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Tod von Queen Elizabeth II.Beraubt, gedemütigt, gelyncht

Nach dem Tod von Queen Elizabeth II. gab es auch Menschen, die nicht trauerten. Ja, es gab sogar solche, denen ihr Tod ein Trost war.

Elizabeth II. 1999 beim Staatsbesuch in Mozambique Foto: Fiona Hanson/dpa

I m unbemerkt herangekrochenen September trug es sich zu, dass die Fahnen im Königreich auf Halbmast wehten und die Menschen in eine schwere Trauer verfielen, denn die Königin war tot. Es war kein überraschendes Ende, sie hatte lange gelebt, so wie es ihr gewünscht worden war, sie hatte Kriege und Krisen überdauert und vermutlich häufiger von Balkonen gewinkt als irgendwer sonst.

Eine Monarchin als Konstante, das hatte den Menschen gut getan, eine, die blieb, während sich alles andere veränderte. Man habe sie geliebt. Ihr Ableben sei das Ende einer Ära. Und so wuchsen Schnittblumenmeere und so leuchtete ihre Landesflagge von vielen Wahrzeichen der Welt in die blaue Nacht hinein, trotz Energieknappheit und Spargebot, denn der Respekt vor ihrer Majestät verlangte nach Symbolik.

Jedoch trug es sich auch zu, dass über die Sache ebenjenes Respekts ein Konflikt ausbrach, weshalb das öffentliche Trauerspiel nicht frei von Störung blieb. Denn es gab auch Menschen, die trauerten nicht um die Königin – es gab sogar solche, denen ihr Tod Trost war. Diese Menschen verwiesen auf furchtbare Verbrechen, die während der Regentschaft der Königin und im Namen ihrer Krone verübt wurden, sie erzählten von ihren Eltern und Großeltern, die von der Monarchie beraubt, gedemütigt, gelyncht worden waren. Die Königin war dazu stets still geblieben. Sie konnte nichts tun, sagten ihre Verteidiger. Ihr war nur der Preis zu hoch, sagten ihre Kritiker.

Für ihre Geschichten war, wie so oft, kaum Platz im Trauertheater vorgesehen, und wenn doch, dann erst später, wenn eine unbefleckte Erzählung Ihrer Majestät bereits für die Geschichtsschreibung konserviert und weggeschlossen sein würde. Man müsse respektvoll an die Tote erinnern, hieß es immer wieder, und damit war gemeint, dass nichts Schlechtes über die Königin kundgetan werden sollte. Dass es respektvoll sein könnte, eine möglichst vollständige Geschichte zu erzählen, kam ihnen nicht in den Sinn. Dass Respekt nur glaubhaft fordern kann, wer ihn nicht längst verloren hat, auch nicht.

Ruf nach Pluralität

Sie trödelten, die Opfer der Monarchie zu verteidigen, aber sie eilten zur Rettung der Königin. Sie waren gewohnt, die mächtigsten Geschichtenerzähler zu sein, der Ruf nach Pluralität gefiel ihnen nicht. Seit Jahren geriet ins Wanken, was ihnen teuer war: Leben ohne Reue und Sprechen ohne Widerspruch. Und so erzählten sie sich weiter, dass sie das Bild der Königin beschützten, obwohl es ihnen längst dämmern konnte, dass es vielmehr ihr Selbstbild war, um dessen Unversehrtheit sie fürchteten.

„So nicht“, tönte es durch alle Lande, „und wenn doch, dann wann anders, jedenfalls nicht jetzt, wo gerade eine Ära zu Ende geht!“ Doch diesen Worten schallte nur Lachen entgegen. Die Königin war tot, der König bestieg den Thron und erbte nicht nur ein Amt, sondern auch ein steuerfreies Vermögen. Das allein war noch kein Ende einer Ära.

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Lin Hierse
taz-Redakteurin
Lin Hierse ist Redakteurin der wochentaz und Schriftstellerin. Nach ihrem Debüt "Wovon wir träumen" (2022) erschien im August ihr zweiter Roman "Das Verschwinden der Welt" im Piper Verlag. Foto: Amelie Kahn-Ackermann
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58 Kommentare

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  • wenn das mal nicht DAS beispiel fuer cultural appropriation ist

    www.theguardian.co...fers-owain-glyndwr

  • Da die alte Dame ausschließlich repräsentative Aufgaben und keinerlei Entscheidungsbefugnisse hatte braucht sie sich den Britischen Kolonialismus genauso viel oder wenig zurechnen zu lassen wie eine Londoner Klofrau...



    Über das Foto dagegen konnte ich sehr Lachen, war Mosambique doch nie eine britische Kolonie. Getreu den alten Recken von Monty Python "... and now for something completely different."

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    „Eng ist die Welt, und das Gehirn ist weit,



    Leicht beieinander wohnen die Gedanken,



    Doch hart im Raume stoßen sich die Sachen,



    [….]



    Mich schuf aus gröberm Stoffe die Natur,



    Und zu der Erde zieht mich die Begierde.



    Dem bösen Geist gehört die Erde, nicht



    Dem guten. Was die Göttlichen uns senden



    Von oben, sind nur allgemeine Güter,



    Ihr Licht erfreut, doch macht es keinen reich,



    In ihrem Staat erringt sich kein Besitz.



    Den Edelstein, das allgeschätzte Gold



    Muß man den falschen Mächten abgewinnen,



    Die unterm Tage schlimmgeartet hausen.



    Nicht ohne Opfer macht man sie geneigt,



    Und keiner lebet, der aus ihrem Dienst



    Die Seele hätte rein zurückgezogen.“



    (F. Schiller, „Wallensteins Tod“ - Wallenstein)

  • Danke, Frau Hierse!

    Einfach nur Danke aus vollem und ganzem Herzen. Wie so oft, aber hier ganz besonders. Ich hatte befürchtet, es käme nichts mehr.

  • Ich kann sehr gut verstehen, daß Menschen nach dem Tod der Queen nicht trauerten. Aber Trost empfinden? Was verändert sich nach dem Tod Elisabeth II. denn zum Besseren für diese Menschen? Das hat etwas von einem Wunsch nach Vergeltung an sich. Ich kann übrigens auch mit der Monarchie absolut nichts anfangen, und bin heilfroh, daß es dies in Deutschland nicht mehr gibt.

  • Es gab nicht nur solche, denen ihr Tod ein Trost war. Es gab offenbar solche, die ihren Tod lauthals feierten. Online und offline.



    Das finde ich menschlich bedenklich.



    Ich kann mir nicht mal vorstellen, dass ich den Tod eines Mörders eines nahen Angehörigen lauthals feiern würde. Erleichterung empfinden vielleicht.



    Aber diese Haltung bereitet mir ehrlich gesagt Sorge.



    Über den Tod der Queen wurde in erster Linie berichtet, weil das eine weltweit bekannt Person war, auf deren Tod auch vor allem Menschen in London direkt reagierten. Wäre der US-Präsident oder ein weltweit bekannter Künstler gestorben, hätte es vermutlich ähnliche Reaktionen gegeben.

    Aber wer feiert den Tod eines anderen hämisch? Stille Erleichterung könnte ich verstehen, aber Partymachen oder verbale Begeisterungsstürme und Häme bereiten mir ehrlich gesagt Magenschmerzen. Mit solchen Menschen würde ich ungern näheren Kontakt haben.

    • @BlauerMond:

      ja, es gibt eben alles. das ist halt so. viele menschen, viele meinungen.



      das ist ja das fatale, dass in der berichterstattung in den ersten tagen ausschliesslich alle traurig waren.

  • "die Opfer der Monarchie"

    Nur nebenbei: Die Machtbefugnisse in einer parlamentarische Monarchie tendieren gegen null.

    • @Rudolf Fissner:

      Ja, aber...

      Eine britische Königin repräsentiert ihren Staat - auch für viel Geld - und muss sich daher auch jene Gräuel "anziehen" für die der Staat verantwortlich ist den sie offiziell und in seiner Gesamtheit repräsentiert.

      Wie soll das denn sonst gehen?

  • 6G
    659975 (Profil gelöscht)

    Die engl. Monarchie ist mir ziemlich egal.



    Trotzdem ist es unpassend jetzt der Verstorbenen im nachhinein Vorwürfe zu machen, sie hätte nichts gegen dieses und jenes unternommen.



    Sie war nur eine Repräsentantin ohne politischen Einfluss.



    Also bitte die Vorwürfe an die Adresse der jeweiligen, damaligen engl. Ministerpräsidenten schicken.



    Und Russland oder Myanmar als Vergleiche ins Spiel zu bringen ist ebenfalls unpassend.



    GB ist noch immer eine recht passabel funktionierende Demokratie und in ca. 150 anderen Staaten dieser Welt wären die Leute nicht nur verhaftet worden, sondern gleich von der Bildfläche verschwunden.

  • Natürlich ist Kolonialismus etwas Unsägliches, das leider noch immer nicht überwunden ist. Natürlich war England der übelste Auswuchs des Kolonialismus, den die Welt je gesehen hat.



    Nur sind die Fotos, die die Queen in Kolonien zeigen, meist schwarzweiß - England ist in den ersten zwei Jahrzehnten von QEIIs Regierung schon die meisten des noch bestehenden kleinen Restes los gewesen, Mozambique gehörte nie dazu (warum also dieses Foto?).



    Klar, sie hätte sich für die in der Geschichte ihres Königreiches geschehenen Gräuel entschuldigen müssen.



    Aber die symbolische Chefin einer repräsentativen Monarchie, in der König/Königin mindestens seit Ende des 19. Jahrhunderts keinerlei tatsächliche Macht mehr besitzt, für diese Gräuel verantwortlich zu machen?



    Ehrlich, das ist albern.

    • @Brobdignag:

      England in der Neuzeit vielleicht, obwohl der belgische König wohl härter war.



      Allerdings waren die Kolonien der Perser, der Römer, der Mongolen, der Azteken, der Inkas übler als die englische Variante.



      Und das überlappt mit der Neuzeit. Von China und der Übernahme Hongkongs und Tibet fangen wir lieber nicht an.



      Wer unschuldig ist, werfe den ersten Stein.

    • @Brobdignag:

      Weil Mozambique 1995 dem Commonwealth of Nations beigetreten ist…allerdings als Republik, König Charles III. ist dort also nicht das Staatsoberhaupt.

  • Das ist der Nachteil daran, wenn man so lange lebt und "regiert".

    Man muss selbst noch miterleben, dass die Geschichte oder die Gesellschaft über lang zurückliegende Haltungen und Taten anders utrteilt und alte ausreden nicht mehr akzeptiert.

    Es wird also Zeit, dass sich Grossbritannien auch den Schattenseiten seiner kolonialen Vergangenheit stellt.

    Das wird aber nicht so einfach sein, wenn man bedenkt, dass sogar noch der Brexit überwiegend über retrokoloniale imperiale Phantasien von alter Größe und Macht befeuert und durchgesetzt wurde.

  • Andersmedienwo – siehe die links unten – war mensch fixer, aber besser spät als nie!



    truthout.org/artic...onialism-lives-on/



    www.aljazeera.com/...y-needs-to-die-too

  • 4G
    44733 (Profil gelöscht)

    Wer Freunde ausspioniert wird hochgejubelt, wer rechtzeitig 2 % für die Landesverteidigung gefordert hat wird verdammt. Is so.

  • "Diese Menschen verwiesen auf furchtbare Verbrechen, die während der Regentschaft der Königin und im Namen ihrer Krone verübt wurden, sie erzählten von ihren Eltern und Großeltern, die von der Monarchie beraubt, gedemütigt, gelyncht worden waren. "



    Wo? wann? Bitte angeben, die Geschichte erzählen. Welche Orte sind gemeint? "während der Regentschaft der Königin"

  • Niemand ist unfehlbar, und auch wird niemand zur Trauer gezwungen.



    Die Geknechteten, die eine Unterstützung der Institution Queen gegen den Staat erwartet haben, mögen es ihr übel nehmen, doch das nützt halt nichts.



    Das war eine falsche Adresse.



    Das Staatsoberhaupt kann kein Akteure sein, sonst würde die Institution im Politischer Auseinandersetzung zerrieben. Dafür fehlt auch das Mandat.



    Sicher ist einigen.Menschen ihr persönliches oder gesellschaftliches Anliegen wichtiger als eine Monarchie, doch muss man den Monarchen zugestehen, dass sie das anders beurteilen...

  • Mosambik mit der Queen zu verbinden, paßt allerdings nicht so recht, denn dort waren die Portugiesen die Bösen.

  • Nun gut, die Frau ist tot.

    Jetzt darf jede und jeder nochmal nachtreten und dann schauen wir weiter.

    • @Jim Hawkins:

      "Nachtreten"? Sie scheinen etwas übersensibel.



      Ich finde, die taz geht da endlich mal differenziert ran. Erst nur Artikel, die auch gut ins Goldene Blatt gepasst hätten, Dominic Johnson kann die Tinte nicht mehr halten und wird zum Rolf Seelmann-Eggebert der taz...



      Und jetzt endlich mal zwei Artikel wie dieser.

      Fehlte noch, dass wir uns hier in D auch noch die Monarchie wünschen. Hauptsache die Monarch:in performt so schön.

      • @Nansen:

        Übersensibel würde ich nicht sagen.

        Vielleicht ambivalent.

        Es ist mir schon klar, dass die Queen keine Heilige war, die ein Land regierte, dass nur Tee trinkt und auf der falschen Seite Auto fährt.

        Und?

        Bei welchem Staatsoberhaupt ist das denn völlig anders?

        In dieser Position gehört der Dreck am Stecken zur Stellenbeschreibung.

        Dennoch haben die trauernden Briten, ohnehin ein sympathisches Völkchen, mein Mitgefühl.

        • @Jim Hawkins:

          Naja, ich würde sagen sie war mehr Popstar als Staatsoberhaupt.



          Egal. Ja die Briten sind sympathisch. Und wenn man von dort kommt und in Berlin landet, tut einem das Freundlichkeitsgefälle fast körperlich weh. 😁

          [...] Beitrag gekürzt. Fragen, Hinweise, Kritik an der Moderation bitte direkt an: kommune@taz.de. Vielen Dank! Die Moderation

    • @Jim Hawkins:

      und die leisen kritiker aus der polizeigewahrsam entlassen worden sind °°

      • @the real günni:

        Sofern sie nicht hingerichtet werden.

        • @Jim Hawkins:

          wenn das sarkastmus sein soll..



          ich finde es eh schon seltsam, dass alle kanaele voll damit sind, die ersten 15 minuten aller nachrichten sendungen drehen sich nur um eine verstorbene person, waehrend all der anderen dinge, die gerade so passieren. das ganze auch ohne jede kritik, fast eher huldigend. weiss nicht, ob das ausgewogener journalismus ist.



          und unfassbar, dass in GB menschen von der polizei festgenommen werden, mit handschellen, die oeffentlich ihre meinung kundtun. sind wir in russland oder myanmar? das ist mehr als geisteskrank.

          • @the real günni:

            Nun ja, sie war ein Staatsoberhaupt.

            Wenn die sterben ist eben mehr Bohei als wenn ich oder Sie vom Sensenmann geholt werden.

            Und, ich finde die Berichterstattung der taz war recht vielschichtig, es ging ja kaum darum, wer welchen Fummel wann und wo getragen hat oder wer mit wem rumgemacht hat.

            In Russland oder Myanmar wären die Verhafteten wenigstens verprügelt, wenn nicht gefoltert oder für lange Zeit eingesperrt worden.

            • @Jim Hawkins:

              Sollten Russlan, Myanmar oder andere Autokratien an der Stelle der Maßstab sein?

              Wir reden hier von einer Demokratie. Und es ist mehr als absurd, wenn Menschen, die öffentlich Kritik an gesellschaftlichen Zuständen äußern und dabei so friedlich sind wie eine Kirchenmaus, verhaftet und wegen Landfriedensbruch angeklagt werden.

              • @Piratenpunk:

                Warum muss, bei aller Kritik, die Kirche mit ins Spiel gebracht werden. Die Kirche kommt im Forum doch immer schlecht weg und jetzt muss sie auch noch als Metapher für Berufsdemonstranten den Kopf hinhalten. Arm wie eine Kirchenmaus-ja- aber friedliche Kirchenmäuse gibt es nicht, eher sind sie lästig.

              • @Piratenpunk:

                Die beiden Länder hatte mein Vorredner eingeführt.

                Soll ich ihnen etwas verraten?

                Ich selbst und gar nicht so wenige Leute, die ich kenne, wurden schon geschlagen und verhaftet, ohne dass wir etwas Verbotenes getan hätten.

                In Deutschland.

                Allerdings haben wir auch schon Verbotenes getan und wurden nicht verhaftet.

                Ich denke jedenfalls nicht, dass diese Vorfälle das Ende der Meinungsfreiheit in England bedeuten.

                • @Jim Hawkins:

                  Verhaftet oder festgenommen? Ein gewisser Unterschied.

                • @Jim Hawkins:

                  dann entschuldige ich mich für den ersten Satz.

                  Das mit dem geschlagen und verhaftet werden, kenne ich auch nur zu gut.



                  Absurd ist es allemal.

                • @Jim Hawkins:

                  das ende nicht, aber das ist auch nicht der punkt.



                  festnahmen und verwehrung des rechts auf freie meinungsaeusserung sind aber bereits so gravierend, dass sie angeprangert werden muessen, genauso wie die allgemeine absolut unkritische berichterstattung aller medien hinterfragt werden muss.



                  genau, war naemlich kein popstar, sondern ein staatsoberhaupt. keiner demokratie, sondern einer monarchie.

                  • @the real günni:

                    Man kann nun ja nicht behaupten, dass diese Übergriffe nicht angeprangert würden, oder?

                  • @the real günni:

                    Ich denke nicht, das Jeder an jedem Ort und zu jeder Zeit seine Meinung frei sagen sollte.

                    Also, ich werde nicht, wenn der Papst tot ist, die Katholiken, die trauern, stören.

                    Das sollte man vorher oder nachher machen. Und der Papst hat mehr Dreck am Stecken als Eli die Zweite.

              • @Piratenpunk:

                Das hat mich auch schockiert, dass Protestierende verhaftet worden sind. Das ist doch nicht mit der Europäischen Menschenrechtskonvention vereinbar. Wann gibt es Sanktionen gegen GB?

          • @the real günni:

            Naja, keine Smpathie für die Monarchie - aber auf einer Beerdigung ist das nun mal nicht angebracht.



            Des Weiteren muss man sagen, dass GB während der Lebenszeit von Elisabeth eine Demokratie war und ist, demnach sind Schuldzuweisungen an das Britische Wahlvolk zu richten. Wobei das Oberhaus als Bude voller Räuber eine besondere Schuld trifft.

            • @WeisNich:

              nicht angebracht - soll ihre meinung ueber etiquette also das verhalten des staates gegen ihre buerger rechtfertigen oder entschuldigen?

              das problem der britischen gesellschaft ist auch nicht nur die aristokratie, sondern auch das antiquierte wahlsystem. das parlament besteht in dieser form seit 1341, vielleicht waere es an der zeit zu reformieren. aber wer soll das machen?

              • @the real günni:

                Ich verstehe die Aufregung nicht. Wieso müssen Menschen immer auf der Straße ihre Meinung sagen? Können sie doch auch zu Hause tun?

                In diesem Sinne schöne Grüße an Frau Faeser und alle, die meinen, die Briten über Grundrechte belehren zu müssen.

                Siehe auch: www.spiked-online....about-free-speech/

  • Ein wenig gehaltvoller hätte es schon sein können. Dieses dunkle Geraune über angebliche Untaten, die im Namen der Krone - das ist übrigens im Vereinigten Königreich von Großbritannien und Nordirland nicht der Monarch als Person, sondern die Gesamtheit der im Monarchen personifizierten legislativen, judikativen und exekutiven Staatsgewalt - begangen wurden, wäre ein wenig überzeugender, wenn auch Fakten genannt würden.



    De mortuis nihil nisi bene - diese alte Maxime hätte sich der Autor vielleicht einmal durch den Kopf gehen lassen sollen.

  • bezug zur geschichte, und auch zu jetzt? -



    lese gerade auf tagesschau.de diese, wobei mir fast schlecht wird.



    bin kein fan der monarchie, auch nicht der ungetruebten bilder, aber bei sowas bekomm ich echt zweifel, ob ich 2022, und vor allem im richtigen universum lebe

    www.tagesschau.de/...-proteste-101.html

    • @the real günni:

      Die ARD erklärt der BBC, nicht ausgewogen zu berichten?

      Das ist nicht nur ein Treppenwitz, das ist Realsatire,

    • @the real günni:

      Da wäre ich jetzt doch mal interessiert, zu wissen warum Ihnen da schlecht wird.

      • @Grauton:

        Das würde ich auch gerne wissen.



        Eigentlich sollte es keine Monarchien in Europa mehr geben.



        Ihnen fehlt schlichtweg die Legitimation.



        Und wann, wenn nicht bei der Inthronisierung des neuen Monarchen soll man seine Kritik daran äußern?

        • @MeineMeinungX:

          Direktwahl des Staatsoberhaupts wäre ja schon was, aber ob qua Geburt eine viel schlechtere Legitimation ist als wenn eine Handvoll Parteivorsitzende ausmachen, daß ihre Leute diesen amtsmüden Außenminister oder jenen Ministerpräsidenten zum Staatsoberhaupt machen... (und Frauen nur nominiert werden, wenn klar ist, daß sie nicht gewählt werden)?

      • @Grauton:

        Ich hoffe und vermute er meint den unwürdigen Umgang mit den Kritikern.

      • @Grauton:

        Mir z.B., wie da wirklich komplett harmlose Proteste in einem demokratischen Rechtsstaat unterdrückt werden. Das hat schon so ein bischen paranoide Züge und passt eher nach Putinland oder in die frühere DDR.

      • @Grauton:

        Sowas vielleicht:



        "In Oxford wurde ein Mann in Handschellen abgeführt, nachdem er bei der Proklamation von Charles III. gerufen hatte: 'Wer hat den gewählt?'"



        Das war in Spanien vor ein paar Jahren noch ähnlich, aber inzwischen sind wir da weiter. Wobei Monarchiegegner in Spanien allerdings auch viel überzeugter sind und auf eine viel längere Tradition zurückblicken als im Vereinigten Kgr. au, das ist nicht zu vergleichen. Aber die Rechtslage mit der Majestätsbeleidigung hat sich dort anders als im UK jedenfalls verbessert.

  • Wer ohne Schuld ist, werfe den ersten Stein. Es gibt bei den Windsors einige, die man durchaus kritisch bewerten kann. Aber die Queen? Ich kenne niemanden, der 2 Tage vor seinem altersbedingten Ableben noch gearbeitet hat und sich nur für den letzten Tag vor dem Tod wegen einer Unpässlichkeit von seinen Verpflichtungen entbinden lies. So viel Pflichtgefühl ist sicher für viele schwer zu ertragen, entspricht es doch so gar nicht dem Zeitgeist.

    • RS
      Ria Sauter
      @Taztui:

      Manche haben über 40 Jahre körperlich schwer gearbeitet. Wenn die Rente winkt, sind sie krank oder tot.



      Diese Frau war zeitlebens auf das Beste versorgt.

      • @Ria Sauter:

        Schauen Sie sich einmal den Terminkalender eines working senior royal an. Was da an Terminen zusammenkommt, da würde ein normaler Arbeitnehmer dankend abwinken: ein Artikel in den letzten Tagen sprach von 3.000 Terminen pro Jahr, die in Zukunft von sieben senior royals - SM König Charles III., IM Camilla, die Königingemahlin, IKH der Fürst und die Fürstin von Wales, IKH Prinzessin Anne, die Princess Royal, IKH der Graf und die Gräfin von Wessex - bewältigt werden sollen. Dazu kommt im Falle des Königs noch die Verwaltung des Herzogtums Lancaster, im Falle des Fürsten vom Wales das Herzogtum Cornwall.



        Es wird oft vergessen, daß zumindest der König und der Fürst von Wales neben ihren reprösentativen Aufgaben auch Unternehmer sind, die Verantwortung für Angestellte und Mitarbeiter tragen.

      • @Ria Sauter:

        Und obwohl sie "auf das Beste versorgt" war, hat sie bis zum Schluss gearbeitet. Das wertet ihr Pflichtbewußtsein noch auf. "Manche" würden unter solchen Verhältnissen niemals arbeiten ...

  • Nobelpreisträger Amartya Sen macht die britische Regentschaft in Indien für die katastrophalen Hungersnöte, vor allem Ende des 19. Jahrhunderts und in den 1940ern mit Dutzenden Millionen Toten, verantwortlich. Leider hat es dazu nie eine Entschuldigung gegeben. Der normale Brite kennt dies nicht einmal aus dem Schulunterricht.

  • RS
    Ria Sauter

    Warum wurde dieser Artikel nicht direkt nach ihrem Ableben veröffentlicht?



    Hätte die Lobhudelei im Buntestil um Längen überragt.



    Danke, Frau Hierse!



    Allein bei dem obigen Bild wird mir schon übel.

    • @Ria Sauter:

      Beim Anblick eines Staatsbesuches



      in Mosambik, -was portugisische Kolonie war-, also?