Kritik zu neutralisieren, sagt viel über bestimmte Journalisten aus.

    Ich bin zwar kein Kühnert-Fan, weil ich nicht so richtig verstehen, warum man als Linker in der SPD ist, aber er hat Argumente und er kann sie auch begründen. Damit könnten sich doch die Journalisten beschäftigen, anstatt eine Art Lebens- bzw. Studienberatung per Medien durchzuführen. Außerdem sind vor gar nicht langer Zeit eine ganze Reihe von Politikern mit flauen Dissertationen aufgeflogen, da finde ich Kühnert wenigstens ehrlich bzw. er fälscht nicht irgend einen Müll, um sich bürgerlich geben zu können.

  • Wenn ein 29jähriger (sic!)...

    Wieso sic? Kühnert ist doch 29 oder finde ich den Rechtschreibfehler nicht?

    • 8G
      86548 (Profil gelöscht)
      @Strolch:

      es handelt sich hier um ein substantiv und die werden groß geschrieben: entweder ein Neunundzwanzigjähriger oder ein 29-Jähriger

    • @Strolch:

      Das "sic" stand schon im Original-Tweet. Wobei ich da auch nicht kapiert habe, was Müller-Vogg damit sagen wollte.



      Vielleicht wollte er noch besonders darauf aufmerksam machen, wie wirklichwirklichwirklich jung man mit 29 Jahren ist...

  • Kühnert und die SPD müssen in vielen Artikel als Sündenböcke für die Fehler der Union herhalten. Manche Journalisten scheuen sich nicht, den größten Blödsinn zu schreiben. Und sie wissen, dass er von vielen geglaubt wird.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Wer zum wiederholten Male die Politik der Union in Regierungsverantwortung erst ermöglicht, macht sie sich auch zu Eigen.

  • Was soll man jetzt dazu sagen? rechtsorientierte Flachpfeifen wie Hugo Müller-Vogg sind wohl nicht der Maßstab für Elite... und es gibt mehr als einen unstudierten dessen Rat ich, gerade in Fachfragen, den allermeisten Studierten vorziehe. Bildung hat nicht immer was mit einer staatlichen Beglaubigung zu tun... auch wenn ich auf meine Stolz bin :-)