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Frieden in NahostEine Atempause, aber keine Lösung

Lisa Schneider

Kommentar von

Lisa Schneider

Der Albtraum ist vorbei – ein bisschen. Doch leider stehen derzeit alle Zeichen gegen eine langfristige Lösung des Konflikts.

Werden sie sich entwaffnen lassen? Maskierte Hamas-Kämpfer beziehen in Chan Yunis im Gazastreifen Stellung, am 13. Oktober Foto: Abdel Kareem Hana/AP/dpa

D er Albtraum ist vorbei – zumindest ein bisschen. Die 20 lebenden Geiseln sind alle zurück in Israel, die Rückführung der getöteten Geiseln wird vorbereitet. Und im Gazastreifen selbst schweigen weiterhin die Waffen, wenn auch nicht klar ist, wie lange das so bleiben wird. Die Hoffnungen liegen auf einem Abkommen, bei dem über die erste Phase hinaus nichts klar ist.

Eines scheint aber schon klar: Die Grundprobleme in diesem Konflikt – die israelische Besatzung palästinensischer Gebiete einerseits und die Militanz palästinensischer Gruppen samt Ablehnung Israels andererseits – bleiben ungelöst.

Der Trump-Deal sieht, wenn man ihn diesbezüglich wohlwollend interpretiert, die Möglichkeit vor, dass die Palästinensische Autonomiebehörde als Kontrollinstanz nach Gaza zurückkehrt und so zumindest die beiden palästinensischen Territorien wieder in einer Hand liegen. Das könnte eventuell und eines Tages – und nur bei einer signifikant geänderten Position der israelischen Regierung – zu neuen Verhandlungen für eine Zweistaatenlösung führen. Könnte. Eine echte, faire Chance auf gleichberechtigtes Leben von Palästinensern und Israels nebeneinander sieht aber anders aus.

Auf der anderen Seite sieht der Trump-Plan zwar vor, dass die Hamas keine Rolle mehr in Gaza spielt und sich entwaffnen muss. Doch gerade spielt sie eher – im Schutz der Waffenruhe vor dem israelischen Militär – ihre Stärke gegenüber der Bevölkerung aus. Sie ist wieder vermehrt auf den Straßen zu sehen – und rechnet ab mit einerseits tatsächlichen Kriminellen, die während des Krieges der Bevölkerung Hilfsgüter stahlen. Und andererseits mit Zivilisten, die es gewagt hatten, sich gegen sie zu stellen.

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Die Verhandlerteams aus den USA, Katar, Ägypten und der Türkei haben in den vergangenen Tagen Erstaunliches vollbracht: Sie haben eine erste Abkommensphase zusammenbekommen, an die noch vor Wochen kaum einer geglaubt hätte. Und gegen die alle Zeichen standen.

Leider stehen derzeit alle Zeichen gegen eine langfristige Lösung des Konflikts. In einer besseren Welt würde das Momentum der derzeitigen Verhandlungen genutzt, um noch einen Schritt weiter zu gehen: um endlich eine Perspektive für einen neben Israel existierenden, dem Frieden verpflichteten palästinensischen Staat zu schaffen. Das Momentum wird wohl verstreichen – auch, weil die europäischen Staaten, wie derzeit so oft, über Worte nicht hinauskommen.

Der Albtraum ist vorbei oder macht zumindest Pause. Doch das Bett, in dem die Beteiligten beider Seiten jeden Tag aufwachen, bleibt dasselbe.

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Lisa Schneider
Redakteurin für Nahost
Redakteurin für Westasien & Nordafrika. Studium in Beirut, Mainz und Paris. Alumna des Ernst Cramer & Teddy Kollek Programms (IJP) bei Times of Israel.
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83 Kommentare

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  • Wer jetzt immer noch nicht kapiert hat, wie die Hamas wirklich tickt, dem ist wahrlich nicht mehr zu helfen!

  • "Und im Gazastreifen selbst schweigen weiterhin die Waffen, ..."

    Wie im Artikel selbst erläutert, schweigen die Waffen leider nicht. Die bisherige gazanische Regierung und ihre Kämpfer töten und bekämpfen jetzt vorerst missliebige Bürger:innen.

    Da hätte ich es sogar besser gefunden, wenn alle Bürger:innen über Waffen verfügen und sich, wie im "Wilden Westen", wenigstens wehren können. Gerade den schlimmsten Verbrechern, Mördern und Vergewaltigern das "Polizeiwesen" zu übertragen, ist meiner Meinung nach falsch. Diese Entscheidung zeigt meiner Einschätzung nach, dass es nicht um das Wohl der Bürger:innen in Gaza geht.

    Ich werde beobachten, ob es in Deutschland und weltweit, nun Demonstrationen und Aktionen für das Wohl der gazanischen Bürger:innen geben wird, obwohl der Feind nicht mehr Israel ist, sondern die eigenen Leute.

  • Was ist denn jetzt eigentlich mit Barghuti?

  • Hamas: »Das palästinensische Volk wird nicht ruhen, bis der letzte Gefangene aus den Gefängnissen der neuen Nazis befreit und die Besatzung von unserem Land und unseren heiligen Stätten entfernt ist«.

    Die Terrororganisation Hamas lehnt die von der internationalen Gemeinschaft für die Region angestrebte Zweistaatenlösung strikt ab. Angedacht ist ein unabhängiger Staat Palästina, der friedlich Seite an Seite Israels lebt. Die Hamas will stattdessen Israel zerstören und auf dem gesamten Gebiet des historischen Palästina einen islamischen Staat einrichten.

    Business as usual. From the river to the sea.

    Die Hamas bleibt ihrer 1988er Charta treu, die Juden werden nicht nur in Israel sondern weltweit bekämpft. Jihad forever.

    Was sollen sie auch anders machen? Eine Lehre als Konditoreifachverkäufer?

    Gestern im SPIEGEL.



    www.spiegel.de/aus...-89dc-3c434074c79d

    und



    de.wikipedia.org/wiki/Hamas-Charta

    www.bpb.de/themen/...-charta-der-hamas/

    • @shantivanille:

      Die Terrororganisation Hamas lehnt die von der internationalen Gemeinschaft für die Region angestrebte Zweistaatenlösung strikt ab.

      Genau wie die Netanjahu-Regierung. Terroristen auf beiden Seiten. Trotzdem muss eine Lösung gefunden werden. Auch israelische und palästinensische Terroristen haben ein Recht auf Leben.

    • @shantivanille:

      Dass sie Freiheit für die palästinensischen Gefangenen wollen, ist nachvollziehbar.

    • @shantivanille:

      Schwierig, wenn alle Bäckereien zerbombt sind und die Schulen, in denen man irgendwas lernen könnte auch. Über die Ideologen der Hamas müssen wir nicht sprechen, die beschreiben Sie einigermaßen richtig, denen würde die Rekrutierung aber ungleich schwerer fallen, wenn junge Menschen in Israel-Palästina eine Zukunft in Freiheit, Gleichheit und Würde erwarten könnten, gerne auch als Konditorinnen. Dazu muss die Besatzung enden und auf beiden Seiten die Verantwortlichen für die Verbrechen der letzten Jahre zur Verantwortung gezogen werden.

      • @Residente:

        Wollen sie jetzt wirklich die Schulen als Quell der Bildung und einer friedliche Zukunft darstellen, die die menschen GEGEN eine Rekrutierung durch die hamas stärken?

        Bildung ist der grundpfeiler. Aber in den letzen Jahrzehnten wurde immer wieder herausgestellt, was da in von der UN finazierten Schulbüchern steht und das DIESE Bildung eher das gegenteil bewirkt. Wurde auch ausführlich in der taz berichtet

        Daher muss hier grundlegend ein neuaufbau stattffinden

    • @shantivanille:

      Der Titel des von Ihnen verlinkten Spiegel-Artikels ist insofern falsch, dass es nicht um den Kampf gegen Israel geht, wie der Spiegel-Artikel vorgibt, sondern um den Kampf gegen Juden:

      Khalil al-Hayya, einer der Hamas-Führer, die an den Kairo-Verhandlungen teilnahmen: "Der Countdown zum nächsten Massaker hat begonnen. Beim nächsten Mal werden wir alle Juden abschlachten.“ (13.10.25)

      U.a. auch deshalb finde ich es so schwierig, wenn auf der Trennung zwischen Israel und Juden beharrt wird. Klar und bekannt ist, (hier in der taz wie auch unter den Kommentatoren), nicht jeder Jude ist Israeli und umgekehrt, ca. 20% der Israelis nicht-jüdisch. Aber der Kampf gegen Israel ist meiner Meinung nach auch ein Kampf gegen Juden. Hier in Deutschland, in Israel und weltweit. Das hat der Gaza-Krieg für mich gezeigt.

  • ""Das Momentum wird wohl verstreichen – auch, weil die europäischen Staaten, wie derzeit so oft, über Worte nicht hinauskommen.""



    ==



    Merz hat humanitäre Hilfe angekündigt -- zu dem Hilfspaket gehört u. a. eine SOFORTIGE humanitäre Hilfe in Höhe von



    29 Millionen Euro, um der palästinensischen Zivilbevölkerung in dem stark zerstörten Gazastreifen zu helfen. Dabei geht es um den Wiederaufbau des Küstenstreifens, um Unterstützung für die palästinensische Zivilverwaltung und um den Aufbau eines Grenzschutzes.

    2..Wadephul hat mit Blick auf die Einigung auf eine Waffenruhe im Gazastreifen deutsche Hilfe bei der medizinischen Versorgung und der Ausstattung von Krankenhäusern in Aussicht gestellt.



    "Wir sind sofort bereit, entsprechende humanitäre Hilfe in den Gazastreifen hineinzubringen."

    3..Deutschland wird gemeinsam mit Ägypten zu einer Wiederaufbaukonferenz einladen. Konkrete Pläne zum Wiederaufbau gibt es bereits.

    4..EU und die Bundesrepublik sind momentan die größten Geldgeber in der Unterstützung von Gaza und der PA.

    An einer Sicherheitstruppe zur Absicherung eines zivilgesellschaftlichen Aufbaus von Gaza wird sich die Bundesrpublik nicht beteiligen.

  • Wäre ja blöd, gäbe dann ja nichts mehr zu schreiben darüber, oder?

  • Respekt für die Verhandlerteams. Das war sicher harte Arbeit. Nun muss aufgebaut werden, die Verantwortlichen wirksam zur Rechenschaft gezogen werden und beide Seiten müssen ihre Kräfte für eine Zweistaatenlösung sammeln. Man kann sich nur sehr teilweise auf die EU und nur sehr unsicher auf die USA verlassen.

  • Der Plan der USA, Deutschlands, GBs und Frankreichs ist die Fortsetzung des Gewaltfriedens wie er vor dem 7. Oktober existierte.

    Besatzung und Abhängigkeit werden bleiben. Eventuell werden ein paar Investoren in eine "Riviera" in Gaza invetieren, eventuell werden sich in Westjordanland die rechten Siedler mit Waffengewalt nehmen, was sie sich nehmen wollen.

    Ziel ist darüber hinaus nicht einfach die Entwaffnung der Hamas, sondern die Entwaffnung jeder autonomen Palästinensischen Verwaltung schlechthin. Sowieso soll eine willfährige Marionettenverwaltung in Westjordanland und Gaza installiert werden, die mit Israel, USA, etc. darin kooperiert, jede selbständige, emanzipative Bewegung der Bevölkerung zu unterdrücken.

    Ein Frieden ist das nicht, bestenfalls ein Gewaltfrieden, wie schon seit langem.

    • @Uns Uwe:

      Was bitte soll denn eine selbständige emanzipative Bewegung der Bevölkerung in Gaza sein? Lieber eine Marionettenregierung als Clans und Hamas.

    • @Uns Uwe:

      Das stimmt und ich fürchte, man darf sich keine Illusionen machen: für einen erheblichen Teil des politischen Establishments in der EU war das Problem nicht der Völkermord in Gaza, sondern der dadurch verursachte Image-Schaden. Der Trump-Plan, der weder die Verantwortlichen zur Rechenschaft zieht noch eine wirkliche Perspektive für einen Palästinenser-Staat aufzeigt, trägt genau dieser Haltung Rechnung. Man will, dass Gaza wieder aus den Schlagzeilen verschwindet. Was dann mit den Menschen dort passiert, interessiert nicht.

      • @O.F.:

        Image-Schaden bei wem?



        Glauben Sie die "Verantwortlichen" hätten einem Friedensplan zugestimmt, der sie zur "Rechenschaft" zieht?



        Dies Haltung ist absurd.



        Dass Gaza nicht aus den Schlagzeilen verschwindet, dafür werden die künftigen Aktionen der freigelassenen Terroristen schon sorgen.



        Und auch deswegen wird sich für die Menschen in Gaza nichts verbessern, wobei ich selbst etwas mehr Hoffnung habe.

    • @Uns Uwe:

      "Ein Frieden ist das nicht, bestenfalls ein Gewaltfrieden"



      Und bist du nicht friedlich, so brauch ich Gewalt. Ein Klassiker.



      Und die beste Voraussetzung, dass es noch ewig so weitergeht.



      Ich freue mich derweil erst einmal darüber, dass das Sterben zumindest vorübergehend aufgehört hat.

      • @Encantado:

        "Ich freue mich derweil erst einmal darüber, dass das Sterben zumindest vorübergehend aufgehört hat."

        Das Sterben hat leider nicht aufgehört, nur dass jetzt erneut/immer noch die gazanische Regierung und ihre Kämpfer/Hamas die Täter sind. Sehr traurig für die Bürger:innen in Gaza. Manche werden sich mit den Tätern arrangieren können, für die anderen kann wohl nichts mehr getan werden.

        Ich habe den Eindruck, dass sich jetzt, wo die Täter nicht mehr dem Feindbild jüdische und/oder israelische Kriegspartei entsprechen, nicht mehr so viele Menschen für diese Toten (unter denen auch Kinder und Frauen sind) interessieren.

        Über die Geiselfreilassung bin ich sehr froh und wünsche mir, dass in der gleichen Intensität, in der Israelkritiker und Pro-Palästinenser gegen von der jüdischen und/oder israelischen Kriegspartei tatsächlich oder vermeintlich getöteten Menschen demonstriert haben, nun auch gegen die Täter in den eigenen Reihen demonstrieren.

    • @Uns Uwe:

      "jede selbständige, emanzipative Bewegung der Bevölkerung zu unterdrücken."

      Guter Witz. Davon gibt es in Gaza ja jede Menge. So soll es wohl sein:

      Die Deutschen bekamen für Holocaust, Krieg und Verwüstung ein Wirtschaftswunder. Die Palästinenser für Pogrom, Mord und Terror einen Staat, der ja grotesker-, oder besser gesagt, logischerweise, bereits von fast der ganzen Welt anerkannt wird.

      Gegen einen palästinensischen Staat wäre nichts zu sagen, würden die Bürger und Bürgerinnen dieses Gemeinwesens denselben Prozess der Reeducation und Deradikalisierung durchlaufen, wie es die Deutschen mussten.

      Geschieht das nicht, basteln sich Hamas und die anderen Terroristen die nächste Basis für Terror nach innen und gegen Israel.

      Mal sehen, wie es kommt.

      • @Jim Hawkins:

        Reeducation und Deradikalisierung hätten die Israelis ja seit der Besetzung 1967 in Angriff nehmen können. Statt Siedlungen zu bauen und die Palästinenser zu demütigen und zu unterdrücken.

  • Komischerweise finde ich keine Artikel oder Reportagen in internationalen Medien dazu, dass die Hamas jetzt reihenweise Opponenten killt.



    Hat vielleicht jemand Quellen?



    Schön wäre grundsätzlich natürlich auch, wenn entsprechende Quellen in dem Artikel verlinkt wären, in dem ohne Quellenangabe schlichte Behauptungen aufgestellt werden.

    • @Pudelversteher:

      Leider fast nur die Zeitung mit den großen vier Buchstaben -



      es wäre auch der sonstige Boulevard in Ihrer Region zu empfehlen.

      In München stehen Tz & Az - mit Abstrichen - teils im gleichen Ruch. Ist halt Schnee von gestern, wenn die Geiseln "frei" sind - gegen die 2000 Häftlinge.

      Würde gerne Sarkasmus drunterschreiben, unter den letzten Satz aber es ist einfach zu bitter.

    • @Pudelversteher:

      ""Quelle""



      ====



      ""Images showed dozens of Hamas fighters at a hospital in southern Gaza during the release of Israeli hostages on Monday morning and there were reports of shootings and executions elsewhere in the territory. Telegram channels associated with Hamas said “collaborators and traitors” had been targeted, a reference to Israel-backed militia in the territory, while Hamas gunmen also engaged in bloody clashes with a powerful local family in Gaza City over the weekend.""

      Übersetzung

      .........während sich Hamas-Kämpfer am Wochenende auch in blutige Zusammenstöße mit einer mächtigen einheimischen Familie in Gaza-Stadt verwickelten.“

      www.theguardian.co...ross-parts-of-gaza

      Hinweis: Der guardian war in den letzten 2 Jahren extrem zuzrückhaltend wenn es um eindeutige Verbrechen der Palestinenser und /oder Hamas ging.

      Wenn der jetzt unerwartet schreibt das Hamas mit der Gewalt gegen Palestinenser einfach weiter macht --



      ist das mindestens so glaubhaft wie Aussagen von heute ---- von Qatar/Sprecher des katarischen Außenministeriums, Madschid al-Ansari mit der Befürchtung das der Krieg einfach weiter geht.

    • @Pudelversteher:

      Es fehlt auch ein Artikel über die freigelassenen palästinensischen „Gefangenen“. Als die 250, die lebenslang einsaßen.

      Die Artikel über die Geiseln wiederum sind kurz und knackig sachlich gehalten, ganz im Gegensatz zu den Berichten aus Gaza. Da steht wer und was, aber kein Wort davon was sie in Gaza durchgemacht haben oder wo sie untergebracht waren ( ja, teilweise auch in Privathaushalten)

      Passt im allgemeinen zur Kritik, das das jüdischen Leid ignoriert wird. Ich finde es heute noch erschreckend, wie die UN die Vergewaltigungen ewig nicht klar benannt hat ( oder wollte) , die im Rahmen des 8.10 passiert sind. Da hat die UN für mich ihr Gesicht verloren, weil sie es versäumt hat, alle Menschen gleich zu behandeln.

      Und nein, es geht nicht um ein aufwiegen von Leid. Es geht darum, die gleiche Art der Berichtserstattung und des kritische Hinterfragens zu bringen.

      In der Form hat’s ein Geschmäckle.

      • @Lio:

        Danke

      • @Lio:

        "Passt im allgemeinen zur Kritik, das das jüdischen Leid ignoriert wird."



        Dass nicht über das Schicksal der palästinensischen Gefangenen berichtet wird, zeigt, daaa das jüdische Leid ignoriert wird?

      • @Lio:

        Danke!

  • Ich kann die Freude über die Freilassung der Geiseln und den Waffenstillstand verstehen, nur fürchte ich, dass, wer sich auf einen irrlichternden Trump verlässt, verlassen ist. Beispielhaft dafür der im 20-Punkte-Plan vorgesehene Umgang mit Hamas:

    "Zuvor soll US-Präsident Donald Trump während seines Flugs nach Israel (...) nach Angaben mitreisender Journalisten gesagt haben, dass seine Regierung der Hamas die Erlaubnis erteilt habe, sich vorübergehend erneut zu bewaffnen. Die Hamas versuche, nach Monaten des Kriegs wieder Ordnung herzustellen. Vor der Knesset sagte er hingegen, dass eine Vielzahl an Staaten im Nahen Osten die islamistische Terrororganisation entwaffnet sehen wolle."



    Quelle: taz

    Von einem Mann, dessen Aufmerksamkeitsspanne der eines Dreijährigen gleicht, ist nichts zu erwarten.



    Wer Abbas gestern gesehen hat weiß auch, dass vom greisen Präsidenten der PA keine starken Impulse ausgehen werden. Die Europäer, vornehmlich Deutschland pflegen seit jeher nur Scheckbuch-Diplomatie und haben ansonsten wenig Konstruktives beizutragen. Bleiben die Staaten der Region einschließlich Israel. Sie sind zum Erfolg verdammt, wenn sie nicht auf ewig Krieg führen wollen.

  • "leider stehen derzeit alle Zeichen gegen eine langfristige Lösung des Konflikts."



    Wir haben jetzt eine (zumindest vorübergehende) Lösung, die ohne Weiteres auch ohne den Donald möglich gewesen wäre. Preisfrage: warum war das ohne ihn nicht möglich?



    Und die auf der Hand liegende Anschlussfrage: was passiert, wenn und sobald der Donald seine Aufmerksamkeit wieder auf andere Dinge richtet?



    Ich fürchte, wir werden es erleben.

    • @Encantado:

      ".....Lösung, die ohne Weiteres auch ohne den Donald möglich gewesen wäre.""



      ===



      Die politische Stärke der Verbrecher der Terrororganisation Hamas bezog sich nicht nur auf die militätische Stärke der Quassam Brigaden -- die gebrochen zu sein scheint -- sondern vor allem auch durch politische und finanzielle Unterstützung arabischer Staaten und weiterer Anrainer.

      Z. B. die Türkei unter Erdogan genauso wie Qatar spielen



      in der Unterstützung der Terrororganisation eine große Rolle. Qatar hat zumindest in der Vergangenheit immer den militärischen Arm und den politischen Flügel der Hamas politisch und finanziell unterstützt.

      Eine Entwicklung im Palästinskonflikt oder gar eine Lösung wäre daher von vornherein aussichtslos wenn es niemand gegeben hätte der in der Lage ist, Netanyahu in die richtige Richtung zu lenken und gleichzeitig die Türkei und Qatar mit an den Tisch holt.

      Mir ist niemand bekannt der außer den USA entscheidenden Einfluss auf Israel und auf die Unterstützer von Hamas in Richtung eines Waffenstillstandes und weiteres ausüben könnte.

    • @Encantado:

      "Preisfrage: warum war das ohne ihn nicht möglich?"

      Das ist einfach. Europa hat keinen Einfluss da keine harten Machtmittel. Der Rest der Welt kein Interesse oder wenn dann nur die Beseitigung Israels.

      • @Chris McZott:

        "Der Rest der Welt kein Interesse..."



        Unabhängig vom Rest der Welt haben sich Hamas und Israel auf ein Ruhen der Kämpfe geeinigt.



        Warum war das vorher nicht möglich?



        Weil sie überzeugenden Druck brauchten? Mir fällt keine andere Erklärung ein.

        • @Encantado:

          Netanjahu hat Druck gebraucht. Zu einem Deal wie jetzt war die Hamas schon lange bereit.

  • Im Artikel heißt es, die Hamas "rechnet ab mit einerseits tatsächlichen Kriminellen, die während des Krieges der Bevölkerung Hilfsgüter stahlen. Und andererseits mit Zivilisten, die es gewagt hatten, sich gegen sie zu stellen."

    Diese "Abrechnung" sieht so aus, dass Palästinenser in Gaza von der Hamas öffentlich gefoltert und erschossen werden, wobei weder gegen die "tatsächlich Kriminellen" noch gegen die Hamas-Gegner auch nur zum Schein so etwas wie ein Gerichtsverfahren geführt wird. Ob das hierzulande auch nur eine einzige Demo von Leuten auf die Straße bringen wird, die von sich behaupten, mit den Palästinensern solidarisch zu sein, bleibt abzuwarten, aber bisher hat es hierzulande nie eine solche Kundgebung gegeben, wenn Palästinenser umgebracht wurden und man die Schuld nicht Israel in die Schuhe schieben konnte.

    Und wie soll der u. a. von den im Artikel genannten Staaten Katar, Türkei und Ägypten längst anerkannte "Staat Palästina" die Hamas entwaffnen? Dieser "Staat" hat in Gaza, das nach eigenem Anspruch Teil seines Territoriums sein soll, nichts zu melden. Es ist nicht erkennbar, wer daran etwas ändern sollte und mit welchen Mitteln dies geschehen sollte.

    • @Budzylein:

      Diese kriminelle, brutale Seite der Hamas (das Wort Terror benutze ich generell möglichst nicht) hab ich selbst erst spät erkannt. Zulange hab ich die Not des palästinensischen Volkes angesichts der Reglementierung durch Israel gesehen und hielt es für wichtig, auf sie hinzuweisen; der Reflex, sich auf die Seite der schwächeren zu stellen. Die Gewalt der Hamas und ähnlicher Gruppen ging dabei unter. Leider.

  • Wo sind denn die palästinensischen Kräfte in Gaza, deren Ziel Koexistenz ist? Sobald sie sichtbar werden und für eine friedliche Perspektive eintreten, werden sie von der Hamas niedergeknüppelt, gefoltert und getötet. Auch im Westen werden vernünftige palästinensische Stimmen von den Apologet*innen des Terrors marginalisiert und als "Kollaborateure mit den Zionisten" beschimpft, man denke etwa an Ahmed Fouad Alkhatib. Solange die Hamas und ihresgleichen in Gaza an der Macht sind, wird es keinen Frieden geben. Völlig egal wer in Israel regiert. Da können europäische Staaten noch so nachdrücklich einen palästinensischen Staat anerkennen.

    • @smallestmountain:

      Kollaboration mit der Besatzungsmacht ist etwas anderes als Koexistenz.

    • @smallestmountain:

      Umgekehrt wird ein Schuh draus, denke ich.



      Wo sind denn die Kräfte in Israel, die bereit sind, die völkerrechtswidrig annektierten Gebiete (Ost-Jerusalem, Golan) und quasi-annektierten Gebiete (Westbank) zu verlassen und internationales Recht umzusetzen.



      Unter keiner aktuell denkbaren Regierung wäre das realistisch.



      Aber noch schlimmer, wo sind die glühenden Verfechter des internationalen Rechts, der Menschenrechte, der regelbasierten Weltordnung, wenn es darum geht, Israel zur Einhaltung des Rechts und der Regeln zu bewegen.



      Sie waren schon bei Apartheid-Südafrika die letzten, die Menschenrechte unterstützten und jetzt sind sie noch weiter hintendran.



      Solange niemand bereit ist, für die legitimen Rechte der Palästinenser signifikanten Druck auf Israel auszuüben und solange die Palästinenser der israelischen Armee hilflos ausgeliefert sind, solange kann es keine gerechte Lösung geben sondern nur israelischen Expansionismus.



      Also auch keinen Frieden. Völlig unabhängig von Hamas.

      • @Pudelversteher:

        Es sind auf beiden Seiten die radikalen, fanatischen (, faschistischen?) Kräfte, die einem Ausgleich und einem Weg zum Frieden entgegenstehen. Die beiden Seiten müssten daran gehindert werden, einander Gewalt anzutun. Aber wer soll dies tun? Und, mit Blick auf die IHRA-Definition von Antisemitismus wäre das vielleicht schon eine Einschränkung Israels als souveräner mit Selbstverteidigungsrecht ausgestatteter Staat.

  • Hallo Lisa, dein Artikel erscheint mir achlecht strukturiert und insgesamt ziemlich unklar. Was ist eigentlich Sache? Zu wenige Fakten, aber die Behauptung, dass das Momentum wohl verstreichen wird, ungenutzt. Naja, wer weiß? Bist du eine Prophetin? Vor kurzem hätte niemand (!) gedacht, dass es überhaupt so weit wie jetzt hätte kommen können, glaube ich. Also frag ich mich, ist dieser Kommentar vielleicht ein Bisschen zu negativ einerseits und lässt er andererseits nicht eine Ansage vermissen, dass Europa sich hier endlich mal einklinken könnte und dazu beitragen, dass mehr draus wird, als zurzeit noch zu befürchten. FG, Lothar

  • Für ein gerechtes Neben- und Miteinander zwischen Israel und Palästina müsste m. E. das Land ungefähr halbe-halbe aufgeteilt werden. Weil beide Völker ungefähr gleich groß sind und weil es eine Geste des Ausgleichs zugunsten der schwächeren Seite braucht. Nur wer kann dies durchsetzen?

    • @Brombeertee:

      Mal ganz davon abgesehen, dass es etwa doppelt so viele Palästinenser gibt wie jüdische Israeli, ist Israel bereits jetzt bei Abzug der Wüsten das am dichtesten besiedelte Flächenland der Welt mit großen Problemen bei der Wasserversorgung. Da Sie hier so großzügig darüber räsonieren größere Teile der jüdischen Bevölkerung zu vertreiben nur mal die Frage wie das konkret ablaufen soll? Ein Rückkehrrecht der Palästinenser geht ja faktisch nur, wenn die bisherige Bevölkerung vorher vertrieben wird. Die Palästinenser planen ja auch offen mit so einem Szenario. Wir räumen also die Hälfte Israels und siedeln die Bevölkerung dann wohin genau um?

      • @Šarru-kīnu:

        "... ist Israel bereits jetzt bei Abzug der Wüsten das am dichtesten besiedelte Flächenland der Welt mit großen Problemen bei der Wasserversorgung."



        Priobleme mit der Wasserversorgung haben die Palästinenser. Israel bedient sich großzügig am Jordan und am Grundwasser unter dem Westjordanland.

      • @Šarru-kīnu:

        Das von der UN verbriefte Rückkehrrecht setzt als Bedingung, dass die Rückkehrer bereit sind, mit ihren Nachbarn in Frieden zu leben.

      • @Šarru-kīnu:

        Ich weiß es auch nicht, wie das gehen soll. Aber die Perspektive, dass die Palästinenser*innen mehr bekommen müssen als heute und umgekehrt Israel sich verkleinert, ist wichtig. Sonst wird die eine Seite sagen: "Uns ist das meiste Land weggenommen worden und wir müssen auf dem kleinen Rest leben - und das soll ein gerechter Frieden sein?"

    • @Brombeertee:

      Da wäre es doch einfacher, es gäbe nur ein Land in welchem jeder Bewohner die gleichen Rechte und Pflichten als Bürger hat.

      • @Pudelversteher:

        auf die Dauer ja, aber erstmal wären getrennte Gebiete wohl leichter zu erreichen. Auf jüdischer Seite dürfte es große Ängste geben, wenn der Staat Israel nicht mehr sicher jüdisch kontrolliert ist, sondern einfach von der Bevölkerungsmehrheit. Das ist verständlich aufgrund der jahrhundertelangen immer wieder auftretenden Pogrome gegen Jüd*innen, die Minderheit in der Mehrheitsgesellschaft waren.

      • @Pudelversteher:

        Noch illusionärer geht es kaum. So etwas funktioniert vielleicht in der Schweiz, die eine ganz andere Geschichte hat. Aber sicher nicht in einer Region, in der so viel Hass ist. Nein hier ist eine Trennung am Besten, nach einer Deradikalisierung, die Generationen dauern wird, kann es dann vielleicht ein friedliches Miteinander geben.

    • @Brombeertee:

      Wie darf man sich das vorstellen? Soll z.B. der Gazastreifen dann „erweitert“ werden und damit jene Orte und Kibbuze, die am 07.10. überfallen wurden unter palästinensische Kontrolle fallen, am besten noch mit Hamas-Beteiligung? Die dort seit Generationen lebenden Israelis sollen das akzeptieren oder gehen? Solche Vorschläge mögen gut gemeint sein, aber ich würde mir echt mehr Fokus auf sowas wie Durchführbarkeit bei irgendwelchen Ideen wünschen. Und die Durchführbarkeit zu prüfen bedeutet auch vllt mal 5 min eine potenzielle israelische Perspektive auf einen Vorschlag durchzudenken.

      • @Maxime Musterfrau:

        Dort, wo diese Kibbuzim liegen, waren früher mal palästinensische Dörfer. Die Kibbutzim wurden als Bollwerke gegen Gaza gegründet.

      • @Maxime Musterfrau:

        Die israelische Perspektive, genauer: die der Mehrheit der jüdischen Israeli, ist wohl eine strikte Ablehnung. Dort wird die Perspektive der Palästinenser*innen weitgehend ausgeblendet. Und umgekehrt (siehe den Diskussionsbeitrag "Das ist allerdings Leid, was die Pro-Pali-Szene hierzulande nicht sehen will." (rero, 14.10.25, 13:42)).



        Mir ging es vor allem darum, dass es nicht reicht, in den heute palästinensischen Gebieten den Staat Palästina wachsen zu lassen, sondern dass über die Frage der Grenzen und der Verteilung nochmal nachgedacht werden muss, wenn wirklich Friede entstehen soll. Mehr Land für Palästina und zusammenhängend und mit Zugang zum Mittelmeer. - Sicherlich, ich denke da an die langfristige Perspektive, nicht an die Machbarkeit.

  • „Leider stehen derzeit alle Zeichen gegen eine langfristige Lösung des Konflikts.“



    Ja und vor 4 Wochen standen auch alle Zeichen gegen ein Ende des Krieges und gegen eine Freilassung der Geiseln.



    Die Hammas ist noch da, die radikalen Strömungen in Israel auch und es wird ein sehr sehr langer Weg.



    Aber kann man heute nicht einfach mal das Positive sehen ?



    Kein Leid wird durch den Plan getilgt, aber gerade kommt zumindest kein neues Leid dazu.

    • @M_Kli:

      Sorry, aber doch.

      Es kommt gerade neues Leid hinzu.

      Sie können es auch im Artikel lesen.

      Die Hamas restauriert jetzt ihre Macht und tötet dafür.

      Das ist allerdings Leid, was die Pro-Pali-Szene hierzulande nicht sehen will.

      Dagegen geht niemand hier auf die Straße.

  • Ob eine föderale Einstaatenlösung am Ende nicht die beste Option wäre? Mit möglichst drei Teilstaaten (Kernisrael, Palästinensergebiete, Groß-Jerusalem ) - Föderalismus zu zweit geht nicht - und eher locker.

    Dann wäre das historische Palästina geeint, es wäre egal, welcher Volksgruppe man angehört und wo man wohnt (vorausgesetzt, man ist bereit, gegebenenfalls die "Landesregierung" auch des mehrheitlich "anderen" Teils mitzutragen, wie das die arabischen Israelis seit eh und je tun), und alle hätten gleiche Rechte, ohne befürchten zu müssen, von der anderen Gruppe demografisch oder sonstwie an die Wand gefahren oder unterdrückt zu werden.

    Gewissermaßen also eine Rückkehr zum UN-Plan von 1948, aber mit nur einem Völkerrechtssubjekt und anders aufgeteilt (über territoriale Anpassungen könnte man dann nämlich auch viel leichter reden).

    Klar, das klappt nie. Oder?

    • @Gothograecus:

      Fällt Ihnen auch nur ein einziges Beispiel ein, wo ein Krieg zwischen zwei Völkern erfolgreich beendet wurde, indem man sie zusammen in einen Staat gesperrt hat?

      Gegenbeispiele gibt es dagegen zuhauf.

    • @Gothograecus:

      Welcher funktionierende föderale Staat ging denn aus einem Krieg hervor und sah vor, dass beide Seiten gleichberechtigt von Anfang an waren? Würde man das jetzt durchdrücken, gäbe es in allen Teilstaaten Kräfte, die aktiv auf den Zerfall hinarbeiten und der Bürgerkrieg wäre vorprogrammiert.

    • @Gothograecus:

      Also der Plan von 1947 sah vor, dass Jerusalem unter internationaler Verwaltung steht, als Corpus seperatum verwaltet durch die UN. Jerusalem war ursprünglich weder als Teil eines israelischen noch palästinensichen Staates geplant. Wenn man also auf diese Ideen verfallen will (und ignoriert wie viel Wasser seitdem den Jordan heruntergelaufen ist - pun intended), wäre ich dafür die hier anzudocken und allen Forderungen nach Jerusalem als einer Hauptstadt für irgendwen eine Absage zu erteilen. Wie wärs das UN-Hauptquartier von New York nach Jerusalem zu verlegen, als ersten Schritt? Übrigens akzeptierte die jüdische Bevölkerung des Mandatsgebiets 1947 auch diese Teilungsbedingung und auch diese Bedingung scheiterte am Widerstand arabischer Führer…

      • @Maxime Musterfrau:

        Wenn die jüdische Bevölkerung akzeptiert hätte, dass Jerusalem ein Corpus separatum wird, hätte sie nicht versucht, Jerusalem militärisch zu erobern.

  • Nachdem die Hamas offenbar schon angekündigt hat, weiterkämpfen zu wollen, hat sie Netanyahu eine Steilvorlage geliefert. Spätestens wenn die toten Geiseln auch übergeben sind, geht es wieder los, fürchte ich.

  • Natürlich ist es keine Lösung. Wirklich befriedet werden kann dieser Konflikt im besten Fall in der übernächsten Generation. Aber es ist schon viel wert, dass nicht mehr geschossen wird, dass überhaupt wieder etwas anderes möglich ist als der kriegerische Tunnelblick.

  • Das israelische Militär hat die fortbestehende Kontrolle der Hamas über die Zivilist:innen in Gaza ermöglicht, indem sie keine Schutzzonen für Flüchtende eigerichtet haben.



    Israels rechtskonservative Regierung sichert ihren Machterhalt dadurch, den Konflikt anzuheizen. Solange sie nicht abgewählt wird und der Westen seine Unterstüfzung Israels nicht an konkrete Friedensbedingungen knüpft, sehe ich schwarz für eine Lösung des Konflikts.

    • @Liebe :

      "Das israelische Militär hat die fortbestehende Kontrolle der Hamas über die Zivilist:innen in Gaza ermöglicht, indem sie keine Schutzzonen für Flüchtende eigerichtet haben."



      Und ein Schutz der Palästinenser vor der palästinensischen Hamas oder auch nur eine Unterscheidung der beiden Gruppen hätte wie erfolgen sollen?

  • Europa hat sich in diesem Konflikt als unfähiger und impotenter Partner erwiesen. Eine Schande wie Europa hier versagt hat.

    • @Hans Dampf:

      Sie wollen ein Europa, das agiert wie ein Donald Trump?

      Dem jeder jederzeit alles zutraut?

      Echt jetzt?

      Das ist ein Konflikt, der von den Regionalmächten gelöst wurde und wo Trump das Damoklesschwert spielte.

      Gut so, die Nachbarstaaten haben aufgrund der kulturellen Nähe eine höhere Kompetenz.

      Die Europäer hat niemand gebraucht.

      Sie wären nicht in der Lage gewesen, dort militärische Aktionen zu starten oder glaubwürdig zu verkünden, eine Räumung des Gazastreifens wäre keine schlechte Idee.

      Innenpolitisch wären europäische Staaten an so einer harten Machtpolitik zerbrochen.

      Ob Sie das nun als Schande betrachten, ist Ihr Ding.

      Für mich ist es ok, wenn Regierungen in komplexen Situationen nicht im Gleichschritt marschieren.

      • @rero:

        Lassen sie mich raten: Für die Kosten des Wiederaufbaus ist Europa plötzlich wieder ganz vorne.

  • "Die Grundprobleme in diesem Konflikt – die israelische Besatzung palästinensischer Gebiete einerseits und die Militanz palästinensischer Gruppen samt Ablehnung Israels andererseits – bleiben ungelöst."



    Nein, das Grundproblem ist, dass weite Teile der Arabischen Welt Israel das Existenzrecht jahrzehntelang abgesprochen haben. Inkl. militärischer Attacken und unterstützender Terrorideologie.



    Gut nun, dass die Nachbarstaaten einen anderen Umgang miteinander zu akzeptieren scheinen und aktiv zu unterstützen.



    Wenn nun die Hamas entwaffnet und vom Acker gejagt wird inkl. gestopptem religiösen Fundamentalismus, sponsored by Iran, letztlich nur dann hat der anstehende Friedensprozess eine Chance.

    • @Tom Farmer:

      Nein, das Grundproblem ist, dass Israel den Palästinensern seit Jahrzehnten abspricht.

      • @Francesco:

        Mal ein Buch zum Thema lesen wäre mein ungefragter Hinweis.



        Was die Hamas vorhin verlautbart hat, also das Existenzrecht Israels negieren und weiterkämpfen ist das somit bestätigte Hauptproblem. Es bleibt Ihnen unbenommen das als lästiges Detail zu betrachten.

  • Guter Kommentar. Ich befürchte in zehn Jahren werden wir wieder an dem gleichen Punkt sein. Denn die Menschen in Gaza werden nicht vergessen, was Ihnen widerfahren ist. Wir können nur hoffen, dass diese Gangster-Regierung in Israel abgelöst wird und danach Menschen/Politiker folgen, die wirklich an einem dauerhaften Frieden aufrichtig interessiert sind.



    Es ist ein Witz, dass die korrupte Posse aus der Westbank auch in Gaza die Kontrolle übernehmen sollen.



    Aber jetzt erst einmal alle durchatmen!

    • @Isnunmalso:

      "Denn die Menschen in Gaza werden nicht vergessen, was Ihnen widerfahren ist."



      Na hoffentlich! Nur die stetige Erinnerung an Krieg vermag einen solchen zu verhindern.



      War in Deutschland (bislang jedenfalls) ja auch so.

      • @Encantado:

        Volltreffer, ich schließe mich an.

      • @Encantado:

        Bin ich bei dir. Ich habe gerade als Antwort auf einen anderen Kommentar zu meiner Aussage geschrieben, dass vielleicht das gute Beispiel Deutschland und Frankreich nach der Naziherrschaft es ja auch wieder geschafft haben miteinander klar zu kommen und sogar zusammen dann die EU mit anderen Partnern erschaffen haben.

    • @Isnunmalso:

      Wer sind denn nach Ihrer Ansicht, die palästinensischen Alteure, die Verantwortung tragen/tragen sollten, für die zukünftige Entwicklung der Situation. Die PLO ist es scheinbar nicht und nur Israel in der Verantwortung für die Entwicklung zu sehen negiert ja quasi das Recht und die Fähigkeit zur Selbstbestimmung der Palästinenser. Ich bin gespannt.

      • @Maxime Musterfrau:

        Ich bin kein Politiker, aber eine wirkliche Chance für die Palästinenser sehe ich nicht durch korrupte Machtbewahrer. Ich habe leider auch keine Lösung parat...vielleicht ein Konsortium von einigen Ländern, die nicht verdächtigt sind....die zusammen mit der dortigen Bevölkerung etwas aufbaut.

        Es soll ja nicht ein Urlaubsparadies für Trumps Leute werden, sondern eine reale Chance der Palästinenser ohne die Hamas eines Tages ein eigenständiges Land zu werden, dass Israel (trotz allem, was passiert ist) akzeptiert. Und gleichzeitig von Israel akzeptiert wird.

        Wir haben das nach der Naziherrschaft doch auch mit Frankreich z.B. geschafft. Sich wieder anzunähern und eines Tages zusammen sogar die EU mitzubegründen.



        Das mag nicht überzeugend klingen, aber wie gesagt ich bin kein Politiker.

  • "Sie ist wieder vermehrt auf den Straßen zu sehen – und rechnet ab mit einerseits tatsächlichen Kriminellen, die während des Krieges der Bevölkerung Hilfsgüter stahlen. Und andererseits mit Zivilisten, die es gewagt hatten, sich gegen sie zu stellen."

    Sie rechnet also ab. Konkret bedeutet das, sie ermordet "Kollaborateure" oder eben mutmaßliche.

    Als Strafe zertrümmert sie den Verdächtigen mit Eisenstangen die Gliedmaßen oder feuert in sie.

    Sie stellt eben wieder unter Beweis, wes Geistes Kind sie ist.

    Vielleicht ist es noch ein bisschen zu früh für den Staat "Palästina".

    Eins nach dem anderen, auch wenn genug naive oder interessengeleitete dieses absurde Konstrukt bereits anerkennen.

    • @Jim Hawkins:

      So ist es. Darüber hinaus finde ich auch die Behauptung der Autorin recht kühn, bei den Ermordeten und Gefolterten handle es sich um "Kriminelle, die während des Krieges Hilfsgüter gestohlen haben". Wer die meisten Hilfsgüter gestohlen hat - und zwar schon seit 20 Jahren - dürfte bekannt sein.

    • @Jim Hawkins:

      Wo bleiben die Demos der Palestinasoliszene gegen diese Zustände? Es ist zum...

    • @Jim Hawkins:

      Genau so ist das.



      Einen von Terroristen geführten Staat anerkennen, symbolisch erst mal nur, wir sind ja nicht doof, höhö..., versteht sich.

      • @Tom Farmer:

        Ja. Ist auch nur geschehen, weil die Kriegsverbrechen Israels so himmelschreiend waren, dass man ein Zeichen setzen wollte.



        Für Sie ist das Aushungern einer ganzen Bevölkerung wohl eher ein Scherz. Also wenn's Palästinenser sind jedenfalls.

      • @Tom Farmer:

        Der Staat wird nicht von Terroristen geführt.

        • @Francesco:

          Sondern von wem?

  • Das ist ein sehr negativ, realistischer Kokmentar, desse Prognose leider vollkommen zutreffen wird.



    Und das liegt wie aufgezeigt nicht nur an Israel, sondern auch an den Palästinensern.

    Was in den letzten 70 Jahren nicht funktioniert hat, wird auch in den nächsten 70 Jahren nicht funktionieren.

    Schade eigentlich.