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„Friedensgespräche“ in RiadDie Verhandlungen mit Russland sind sinnlos

Dominic Johnson
Kommentar von Dominic Johnson

Mit Russland kann man nicht verhandeln, denn Putin geht es um die Zerstörung der Ukraine. Und auf die USA kann das angegriffene Land nicht zählen.

Selenskyi und der saudische Kronprinz zu Beginn der Verhandlungen in Riad am 11. März Foto: Ukrainisches Präsidentenbüro via ap

D ie „Friedensgespräche“ für die Ukraine in Saudi-Arabien sind zwecklos. Beide Kriegsparteien wissen es. Russlands Kriegsziele bleiben unverändert. Aus Kreml-Sicht ist die ukrainische Nation ein vom Feind implantierter Fremdkörper auf russischem Boden, der ausgelöscht gehört. Die Menschen dort sollen begreifen, dass sie eigentlich Russen sind, also Untertanen Moskaus, und wer das nicht freiwillig begreift, wird mit Gewalt dazu gezwungen.

Grenzveränderungen, wie sie jetzt sogar von den USA in Aussicht gestellt werden, wären für Russland zwar ein Erfolg. Aber sie wären bloß ein Zwischenschritt, eine nette kleine Anerkennung. Politisch geht es um die Vernichtung der freien Ukraine an sich. Und auch die ist für Russland nur eine Etappe auf dem Weg zum großen Fernziel, den Untergang der Sowjetunion – die größte geopolitische Katastrophe des 20. Jahrhunderts laut Putin – rückgängig zu machen. Wer daran immer noch Zweifel hegt, sollte endlich zur Kenntnis nehmen, was jeden Tag in Moskau gesagt wird.

Es werden auch Zeichen gesetzt: etwa der Haftbefehl gegen die EU-Außenpolitikbeauftragte Kaja Kallas aus Estland, ausgestellt wegen „feindseliger Handlungen gegen Russland“, Geburtsland: Sowjetunion. Für den Kreml sind ehemalige Sowjetbürger, die sich Moskau widersetzen, abtrünnige Untertanen und Verräter, egal welchem Staat sie sich zugehörig fühlen.

Die dümmste US-Regierung der Geschichte

Für alle Menschen in Staaten, die sich von Moskau emanzipiert haben, ist der Abwehrkampf gegen Putin also ein persönlicher Überlebenskampf. Die Ukraine kämpft um ihre Existenz und hat aus Moskau keine Gnade zu erwarten. Die „Friedensgespräche“ haben aus ukrainischer Sicht höchstens den Sinn, die eigene Sicht der Dinge darzulegen und den USA keinen Vorwand zu liefern, die Unterstützung erneut einzustellen. Man hat es schließlich mit der dümmsten Regierung der US-Geschichte zu tun, sie hat die Kreml-Weltsicht hundertprozentig übernommen.

Also findet jetzt in Riad eine bizarre Shuttle-Diplomatie statt, in der US-Unterhändler mal mit den Ukrainern sprechen und mal mit den Russen. Solche indirekten Gespräche enden meist ergebnislos, wie zahlreiche Nahost-Friedensprozesse belegen. Die Ukraine ist dazu verdammt, dieses verlogene Spiel mitzuspielen. Aber sie kann darauf setzen, dass sie momentan an mehreren Kriegsfronten im Donbass im Vorteil ist, also Fakten schafft. Und dass Trump schnell das Interesse verliert, wenn er keine schnellen Ergebnisse sieht. Vielleicht wendet er sich dereinst Grönland zu. Oder Iran. Der Krieg in der Ukraine aber wird weitergehen. Bis zur Entscheidung.

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Dominic Johnson
Ressortleiter Ausland
Seit 2011 Co-Leiter des taz-Auslandsressorts und seit 1990 Afrikaredakteur der taz.
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96 Kommentare

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  • Die Verhandlungen sind schon allein deswegen wichtig, um der Weltöffentlichkeit zu zeigen, dass Putin in keiner Weise von seinen Zielen abweicht und gegenwärtig keinen Frieden will. Daraus kann dann jeder seine Schlüsse ziehen.

  • Die Realitätsverweigerung in vielen Kommentaren lässt ratlos zurück.

  • Wenn, wie der Autor es darstellt, Verhandlungen zwecklos sind, muss der Krieg wohl weitergehen. Eine fatale Einstellung.

    Was ist das Ziel der Weiterführung der Kämpfe? Ich habe diese Frage schon mehrfach hier gestellt, beantwortet hat sie noch niemand.

    Etwa die Ukraine in einem Zermürbungskrieg, der inzwischen schon 3 Jahre andauert, weiter zu verteidigen, bis Putin aufgibt? Sehr unwahrscheinlich, und wird weiter jährlich viele tausende von Toten, unermessliches Leid und obendrein unglaubliche Summen kosten.

    Oder den Krieg zu gewinnen und Russland militärisch vollständig zu besiegen? Bevor das passiert, haben wir das Ende der Welt.

    Daher sind Verhandlungen immer alternativlos. Auch wenn Putin sich jetzt noch so gibt, wie er es tut: So lange man miteinander reden kann, gibt es eine Chance.

    • @drrainerklimkeaufalarich:

      Das Ziel ist, der Ukraine - so weit möglich und in unserem eigenen Sicherheitsinteresse vertretbar - die souveräne Entscheidungsmöglichkeit zu erhalten, ob sie gegen Aggression, Eroberung und Unterdrückung kämpfen oder sich ihr beugen will. Offenbar gehört es vor allem bei den Befürwortern einer dem Kreml in die Hände spielenden Linie zum guten Ton, den Kern des Konfliktes, nämlich genau dieses Selbstbestimmungsrecht, dezent unter den Tisch fallen zu lassen.

  • BSW , AFD und die Linke glauben doch fest daran, das man mit Putin verhandeln kann.

    Denke Frieden gibt es hier nur mit wirtschaftlichen und militärischen Druck für Russland . Ich frage mich immer wie würde Europa heute aussehen wenn im WK II die Alliierten nicht konsequent vorgegangen wären . Und statt D-Day dann doch den guten Kumpel in Hilter gesehen hätte mit dem man sicher verhandeln kann! Gott sei Dank waren damals in den Alliierten Länder keine BSW,LINKe oder AFD an der Macht - sonst hätten wir jetzt den braunen Salat!

    • @Thomas Zwarkat:

      Im WK II hatten wir eine völlig andere Situation, da es noch keine Atomwaffen gab. Was zwei vergleichbar winzige Atombomben ausrichten können, haben die Amis in Hiroshima und Nagasaki gezeigt, als die Nazis schon besiegt waren.

      Anders als Hitler hat Putin ein riesiges Arsenal, mit dem er unsere gesamte Welt vernichten kann. Egal, wieviel Soldaten, Panzer, Flugzeuge die Gegenseite hat. Meinen Sie nicht auch, dass dies eine andere Vorgehensweise erfordert?

      Insofern hat diese als "Gleichgewicht des Schreckens" bezeichnete Aufrüstung auch seine gute Seite, da beide Seiten wissen, dass Lösungen letztlich nur über Verhandlungen entstehen können.

      Verhandlungen fangen immer damit an, das man seine Position verteidigt, so wie Putin jetzt. Ich finde es gut, dass gesprochen wird, weil es dazu keine Alternative gibt.

    • @Thomas Zwarkat:

      BSW, Linke und weite Teile der SPD haben genau das bis heute nicht begriffen.

      Da ist die Weltsicht sehr schlicht: Wer Waffen kauft, bekommt Krieg (böse), wer keine kauft bekommt Frieden (gut).

      Das sind nach deren Lesart die Alternativen. Die Überkreuzkombinationen "Wer Waffen kauft, bekommt Frieden" (Abschreckung) und "Wer keine Waffen kauft, bekommt Krieg" (einfache Beute) gehen einfach nicht in die Köpfe. Letztere sind aber die Alternativen, in denen Leute wie Putin denken.

      Getreu dem Motto: "Früher haben wir auf dem Dorf gelebt, da brauchten die Türen keine Schlösser. Heute leben wir in der Großstadt. Schlösser kaufen wir aber nicht, sonst bricht noch jemand ein."

  • Kann mir gut vorstellen, dass Trump und sein Team von hier aus ähnlich unterschätzt werden, wie Selenski 2022 offenbar von Putin unterschätzt wurde ('Ich Staatsmann, du Schauspieler.') Natürlich ist es gut möglich, dass die Verhandlungen in dem von Trump gewählten Format scheitern. Wenig überzeugend ist es aber, darauf zu antworten: Dann machen wir halt so weiter wie bisher. Immerhin gibt es doch hier und da ein paar konstruktive Gedanken bzgl. einer europäischen Rolle:

    www.sicherheitneud...elt-01.01.2025.pdf

    Habe den Eindruck, dass vielfach die Konsequenzen möglicher zukünftiger Entwicklungen nicht bedacht werden. Wie etwa will Europa reagieren, wenn die USA und Russland ihre Wirtschaftsbeziehungen normalisieren? Dann US-Unternehmen mit Sanktionen belegen?? Stellt sich das wirklich jemand so vor? Wird bedacht, dass Russland mittlerweile der größte Agrarexporteur ist, mit zunehmendem Anteil an den Importen des globalen Südens? - Überall in der Welt wird das als ein lästiger innereuropäischer Konflikt wahrgenommen, nur bei uns wird er zu einer Art zivilisatorischem Endkampf erklärt.

    • @Kohlrabi:

      Mal wieder ein untauglicher Versuch, den russischen Eroberungsfeldzug als innereuropäisches Grenzscharmützel kleinzureden.



      Aber die Verurteilung in der UN-Vollversammlung war schon sehr eindeutig www.tagesschau.de/...nnexionen-101.html Denn natürlich ist eigentlich allen klar, worum es geht: Nicht um einen "zivilisatorischen Endkampf", wie Sie das zu irrationalisieren versuchen, sondern um die regelbasierte Weltordnung, wie sie etwa in der UN-Charta festgelegt ist, aber auch der KSZE-Schlussakte zugrunde liegt. Auf die Frage, wie man mit Akteuren umgehen soll, die genau diese Weltordnung durch das Recht des Stärkeren ersetzen möchten, haben Sie - wenig überraschend - natürlich keine Antwort.

    • @Kohlrabi:

      Ein „Positivszenario bis 2040“ für ein friedliches und sicheres Europa, in dem die Frage, was aus Russland selbst nach diesem Krieg/ nach Putin wird, nicht vorkommt. Dabei ist das der Schlüssel.

    • @Kohlrabi:

      Neville Chamberlain lässt grüßen. Ich kann mit Sicherheitskonzepten, die einen möglichen russischen Angriff auf Natogebiet ähnlich blauäugig abtun, wie es 2022 mit dem auf die Ukraine geschah (bis tatsächlich die Panzer rollten), wenig abgewinnen. Das hat nichts mit "Sicherheit" zu tun, sondern mit naiver Hoffnung.

      Gleiches gilt für die Vorstellung, jetzt "müsse" eine diplomatische Lösung her: Das sieht Putin schlicht anders. Der "muss" nur eins: Gewinnen. Und das heißt nach Moskauer Lesart das Ende der Ukraine als von Russland unabhängiger Staat. DAS ist der Grund, warum diese Verhandlungen nichts bringen. Trump ist daran nur insoweit schuld, als sein Umgang mit der Ukraine die Überzeugung Putins, sein Ziel jedenfalls militärisch erreichen zu können, eher nochmal gestärkt hat.

      Sie sagen nun, es dürfe nach Scheitern der Verhandlungen nicht so weitergehen wie davor. Mal davon abgesehen, dass Sie das schon immer gesagt haben und es die Ukraine wahrscheinlich heute nicht mehr gäbe, wenn man dem gefolgt wäre: WIE DANN? Die effektive Kapitulation unterschreiben, die Putin - NEBEN der Aufhebung aller Sanktionen - seit Beginn des Krieges stur verlangt?

  • Wer schreibt "Mit Russland kann man nicht verhandeln" der sollte auch noch den Halbsatz aufwenden, was denn stattdessen dann getan werden muss.



    Aber das übernehme ich gerne für Herrn Johnson. Wenn man mit Russland nicht verhandeln möchte, dann muss man es militärisch vernichten. Ja vernichten. Denn zu glauben, dass der Krieg endet, wenn man die russischen Truppen wieder hinter die Grenze zurückdrängt, der versteht nicht im Ansatz, worum es für die Russen in diesem Krieg geht.



    Wer also nicht mit Russland verhandeln möchte, muss zugeben, dass er eine Armee mindestens bis nach Moskau schicken möchte, die Russland dann militärisch besiegt.



    Dass, bevor man dies erreichen wird, Atomwaffen eingesetzt werden, gehört ebenfalls zur Wahrheit dazu.



    Wer also nicht mit Russland verhandeln möchte, der sagt: ich möchte stattdessen einen großen kontinentalen Atomkrieg führen.



    Denn kapitulieren wird Russland vorher nicht.

    • @TeeTS:

      Also ich habe nicht verstanden, weshalb man Russland militärisch vernichten oder seine Armee bis nach Moskau schicken müsste.

      Oder weshalb Russland kapitulieren sollte.

      Sind Sie sich sicher, dass Sie das für Herrn Johnson übernehmen konnten?

    • @TeeTS:

      Jetzt müssen Sie nur noch darlegen, was eine Verhandlung bringen kann, wenn eine Seite gar kein Ergebnis akzeptieren will, das nicht die absolute Vernichtung der Gegenseite beinhaltet.

    • @TeeTS:

      Zu den seltsamen Dingen, die ich nie verstehen werde, gehört, dass die Aufforderungen zur Verhandlung immer an das angegriffene Land, nie aber an den Aggressor gehen. So, als liege es allein in seinem Ermessen, dass es zum Frieden komme. Jedenfalls zu der Art von Frieden, die offenbar jenen vorschwebt, die hier immerzu nach Verhandlungen rufen.



      Im Gegensatz zu Ihnen habe die meisten allerdings schon verstanden, worum es "den Russen" in diesem Krieg geht. Nämlich um die völlige Unterwerfung der Ukraine. Das scheint in Ihren Augen ja auch ein völlig legitimes Ziel zu sein, jedenfalls eines, was Leute wie Johnson doch endlich kapieren sollen. Aber wenn Sie je ein Fünkchen echter Verhandlungsbereitschaft auf Seiten Putins wahrgenommen haben: bitte teilen Sie es uns mit! Aber genau an dieser Stelle bricht hier im Forum die Diskussion ja regelmäßig ab. Dann müsste nämlich die Frage beantwortet werden, was man machen soll, wenn Putin keinen Jota von seinen Forderungen abrückt (was er ja bis heute nicht tut) und weshalb man ihm in Zukunft vertrauen darf.

  • Hätte Putin Interesse an Frieden würde er die Propaganda runter fahren, tut er aber nicht. Er will weiterhin die Ukraine vernichten. Und er will weiterhin sein wiederhergestelltes Imperium.

    • @Machiavelli:

      Sie meinen, Putin zerstört " sein " Imperium selbst ?



      Was würde folgen, wenn Putin sein Ziel erreicht hätte ?



      Putin versucht doch " nur " mit der Ukraine - die USA und Europa unter Druck zuhalten und vorzuführen.



      Putin will von der Weltgemeinschaft Respektiert und wieder Wahrgenommen werden.



      Hier sollte mal langsam die Vernunft und wenn in Europa iwo aufzutreiben Intelligenz, von den Europäischen Staaten und den USA eingesetzt werden



      Und warum kamen in Afghanistan nicht Putins Atomwaffen zum Einsatz ?

      • @Alex_der_Wunderer:

        "Putin versucht doch " nur " mit der Ukraine - die USA und Europa unter Druck zuhalten und vorzuführen. Putin will von der Weltgemeinschaft respektiert und wieder wahrgenommen werden."



        Genau. Völlig unvorstellbar, dass er womöglich für Gebietserweiterungen in die Ukraine einmarschieren würde. Er möchte ja nur Europa unter Druck setzen.



        Der arme Bub. Wird nicht respektiert und wahrgenommen.

  • Sehr guter Artikel



    Kleine Anmerkung zu einer zwischen Überschrift"Die dümmste US-Regierung der Geschichte"



    Hier wäre die Frage ist die Regierung einfach nur dumm oder möglicherweise auch korrupt ?

    • @Rabenbote:

      "Hier wäre die Frage ist die Regierung einfach nur dumm oder möglicherweise auch korrupt?"



      Seit wann ist das ein Widerspruch?

      • @Encantado:

        Wer sagt dass das ein auschließendes oder gewesen ist :D

    • @Rabenbote:

      ...& dann braucht man noch die Info - wer regiert da eigentlich wen...

    • @Rabenbote:

      Dafür müsste man "dumm" erstmal definieren. Was für die Einzelperson (welche sich dann schön auf ner Insel zur Ruhe setzt wenn alles kaputt gehen sollte) schlau ist kann für das Land eben "dumm" laufen.



      Korrupt ist ja nicht per se "dumm", es bedeutet die persönlichen Interessen vor die Beruflichen zu setzen.



      Am Ende sitzen die Korrupten doch auf den Geldberg und die Ehrlichen schauen - dumm - aus der Wäsche.



      Und nur weil in Deutschland Koruption absurd definiert wird sollte man nicht vergessen bei solchen Vorwürfen auch Maskendeals und GEZ Vorstände im Hinterkopf haben und das ist nichtmal die ganze Spitze des Eisbergs ;)

  • Ein sehr guter Beitrag zur Stärkung des Feindbildes, Eine diplomatische Lösung müssen wir unbedingt verhindern. Vielen Dank.

    • @nothingness:

      Es ist kein Feindbild einen Räuber als das zu sehen was er ist.



      Es gibt keine Rechtfertigung für den Überfall der stattfindet daher ist das kein Feindbild sondern Realität.



      Würden Sie auch erstmal verhandeln wenn sie in einer dunklen Gasse überfallen werden, oder Hinterfragen Wer der Feind ist.



      Auch wenn sie einen solchen Vorfall beobachten?



      Diplomatie macht nur unter zivilisierten Menschen Sinn.



      Wir haben es mit Vertragsbrechern und Diktatoren zu tun.



      Auch das ist kein Feindbild sondern Realität. Mit Fakten und so...

      • @Das B:

        Barbarossa als Alternative ?

    • @nothingness:

      "Eine diplomatische Lösung müssen wir unbedingt verhindern."



      Die Gefahr ist offensichtlich nicht allzu groß. Sie können sich wieder beruhigen.

    • @nothingness:

      Gut erkannt - danke ☮️

    • @nothingness:

      Дорогой Товарищ, не надо. Вам не кто не верит.



      Lieber Freund, es muss doch nicht sein.



      Ihnen glaubt sowieso keiner.

    • @nothingness:

      Sie veerdrehen da, glaube ich, etwas: Es ist Russland, das es nicht zu einer diplomatischen Lösung kommen lassen wird.

      Langversion: Wie subjektivistisch kann/sollte man die Welt sehen? Ist Alles nur Darstellung ("Feindbild"), oder zählen nicht auch Fakten? Johnson analysiert die Äußerungen und Handlungen des "offiziellen Russland" (=Putin, seine Kremlschranzen und von diesen gesteuerte Medien) und zieht daraus einen Schluss über die Absichten der russischen Führung - nämlich dass die allenfalls zum Schein an einem verhandelten Frieden interessiert ist und es nicht zu einem solchen kommen lassen wird, solange die diplomatische nicht mit ihrer gewünschten kriegerischen "Lösung" ergebnisgleich ist.

      Können Sie diesen Schluss sachlich widerlegen, oder gefällt er Ihnen einfach nur nicht?

      • @Normalo:

        Was ist ihre Alternative zu einem Friedensschluss? Warum verwenden Sie denn so viele Worte um zu zeigen, dass ein Frieden mit Putin nicht möglich ist, aber kein einziges darauf, was denn die Alternative ist?

        • @TeeTS:

          Putin wirtschaftlich niederringen wäre ein Ansatz. Das Geld geht ihn langsam aus. Der Ölpreis muß runter. Dann kann er nur einkincken.

        • @TeeTS:

          Meine? Ich habe es leider nicht in der Hand.

          Wäre ich Trump, würde ich Putin im Stillen ein Ultimatum setzen: Waffenruhe jetzt und im Zweifel die Krim behalten, oder Selensky bekommt ALLES, was er will - bis er genug hat und kein russischer Soldat mehr auf ukrainischem Boden steht. Aus europäischer Sicht ähnlich: Weitermachen und Eskalieren. Trump wäre freilich objektiv besser geeignet für so ein Vorgehen, weil er unberechenbarer ist. Johnson schreibt von aktuellen Erfolgen - vielleicht ist genau das sogar schon passiert...

          Ich denke nämlich nicht, dass Russland bis zum letzten Tropfen Blut um die Ukraine kämpfen wird, wie Sie das anderswo suggeriert haben. Putin mag sein persönliches Schicksal an den Erfolg dieses Krieges gehängt haben, aber in Russland war noch kein Anführer unsterblich. Am Ende liegt die Macht bei der Armee, und die wird irgendwann erkennen, dass sie den Krieg nicht gewinnen kann, wenn der Westen sich wirklich hinter die Ukraine stellt. Dann gehen die Strohhalme zur Neige, an die sich Putin klammert, und irgendwer wird ihn beseitigen, bevor er mit Atomwaffen schmeißen kann.

      • @Normalo:

        Einfach noch einmal tiefer in die Historie gehen.



        & hätte Putin die Ukraine nicht angegriffen, wie wäre die Weiterentwicklung der Ukraine verlaufen - und letztendlich als Stützpunkt für die USA genutzt worden ?

        • @Alex_der_Wunderer:

          Hätte Putin einfach aufgehört, die Ukraine zu bedrohen, wäre NICHTS passiert. Ganz einfach.

          Es gab immer nur einen echten Grund für die Ukraine, der Nato beizutreten (wie übrigens auch für die Staaten, die die Nato-Osterweiterung ausmachten). Der ist Russland und seine Ansprüche.







          Vor dem Einmarsch 2022 - also auch noch nach der Besetzung der Krim - reichte Putins hegemoniale Übergriffigkeit nicht mal aus, um nennenswere Teile der Nato zu bewegen, die Ukraine aufnehmen zu WOLLEN. Der Grund dafür hieß "Rücksichtnahme auf Russland". Zu der war die Ukraine eigentlich AUCH immer bereit.

          Nur reicht das diesem Putin-Russland halt nicht. Es braucht Vasallen um sich herum oder gleich wiedereingegliederte Sowjetrepubliken, um sich "sicher zu fühlen". Wenn Sie Nato-Stützpunkte auf ukrainischem Boden für ein Horrorszenario halten, dann müssen Sie sich fragen, welche grundsätzliche Anspruchsdenke dem zugrundedeliegt: Schweden, reich an Bodenschätzen, arm an Leuten - ein reife Pflaume, die der pöse imperialistische Westen nur hätte pfücken müssen - hat komischerweise jahrzehntelang inmitten von schwer bewaffneten Nato-Mitgliedern völlig angstfrei existiert.

          Jetzt ist es Nato-Mitglied.

    • @nothingness:

      Okay in deiner Antwort greifst du kein einziges Argument aus dem Artikel auf um darzulegen, wo der Autor falsch liegt. Du skizzierst auch keine Gegenposition.



      Nach Jahren des Krieges ist deine Position so allgemein gehalten wie möglich (Mehr Diplomatie!) aber geht leider auf keine der seid Jahren gültigen Kritikpunkte ein (Verhabdlungsbereitschaft auf beiden Seiten nötig etc.). Dafür wirfst du dem Autor unterschwellig vor ein Bellizist zu sein, der Linientreu antirussische Propaganda betreibt und ein Feindbild stärken möchte.



      Kann es vielleicht sein, dass du derjenige bist, der bei jeder Abweichenden Meinung "Feinde" auszumachen vermag? Wie sieht denn jetzt mal ein Weg zur Diplomatie aus? Warum bekomme ich nie eine Antwort auf diese Fragen?



      Oder Näher am Artikel: Woran erkennst du eine ernsthafte Verhandlungsbereitschaft Russlands? Immerhin argumentiert der Artikel ja nicht gegen Verhandlungen, er stellt nur die These auf dass Russland die Verhandlungen nicht ernst meint.

      • @Genosse Luzifer:

        Genosse, was soll denn die Lösung sein? Willst du den totalen Krieg? Weil mit hier 5000 Helme, da 3 Mrd Euro ist der Krieg nicht auf die moralisch-gewünschte Art zu beenden. Es ist ja auch nicht so, dass die Ukraine irgendwelche kleinen Gewinne macht, wie der Autor sagt. Es ist seit Jahren ein Sterben, sowohl von Menschen als auch des ganzen Landes, auf Raten. Mit weiteren Milliarden ist da nichts mehr zu retten. Deutsche Bodentruppen, Zurückschicken der wehrfägigen Ukrainer... das sind Lösungen. Wer das nicht will, soll nicht über Trumps Lösung lästern.

        • @Otto Mohl:

          „ Es ist ja auch nicht so, dass die Ukraine irgendwelche kleinen Gewinne macht, wie der Autor sagt.»



          Sagt er nicht, er sagt, dass sie an der Donbasfront im Vorteil sind, was korrekt ist. Der Vormarsch der Russen ist gestoppt (das zeichnete sich schon seit Wochen ab), bei Pokrowsk wurden erste russische Stellungen zurückerobert, außerdem sind ukrainische Truppen ins Belgoroder Gebiet eingedrungen haben dort zwei Dörfer besetzt.



          Es geht aber nicht um diese kleinen territorialen Gewinne, sondern darum, das Putins menschenverachtende Taktik an ihr Ende kommt. Er verheizt immer noch 1000 Soldaten am Tag, aber es geht keinen Meter mehr vorwärts. Und daran wird sich auch nichts mehr ändern, wenn die Ukrainer auch zukünftig die nötige militärische Unterstützung kriegen.

        • @Otto Mohl:

          Und ich warte immernoch darauf, wie Diplomatie laufen soll: was an anderen Lösungen nicht funktioniert ist ja anscheinend leicht zu benennen. Aber wie soll man Putin zu Verhandlugen bewegen? Bin gespannt

        • @Otto Mohl:

          Und über Trumps Lösungen werde ich nicht lästern, denn bisher unterstützt er nur Russland:



          -keine Angriffe auf russische Ölinfrastruktur



          -keine Angriffe im Schwarzen Meer, wo die russische Schwarzmeerflotte komplett verloren ist



          -er will Ressourcen und Akw von der Ukraine haben um seine eigenen Oligarchen zu bedienen



          -durch den Stopp der Aufklärungsdaten konnte russland seine Gebiete in Kursk zurückholen.

          Wie kann man das betrachten und als "Friedensplan" bezeichnen?

      • @Genosse Luzifer:

        Woran erkennen Sie Verhandlungsbereitschaft der USA ?

        • @Alex_der_Wunderer:

          "Woran erkennen Sie Verhandlungsbereitschaft der USA?"



          An ihrem Verhalten und ihren Zugeständnissen. Weiter als Trump bislang kann man einem Verhandlungspartner wohl kaum entgegenkommen.

    • @nothingness:

      Ein Feindbild kann niemals ein "gutes" Bild sein. Soll der Autor des Artikels denn Putin in hohen Tönen loben? Und eine diplomatische Lösung wird es am Ende sehr wohl geben - nur nicht mit diesen ungebildeten, unwissenden Laien aus den USA. Lt. dem ehemaligen Chef der Münchner Sicherheitskonferenz hat deren "Vermittler" nicht mal einen blassen Schimmer von den durch Russland besetzten Gebieten. Soll so ein Versager einen Erfolg bringen?

      • @Perkele:

        Wohl kaum - es zeigt nur die Geringschäzung gegenüber dem Verhandlungspartner.

    • @nothingness:

      Haben Sie denn einen Vorschlag, was man tun sollte, um die russische Seite so zum Einlenken zu bringen, dass die Ukraine langfristig als unabhängiger Staat bestehen kann und Putin trotzdem einen Sieg vorweisen kann, wie er es unbedingt will?

      • @Axel Donning:

        Um mantraartig Verhandlungen mit Putin fordern zu können, wären Gedankengänge dazu, wie die in Gang zu bringen und im Sinne der Ukraine abzuschließen wären, kontraproduktiv. Man muß im Gegenteil den Kopf nur möglichst tief in den Sand stecken, um nichts davon mitzubekommen, was täglich an der Front, bei den Pressekonferenzen des Kremls bzw. des russischen Außenministeriums sowie bei denen im Staatsfernsehen abgeht.

      • @Axel Donning:

        Will Selenskyi denn die Ukraine als einen unabhängigen Staat ?

        • @Alex_der_Wunderer:

          "Will Selenskyi denn die Ukraine als einen unabhängigen Staat?"



          Tja, nehmen wir mal das was er so sagt und tut in den letzten Jahren... doch ich denke schon.



          Die Ukrainer selber scheinen übrigens ebenfalls dieser Ansicht zu sein.

      • @Axel Donning:

        Verhandeln! Wir sind hier ja nicht auf dem Schulhof, wo dem vermeintlich bösen bzw. stärkeren „was“ gezeigt werden musss.

        • @Kay Brockmann:

          Genau diese Assoziation kommt aber auf, wenn ich mir das Spiel zwischen Putin und Trump so anschaue. Oder Trump und Vance, wie sie im Oval Office gemeinsam über Selenskyj hergefallen sind - wie die Schulhofschläger.

        • @Kay Brockmann:

          Das Problem ist halt, dass es mit einem Gegenüber, der seinerseits NICHT verhandelt (sondern allenfalls so tut, aber in Wahrheit keinen Millimeter von seinen Maximalforderungen runtergeht), maximal bei einem "verhandeln WOLLEN" bleibt. Und das nutzt eben nichts, außer das eigene Gewissen zu beruhigen.

          Und ihre vermeintlich selbstverständliche Bemerkung zum Thema "Schulhof" würde ich angesichts des russischen Verhaltens auch nochmal überdenken...

        • @Kay Brockmann:

          Oh doch! Dieser Eindruck besteht allerdings. Vielleicht nicht mal Schulhof, eher wohl Kindergarten....

        • @Kay Brockmann:

          "Verhandeln! Wir sind hier ja nicht auf dem Schulhof..."



          Korrekt. Wir sind im realen Leben, wo jedes Beharren auf einen nicht vorhandenen guten Willen einer Seite buchstäblich tödliche Konsequenzen hat.

        • @Kay Brockmann:

          Über was denn verhandeln? Dazu müsste ja zuerst mal eine Basis zum verhandeln da sein. Mit unverhandelbaren Maximalforderungen a la Ruzzland wird das ganze ohne Erfolg bleiben müssen.



          Laut ihrer Argumentation hat man dem stärkeren bereits im Vorfeld seine Kaugummi und das Taschengeld abzuliefern.

  • Eines Tages werden die Russen geschlagen abziehen, wie aus Afghanistan. Allerdings werden bis dahin noch einige Jahre vergehen, in Afghanistan dauerte es auch zehn Jahre. Die Europäer können sich auf die Amerikaner nicht mehr verlassen, müssen ihre eigenen strategischen Interessen formulieren und verfolgen.

    • @Bambus05:

      Naja die Amerikaner und Europa waren zwanzig Jahre in Afghanistan und haben am Ende auch nicht viel vorzuweisen gehabt. Die Taliban war schon wieder an der Macht als westliche Truppen noch nicht mal vollständig abgezogen waren. Und vom Irak wollen wir gar nicht reden, ein Erfolg war das auch nicht, genauso wenig wie Syrien oder Libyen. Insofern kann Vertrauen in amerikanische oder europäische militärische Macht zu setzen, nicht auf Erfolgsgeschichten beruhen, sondern bestenfalls auf Hoffnung.

      • @Momo Bar:

        Was sollte man daraus lernen? Ein Land gegen den Willen der Bevölkerung militärisch besetzen geht nicht dauerhaft. Werden auch die Russen in der Ukraine erfahren.

      • @Momo Bar:

        Ähm, ich glaube, Bambus05 meinte genau das.

        So wie die Afghanen durchgehalten haben, könnten auch die Ukrainer durchhalten, bis die Russen abziehen müssen.

        Dass die Amerikaner und die Europäer dort nicht mehr Erfolge hatten, spricht ja nicht gegen den Vergleich von Bambus05.

        Da wird die Ukraine vielleicht die erste Erfolgsgeschichte.

        Jedenfalls:



        Wenn die Ukraine es schafft, die russische Armee wieder zu vertreiben, ist sie drin in der NATO.

        Man wird sie mit Kußhand aufnehmen.

        Es sind seit langem die Ersten, die in Europa wissen, wie man einen Krieg gegen Russland führt und gewinnt.

        (Andere Kriegsgegner der EU sind am Horizont nicht zu sehen.)

    • @Bambus05:

      10 Jahre? Könnte nur sein, dass sich in Europa in der Zwischenzeit der Wind politisch so weit gedreht hat, dass noch mehr Putinfreunde an Regierungsbildungen beteiligt sind und die Ukraine dann mit ganz kurzem Hemd dasteht. Abgesehen davon, dass das Elend und Sterben bis dahin auch unvermindert weitergehen.



      Außerdem gehen Sie von einem Szenario aus, in dem die USA mit ihrer Initiative zur Beendigung des Krieges die Latte reißen werden … Ich befürchte dagegen, dass sie sich in den derzeitigen Verhandlungen durchsetzen - mit einem für Russland gesichtswahrendem Deal - und die Ukraine dabei den Kürzeren zieht. Dann dauert es vielleicht noch dieses Jahr, aber nicht zehn Jahre.



      Und ehrlich gesagt, ich weiß nicht, welches Szenario ich für das Schlechtere halten soll.

      • @Abdurchdiemitte:

        Trump wird auch hier scheitern, der Preis ist für die Ukraine zu hoch. Und Russland kann leider noch lange weitermachen.

  • Selbst „nutzlose“ Gespräche sind besser als garkeine. Diplomatie ohne reden funktioniert nicht.

    Und was heisst denn „bis zur Entscheidung“ ? So eine Floskel impliziert u.U. das schlimmste anzunehmende Finale. Der Autor glaubt doch nicht wirklich daran, dass eine Atommacht wie Russland zu „besiegen“ ist.

    • @Thomas Werner:

      Unter "Gespräche" verstehe ich etwas anderes. Putin macht aus allem einen von vorn herein zum Scheitern verurteilten Kontaktversuch.

    • @Thomas Werner:

      Auch Atommächte können besiegt werden. Wenn Atommächte ihre imperialistischen Angriffskriege nicht verlieren können muss sich jedes Land nuklear bewaffnen. Dann ist Atomkrieg nur eine Frage von wann.

  • Verhandlungen, die Frieden bringen sollen, enden vielleicht ergebnislos. Sie sind aber niemals sinnlos.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Erklären sie das mal im Bezug auf den Nahost Konflikt.



      Verhandeln mit Terroristen ist immer dann möglich wenn die ne Verschnaufpause möchten.



      Und dannach machen die weiter.



      Zumal wir hier von Verhandlungen sprechen bei denen Diebesgut zugesprochen wird. Über den Kopf der Beklauten hinweg wohlgemerkt.



      Und da kommen ihnen keine Zweifel?

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Genau, und was Kennzeichen Verhandlungen aus ? Alle Verhandlungsparter, nicht nur der Aggressor, müssen sich aufeinander zu bewegen.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Anknüpfend an Ihr Motto: haben Sie denn etwas über ihren Horizont hinaus gedacht, was bedeuten denn VERHANDLUNGEN, oder VERHANDELN, was impliziert denn ein VERHANDLEN?! Meint VERHANDELN nicht zuzuhören, die Meinung der anderen oder des anderen zu erwägen, ist VERHANDELN denn Krieg führen und morden, Glauben Sie wirklich, dass es russisches Motiv ist, einen Krieg zu beenden, nachdem er seit mehr als 10 Jahren geführt wird? Die Strategie war und ist: militärische Fakten zu schaffen, zu besetzen, zu sprengen, zu töten, zu vertreiben, zu entführen, das ist leider nicht zu ändern durch Reden zwischen DTUS und VPRUS, das sind keine Verhandlungen die Frieden beabsichtigen. Das ist Annexion, das ist Imperilaismus...



      Und da sind wir dann bei FRIEDEN. Was ist denn FRIEDEN für Sie (ich vermute, und gestehte ich weiß es nicht, für Sie bedeutet FRIEDEN, das Schweigen der Waffen) was glauben Sie was die Menschen in der Ukraine für FRIEDEN halten?



      Dann sind wir bei SINN und SINNLOSIGKEIT... Ihr kurzer Satz ist schnell hingeschrieben, Sie haben jedoch leider keinerlei Argumente mitzuteilen. Ihr Motto in Ehren, Sie werden diesem mit Ihrem Post nicht gerecht. Einen schönen Gruß noch.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Die Frage ist, wie dieser Sinn zu bewerten ist. Solange es sich beiderseits nur um Alibiverhandlungen handelt, um den orangenen Elefanten im Raum hin- und davon abzuhalten, sich final und wirkmächtig auf die jeweils andere Seite zu stellen, während weiter geschossen und nachproduziert (bzw. -geliefert) wird, ist das Ganze letztlich eine eher kriegsverlängernde Aktion.

      • @Normalo:

        @ all

        Wer Verhandlungen von vorn herein als "sinnlos" bezeichnet, hat schon aufgegeben.

        Ich habe keine Ahnung, ob diese Verhandlungen erfolgreich sein werden und wenn ja, was dabei heraus kommt. Aber wer sie von vorn herein als sinnlos bezeichnet, hat sich mit Krieg, Tod und Zerstörung als Dauerzustand abgefunden. Oder noch schlimmer. Er findet diesen Zustand gut.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Sie übersehen immer noch das Hauptproblem: Es gibt gar keine Verhandlungen - weil Russland keine will und daher auch keine führt.

          Bei diesen Gesprächen geht es aus seiner Sicht nur darum, das Kriegsziel möglicherweise billiger zu bekommen, bzw. Trump davon abzuhalten, es teurer zu machen. Das einzige Zugeständnis, das Putin bereit ist zu machen - seit 2022 bis heute -, ist dass er aufhört zu schießen, wenn er bekommt, was er immer schon mit dem Schießen erreichen wollte.

          Wäre das anders, hätten Sie Recht und die Gespräche einen Sinn. Aber am Tisch zu sitzen und sich immer wieder die unveränderlichen Maximalforderungen anzuhören, ist nicht "verhandeln".

      • @Normalo:

        Daran ist was Wahres … das Dumme ist nur, dass während weiter geschossen und nachproduziert/-geliefert wird, auch weiter sinnlos Menschen sterben.



        Das ist Krieg und kein Schachspiel.



        (Nur um Missverständnisse zu vermeiden: ich bin nicht der Meinung, dass um des „lieben Friedens“ willen jede erdenkliche Lösung akzeptiert werden sollte, die den Orangenen so vorschwebt, um seinen grenzenlosen Narzissmus immer weiter zu nähren.)

        • @Abdurchdiemitte:

          Ich sprach auch nicht von einem Schachspiel, sondern genau davon: Da wird für Herrn Trump Theater gespielt, und währenddessen sterben weiter Menschen, werden volkswirtschaftliche Werte zerstört, weiter Hass gesät (all das, was halt so passiert, wenn man immer weiter aus allen Rohren aufeinander schießt).

          Um Missverständnissen vorzubeugen: Ich bin sehr für ein stets offenes Ohr und eine gereichte Hand. Aber wenn mein Gegenüber dann nur leeres Geschwätz absondert und an meiner Hand einfach noch sinnloser und länger pro forma herumschüttelt, als es sich selbst Profi-Macho-Schüttler wie Trump oder Macron in ihren kühnsten Träumen ausmalen können, dann hab ich irgendwann das Gefühl, dass es einen besseren Weg geben MUSS, zu einem Ergebnis zu kommen - auch wenn der vielleicht deutlich unangenehmer ist als die "Reden und Händeschütteln"-Variante.

          • @Normalo:

            Der Punkt ist doch, dass dieser „bessere Weg“ bisher noch nicht vor unseren Füßen bzw. denen der Ukrainer erschienen ist.



            Möglicherweise höre ich schlecht, aber auch in der Ukraine redet man schon lange nicht mehr von einer militärischen Rückeroberung der von Russland okkupierten Gebiete.



            Die verbleibende Hoffnung, so wie sie sich derzeit darstellt, ist doch die, dass die russische Seite sich aus US-Sicht in den Verhandlungen als derart „bockig“ erweist - weil sie am laufenden Band weitere Bedingungen nachkartet) -, dass der in seinem Ego gekränkte „Friedensstifter“ Trump sich wieder wohlwollend der Ukraine zuwendet. (Tatsächlich jedoch wurde Trump von Putin schon längst düpiert, ohne dass der das wahrhaben wollte.)



            Im Moment noch buhlen sowohl Putin als auch Selenskyi um die Gunst der USA … Selenskyi wohl mit geballten Fäusten in den Hosentaschen, seit er im Oval Office öffentlich und medienwirksam gedemütigt wurde.



            Wenn Putin gedenkt, Trump zugleich am Nasenring durch die Manege führen zu können, ist die Frage, ob es sich dabei um ein sehr riskantes Spiel handelt oder ob des immer sichtbareren außenpolitischen Dilettantismus der US-Administration um ein äußerst ertragreiches.

            • @Abdurchdiemitte:

              So sehe ich das ja auch. Leider kann ich Trump nicht hinter die Stirn schauen, also stehe ich vor demselben vagen Ergebnis wie Ihr Posting. Die Frage ist, welche Position Europa einnimmt, FALLS Trump sich über den Tisch ziehen lässt. Er kann ja die Ukraine nicht wegschenken. Das könnte nur die Ukraine selbst, und die ist dazu aktuell nicht bereit. Also wohin, wenn Trump jetzt Putins Wunschliste Selensky vorlegt und sagt "Unterschreib das! (oder es gibt garnichts mehr von mir)“, und Selensky unterschreibt daraufhin NICHT?

              • @Normalo:

                Tja, dann wird sich zeigen, was die viel beschworene europäische Solidarität wert ist.



                Aber auch da bin ich eher pessimistisch, denn man wird nicht offen mit den USA brechen, zumindest nicht im Rahmen der NATO-Strukturen.



                Eher wird man die vier Jahre Trump-Administration auszusitzen versuchen, sich irgendwie arrangieren wollen - Trump wird jedoch alles daran setzen, in dieser Zeit eine Lösung des Krieges nach seinem Gusto zu erreichen (ebenso auch in Nahost).



                Zwar wird man zusehen, in dieser Zeit die eigenen europäischen Verteidigungsstrukturen hochzuziehen, aber es ist ein Wettlauf gegen die Zeit und fraglich, ob es der Ukraine noch etwas nutzt. Jetzt haben die USA die Position Putin-Russlands erst einmal deutlich gestärkt, das muss man leider so sagen.

                • @Abdurchdiemitte:

                  Sehe ich nicht so. Zum Einen hat Trump Putin durchaus auf einen heißen Stuhl gesetzt, indem er Selensky zur Gesprächsbereitschaft prügelte und dann - aus hiesiger viel zu freundlich aber nichtsdestotrotz durchaus bestimmt - auch die Russen an den Tisch "bat". Denn das zwingt Putin, Schwäche zu zeigen: Ein "Ja" zu echten Verhandlungen will er nicht, aber für ein barsches "Nein" fehlt ihm die Kraft. Also muss er lavieren, und das passt so gar nicht in sein Konzept des über allem schwebenden Herrn über Krieg und Frieden in seinen Provinzen.

                  Die große Frage ist natürlich, wie Trump darauf reagiert, dass seine Initiative von Moskau auf diese Weise effektiv abgeblockt wird. Da sehe ich den beschriebenen weiteren Druck auf Selensky, sich zu unterwerfen, nur als EINE Möglichkeit. Die anderen sind Wut und Rache am Kreml für die Düpierung und Einschlafenlassen der Angelegenheit bei allmählichem Rückzug aus der Ukraine-Unterstützung (weil damit daheim kein Blumentopf zu gewinnen ist).

                  Sollte er sich sich wirklich auf die Seite Putins schlagen, meine ich aber schon, dass die europäischen Egos erkennen werden, dass sie nur gemeinsam vermeiden können, zerrieben zu werden.

  • "Man hat es schließlich mit der dümmsten Regierung der US-Geschichte zu tun, sie hat die Kreml-Weltsicht hundertprozentig übernommen."



    Es hieß zu einem amerikan. Teil d. Verhandlungsdelegation in Riad, sie hätte die geographischen Verhältnisse in der Ukraine m. den durch russische Streitkräfte besetzten Gebieten nicht richtig auf d. Schirm gehabt.



    "Russland wird laut Kreml vom Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses im Föderationsrat, Karassin, u. d. früheren hochrangigen Mitarbeiter des Inlandsgeheimdienstes FSB, Besseda, vertreten. Der 70-jährige Besseda war für die geheimdienstliche Vorbereitung des russischen Überfalls auf die Ukraine verantwortlich, fiel zwischenzeitlich in Ungnade, kehrte dann aber in offizielle Funktionen zurück."



    Zu Putin:



    "Er besteht weiterhin darauf, dass die Ukraine auf einen NATO-Beitritt und mindestens auf ihre von Russland kontrollierten Gebiete verzichtet, die etwa ein Fünftel des Landes ausmachen."



    dlf.de

    "Lauter Spione unter Putins Diplomaten



    «Leider völlig normal», sagen Russen-Freunde



    In der Schweiz tummelten sich Spione von überall – so relativieren Aussenpolitikerinnen die Meldung, dass jeder vierte russische Diplomat ein Agent sei."



    blick.ch

  • Verhandlungen sind nie sinnlos.



    Worin genau seine Zielsetzung besteht, weiß Putin allein. Was Putin verlauten lässt und was er macht oder will, muss nicht zwangsläufig deckungsgleich sein.



    Natürlich lassen die trump Verhandlungen wenig Hoffnung zu. Diese sollte man/frau allerdings zulassen.



    Es gibt eine kleine Chance und die sollte genutzt werden.



    Es war leider einer der größten Fehler unserer Außenministerin, sich gleich zu Beginn aus dem diplomatischen Spiel zu nehmen.



    Ihr Wegloben empfinde ich daher als ein wenig seltsam. Gesprächsbereitschaft sollte in Diplomatenkreisen immer vorhanden sein.



    Dass Jemand wie Friedrich Merz den Sieg der Ukraine ausspricht, spricht für seine mangelnde Übersicht, wie auch in anderen Zusammenhängen. Dass Reporter sich eine derartige, überholte Ansicht zu eigen machen, spricht leider nicht von größerer Weitsicht.

    • @Philippo1000:

      "Es war leider einer der größten Fehler unserer Außenministerin, sich gleich zu Beginn aus dem diplomatischen Spiel zu nehmen."



      Man muss es offenbar ständig wiederholen, warum weiß ich nicht.



      Aus dem diplomatischen Spiel genommen hat sich der Typ, der die diplomatischen Besucher seinerzeit buchstäblich am langen Tisch hat vertrocknen lassen. Das war nicht die Außenministerin.

      • @Encantado:

        Ja, ich weiß auch nicht,



        warum Sie das wiederholen.

        • @Philippo1000:

          "Ja, ich weiß auch nicht, warum Sie das wiederholen."



          Prinzip Hoffnung. Vielleicht sickert es doch irgendwann mal in die Köpfe, wenn ich auch nicht wirklich glaube, dass den Leuten, die diese Lügen verbreiten, die Tatsachen nicht bekannt sind.



          Aber vielleicht sind Sie da anderer Ansicht.

    • @Philippo1000:

      "Worin genau seine Zielsetzung besteht, weiß Putin allein."

      Das ist vielleicht ihr Wunschdenken. In Wirklichkeit hat Putin seine Ziele und Forderungen schon unendlich oft wiederholt. Und zwar in immer der gleichen Form mit den immer gleichen Punkten. In zahlreichen Reden nachvollziehbar, immer wieder. So zu tun, als hätte er das nicht getan und stattdessen seine eigene Phantasie walten zu lassen, um den Gegner weiter zu dämonisieren, spricht nicht für Sie.

      • @Sengel:

        Die Wortmeldungen Putins sind bekannt.



        Dennoch muss das, was gesagt wird und das, was letztlich das Ziel ist, nicht zwingend deckungsgleich sein.



        Wer verhandeln will, stellt zuerst einmal höhere Forderungen um "Kompromisse" aushandeln zu können.



        Das ist so üblich, außer man heißt trump.



        Dass sie die Worte eines Politikers und dann ausgerechnet noch die eines Putin auf die Goldwaage legen, lässt Zweifel an Ihrem Urteilsvermögen aufkommen.

        • @Philippo1000:

          Putins Worte muss man nicht auf die Goldwaage legen. Er hat seine Verhandlungsbereitschaft von anfang an klar definiert und ist davon kein Iota abgewichen: Auf dem Tisch liegt Beendigung der Feindseligkeiten gegen Gebietsabtritt und faktische Unterwerfung unter die russische Hegemonie bei vollständiger Rehabilitierung Russlands im internationalen Verkehr - also eine Kapitulation auf Basis der Maximalziele, der sein Krieg ab etwa Tag 20 des Krieges noch haben konnte. Vorher setzt er sich nicht hin.

          Das ist keine Verhandlungseröffnung. Das ist eine Klarstellung, dass er nicht verhandeln will.

  • Wäre nett, mal nen bißchen differenzierter zu schreiben und Lösungen aufzuzeigen.



    Wenn keine Ideen oder weitergehende Recherchen da sind, kein Problem. Aber Aufguss ist doch recht fad.

    • @günter watermeier:

      Der Fall ist klar: Es findet ein Überfall statt.



      Würden Sie den Räubern Beute zugestehen damit sie Ihren Überfall beenden und dannach Amnesty?



      Was genau sollen die und Gleichgesinnte daraus lernen?

  • Stimme im Großen und Ganzen zu. Nur, was heißt "Bis zur Entscheidung" ?

  • Mir ist das was Herr Johnson schreibt zu sehr an der Linie der Politik von UK. Nicht mal ignorieren würde Karl Valentin sagen

  • Selten SO eine klarsichtige Analyse von Herrn Johnson gelesen.



    Hut ab 🎩❗️

  • Wäre es nicht einfacher gewesen, einen Realpolitiker oder eine Realpolitikerin als Alternative zu Trump aufzustellen? (siehe Gespräch vom Don Lemon, Bill Maher auf youtube).

    • @Kommen Tier:

      Hätte, hätte...

      Bis Mitte 2024 war Biden mit einem so großen Abstand der "wählbarste" Demokrat, dass ich seine Entscheidung für eine zweiten Kandidatur - bis auf seinen Gesundheitszustand - verstehen kann. Und er ist sicher nicht der erste, der sich körperlich zuviel zutraut, weil er es für nötig hält.

      NACH seinem verhängnisvollen Duellauftritt stand es um die restlichen Demokraten auch nicht besser, aber es musste Jemand her, der stante pede Momentum erzeugen konnte. Und gerade leidenschaftslose Realpolitiker haben es NICHT leicht, aus dem Stand die Sorte Wählermobilisierung zu erreichen, die absehbar nötig gewesen wäre, um Trump zu schlagen. Solche Leute werden gewählt, weil sie ein solides, über Jahre aufgebautes Image als verlässliche Macher haben. Zu dem gehören exponierte Positionen, in denen sie den Wählern vorführen konnten, dass sie in der Hitze des Gefechts schon die richtige Entscheidung treffen werden. Das ist unter einem (selbst realpolitisch genug denkenden) Präsidenten der eigenen Partei kaum zu bewerkstelligen, und jeder Name, den man da in den Ring hätte schmeißen können, war letztlich zu unbekannt für so eine "schwerfällige" Art des Begeisterns.

  • Zum Glück liegen zwischen Putins imperialen Wachträumen und den reellen Möglichkeiten Welten, wie das Beispiel der Ukraine gezeigt hat.

    Ansonsten teile ich die Ansichten des Autors besonders in Hinsicht auf die Clowns in der US Regierung und die Aussage, dass Verhandlungen mit Putin lediglich eine Alibifunktion haben, da er weder Zusagen noch Verträge einhält.

    Bedeutet dann wohl auch, dass es in naher Zukunft ungemütlich für die Europäer werden könnte und es daher gut wäre eine eigene Strategie zu verfolgen anstatt den vorgesetzten Gegebenheiten immer hinterher zu laufen. Das gilt in Hinblick auf Russland aber nochmehr für die Amerikaner.

    • @Sam Spade:

      "Zum Glück liegen zwischen Putins imperialen Wachträumen und den reellen Möglichkeiten Welten, wie das Beispiel der Ukraine gezeigt hat." Was leider wie die Geschichte zeigt Krieg sehr wahrscheinlich macht, Menschen sind nicht rational, und selbst wenn klare Informationen vorliegen das der Krieg nicht gewonnen wird wird er trotzdem oft angefangen (Ägypten im Yom Kippur Krieg, etc.). Putin ist von zuvielen Jasagern umgeben, als das er rationale gut informierte Entscheidungen treffen könnte.

  • "Es werden auch Zeichen gesetzt: etwa der Haftbefehl gegen die EU-Außenpolitikbeauftragte Kaja Kallas aus Estland, ausgestellt wegen „feindseliger Handlungen gegen Russland“, Geburtsland: Sowjetunion."



    Eine Retourkutsche für den Haftbefehl des ISTGH?



    Kein Wunder, schon frühzeitig erkannten viele Ex-SowjetbürgerInnen die Gefahren einer trügerischen Verbundenheit mit dem großen Bruder im Kreml.



    "Als Putin in Hamburg sein wahres Gesicht zeigte



    Der estnische Präsident Lennart Meri warnte schon 1994 bei einem Festmahl in Hamburg vor russischen Großmachtfantasien. Im Saal flippte der Vizebürgermeister von Sankt Petersburg komplett aus. Sein Name: Wladimir Putin."



    Quelle spiegel.de

    • @Martin Rees:

      Die Begeisterung der Leute in den jetzigen baltischen Staaten über ihre Mitgliedschaft in der Sowjetunion hielt sich schon in den achtzigern in engen Grenzen. Wahrscheinlich auch schon früher, aber vor Gorbatschows Öffnungen konnte ja kaum jemand hin und sie fragen.