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Wahlsieg der UnionKann Merz auch Antifa?

Ulrike Winkelmann
Kommentar von Ulrike Winkelmann

Der nächste Kanzler heißt Friedrich Merz. Nach Hasstiraden gegen links muss ausgerechnet er den weiteren Aufstieg der AfD verhindern.

Wirkt nicht, als würde er hart gegen rechts durchgreifen: Deutschlands nächster Kanzler Friedrich Merz auf der Wahlparty der CDU Foto: Kai Pfaffenbach/Reuters

F riedrich Merz kann mit dem Ergebnis der Union in jedem Fall zufrieden sein. Der Auftrag zur Regierungsbildung ist ihm nicht mehr zu nehmen. Ob dazu eine oder doch zwei weitere Parteien nötig sind, stand zur Stunde noch dahin. Dass Merz nicht mit der AfD zusammengehen würde, hat er glaubhaft versprochen. Alle anderen denkbaren Koalitionspartner kann er ab sofort damit erpressen, sie wollten doch hoffentlich verhindern, dass er mit rechts außen kooperieren müsse – wie er es Ende Januar im Bundestag schon erprobt hat.

Das betrifft zuallererst die SPD. Zwar versuchte Olaf Scholz seit der gemeinsamen Anti-Asyl-Abstimmung von Union und AfD, diesen Vertrauensbruch auszuschlachten. Viel stärker aber war sein Signal, dass die SPD mitmachen würde, was auch immer Merz vorschwebt: Asyl-Beschränkungen – wollten wir eh. Bürgergeld-Kürzungen dito.

Insofern hat die SPD sich ihr bis vor kurzer Zeit noch unvorstellbar schlechtes Ergebnis redlich erwirtschaftet. Wer sollte eine Kanzlerpartei wählen, die weder zu den Liberalisierungen noch zur Sozialpolitik stehen mag, die sie immerhin erreicht hat, sondern sich in einen niemals gewinnbaren Härte-Contest begibt?

Die Stimmen des sozialökologischen Widerstands haben sich konsequenterweise bei der Linkspartei versammelt

Mit ein paar Abstrichen gilt das auch für die Grünen. Die Stimmen derer, die finden, dass es gegen jedwede Merz-Regierung sozialökologischen Widerstand braucht, haben sich konsequenterweise bei der Linkspartei versammelt.

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Doch so weitreichend die Verschiebungen für jede einzelne Partei sind – ihre Bedeutung verschwindet hinter der alles überragenden Aufgabe der kommenden Regierung: Dem Aufstieg der autoritären Rechten und der Feinde der liberalen Demokratie etwas entgegenzusetzen.

Bis zu Donald Trumps Amtsantritt bedeutete das vor allem zu verhindern, dass die AfD bis zur nächsten Bundestagswahl noch stärker wird. Das allein ist schon Herausforderung genug. Denn die AfD profitiert vom zentralen Dilemma der Republik: Je enger die demokratischen Parteien sich gegen die Rechtsextremen zusammenschließen, desto mehr bestärken sie die „Wir gegen das Establishment“-Pose der AfD.

Die Aufgaben sind klar – erste Maßnahmen auch

Seitdem Trump sich Putins Ansichten zu eigen macht und das Nato-Sicherheitsversprechen aufkündigt, ist die Herausforderung noch viel größer: Es gilt, europäische Bündnisse zu schmieden, um den drohenden Ausfall der USA zu kompensieren, und Mittel dafür aus dem Bundeshaushalt zu schöpfen.

Wenn Merz und Scholz in den vergangenen Wochen so dicht zusammengearbeitet haben, wie es aussah, haben sie vielleicht auch schon verabredet, was am Tag nach der Wahl passieren muss: Sondervermögen definieren, Schuldenbremsenreform vorbereiten, europäische Schuldenregeln lockern.

Die liberale Demokratie ist von innen und außen bedroht, die Gefahr trägt faschistische Züge. Jede kommende Koalition muss ein antifaschistisches Bündnis sein. Friedrich Merz, der noch am Tag vor der Wahl nichts Besseres zu tun hatte, als gegen „links“ zu pöbeln, wirkte zuletzt nicht so, als hätte er die Prioritäten schon zurechtgerückt.

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Ulrike Winkelmann
Chefredakteurin
Chefredakteurin der taz seit Sommer 2020 - zusammen mit Barbara Junge in einer Doppelspitze. Von 2014 bis 2020 beim Deutschlandfunk in Köln als Politikredakteurin in der Abteilung "Hintergrund". Davor von 1999 bis 2014 in der taz als Chefin vom Dienst, Sozialredakteurin, Parlamentskorrespondentin, Inlandsressortleiterin. Zwischendurch (2010/2011) auch ein Jahr Politikchefin bei der Wochenzeitung „der Freitag“.
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57 Kommentare

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  • Die CDU ist stärkste Kraft geworden - Wir werden erleben, wen unsere legitimieren Abgeordneten, nach wieviel Wahlgängen auch immer, zum Kanzler - wählen werden.

  • Union + AfD = 49,3 Prozent für Rechts. Der „Rest" ist links/liberal.

  • Welche Partei konnte denn überhaupt Antifa in den letzten 12 Jahren seit dem die AfD von 0 auf 20% gekommen ist?



    Dankbar um eine Antwort!

  • Über 20% haben rechtsextrem gewählt, fast 15% linksextrem. Bei der Jugend ist der Anteil der Stimmen für die extremen Ränder noch größer.



    Die neue Regierung wird liefern müssen. Sie muss Probleme im Sinne der Bürger lösen . Und zwar sowohl für diejenigen, die sie gewählt haben, aber auch explizit für diejenigen, die sie nicht gewählt haben. Sonst haben wir in drei Jahren die nächste Wahl mit der AFD als Sieger und den Linken als stärkste Opposition.

  • Auf den Punkt gebracht - Frau Winkelmann - Danke sehr !

  • Immer diese Schwarz-Weiß-Denke!!

    Das stramm linke Selbstverständnis der Antifa ist NICHT die objektive Definition von Antifaschismus. Insbesondere heißt dieses Selbstverständnis noch lange nicht, dass ausgerechnet MERZ' Weg der wirksamen Bekämpfung der Rechtspopulisten und Neonazis zwangsläufig ein Kuschelkurs mit den stramm Linken sein muss.

    Im Gegenteil wäre das eine tendenziell undemokratisch gedachte Herangehensweise: Merz hat ein Mandat für ganz klar NICHT-linke zentristische Politik erhalten. Seine Aufgabe ist also, sich sowohl nach links, ALS AUCH nach Rechtsaußen abzugrenzen. Dass er da über Jene schimpft, die meinen, Alles außer ihrer linken Linie sei rechtsextrem, ist nicht nur verständlich, sondern auch Teil dieser Aufgabe.

    • @Normalo:

      Hola!



      “Dass er da über Jene schimpft, die meinen, Alles außer ihrer linken Linie sei rechtsextrem, ist nicht nur verständlich, sondern auch Teil dieser Aufgabe.“



      Se sann doch sonst geistig durchaus flexibel!

      Aber zu dess “Eine Wahlkampf-Äußerung von Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz sorgt für Kritik der SPD. "Links ist vorbei. Es gibt keine linke Mehrheit und keine linke Politik mehr in Deutschland", hatte Merz in München beim Wahlkampfabschluss seiner Partei gesagt. Er werde wieder Politik für die Mehrheit der Bevölkerung machen, die gerade denke und "alle Tassen im Schrank" habe - und nicht "für irgendwelche grünen und linken Spinner auf dieser Welt", führte Merz aus.“



      www.tagesschau.de/...ke-kritik-100.html



      Zu sojet ehran Persilschein Marke Normalo ausstellen! Woll



      Heißt doch im Klartext - das “Unterpfand unserer Demokratie“ (Karlsruhe) -



      Meinungs&Versammlungsfreiheit bzw die diese Menschen/Grundrechte - Newahr!



      Mit Füßen treten •

      kurz - Peinlich & …back to sender! Woll

      • @Lowandorder:

        Wo hat er gesagt, dass linke Demos "vorbei wären"? Er meinte doch wohl eher, dass er nicht springen wird, nur weil die linke Straße das will.

        Ansonsten: Sicher war der Satz knallhart, aber was soll er denn sagen, wenn er was reißen will und weiß wie seine Koalitionsoptionen aiussehen werden? "Wie machen das dann schön kuschelig mit der SPD. Hat die Angela ja auch immer hingekriegt."? Da könnte er besser gleich selbst demonstrativ sein Kreuz bei der AfD machen - das würde ihr wahrscheinlich weniger helfen...

        Und mal ganz deutlich: Wer meint, er müsse jetzt auf Deibel komm raus Merz als Rechtsradikalen darstellen, ist echt eher Teil des (im Grund vor allem antipluralistischen) Problems als der sozialen Lösung.

        • @Normalo:

          Sorry - Sie versuchen sich rauszumogeln - is doch sonst nicht ehrs. (die Quelle ist angeführt)

          • @Lowandorder:

            Die Quelle habe ich mir ja auch durchgelesen. Aber da steht nur was davon, dass er eine polemische Frage an die Demonstranten gerichtet hat und keine Politik mehr für "irgendwelche grünen und linken Spinner" machen will sondern für die Mehrheit der Bevölkerung.

            Also zum Einen - wie wir es den Rechten auch gerne vorhalten: Dass man mit seinen Demos zwar gehört wird aber dann halt rhetorisches Gegenfeuer bekommt, ist auch Linken gegenüber so demokratisch wie nur was. Es hat nichts mit "Rausmogeln" zu tun, wenn ich darauf hinweise, dass er nirgends in den Zitaten auch nur ansatzweise Meinungs- und Versammlungsfreiheit in Frage stellt.

            Zum Zweiten, Thema "grüne und linke Spinner": Wer sich den Schuh anzieht... Ja, man KANN das so interpretieren, dass er die "Mehrheit" meinte, die absehbar Union oder AfD wählen würde, und Alle, die grün oder links wählen, mit den "Spinnern". Das würde sogar zu seinem alten Ziel passen, die AfD zu entvölkern, indem er ihre Wähler wieder für Demokratie und Mäßigung begeistert. Aber ernsthaft: Mit "Spinner" sind doch erkennbar eher nur die ideologischen Blasen gemeint, in denen tatsächlich auch nur eine Minderheit der "linkstickenden" Wählerschaft wohnt.

    • @Normalo:

      Eine nötige Sozialökologischekompetenz - sprich eine " kleine Handbremse " durch - Die Linke - wird die - zum Glück, recht schwächelnde CDU - schon etwas - beim Sozialabbau zügeln, und wieder etwas " frischen Wind " ins Parlament bringen.



      Nun erst einmal schauen, wie die Kanzlerwahl durch die von uns legitimieren Abgeordneten, ausgeht.

      • @Alex_der_Wunderer:

        Ich beglückwünsche Sie zu Ihrer untrübbaren Siegerlaune (und ein herzliches "à la bonheur!" an die Linke für den Endspurt!). Wie man die aber auch mit einer Nacht Abstand immer noch so tapfer überbordend halten kann - angesichts eines Ergebnisses der Linken, in dem sie insgesamt deutlich weniger Stimmen hat, als bei der AfD allein der ZUGEWINN beträgt - ist mir zugegeben ein wenig schleierhaft.

        • @Normalo:

          Meine Siegerlaune wäre noch größer, hätte die deutsche Wählerschaft - der SPD - nicht unbedingt unter einem Kanzler Scholz - aber ohne die investitionshemmende FDP, eine Chance gegeben, eine soziale Politik umzusetzen.



          So ist hoffentlich ein wenig Hoffnung auf den Erhalt unseres sozialen Friedens im Land, durch Die Linke im Parlament, doch möglich.

          • @Alex_der_Wunderer:

            Wie gesagt: Das Ergebnis der Linkspartei war ein unerwarteter Gewinn gewesen sein, auch dass sie wohl so einige Nichtwähler mobilisiert hat. Richtig nett, das.

            Aber das kann halt beim besten Willen nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Musik dieser Wahl so weit rechts der Mitte spielt wie schon SEHR lange nicht mehr. Einschließlich der FDP (aber ohne rechte Kleinstparteien) sind es knapp 55%, mit den Bündnisreaktionären um Frau Wagenknecht fast 60%. Ähnlich deutlich auf der linken Seite geht der Strich dann auch durchs BT-Plenum, wenn man ihn zwischen Union und SPD zieht (die ja wie die Grünen von weiten Teilen des jubilanten ganzlinken Spektrums nicht mal mehr als links akzeptiert wird). Es ist also schon eine sehr "froschige" Perspektive vonnöten, um die 8,5% Linken-Stimmen in der Gesamtschau als wirkungsmächtigen Lichtblick zu begreifen.

            Aber Sie machen das ganz wacker. Erwarten Sie bitte nur nicht von mir (oder auch von Herrn Merz und wem immer, die zukünftig bei der SPD das Sagen haben), dass ich die 8,5% wie 48,5% behandle.

    • @Normalo:

      Sehr guter Beitrag.

  • Die Frage aus dem Herzen, jedoch mit der gebotenen Sachlichkeit beantwortet, nein, Merz schafft es nicht. Es ist erneut gelungen, "den Flüchtling" als Feind für die Entwicklung in Deutschland herauszustellen, anstatt das neoliberale Gedankengut, das sich gegen Natur, Mensch und Arbeit richtet, als Übel zu identifizieren. Bereits jetzt war ja herauszuhören, dass unsere Infrastruktur wohl von Privaten mit Renditeerwartungen instand gesetzt werden soll. Ätzend, PPP. .. Überwiegend sachlich die Frage beantwortet, erscheint es möglich, Merz eine positive Beantwortung der Frage anzuheften, wenn die Menschen lieber die Demokratie gegen die sich für sie immer mehr verschlechternden Lebensbedingungen eintauschen.

    • @Gerhard Krause:

      Sie wollen also jenes Fünftel der Wählerschaft, das mit der AfD eine stringent xenophobe und erz-neoliberale Partei gewählt hat, und die weiteren ca. 10-15% (meine persönliche Schätzung), die die Union in der Hoffnnung auf eine nur leicht abgeschwächte Variante dieser Agenda gewählt haben, wortwörtlich "auf Links gedreht" sehen. Wie stellen Sie sich das vor ohne Umerziehungslager? Oder vielmehr - historische Beweise mit einbeziehend - wie würden Sie sich das selbst MIT Umerziehungslagern vorstellen??

  • Merz ist kein Gewinner. Das alte Tandem CDU/CSU-FDP funktionierte bei den rechten Wählern doch immer wie kommunizierende Röhren. Diesmal nicht. CDU/CSU-FDP haben zusammengerechnet 2.7% verloren ... an die AFD.

    Wenn man anders rechnet, dann hat die traditionelle "Mitte" (CDU/CSU, SPD, Grüne, FDP) verloren und die Extreme (AFD, Die Linke, BSW) haben zugelegt. Noch sind diese Extreme, im Gegensatz zu Frankreich nicht in der Mehrheit, noch bleibt der Bund regierbar. Es ist zu hoffen, daß man das in der CDU/CSU versteht, es ist eine letzte Chance.

  • Merz und Antifa?! Im Leben nicht! Bzw. wenn, dann nur so lange und so weit, wie es der Wirtschaft ™ gefällt. Und die ausgemergelte SPD ? Nur noch ein Stimmviehbeschaffer für den Beginn des Trumpismus deutscher Sprache? Oder die letzte Verteidigung des Sozialen?



    Man wird sehen....

  • Ich stehe hinter jeder Regierung bei der ich nicht sitzen muss wenn ich nicht hinter ihr stehe.



    Karl Valentin

  • Die Antwort lautet: Nein!



    m. kann nicht Antifa!



    Es ist ja leider so, dass der zweitunbegabteste Kandidat gewonnen hat.



    Allerdings mit einem prozentual sehr schlechten Ergebnis. Das sollte trotz Siegestaumel der "c"DU doch noch erwähnt werden. Die konservative Partei ist in den letzten Jahren sehr weit nach rechts gerückt und hat versucht, der "afd" somit Stimmen abzujagen. Das hat offenbar NICHT funktioniert!



    Weidels Truppe ist so gestärkt wie nie.



    Der alte Trick hat für die "c" DU mal wieder nicht funktioniert. Das wird allerdings angestrengt weg gelächelt.



    m. ist ein Spalter, der noch am letzten Tag des Wahlkampfs gegen zukünftige Bündnispartner geschossen hat.



    Eine strategische Planung ist da nicht erkennbar.



    Dennoch werden wir mit einem alten, unerfahrenen Egoisten leben müssen.



    Immerhin muss er koalieren und zwar mit einer demokratischen Partei, wenn er die seine nicht völlig zerstören will.



    Das eröffnet die Chance, dass die Koalitionspartner einen Minitrump verhindern können.



    Um es klar zu sagen: das Wahlergebnis ist enttäuschend. Da bleibt auch der Sieg der Linken schal, denn er ändert halt nichts.



    Deutschland hat in einer Krisensituation einen Amateur gewählt.

    • @Philippo1000:

      Wie viel Regierungserfahrung war in der Ampel versammelt?



      Und was hat's gebracht?

  • "Kann Merz Antifa?" Ernsthaft? Als echter Antifaschist muss man den doch inzwischen mitbekämpfen.

  • Merz betrieb das Meinungsmachergeschäft der extremen Rechten mit. Er kann froh sein, dass SPD und Grüne anders als Söder noch verantwortungsvoll bei den Koalitionsoptionen blieben. Sogar nach solchen Verbalflegeleien.

    28,5 % sind wenig, und die Prozente der AfD sind viel. Da hätten jetzt auch in der CDU/CSU die Köpfe rollen können. Sie könnten es noch, wenn die Koalitionsverhandlungen am mangelnden Vertrauen in Merz' und Linnemanns Zuverlässigkeit zu zerschellen drohen. Da wird die Union zumindest in anderer Währung die Buße für ihren Vorsitzenden zahlen müssen. Dumm gemacht.

  • Kommentar entfernt. Bitte beachten Sie unsere Netiquette.

    Die Moderation

    • @Suryo:

      Wie kommen sie darauf?Mehr als die Hälfte hat keine Rechtsextremisten gewählt.Sind die auch versifft?

  • Nein, Merz kann weder Antifa noch Zukunft. Er kann nur Trump (I). März schreibt man mit Ä!



    Solche Hetzer dürfen in meiner Partei nicht Mitglied werden.

  • Kanntifa? Wie sollte er, wenn er selbst hart rechte Politik macht und Antifa für ihn =linksextrem=demokratiefeindlich ist. Wer Begriffe so umdeutet, bis sie keinen Sinn mehr ergeben, macht sich nur lächerlich.

  • Es bleibt ein Rätsel, warum auch die CDU/CSU sich in ihrer Führung



    an derart ideologisch beschränkten, konservativen Krawatten wie Merz, Dobrindt, Linnemann und Amthor orientiert, anstatt den modernen, liberalen Flügel von Prien bis Günther aufzustellen. Das hätte die Partei attraktiver, aber auch kooperativer, koalitionsfähiger gemacht. Nun gut, die SPD hat Stand 23.2. noch die geringsten Konsequenzen aus dem Scheitern ihrer grottenschlechten, kommunikationsunfähigen, prinzipienlosen Führung gezogen. FDP soll Lindner immerhin viel Freude gemacht haben. Gerhard Baum, Leonard Cohen, Jimmy Carter und Alexei Navalny und Zehntausende tapfere Ukrainer* leben nicht mehr. Sie werden gerade von den US-Faschisten, die mit dem Hitlergruss, verspottet ( Bannon, Musk).



    If you want it darker, you kill the flame.

    • @Ataraxia:

      Des Rätels Lösung heißt "AfD". Die lebt maßgeblich davon, die gemäßigten Parteien als untereinander bis hin zur Verschworenheit kompatiblen, "linksgrün versifften" Einheitsbrei zu verkaufen - zu denen sie die einzige "Alternative" ist.

      Es gibt eben nicht nur die eine "richtige" Politik in einer Demokratie, so sehr der Einzelne auch überzeugt sein mag, genau die definieren (und entsprechend von möglichst ALLEN Parteien erwarten) zu können. Wer solche subjektiven Einschätzungen für zwingend allgemeingültig hält gehört im Zweifel selbst zu den ideologisch Beschränkten - mit oder ohne Kravatte.

      Denn andere Menschen sehen es anders und wollen auch was zu wählen bekommen, was IHREN Wünschen und Vorstellungen entspricht. Die zur linken Mitte voll anschlussfähige Merkel-CDU hat zwar neue Maßstäbe in Sachen "Pragmatismus" aufgestellt, aber eben damit logischerweise die Ideologen, die Veränderungsüberforderten und die Ängstlichen rechts der Mitte vernachlässigt. Und das einfach noch vehemmenter zu tun, indem man für die AfD und ihre Klientel immer schlimmere Worte verwendet, hat AUCH nicht geholfen. Kein Wunder also, dass die Union es mal mit wieder MEHR Trennschärfe versucht.

  • Hochrechnung West: AfD 17%.



    Hochrechnung Ost: AfD 34%, mit Abstand stärkste Partei, grob überschlagen soviel wie CDU, SPD und Grüne zusammen.

    Ist dieser Landesteil noch zu retten? Oder sollte man über einen Verkauf nachdenken? Wenn Dänemark schon nicht Grönland an Trump abgeben will, vielleicht ist er an Ostdeutschland interessiert? Dort würde man dem "Leader of the free world" sicher einen rauschenden Empfang bereiten.

    • @drrainerklimkeaufalarich:

      Besser die afd verkaufen ;) Ost wie West. Und das Geld in soziale Absicherung investieren!



      Menschen eine Perspektive geben ist antifaschistische Politik. Der Osten ist nicht verloren, nur falsch behandelt.

    • @drrainerklimkeaufalarich:

      Damit würden Sie aber auch die Hochburgen der Linkspartei mitverkaufen.

      Übrigens trifft man sich dort tendenziell im Antiamerikanismus.

      Es gibt Parteienforscher, die dem Osten eine avantgardistische Rolle zuerkennen.







      Wenn die Recht haben, wird es noch "lustig".

  • Yes. Eine gute Idee - wenn ich ehrs richtig seh! Ja - der Friederich der Friederich - ein gar arger Wüterich!

    Doch jetzt Fritz - hestes BK anne Hacken! Woll



    Bleibt nur eine Changse: Jetzt heißt es - 💩n •



    & bon conseil - c'est gratuite =>



    Sodele: Lern den Rand & dei Wasser zu halde!



    Quick Course: Hab nicht immer das letzte Wort!



    Dei ständig Gesabbel: ☝🏿 aach mal dei Babbel!



    Un nochens: Geh nicht zwanghaft in jeden Tort!



    Stutz für Schland a weng - dei right wing! - 🙀

    Und - & hoff dess geling - vor allem & wie!



    Üb dich endlich in - du peinlich ahl Stenz:



    Crash Course Emotionale Intelligenz & Empatie!

    kurz - Lümmel von der letzten Bank!



    Angie - als Ausrede nee - zieht ne mee!



    Komm raus aus dei ahl doof Karriere🗄️! Woll



    Ja klar - keine “Changse“ - doch nutze sie! Toll



    Willste Höcke Weidel & Co in den Orkus kicken:



    Werd zügig erwachsen. Sonst kannstes knicken

  • "Kann Merz auch Antifa?"



    Muss er nicht können. Die SPD ist ja gern bereit Merz Forderungen mitzutragen - und die paar roten Linien bezüglich Europarecht achten werden gemeinsam mit Scholz in Rente geschickt - der Artikel orakelt ja ähnliches...



    ...und selbst wenn es die Grünen zur Koalition braucht, Habeck hats vorhin in der Elefantenrunde vielsagend verraten:



    Es geht um die NATO als Ganzes, es geht um die Existenz Europas im Angesicht der USA unter Trumps.



    Wenn ichs recht im Kopf habe hat Habeck gesagt, dass er in Anbetracht dessen nicht auf SPIEGELSTRICHE wie Dämmung oder Migration beharren würde...



    Spiegelstriche - habt ihrs auch gehört?



    Spiegelstriche...



    Merz muss nicht Antifa können. Das geht locker ohne. Er hat ja einmal gezeigt das er auch mit der AfD könnte...



    Das will er nicht - und das glaub ich ihm. Aber es ist natürlich ein super Pfand gegen rot und grün...



    'Ihr kommt mir entgegen oder ich kuck übern Zaun...'

    • @Farang:

      👍👍

  • Alles kein Problem für den Ichhalbierdieafdkanzler

  • "die Union in jedem Fall zufrieden sein. Der Auftrag zur Regierungsbildung ist ihm nicht mehr zu nehmen."



    Das ist jetzt wirklich ein Dilemma:



    "am Tag nach der Wahl passieren muss: Sondervermögen definieren, Schuldenbremsenreform vorbereiten, europäische Schuldenregeln lockern."



    Mit einer satten Mehrheit ginge das, aber mit einer instabilen Dreierkoalition nicht.



    Verfassungsänderung wohl ade. Die berühmten Sprüche zur Schuldenbremse und Ertüchtigung der Verteidigung für die Tonne?



    Eine Zwangslage für den forschen Sauerländer, vielleicht gibt's in Arnsberg noch einen Vorrat an Kreide im Spielwarengeschäft.

  • Merz ist der einzige, der die AfD bekämpfen kann.

  • Merz muss sich die ganze Wahlsendung lang von Frau Weidel anmachen lassen. Ist sie verzweifelt dabei, ihre Basis in der AgD bei Laune zu halten? Ob Merz Antifa kann, muss er nämlich bei Werteunion bzw Gauland/Höcke und deren Hintermännern beweisen.

    • @aujau:

      Nun ja, und der Kanzlerkandidat muss erst noch von unseren legitimieren Abgeordneten gewählt werden...



      Mal schauen, wie fix da die Abstimmung von statten gehen wird.

  • "Die Stimmen des sozialökologischen Widerstands haben sich konsequenterweise bei der Linkspartei versammelt"

    Verstehe ich nicht. Arbeiter wählen vor allem die AfD. Wie können deren Stimmen sich dann bei der Linkspartei versammeln? Oder reden die nicht mehr miteinander?

  • "Nach Hasstiraden gegen links muss ausgerechnet er den weiteren Aufstieg der AfD verhindern."

    Die AFD verbieten zu lassen ist die einfachste Methode, ihren Aufstieg zu bremsen.

    • @*Sabine*:

      Das stimmt, auch wenn natürlich so ein Verbot dem Rechtsextremismus nur organisatorisch Sand ins Getriebe werfen könnte. Die zugrundeliegende Stimmung an der Wählerbasis würde es kaum ändern. Bei 42 (wenn ich richtig gezählt habe) im Verbotsfall neu zu wählenden Wahlkreismandaten im Osten schlummert da ein nicht unerhebliches Potenzial für den sofortigen Aufbau einer Nachfolgeorganisation.

      Wie auch immer: Jetzt wo die Wahl vorbei ist, kann ja der Verfassungsschutz endlich mal seinen Bericht über die Bundes-AfD rausrücken. Dann sind wir hoffentlich immerhin schonmal schlauer, ob ein Verbotsantrag überhaupt eine realistische Option ist. Ohne das BSW im Bundestag müsste sich jedenfalls leichter eine Mehrheit für einen Verbotsantrag finden lassen...

  • Deutschland ein gespaltenes Land.. Die eine Hälfte wünscht sich konservative bis hardliner-Regluarien. Die andere das Gegenteil.

    Und beide haben das gute Recht ihre Positionen so zu sehen in einer Demokratie wie unserer.

    Wir steuern auf amerikanische Verhältnisse zu wenn das so weiter geht.

  • "Der nächste Kanzler heißt Friedrich Merz. Nach Hasstiraden gegen links muss ausgerechnet er den weiteren Aufstieg der AfD verhindern." Wenn das an Merz liegen soll, dann braucht die AFD bald Bergsteiger Ausrüstung...

    • @Rabenbote:

      👍👍

  • Was Franz (von Papen) nicht lernt, lernt Fritzchen nimmer mehr.

    • @nachtkap:

      Ja, "Können" schon, "Wollen" eher nicht.

    • @nachtkap:

      Cheers.

  • Ich kann mich über Merz nicht wirklich freuen, aber alles ist besser als Scholz.

    • @Hans Dampf:

      Nein, nicht alles ist besser.



      Und auch nicht besser als Scholz. Er war 2021 der mit mehr Bundesprofil und Faktenkenntnis als Laschet und Baerbock.

      Laschet oder Günther habe ich mir die letzten Wochen innig herbeigewünscht. Beiden wären Merz' Fettnäpfchen wohl nicht unterlaufen. Nur 28,..% und die AfD über 20 %, hätte die Union nicht "Erfolg" spielen müssen, wäre da wer ausgetauscht worden.

    • @Hans Dampf:

      Die AgD ist sicher nicht besser als Scholz.

    • @Hans Dampf:

      Also ein neoliberaler Faschistenkuschler ist besser als ein Möchtegern - Sozialdemokrat mit Gedächtnislücken...



      Aus einer linken oder antifaschistischen Perspektive sicherlich nicht...

    • @Hans Dampf:

      Korrektur: Fast alles, denn die AfD schließe ich aus Prinzip aus.

  • Merz ist Teil des Problems und wird sicher nicht Teil der Lösung werden.

    #nichtmeinkanzler

    • @HoboSapiens:

      Na ja, er muss ja auch nicht ihr Kanzler sein(#nichtmeinkanzler). Die Wichtige wird eher sein, ob er es schafft, mit konservativer Politik die AfD wieder klein zu machen. Und was der moralische Preis ist, denn die CDU dafür zahlen muss.