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Tag gegen Gewalt gegen FrauenSolidarität ist männlich

Lilly Schröder

Essay von

Lilly Schröder

Patriarchale Gewalt findet nur selten gesamtgesellschaftliche Beachtung. Dabei betrifft sie uns alle. Wie können Männer feministisch handeln?

Feminismus müssen alle durchsetzen Foto: Nikos Kanistras/imago

W ütende Flinta* ziehen am Montagabend unter dem Motto „Frauen in die Offensive“ bei der Revolutionären Vorabenddemo des 25. Novembers, dem internationalen Tag gegen Gewalt gegen Frauen, durch Friedrichshain. Am Dienstagnachmittag folgen zahlreiche Aktionen: eine Kundgebung vor dem Brandenburger Tor für die Umsetzung der Istanbul Konvention sowie die Demo "Keine mehr", die 18 Uhr am Justizministerium startet. Sie alle demonstrieren für die unzähligen Frauen, die patriarchale Gewalt erleben oder an deren Folgen starben.

In Berlin hat die Zahl der von Gewalt betroffenen Frauen im vergangenen Jahr einen neuen Rekordwert erreicht. Laut Senatsinnenverwaltung wurden 2024 insgesamt 42.751 Frauen Opfer von Gewalt. 2020 waren es noch 31.833. Das Dunkelfeld dürfte um ein Vielfaches höher sein.

Dieser alarmierende Missstand wird an 363 Tagen im Jahr nahezu ausschließlich von feministischen Gruppen und Frauenrechtsorganisationen thematisiert. Gesellschaftliche Beachtung findet er nur an zwei Tagen – dem 8. März, dem feministischen Kampftag, und dem 25. November. Und selbst dann sind es vor allem Flinta*, die sich dazu äußern, mobilisieren und auf die Straße gehen.

Viele aufgeklärte cis-Männer meinen, man wäre nur Teil des patriarchalen Problems, wenn man eine Frau vergewaltigt hat. Aber sexualisierte Gewalt ist nur eine Form patriarchaler Gewalt. Ihr Fundament liegt in den Mikroaggressionen im Alltag ebenso wie im strukturellen Desinteresse an den gewaltvollen Lebensrealitäten von Flinta*. Um das zu ändern, braucht es strukturelle Reformen – aber auch persönliches Umdenken. Was können Männer tun?

Solidarität gefordert

Wenn wir Feminismus so definieren, dass alle Menschen unabhängig von Geschlecht oder Sexualität die gleichen Rechte haben sollen, dann steht fest: Alle können sich dafür einsetzen. Viele cis-Männer halten feministische Demos jedoch nicht für „ihr Terrain“ und verweisen darauf, dass manche Veranstaltungen nur Flinta* vorbehalten sind. Das trifft jedoch nur auf einzelne Formate zu. In den meisten Fällen sind cis-männliche Verbündete ausdrücklich willkommen – auch bei vielen Demos in diesem Jahr. Sich zu zeigen, wäre ein wichtiges Zeichen der Solidarität und hätte politische Wirkkraft.

Cis-Männer müssen sich informieren: über Menstruation, PMS, Schwangerschaft, postnatale Depression oder Verhütung

Das gilt auch für den Auftritt in den Sozialen Medien. Unabhängig davon, wie man zu Online-Aktivismus steht: Wenn cis-Männer digitale Räume nutzen, um sich sichtbar zu äußern, dann müssen sie sie auch nutzen, um feministische Inhalte zu teilen, die Männern lehren, wie man sich mit anderen verbindet, kommuniziert und solidarisch handelt.

Seit Wochen dominiert die Empörung über Friedrich Merz „Stadtbild“-Aussage die Feeds; schließlich geht es um Menschenrechte. Und wenn Frauenrechte verletzt werden? Als Rammstein-Frontsänger Till Lindemann kürzlich eine Autogrammstunde in Berlin gab? Oder im April, als drei Frauen in Berlin von ihren Ex-Partnern getötet wurden? Stille. Als wären Frauenrechte keine Menschenrechte.

Ein häufiger Einwand lautet, dass cis-Männern schnell „Performativität“ unterstellt werde, also, dass sie sich nur zu Selbstvermarktungszwecken feministisch inszenieren. Viele schildern, dass sie sich kaum trauen, sich zu feministischen Themen zu äußern, weil sie befürchten, missverstanden zu werden. Diese Sorge ist nachvollziehbar: In feministischen Kreisen gibt es durchaus vorschnelle Kritik an cis-Männern, die sich solidarisch zeigen. Der pauschale Vorwurf in der „performative male“-Debatte schadet der feministischen Bewegung mehr, als er nützt.

Flinta*-Perspektive im Kopf haben

Solidarität bedeutet, sich für die Realitäten anderer zu interessieren und sich auf dieser Grundlage politisch für sie einzusetzen. Cis-Männer müssen mit Flinta*-Perspektive im Kopf durch die Welt gehen: nachts auf der Straße, in Gesprächen, in Beziehungen, in der Arbeitswelt oder im digitalen Raum. Als ein Bekannter beim Scharadespiel neulich „PMS“ mit „PTSD“ verwechselte, waren die Flinta* am Tisch wenig überrascht und trotzdem irritiert. Cis-Männer müssen sich informieren: über Menstruation, PMS, Schwangerschaft, postnatale Depression, Verhütung oder das Toxische Schocksyndrom.

Wenn cis-Männer mehr Fragen stellen würden, könnten daraus bereichernde Gespräche entstehen. Gleichzeitig muss klar sein: sie haben keinen Anspruch darauf, in Sachen Feminismus unterrichtet zu werden. Es gibt jedoch genügend Bücher, Artikel, Musik, Filme und Veranstaltungen, die sich damit befassen. Trotzdem besteht das Publikum meist nahezu ausschließlich aus Flinta*. Auch Bahar Haghanipour, die frauenpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion im Abgeordnetenhaus, stellte vor einigen Wochen fest: Fast nur weibliche Journalistinnen greifen ihre Themen auf – ohne sie bliebe vieles unbesprochen.

Dabei sollten vor allem cis-Männer untereinander über das Patriarchat, ihren Anteil daran sowie über Bro- und Rape Culture sprechen. Sie müssen ihre eigene Verwicklung erkennen und sich kritisch mit ihrer Männlichkeit auseinandersetzen. Einen ersten Schritt in diese Richtung machte der Profeministische Kongress, der im September in den Mehringhöfen stattfand.

All das ist kein Gefallen an Flinta*-Personen. Das Patriarchat verlangt von cis-Männern, emotional verstümmelt zu sein. Es hindert sie daran, Macht abzugeben, mit ihren Gefühlen in Berührung zu kommen und offen über Emotionen zu sprechen. Die Folge sind fragile Egos. Und da wird ihr Problem zum Problem der Flinta*: Besitzdenken, Trennung oder Eifersucht innerhalb von (Ex-)Partnerschaften sind mit Abstand der häufigste Auslöser von Femiziden. Das ergab eine aktuelle Studie des Instituts für Kriminologie der Universität Tübingen und dem Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen. Bei zwei Dritteln fanden sich Hinweise auf eine sexistische Einstellung des Täters.

Cis-Männer könnten durch feministische Perspektiven einen gesünderen Umgang mit Emotionen entwickeln und damit auch erfülltere Beziehungen führen. Die Folge wäre mehr Verbundenheit und weniger Gewalt. Davon würden nicht nur Flinta* profitieren, sondern alle.

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Lilly Schröder
Redakteurin für Feminismus & Gesellschaft im Berlin-Ressort Schreibt über intersektionalen Feminismus, Popkultur und gesellschaftliche Themen in Berlin. Studium der Soziologie und Politik.
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128 Kommentare

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  • Nach Sichtung der Kommentare und der erstaunlichen Buddy Culture in der sich Jungs selbst im digitalen Raum abklatschen, einig sind mit Ihrem präpubertären Gequengel, dass Sie vermeintlich nicht betroffen sind, sich nicht solidarisch zeigen können oder wollen, dass Thema ihnen zu aufgebläht scheint, während das Einzige was hier bläht ‘ne Menge verletzter Egos sind, mal die Sicht eines Opfers das sich ehrenamtlich mit Opfern beschäftigt, also mit gestandenen Erfahrungen hier liest und aus dem Kotzen nicht mehr rauskommt: Viele hier sollten sich schämen! Und viele hier sind die Antwort auf die Frage, braucht es das denn noch. Ja, solange Männer offenbar gesamtgesellschaftlich so ticken wie hier in der Kommune, braucht es dringend mehr Solidarität und die offene Ansage, das toxische und auch männerbelastende Patriarchat abzuschaffen. Erschreckend auch, dass eine Redaktion sich nicht scheut derart gedankenlose Kommentare freizuschalten, frau darf gespannt sein, ob dieses Kommentar stattfindet… daher der Appell an alle – unter einem Artikel zu Gewaltopfern, anlässlich eines internationalen Tags gegen Gewalt, den es leider bedarf – gedenkt bitte auch der Opfer (verda**t nochmal).

    • @Lou Andreas-Salomé:

      Die "Redaktion" dieses Forums ist eine MODERATION - keine Zensur und schon gar keine Auswahl nach Durchdachtheit oder journalistischem Wert des jeweiligen Beitrags. Davon profitieren nicht nur die "Bros" und "Mansplainer" hier sondern natürlich auch Sie.

      Mehr will ich dann aber auch nicht manspainen. Ich wünsche Ihnen viel Glück mit der Strategie, Solidarität mit wütenden und weit überwiegend abwertenden Kommentaren über genau Jene zu erlangen, von denen Sie sie einfordern! Sie werden es brauchen: Herbeigewütete Schuldgefühle gegenüber Leuten, die man nicht leiden kann, sind - geschlechtsübergreifend - ein denkbar schlechter Motivator.

      In Bezug auf die Opfer sei Ihr Appell wohl erhört. Umgekehrt mein Appell: Denken Sie vielleicht mal über das Wort "Bärendienst" nach - ganz ohne Verdammung...

    • @Lou Andreas-Salomé:

      Der Rechtsruck mit allen seinen Konsequenzen ist auch am Taz Kommentarbereich nicht spurlos vorbei gegangen.

      Unf für einen online Kommentabereich einer Zeitung ist das durchschnittliche Meinungsbild noch verhältnissmäßig progressiv.

      Ich würde mir wünschen mehr Männer würden wenigstens verstehen, dass es sich auch für sie lohnen würde sich für mehr Gleichberechtigung einzusetzen.

      Wenn nicht schon aus Mitgefühl für die Mitmenschen mit anderem Geschlecht oder anderer Hautfarbe oder Religion, dann aus purem Eigennutz.

    • @Lou Andreas-Salomé:

      "Erschreckend auch, dass eine Redaktion sich nicht scheut derart gedankenlose Kommentare freizuschalten..."



      Völlig unabhängig vom Thema: Applaus für eine Redaktion, die ebendas macht. Wer nur seiner/ihrer Meinung genehme Kommentare lesen will, ist in einer Debatte fehl am Platz.

    • @Lou Andreas-Salomé:

      Ich habe die Kommentare auch gesichtet und finde dass keiner davon Ihren Beiträgen an dysfunktionaler und toxischer Gesprächskultur gleichkommt.

      Keiner der Texte hier ist auch nur annähernd so erschreckend wie Sie es hier behaupten. Bereits nuancierter Widerspruch im Detail wird von Ihnen ohne Maß bekämpft. Dieses Fehlen von Augenmaß, die implizite Forderung nach Repression von anderen Meinungen bei gleichzeitigem Absolutsetzen der eigenen Ansicht als objektive Wahrheit ist "anstrengend" (um es mal freundlich auszudrücken).

      Dass gerade Sie Selbstreflexion von anderen fordern und sich über die Effektivität feministischer Agitation wundern, könnte man komisch finden...oder traurig.

  • Warm gehen so wenig Frauen in die Politik, um Ungerechtigkeiten abzubauen? Warum sind nur 1/3 der Mitglieder im DGB Frauen? Wenn feministisches Denken bedeutet Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern abzubauen, dann wären das zwei Ankaufstellen für Frauen, um die größten Faktoren bei Ungleichheiten - Einkommen - abzubauen.

    Und das nicht nur zwischen Männer und Frauen in der gleichen Berufsgruppe, sondern vor allem zwischen den Berufsgruppen selber. Gleiches gilt für internationale Lohngefälle bis hin zu Hungerkatastrophen.

    Das "feministische Denken", das Gleichheit und Gerechtigkeit für alle Menschen will, scheint sich mir doch sehr häufig nur auf dem Traumschiff Deutschland abzuspielen und auch dort die Menschen im Maschinenraum, Frauen wie Männer, auszublenden.

  • Ihr lieben Kommtatoren, die sich ständig angegriffen fühlen:

    1. Wenn es eine dermaßene Statistik gäbe von toxischen Müttern, die Kinder bedrohen, umbringen, missbrauchen, Darknets gründen, jeden Tag sterben etliche Kinder. Dann würde ich mich nicht damit beschäftigen, dass empörte Väter, Männer, Kinder von toxischen Müttern sprechen und "beleidigt sein". Und finden, ich muss lieb um Unterstützung gebeten werden.



    Ich würde mich mit anderen Müttern zusammenschließen und auf die Straße gehen und sagen: Wir wollen das a u c h nicht mehr!



    Und das wünsche ich mir von euch.

    2. Es ist ein Wunder, dass Mädchen und Frauen sich nicht zu viert oder mehr verbünden und einsame Jungs im Dunkeln überfallen und... Sie machen es einfach nicht. Sie könnten aber. Wo ist das Geheimnis dahinter?

    3. Allein die Unmengen hasserfüllter Instagram-Kommentare an Frauen, meistens sexuell konnotiert oder den Körper abwertend - natürlich, wenn es überhaupt nicht um Körper geht... Wer kann mir erklären, was das soll und wo das herkommt? Und könnt ihr euch vorstellen, was das dauerhaft für ein Männerbild bewirkt, wenn alle anderen Männer dazu einfach schweigen und sich null für die Betroffenen einsetzen?

  • Im Duden steht aber Solidarität, die ...

  • Ja, klar, wäre wünschenswert, wenn sich mehr Cis-Männer für Gleichberechtigung aller, mehr Sicherheit für Nicht-Männer etc. einsetzen würden.



    Ich kann jeden Cis-Mann verstehen, der sich auf diesen Demos nicht so wirklich am richtigen Platz fühlt. Es gibt eine weit verbreitete männerfeindliche Haltung in feministischen und linken Strömungen. Ganz sicher halten nicht alle pauschal Männer mehr oder weniger für die Wurzel allen Übels. Aber es gibt lautstarke Teile, die das so sehen.



    Über Männer herziehen ist sicher nicht Meinung aller, aber es beschwert sich auch selten jemand. Meiner Erfahrung nach. Stört also keinen?



    Dass man sich da als Mann vielleicht nicht so wertgeschätzt fühlt, kann ich gut verstehen. Insbesondere, wenn man gerade erst die Positionen kennenlernt und neugierig ist und eben in manchem (noch) etwas anders eingestellt ist. Dann ist es meiner Erfahrung nach ziemlich schwer, ruhig und ohne persönlich angegriffen zu werden sich darüber auszutauschen. "Informier dich erst mal selbst, dann können wir uns unterhalten". Dass man mit dieser Haltung wenig männliche Neuzugänge erhält, überrascht mich wenig.



    Immer nett dieselben Grundlagen erklären ist schwer. Hilft aber.

    • @Jona Hauger:

      Richtig. Wenn man wie selbstverständlich gleich die kritiklose Übernahme eines kompletten politischen Weltbildes einfordert, macht man sich die Zielgruppe immer kleiner und zeigt, dass man es mit Pluralismus und Sachbezogenheit nicht so ernst meint.

      Auch wenn es viele politisch Aktive es nicht glauben wollen, aber es gibt tatsächlich systemunabhängige gesellschaftliche Probleme.

    • @Jona Hauger:

      „… und eben in manchem (noch) etwas anders eingestellt ist.“



      Alleine dieser Satz zeigt, woran es es in diesen Kreisen hapert. Sie verlangen häufig die totale Übereinstimmung in der politischen Einstellung. Ist dem nicht so, gilt man schnell als misogyner Faschist. Haben die Menschen in diesen Kreisen etwas bessere Laune sind sie gönnerhaft: Man ist halt noch nicht so weit. „Aber …“ kommt streng hinzu „… Du musst dich selbst informieren, damit du dann soweit bist.“

    • @Jona Hauger:

      Das sehe ich genauso, aber nicht nur bei Männern, sondern auch bei Frauen. Diejenigen Personen, die nicht Links-grün sind, werden systematisch ausgegrenzt.

      • @Tian:

        Wo ist Ihnen das passiert? Ich finde eher, das Gegenteil ist der Fall: mir fehlen Menschen aller politischen Richtungen auf Demos gegen Gewalt an Frauen.

        Falls die aktuellen Demos jedoch zu linksgrün sind, dann könnten sie / Sie jederzeit eine eigene, überparteiliche Demo umsetzen.



        Ich wäre dabei.

        Eine parteilose Demo, zudem mit vielen Männern - das wäre ein echtes Zeichen.



        Es würde vielen Betroffenen Mut machen, Unterstützung, Zusammenhalt und Sicherheit signalisieren - und den Tätern mitteilen, dass das nicht mehr schweigend gebilligt wird.



        Let's go!

    • @Jona Hauger:

      Ich habe vom Frauentag, 8. März eine vollkommen andere Erinnerung.



      Zum einen waren dort überraschend und erfreulich viele Männer.

      Und zum anderen wurden sie mit offenen Armen empfangen. Es war eine freundliche Atmosphäre.

      Auf welchen sogenannten "diese Demos" hast du denn die Erfahrungen gemacht, dass Männer nicht willkommen sind?

  • 95% der Frauen, um die es in diesem Artikel geht, kennen nicht einmal den Begriff Flinta*. Finde den Fehler...

    • @hessebub:

      Was ist denn Ihrer Meinung nach der Fehler?



      Die vermeintliche Ignoranz der Leute, die diesen Begriff nicht kennen bzw. damit nichts anfangen können und wollen oder diese Echokammern, in denen solche Begriffe erfunden werden, die die Leute da draußen weder kennen noch interessieren?

      • @Katharina Reichenhall:

        "Was ist denn Ihrer Meinung nach der Fehler?



        Die vermeintliche Ignoranz der Leute, die diesen Begriff nicht kennen bzw. damit nichts anfangen können und wollen oder diese Echokammern, in denen solche Begriffe erfunden werden, die die Leute da draußen weder kennen noch interessieren?"



        Letzteres ist die Ursache und damit der Fehler. Neue Begriffe müssen nachhaltig in die Debatte eingeführt werden, und Menschen, die mit neuen Begriffen nichts anfangen können, begehen damit keinen Fehler.

    • @hessebub:

      Hessebub, das große Glück der 95% Frauen, die nicht wissen, was Flinta* ist, bist jetzt du.

      Du könntest ihnen, also den unwissenden Demonstrierenden von "Keine* mehr" zeigen, dass es "Gugel" gibt ❤️ und wie sie den Namen dann mit den Fingern in der Tastatur eintragen können. Entwicklungshilfe eben. Da können sie alle wichtige Grundlagen von dir erlernen.

      • @Eschenbach:

        Ich vermute, der Kommentierende meinte nicht, was sie ihm vorwerfen. Dieses Thema betrifft nämlich mehr als die ohnehin wahrscheinlich "eingeweihten" Teilnehmer:innen und Veranstalter:innen. Seinen Gedanken aufnehmend ist es vielleicht eher so, dass dem organisierten Queerfeminismus mit Gramsci gesprochen für eine Breitenwirkung die organischen Intellektuellen fehlen. Das ist ein bekanntes Problem linker und emanzipatorischer Projekte. Die Rechten haben in vielen Bereichen die Notwendigkeit von Verständlichkeit und Anschlussfähigkeit von Diskursen erkannt. Linke erfreuen sich an ihrer Distinktion (ich nehme mich da gar nicht aus).

      • @Eschenbach:

        "...den unwissenden Demonstrierenden von "Keine* mehr" zeigen, dass es "Gugel" gibt ❤️ und wie sie den Namen dann mit den Fingern in der Tastatur eintragen können."



        Wer Gesprächspartnern abverlangt, sich selber über Begrifflichkeiten schlau zu machen, die man ins Gespräch wirft, ist am Gespräch nicht interessiert.

  • Vielleicht liegt das Problem auch in den innerfeministischen Widersprüchlichkeiten, die der Artikel ganz gut darstellt. Während die eine Flinta*-Gruppe keine (cis-)Männer will, will die andere Gruppe solche haben und die dritte Gruppe will diese wieder nur teilweise haben, wenn es ihnen für die eigene Wirkung passt. Wer, insbesondere, wenn er diese feministischen Splitterdiskurse nicht kennt, hat denn auf diesen Eiertanz Lust?

    Aber als kleiner Reminder: Während sich Feminist:innen mit solchem unreflektiert-pauschalem Quark wie dem "performative male" Diskurs abarbeiten, trommeln rechte bis rechtsextreme Manfluencer aus der anderen Richtung und machen orientierungssuchenden Männern Angebote, die sich sehr viel geschmeidiger in eine patriarchale Ordnung einfügen lassen.

    DAS sollte eigentlich zu Denken geben, vor allem dann, wenn jetzt schon jeder Typ, der sich vielleicht interessehalber mal ein feministisches Buch gekauft hat, derart pauschal abgewertet wird.

    Solidarität gewinnt man so sicher nicht, obwohl man sie im aktuellen Backlash wohl dringend nötig hätte.

    • @White_Chocobo:

      Eiertanz... haha

    • @White_Chocobo:

      Es ist ja am Ende auch ein Demokratieproblem: Wenn feministische Diskurse nur einseitig geführt werden dürfen, dann sind sie nun mal undemokratisch und anti-aufklärerisch.

      Ich verstehe ja, dass man keine Lust auf klugscheißerische Männer hat - nur verschwinden die ja nicht einfach, indem man sie abwertet. Im Gegenteil, man schürt nur Frust und gegenseitiges Unverständnis

      Das heißt im Umkehrschluss natürlich nicht, dass Männer nicht auch mal mehr zuhören und Themen wie sexualisierte Gewalt ernster nehmen müssen. Aber umgekehrt müssen auch Frauen darauf vertrauen, dass Männer eben auch einen wichtigen Beitrag zur Debatte liefern können, weil sie auch eine andere Perspektive haben.

      Demokratie bedeutet beiderseitiges zuhören und nicht sofort empört zu sein. Eine Tugend, die uns Social Media abtrainiert hat.

      • @Sebomark:

        „Das heißt im Umkehrschluss natürlich nicht, dass Männer nicht auch mal mehr zuhören und Themen wie sexualisierte Gewalt ernster nehmen müssen. Aber umgekehrt müssen auch Frauen darauf vertrauen, dass Männer eben auch einen wichtigen Beitrag zur Debatte liefern können, weil sie auch eine andere Perspektive haben. Demokratie bedeutet beiderseitiges zuhören und nicht sofort empört zu sein.“



        Witzig, D A S von Ihnen zu lesen. Ich sehe in Ihren vergangenen Beiträgen weder, dass Sie Frauen wirklich zuhören geschweige denn deren Gewalterfahrungen ernst nehmen, ferner reagieren Sie außerordentlich empört und das hat definitiv nicht mein Vertrauen verdient, darin stimme ich Ihnen zu.

  • Es ist richtig, dass Männer sich für die Gleichberechtigung einsetzen, sich mit Frauen, die von männlicher Gewalt betroffenen sind solidarisieren und gegen das Patriarchat kämpfen sollten. Für eine solche gesellschaftliche Veränderung ist vor allem aber eine Annäherung der Geschlechter relevant. Es ist eben leider so, dass wir uns gegenseitig verletzen, dass die Verletzungen die uns durch das andere Geschlecht zugefügt werden oft am meisten wehtun, weil die romantischen und sexuellen Beziehungen von so großer Bedeutung sind. Und oft lernen wir schon dem anderen Geschlecht zu misstrauen, entwickeln eine intrinsische, oft unbewusste Wut gegen Männer oder Frauen, weil unsere Väter und Mütter uns verletzt haben. Auch wenn die gewalttätigen Auswirkungen auf Frauen meist drastischer sind und natürlich mehr zu ihrem Schutz unternommen werden muss, ist es für eine nachhaltige Lösung des Problems wichtig zu sehen, dass es um die Dynamik zwischen Männern und Frauen geht. Wenn Frau Schröder beispielsweise von den "Mikroaggressionen im Alltag" spricht und damit nur Männer adressiert, liegt sie falsch und baut damit keine Brücke sondern vergrößert eher den Graben.

    • @Peta Parka:

      Könntest du vielleicht mit der Brücke jetzt beginnen?

    • @Peta Parka:

      Das ist sicherlich alles bedenkenswert. Aber die Annäherung der Geschlechter findet doch tagtäglich milliardenfach statt - zur gegenseitigen Befriedigung. Daß da dann ein gewalttätiger Übergriff stattfindet, ist doch nun wirklich eher die Ausnahme.

      • @Tian:

        Haben Sie meinen Gedanken wirklich nicht verstanden oder wollen Sie ihn nicht verstehen? Was ich mit "Annäherung der Geschlechter" meine, habe ich doch deutlich beschrieben.

  • "Und wenn Frauenrechte verletzt werden? Als Rammstein-Frontsänger Till Lindemann kürzlich eine Autogrammstunde in Berlin gab? Oder im April, als drei Frauen in Berlin von ihren Ex-Partnern getötet wurden? Stille. Als wären Frauenrechte keine Menschenrechte."

    Ohne Herrn Lindemanns Backstage-Praktiken ansatzweise verteidigen zu wollen aber das Potenzgehabe eines Rocksängers mit dreifachem Mord auf eine Stufe zu stellen, ist ein ziemliches Unding.

    • @Stefan L.:

      Es ging bei Lindemann auch (und vor allem) um Missbrauch im Backstagebereich bei seinen persönlichen Afterpartys (Gucken Sie doch über chatgpt noch mal nach.). Das ist offensichtlich etwas ganz anderes als Mord, aber eben durchaus von (gesamt-)gesellschaftlicher Relevanz. Denn letzten Endes kommt er ja damit durch bzw. davon. Und das ist unerträglich.

      • @MontNimba:

        Nein, einfach nein. Das ist zusammen in einer Aufzählung und damit eben auch in einer gewissen Art von Gleichsetzung völlig daneben. Man kann den gesamten Umgang in der Causa Rammstein völlig falsch und moralisch verwerflich finden, da bin ich auch völlig dabei. Aber A ist Lindemann vom Vorwurf des Mißbrauchs freigespriochen worden und B ist ein Mord die schwerwiegenste Straftat, die unser Gesetz kennt. Es gibt viele falsche Verhaltensweisen, die "von gesellschaftlicher Relevanz" sind. Aber es ist für niemanden hilfreich, alles in in einen Topf zu werfen.

    • @Stefan L.:

      Richtig, zumal im Fall von Herrn Lindemann das Gericht nunmal keine strafrechtlich relevanten Verfehlungen feststellen konnte.

      • @Saile:

        Es gibt dennoch keinen Grund Herrn Lindemann in Schutz zu nehmen. Das entspricht genau dem Impetus des patriarchalen Machterhalts. Auch wenn die Beweise oder auch seine Handlungen selbst für eine Verurteilung nicht ausreichend waren, ist hinlänglich bekannt, dass er ein System des Machtmissbrauchs für die Befriedigung seiner persönlichen sexuellen Bedürfnisse errichtet hat. Da gibt es nichts dran schönzureden und es kann tatsächlich exemplarisch für das gesamtgesellschaftliche Problem des patriarchalen Machtmissbrauchs stehen.

        • @Peta Parka:

          Hier nimmt niemand Herrn Lindemann in Schutz aber zum hundertsten Mal, seinen "patriarchalen Machtmissbrauch" mit einem dreifachen Mord auf eine Empörungsstufe zu stellen, ist einfach unterirdisch.

          • @Stefan L.:

            Ich verstehe, dass Sie das direkte Nebeneinanderstellen von Herrn Lindemann's Verhalten und einem dreifachen Femizid kritisieren, aber zum zweiten Mal, diesmal mit anderen Worten: Seinen Machtmissbrauch als "Potenzgehabe" zu bezeichnen wird der frauenverachtenden Qualität seines Vorgehens nicht gerecht.

        • @Peta Parka:

          "Auch wenn die Beweise oder auch seine Handlungen selbst für eine Verurteilung nicht ausreichend waren, ist hinlänglich bekannt..."



          Und genau hier werden Sie gewaltig aus der Kurve getragen. Wer nichts getan hat bzw. wem nicht nachgewiesen werden kann, dass er etwas getan hat, darf nicht bestraft werden.



          Rechtsstaat und so.

          • @Encantado:

            „Wer nichts getan hat bzw. wem nicht nachgewiesen werden kann, dass er etwas getan hat, „

            Und hier befinden Sie sich bereits außerhalb der Kurve, denn Unschuld und vermeintlich fehlende Nachweise bei tatsächlicher Schuld, sind wohl kaum gleichzusetzen.

          • @Encantado:

            Und? Ich habe nichts geschrieben, das Ihrer Feststellung widerspricht. Es geht nicht um die Rechtsprechung, sondern um strukturell verankerte ethische Probleme des Patriarchats.

            • @Peta Parka:

              "Ich habe nichts geschrieben, das Ihrer Feststellung widerspricht."



              Doch. Die Aussage 'Es gibt dennoch keinen Grund Herrn Lindemann in Schutz zu nehmen.' impliziert, dass Herr Lindemann nicht genauso schutzwürdig ist wie andere Menschen.



              "Es geht nicht um die Rechtsprechung, sondern um strukturell verankerte ethische Probleme..."



              Wenn Sie ethische Probleme konträr zu rechtsstaatlichen Grundsätzen behandeln, haben wir ein unterschiedliches Verständnis von Ethik.

      • @Saile:

        Das ist nicht korrekt, möglicherweise hätte das Gericht einiges Relevantes festgestellt, von menschenhändlerähnlichen Strukturen über widerrechtlicher Betäubung bis hin zu Vergewaltigungen. Herr Lindemann hat sich nur nicht lumpen lassen bei der Auswahl einer Horde von Top Anwälten, die die Opfer mit existenzgefährdenden Klageandrohungen mundtot machten… da blieb nicht viel übrig für die Ermittler und das Gericht. So funktioniert Recht in einem täterschützendem System, Verfehlungen sind durchaus und reichlich vorhanden aber wer es sich leisten kann, kommt durch und davon wie @ Stefan L. völlig richtig feststellte.

        • @Lou Andreas-Salomé:

          "Herr Lindemann hat sich nur nicht lumpen lassen bei der Auswahl einer Horde von Top Anwälten, die die Opfer mit existenzgefährdenden Klageandrohungen mundtot machten…" Diesen Vorwurf hätte ich von Ihnen gern nochmal genau be- und darlegt, also was inklusive Summen oder konkreten Klagedrohungen da im Raum standen. Das ist mir zu pauschal.



          Ansonsten wäre es sehr leicht zu behaupten, dass, wenn Frauen vor Gericht kein Recht bekommen, es dann am Rechtssystem, an Gesetzeslücken, den besseren Anwälten und und und...läge. Nur nicht schlicht daran, dass sie (in diesem Fall z.B.) einfach ihre erhobenen Vorwürfe nicht ausreichend belegen konnten.

          • @Vigoleis:

            Es lag nicht mal eine Anzeige einer betroffenen Person vor. Die Anzeigen wurden nur von unbeteiligten Dritten erstattet.

  • Wenn dieses Thema nicht so ernst wäre, würde ich diesen Artikel mit Humor nehmen. Mich regt es aber auf. Dieses ewige selbstreferenzielle, feministische Buzzword-Bingo. Diese Artikel, die wahlweise auf Provokation oder Selbstbestätigung getrimmt sind.

    Am Ende erweisen sie den Betroffenen und der Gleichstellung einen Bärendienst. Ich verstehe nicht, warum es unter Progressiven immer noch das Denken gibt, dass nur ein gründliches Umkrempeln der Gesellschaft eine Lösung von Problemen darstellt.

    Niemand, der Gewalterfahrung machen muss wird mit diesem selbstgefälligen Gerede von cis-Männern oder der Abschaffung des Patriarchats oder Sonntagsreden über toxischer Männlichkeit geholfen. Es sind die konkreten, kleinen Maßnahmen – die aber mühevoll sind und wissenschaftliche Begleitung benötigen: Dazu gehören bessere Schulsozialarbeit, Sportangebote, Aufklärung zum Umgang mit Gewaltneigungen, Frauenhäuser usw..

    Was aber nicht hilft: Autorinnen von taz-Artikeln, die ihre Welt in ein simples Gut-und-Böse-Schema aufteilen und Menschen in Schubladen stecken –und dabei das letzte Quäntchen Glaubwürdigkeit und Anschlussfähigkeit für ein paar Likes und Views verzocken.

    • @Sebomark:

      so wahr

    • @Sebomark:

      Wieso "kleine" Maßnahmen bei den horrenden Zahlen?

      • @Eschenbach:

        Bitte verstehen Sie mich da nicht falsch: Es geht mir nicht um die Größe der Maßnahme, sondern die Größe der Zielsetzung.

        Die Politik soll gerne viel Geld in Frauenhäuser stecken. In Schulsozialarbeit für Opfer und Prävention. Bessere Ausbildung von Justiz und Polizei. Das sind für mich Maßnahmen mit einer realistischen und konkreten Zielsetzung.

        Was nichts bringt: Die Abschaffung des Patriarchats fordern oder dass alle Männer Feministen werden oder sich kritisch mit ihrer "Männlichkeit" auseinandersetzen. Das ist eine vollkommen nebulöse, unkonkrete Forderung, die im Zweifelsfall allenfalls den einen Selbstbestätigung und den anderen einen Grund zur Empörung liefern – aber mittelfristig keine einzige Frau vor einem gewalttätigen Partner schützt.

        Wir wissen ja gar nicht, ob die Diagnose, dass es das Patriarchat oder die toxische Männlichkeit ist, überhaupt so stimmt. Am Ende arbeitet man sich an einem irrsinnig riesigen Problem ab – und schafft am Ende nur empörte Debatten um heiße Luft. Währenddessen keine einzige Gewallttag dadurch verhindert wurde.

        • @Sebomark:

          Wie kann die Forderung sich kritisch mit der eigenen Männlichkeit auseinanderzusetzen als unkonkret und nebulös empfunden werden? Vielleicht, wenn einem die eigene Männlichkeit unkonkret und nebulös erscheint? Ich denke die Auseinandersetzung mit der eigenen Männlichkeit kann sehr konkrete Ergebnisse haben und vom Nebel zur Klarheit führen. Und vor allem setzt es an einer der Ursachen für das Problem patriarchaler Gewalt an und nicht nur an den Symptomen.

        • @Sebomark:

          Ich vermute, Sie sind nicht betroffen und schreiben, was Betroffene brauchen oder nicht brauchen.

          Nun sind es aber Frauen mit Gewalterfahrungen, u.a. sexueller, davon täglich 3 von Männergruppen, 3.700 betroffene Mädchen und Jungen (2023) im häuslichen Umfeld.



          Durch Männer - und wenige Frauen oder/und Mittäter und Mittäter innen.

          Was wollen Sie uns sagen, was wir - und ich bin davon selbst betroffen - zu sagen, zu wünschen und zu fordern haben?

          Das schockiert mich zutiefst. Und das halte ich auch für das größte Problem:



          Die meisten Männer fühlen sich angegriffen durch die Bitte, sich mit dem Problem toxischer Männer zu befassen und das "nimmt ihnen auch noch die Lust und Motivation, gegen Gewalt an Frauen, Mädchen, Jungen, Männern vorzugehen".

          Für mich ist das respektlos und traurig.

          Ich würde einem von Gewalt betroffenen Mann nicht sagen "Ich bin aber nicht so. Und wenn du das so doof formulierst, dann helf ich dir auch nicht."

          • @Eschenbach:

            Was würdest du dem betroffenen Mann den sagen?

          • @Eschenbach:

            Wo sage ich denn zu Betroffenen was sie brauchen? Das würde ich nicht wagen.

            Ich sage nur, dass ich nicht glaube, dass der abstrakte Kampf gegen das Patriarchat nicht viel bringen wird - außer gesellschaftlichen Streit.

            Es ist schade, dass Sie von einem Klischee ins nächste tappen und ein von einer abgedroschenen netzfeministischen Plattitüde zur nächsten wechseln. Es ist schade, weil sie damit der Gleichberechtigung weitaus mehr schaden als nutzen - und nur den Rechten eine einfache Angriffsfläche bieten.

            • @Sebomark:

              So so. Ich bin darauf eingegangen, dass die Haltung, sich nicht mit toxischer Männlichkeit auseinandersetzen zu wollen, ein Problem ist. Denn logischerweise hängt toxische Männlichkeit mit der unsäglichen Statistik zusammen.



              Und das brauchen Betroffene und womöglich zukünftig Betroffene.



              Sie sagen, das hat mit der Gewalt an Frauen jedoch nichts zu tun. Und damit sagen Sie, was wir brauchen oder nicht brauchen.

              Natürlich ist es in Ordnung, das Patriarchat in Frage zu stellen und darüber zu sprechen. Auch da sagen Sie allgemein "Bringt nichts."

              In ihrem ersten Kommentar haben Sie nicht geschrieben "Ich glaube", sondern im Sinne "Es ist so".

              Ihre Antwort überzeugt mich nicht. Stattdessen kommt vielmehr eine Aggression zum Ausdruck, die das Problem selbst zeigt: Sie beleidigen wild drauf los "abgesdroschene, netzfeministische Plattitüden."



              Bravo.



              Das ist giftig. Toxisch, könnte man meinen. Ich finde es genauso gruselig wie aggr. Männer auf der Straße.

              Um das Ganze nicht vollends negativ zu beenden, möchte ich doch sagen, dass ich Ihre Vorschläge zu Schulsozialarbeit, Justiz, Frauenhäuser sehr gut finde, auch dass Sie sich dazu Gedanken machen.

            • @Sebomark:

              Vielleicht wäre es dann ja eine gute Idee bei der Konkretisierung des Kampfs gegen das Patriarchat voranzugehen. (Gesellschaftlichen) Streit mit Männern, die frauenfeindliche Verhaltensweisen an den Tag legen, halte ich für notwendig, nicht für kontraproduktiv. Ganz im Gegensatz dazu, feministische Positionen als Plattitüden abzuwerten.

    • @Sebomark:

      Danke für Ihre klugen Worte. Mich regt dieses schematische "Klärt das bitte unter euch" furchtbar auf. Ich habe keine Lust, mit irgendwelchen Ekeltypen in inen Topf geworfen zu werden, nur weil ich die gleichen Chromosomen besitze. Und ich kann mich auch nicht über meine "Verwicklung in die Bro- und Rape-Kultur" auseinandersetzen, weil: Hä?



      Danke, dass Sie den Wert von Schulsozialarbeit, Jugendzentren, Frauenhäusern etc. betonen. Hier findet die "echte" Arbeit mit toxischer Männlichkeit statt - und nicht in irgendwelchen Zirkeln, wo brave Jonasse im Auftrag ihrer Annika darüber nachdenken, was an ihnen toxisch sein könnte. Das geht an den wahren Tätern vorbei.

      • @ausrufezeichen:

        Sie und Sebomark sprechen mir aus der Seele.

        • @Carsten S.:

          mir auch

          • @Lukas Burger:

            Arme, verletzte Männerseelen. Ich kann zwar gut verstehen, dass Mann aversiv auf einen männerprovozierenden Feminismus reagiert, aber angesichts der brutalen Auswirkungen des patriarchalen Machtmissbrauchs ist das rein reflexhafte, beleidigte Anspringen auf die Kritik an "den Männern" schon ein wenig unangemessen.

          • @Lukas Burger:

            Und ich sehe, dass hier drei oder vier Männer nur von sich sprechen, beleidigt sind und die Dimension der Brutalität in keiner Weise wahrnehmen.

            "Du sprichst mir aus der Seele, Bro. Ich hab damit nichts zu tun und daher kommt von mir auch keine Unterstützung. Schon gar nicht, wenn es heißt, Männer sind schuldig. Ich nämlich nicht. Ich bin nicht nur toll, ich weiß auch, wie es richtig geht! Das wissen die dummen Frauen (Feministinnen) einfach nicht.

            Ohne Worte.

            Und noch etwas:



            In Frauenhäusern findet wahre Arbeit gegen toxische Männer statt?



            Da gibt es gar keine.

            Dort gibt es höchstens etwas Schutz, wenn Frau einen Platz ergattert, der oft selbst finanziert werden muss (wovon?)

            Für Betroffene wie mich sind das ein weiterer Schlag ins Gesicht, noch einer hinterher sozusagen:



            1. Der Ego-Blick



            2. Feministinnen generell unter einem Deckel zu versammeln. Einem negativen.



            3. Keine Empathie, gerade von euch Männern, zu, weil Betroffene es nicht lieb genug formulieren.



            Weil sie sagen: Hallo Männer, es gibt ein Problem bei euch. Das haben wir uns nicht ausgedacht. Die Leichen könnt ihr finden.

            Das ist Eiseskälte, alle diese Kommentare.

            • @Eschenbach:

              So wie Sie "argumentieren" und diskutieren, kommen Sie erkennbar auf keinen grünen Zweig. Letztendlich tun Sie genau das, was Sebomark ursprünglich angemerkt hat.



              Sie erwecken den Eindruck, als müssten Männer, die mit Ihnen diskutieren möchten, zunächst einmal, stellvertretend für ihre Geschlechtsgenossen, einen Gang nach Canossa antreten, um überhaupt zu Ihnen vorgelassen zu werden (jetzt etwas überspitzt formuliert).



              Meiner Erfahrung nach gewinnt man viel eher Verbündete, wenn man aufgeschlossen bleibt.

              • @Katharina Reichenhall:

                Es geht nicht um "Aufgeschlossenheit".



                .



                Es geht darum zu erkennen, dass es ein Problem gibt. Fehlt diese Grunderkenntniss und jeder Wille zur Selbstreflektion ist jede Diskusion völlig Sinnfrei.



                .



                Das ähnlich wie mit einer Klimawandelleugner:in über Maßnahmen gegen die Erderwärmung diskutieren.



                .



                Oder würde Sie da auch sagen: "Hmm ja vll sollte man vll. nicht so mit harten Fakten kommen, dann gewinnt man eher viele Verbündete."



                .



                Also ich als Mann fühle mich von der Diskusion nicht angegriffen und finde das "Bro same" in den Kommentaren eher befremdlich. (=

            • @Eschenbach:

              Das Problem sind an sich schon die Lager Männer und Feministen aufzumachen, wie auch der Hinweis von den Kollegen nicht in einen Topf geworfen werden zu wollen mit toxischen Männern. Wenn Sie schon die Lager aufmachen, schlußfolgern Sie auch logisch: Sie werden auch mit anderen Feministen in einen Topf geworfen und es wird gefordert Einfluss auf deren Verhalten zu nehmen. Der Unterschied zwischen einer Forderung und einer Bitte ist dem anderen Entscheidung zuzugestehen. Selbstwirksamkeit, die "Männer" ich würde eher sagen Menschen brauchen. Allerdings würde ich mir nicht allzu schnelle Erfolge erhoffen das ganze ist eher eine langsame Kettenreaktion. Am Ende der Kette erreicht es wirkliche Täter.



              Mich würde dennoch interessieren wie Sie sich "unsere" potentiellen konkreten Handlungen vorstellen, abgesehen von mitgefühlvollen Worten..?

            • @Eschenbach:

              Wer sagt denn das alles? Sie lesen aus dem Thread glaube ich einfach nur das raus, was sie lesen wollen, um ihre Feindbilder zu bestätigen. Das ist schade - einer Debatte weichen sie dadurch aus.

              • @Sebomark:

                Ich kann nicht sehen, wo "Eschenbach" der Debatte ausweicht oder nach der Bestätigung von Feindbildern sucht. Die Positionen sind für mich sehr nachvollziehbar.

              • @Sebomark:

                Ich habe das aus den Kommentaren der vielen Männer hier zusammengefasst.



                Wünschen tue ich mir das beileibe nicht - und wäre auch nicht auf diese "Ideen" gekommen.

                • @Eschenbach:

                  Nochmal meine verbindlichste Anerkennung für die Mühe die Sie sich machen, auch wenn sie ganz offenbar nutzlos ist da wir vor allem unter diesem Artikel ein paar Bro‘s haben, die ganz furchtbar beratungsresistent sind. Besonders das Unken über Kampffeminismus und das vermeintlich nebulöse toxische Patriarchat wird selbst mit nicht weniger ragebait artigen Parolen abgeschmettert, mit nebulösen Scheinargumenten und Nebenschlachtfeldern die Debatte verwässert, frei nach dem Motto, wenn keiner siegt ist mir das schon Sieg genug. Auch ich fühle mich hier manchmal wie Don Quijote gegen die sich ständig drehenden Mühlflügel von paternalistischen Ansichten, wie ich gefälligst mit der Gewalt und Ungerechtigkeit umzugehen habe, die ich durch diejenige erfahre, welche sich ihrer Privilegien nicht mal bewusst sind, Ungleichheit ableugnen und hat man dann doch mal ein unwiderlegbares Argument dann ach aber ach vergaß ich, die Deutungshoheit obliegt ja ohnehin den Herren… der Schöpfung. Wie dumm von mir… Diese Kommentarspalte auch mit (ohne) meine gecancelten Antworten und Beiträgen, steht exemplarisch für die Ursache und Folge des Problems, das der Artikel benennt.

  • Die ganz weit überwiegenden Fälle der hier angesprochenen patriachalen Gewalt findet in Parallelgesellschaften statt, die sich vom sozioökonomischen Hintergrund und der Bildung vollkommen von meiner Bubble unterscheiden (siehe die drei Fälle aus dem April in Berlin oder die Belegung der Frauenhäuser). In diesen Gesellschaften hat das "Awarenessteam Feierabend" (Ikkimel) genauso wie der normale Lehrer (m/w/d).

    Wegen fehlender Anknüpfungspunkte kann meine persönliche Perspektive keine Änderung erzeugen. Der angebliche Mangel an Solidarität betrifft übrigens nicht nur CIS-Männner sondern auch nicht aktivistische CIS-Frauen. Auch insoweit fehlt es an Anknüpfungspunkten.

    • @DiMa:

      Gewalt gegen Frauen gibt es überall in der Gesellschaft. Und sie tarnt sich auch gern mit einer gutbürgerlichen Fasade.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Mich hat heute früh so ein plattes "Männer böse" (SWR Kultur: "Ist es gefährlich einen Freund zu haben...?") dazu gebracht, umgehend den Sender zu wechseln.

        Hat diese Gesellschaft verlernt, vernünftig zu diskutieren?



        Männer böse!



        Atom böse!



        CO2 böse!

        Da erübrigt sich jede Debatte. Kein Wunder, dass sich immer mehr Leute aus dem gesellschaftlichen Diskurs ausklinken und sich in ihre Bubble zurückziehen.

        Bringt's das wirklich?

        • @Carsten S.:

          Herjee, Sie stellen die Frage und Sie sind die Antwort 😔

          • @Lou Andreas-Salomé:

            Ja. Das habe ich auch gedacht.



            Es ist kaum erträglich, wie viele Männer beleidigt sind und sich "diffamiert" fühlen - bei der Zahl an Toten und Missbrauchten.

            Darüber wird gar nicht nachgedacht, gesprochen, getrauert, sondern: "Wenn das so klingt, als hätte ICH was damit zu tun, dann schalte ich ganz schnell um."

            • @Eschenbach:

              „Es ist kaum erträglich, wie viele Männer beleidigt sind und sich "diffamiert" fühlen“

              Solln sie, meinethalben, wenn das schon alles ist, so ist das traurig genug aber muss man(N) sein verletztes Ego unter solche Artikel setzten? Der Artikel spezifiziert gewalttätige Akte an Frauen, welche ohnehin idR körperlich unterlegen sind. Der Artikel benennt Männer die sich diese Überlegenheit zu Nutze machen gerade um Frauen zu demütigen, zu verletzten, zu missbrauchen und final zu töten. Der Artikel spricht deutlich davon, dass es sich um ein flächendeckendes weltweites Problem handelt. Ein normale menschliche Reaktion wäre mE Entsetzen und Mitgefühl. Stattdessen lese ich hier die übelste Gegenwehrmechanismen und neben dem eigenen erfahrenen Entsetzen triggert massiv, wie männliche Foristen dazu stehen, geschweige denn dass diese abwehrenden und verleugnenden Kommentare stattfinden. Also goutiert durch eine vermeintlich moderierende Redaktion freigeschalten werden. Vielleicht hat die Scham ja die Seite gewechselt und das ist nun das traurige Resultat, Männer die sich kollektiv schämen und quengeln, statt endlich umzudenken und entsprechend zu handeln.

            • @Eschenbach:

              Sie haben einen guten Punkt. Bei häuslicher Gewalt und Tötung in der Partnerschaft machen 30 Prozent der Fälle Frauen aus. Ist das keine relevante Größe um da auch mal hinzuschauen. Gewalt gegen Kinder ist Frauen auch nicht unbekannt.

              Anstatt so zu tun, als in es nur ein Geschlechterding wäre, wäre ein allgemeines hinschauen notwendig und würde wohl mehr helfen als nur das zeigen auf eine Gruppe.

              Wir sind ALLE, das Problem. Wie häufig bekommen Menschen etwas mit oder haben eine Vermutung und machen dennoch nichts. Den Opfern dürfte es egal sein durch welches Geschlecht sie leid erfahren.

        • @Carsten S.:

          "Hat diese Gesellschaft verlernt, vernünftig zu diskutieren?"

          Ja. So ist es.

          Und ein pauschales "Männer sind böse" ist Unfug. Ich kenne sehr viele nette Männer.

          Allerdings will DiMa das Gewaltproblem gern wegschieben und in "Parallelgesellschaften" verorten. Und das ist eben auch falsch.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Ich schiebe das Problem nicht weg (das wäre viel zu aktiv).

            Ich weise lediglich darauf hin, dass die hier von CIS-Männern pauschal geforderten Änderungen und Anpassungen mangels Anknüpfungspunkten bei den ganz überwiegenden Tätern und Opfern der Gewalt zumindest in meinem Fall überhaupt keine Auswirkungen haben werden, da es insoweit an dem dafür notwendigen Kontakt fehlt.

            • @DiMa:

              Die betroffenen Frauen haben mehr Kontakt, als ihnen lieb ist.

  • „Aber sexualisierte Gewalt ist nur eine Form patriarchaler Gewalt. Ihr Fundament liegt in den Mikroaggressionen im Alltag ebenso wie im strukturellen Desinteresse an den gewaltvollen Lebensrealitäten von Flinta*. … Was können Männer tun?“



    Das beginnt in Kommentarspalten in denen ich selten Akzeptanz & Mitgefühl für Betroffene lese, stattdessen sich häufig rassistisches Framing & sonstige übliche Abwehrmechanismen tummeln. Männer können akzeptieren, dass sie von Geburt an privilegiert sind, sprich selten von geschlechtsspezifischer Ausgrenzung & Abwertung betroffen sind, die FLINTA* täglich erleben. Ferner wirklich solidarisieren & nicht nur den Recken mit Worten postulieren, dazu brauchts keine bunten Fingernägel sondern wirkliche Hilfestellung, wenn Frauen bedrängt oder angegriffen werden. Beides mehrfach erlebt in einer Traube von „unbeteiligten“ Männern, die für mich spätestens dann Mittäter sind, wenn sie unbeteiligt bleiben. Auch in der eigenen Bubble rigoros gegen Sexismus vorgehen & toxische Mechanismen aufgreifen, angreifen und wenn kein Umdenken stattfindet ausschließen… denn was Männer meist übersehen, verdrängt oder vergessen haben, sie leiden genauso unterm Patriarchat.

    • @Lou Andreas-Salomé:

      akzeptiert und👍



      Mittäter und unterlassene Hilfeleistung sind allerdings zwei Dinge

    • @Lou Andreas-Salomé:

      ❤️

    • @Lou Andreas-Salomé:

      Sie erwarten vollstes Verständnis von Männern, bringen aber selber überhaupt kein Verständnis für Männer auf, so wird das leider nie funktionieren. Nur wenn beide Seiten aufeinander zugehen wird die Situation besser, auch ich habe meine Einstellung und mein Verhalten mit den Jahren durch andere Frauen geändert nicht durch andere Männer. Auch Männer sind in einer Männerwelt von Ausgrenzung und Abwertung betroffen, sie sind zu weich, zu gefühlvoll, zu weiblich, man ist nicht "Mann genug". Das ist kein Privileg. Männer die den Mund nicht aufmachen in bestimmten Situationen zu Mittätern zu erklären ist auch nicht immer richtig, denn oft hat es auch für sie schwere Folgen den Mund aufzumachen, sie erfahren dann ebenfalls Gewalt . Ich versuche den Mund aufzumachen soweit es geht, aber je nach Situation ist mir meine eigene unversehrtheit dann doch lieber. Wenn da eine Gruppe Gewaltbereiter, großer, betrunkener Testosteronbomber vor mir steht kann ich alleine nichts ausrichten. Im eigenen Freundes-, Familien- und Bekanntenkreis geht das, aber darüber Hinaus lässt nicht jede Situation das zu. Es ist oft nicht so einfach wie sie es schildern.



      Ihrem letzten Satz stimme ich jedoch zu.

      • @PartyChampignons:

        Ich finde Ihren Einsatz toll und was Sie nach dem Anfang schreiben.



        Danke!

        Der Anfang dagegen ist so so schlimm "Nur wenn beide aufeinander zugehen ...", dass ich fassungslos bin. Was für eine Forderung an von Gewalt und von sexuellem Übergriff betroffenen Frauen. Sie sollen ganz lieb sein, keine Wut, an liebsten sanft und vielleicht noch unterwerfend um Hilfe bitten? Wer nicht die Gewalt und Brutalität eines Missbrauchs erlebt hat, kann sich offenbar nicht in die Verzweiflung, das verlorene Vertrauen und den Schock von Frauen versetzen und fordert, wie sie aufzutreten haben "Sonst", so der drohende Finger "... sonst wird das nix."

        • @Eschenbach:

          Was sie da schreiben oder hineininterpretieren habe ich überhaupt nicht gesagt, es war eher darauf bezogen, dass es nichts hilft Männer pauschal zu Feindbildern zu erklären und wir nur gemeinsam etwas ändern können, nicht gegeneinander.....die von ihnen angesprochenen Opfer haben meine vollste Solidarität und mein Mitgefühl und sollen natürlich nicht ruhig lieb und nett sein, man muss aber auch nicht ins andere extrem verfallen , es gibt auch noch etwas zwischen Männerhass und totaler Unterwerfung

        • @Eschenbach:

          Kann derjenige auch nicht.



          Die Frage ist was projezieren die Opfer auf andere Männer. Einen "Mit"Täter oder einen Helfer.



          Ersteres wird natürlich bestritten und abgelehnt, zweiteres sicherlich nicht unbedingt.



          Einsicht ist einfach Reue nicht.

        • @Eschenbach:

          Ihre Kritik an der mangelnden Solidarität mit den Mißbrauchsopfern kann ich nachvollziehen. Ich erlaube mir, sie zum Anlaß für eine psychologische Darstellung des Problems zu nehmen. Wenn Frauen, die Opfer von männlicher Gewalt wurden, Söhne haben, kann es leicht passieren, dass sie diesen mit ihrem Misstrauen, der angstbesetzten oder feindlichen Haltung gegenüber Männern und männlicher Sexualität begegnen. Das ist zwar folgerichtig und zu verstehen, aber leider kann es leicht in einen Teufelskreis führen. Denn der Sohn kann durch die Ablehnung seines Männlichseins so verletzt werden, dass er wiederum eine (vielleicht unbewusste) Wut gegen Frauen entwickelt. Wenn diese dann wieder in irgendeine Form der Gewalt gegen Frauen mündet, läuft die destruktive Spirale weiter. Wir müssen daran arbeiten, in Frieden zu kommen, mit unseren Müttern und Vätern, die uns verletzt haben.

        • @Eschenbach:

          „Was für eine Forderung an von Gewalt und von sexuellem Übergriff betroffenen Frauen…“

          Es geht doch bei der Kritik gar nicht um die Frauen, die von Gewalt betroffen sind! Es geht um die Art wie der Artikel geschrieben ist, der - mit Verlaub - mehr mit Selbstdarstellung durch netzfeministisches Buzzwords als mit einer ernsten Lösungssuche befasst ist.

      • @PartyChampignons:

        „Sie erwarten vollstes Verständnis von Männern, bringen aber selber überhaupt kein Verständnis für Männer auf,“ Nope, lesen Sie den letzten Satz meines Eingangsbeitrages. Allgemein und wer aufmerksam mitliest, mein Standpunkt hier nochmal in aller Deutlichkeit, ich bin mir bewusst und fühle mit den tausenden von Männern die selber unter dem Patriarchat leiden dennoch sind sie im alltägliche Leben privilegierter, weniger von Benachteiligung und Ausgrenzung betroffen als FLINTA* und /oder PoC, DAS ist einfach mal Fakt. Zum Rest, klar, jeder entscheidet selbst, wann er sich solidarisiert, wenn die Entscheidung jedoch gegen null tendiert muss man(N) das aber nicht großartig unter solchen Beiträgen polemisieren. Mit etwas mehr Taktgefühl könnt es hier so einigen klar sein, dass Opfer mitlesen. Noch nie, wirklich noch nie habe ich hier gelesen, dass mal einer bedauerte, bei beobachteter Gewalt nicht eigegriffen zu haben, aber allein schon das würde einem Opfer helfen. Stattdessen lese ich hier ständig reproduziere Empörungskultur… DAS ist wirklich nicht hilfreich und kann man(N) sich dann auch einfach mal klemmen zu veröffentlichen.

        • @Lou Andreas-Salomé:

          👍

    • @Lou Andreas-Salomé:

      Ich habe meine Wehr- oder Zivildienstpflicht nicht als Privileg erlebt.



      Die aktuellen Diskussionen über eine Dienstpflicht für Männer empfinde ich als sexuelle Diskriminierung.

      • @Carsten S.:

        Oh, das ist natürlich bedauerlich, ein paar Monate im Leben sich bewusst werden, wie privilegiert man(N) sonst ist und sich nun durch eine Wehrpflichtsdebatte, die Sie vermutlich auf Grund Ihres Alters gar nicht mehr betrifft, diskriminiert zu fühlen. Willkommen im Leben von Millionen FLINTA* und / oder PoC. Im Übrigen empfinde ich das jahrelange zur Kasse bitten des Dreamteams Kapitalismus-Patriarchat, für die natürliche Begebenheiten dass ich monatliche Blutungen habe, auch nicht als Privileg. Eine Frau gibt zeitlebens durchschnittlich 20.000-30.000 € für Menstruationshygiene Produkte aus, exklusive des Fiskus der noch seine Märchensteuer auf die Produkte erhebt. Einfach mal random und völlig am Thema vorbei in die Debatte geworfen, so wie Wehrpflichtsempörung 😉

    • @Lou Andreas-Salomé:

      ..."wenn Frauen bedrängt oder angegriffen werden"...,



      sollte ich als alter, weisser Mann dazwischengehen? Oder doch besser wegschauen?



      Ich möchte kein Messer im Bauch.

      • @Jenatsch:

        Es ist auch für Zivilisten nicht so einfach, in Wohnungen einzudringen.

      • @Jenatsch:

        Da haben wir ihn, den Stoff aus dem Helden gemacht sind. Ja danke und ich möchte kein Messer an noch ganz anderen Stellen meins Körpers 🤬 Sie haben den Artikel gelesen unter dem Sie so eifrig kommentieren???

    • @Lou Andreas-Salomé:

      "Männer können akzeptieren, dass sie von Geburt an privilegiert sind"

      Nicht hilfreich...dann kann man ja nichts dagegen unternehmen. Glück gehabt.

      • @Chris McZott:

        Wer will der findet Wege, wer nicht will findet Gründe 👏👏🏼👏🏾 Glückwunsch 💐

      • @Chris McZott:

        Doch, sehr hilfreich. Durch das Wissen habe ich das Verständnis gegenüber von Rassismus betroffenen anders sehen können.



        Mit mehr Verständnis und mit mehr Engagement.



        Das wünsche ich mir auch von Männern im Fall der unglaublichen Zahlen betroffener Frauen.



        Es fällt Männern anscheinend unheimlich schwer - und das trägt dazu bei, dass Engagement, Verständnis, Unterstützung und die schon in Formulierungen im Alltag häufig fehlen.

        Hier fehlt es auch:



        Statt ein einfaches "Die Zahlen schockieren, wie kann ich helfen?"



        nur "Wenn ich hier falsch dargestellt werde als privilegiert (auch wenn die Zahl der betroffenen Frauen extrem hoch ist by the way) - dann mach ich gar nicht mit.'

        Ich hoffe, ich kann dich dazu anregen, an der Seite der Frauen zu stehen. Verständlicher sind sie doch wütend.

    • @Lou Andreas-Salomé:

      "... Hilfestellung, wenn Frauen bedrängt oder angegriffen werden. Beides mehrfach erlebt in einer Traube von „unbeteiligten“ Männern, die für mich spätestens dann Mittäter sind, wenn sie unbeteiligt bleiben."

      Da tragen Sie ja voll das Patriarchat weiter.

      Wenn Frauen oder Männer bedrängt oder angegriffen werden, sollten sich umstehende Frauen wie Männer einmischen.

      In manchen Konstellationen sind Frauen da effektiver.

      Das berühmte "Hasi, du bleibst hier." ist nur ein Beispiel.

      (Wenn sich jüngere Männer einmischen und es läuft schief, ziehen sie wegen dem männlichen Dominazgehabe die Aggression potentiert auf sich.)

      Unbeteiligt bleibende Frauen würden genauso zu Mittätern werden.

      • @rero:

        „Da tragen Sie ja voll das Patriarchat weiter.“

        Inwiefern?

        „sollten sich umstehende Frauen wie Männer einmischen. In manchen Konstellationen sind Frauen da effektiver.“

        Ich bedaure, dass Ihre fiktiven Konstellationen sich nicht decken mit meinen mehrfachen traumatischen Erlebnissen. Ich hatte leider nicht die Möglichkeit, mir das Umfeld auszusuchen in dem ich angegriffen, belästigt und bedroht wurde aber ich gelobe Besserung – Sagen Sie mal, geht’s noch???

        • @Lou Andreas-Salomé:

          Leider habe ich da sehr konkrete Erlebnisse im Kopf.

          Wenn Sie nur von Männern erwarten, dass sie helfend eingreifen, während Frauen danebenstehen, ist das klassisches Patriarchat.

          Wenn ich zusammengeschlagen werde, hoffe ich, dass jemand interveniert.

          Kann gerne eine Frau sein.

          Das Umfeld dazu sucht sich niemand aus, Sie nicht, ich nicht.

  • Was hat "Feminismus" mit der Ablehnung von Gewalt zu tun?! Sollte der Ansatz nicht viel eher sein, dass Gewalt generell abzulehnen ist, und zwar unabhängig vom Geschlecht?! Oder konzentrieren wir uns jetzt erstmal darauf, dass ich als "Cis-Mann" lerne, dass ich Frauen doch nicht jeden Tag verkloppen darf, während das gegenüber Kindern und anderen Männern in Ordnung ist? Was für ein Schwachsinn... p.s.: Für die Einstellung "ich lehne Gewalt, egal in welcher Form, gegenüber Frauen ab", brauche ich weder feministische Bücher, Musik, Veranstaltungen oder Filme, das krieg ich schon ganz alleine hin. So wie übrigens auch der Rest meiner "Cis-Freunde". Und wer dem ablehnend gegenübersteht, der wird (Überraschung!) vermutlich auch sonst nicht solche Themen konsumieren, egal in welcher Form...

    • @MarsiFuckinMoto:

      Ähem.... Feminismus lehnt jede Form von Gewalt ab. Nun geht es heute um das schreckliche Phänomen, dass besonders Frauen und Mädchen durch Gewalt von Männern betroffen sind und wir eine Lösung gegen die tausenden Verg. finden müssen.



      Da wäre deine Unterstützung ebenso hilfreich.



      Hilfreicher als ein "Was soll das? Ich bin doch toll - und meine Freunde auch!"

      • @Eschenbach:

        "...das schreckliche Phänomen, dass besonders Frauen und Mädchen durch Gewalt von Männern betroffen sind..."



        Stimmt nicht, sorry.



        Die meisten Opfer von physischer Gewalt sind männlich.



        Grundsätzlich stimme ich Ihnen ja bei, aber Behauptungen, die nicht den Tatsachen entsprechen, unterminieren die gesamte Debatte.

        • @Encantado:

          Stimmt.



          Ich hätte schreiben müssen: Von sexueller Gewalt betroffen.

          Wie ich schon schrieb, ging es ja am gestrigen Tag um den internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen - und dies leider besonders sexuelle Gewalt betrifft.



          Das meinte ich...

          Aber natürlich ist das Thema Gewalt von bestimmten und zu vielen Männern - gegen Männer, Jungs, Mädchen und Frauen ein Thema, wofür ich gerne gemeinsam auf die Straße gehen möchte und "irgendwie" etwas ändern für a l l e Menschen.

  • Ich möchte der Autorin als Mann inhaltlich in keinem Punkt widersprechen. Allerdings gibt es eine Korrelation zwischen einem niedrigen Bildungsabschluss und der Wahrscheinlichkeit, häusliche Gewalt auszuüben. Männer mit niedrigen bis mittleren Bildungsabschlüssen üben überproportional häufig schwere Gewalt aus. Wer also wirklich etwas in der Sache erreichen will, sollte vielleicht auch eine Sprache verwenden die in allen Milieus anschlussfähig bzw. überhaupt verständlich ist? Meine Frau als Nichtmuttersprachlerin hatte heute früh jedenfalls bereits Probleme auch nur die Zielrichtung des Artikels korrekt zu erfassen. Mir ist aber natürlich bewusst, wie wichtig inzwischen diese Form der pseudoakademischen Sprache für den eigenen Distinktionsgewinn ist.

    • @Šarru-kīnu:

      1. Laut Statistik sind Männer aus allen Schichten Täter sexueller Gewalt, Ärzte, Pfarrer und arme. Bitte überprüfen Sie das nochmal.

      2. Warum übernehmen Sie das nicht und sprechen mit ihrer Mutter darüber?



      Was soll die Autorin noch alles leisten? In gehobener Sprache, in einfacher Sprache, und nicht so "pseudo"?

      Sogar bei diesem brutalen traurigen Artikel gelingt es den Kommentierenden, und so auch Ihnen, Sarru-kinu, etwas zu finden, um eine Frau, die Autorin, zurechtzuweisen und zu degradieren.

      Bestimmt hätte die Autorin zudem noch hinzufügen m ü s s e n, dass das Patriarchat mit den Daten nichts zu tun hat, oder?



      (Es gibt aber Matriarchate auf der Welt. Und die Gewalt gegen Frauen ist dort gleich null. Wie kommt das? > Internet)

      Die Wünsche der Herren in den Kommentaren sind ellenlang.

      Verbesserungsvorschläge, Kritik, Angriffe, Runtermachen oder "Ich bin aber toll zu Frauen und deshalb helfe ich nicht mehr mit, weil ich mich hier angegriffen fühle" und "pseudoakademisch ...

      Und dass der Begriff "toxische Männern" nervt, falsch ist, schlimm ist.

      Aber.



      Das alles ist toxisch.

      Für Betroffene ist diese permanente Selbstversessenheit Gift.

  • Ist das nicht ein wenig zu kurz gegriffen? Als ehemaliges Gewaltopfer weiß ich heute, dass Gewalt gegen Frauen und Kinder , im innerfamiliären Bereich nicht wirklich etwas mit dem Männlichkeitsbild/wahn der vergangenen Jahrhunderte zu tun hat, sondern fast immer in irgendeiner Persönlichkeitsstörung wie z.B. malignem Narzissmus, begründet ist. Beweis dafür ist die Tatsache, dass auch viele Männer von ihren Frauen misshandelt werden. Klar, das Thema Narzissmus scheint ausgelutscht und breitgetreten, aber Fakt ist, Stalking, körperliche und psychische, bzw, sexuelle Gewalt haben ihren Ursprung darin. Dass die Übergriffe so zugenommen haben ist vermutlich darauf zurückzuführen, dass immer mehr Frauen sich getrauen, Hilfe zu suchen, was in den vergangenen Jahrzehnten oft aus Scham unterblieben ist....... und das haben wir der Frauenbewegung zu verdanken. Das Problem ist meines Erachtens weniger ein emanzipatorisches, als ein psychologisches.Wie der Gesetzgeber damit umgeht, ist allerdings skandalös, aber erklärbar, bedenkt man, dass der Bundestag immer noch massenhaft mit Narzissten und Psychopathen besetzt ist,die einst gegen die Strafbarkeit von Vergewaltigung in der Ehe waren.

    • @E. W.:

      Mir ist im Text negativ aufgefallen, dass die Vision (nicht abfällig gemeint) einer geschlechtsegalitären, emanzipierten Gesellschaft quasi in eins gesetzt wird mit der Vision einer therapierten Gesellschaft. Das führt meiner Meinung nach zu nichts, weil sich keine politischen Maßnahmen fordern lassen - was dann- folgerichtig - im Text auch unterbleibt. Die politische und die psychologische Ebene müssen getrennt sein, sonst führen wir ausschließlich normative Debatten mit nicht einlösbaren Ansprüchen an unsere Mitmenschen.

    • @E. W.:

      Vielen Dank für diesen Kommentar.

      Insgesamt muss man ja auch sagen, dass unsere Gesellschaft in den letzten 70 Jahren bereits deutlich friedfertiger geworden ist.

      Damit will ich nicht sagen, dass es keine Probleme gibt. Es ist wichtig, in Schulen und Medien über Gewalt in Partnerschaft und Familie aufzuklären, sowie potenziellen Opfern und Menschen mit Täter-Neigungen auch die nötigen Handreichngen zu geben: Dazu gehören Frauenhäuser, aber auch die Aufklärung über den Umgang manipulativen Partner – aber vorallem auch Strategien zum Umgang mit der eigenen Gewalttätigkeit. Dazu muss man aber nicht einen nebulösen Kampf gegen das Patriarchat führen – sondern eben viele einzelne, anstrengende und konkrete Maßnahmen ergreifen. Das ist nur leider nicht so Catchy für das Blog eine:r Netzfeminist:in.

  • "Das Patriarchat verlangt von cis-Männern, emotional verstümmelt zu sein. Es hindert sie daran, [...] mit ihren Gefühlen in Berührung zu kommen und offen über Emotionen zu sprechen. Die Folge sind fragile Egos. Und da wird ihr Problem zum Problem der Flinta*:"

    Auch, aber nicht nur. Das Patriarchat ist auch für die Männer selbst extrem toxisch, mit Glaubenssätzen wie "boys don't cry" wird schon Kindern eingehämmert, dass ein "echter Mann" gefälligst stark und immer ok zu sein hat. Das Ergebnis ist eine massive mental-health Krise, z.B. begehen jedes Jahr dreimal mehr Männer als Frauen Suizid.

    Manchmal finde ich (cis-frau) es fast schade, dass sich der Begriff "Feminismus" durchgesetzt hat, wo das Ziel ja eigentlich ist, dass sich alle Menschen unabhängig vom Geschlecht frei entfalten, sicher fühlen etc. dürfen.

  • Bereits in den frühen 70- er Jahren des vorigen Jahrhunderts machten sich männliche Wesen auch Gedanken über die ihnen zugewiesene Rolle. Auch der Hippie-Bewegung war eine gewisse Androgynität eigen, auch vielen Bands dieser Jahre.



    Damals stand Gleichberechtigung auf der Agenda der Frauen - aber es war kein Kampf gegen etwas, sondern für diese! Ebenso auch die Lesben- und Schwulenbewegung!



    Was ist seitdem geschehen? Warum wird nicht über die Gründe nachgedacht, nicht genau recherchiert, was es mit der zunehmenden Gewalt auf sich hat!? Warum gibt es nicht mehr Literatur für Eltern dahingehend: Wie erziehe ich meinen Sohn zu einem sich seiner Gefühle bewussten Menschen? Warum reflektiert man nicht über die Gestaltungsmacht von Frauen in der Erziehung? Nach wie vor sind diese es, auch als Erzieherinnen und Grundschullehrerinnen, die in der Kindheit und frühen Jugend prägend agieren.



    Ich schreibe dies als weibliches Wesen, die dafür steht, dass alle Menschen, m/w/d aus Biographien hervorgegangen sind - und dass kein Mensch als Täter (oder Täterin) geboren wird.



    Mehr Analyse und Recherche wagen, mehr genau hinsehen - Empörung ist ein Motor, aber nicht mal gegen die AfD hat sie gewirkt!

    • @Toni Zweig:

      Ich weiß beim besten Willen, Toni Zweig, nicht, wovon Sie sprechen.

      Es gibt unendlich viele Bücher zu genau den Themen, die Sie ansprechen. Wirklich unendlich.



      Es bemühen sich Autoren, Autorinnen in allen Bereichen darum.



      Nur lesen müssen Sie diese natürlich selber.

      Aber ich frage mich auch, welcher geheimnisvolle "man" das alles so schön leisten soll, wie Sie in der Forderungsliste schreiben. Aber ja:



      Es gibt die Recherchen (Genderstudies) und die Grundschullehrerinnen und Erzieherinnen sind auch nicht konservative Monster.

      Und auch Untersuchungen über die Gründe der steigenden Gewalt gibt es (z.B. Machterhaltung, Peergroup-Beweise, Medien, Pornographie, Darknet, Instagramer).

      Da ich Kind der genannten 70er Jahre bin:



      Damals haben die Frauen nicht nur "für etwas gekämpft".



      Wir haben gegen Gewalt in der Ehe, gegen Paragraphen und gegen sexuelle Gewalt an Arbeitsplatz und und und gekämpft.



      Und der unsägliche Hass, der den Frauen damals entgegenschlug (Hässliche Emanze, kriegt nie einen Mann, braucht mal... Bla bla bla), der ist bis heute erhalten geblieben.

      Erhalten geblieben ist aber auch der Zusammenhalt mit Homosexuellen und Queeren. Flinta genannt.

      • @Eschenbach:

        "Erhalten geblieben ist aber auch der Zusammenhalt mit Homosexuellen und Queeren. Flinta genannt."

        Ganz klares "Jein". Der Begriff FLINTA* schließt cis Schwule formal aus - ganz viele Organisationen sind trotzdem dankbar wenn wir zu Veranstaltungen (natürlich nicht ungefragt) auftauchen, die Orga von Hilfsaufgaben entlasten (Aufbau, Abbau, Ordnerdienste) und abgesehen davon die Gelegenheit zum lernen nutzen - und darauf lassen sich ganz klar zu wenige cis-Schwule ein.

        Nenn es whataboutism, aber manche FLINTA* gelabelte Orgas sind auch für männlich gelesene AMAB-Enbies und vollbärtige trans Männer kein safespace. Kann man sicher durch Traumata beteiligter Personen erklären, ist aber wie so vieles in der Debatte nicht zielführend.

      • @Eschenbach:

        Da Ihr Nick-Name "Eschenbach" ist, lesen Sie mal die sehr klugen Aphorismen von Marie von Ebner-Eschenbach!

  • "Viele cis-Männer halten feministische Demos jedoch nicht für „ihr Terrain“ und verweisen darauf, dass manche Veranstaltungen nur Flinta* vorbehalten sind."

    Wer mit dem Begriff "Flinta* " sogenannte Cis Männer ausgrenzt, braucht sich nicht zu wundern, wenn sie sie nicht für unseren Schutz einsetzen. Wer Mauern einreißen will, darf keine neuen Mauern errichten.

    Übrigens. Auf der anderen Seite der Mauer blasen sogenannte "Manfulencer" zum Sturm auf alles, was Feminismus in den letzten 100 Jahren für uns erreicht hat. Und die freuen sich natürlich über neue Munition.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Dass sich tendenziell vernachlässigte Männer ausgegrenzt fühlen, weil sie bei dem Wort "FLINTA*" gerade noch verstehen, dass sie nicht dazugehören, kann ich noch eben so nachvollziehen. Wenn sie sich aufgrund dieser ungeheuerlichen Verletzung ihres Egos dann aber von völlig degenerierten "Manfluencern" einfangen lassen, spricht das dafür, dass sie von vornherein für den Kampf gegen den patriarchalen Machtmissbrauch verloren waren. Das irgendwelchen Feministinnen zuzuschreiben, die sich ungebührlich verhalten hätten, ist lächerlich

      • @Peta Parka:

        Zum Einen geht es ja nicht um nur begriffliche Ausgrenzung, sondern um reale: Je nach feministischer Splittergruppe sind nur "Flinta*" überhaupt als Teil der Bewegung erwünscht.

        Und was die Überlegung mit den Manfluencern als Gegenspieler betrifft, muss man vielelicht mal die Schwarz-Weiß-Brille etwas lockern: Das ist kein reines Entweder-Oder. Es gibt Männer, die, obwohl "feministisch einsatzwillig" von pauschal misandrisch handelnden Feministinnen vergrätzt werden, und Männer, die solches Gebahren Manfluencern in die Arme treibt, die daraus argumentatives Kapital schlagen. Beides zusammen wird sich höchstwahrscheinlich eher selten in derselben Person verwirklichen. Im Zweifel werden potenzielle Helfer zu schweigenden Zuschauern und (andere) schweigende Zuschauer wandern in die Manfluencer-Blase.

        Der Effekt ist jedenfalls, dass diese Feministinnen zwar das (bei vielen "linken" Gruppierungen augenscheinlich alleroberste) Ziel "Ideologische und personelle Reinhaltung der Bewegung" prima verwirklichen, aber Mitstreiter und "Überzeugbare" verlieren - nie die beste Strategie, wenn man eigentlich Mehrheiten bräuchte...

        • @Normalo:

          Also entweder setzt man sich aus Überzeugung für eine Sache ein oder man lässt es bleiben. Wenn man überzeugt ist, muss man auch nicht von freundlichen Feministinnen überredet werden mitzumachen. Aber ihre Kritik an männerfeindlichem Feminismus ist natürlich trotzdem gerechtfertigt und ihre Kurzanalyse warum er kontraproduktiv ist klug. Nur handeln Menschen weniger strategisch als emotional. Sogar Männer, die die Rationalität hochhalten, handeln oft aus unbewussten, emotionalen Motiven, während sie glauben strategisch zu handeln. Warum man Frauen, die eine Männerfeindlichkeit entwickeln, das nicht vorwerfen sollte und wie die unselige Dynamik aussieht, die Männer- und Frauenhass am Leben erhält, habe ich ja an anderer Stelle schon ausgeführt.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Dann mach du den Anfang und solidarisiere dich.



      Äußere Mitgefühl in Anbetracht der Statistik.



      Fühl dich nicht stattdessen ausschließlich in deinem Ego oder anderem angegriffen.

      Mach konkrete Vorschläge für eine Zusammenarbeit.

      Mach du, was du dir von anderen wünschst.

      Denk mal drüber nach.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Sie setzen hier Flinta und Manfluencer gleich. Haben Sie wirklich darüber nachgedacht?

      • @RB:

        Wie kommen Sie darauf, dass ich beides gleichsetze?

      • @RB:

        Das ist eine eindeutige Fehlinterpratation. Das Posting merkt an, dass die Verwendung des Wortes "Flinta" zur Ausgrenzung letztlich Mauern errichte, hinter denen dann die so ausgegrenzten "Cis-Männer" auf Manfluencer treffen, die sich ihrerseits über die (hoffentlich) ungewollte Rekrutierungshilfe freuen. Gleichsetzung von Flinta und Manfluencern findet nur in Ihrer (voreingenommenen?) Phantasie statt.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Ichsachmaso; es ist keine Ausrede, einer Demo für "IrgendwasmitFrauen" fernzubleiben, weil mer ned zum Frauenyoga im Stadtteilzentrum eingeladen wird ;) .

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Da sagen Sie etwas wahres. Warum soll ich mich für jemand einsetzen, der mich zum Feind erklärt hat?

      Freunde und Aliierte gewinnt man anders.

      • @Carsten S.:

        Es ist wahr, dass es die strikte Ablehnung alles "Männlichen" bis hin zum Männerhass bei Feministinnen gibt und dass dieser nicht hilfreich ist. Er ist aber nachvollziehbar, weil er aus Erfahrungen von Gewalt durch Männer entsteht. Und diese Gewalt wiederum entsteht durch einen Frauenhass, der seinen Ursprung oft in der (psychischen) Gewalt von Frauen und Müttern an Männern und Jungen hat. Es ist eine unselige, tragische Dynamik zwischen den Geschlechtern, die wir mit viel Ausdauer und Selbstreflexion verändern müssen. Und es sind viele, die durch Verletzungen eine Aversion gegen das andere Geschlecht verinnerlicht haben, auch wenn diese oft unbewusst bleibt.



        Das sollte Männer aber nicht daran hindern, sich gegen das Patriarchat zu wenden, welches in seiner destruktiven Ausprägung uns allen schadet.

        • @Peta Parka:

          Stimmt und hilft mir tatsächlich, die Dinge anders und etwas positiver zu sehen. Für mich ein hilfreicher Ansatz.

          • @Eschenbach:

            🙏

      • @Carsten S.:

        Gedanken eines Privilegierten…wie vielen Frauen haben Sie Ihren sauberen Hintern, Ihre saubere Wäsche, Ihr sauberes Heim, Ihre Pflege, Ihre Mahlzeiten, Ihr Wohlbefinden, Ihre Unterstützung zu verdanken… nein, setzen Sie sich nicht ein weil auch Sie eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung, auch für evtl. eigene Nachkommen haben und bitte, schämen Sie sich auch nicht. Geht Sie doch alle nichts an, stimmst…

        • @Lou Andreas-Salomé:

          Haben Sie ein einziges gutes Argument für mich, warum ich mich für jemand einsetzen sollte, der mich (als Person) bekämpft?

          • @Carsten S.:

            Keine weiteren Fragen euer Ehren.

          • @Carsten S.:

            Sie sollen sich nicht für jemanden einsetzen, der Sie bekämpft.

            Sie sollen oder besser können sich dafür einsetzen, dass es weniger Gewalt an Frauen gibt.

        • @Lou Andreas-Salomé:

          Sie kennen mich erstaunlich gut. Mir fehlen die Worte.