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Geburtstagsgruß an J. K. RowlingAusschluss aus der Zaubergemeinschaft

Kommentar von Raweel Nasir

Joanne K. Rowling, Erfinderin der Harry-Potter-Welt, wird 60 Jahre alt. Unsere Autorin wünscht der Anti-Transaktivistin einen Sinneswandel.

Würde Dumbledore die weltberühmte Autorin noch nach Hogwarts lassen? Foto: Image courtesy Ronald Grant/Mary Evans/getty images

L iebe Joanne Kathleen Rowling, heute ist Ihr 60. Geburtstag, eigentlich ein Anlass zu fragen, was Sie sich wünschen, aber angesichts Ihres geschätzten Vermögens von rund 1 Milliarde US-Dollar haben Sie ja genügend Geld, um sich viele Wünsche selbst zu verwirklichen. Nicht nur materielle Wünsche kann man sich mit viel Geld ermöglichen, sondern auch Einfluss auf Politik. In diesem Sinne sind Sie ja selbst auch eine echte Zauberin.

Innerhalb kürzester Zeit haben Sie daran mitgewirkt, das Leben für trans Personen in eine Zelle in Askaban zu verwandeln. Wo wir davor noch auf einem guten Weg waren, Transrechte zu erkämpfen, haben Sie mit Ihrer fortgeschrittenen Zauberkunst – sehr viel Geld, Einflussnahme und Vernetzung mit Kreaturen der Unterwelt (Terfs An­ti­fe­mi­nis­t:in­nen und andere Rechte) – Anliegen und Projekte verhindern können.

Etwa in Großbritannien wurde Mitte April die Definition, wer vor dem Gesetz als Frau gilt, reduziert. Jetzt gelten nur noch cis Frauen als Frauen und trans Frauen werden gänzlich exkludiert. Jahrzehntelange Kämpfe und Fortschritte? Einfach „weggezaubert“. Anschließend feierten Sie Ihren Erfolg auf der Plattform X in wahrer Voldemortmanier, Zigarre rauchend und Wein trinkend auf einer Yacht. Die Überschrift lautete: „Ich liebe es, wenn ein Plan aufgeht.“

International hat Ihr Handeln Vorbildcharakter für Pol­ti­ke­r:in­nen über 50.

Großzügigerweise möchten Sie jetzt noch eine Organisation gründen, bei der Menschen Geld für transfeindliche Gerichtsprozesse beantragen können. Finanziert wird das Ganze aus Ihrem eigenen Privatvermögen.

Gemeinsame Sache mit Musk

Ein paar „Flüchtigkeitsfehler“ sind Ihnen aber ja leider auch passiert. Die öffentliche Hetze gegen die algerische Olympiasiegerin Imane Khelif und die sambische Fußballspielerin gemeinsam mit Menschen wie Elon Musk. Was Musk und Sie in Ihren Anfeindungen allerdings vergessen haben, ist, dass diese Frauen gar nicht trans sind und ihnen lediglich aufgrund herausragender sportlicher Leistungen eine falsche Transidentität zugeschrieben wurde. Ganz nach dem Motto, wer so gut spielt oder boxt, kann gar keine Frau sein.

Wie passt denn das mit Ihrem feministischen Anspruch zusammen? Und wenn wir schon mal bei Feminismus sind. Eine feministische Grundidee ist es doch zu sagen, egal welchen Körper ich habe, kann ich alles sein und machen, wie ich will. Diesen Sportlerinnen sprechen Sie aufgrund phänotypischer Merkmale das Frausein ab.

Noch mehr Harry Potter-Content

Was Ihr kreatives Handeln angeht, erscheint 2027 eine neue Verfilmung der „Harry Potter“-Reihe, gerade wird sie gedreht. Dieses Mal als Serie bei HBO, derselbe Sender, der Sie aufgrund Ihrer Transfeindlichkeit von der „Harry Potter Reunion“ ausgeschlossen hat. HBO verfolgt also eine lukrative Strategie: Immer, wenn es kein Geld bringt, werden Sie exkludiert, und wenn etwas Millionen Einschaltquoten bringt, dann wird selbst Symbolpolitik über Board geworfen.

Was lösen diese Entscheidungen in Ihnen aus? Nimmt Sie das mit? Herzlichen Glückwunsch übrigens, Sie haben es bereits vor Erscheinen der Serie geschafft, wegen Ihrer transfeindlichen Kampagnen viele Menschen erneut gegen sich aufzubringen. Damit wir alle, auch Harry-Potter-Fans, die Serie nicht schauen und Sie nicht mit noch mehr Geld unterstützen. Gut, dass es HBO immer nur ums Geld ging, ist spätestens nach der zweiten Staffel „And Just Like That“, des sehr mittelmäßigen Reboots von „Sex And The City“, für niemanden mehr eine große Überraschung.

Frau Rowling, Sie können sich wirklich auf die Schulter klopfen. Denn auch international hat Ihr Handeln Vorbildcharakter für Pol­ti­ke­r:in­nen über 50. Donald Trump, Elon Musk, Friedrich Merz und Julia Klöckner haben ebenfalls der queeren Community den Kampf angesagt.

Aber lassen wir uns an Ihrem Geburtstag nicht nur die Ihre vergangenen Erfolge bei der Einschränkung der Transrechte feiern, sondern auch mal nach vorn schauen. Wie wollen Sie in Zukunft weitermachen? Ruhen Sie sich, wie von der trans Community gewünscht und erhofft, auf Ihren Erfolgen aus und ziehen sich zurück? Oder ist dies nur der Anfang von weiteren, noch besser organisierten Angriffen? Wir für unseren Teil möchten Sie mit diesem Brief gerne aus der Zaubergemeinschaft ausschließen.

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100 Kommentare

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  • Es ist mittlerweile zweifelsfrei bewiesen, dass sie ein Mann ist. Sie hat keine Eierstöcke, keine Gebärmutter aber innenliegende Hoden und einen XY Karyotyp. Sie kann sich natürlich gerne als Frau fühlen, biologisch ist es jedoch nicht. Passt alles zu einem 5α-Reduktase-2-Mangel.

  • Frau Rowling ging es um Schutzräume für Frauen. Und dafür, dass Frauen auch so genannt werden, nicht "menstruierende Person" .



    Dafür wird sie gehasst und beschimpft und mit Nazis in einen Topf gesteckt. Das hat sie nicht verdient

  • Wie man einen Geburtstagsglückwunsch auch schreiben kann, nämlich sachlich, zeigt Till Amelung auf Queer Nations queernations.de/jo...-rowling-wird-60/?



    Und wer etwas über den Verfasser wissen möchte taz.de/Transmann-ueber-Gender/!5700663/



    Dies auch zu dem schon seit Jahren völlig beliebig gewordenen Vorwurf der "Transfeindlichkeit".

  • Ich finde es wirklich erschreckend, wie viele hier in dem Kommentaren meinen, einer Milliardärin beispringen zu müssen, die ihr Vermögen sehr öffentlich dazu nutzt, einer von massiven Anfeindungen betroffenen Minderheit das Leben schwer zu machen.



    Ich kann mir das eigentlich nur so erklären, dass vielen immer noch nicht klar ist, wie weit rechts Frau Rowling mittlerweile steht, wie sehr sie es feiert, wenn Transmenschen Grundrechte genommen werden oder wie oft die TERF Bewegung mittlerweile mit Rechtsextremen gemeinsame Sache macht.



    Oder es ist einfach so, dass Transfeindlichkeit für viele hier akzeptabel ist? Dass man es vielleicht gar nicht falsch findet, wenn Transmenschen in Großbritannien es praktisch unmöglich gemacht wird, eine öffentliche Toilette zu benutzen oder dass gesundheitliche Versorgung in den USA vor Transmenschen zunehmend verboten wird?

  • Warum fällt es den meisten Menschen eigentlich so wahnsinnig schwer, einfach einmal zuzugeben, das sie von diesem Geschlechterthema in Therorie und Praxis überfordert und verwirrt sind?-Nein, ich nehme mich selbst dabei nicht raus.

    Wie hier schon treffend in einem anderen Kommentar geschrieben wurde: Harry Potter ist zunächst mal ein sehr wertvolles, weil antifaschistisches Jugendbuch. Das ändert auch der mutmaßliche Werdegang der Autorin 15 Jahre später nicht.

    Ob J. K Rowlings das viele Geld nicht gut getan hat, ob sie wirklich Transpersonen ablehnt, oder ob sie Trans mittlerweile ausschließt, weil sie als ehemalige Vorzeige-Feministin aufgrund eines flapsigen Kommentars selbst aus dem linksliberalen Kreis ausgeschlossen wurde?- Das weiß J.K Rowlings wohl nur selbst.

    Ich persönlich habe keinerlei Probleme mit Transpersonen und deren Wunsch, in der Geschlechterrolle zu leben, die sich für sie richtig anfühlt.

    Ich habe allerdings ein massives logisches Problem mit dem CIS-Begriff in Abgrenzung zu Nonbinary. Ich kann keine CIS-Definition als real akzeptieren, wenn dann gleichzeitig das soziale Geschlecht als gesellschaftliche Konstruktion gilt- ein Widerspruch in sich

  • "...dass diese Frauen gar nicht trans sind und ihnen lediglich aufgrund herausragender sportlicher Leistungen eine falsche Transidentität zugeschrieben wurde."



    Ist es eigentlich mittlerweile zweifelsfrei bewiesen, dass Imane Khelif eine Frau ist und dass es sich damit wirklich um herausragende sportliche Leistungen handelt?

    • @A.R.A.B.:

      Es gibt Untersuchungen mit einem offiziell verkündeten Ergebnis und Personen, die daran beteiligt waren und Äußerungen verbreiteten.

      Das deutet auf ein bestimmtes Bild hin.

      Sie ist wohl genetisch eindeutig eine Frau, aber eine besondere Frau, was ins Auge springt.

    • @A.R.A.B.:

      Vorweg, ich empfehle dringlich, sich mal mit dem Unterschied zwischen Intergeschlechtlichkeit (engl. "intersex") und Transsexualität auseinanderzusetzen! Insbesondere JK Rowling wäre das geboten:



      de.wikipedia.org/w...it%C3%A4t#Ethische

      Also was Imane Khelif angeht, soweit liegt bei ihr wohl eine "difference of sexual development" vor, das kann bedeuten, dass sie nach Chromosomen gelesen ein "Mann" ist, aber dennoch ausschließlich weibliche Geschlechtsorgane hat, die sogar vollfunktionsfähig sein können. Stichwort "Intersex".



      Da sie wohl ihr ganzes Leben schon in ihrem Land als Frau gelebt hat und auch ihren Sport, mangels Unterstützung ihres Vaters, selbst erarbeiten und bezahlen musste, kann ich verstehen, dass Sie sich bisher nicht nochmal getestet hat.

      In jeden Fall passte ihr Fall von vorne bis hinten, insbesondere wenn man die Gerüchte aus den Tests von 2022 / 2023 berücksichtigt, überhaupt nicht zur Transdebatte über sie, an der sich auch Rowling sich beteiligt hatte, ohne auch im Nachhinein, das mal gerade zu rücken.

    • @A.R.A.B.:

      "Das französischsprachige Recherchemagazin „Le correspondant“ nennt Details aus der Krankenakte der 25-Jährigen mit zwei medizinischen Gutachten aus dem Jahr 2023. Bei den Untersuchungen sei festgestellt worden, dass Khelif weder Eierstöcke noch eine Gebärmutter habe – dafür aber innen liegende Hoden, eine penisähnliche Klitoris und eine deformierte Vagina. Außerdem in dem Bericht: Die Eltern von Khelif seien möglicherweise blutsverwandt."

      Mit anderen Worten, Imane ist biologisch männlich (aber als Mädchen aufgewachsen, da dies bei der Geburt nicht erkannt wurde).

    • @A.R.A.B.:

      GIDF

      JA

  • Autoritarismus & Faschismus: Es bedarf nur kurzer Überlegung, dass zentrales Thema bei Harry Potter die Verurteilung von Autoritarismus und faschistischer Politik ist. Die Bücher schildern die Gefahren der Reinblüter-Vorherrschaft, Diskriminierung und Unterdrückung abweichender Meinungen und ziehen Parallelen zwischen dem Nationalsozialismus und Lord Voldemont und seinen Todessern.

    • @Alex_der_Wunderer:

      Es stimmt zwar, dass Harry Potter faschistische Ideen wie Reinblut-Ideologie, politische Verfolgung und staatliche Willkür kritisiert, aber die Kritik bleibt konservativ-moralisch und oberflächlich ohne dass das darunter liegende System grundsätzlich zu hinterfragen.



      Der Faschismus erscheint bei Harry Potter nicht als strukturelles, systematisches Problem sondern als Versagen oder Fehlentwicklung eines Einzelnen ohne z.B. Klassenunterschiede Reichtum und Ungleichheit als solches zu hinterfragen.

      Harry wiederum kämpft zwar gegen Lord Voldemort und seine Mitläufer, leider aber nicht für eine gerechte Gesellschaft, sondern lediglich dass seine Klasse (die „Guten“) die Macht behält und die vorherige Autorität, Hierarchie und Ordnung (und damit verbundene Ungerechtigkeit) wiederhergestellt wird.

    • @Alex_der_Wunderer:

      Spannend, dass die Autorin des Artikels Rowling trotzdem in die rechte Ecke drängen will.

  • Lustig. Rowling wurde als Terf verschrien, weil sie laut Wikipedia " sie einen Artikel missbilligte, der unter anderem Sprachwendungen wie „menstruierende Menschen“ anstatt „Frauen“ nutzt".

    Warum dieser Artikel dann aber doch der Position Rowlings folgt und den Begriff "Frau" verwendet, gleichzeitig aber Rowling in die Achse des Bösen einreiht, erschließt sich mir nicht.

    • @Rudolf Fissner:

      2 Und deswegen will man sich ganz klar von dem Phänomen Transsexualität als etwas worunter man leidet abgrenzen. Diese Tendenz innerhalb der Community gab es schon immer - siehe Leslie Feinberg, die trans nie mit einer körperlichen sondern immer mit einer sozialen/rollenhaften Sache verglich. Für sie ging es nie um Körperlichkeit und körperlichen Leiden.

      Am Ende bleibt dass es Menschen gibt die körperlich trans sind. Die das schon immer waren und solche Menschen wird es auch immer geben - und diese Leute haben es genauso verdient in Würde zu leben wie alle anderen auch. Ohne riesen Kosten und sexistische Fragen beim Psychiater.

      Daneben gibt es die für die Trans keine Körperlichkeit ist. Zu dieser Gruppe kann ich nicht viel sagen - nur dass sie sehr laut ist.

      Es gibt Frauen und Feministen die werden als Terfs beleidigt sind aber nicht Trans exkludierend. Transsexualität existiert und wird anerkannt. Aber es wird differenziert.

      Und dann gibt es richtige Terfs die das Phänomen Transsexualität komplett als Trend und als Phase etc. Ab tun und nicht erkennen dass es da zwei unterschiedliche Phänomene gibt.

    • @Rudolf Fissner:

      Das ganze ist eigentlich ganz interessant, wenn man sich damit Mal Diskursanalytisch beschäftigt. JKR hat sich wie von ihnen erwähnt damals überhaupt nicht radikal geäußert. Ihre Meinung ist im Grunde genommen kompletter Mainstream in der feministischen Philosophie gewesen. Doch leider gab es schon immer eine sehr Postmoderne, abstrakte Bewegung innerhalb der Trans Szene, die sich nun mit vielen jungen Usern im Internet verband, die von Judith Butler beeinflusst worden sind ohne dabei Butler eigentlich verstanden zu haben. Butler hat nämlich nicht Mal wirklich krasse Sachen geschrieben und was im Netz behauptet wird was Butler gesagt haben soll... Naja also wahr ist das nicht.

      jedenfalls wurde JKR Opfer einer Hetzkampagne. Und dadurch ist sie dann leider von ihren sehr verständlichen, geradezu Grundsatz Feministischen Haltungen zu doch radikalen Anti trans Haltungen abgedriftet - in die Richtung das Transsexualität an sich geleugnet wird.

      Im Grunde geht es in dieser ganzen Debatte nämlich um das Thema was als krank gilt und was nicht. Und diese Debatte wird geführt von Leuten die krank sein als schlimm betrachten und selber stigmatisieren und Stigmas reproduzieren. 1

  • Es wäre gut, ein bißchen mehr Verständnis für die "TERFs" aufzubringen :

    Sogenannte TERFs verteidigen eine hart erkämpfte Freiheit von Frauen, gesellschaftlich nicht auf eine Geschlechterrolle reduziert zu werden.

    Auch Joanne K. Rowling hat persönlich kämpfen müssen bevor ihr der Durchbruch gelang und alles plötzlich ganz einfach war (mit viel Geld halt).

    Natürlich sagt auch mein Gehirn, wenn ich mir ein Interview mit Musk's Trans-Tochter anschaue, daß ich eine attraktive Frau sehe. Es sagt mir aber auch, daß sie mit ihrem Getue, ganz egal ob cis oder trans, Feministinnen nerven muß.

    Dieses Beispiel illustriert, worum es den sogenannten TERFs wohl hauptsächlich geht : der jahrzehnte lange und leidlich erfolgreiche Kampf gegen Stereotypen wie "typisch weiblich" erhält für sie mit der Negierung der Realität der biologischen Geschlechter einen dramatischen Rückschlag, indem das Frausein auf ebendiese Stereotypen, Reproduktion ausgenommen, reduziert wird.

    Hat jemand eventuell bemerkt, daß niemand mit "Transmänner sind Männer" Probleme hat?!

    Habt mehr Verständnis für TERFs! Die eigentliche Gefahr kommt aus der extremen Rechten, kümmert Euch um die!

    • @Deutschfranzose:

      Muss man diese wirre Gefasel jetzt verstehen? Es sind doch gerade TERFs, die mit ihrem Biologismus Frauen wieder zurück in die 1950er versetzen wollen. Mit solchen Wortmonstern wie "wombyn" ("Gebär-Mütter" im wahrsten Wortsinn) diskriminiert man halt nicht nur Transfrauen, sondern auch jede Frau, die keinen Uterus (mehr) hat, oder die aufgrund einer Hormonstörung einen männlichen Phänotyp hat.

      Und Vivian ist gerade einmal 21!!! Halten Sie es nicht für abstoßend, eine so junge Frau nach dem Äußeren zu beurteilen?

    • @Deutschfranzose:

      "Hat jemand eventuell bemerkt, daß niemand mit "Transmänner sind Männer" Probleme hat?!" Damit haben TERFS durchaus ein Problem, denen wird im Zweifel unterstellt dass sie sich ihre eigene Homosexualität nicht eingestehen wollen und die Transidentität halt als vermeindiche einfach Lösung annehmen, was im Zweifel dann noch von einer herbeifantasierten Gender Ideologie gefördert werden würde...

      Das Problem mit TERFS ist dass sie auf sozialen Medien hetzen, sich mit der politischen Rechten zusammen tun( deren Frauenfeindlichkeit ist dann erstmal egal), direkt Trans frauen belästigen und ein kompliziertes Thema versuchen auf ein veraltestes Verständnis von Geschlecht zu reduzieren und sich wenn sie kritisiert werden AFD like als Opfer zu inszenieren...

    • @Deutschfranzose:

      "TERF" ?????

      • @Tom Tailor:

        Damitse nich wie ich doof TURF - hä????

        🤖

        TERF ist ein Akronym und steht für "Trans-Exclusionary Radical Feminist" (auf Deutsch: Trans-ausschließende radikale Feministin). Es wird verwendet, um Personen oder Ideologien zu beschreiben, die trans Frauen ausschließen und ihre Einbeziehung in feministische Räume und Bewegungen ablehnen. Oft wird der Begriff als abwertend empfunden, während einige ihn auch als Selbstbezeichnung verwenden.



        Hier eine detailliertere Erklärung:



        Ursprung:



        Der Begriff "TERF" entstand, um eine bestimmte Gruppe radikaler Feministinnen zu bezeichnen, die trans Frauen nicht als Frauen anerkennen und sich gegen deren Rechte einsetzen.



        Bedeutung:



        TERFs lehnen die Vorstellung ab, dass trans Frauen Frauen sind und fordern oft den Ausschluss von trans Frauen aus Frauenräumen und -veranstaltungen.



        Kontroverse:



        Der Begriff wird oft als abwertend empfunden, da er impliziert, dass die dahinter stehende Ideologie diskriminierend und trans*feindlich ist.



        Alternativbegriffe:



        "Gender-critical feminism" ist ein Begriff, der synonym oder überschneidend mit TERF verwendet wird, aber oft von Personen bevorzugt wird, die sich selbst als TERF bezeichnen.“

        Was immer uns das …

    • @Deutschfranzose:

      Die Forderung nach „mehr Verständnis für TERFs“ verkennt, dass es sich meist nicht um harmlose Meinung, sondern um Ausgrenzung handelt. Trans Frauen kämpfen nicht gegen Feminismus, sondern setzen ihn fort – indem sie Geschlechternormen und biologische Essentialismen infrage stellen. Es ist widersprüchlich, einerseits die Reduktion auf „typisch weiblich“ zu kritisieren, andererseits Frau-Sein wieder an Biologie zu koppeln. Das Problem sind nicht trans Frauen, sondern Stereotype, die von allen reproduziert werden – egal ob cis oder trans. Wenn Sie Musks Tochter „nervig“ nennen, sagt das mehr über Ihr eigenes Unbehagen gegenüber queerer Sichtbarkeit als über Musks Tochter selbst. Feminismus muss inklusiv sein – oder er bleibt Fragment eines alten Systems.

      Ablehnung von Trans-Identitäten im Namen des Feminismus funktioniert nur, wenn man soziale Gerechtigkeit selektiv denkt. Doch echte Emanzipation schließt niemanden aus – sie fordert uns gerade dazu auf, Erfahrungen jenseits der eigenen Norm ernst zu nehmen.

      Der ständige Verweis auf die "Rechten", ohne den Balken vor dem eigenen Schädel zu sehen, ist kontraproduktiv und spielt denen letztlich nur in die Hände.

      • @BrendanB:

        "Es ist widersprüchlich, einerseits die Reduktion auf „typisch weiblich“ zu kritisieren, andererseits Frau-Sein wieder an Biologie zu koppeln."

        Ich habe nicht verstanden, was Sie daran widersprüchlich finden.

        Wenn für Sie nur die Biologie als Maßstab für die Geschlechterzuordnung nehmen und das soziale Geschlecht als Konstruktion zur Unterdrückung wahrnehmen, ist es doch durchaus logisch, dass Sie Problem mit denjenigen haben, die ihre Geschlechtszugehörigkeit ausschließlich auf Gender gründen.

      • @BrendanB:

        „Wenn Sie Musks Tochter „nervig“ nennen, sagt das mehr über Ihr eigenes Unbehagen gegenüber queerer Sichtbarkeit als über Musks Tochter selbst“

        Nee, das sagt gar nichts über queere Sichtbarkeit aus.



        Personen nicht zu mögen, sie nervig zu finden, … sollte möglich sein OHNE in irgendeiner Art und Weise die Identität berücksichtigen zu müssen.



        Es gibt viele Idioten auf dieser Welt und die finden sich überall.

    • @Deutschfranzose:

      TERFs sind ganz tolle Feministinnen. Wenn sie zum Beispiel Sportlerinnen wie Imane Khelif angreifen, weil diese ihnen nicht weiblich genug aussieht. Oder wenn sie Gesetze unterstützen, die dafür sorgen, dass jede Frau die nicht konventionell feminin auftritt keine Toilette oder Umkleide mehr benutzen kann, weil sie ja vielleicht Trans sein könnte. Oder wenn sie gemeinsame Sache mit Abtreibungsgegnern machen, solange man nur Transmenschen genug schadet.



      TERFs sind schon lange am rechten Rand angekommen, weil es ihnen egal ist wem sie schaden, so lange sie nur ihren Kreuzung gegen Transmenschen führen können.



      Es ist erschreckend wievielen in den Kommentaren immer noch nicht klar zu sein scheint, wie weit Frau Rowling und ihre Unterstützer abgedriftet sind.

      • @JuJa:

        „gemeinsame Sache mit Abtreibungsgegnern machen, solange man nur Transmenschen genug schadet“



        Da vermischen Sie aber grad so einiges, was hat denn das eine mit dem anderen zu tun?

      • @JuJa:

        Kleine Anmerkung: Bei Imane Khelif geht es nicht um das Aussehen, sondern darum, ob sie aufgrund einer DSD Vorteile einer männlichen Biologie in einer Kampfsportart hat. Das ist nicht nur für eine bessere Leistungsfähigkeit ausschlaggebend, sondern erhöht auch die Verletzungsgefahr für ihre Gegnerinnen (erhöhte Schlagkraft trifft auf schwächeren Knochenbau). Damit steht ein Schutzaspekt für die gegen sie antretenden cis- Frauen im Vordergrund und eben nicht, wie sie sich fühlt oder wie sie aufgewachsen ist.

        • @Wurstfinger Joe:

          "Bei Imane Khelif geht es nicht um das Aussehen"



          .



          Jein. Weil Imane Khelif nicht "weiblich genug" aussieht und noch dazu die Unverschämtheit besitzt gut im Boxen zu sein, wird ihr überhaupt erst unterstellt sie könne keine biologische Frau sein. Spoiler: DOCH ist sie. Und damit hätte das Thema ohne großes Tamtam längst erledigt sein müssen. Das jedoch weiter Falschinformationen und Gerüchte kursieren zeigt, dass da bei vielen eben doch etwas GANZ ANDERES im Vordergrund steht (leider).



          Mal ganz abgesehen von Shitstorms bei Transfrauen im Fechten oder gar beim Pool Spiel...

      • @JuJa:

        Die Optik der Person Imane Khelif interessiert niemanden. Es geht schlicht um ihre biologische Disposition, nach der sie Im Frauensport nach Meinung sehr vieler Menschen einen ungerechtfertigten Vorteil hat. Dem Leistungssport der Frauen schadet das deutlich, was man auch als Rücksichtslosigkeit interpretieren kann. Freunde macht man sich damit eher weniger.

  • Ganz schlechter Stil.



    Vergiftete Geburtstagsgrüße.



    Soll das das bessere gesellschaftliche Miteinander sein?



    Wer nicht ins Weltbild passt oder für die gleiche Überzeugung kämpft wird aus der "Zaubergemeinschaft", ergo Gesellschaft, ausgeschlossen?



    Wo ist da der Unterschied zur jetzigen Gesellschaft?



    Ich sehe hier keinen Kampf für eine 'bessere' Gesellschaft, es geht nur um Deutungshoheit. Bestimmen wollen, welches Gesellschaftsbild richtig und falsch ist.



    Das, liebe Raweel Nasir, möchte ich mir aber von niemandem vorschreiben lassen. Nicht von rechts, nicht von links, nicht von trans, nicht von egal wem.

    • @Saskia Brehn:

      Wer eine bessere Welt für alle Menschen möchte kommt nicht umhin Menschen wie zum Bsp. Trump, Musk, die Koch Brüder, Peter Thiel, Alex Karp und eben auch JK Rowling zu Feinden zu erklären. Weil das sind Menschen die viel Geld und Einfluss für politische Ziele einsetzen, die einer solchen mehr oder weniger diamentral gegenüberstehen.



      .



      Das ist wie mit rechtsradikalen. Du darfst ein Nazi sein, so lange Du keine Straftaten begehst. Aber ein Teil der Gesellschaft wird dich dann eben auch scheiße finden. Und wenn jemand nicht nur überzeugter Nazi ist, seine Meinung verbreitet und rechtsradikale Parteien wählt, sondern eben auch mit viel Geld rechtsradikale Thinktanks und Parteien unterstützt und versucht die öffentliche Meinung zu beeinflussen, dann ist das eine ganz andere Hausnummer. So ist das eben auch mit Transfeindlichkeit, oder anderen Themen wie zum Bsp. Klimaleugnung.

    • @Saskia Brehn:

      Richtig JK Rowling hat eigentlich überhaupt keine Geburtstagsgrüße verdient.

      "Ich sehe hier keinen Kampf für eine 'bessere' Gesellschaft, es geht nur um Deutungshoheit. Bestimmen wollen, welches Gesellschaftsbild richtig und falsch ist." Genau das macht JK Rowling und genau dafür wird sie von Raweel zu recht kritsiert.

      Ihre "moralische" Empörtheit ist hier fehl am Platze ;)

      • @Rabenbote:

        Sie schreiben: "es geht nur um Deutungshoheit. Bestimmen wollen, welches Gesellschaftsbild richtig und falsch ist." Genau das macht JK Rowling "



        Und Sie machen das nicht?

    • @Saskia Brehn:

      Ja an so etwas störe ich mich auch immer. Da wird behauptet für eine bessere Welt zu sein und dann offenbart man die selben Freund-Feind-Ekelhaftigkeiten.

      Da braucht man sich nicht zu wundern, wenn die Menschen, abseits des eigenen Fanclubs, einem nicht glauben.

  • Ich fand es ja faszinierend, wie sie innerhalb kürzester Zeit vom Hassobjekt der Rechten, zum Hassobjekt der woken Linken wurde. An einem Tag wurde sie noch angebetet und am nächsten mit Morddrohungen überhäuft.

    • @Mendou:

      Mal davon abgesehen, dass Morddrohungen immer zu verachten sind, das war nach meiner Erinnerung schon vorher der Fall, bevor sich in die Gender-Debatte dann eingebracht hatte. Vorher war es gegen ihr soziales Engagement, das ja (zu) "woke" war.



      Da Transpersonen eine sehr überschaubare Gruppe sind, ist das Engagement von Rowling bei ihrer Finanzmacht mittlerweile wirklich sehr kritisch zu betrachten. Sie spielt, soweit ich das sehen kann, tatsächlich der "Anti-Emanzipation"-Bewegung in die Hände und befördert auch die vermeintlichen Stereotypen, wie eine Person aufzutreten hat. Der Versuch einer binären Einstufung, wie ich sie sehe, auf die zwei biologischen Geschlechter, wird ja schon der Realität überhaupt nicht gerecht, siehe Menschen, die mit einer uneindeutigen Ausbildung von Geschlechtsorganen geboren werden ("Intergeschlechtlichkeit" / engl. Intersex). - Ja, diese Menschen sind selten, aber sie kommen / kamen immer wieder vor.



      Dass Transsexualität, die Sache nicht einfacher macht und sich Menschen damit überfordert fühlen, geht für viele von diesen Menschen in Ordnung, solange man sie einfach in Ruhe lässt und nicht herablassen behandelt, wie früher unsere Mütter im Minirock.

  • Wird hier gerade jemand komplett auf ein paar geäußerte Sätze zu Thema XYZ* reduziert, die dabei teils sachlich falsch, teils vielleicht durchaus ruhig diskutierbar wären, statt gleich draufzugeben?



    Ich wünsche jedem Menschen ein gutes Leben, denen mit Transidentität wie auch Frau Rowling wie weiteren.

  • RIP.

    • @Joe Schmoe:

      Ihr Kommentar ist inakzeptabel. Ich staune, was mittlerweile alles durch die Netiquette kommt.

  • Jo Rowling unterstützt schon seit Ewigkeiten Frauen. Ganz direkt und mit enormem Einsatz. Auch als noch keiner hingeguckt hat! Sie ist der Ansicht, dass Männer, die sich als Frauen fühlen, keine Frauen sind. Es ist legitim, diese Ansicht zu haben.

    Aktivistisch war und ist Jo Rowling für Frauen. Das macht sie NICHT zur „Anti-Transaktivistin“, das ist eine dumme Zuschreibung und Verunglimpfung und wird durchs Wiederholen nicht besser.

    Es ist für Frauen lebensgefährlich, wenn gegen sie gehetzt wird. Man etikettiert mit „Anti-trans“ und „TERF“, und schon ist sie Freiwild.

    Das Beispiel, wie Teile der alphabetischen Community mit Jo Rowling umgegangen sind und umgehen hat meine naiven Träume von links = friedlich, freundlich, sozial und tolerant zu Grabe getragen.

    Jo Rowling ist pro Frau. Schlimm genug, dass das so dringend nötig ist und bleibt.

    Dieser Artikel verurteilt und verunglimpft, weil dem Autor die Ansicht von Jo Rowling nicht gefällt. Stimmung gegen Frau Rowling machen ist nicht nur schäbig, sondern auch wirklich gefährlich. Ich hoffe, sie wird wirklich gut beschützt, bei all dem Hass und Gift, das gegen sie in Stellung gebracht wird.

    • @GoJoRow:

      Sie verklären Rowlings Engagement für Frauenrechte, ignorieren aber völlig, dass sie Trans-Frauen systematisch ausschließt. Man kann nicht für Frauenrechte eintreten und zugleich bestimmten Frauen – nämlich Trans-Frauen – das Frausein absprechen. Rowling stellt wiederholt Trans-Frauen als potenzielle Gefahr für Cis-Frauen dar, ohne Belege. Das ist keine neutrale Meinung, sondern aktive Stimmungsmache gegen eine ohnehin marginalisierte Gruppe. Der Begriff „Anti-Transaktivistin“ ist deshalb keine Beleidigung, sondern eine treffende Beschreibung.

      Mit Ihrer Fixierung auf Rowlings angebliches Opfersein verkennen Sie völlig, dass Trans-Menschen – nicht Multimillionärinnen wie Rowling – täglich Diskriminierung, Gewalt und Hetze erleben. Wer abstrakte Meinungsfreiheit über das reale Leben und die Sicherheit von trans Personen stellt, betreibt keinen fortschrittlichen Feminismus, sondern grenzt aus. Kritik daran ist kein Hass, sondern notwendiger Widerspruch gegen exklusive Ideologien.

      • @BrendanB:

        "Man kann nicht für Frauenrechte eintreten und zugleich bestimmten Frauen – nämlich Trans-Frauen – das Frausein absprechen."



        Mal rein aus Neugier: wer sagt das? Frau Rowling z. B. hat damit offensichtlich keine Probleme. Und einfach zu sagen 'das darf sie aber nicht' ist argumentativ etwas schwach.

  • Rowlings Bücher sind so kitschig wie ihre Lebenssicht. Das kann man zum 60zigsten schon mal sagen, bei all dem Geld, das sie mit diesem Schmalz verdient hat.

    • @buddhafragt:

      Haben Sie den Artikel gelesen? Es geht hier weder um Kitsch noch um den Inhalt ihrer Bücher.

  • Wer Harry Potter gelesen hat, sollte eigentlich wissen, dass Voldemort nicht der Typ von Charakter ist, der auf legalem Wege mit Hilfe von Gerichtsurteilen agiert (oder Zigarren raucht). Im Gegenteil, Voldemort attackiert die Leute, dies es wagen seine Weltanschauung nicht zu teilen, und "cancelt" jeden der sich ihm in den Weg stellt. JK Rowling hier mit Voldemort zu vergleichen ist also mindestens eine absurde Realitätsverdrehung seitens der Autorin.

    • @Emilio Cuartero:

      👍🫶

    • @Emilio Cuartero:

      Die Harry Potter-Reihe ist im Kern strukturkonservativ und reaktionär. Die Bücher idealisieren eine viktorianisch geprägte Gesellschaftsordnung, in der die bürgerliche Kleinfamilie als höchste Lebensform erscheint – etwa in der Darstellung der Weasleys. Die "Bösen" zeichnen sich fast durchweg durch äußere Hässlichkeit oder soziale Abweichung aus (Voldemort, Umbridge, die Dursleys), während Tugend stets mit Konformität und traditioneller Moral einhergeht. Das Schulsystem in Hogwarts gleicht einem Internat des 19. Jahrhunderts: strikte Hierarchien, autoritäre Lehrerfiguren, drakonische Strafen und kaum psychopädagogische Fürsorge. Pädagogik erscheint als Disziplinierung durch Zucht und Ordnung – ein Paradebeispiel dessen, was heute als „schwarze Pädagogik“ kritisiert wird. Reformen sind stets bedrohlich oder scheitern. So stabilisiert die Erzählung bestehende Machtverhältnisse und feiert am Ende – nach aller Rebellion – die Rückkehr zur alten Ordnung.

      Im Ganzen ein Werk, dass der Ideologie der Neurechten sehr entgegen kommt.

      • @BrendanB:

        @BrendanB:



        Aus pädagogischer Sicht muss ich Ihre Ausführungen leider mit „ungenügend“ bewerten, denn Sie verfehlen das Thema komplett. Wie Sie oben nachlesen können, beschreibe ich in meinem ursprünglichen Kommentar, dass der von der Autorin des Artikels gezogene Vergleich von Rowling mit Voldemort hinkt, da letzterer gerade nicht dadurch auffällt, den legalen Weg über Gerichte zu wählen, sondern sich im Gegenteil über Gesetze hinweg zu setzen versucht, um jeden zu vernichten, der sich ihm nicht beugt. Daran ändert sich auch dadurch nichts, dass Sie das pädagogische Konzept einer fiktiven Zaubererschule nicht mögen.

      • @BrendanB:

        Haben Sie ein Buch der Reihe wirklich gelesen?

      • @BrendanB:

        Ich glaube, ich habe andere Bücher als Sie gelesen. Drakonische Strafen werden von Lehren genutzt, die ihre Macht missbrauchen und wird damit kritisiert - das wird doch an keiner Stelle gelobt. Psycho-Pädagogische Fürsorge?? Wir reden über ein Kinderbuch oder nicht? Harry bekommt nach jedem schrecklichen Erlebnis Fürsorge von seine Hauslehrerin, den Weaslys, seinem Paten, etc. Richtig ist, dass die Familie positiv hervorgehoben wird. Und ja, manche Linke finden Familienzusammenhalt etwas schreckliches (warum auch immer). Welche Rebellion meinen Sie denn? Die Rebellion von Voldemort? Der, der Menschen, die anders sind, nicht als Menschen ansieht und aus Spaß umbringt. Echt ein Jammer, das er seine Rebellion nicht durchbringen konnte. Soziale Abweichung gibt es übrigens v.a. bei den Guten. Viele Außenseiter über die sich die anderen Schüler lustig machen, weil sie z.B. tolpatschig sind, verträumt oder arm. Die "coolen" Kids sind nicht bei Harry.

        • @Strolch:

          Was mit „Rebellion“ gemeint ist, ist dass am Ende der Geschichte lediglich die Wiederherstellung der „geordneten“ Verhältnisse steht und nicht zum Beispiel dessen radikale Umwälzung oder die Befreiung aller unterdrückten Wesen und die Aufhebung des Klassensystems.

          Und zur Darstellung der Familien:



          Das Problem ist, dass Harry Potter eine Welt zeigt, in der Macht, Reichtum und sozialer Status fast vollständig von der Familie abhängen – also davon, in welche Klasse man rein zufällig hineingeboren wird. Das ist die Problematik - nicht der Zusammenhalt von Familien als Solches.



          Diese Ordnung wird am Ende des Buches nicht mal ansatzweise hinterfragt oder kritisiert (und auch an sonst keiner Stelle), sondern als selbstverständlich und richtig dargestellt.

          Statt also emanzipatorische Befreiungskämpfe oder alternative Lebensformen zu zeigen unterstützt sie konservative, hierarchische Vorstellungen, in denen Klassenunterschiede scheinbar gerecht und auf alle Zeiten unveränderlich erscheinen.

          Man kann also durchaus zu Recht sagen, dass Harry Potter kein besonders subversives Werk ist, sondern tatsächlich eher eine konservativ-autoritäre, und elitäre Erzählung.

        • @Strolch:

          Na, dann vergleichen Sie mal die geschilderten Zustände und Pädagogik im Internat mit einer Schule von heute. Solche Zustände sollten seit den späten 70ern eigentlich überwunden sein. Kein Schüler würde sich so etwas gefallen lassen. Und die Eltern erst recht nicht.

      • @BrendanB:

        Erklärt doch auch die hohen Verkaufszahlen.

  • Eine Schmähschrift zum 60ten, das gelingt auch nicht jede*r! (vielleicht hat sie ja doch einen Nerv getroffen?)



    .



    Von mir jedenfalls herzliche Glückwünsche, ganz ohne Häme!



    .



    P.s. eine geradezu zauberhafte Zeitreise eröffnet die Frage unter dem Foto oben 》Würde Dumbledore die weltberühmte Autorin noch nach Hogwarts lassen?《



    .



    Das ist nicht nur ein bisschen wie das Paradox, in die Vergangenheit zu reisen und dort seinen Urgroßvater als jungen Mann zu erschießen, sondern auch in Bezug auf die queere Community weltweit faszinierend: denn erst durch sein Outing durch Rowling 2007 abcnews.go.com/Ent...?id=3755544&page=1 gehört Dumbledore ja überhaupt dazu!

  • Das klingt so, als hätte Rowling höchstpersönlich ein Urteil des höchsten britischen Gerichts beeinflusst. Alles klar. Vielleicht wäre es bisweilen angebracht, wieder in die inhaltliche Auseinandersetzung zu gehen.

  • Ich verstehe, dass die Autorin Rowling kritisiert - aber was hat dies mit ihrem 60. Geburtstag zu tun?



    Feindliche Geburtstagsgrüße - so etwas macht man einfach nicht.

    • @Paul Schmitt:

      Ich hätte es auch nicht gemacht.

    • @Paul Schmitt:

      Sollte man nicht eher Frau Rowling kritisieren, die einer nachweislich stark benachteiligten Minderheit das Leben noch schwerer macht?

      • @Miri N:

        Sofern Sie darlegen können, inwieweit Frau Rowling das Leben von Transmenschen konkret noch schwerer gemacht hat, ja.

        • @Tom Tailor:

          Rowling erschwert Transmenschen das Leben, indem sie öffentlich deren Identität infrage stellt und Gruppen unterstützt, die rechtliche Rückschritte für Transrechte erzielen.

          Rowling äußert sich wiederholt kritisch zu Transfrauen im Kontext von Frauenräumen und warnt vor unbelegten „Gefahren“.

          Rowlings Aussagen und ihr Einfluss fördern gesellschaftliche Ablehnung, bestärken transfeindliche Narrative und erschweren so ganz konkret die gesellschaftliche Akzeptanz und rechtliche Gleichstellung von Transpersonen. Zahlreiche Menschenrechtsorganisationen kritisieren ihr Verhalten als diskriminierend.

          • @BrendanB:

            Punktsieg für BrendanB. Tom Tailor wurden Argumente und Beweise dargelegt, dessen Leugnung nicht zulässig ist.

            Applaus von meiner Seite.

          • @BrendanB:

            Ist das Ihre Vermutung oder können Sie belegen, dass durch die Aussagen von Frau Rowling die rechtliche Gleichstellung von Transpersonen erschwert wird?

    • @Paul Schmitt:

      Woher kommt dieser Anspruch bei erklärten Menschenfeinden Zurückhaltung und vermeintlich gute Sitten priorisieren zu müssen?

      Das erinnert mich an den Tod von Wolfgang Schäuble. Da haben sich auch viele Leute über negative Nachrufe echauffiert. Wer sich über lange Zeit und mit Überzeugung als Menschenfeind bekannt macht, verdient keine Nettigkeit.

      • @Andreas Maschler:

        Frau Rowling ist für Sie ein Menschenfeind, und Herr Schäuble war es auch für Sie.



        Machen Sie sich manchmal klar, in welcher Art Sie über Menschen herziehen, deren Meinung Sie nicht teilen.

    • @Paul Schmitt:

      Ehm... doch?



      Putin, Trump oder Orban verdienen auch feindliche Geburtstagsgrüße aufgrund von Menschenrechtsverbrechen.

      • @Troll Eulenspiegel:

        Rowling mit den drei genannten in einem Atemzug zu nennen ist mindestens grotesk

        • @charly_paganini:

          Also wenn Elon Musk hier erwähnt wird, einem Menschen der ein Techfaschist ist, wie wir alle spätestens mit seinem Hitlergruß vor einigen Monaten wissen, dann dürfen Putin, Trump und Orban nicht fehlen.

      • @Troll Eulenspiegel:

        Sie wollen jetzt aber nicht wirklich Frau Rowling mit diesen Herren auf eine Stufe stellen, oder?

        • @Katharina Reichenhall:

          Es ging darum, dass behauptet wurde, "feindliche Geburtstagsgrüße macht man einfach nicht." Doch kann man machen.

  • Darf hier jemand sich zu Wort melden, der nie im Leben 'Harry Potter', weder in Büchern noch in Filmen, verkonsumiert hat?



    Vielleicht schon, denn ich empfand von Anfang an ein tiefsitzendes Misstrauen gegen die überbordende, maßlose Vermarktung. Mag sein, das ist ein Vorurteil. Meine Vorbehalte anfangs gegen Umberto Ecos 'Namen der Rose' konnte ich in dem Maß überwinden, in dem dieses Buch in den Ruf geriet, es sei zu schwere Kost - nachdem doch die Verfilmung mit Sean Connery so viel Zulauf erhalten hatte. Um so packender fand ich es dann, das Buch zu lesen.



    Aber die schlangestehenden Fans bei 'Harry Potter' in den Buchhandlungen und vor den Kinosälen schreckten mich ebenso ab wie - der Personenkult um sie Autorin.



    Und nun, nachdem ich diesen taz-Artikel gelesen habe, fühle ich mich in meinen Vorurteilen gegenüber Joanne Kathleen Rowling bestätigt. Leider.



    Und ich frage ihre Leser*innen:



    Lohnt es sich trotzdem (für einen gealterten Leser wie mich...), von diesem Zauberlehrling Harry etwas zu lesen?

    • @Auweiowei:

      Die Harry Potter-Reihe kann sich trotz berechtigter Kritik durchaus lohnen. Besonders das World Building ist bemerkenswert gelungen: Rowling erschafft eine magische Welt, die in sich stimmig, detailreich und faszinierend ist. Stilistisch schreibt sie flüssig, angenehm glatt und ohne unnötige Komplikationen – ein Lesegenuss, auch oder gerade für jüngeres Publikum. Ihr Spannungsaufbau funktioniert hervorragend; durchdachte Plot Twists und ein gut getakteter Handlungsverlauf halten die Leser bei der Stange. Allerdings bleibt die Figurenzeichnung oft eindimensional: Viele Charaktere sind Archetypen, und etliche Anleihen bei Lucas oder Tolkien sind derart offensichtlich, dass das Wort "plump" dafür noch zu positiv ist. Auch auf gesellschaftlicher Ebene wirkt die Zaubererwelt überraschend konservativ – mit rigiden Hierarchien, fehlender Diversität und starren Rollenbildern. Die dargestellte Ordnung ist alles andere als progressiv und spiegelt ein rückwärtsgewandtes Idealbild wider. Wer darüber hinwegsehen kann, bekommt dennoch eine gut erzählte Geschichte in einer magisch-durchdachten alles andere als diversen Welt: Holzhammer Gut gegen Holzhammer Böse.

    • @Auweiowei:

      Ja, es lohnt sich. Die Bücher vermitteln unglaublich viele Werte. Geht durchgängig darum, dass Freundschaft, Mut, Vertrauen wichtig sind, während es Geld zu besitzen nicht ist. Das Ganze in einer wahrhafte zauberhaften Umgebung. Wenn man etwas kritisieren will, dann hätte man die hinteren Bände vielleicht etwas kürzer fassen können. Die Charaktere sind alle nicht fehlerlos und damit nicht zu glatt gezeichnet. Und wie schon jemand anders schrieb, in die Bücher werden mit jedem Jahr, dass Harry älter wird etwas anders und etwas düsterer. Die Bücher sind gut. Darum wurden sie viel verkauft.

    • @Auweiowei:

      Sie bringen es auf den Punkt, was dieser Artikel herstellt: Vorurteile zu bestätigen für alle , die eine faktenfreie, rankünehafte und ressentimentgeladene Meinung apprezieren…Verzeihung, ein Faktum war doch in diesem Stück, nämlich dass JKR Milliadärin ist ( und damit in dieser Ledsrt wohl zwangsläufig böse sein muss…)

      • @David Hume:

        Neuerdings habe ich mich fast schon daran gewöhnt, dass man offenbar glaubt, dem von mir Geäußerten noch dies oder das unterstellen zu können, um sich dann genau daran zu 'reiben'...



        So auch hier. Das "Faktum [...], dass JKR Milliardärin" ist, war und ist für mich belanglos. Es nicht zu erwähnen, mag in Ihren Augen "rankünehaft" und JKR "in dieser Lesart [?] wohl zwangsläufig böse" sein. Diese 'Lesart' jedenfalls ist Ihre, nicht meine.



        Was mir, wohlgemerkt 'im Zusammenhang mit' (!) der Jubilarin weniger gut gefällt, ist der Umstand, dass man offenbar ihr 'Fan' sein und ihre Bücher von vornherein gut finden 'muss' - ohne klar zu wissen, warum. Und das suboptimal zu finden soll "ressentimentgeladen" sein? Ich fürchte, das fällt auf Sie selbst zurück. Im übrigen habe ich, wie Sie gerne nachlesen können, weder die Autorin noch ihre Leser*innen mit meinen 'Ressentiments' behelligt. Es ging mir um meine eigenen Vorurteile (oder vielleicht besser: Vorbehalte). Und die hat wahrscheinlich jede(r) von uns, zumindest was unsere Lesevorlieben angeht.

    • @Auweiowei:

      Oh, und den Namen der Rose als Buch fand ich übrigens auch grandios.

      Über 20 Seiten hinweg wird ein Türportal und dessen Bedeutung beschrieben und ich fand jede Seite interessant.

      Bei dem Namen der Rose fand ich alle drei Formen - Film, Buch, Hörspiel - jedes für sich genial.

    • @Auweiowei:

      Einen Personenkult um die Autorin habe ich nicht wahrgenommen.

      Welche Klischees Sie über sie kennen, weiß ich nicht.

      Ich kenne keine.

      Aber die Bücher zu lesen, lohnt sich.

      Besonders genial ist es, dass sie ihren Schreibstil dem jeweiligen Alter der Protagonisten anpassen kann.

      Zudem sind die Bücher unterschwellig stark politisch.

      Mit einer links und divers orientierten Agenda.

      Wenn Sie Spaß an Hörbüchern haben, kann ich die Lesung von Rufus Beck empfehlen.

      Das beste Hörbuch, was ich jemals gehört habe.

      Die CD setzt irgendwo ein und ich kann raushören, welche Figur gerade spricht.

      Einfach genial.

      • @rero:

        Unterhaltsam sind die Bücher - keine Frage, aber „links“ und „divers“ ist an Harry Potter nun wirklich rein gar nichts!



        Statt struktureller Kritik, Kollektivismus, Klassenkampf und Emanzipation zu zeigen, setzt Rowling eher auf Einzelheldentum, strenge Hierarchien und bewährte Ordnung. Harry kämpft nicht für eine gerechte Gesellschaft, sondern dafür dass die Herrschaft seiner Klasse (den vermeintlich „Guten“) bestehen bleibt - ohne das System in Frage zu stellen.



        Eher konservativ-reaktionär, bisweilen autoritär und neoliberal.



        Man sollte es kritisch lesen.

    • @Auweiowei:

      Unbedingt! Die Bücher sind großartig, und die Autorin auf ihre - wahre oder vermeintliche - Transfeindlichkeit zu reduzieren, wird ihr nicht gerecht. Im Übrigen war Harry Potter keineswegs von Anfang an ein Selbstläufer: Das Manuskript wurde zunächst von mehreren Verlagen abgelehnt. Ich habe die Bücher meinem Sohn vorgelesen, bis er selbst lesen konnte, und würde sie auch jederzeit wieder mit meinen Enkelkindern lesen.

  • Als Buchhändlerin hat mich schon beim geschickt über mehrere Jahre gestreckten Erscheinen der Potter-Reihe der Hype um die Bücher und das aufwändige Marketing darum herum abgestoßen. Ich habe deshalb die Bücher bis heute nicht gelesen und mir auch keine der Verfilmungen angesehen. Soweit keine Enttäuschung meinerseits über die Autorin, die ich von Beginn an vor allem für geschäftstüchtig gehalten habe.



    Mir scheint Rowling eine ähnliche Entwicklung wie Alice Schwarzer durchgemacht zu haben, von ehemals feministisch-progressiven zu konservativen bis reaktionären Positionen gewechselt zu sein.



    Dramatisch ist, dass Leute wie Rowling ihre Standpunkte nicht mehr nur auf irgendwelchen Podien exklusiver literarischer Zirkel zum Besten geben, sondern mit ihrem Geld auch zunehmend die Macht haben, den Diskurs und im Ergebnis die Politik zu beeinflussen.

    • @Klabauta:

      Rowling und Schwarzer haben eben KEINE Entwicklung durchgemacht. Sie sind einfach da stehengeblieben, was bis vor ca. 10 Jahren sowohl wissenschaftlicher als auch gesellschaftlicher Konsens war. Und außerhalb linker Bubbles ist es wahrscheinlich immer noch Konsens, dass es zwei Geschlechter gibt und die Chromosomen darüber bestimmen, zu welchem der beiden ein Mensch gehört.

    • @Klabauta:

      Als Buchhändlerin hat mich schon beim geschickt über mehrere Jahre gestreckten Erscheinen der Potter-Reihe der Hype um die Bücher und das aufwändige Marketing darum herum abgestoßen.

      Von welchem Band reden Sie denn? Der Hype hat doch frühestens im Jahr 2001 angefangen. Da waren schon drei Bücher bei mäßigem Erfolg erschienen. Geschäftstüchtigkeit war da nicht zu erkennen. Bei Band 4 oder 5 kam dann das Marketing und das die Leute vor den Buchhandlungen übernachtet haben.

      Aber vermutlich haben Sie ein Vorurteil: Was die Masse mag, muss schlecht sein. Wobei, dann hätten Sie ja Band eins gelesen. Wie groß war die Auflage? 800 Bücher?

      • @Strolch:

        "Der Hype hat doch frühestens im Jahr 2001 angefangen."

        Falsch. Die deutsche Erstauflage v. 1998 erschien in einer Stückzahl von 25 000 bei Carlsen.



        Ich bitte um etwas mehr Sachlichkeit.

    • @Klabauta:

      Mit den Büchern habe ich mein Englisch "entstaubt", da ich diese dank einer Bekannten auf Englisch gelesen habe.

      Die Bücher sind gut, mann kann über die Autorin denken was man möchte. Jedoch was man für sich raus nimmt sollte man auch ihr zu gestehen.

      Das Thema Transgender ist, das gebe ich gerne zu auch schwierig.

      Bei diesen Abkürzungen "cis" "nicht-binäre" komme ich teilweise echt ins grübeln um wem oder was es sich handelt.

      Gleichermaßen muss man anerkennen das sich biologische Frauen/Männer nicht wohlfühlen "müssen" wenn eine "nicht-binäre" Person die zum Beispiel eine 'Geschlechter zu geordneten" Toilette benutzen.

      Es gibt das für und wieder.

      Und es gibt Punkte in denen ich persönlich Fr. Rowling recht gebe und in anderen wieder nicht.

      Das ist aber kein Grund der Autorin einen "vergiften Geburtstag" zu wünschen.

    • @Klabauta:

      Es ist erschreckend in Ignoranz und Vorurteil. Die Bücher sprechen für sich selbst. Wenn Sie Frau Rowling „Von Anfang an für geschäftstüchtig“ gehalten haben, dann wissen Sie wirklich nicht viel über die Anfänge.

      Ein Buchhändler, der Bücher wegen äußerem Drumherum ablehnt, ohne sie je gelesen zu haben, das ist extrem deprimierend. Wissen Sie, die Bücher sind so gut, dass über Mund zu Mund Propaganda immer mehr Leser darauf aufmerksam wurden, bis hin zu einem nie zuvor erlebten Phänomen.

      Und sie sind gar nicht neugierig, was für Texte das sind, die so etwas geschafft haben? Und Buchhändlerin? Unfassbar.

      • @GoJoRow:

        Nun, ich bekenne, dass es mir sowohl hinsichtlich der „politischen Person“ Rowling als auch deren literarisches Ouevre wie @Klabauta ergeht … in ersterer Hinsicht ist mir die Schriftstellerin politisch suspekt, ihr literarisches Werk, die Harry-Potter-Buchreihe, finde ich einfach grottenschlecht (da sind die Verfilmungen sogar weitaus spannender, deretwegen ich mich meiner Kinder zuliebe seinerzeit ins Kino gequält habe). Aber alles persönliche Ansichtssache. Wenn Sie Rowling für politisch koscher und eine geniale Autorin halten, sei Ihnen das unbenommen.



        Und ganz nebenbei: wer braucht heute noch eine extrem archaische, mittelalterlich anmutende dichotomische Weltsicht - verstärkt noch durch die Harry-Potter-Literatur - , die zu keiner einzigen Lösung der bestehenden aktuellen Menschheitsprobleme beiträgt?



        (Bei Tolkien ist das nach meinem Geschmack noch d‘accord, er hat in der Ringe-Trilogie das Gut-Böse-Thema im Fantasy-Genre vor dem Hintergrund des historischen Gegensatzes NS/Freie Welt einmal nach allen Regeln der Kunst literarisch durchexerziert - als Welterklärer sind seine Nachfolger wie Rowling m.E nur noch billiger Abklatsch.)

      • @GoJoRow:

        In Deutschland erscheinen jährlich zigtausend Bücher (z.B. für das Jahr 2021 im Bereich Belletristik u. Jugendbuch ca. 100000 Titel), da wird Jede*r eine Auswahl treffen. Wenn ein*e Buchhändler*in etwas anderes behauptet, ist das eine Lüge. Und warum soll ich ein Buch lesen, das sich von selbst verkauft? Ich gebe lieber Büchern eine Chance, die in dem ganzen Hype um Bestseller zu Unrecht untergehen.

    • @Klabauta:

      "...bis heute nicht gelesen und mir auch keine der Verfilmungen angesehen. (...) von ehemals feministisch-progressiven zu konservativen bis reaktionären Positionen gewechselt..."



      Urteil aufgrund Gerüchten. Nicht schlecht für eine belesene Buchhändlerin.



      Zeigt mal wieder, dass man auf das Urteil von Fachleuten nicht unbedingt was geben muss.

      • @Encantado:

        Um die politischen Positionen von Rowling zu beurteilen, muss ich die Bücher nicht kennen, über die ich mir in meinem Kommentar auch keinerlei Urteil erlaubt habe, das würde ich mir nicht anmaßen, genauso wenig, wie ich die Leser*innen der Buchreihe dafür verurteilen würde, dass sie die Bücher lieben.



        Rowling vertritt ihren politischen Standpunkt ja durchaus offensiv und für Jede*n zugänglich, also auch für Jene, die ihre Bücher nicht gelesen haben.

        • @Klabauta:

          Ich habe die Bücher Rowlings gelesen und finde sie literarisch schlecht. Aber das ist meine persönliche Meinung. Hinsichtlich der politischen Einschätzung Rowlings stimme ich Ihnen zu (Verweis auf Alice Schwarzer).



          Nein, man muss Rowling nicht in die Nähe von Potentaten wie Trump, Putin oder Orban rücken (wie hier im Forum schon geschehen), aber man muss als Erfolgsautorin auch nicht jedem libertärem Quark hinterherrennen und sich ausgerechnet mit einem Elon Musk gemein machen.



          Bleiben Sie standhaft.

        • @Klabauta:

          "Um die politischen Positionen von Rowling zu beurteilen, muss ich die Bücher nicht kennen..."



          Stimmt theoretisch. Da Sie Ihren Beitrag jedoch mit einer Ab- und Verurteilung ihrer Person als Autor beginnen, um dann ohne Pause direkt auf ihre politischen Ansichten zu gehen, liegt der Verdacht nahe, dass Sie ihre politischen Positionen auf ähnlicher Grundlage beurteilen wie ihre Bücher. Wenn Sie 'Rowling eine ähnliche Entwicklung wie Alice Schwarzer' attestieren, ohne auch nur ihre Bücher gelesen zu haben - bzw. diese sogar ablehnen -, bewegen Sie sich argumentativ auf brüchigem Boden.

    • @Klabauta:

      Wenn Sie Buchhändlerin sind, kann ich Ihren Abscheu über den Harry-Potter-Hype nicht nachvollziehen. Sie hätten doch davon profitieren müssen und bekommen weitaus mehr Kunden in den Laden, die sonst vielleicht nie gekommen wären. Nur weil viele Menschen von einem Genre/Buchreihe begeistert sind, müssen diese ja nicht schlecht sein.



      Ich fand die Bücher toll, ebenso die Verfilmungen, wenn diese auch teilweise zu stark gekürzt sind und freue mich auf die neue Serienadaption von HBO, wo jeder Band eine Staffel bekommt und somit die Kürzungen sich hoffentlich in Grenzen halten. Ich bin jedenfalls gespannt.

      • @Stefan L.:

        Da haben Sie durchaus recht, die Buchhandlung hat profitiert, auch wenn für eine inhabergeführte, kleine Buchhandlung die Verlagskonditionen sehr viel schlechter waren als für die Platzhirsche.



        Und ja, nur wegen großer Nachfrage müssen die Bücher nicht schlecht sein, aber das habe ich auch nicht behauptet. Ich habe nur meinen Widerwillen gegen Vermarktungsstrategien und Hypes ausgedrückt.

        • @Klabauta:

          Liebe Klabauta, danke für die ruhige Sachlichkeit hier. Niemand, der je Bücher verkauft hat, "muss" die fett auf den Markt gedrückten Bestseller (to be) lesen, wozu? Viel relevanter sind die "Geheimtipps", die Abseitigen, die Schrägen und die eigenen Lieblinge, die Stammkund*innen und solche in spe erfragen.

  • Zum Thema Hetze sollten Sie sich mal selbst hinterfragen.

    Im Artikel wird über " öffentliche Hetze gegen die algerische Olympiasiegerin Imane Khelif " berichtet. Dazu findet man:



    Im August 2024 wurde von Imane Khelif Klage eingereicht.



    Aktuell laufen noch Ermittlungen der Staatsanwaltschaft.



    Es wurde noch keine Anklage gegen eine Einzelperson gestellt.



    Ein gerichtliches Verfahren wurde noch nicht eröffnet.



    Ein Urteil gegen Frau Rowling besteht hier nicht.

    Also muss man diesen Artikel als Vorverurteilung verstehen.

    • @Alter WeißerMann:

      Glücklicherweise gibt es immer noch Meinungsfreiheit und ich stimme der Autorin zu, dass wenn JKR eine Frau, die auch als solche geboren wurde, als Mann und Betrüger bezeichnet, dass es sich dabei um Hetze handelt.

      Egal ob irgendein Gericht dabei eine Strafbarkeit sieht oder nicht.

      • @Miri N:

        "wenn JKR eine Frau, die auch als solche geboren wurde, als Mann und Betrüger bezeichnet..."



        War das nicht genau andersrum? Ging es ihr nicht um geborene Männer, die sich als Frau fühlen?



        Worauf beziehen Sie sich da?

        • @Encantado:

          Miri N meint hier auf die Aussagen von JK Rowling bezogen auf Imane Khelif.

          Khelif sei ein Mann, der den Schmerz einer Frau genießt.

          Und davon mal abgesehen hetzt JK Rowling nicht nur gegen Transfrauen sonder eben auch gegen Transmänner, wenn auch nicht annähernd im gleichen Mass.

      • @Miri N:

        Meinungsfreiheit aber nur solange es die eigene ist?

        • @KeinGott KeinStaat:

          Es ist eben wie bei Rechtsradikalen.



          .



          Jede:r DARF eine rechtsradikale Meinug haben und ich oder jemand anderes DARF die Person dann eben auch sch... finden und das auch zum Ausdruck bringen.



          .



          Den Shitstorm hat JK Rowling selbst "herbeigezaubert".