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Berlins neuste A100-VerlängerungVorfahrt für die menschenfeindliche Stadt

Erik Peter
Kommentar von Erik Peter

Die sinnloseste Autobahn der Bundesrepublik wird am Mittwoch in Berlin eröffnet. Sie ist ein Symbol für Stillstand und eine rückwärtsgewandte Politik.

Autobahnen schaffen neuen Verkehr, und das ist schlecht: Graffiti an der Baustelle der Verlängerung der A100 in Berlin-Treptow Foto: Paul Langrock

F ür Berlin ist es kein Grund zur Freude, sondern einer der Scham. Etwa siebzig Jahre nach den ersten Planungen und nach mehr als zwölf Jahren Bauzeit soll der 16. Abschnitt der A100 zwischen Neukölln und dem Treptower Park am kommenden Mittwoch eröffnet werden.

Mit 650.000 Kubikmeter Beton und 750.000 Tonnen Stahl ist hier eine Idee aus einem anderen Jahrtausend zementiert worden. Entstanden ist ein 3,2 Kilometer langes Mahnmal einer fehlgeleiteten Politik, die vor den Herausforderungen einer zukunfts- und klimagerechten Stadt kapituliert hat.

Die Welt schaut nach Paris, nach Kopenhagen, selbst nach New York und sieht, dass es möglich ist, sich von der Idee einer autozentrierten – ergo menschenfeindlichen – Stadt zu lösen, wenn auch oft noch viel zu zögerlich. Doch wer nach Berlin guckt, muss sich die Augen reiben. Im Herzen der Bundesrepublik werden noch immer Autobahnen gebaut, ganz so, als hätte sich seit den 1930er Jahren nichts verändert. Die Autobahn als Symbol für Stillstand.

Und das darf man sich dann auch ganz praktisch vorstellen. Autobahnen entlasten keinen Verkehr, sie schaffen neuen, wie jeder Verkehrsplaner weiß. „Nur noch eine Spur, Bro“ ist ein Internet-Meme, das verdeutlicht, wie selbst die vielspurigsten Autobahnen im Verkehrskollaps versinken. Auf dem neuen A100-Abschnitt wird mit 85.000 Fahrzeugen täglich gerechnet, die sich am neuen Ende Treptower Park wieder zurück in die Viertel ergießen. Und zwar über eine sich noch lange im Bau befindliche Elsenbrücke und dann weiter über einspurige Gassen nach Friedrichshain. Das Chaos ist vorprogrammiert.

Mehr als doppelt so teuer wie geplant

Schon der Bau war ein reines Fiasko. Ganze vier Jahre später als geplant ist die Autobahn fertig. Aus den ursprünglich veranschlagten Kosten von 312 Millionen Euro sind 720 Millionen geworden. Das ist eine Kostensteigerung von 130 Prozent. Für 225.000 Euro pro Meter hat Berlin damit nun die teuerste Autobahn der Republik erhalten. Es ist auch die sinnloseste. Ein noch sinnloserer Bau droht dann, wenn ernsthaft der Versuch gewagt wird, auch noch den 17. Abschnitt bis zur Storkower Straße durchzudrücken.

Der Trasse nach Treptow sind fünf Häuser mit mehr als 100 Wohnungen, 300 Kleingarten-Parzellen und etwa 450 Bäume zum Opfer gefallen. Bei einem Weiterbau droht die Zerstörung des subkulturellen Herzens der Stadt. Allein mehr als ein Dutzend Clubs würden niedergewalzt. Und dann ist da ja noch der irrsinnige Tunnelplan unter dem Ostkreuz, ein weiteres drohendes Milliardengrab. Möge irgendjemand verhüten, dass das jemals Wirklichkeit wird! Am besten tun das die Ber­li­ne­r:in­nen selbst.

Die Autobahnverlängerung war nie ein Mehrheitsprojekt aus der Stadt heraus, stattdessen wurde sie uns aus dem Bundesverkehrsministerium aufgezwungen. Proteste begleiten den A100-Bau inzwischen seit Jahrzehnten und richteten sich auch schon gegen die Vorgängerabschnitte bis zur Buschkrugallee und der Anschlussstelle Neukölln, die 2000 und 2004 freigegeben wurden.

Um die nun geplante Eröffnung herum – auf eine öffentliche Feier wird aus gutem Grund verzichtet – wird es erneut zahlreiche Protestaktionen geben. Sie sind aber nur ein kleiner Vorgeschmack auf das, was Berlin erwartet, wenn der Wahnsinn nicht endlich gestoppt wird.

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Erik Peter
Politik | Berlin
Redakteur für parlamentarische und außerparlamentarische Politik in Berlin, für Krawall und Remmidemmi. Schreibt über soziale Bewegungen, Innenpolitik, Stadtentwicklung und alles, was sonst polarisiert. War zu hören im Podcast "Lokalrunde".
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130 Kommentare

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  • Was eine Aufregung. Also wir hier im Süden der Republik brauchen die A100 nicht. Geld kann gespart werden und gerne hier für Autobahnausbau A6 oder A8 oder 81 und diverse Bundesstraßen und Ortsumfahrungen eingesetzt werden. Also so wie in Bayern etwa, das wäre echt hilfreich.

  • taz: *Die Autobahnverlängerung war nie ein Mehrheitsprojekt aus der Stadt heraus, stattdessen wurde sie uns aus dem Bundesverkehrsministerium aufgezwungen.*

    Die Lobbyisten der Autoindustrie und der Straßen- und Autobahnbauer sitzen halt überall.

    taz: *Der Trasse nach Treptow sind fünf Häuser mit mehr als 100 Wohnungen, 300 Kleingarten-Parzellen und etwa 450 Bäume zum Opfer gefallen.*

    Trotz akuten Wohnungsmangel werden Wohnungen und Kleingarten-Parzellen platt gemacht und gleich noch 450 Bäume mit der Kettensäge gefällt, damit der Klimawandel auch 'freie Fahrt' hat.

    taz: *Aus den ursprünglich veranschlagten Kosten von 312 Millionen Euro sind 720 Millionen geworden. Das ist eine Kostensteigerung von 130 Prozent.*

    Da freuen sich doch die Autobahnbauer und haben sicherlich schon den nächsten "Kostenvoranschlag" griffbereit in der Schublade.

  • Der Unterschied zu Paris und New York ist eben, dass durch die Teilung der Stadt viele Projekte nie gebaut wurden, die nötig und wichtig sind. In den anderen Städten würden sie in den 60ern verwirklicht , was in Berlin (Mauerstadt) nicht möglich war. Also erst die Infrastruktur schaffen, dann die Mikrokosmen verbessern. Eine durchgehende A100 wird gebraucht, vor 70 Jahren, jetzt und in 70 Jahren.

  • Unter den Kommentaristinnen und Kommentierern jetzt wieder jede Menge (beleidigter/Möchtegern-)SUV-Fans. Vielleicht fließt der (motorisierte Individual-)Verkehr ja dann, wenn endlich die gesamte Erdoberfläche eine einzige Autobahn ist. Stockt es dann immer noch hie und da, wird noch zusätzlich untertunnelt und auch nach oben ausgewichen. Herr Poschardt, übernehmen Sie, wir lassen uns den Porsche nicht verbieten.

    • @Earl Offa:

      Wie wäre es mit etwas mehr Sachlichkeit?

      Ich kann ja nachvollziehen, daß Sie gefrustet sind, daß man in Bezug auf den Autobahnweiterbau im Interesse derjenigen ca. 80% der Berliner gehandelt hat, die ein Auto in ihrem Haushalt haben, und Ihre Ansicht nicht zum Zuge gekommen ist, aber das ist doch kein Grund, hier so herumzupöbeln.

      • @Debaser:

        Das Behaupten von 80% Befürworter zum Autobahnausbau in Berlin sind nun auch kein Ausweis der Sachlichkeit.

        Die oft zitierten 70% (hier nun schon 80%...?) Zustimmung unter Berlinern zur Autobahn sind übrigens ein wunderbares Beispiel für geschicktes Framing. Es wurde in der immer wieder zitierten Umfrage nicht etwa gefragt, ob man für oder gegen den Bau der A100 ist, sondern ob man dafür ist, die bereits laufenden Bauarbeiten abzuschliessen. Natürlich. Was wäre denn die Alternative...? Man kann getrost davon ausgehen, dass die Zustimmung zum Konzept der A100 unter Berlinern niedriger ausfällt.

        • @Markus M:

          Ich hatte den selben Gedanken und daher den Tagesspiegle-Artikel dazu gelesen. In der gleichen Umfrage wurde nach der Bewertung zum Weiterbau des nächsten Abschnittes bis zur Storkower Straße gefragt -> 60% Zustimmung (davon 43% sehr positiv, zum Vergleich: 22,8% waren sehr negativ). Die Befragung war allerdings schon 2021.

  • Paris als Beispiel ist absurd. Die Stadt hat zwei Autobahnringe. Einer davon entspräche der A100 und ich habe noch niemanden sagen hören, dass der Boulevard périphérique abgeschafft werden soll. Ich bin absolut für mehr ÖPNV, aber bei der A100 ist es wie mit Impfung und Masken, nur leider andersherum. Eine wirklich sinnvolle Straße, da Ringautobahn zur besseren Anbindung und Verkehrsregulierung, wird lächerlich gemacht. Das ist wie eine U-Bahn zum BER zu verhindern wollen, weil man nicht will, dass Leute fliegen. Die A100 ist sinnvoll, weil sie bezirkeübergreifenden Innenstadtverkehr aufnimmt. Gerne wie in Paris mit Tempo 50.

    • @DieLottoFee:

      Vom St. Florian zu allgemeineren Ansätzen wird schon ein Fortschritt sein.

      Berlin ist übrigens ein Sonderfall. Eine Metropole ohne andere in der Nähe. In ganz Ostdeutschland leben weniger Menschen als etwa in NRW allein. In ganz Brandenburg inklusive Speckgürtel nur zwei Drittel von Berlin.

      Wollen Sie eine Ringautobahn - also Durchgangsverkehr von außen umleiten, oder reden wir doch von Berliner Verkehr von Menschen, die die BVG, S-Bahn und das Rad nicht nehmen wollen, weil das Auto so nett bezuschusst wird?

      Wer da allen Ernstes im Jahr 2025 noch Straßen für Autoverkehr neu baut (oder auch Fliegen noch propagiert und bezuschusst), wird sich von Enkels fragen lassen, ob er oder sie nie Zeitung las.



      Wer 'Anbindung' nur als Auto versteht, ebenso.

      • @Janix:

        Die Enkel sehen das aber etwas anders (bei Ihnen vielleicht nicht). Wenn meine Enkel zu Besuch kommen, dann natürlich im Auto meines Sohnes. Fahrtdauer 4,5 Stunden. Würden diese mit dem Zug/ÖPNV kommen wollen, wären dies 7 Stunden 45 Minuten. Und nur dann, wenn alle Züge pünktlich sind, da Umsteigezeit teilweise nur 4 Minuten. Und wenn meine Kinder ihre Großeltern mütterlicherseits sehen möchten, geht es nicht ohne fliegen. heute nicht und auch in 20 Jahren nicht. Also wird zweimal im Jahr geflogen. Und da hilft auch kein Zeitung lesen.

      • @Janix:

        Die Enkel wollen auch noch fliegen. Glaubst du nicht? Ist aber so.

        • @charly_paganini:

          Die Enkel haben genug Erziehung genossen, um fremde Leute zu siezen.

  • Die Theorie, daß neue Straßen mehr Verkehr induzieren, mag in speziellen Situationen nachweisbar sein, auf Berlin trifft sie auf jeden Fall nicht zu.



    Daß hier jemand mit dem ÖPNV fährt und nicht mit dem Auto, hat nur einen einzigen Grund, und das ist die Parkplatznot am Ankunftsort. Daran ändert sich durch die neue Autobahn nichts; wer schon immer mit dem Auto fuhr, tut das weiterhin, wer schon immer mit der Bahn fuhr, tut das auch weiterhin, denn die Parksituation am Ort der Ankunft hat sich ja nicht geändert.



    Die Parkplatznot ist der einzige Grund, den ÖPNV zu nutzen, keiner macht das freiwillig - die Bahnen sind dreckig, unpünktlich, voll, und man trifft auf Gestalten, denen man eigentlich nicht begegnen will. Öffis fahren dauert auch fast immer länger, u.a. weil man erstmal hinlaufen muß.



    Insofern wird sich an der Verteilung des Verkehrs nichts ändern, der Autoverkehr wird nur verlagert: Weg aus den kleinen Straßen, hin zur Autobahn. Die Verlängerung ist daher ein Segen, außer natürlich für diejenigen, denen sie vor die Tür gebaut wurde. Und wenn beklagt wird, daß sich der Verkehr dahinter in die Innenstadt ergießt, ist der Weiterbau nur folgerichtig.

    • @Debaser:

      können Sie Ihre behauptungen belegen?

      • @Pflasterstrand:

        @Pflasterstrand:



        Nun, ich bin tatsächlich ein Vielnutzer des Autos in der Stadt, da ich in Köpenick lebe und vielleicht öfter mal nach Marzahn oder nach Lichtenrade muss. Und siehe da, mit dem Auto dauert das auch bei viel Verkehr so zwischen 30 und 40 min, mit dem häufig ÖPNV locker das doppelte an Zeit. Wenn man also nicht nur halbtags arbeitet oder seon Leben als Privatier oder Rentner verbringt, sondern Zeit durchaus noch ein Engpass ist, dann wählt man aufgrund der Zeitersparnis das Auto. Dabei muss der ÖPNV noch nichtmal schlecht sein, es ist einfach unmöglich, zahlreiche Orte ohne Umsteigen und die damit verbundenen Zeitverluste oder im Expressbus mit nur 4 Haltestellen zu erreichen. Und ja, wenn ich von Köpenick zum Hauptbahnhof oder zum Zoo muss, und zwar direkt dorthin, dann ist die S-Bahn tatsächlich unschlagbar...aber wehe man muss irgendwo abseits der S-Bahn/U-Bahn hin...Und ja, mir ist bewusst, dass ein Teil der Zeitverluste für Busse auch dem starken Autoverkehr geschuldet ist...Wie gesagt, wenn man viel Zeit hat, oder fast nur in 2 km Umkreis von seinem Kiez bleibt, super, aber sonst ist Berlin einfach zu groß...

        • @Max Weber:

          Als immermal Berlin-Tourist und dann Nutzer eines Tagestickets hab ich dort Leute (von ehemals hier expatriiert*lol*) auch von Couch in Kreuzberg in wasweißich Lichtenberg besucht, da muß mer Zeit mitbringen wemmer dreimal mit der Tram umsteigt.



          Ist halt ein Optimierungsproblem und für die 720 Mio hätte mensch einiges bei der BVG oder den S-Bahnen sanieren können *klugscheiß*.

  • Und wieder eine Diskussion, in der sich Autoliebhaber und Autofeinde Worte um die Köpfe schlagen.

    Die Frage, ob der enorme finanzielle Aufwand an genau dieser Stelle wirklich einen Nutzen bringt, tritt dabei in den Hintergrund.



    Manchmal nimmt eine neue Straße Verkehr auf, und führt zu einer Entlastung von Wohngebieten. Manchmal führt sie auch nur zu mehr Verkehr. Was in diesem Fall zutrifft, müsste an Hand konkreter Daten festgestellt werden. Nicht an Hand persönlicher Überzeugungen.

    Aber diese Herangehensweise scheint beiden Parteien nicht recht zu sein. In einer polarisierten Gesellschaft ist ideologisch basierter Streit viel besser...

  • Berlin ist 12 mal so gross wie Berlin intra muros. Auf 1/6 der Fläche wohnt dort die Berliner Bevölkerung.und das ÖPNV Netz ist sehr eng. Die Fahrradwende ist sicher toll, hat aber Schattenseiten, denn Eltern mit Kindern verlassen die Stadt in Massen und die ersten Schulschliessungen stehen bevor.

  • Der Kommentar ist... Naja..



    Da wird also über die Baukosten Explosion gejammert... Aber das bedeutet doch auch im Umkehrschluss wenn der Staat wie viele linke wollen anfängt Wohnungen und Häuser zu bauen... Das er das auch nicht kann und alles teurer wird?



    Ja was denn nun ist der Staat nun ein guter Baumeister oder nicht?

    Denn Rest kann man eigentlich nicht Mal ernstnehmen. Ja gut, am besten stecken wir gar kein Geld mehr nach Berlin. Sollen die Pendler halt wegbleiben. Erst haben die Schwaben in Berlin gestört, jetzt am besten alle nicht Berliner wegbleiben. Stört doch bitte nicht die alteingesessenen.

    • @Duplozug:

      Wohnen ist ein Grundbedürfnis und hat nix mit links zu tun.

    • @Duplozug:

      Ganz ehrlich, Autobahnbau mit dem Wohnungsbau zu vergleichen ist lächerlich, vor allem in einer Zeit wo Wohnraum knapp ist und die Mieten explodieren. Ich glaube viele Berliner können ein Lied davon singen, ausgerechnet da 100 Wohnungen zu vernichten ist schon ein Hammer. Wenn man zurück schaut hat der Ausbau von Autobahnen nicht wirklich was gebracht, die Staus sind geblieben oder wurden sogar mehr, obwohl Deutschland über das dichteste Fernstrassennetz Europas verfügt, dabei ist Deutschland nicht mal das größte Land in Europa.

      • @Ignis Ferrum:

        Aber dafür das Land mit dem meisten Transitverkehr von West- nach Osteuropa und umgekehrt. Ein Großteil des Verkehrs auf deutschen Autobahnen ist europäischen Speditionsfirmen geschuldet.

      • @Ignis Ferrum:

        Deutschland hat eine Bevölkerung von 84 Millionen Menschen, hat neun direkte Nachbarländer und liegt in der Mitte Europas. Natürlich herrscht hier viel Verkehr. Und allein in Berlin und umzu leben mehr Menschen als in einigen europäischen Ländern.

    • @Duplozug:

      Was soll denn Ihr Kommentar jetzt genau aussagen?



      Der Staat ist ein durchschnittlicher Bauherr. Auch bei Privatunternehmen werden Kostenvoranschläge und Bauzeiten regelmäßig gerissen. Da berichtet nur selten jemand drüber - ist halt Sache der Unternehmen.



      Diese Frage hat aber auch an sich nichts damit zu tun, wie sinnvoll es letztendlich ist, diese Autobahn zu bauen.

      Denn wenn man den Verkehr tatsächlich umweltschonend gestalten möchte, ist für private Autos dabei nur wenig Platz, egal mit welcher Antriebsart.



      Was hier in eine Autobahn gesteckt wurde, wäre beim ÖPNV zehnmal besser aufgehoben gewesen.



      Denn der ist, auch in Berlin, in einem sehr schlechten Zustand und wird wesentlich dringender benötigt.

    • @Duplozug:

      Was für ein Unsinn. In der Tat wurde im Artikel erwähnt, dass es seit Langem Fakt ist, dass Straßen noch mehr Verkehr anziehen. Sind Sie mal dort? An der Elsenbrücke? Was gibt es denn dort, was unbedingt mit der Autobahn angebunden werden sollte?



      Verkehr muss den Bewohnern nutzen, wem dem sonst? Diese Art von Autoverkehr nutzt keinem. Ihre Faktenignoranz ist schon erstaunlich. Wahrscheinlich mangelndes Vorstellungsvermögen von moderner Mobilität.

      • @Hatespeech_is_not_an_opinion:

        "An der Elsenbrücke? Was gibt es denn dort, was unbedingt mit der Autobahn angebunden werden sollte?"

        Die Autobahn ist auch nicht gebaut worden, um die Elsenbrücke anzubinden, und Sie wissen das. Die Anschlußstelle ist nur eine von vielen auf dem Autobahnring, der hoffentlich bald geschlossen wird.

        Die Anzahl der Autos in Berlin steigt stetig, und in jedem sitzt ein Mensch. Die übergroße Mehrheit der Berliner will den Autoverkehr, will mehr Straßen, Parkplätze, Autobahnen, um möglichst schnell von A nach B zu kommen.

        Welche Ideen von Mobilität und Stadtplanung Sie persönlich für modern halten, interessiert die 80% nicht, in deren Haushalt ein Auto zur Verfügung steht.

        Vielleicht profitieren Sie auch davon, daß es jetzt in Ihrem Viertel ruhiger wird, weil es weniger Durchgangsverkehr gibt, je nachdem, wo Sie wohnen.

      • @Hatespeech_is_not_an_opinion:

        Apropo "hatespeech": das Wording "Ihre Faktenignoranz ", "mangelndes Vorstellungsvermögen", zumal ohne denjenigen persönlich zu kennen, sind klar der erste Schritt.

        • @fly:

          würde mal frech behaupten, dass die bemängelte wortwahl nicht den tatbestand einer "hatespeech" erfüllt...

  • In ein paar Jahren schnurre ich mit meinem kleinen selbstfahrenden E-Auto über die A100 von einem Ende von Berlin ans andere Ende.

    Während sich die "Avantgarde" am ÖPNV die Beine im Bauch steht und versucht nicht in die Spritzen zu treten und die agressiven Betler zu ignorieren.

    Selbstfahrende kleine E-Autos auf Straßen ist die Zukunft. Nicht schienengebundener ÖPNV oder Lastenräder. Auch in Berlin.

    • @Franz Tom:

      "Selbstfahrende kleine E-Autos auf Straßen ist die Zukunft"

      Und das wissen sie aus ihrer Glaskugel?

      Ich behaupte jetzt einfach mal, weil kurz in meine Glaskugel geschaut, Dezentralisierung, kurze Wege, ausgebauter ÖPNV, vor allem auf der Schiene, und gegen den dicken Ranzen von 1/3 bis 1/2 der Bevölkerung Bioradfahren ist die Zukunft.

      Oder sollte es zumindest teilweise sein, wenn der Verkehr endlich als Daseinsvorsorge und nicht als Melkkuh begriffen wird, bei dem auch von unten nach oben verteilt wird und zusätzlich die Schäden, die er hinterlässt, wenigen die Tasche voll macht und der Mehrheit unlösbare Probleme beschert.

    • @Franz Tom:

      Ich versteh nur nicht warum die Autos selbstfahrend sein müssen, wenn Sie mit denen im Stau stehen.

      • @Klempschwester:

        Ganz einfach: man kann derweil ein Buch lesen oder sich mit dem Smartphone beschäftigen, ohne darauf zu achten wann sich der Verkehr wieder in Bewegung setzt :D

    • @Franz Tom:

      Vorbildlich.!

      ..eigentlich sollten sich alle Berliner und das gesamte Berliner Umland an ihren Vorstellungen orientieren. Das wird bestimmt super, wenn 100% aller Berliner mit ihren kleinen E-Autos von einem Ende Berlins an andere schnurren...

  • Heulen, jammern, Zähne knirschen. Und dann? Der Bau ist abgeschlossen. Natürlich wird der Kfz-Verkehr durch Autobahnen nicht weniger, sondern mehr. Aber wenn die Befürworter und Schreibtischtäter das behaupten und teilweise vielleicht sogar selber glauben, muss man sie auch daran bemessen. Wer Verkehrsverlagerung verspricht, muss Verkehrsverlagerung liefern: Kiezblocks, Modalfilter, Tempo 30, Sackgassen, Einbahnstraßen, verengte Fahrspuren usw. für ganz Neukölln! Und zwar sofort! Dann können die Autos sich auf ihrer "Auto-Bahn" austoben und in den anderen Straßen ist mehr Platz für Menschen.

  • Das Herr Peter ausgerechnet New York als Beispiel für eine "fahrradoptimierte" Stadt aufführt, ist schon komisch.



    Auch wenn es überrascht, dass New York mittlerweile Fahrradspuren hat, regiert doch nach wie vor das Auto.

    • @Dirk Osygus:

      in new york city regiert v.a. der öpnv, wie ca. 1,15 milliarden registrierte fahrten allein mit den u-bahnen der mta im jahr 2023 eindrucksvoll unter beweis stellen. (www.mta.info/agenc...us-ridership-2023)

    • @Dirk Osygus:

      Nur hat der Autor hinsichtlich des Wandels autozentrierter Großstädte nicht von "Fahrradoptimierung" gesprochen.

      New York ist aber ein gutes Vorbild. Nachdem schrittweise zentrale Verkehrspunkte wie der Times Square oder die 14th Street für den Autoverkehr gesperrt wurden, gibt es seit kurzem eine City Maut für Manhattan.

      Eine Stadtmaut bei attraktiven ÖPNV Angeboten ist der sicherste Weg den Autoverkehr aus der Stadt zu verdrängen. Ist auch nachvollziehbar, wenn man sich die Mautgebühren von Städten wie London oder Oslo einmal anschaut.

      Wenn Autoverkehr generell begrenzt werden soll, ist das norwegische Modell zu empfehlen. Neben den Strassenmautgebühren erheben Städte wie Oslo, Bergen, Trondheim oder Tromsø noch zusätzlich eine City Maut. Zudem variieren die Gebühren nach Tageszeit und Fahrzeugtyp.

      Seit Einführung sank das Verkehrsaufkommen in Oslo um 18%, die Zahl der Unfälle um 25% und die Verkehrsemissionen, auch dank Zunahme der Anzahl an Elektroautos, um 29% (Quelle Statens vegvesen, Oslo, 2024).

      Die Mauteinnahmen sind zudem zweckgebunden und werden für den Bau von Straßen, Brücken und Tunneln verwendet. Also für die Infrastruktur der Autofahrer.

      • @Sam Spade:

        Dem Insassen eines SUV, Porsche, Mercedes oder eines sonstigen überdimensionierten Autos bringt das natürlich Vorteile, weil der sich die Mautzahlungen und hohe Parkgebühren vermutlich locker leisten kann oder weil die Kosten -so wie die für den überdimensionierten Dienstwagen auch- ohnehin von der Firma erstattet werden.

        Vor allem wird hier derjenige Autofahrer hinausgedrängt, der sich hohe Maut- und Parkgebühren nicht so ohne weiteres leisten kann.

        Für den aber, dessen Geldbeutel groß genug ist, brechen paradiesische Zeiten an: Freie Straßen, freie Parkplätze usw. Endlich wird die Ansicht der Herrenfahrer alter Schule Wirklichkeit, die schon immer glaubten, daß ihr Mercedes serienmäßig mit eingebauten Sonderrechten ausgeliefert wird.

        Auch eine Art, die Angelegenheit nach sozialen Gesichtspunkten zu lösen. Kommt halt auf den Standpunkt an.

      • @Sam Spade:

        New York ? Sind im Städtebau in Zukunft nicht eher Städte wie Chongqing maßgeblich als Vorbild zunehmen ?

  • "Allein mehr als ein Dutzend Clubs würden niedergewalzt."

    Wenn das Autobahnprojekt irgendwann verworfen werden sollte, werden die Clubs ebenfalls verschwinden, da die Grundstücke dann massiv an Wert gewinnen. Die Clubnutzung war stets temporärer Natur.

  • Nun ja, die CDU hält ihre Versprechen zumindest in diesem Sektor. Mehr Auto, weniger Mensch. Und in Punkto Milliardengrab kennt sich Berlin ja aus. Ich sag nur BER. Paris ist durchaus eine Reise - sogar per Drahtesel - wert. Berlin? Da möchte ich nicht einmal tot überm Zaun hängen. Okay, in keiner deutschen Stadt. Asphaltwüsten.

    • @Minelle:

      Alsphaltwüste ist Berlin nun wirklich nicht.

    • @Minelle:

      Also ich bin Radfahrer, Fußgänger, Autofahrer, Mensch. Für mich geht alles zusammen. Gegenseitige Rücksichtnahme ist halt wichtig.

    • @Minelle:

      Mehr Auto, weniger Mensch? In den Autos sitzen aber Menschen! Die Autos fahren ja nicht alleine durch die Stadt wie herrenlose Hunde...

      Die übergroße Mehrheit der Berliner nutzt Autos; in 80% der Haushalte ist ein Auto vorhanden, Tendenz steigend. Es ist also sinnvoller, für diese Menschen etwas zu bauen, was ihr Leben erleichtert, als es nicht zu tun, weil eine kleine Minderheit Straßen aus ideologischen Gründen ablehnt.

      • @Debaser:

        Woher haben Sie die 80%? Kurze Recherche besagt, dass innerhalb des Rings gut 52% KEIN Auto haben, außerhalb sind es gut 33% ohne Auto.



        Interessant auch dieser Artikel:



        RBB, In Berlin gibt es immer weniger Autofahrer und immer mehr Fußgänger, 9.4.25

        • @ans-wer:

          Man muß es pro Haushalt sehen: In vielen Familien gibt es ein Auto, das von zweien oder sogar dreien genutzt wird. Sie zählen nur die Halter, ich die Fahrer. Dann kommt man auf 80%.

    • @Minelle:

      Offensichtlich kennen Sie nicht viele deutsche Städte.

      • @Katharina Reichenhall:

        Von Nord nach Süd, ja. Und auf meiner Radwandertour 2022 kam ich ebenfalls in den "Genuss" autogerechter Städte. Also ja, Frankreich ist dahingehend schon Lichtjahre weiter, was ich anhand von Städten wie Paris, Bordeaux, Rennes, Lyon und anderen nachprüfen konnte.

  • Mit diesem Geld hätten Wohnungen gebaut werden können, oder der ÖPNV ausgebaut.



    Dass "Menschen" hier tatsächlich den Autobahnweiterbau richtig finden, zeugt von einer Welt, in der Wohnraum knapp bleiben muss gegen Obdachlose und arme Menschen, sowie die Bahn wie ein Aggressor angesehen wird, der das Autoland überfällt.

    • @Troll Eulenspiegel:

      Und was ist nun ihr Lösungsvorschlag?



      Bewusste Politik gegen den Mehrheitswillen?



      Demokratie nur, wenn die Meinung der "Menschen" passend ist?



      Oder mehr Aufklärung, mehr Haustürwahlkampf wie beispielsweise es Die Linke in Neukölln gemacht hat?



      Weil, die Tatsache, dass selbst im ach so aufgeklärten und liberalen Berlin eine breite Zweidrittelmehrheit der Bürger sich die Stadtautobahn wünscht, sollte links vielleicht doch mal den Denkanstoß geben, dass da, gespiegelt auf die sonstigen politischen Verhältnisse, auch reihenweise Grünen und Linkenwähler für die Autobahn sein müssen...



      ...weil CDU und SPD kommen auf keine 70% berlinweit.



      Selbst unter Hinzurechnung der AfD wird das noch lange nix.



      Es muss also auch im Lager von Grün und Lila einige Freunde des Individualverkehr geben...



      Gut, das ist auch bei jedem Spaziergang beispielsweise durch Friedrichshain klar erkennbar, weil da die Autos genau so dicht an dicht stehen wie überall sonst in Berlin, aber das will man nicht sehen, lieber schimpft man seit Jahr und Tag auf die rückwärtsgewandte CDU, als dass man erstmal versucht die eigene Klientel 'auf Spur' zu bringen. Das hat für mich was von Wasser predigen und Wein saufen.

      • @Saskia Brehn:

        Die Lösung wäre mal vernünftige Verkehrspolitik zu machen und nicht einfach weiter so wie bisher. Ich wohne im Großraum Köln/Bonn obwohl die Autobahnen in der Vergangenheit ausgebaut oder verbreitet wurden, hat das nicht dazu geführt, daß es weniger Staus gibt. Ich war in Paris und Marseille, hab dort RER und Metro benutzt, es hat wunderbar funktioniert, Züge kamen pünktlich, Metro im Minutentakt. Seit Jahrzenten steckt man in Deutschland Milliarden in den Straßenbau, zu weniger Staus hat es nicht geführt, stattdessen entstehen neue Kosten durch kaputte Straßen oder Brücken.

        • @Ignis Ferrum:

          Das liegt allerdings vorrangig daran, dass Autobahn und Straßenbau im Allgemeinen vom Bund finanziert werden, während der ÖNPV Ländersache ist. Eine Stadt wie Paris hat diesbezüglich einen vorbildlichen, in Berlin... naja.

          Die in diesem Artikel monierte A 100 hat allerdings einen ganz anderen geschichtlichen Hintergrund für den Bau als die meisten anderen Straßenprojekte, und dieser kann auch mit Öffis nicht alternativ abgedeckt werden. Dies liegt vor allem daran, dass die A 100 eine wichtige Streckenführung vom Bundesland Brandenburg durch das Bundesland Berlin ist (nebst Anbindung an den Flughafen), für die es z.Zt. keine Alternative gibt.

          • @Tom Tailor:

            Wieso muss irgendwer vom Bundesland Brandenburg durch das Bundesland Berlin fahren?



            Haben Sie schon mal was vom Berliner Ring gehört, den es seit mehr als vierzig Jahren gibt? Der ist für Brandenburger da, um an Berlin vorbei zu kommen.



            Hamburg fehlt ein solcher Ring. Die Folgen sieht man auf der A 1 und der A7 an Elbbrücken und Elbtunnel ... und nicht nur dort. Die Hamburger wären froh, wenn sie so etwas wie den Berliner Ring hätten.



            Aber viele Berliner sind schon sehr speziell. Autobahnring um die Stadt, dichter und zudem hoch getakteter ÖPNV, von dem man anderswo nur träumen kann, aber es muss mit dem Auto überallhin möglichst geradlinig gefahren werden...



            1940 hatte man in meiner Heimatstadt (damals eine der vielen Gauhauptstädte) auch Pläne, im Rahmen des Umbaus zur "Führerstadt" eine 60 Meter breite Straße durch die Innenstadt zu schlagen. Jetzt will man eine knapp 40 Meter breite Schnellstraße zu einer Autobahn mit ca. 70 Metern Breite aus- und umbauen. Den Autowahn gibt es leider nicht nur in Berlin.

            • @e2h:

              "Wieso muss irgendwer vom Bundesland Brandenburg durch das Bundesland Berlin fahren?"

              Also wenn ich als Hamburger zum Flughafen BER möchte ist dies der direkteste Weg. Es soll auch Brandenburger geben die in Mahlow wohnen und in Velten arbeiten. Oder halt Berliner die den "Speckgürtel" der Stadt bewohnen aber in der City ihren Job haben.

        • @Ignis Ferrum:

          "Die Lösung wäre mal vernünftige Verkehrspolitik zu machen und nicht einfach weiter so wie bisher"



          Ich weiß Autobahnen sind Sache des Bundes, aber Berlin wurde knapp 20 Jahre von SPD, Linke und Grünen in wechselnden Verhältnissen regiert. Wo sind neue U- und S-Bahn, wo die ewig angekündigte Fahrradautobahn unter der U1?



          Etc...



          Ich bin öfter bei Verwandten in Berlin zu Besuch und kann nicht erkennen, dass Berlin positiv bezüglich ÖPNV herausragt. Im Gegenteil, fast jedes Mal fiel ein Zug aus oder war verkürzt und die Busse nutze ich schon aus Prinzip nicht, weil die Busspuren fast jedes Mal von ungeduldigen Autofahrern oder Paketboten missbraucht wurden...



          Dazu noch die Radfahrer die notorisch rote Ampeln ignorieren, also verkehrstechnisch ist Berlin für mich wahrlich kein innovatives Vorzeigemodell. Ich kann es jedem nachfühlen, der sich da eine Autobahn wünscht - im Gegensatz zu Amsterdam gibt es ja viele Tunnels und Tieferlegungen, in Amsterdam läuft das alles auf Stelzen durch die Stadt, das ist wirklich laut

      • @Saskia Brehn:

        Ich bin Freund des Individualverkehrs, zu Fuß oder Fahrrad.

        Bei diesen ganzen Diskussionen frage ich mich aber immer wieder, wie Mensch darauf kommt, dass es ein Grundrecht scheint, immer und überall ein Auto zu benutzen und unsere Luft zu verschmutzen für jeden Meter, den jede individuell bewältigen möchte.

        • @BarfußimSommer:

          Merkwürdige Fragestellung. Bei Erwerb eines Gebrauchsgegenstandes ist die Nutzung desselbigen im Rahmen der Gesetze eingeschlossen. Und solange es kein Gesetz gegen die generelle Nutzung des Automobils gibt, ist es halt ein Grundrecht sich damit fortzubewegen.

          • @Tom Tailor:

            es gibt schon Gesetze gegen die generelle Nutzung in bestimmten Bereichen, z.B. die STVO, die Fußgängerzonen ausschreibt und dort den Individualautoverkehr aussperrt.



            Ihr Kommentar zeigt mir eher, dass es keine Bereitschaft dazu gibt, die derzeitige Fortbewegung mit einem Gegenstand, der die Luft in der Stadt zusätzlich verschmutzt und im Hochsommer die Stadt 2-3 Grad heißer macht, überhaupt in Frage zu stellen.



            Im übrigen Fahre ich auch gerne Auto, momentan sehr gerne einen E-Wagen, den ich bei Bedarf ausleihe.

            Nebenthema Medienkompetenz. ich rufe nicht nach einem absoluten Verbot, sondern frage nach, wie Mensch darauf kommt, sich immer und überall mit einer mittlerweile meistens dreistelligen Anzahl von Pferden vor der Kutsche durch die Gegend bewegen zu müssen, als wenn alle König sein wollen, vielleicht liegt auch da das Problem begraben.



            Ach und ich versuche nur zum Nachdenken anzuregen, was passiert wenn alle anderen 9 Milliarden Menschen auf der Welt dies auch wollen so wollen....

            • @BarfußimSommer:

              Das ist keine theoretische Fragestellung sondern bereits gelebte Praxis. Es gibt 1,45 Mrd Kfz auf der Welt mit steigender Tendenz. Je mehr Wohlstand auf der Welt entsteht desto mehr Autos werden gekauft, von Zentralafrika bis nach Sibirien. Diesen Fakt sollte man sich bei der ganzen Diskussion immer vergegenwärtigen, bevor man anfängt sich über Verbote in Deutschland auszulassen.

              • @Tom Tailor:

                Eine Prise Kant hilft auch hier. Verallgemeinerkeit.



                Wodurch denn sollten gerade Deutsche das Privileg haben - etwas, was klar nicht verallgemeinerbar ist -, mit Autos den Planeten zu schädigen? Warum vor allem sollte ein Staat das zum Schaden Dritter und der eigenen Allgemeinheit sogar weiter fördern?



                Gilt für andere Länder entsprechend.

              • @Tom Tailor:

                Und wenn ich als Gesellschaft möchte, dass Wohlstand sich nicht mehr über Autos und Besitz definiert, muss ich wie immer erstmal bei mir als Gesellschaft anfangen, Alternativen entwickeln und mit gutem Beispiel für die nachziehenden sich entwickelnden Länder des globalen Südens voran gehen...

                • @BarfußimSommer:

                  Absolut, dies sei Ihnen unbenommen. Aber nicht böse sein, wenn "die" Gesellschaft Ihre Definition von Wohlstand nicht teilt.

    • @Troll Eulenspiegel:

      Warum setzen Sie das Wort "Menschen" in Anführungszeichen? Sind Autobahnbefürworter für Sie keine Menschen?

  • Im vielgelobten Amsterdam ist die A10 seit Jahren rund und fertig. Aber in Berlin hat man den stinkenden Verkehr gerne direkt vor der Haustüre.

    • @KeineHastUndHetze:

      Die A10 um Amsterdam herum ist eher mit dem Berliner Ring zu vergleichen. Sie führt nicht mitten durch Amsterdam wie die A100. Um die A 10 herum liegen Vororte wie Amstelveen, Diemen, Zaandam... So wie beim Brliner Ring Falkensee, Bernau, Wildau, Potsdam...

    • @KeineHastUndHetze:

      Wer keinen stinkenden Verkehr vor der Haustür will, soll ihn auch nicht vor der Haustür anderer wollen.



      Nicht ablenken, sondern für Jahr um Jahr weniger Autos fechten.



      Innerhalb der Stadt kann das heißen, den knappen Raum effizient zu nutzen, also mit möglichst wenig privaten Einzelautos oder Parkplätzen. Dafür Metro, Bahnen, Busse und die sehr flexiblen allgegenwärtigen Räder. Fußgängerraum sowieso. Die Preise für das noch legale wie nicht legale Zustellen im öffentlchen Raum sind in Amsterdam wenigstens so hoch, dass Autoverkehr zumindest da nicht noch gefördert wird. Auch wenn neoliberale VVD-ers natonal gerne immer noch Straßen bauten und Autoverkehr sogar noch belohnten, statt den Entzug endlich einzuleiten.



      Wer hingegen

  • Ich glaube euch sind die Umfragewerte durcheinandergekommen - eine klare 'Mehrheit' von 30% der Berliner ist gegen die neue Autobahn und eine klare 'Minderheit' von 70% dafür...



    Anscheinend haben die Berliner ein Faible "für die menschenfeindliche Stadt" so wie Restdeutschland auch 🤷‍♂️



    Quelle:



    "Eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts „Civey“ im Auftrag des Tagesspiegel zeigt: Eine deutliche Mehrheit der Berliner:innen unterstützt den Ausbau der A100.



    Die Frage, ob der laufende Bauabschnitt vom Dreieck Neukölln bis zum Treptower Park wie geplant fertiggestellt werden soll, beantworteten 59,2 Prozent der 1001 Befragten mit „Ja, auf jeden Fall“.



    Weitere zehn Prozent antworteten mit „Eher ja“. Eindeutig gegen den Abschluss des laufenden Bauabschnitts sprachen sich lediglich 18,2 Prozent der Befragten und damit eine deutliche Minderheit aus. 4,5 Prozent der Befragten lehnten den Abschluss des laufenden Bauabschnitts eher ab, acht Prozent der Umfrageteilnehmer:innen äußerten sich unentschieden."



    www.ghb-online.de/...rbau-der-a100.html

    • @Saskia Brehn:

      Die hier zitierten 70% Zustimmung unter Berlinern zur Autobahn sind übrigens ein wunderbares Beispiel für geschicktes Framing. Es wurde in der immer wieder zitierten Umfrage nicht etwa gefragt, ob man für oder gegen mehr Förderung von Autoverkehr oder auch nur für oder gegen den Bau der A100 ist, sondern ob man dafür ist, *die bereits laufenden Bauarbeiten* abzuschliessen. Natürlich. Was wäre denn die Alternative...? Man kann getrost davon ausgehen, dass die Zustimmung zum Konzept der A100 unter Berlinern niedriger ausfällt.

    • @Saskia Brehn:

      Ich finde in dem Artikel keine Angaben zu einer Umfrage. Bei Umfragen bin ich immer vorsichtig, vor allem wenn es keine Vergleichsumfrage gibt. 1001 Personen wurden gefragt von Millionen, mich würde auch interessieren wie man die Umfrage durchgeführt hat. Wurden die Menschen zufällig per Post angeschrieben oder hat man die Menschen auf der Straße angesprochen? Hab jetzt erfahren, dass Civey Umfragen ausschließlich online durchführt werden, und zwar auf Seiten z.B. von Focus, Spiegel oder eben Tagesspiegel. Je nach Klientel können dann die Umfragen ausfallen, Tagesspiegel gilt als eher konservativ. Dazu kommt dass, Civey in der Vergangenheit bei Wahlumfragen oft daneben lag.

    • @Saskia Brehn:

      mit ihrem verweis auf die meinungsumfrage haben Sie recht und zeigen außerdem, wie schlampig bei der der erstellung dieses artikels gearbeitet wurde. das ist ärgerlich, schließlich wird der ausbau der a100 nicht dadurch richtiger, dass sich 2021 70% von ca. 1000 befragten dafür ausgesprochen haben. es gibt zu viele gute argumente, die dagegen sprechen, gelistet u.a. in der von ihnen zitierten quelle:

      www.ghb-online.de/...rkehrspolitik.html

      oder hier:

      difu.de/nachrichte...cht-fatales-signal

  • Peinlich, teuer und eben nicht zuendegedacht. Was passiert, wenn mensch Umlandautos den großen roten Teppich ausrollt und die dann in die weiteren Straßen drängen, hätte aus u.a. Stuttgart bekannt sein können.



    Autosucht ist eigentlich heilbar.

    • @Janix:

      Wie bei jeder Sucht: es geht auch ohne, aber mit ist lustiger :D

      Ich halte es gerne wie "Kraftwerk" aus dem Jahr 1974: "Wir fahren fahren fahren auf der Autobahn...."

    • @Janix:

      Welche "Autosucht"?



      Für mich ist ein Auto ein nützlicher Gebrauchsgegenstand.

      • @sollndas:

        Möglich, aber für sehr viele Autofahrer ist es die berühmte heilige Kuh.

        • @Minelle:

          Ich denke ab einem gewissen Preisniveau wird jeder Gegenstand heilig.

    • @Janix:

      Heilbar ist vieles.

      Auch Landesgrenzen.

      Das Problem ist, dass Brandenburg nicht für eine bessere ÖPNV-Anbindung seiner Einwohner an Berlin zahlen will.

      Obwohl viele dort arbeiten und sie ihren Wohlstand in Berlin erarbeiten.

      Die sollen halt mit dem Auto nach Berlin fahren und dort parken.

      Schon die Landkreise in Brandenburg ziehen im ÖPNV absurde Grenzen.

      Berlin wiederum will den Brandenburgern nicht den ÖPNV finanzieren.

      Braucht aber die arbeitenden Leute aus Brandenburg.

      Insofern wird sich da nicht viel ändern.

      • @rero:

        Die Zuammenlegung von rrb-ia hätte einiges an Dysfunktionalität behoben, doch ein Geben und Nehmen sollte doch noch drin sein.



        Wer teuer das Auto bezuschusst, geht zurück.

    • @Janix:

      Wuerde ich mit Oeffis zur Arbeit und zurueck, waere ich einen Tag pro Woche zusaetzlich unterwegs. Also ca 47 Arbeitstage im Jahr bei 47 Arbeitswochen. Bei 35 Arbeitsjahren waeren das ungefaehr 4 1/2 Jahre - unbezahlt natuerlich. Alternativ koennte ich meine Arbeitszeit auf 4 Tage reduzieren. Macht ungefaehr 12000 Euro im Jahr, bei 35 Jahren 420000 Euro.

      • @elektrozwerg:

        Je eher Sie anfangen ihre Lebenszeit - egal wo - bewusst zu genießen, so mehr haben Sie davon.

      • @elektrozwerg:

        Oder Sie nutzen die Zeit. Bei Radfahren zum Sport. Bei ÖPNV zu taz-Lesen, Dösen, taz.de-Schreiben ... was Sie beim Auto nicht können. Dort können Sie sich über andere aufregen, und das war's.



        Sie werden irgendeinen Grund haben, derart weit entfernt von der Arbeit zu wohnen. Ich hoffe, es war nicht die Pendelbezuschussung durch die Steuer.

        • @Janix:

          Im Auto kann ich hervorragend Musik hoeren oder Hoerbuecher. Und nicht mal 40 km wuerde ich nicht weit nennen. Das Arbeitsamt macht Vorschlaege deutlich ueber 40km.



          Wie dem auch sei, es muss nicht immer Autosucht sein, oft ist einfach nur Zeitmanagement.

          P.S. Niemand zieht wegen der Pendlerpauschale extra weit weg. Ganz einfach weil es eine Pauschale ist. Wuerde man die Pauschale abschaffen, wie manchmal gefordert, koennte ich fuer jeden gefahrenen Kilometer die vollen Kosten absetzen.

        • @Janix:

          Es ist doch immer wieder schön zu lesen, wie man ein Gott, Janix und dem Klima wohlgefälliges Leben führen kann :-)



          Mein 16 Jahre alter Citroen C1 und der 2 Jahre alte Dacia Sandero meiner Frau fahren netto CO2- frei. Wie das? Das gegenüber E-Autos gesparte Geld steckt in Windparkbeteiligungen. Dort spart es mehr CO2 ein, als die Autos jemals rauspusten können.



          Ihre Sicht der Dinge ist nicht alleinseligmachend.

          • @sollndas:

            Ich fürchte, mich zu wiederholen.



            Müssen Sie gar nicht.



            Das System muss aber auch nicht weiterhin das umweltschädliche Verhalten sogar noch fördern. Also öffentliches Geld für Auto, Flug & Co. sogar noch raushauen bzw. deren Schäden durch die Allgemeinheit tragen lassen.

            Pflegen Sie das Schätzchen weiterhin, denn auch die Produktion frisst ja sehr viel Ressourcen und Energie. Wenn Sie irgendwann neu kaufen, wird ein E-Auto oder gar keins dann recht sicher betriebs- und volkswirtschaftlich günstiger sein.

            Zahlen, Daten, Fakten: Den Windpark sollten Sie übrigens besser nicht mutmaßlich doppelt zählen, wenn es dessen Nutzer(innen) bzw. der Energiesektor vermutlich bereits tun.



            (Ob ich selbst Windparkbeteiligungen habe, lasse ich mal offen.)

            • @Janix:

              "Den Windpark sollten Sie übrigens besser nicht mutmaßlich doppelt zählen..."



              Nö,den habe ich nicht doppelt gezählt. Vorsicht mit Mutmaßungen :-)

        • @Janix:

          Also ich kenne niemanden der sich seinen Arbeitsplatz bewusst weit entfernt vom Wohnort aussucht, weil es möglich ist die Kosten der Pendelei steuerlich geltend zu machen (insbesondere weil die Steuererstattung niemals die Kosten deckt).

          • @Tom Tailor:

            Niemand zieht schön ins Grüne raus, weil man in der Stadt ja nicht leben könne und es da so eng sei? Da lese ich aber sogar hier häufig anderes.



            Oder noch anderes:



            Warum wechseln dann hochbezahlte Ingenieure den Job für noch mal mehr Geld und pendeln dann grenzsteuerreduziert ihre 100 km einfache Fahrt, statt dann auch umzuziehen, innerhalb den Aufstieg zu suchen, ... Es ist nicht immer, dass die Gattin nicht wechseln könnte und/oder Mama vom Sohn persönlich teilzeitgepflegt würde



            Der Mensch an der Edekakasse macht das nicht. Der zahlt das nur mit, mit den Konsumsteuern, Straßenbaukosten, ...

            Fahrgemeinschaften wäre ja auch was, wenn man die Kosten niedrig halten wollen würde.

            • @Janix:

              Ins Grüne raus zu ziehen weil es sich dort besser leben lässt ist etwas anderes als sich seinen Arbeitsplatz bewusst weit entfernt auszusuchen weil man ja die Pendelkosten steuerlich geltend machen kann :D

              Und wer ein Haus hat, der zieht nicht so einfach mal um.. Den Edeka Job an der Kasse kann man natürlich überall machen, aber wenn der bessere Job 50K mehr Euro im Jahr verspricht, da nimmt man halt längere Fahrtwege für in Kauf. Der Staat hat am Ende ja auch etwas davon, dank der höheren Lohnsteuer und Nebenkosten.

              Fahrgemeinschaften sind selten praktikabel. Auf der Hinfahrt mag es noch gehen, aber die gemeinsame Rückfahrt scheitert allzu häufig an länger dauernden Meetings, überraschender Mehrarbeit, kurzfristig fertig zu stellender Projekte, After-Work Zusammenkünfte etc.

              • @Tom Tailor:

                "Ins Grüne raus zu ziehen weil es sich dort besser leben lässt"



                "aber wenn der bessere Job 50K mehr Euro im Jahr verspricht, da nimmt man halt längere Fahrtwege für in Kauf. "



                Danke, dass Sie mein Argument doch noch bestätigten. Der Steuervorteil beim Pendeln steigt dann mit dem Grenzsteuersatz, wieso auch immer.



                Als wollte man den teuren Bau von weiteren Spuren, den Kauf von Autos sogar noch provozieren.

  • Das ist kein Journalismus, sondern eine Tirade. Nichts an diesem Artikel kann überzeugen. Was ist an 3,2km Stadtautobahn nicht "klimagerecht"? Autofahrer sind keine Menschen? Müssen sie mit Staus bestraft oder umerzogen werden? Autobahnen sind in Deutschland kein Symbol für Stillstand, sondern eher für Freiheit, Wohlstand und Fortschritt. Rückwärtsgewand ist vielmehr das abstruse Narrativ von einer sog. Klimagerechtigkeit – eine nicht nur unwissenschaftliche, sondern antiwissenschaftliche Erzählung!



    Gerade eine 3,2 km lange Stadtautobahn entlastet Wohnquartiere und schafft natürlich keinen neuen Verkehr.



    Egal auf welcher Ebene der föderalen Demokratie: der Souverän hat es nun einmal so entschieden, dessen Willen Sie vielleicht doch etwas mehr Respekt entgegenbringen sollten. Halbwegs moderne Autos auf diesem kleinen Abschnitt der Stadtautobahn haben sicher keinen relevant größeren CO2-Fußabdruck als die edlen "subkulturellen" Club-Benutzer ihrer politischen Couleur.



    Mich jedenfalls hat ihr Artikel überzeugter gemacht von den Vernunft und Richtigkeit der Verlängerung der Stadtautobahn. Ein halbwegs ausgewogener Artikel hätte den Meinungsbildungsprozess vielleicht bereichert.

    • @Tobias Gall:

      Induced Demand ist ein Fakt, wer mehr Straßen baut, bekommt mehr Verkehr. Geht auch die andere Richtung, wer Straßen zurückbaut, bekommt weniger Verkehr.

      Gilt auch für andere Verkehrsträger, wenn Berlin überall sichere Fahrradwege bauen würde, würden viel mehr Leute mit dem Fahrrad fahren. Würden Fußwege ausgebaut werden, würden mehr Menschen zu Fuß gehen. Würden regelmäßig und zuverlässig viele Züge fahren, würden die Leute diese benutzen.

      Menschen wollen einfach nur von A nach B, und dafür das Auto zu priorisieren, ist die ineffizientes, teuerste und auch lauteste Option die es gibt. Wie viel Platz würde man in der Stadt haben, würde es die Autobahen innerhalb von Berlin nicht geben, all die Parkplätze nicht benötigt werden und die Straßen schmaler ausfallen?

    • @Tobias Gall:

      Tobias, wer Vernunft reklamiert, sollte doppelt achtgeben, selbst auf dem Stand zu sein.



      Klimagerechtigkeit erst mal verstehen.



      Autos sind nicht verallgemeinerbar auf diesem Planeten. Die sollten wohl rasch auf Sonderfälle reduziert werden, das wäre Fortschritt. Zumindest nicht mehr bezuschusst, wie auch durch diese teure Bauaktion.



      Gern geschehen.

      • @Janix:

        "...nicht mehr bezuschusst..."



        Naja, Radwege sind auch nicht ganz billig. Und ohne Asphalt (Nebenprodukt der Erdölindustrie) auch ganz schön holperig.

        • @sollndas:

          Schauen Sie, wie hier schon ein paar Mal empfohlen, bei Umweltbundesamt und FÖSt vorbei, da finden Sie rasch, um wieviel mehr Auto- und Flug-Kilometer von uns allen teuer bezuschusst werden. Und wieviel Platz, also Asphalt, Autos noch einnehmen und wieviel andere können Sie sogar selbst erschüttert messen.

      • @Janix:

        Stimmt, Klimagerechtigkeit würde ich wirklich gerne mal verstehen. Eine Vorbildwirkung für die Welt mit Wohlstandszerstörung für 85 Mio., in dem 4% der 0,004 % CO2 reduziert werden sollen, was von den natürlichen Senken sogleich wieder zunichte gemacht wird? Und wie entsteht dadurch doch gleich "Gerechtigkeit" (was auch immer das sein mag)?

        • @Tobias Gall:

          wissen Sie überhaupt, was natürliche senken sind? und mit welchen für ausmaßen dessen, was Sie etwas euphemistisch "wohlstandszerstörung" nennen, im zuge ungebremster erderwärmung zu rechnen wäre? Sie schreiben sich wirklich um kopf und kragen...

        • @Tobias Gall:

          Würden Sie das wirklich gerne?



          Kant reicht bereits hierfür, kategorischer Imperativ. Sie finden ihn.

    • @Tobias Gall:

      Natürlich ist das eine Tirade, auch Kommentar genannt. Zurecht. Und natürlich schafft das mehr Autoverkehr, wenn man nun schneller mit dem Auto als mit Öffis oder dem rad ans Ziel kommt.



      ich wohne hinter dem Ende des neuen Autobahnendes. Ich bin froh, dass Sie mir versichern, dass die Autobahn die Wohnquartiere entlastet. Allein ich glaube nicht dran.

    • @Tobias Gall:

      Vollste Zustimmung, besser hätte ich es nicht formulieren können.

      Alle vom Autor genannten Großstädte (Paris, New York und Kopenhagen) haben einen sehr gut ausgebauten Autobahnring mit Querspangen.



      Das ist die absolute Voraussetzung für eine zukünftige autofreie Innenstadt.



      Das Paradebeispiel hierfür ist Amsterdam mit einem perfekt ausgebautem Autobahnnetz überwiegend 8 Spurig und ganz Wichtig viele P&R Parkplätze am Stadtrand (Ajaxstation) mit perfekten Zugtransfer in die City)

      Da macht ein Automodell Innenstadtbesuch richtig spaß.

      Denn wir werden niemals ohne Auto innerhalb Europa reisen, schon gar nicht mit der Bahn!

      • @AuchNeMeinung:

        Amsterdam hat schon geografisch keinen Platz für Autos, die Kanäle verbinden es. Die Parkplatzgebühren sind deutlich höher als die Dumpingpreise für knappen öffentlichen Raum in Deutschland. Radwege sind sehr leistungsstark, wie die Metro, die Straßenbahnen und Busse.



        Vielleicht hätten sie all das zuerst nennen sollen.

      • @AuchNeMeinung:

        London wollte einmal 4 Ringstraßen um die Stadt bauen, eine auch mitten drin. Wurde nichts drauß und man hat das was man dann gebaut hat als M1 miteinander verbunden. Und Berlin hat bereits die A10.

        Und eine solche Autobahn ist nun einmal ein große Barriere innerhalb einer Stadt. Würde die A100 komplett gebaut werden, würde sich Berlin komplett einsperren.

        Und wenn du nicht mit der Bahn reisen willst, ist das dein Problem. Es ist halt etwas nervig, wenn in Berlin für 720 Mio. eine kleine Autobahn gebaut wird und für Bahnprojekte jeder Euro vier mal umgedreht werden muss.

    • @Tobias Gall:

      "Halbwegs moderne Autos auf diesem kleinen Abschnitt der Stadtautobahn haben sicher keinen relevant größeren CO2-Fußabdruck als die edlen "subkulturellen" Club-Benutzer ihrer politischen Couleur."

      das ist, man muss es leider so sagen, populistischer und postfaktischer nonsense. und wird auch nicht besser, wenn man es mit einer prise obrigkeitsstaatlicher rhetorik und einem haufen neoliberaler worthülsen garniert – wer ist der souverän in einer pluralen demokratie mit? wessen freiheit, wessen wohlstand und wessen fortschritt ist gemeint, in einer stadt, in der mehr als 50% der menschen kein auto besitzen?

      • @Pflasterstrand:

        Richtiger ist der Anteil von Einwohnern Berlins, die nie ein Auto benutzen, in Höhe von 29%. Warum soll man da nicht die 71 Prozent aus den Wohnquartieren auf die Stadtautobahn umleiten? Vor allem, wenn die das sogar mehrheitlich bezahlen wollen? Sind Sie vielleicht auch gegen ländliche Umgehungsstraßen? Und gegen kommunale Selbstverwaltung genauso wie gegen das Demokratieprinzip?

    • @Tobias Gall:

      Können Sie die Taz eigentlich lesen, ohne einen Herzinfarkt zu bekommen? Viele der Artikel hier bedienen doch eine ähnliche Meinung. Zum Glück für mich! Vielleicht sollten Sie sich lieber ein Blatt suchen, was zu Ihnen passt. Mir würden da spontan "Autobild" oder "AutoMotorSport" einfallen. Nur mal so als Tipp!!!

      • @Stutti:

        Warum sollte man denn nur Artikel lesen, die der eigenen Meinung entsprechen?



        Ich finde es wichtig, sich aus der eigenen Blase und Komfortzone herauszubewegen und auch Portale zu besuchen, bei denen 95 % der Artikel nicht meiner Meinung entsprechen. Wie z. B. die taz.

    • @Tobias Gall:

      herr, wirf hirn vom himmel!

  • In Paris gibt es schon lange einen kompletten Stadtautobahn-Ring. Um endlich zu Paris aufzuschließen, müssen wir also über den Lückenschluss zwischen den Autobahnenden in Treptow und Seestraße reden. Dann fährt keiner mehr durch irgendwelche "Gassen", wie es der Autor nennt.

    Das Argument, daß eine neue Autobahn mehr Verkehr anzieht, ist nicht nachvollziehbar. Von 2009-2023 sind lt. UBA der PKW Bestand um 19.2%, die Autobahn-km aber nur um 3,2% gestiegen. In keinem Jahr wuchsen die Autobahnen schneller als der PKW Bestand, ein Aufholeffekt ist nicht erkennbar.

    Die Zahlen zu den Kosten stimmen leider auch nicht. Eine Kostensteigerung von 408 Millionen entspricht nicht "230%" der 312 Millionen Plankosten, denn 408/312 = 1,307 oder 130,7%.

    • @Fahrvergnügen:

      Lückenschluss am besten quer über den Kollwitzplatz. das ist, was Berlin nun braucht, oder?

      • @Markus M:

        Böse Zungen würden sagen: das passt dann wenigstens zu all dem Müll und den Graffiti.

        Und immerhin: DANN sinken die Mieten dort tatsächlich mal.

        • @Suryo:

          Müll und Grafitti am Kollwitzplatz? Aus welchem Jahr schreiben Sie? 1992?

  • "Autobahnen entlasten keinen Verkehr, sie schaffen neuen, wie jeder Verkehrsplaner weiß"

    Nein, Autobahnen verlagern Verkehr. Es kauft sich Niemand ein Auto wegen einer 3,2 km laengeren Autobahn.



    Wo der Verkehr ohne die Autobahn landet, kann man bei Stau auf der A8 in den angrenzenden Doerfern beobachten [1].

    [1] www.adac.de/der-ad...abfahrtsverbot-a8/

    • @elektrozwerg:

      Doch, natürlich schaffen Autobahnen auch neuen Verkehr! Einfach mal "Induzierter Verkehr" googlen. Ist doch logisch: Je attraktiver es ist mit dem Auto zu fahren (durch die Autobahn sinken viele Fahrzeiten), desto attraktiver wird es.

      Dsdurch wird der Verkehr so weit ansteigen, dass die Fahrzeiten nach einigen Jahren wieder so lang wie vorher werden.

      Die einzige wissenschaftlich belegte Möglichkeit um Staus zu reduzieren ist der Ausbau der Alternativen zum Auto. Dadurch würden auch alle profitieren, die wirklich aufs Auto angewiesen sind, denn der unnötige Autoverkehr auf kurzen Strecken würde vermieden.

    • @elektrozwerg:

      Nein, die Autobahn schafft an dieser Stelle Verkehr. Natürlich nutzen nun mehr Personen das Auto anstatt umweltfreundliche Verkehrsmittel. Für den einen oder anderen mag die Autobahn auch ein Grund sein, ein Auto zu kaufen, anstatt ein ebike mit dem man die neue Strasse leider nicht nutzen kann. Mit der Situation auf dem Dorf ist das kaum zu vergleichen, da gibt´s schliesslich meistens keine BVG als Konkurrenz zum Auto.

      • @Markus M:

        Die BVG sind ebenfalls keine Konkurrenz zum Auto :D

        • @Tom Tailor:

          Wieso nicht? Wenn ich ab und zu mal eine Strecke nicht per Fahrrad zurücklegen möchte, stehe ich vor den Altenativen Miles (also Auto) oder BVG (also ÖPNV). Fällt meistens zugunsten von BVG aus, aber das sind eben immer die Möglichkeiten

          • @Markus M:

            Ich meinte es auch mehr sarkastisch :D

    • @elektrozwerg:

      eine studie des lobbyverbandes der automobilisten zur begründung des argumentes heranzuziehen, ist in etwa so, wie mit der bibel in der hand für monogamie zu werben...

  • "Bei einem Weiterbau droht die Zerstörung des subkulturellen Herzens der Stadt. Allein mehr als ein Dutzend Clubs würden niedergewalzt."

    Fairerweise muss man dazu sagen, dass diese Clubs nur dort sind, weil dort die Autobahn gebaut werden soll und die Mieten entsprechend sind.

    • @Suryo:

      fairer weise muss man sagen, dass das auch nicht für den bau der autobahn spricht.

      • @Pflasterstrand:

        Nicht direkt, aber ohne Autobahnbau gäbe es das "subkulturelle Herz der Stadt" eben einfach nicht.

        • @Suryo:

          um aus dem esel einen elefanten zu machen, weil beide halt vier beine haben, fehlt nur noch, die clubbetreiber*innen zur demut gegenüber denjenigen aufzurufen, die die autobahnplanungen vorantreiben.

    • @Suryo:

      Da es noch nicht klar ist, wo genau die A 100 lang läuft, nö.

      • @Erwin1.:

        Na doch, die Flächen wurden und werden über Jahre extra freigehalten. Nur aus diesem Umstand heraus konnten sich dort Clubs und Kleingärten ansiedeln, andernfalls wären diese Flächen definitiv mit deutlich höherwertigen Gewerbe- oder Wohnhäusern bebaut worden. Wir reden hier nicht über ein zersiedeltes Gebiet am Stadtrand oder ein paar Wiesen im Nirgendwo die freigehalten wurden.

        • @Saskia Brehn:

          Ist es wirklich wichtig, warum die Clubs und Kleingärten heute da sind, wo sie sind? In anderen Städten haben sich in solchen Situationen auch alternative Orte entwickelt. Zum Beispiel in Bremen das Viertel, wo in den 1970ern für riesige Straße mit ein paar Hochhäusern alles abgerissen werden sollte.

          Und breite Straßen, wie auch Autobahnen, trennen halt Orte voneinander. Habe es in Hamburg bemerkt, wenn ich von der Innenstadt nach Rothenburgsort gefahren bin. Das ist nicht weit aber weil dazwischen die riesige Billhorner Brückenstraße als Zubringer zur A255 ist, wirkt es sehr weit. Diese als Fußgänger zu überwinden ist fast unmöglich.

          Woher kommt dieser Glaube, unsere Städte könnten nur mit Autos funktionieren, wenn man eigentlich sieht, wie sehr Autos unsere Städte kaputt machen?

          • @tehabe:

            In diesem Fall hat man die Clubs aber quasi angelockt und ihnen von Anfang an klar kommuniziert, dass sie nur temporär da sein können.

            Im Artikel klingt es so, als sei da irgendwie schon immer das "subkulturelle Herz" Berlins gewesen und als habe sich das eben so organisch entwickelt, ganz ohne die A100.

            Ich verstehe Ihren standpunkt und hege auch Sympathien dafür, aber eins ist doch wohl auch klar: die Clubs können sich nun wirklich nicht beschweren, dass exakt eintritt, was man ihnen von Anfang an gesagt hat.

            • @Suryo:

              Nur, jetzt sind die Clubs da. Und dann sollte die Frage erlaubt sein, nein sie muss gestellt werden. Was ist für die Stadt und die Menschen wichtiger. Clubs für Menschen oder ein paar km Autobahnen für laute Maschinen, die Stadt noch einmal teilen?

          • @tehabe:

            Ich denke Sie bringen da zwei verschiedene Mobilitätssituationen durcheinander. Es gibt sehr viele Gebiete in Städten die sehr gut ohne Autos funktionieren: ausgewiesene Wohngebiete, Parklandschaften, Innenstädte, Fußgängerzonen. Die von Ihnen beschriebene Zubringerstraße zur Autobahn erfüllt aber einen gänzlich anderen Zweck, nämlich Verkehr zügig aus der Stadt hinaus- oder wieder hinein zu führen. Das betrifft aber vorwiegend die Randgebiete der Stadt oder ausgewiesene Gewerbezonen, in denen ohnehin nicht viele Menschen leben. Wie Sie sehen handelt es sich nicht um eine Glaubensfrage sondern um rein pragmatische Ansätze der Verkehrsplanung.

            • @Tom Tailor:

              Nein. Diese Straße erfüllt keinen Zweck außer die Stadt in zwei Teile zu trennen. Vor allem erfüllt diese Straße diese Anforderung nicht. Zum Berufsverkehr ist sie voll und bewegt sich so gut wie gar nicht. Und wenn sie doppelt so breit wäre, wäre sie nicht geeignet die dann anfallende Verkehrsmenge aufzunehmen. Aber sie wäre ein doppeltgroßes Hindernis. Wir haben und mit dem Auto ein menschenfeindliches Ding in die Stadt geholt. Es ist keine Glaubensfrage, das stimmt, es ist eine Frage, ob man lieber laute Maschinen und Menschen in der Stadt haben will. Beides geht nicht.

              • @tehabe:

                Tja, Großstadt und Bullerbü geht nicht. Ich komme mit dem Auto in der Stadt gut zurecht, bewege mich aber auch selten in hochfrequentierten Verkehrszonen.

                Und sehen Sie es so: Die Menschen kamen in die Städte weil die Mobilität es möglich machte. Man hat mit dem Auto also kein menschenfeindliches Ding in die Stadt geholt, sondern Städte entstanden nur weil es dieses menschenfeindliche Ding gibt.

                • @Tom Tailor:

                  Ernsthaft? Vor dem Auto gab es keine Städte? Im Gegenteil, es gab Städte, viele und auch große Städte sogar. Aus den USA gibt es viele Bilder wie sehr Städte durch das Auto zerstört wurden, lebendige Innenstädte wurden zu riesigen Durchfahrtsstraßen.

                  In Hamburg-Mundsburg kann man auf Stellschildern sehen wie es einst ausgesehen hat. Heute gibt es mit der Hamburger Straße und Oberaltenallee eine 8-spurige Straße die man als Fußgänger kaum überqueren kann.

                  Das Auto hat umgekehrt dafür gesorgt, dass es heute Schlafstädte gibt, wo außer Wohnen nicht viel existiert. In den USA wurden überall breite Autobahnen mitten durch dei Städte gebaut und dabei wurden vor allem Stadtteile zerstört und verdrängt die man als entbehrlich einstufte, was nichts anderes hieß, dass hier vor allem Schwarze wohnten. Die Autobahnen dienten nur einem Zweck, weißen Menschen aus den Vororten in die Stadt wieder in den Vorort zu fahren.

                  Empfehle Ihnen dringend mal das Buch "Confessions of a Recovering Engineer" von Charles Marohn zu lesen.

                  Und wenn man sich das alles angesehen hat, wird man noch weniger verstehen, wieso in Berlin für viel Geld eine Autobahn mitten durch die Stadt gezogen wird.