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Berliner MietendeckelGanz schön unsolidarisch

Steffi Unsleber
Kommentar von Steffi Unsleber

Berlin will die Mieten deckeln. Einige werden profitieren. Aber für Neuzugezogene und jene, die ihr Erspartes in Eigentum gesteckt haben, wird es hart.

Die Lebensentwürfe in Berlin sind bunt, deshalb ist ein Mietendeckel keine Lösung für alle Foto: Unsplash/ Alana Harris

V or drei Jahren wurde ich aus der Berliner Innenstadt herausgentrifiziert. Mein Freund und ich wollten zusammenziehen, aber im Zentrum fanden wir keine Wohnung, trotz zweier mittelmäßiger Einkommen. Nach einem Jahr Suche gaben wir auf und zogen nach Köpenick, tief in den Berliner Südosten. Jetzt pendeln wir, jeder von uns am Tag zwei Stunden.

Unsere Singlewohnungen lagen in Neukölln und Kreuzberg. Als wir Nachmieter für sie suchten, erlebten wir die andere Seite des Berliner Wohnungsmarkts – Menschen riefen uns im Minutentakt an und boten uns aus Verzweiflung Bestechungsgelder. Wir haben natürlich abgelehnt.

Und jetzt der Vorstoß für einen Mietendeckel in Berlin, mit dem Altbauten höchstens 6 Euro pro Quadratmeter kosten – das klingt wie ein Traum. Eine Reise zurück ins Jahr 2011, als Berlin noch günstig war und so leer, dass es Spaß gemacht hat, stundenlang durch die Stadt zu spazieren. Aber die Zeiten sind vorbei, und man kann sie auch nicht mit einem brachialen Gesetz wieder zurückholen.

Viele Menschen, die zur Miete wohnen, jubeln jetzt natürlich. Denn jahrelang haben sie nur die kalte Macht der Vermieter gespürt, die sie immer mehr ausgequetscht haben. Jetzt hoffen sie auf Genugtuung.

Aber abgesehen von allen juristischen Problemen, die ein solcher Mietendeckel mit sich brächte, und abgesehen von der absurden Vorstellung, die maroden Berliner Bezirksämter könnten einen solchen Eingriff tatsächlich irgendwie verwalten – er wäre auch unsolidarisch. Denn profitieren würden nur die Mieter, die bereits eine Wohnung haben. Am knappen Angebot würde er nichts ändern. Er würde ein Symptom bekämpfen, denn die Mieten sind nur deshalb so extrem angestiegen, weil der Wohnraum in Berlin bei Weitem nicht ausreicht. Es wurde jahrelang zu wenig gebaut, vor allem fehlen Sozialwohnungen.

Das Angebot bleibt knapp. Und bald werden sich Gutverdiener um ähnliche Wohnungen bewerben wie Geringverdiener

Angenommen, man zählt also nicht zu den Menschen, die es in ihrer Wohnung in der Innenstadt gerade schön gemütlich haben – angenommen, man kommt neu in die Stadt. Oder man bekommt ein Kind und sucht eine größere Wohnung. Oder man trennt sich von seinem Partner und sucht eine kleinere. Dann stünde man vor der absurden Situation, dass die Miete theoretisch zwar günstig wäre, man aber an keine Wohnung kommt. Denn selbst Gutverdiener, die sich eine teure Miete leisten könnten, würden sich dann um ähnliche Wohnungen bewerben wie Geringverdiener.

Schlimmer noch: Das Angebot würde vermutlich noch knapper werden. Denn Gutverdiener könnten sich ja dann größere Wohnungen als bisher leisten – oder auch mehrere, zum Beispiel Wochenendpendler. Dadurch würde das Angebot weiter sinken.

Es würde also vermutlich ein Schwarzmarkt entstehen. Bestechungsgelder würden wohl normal. Oder man müsste jemanden kennen, um an eine Wohnung zu kommen. Alles keine verlockenden Vorstellungen und das Gegenteil von solidarisch.

Dazu kommt: Menschen, die sich seit 2011 eine Eigentumswohnung gekauft haben, müssten hinnehmen, dass ihre Immobilie an Wert verliert, wenn die Mietpreise nicht nur eingefroren, sondern auf das Niveau von 2011 gesenkt werden. Da kann man sagen: Was kümmern mich diese Leute? Wer sich eine Eigentumswohnung leisten kann, gehört sowieso zu den oberen Zehntausend.

Nun gehört es aber in vielen Ländern dieser Welt, die ärmer sind als Deutschland, zum Erwachsenwerden dazu, in Eigentum zu investieren, sobald man einen halbwegs stabilen Job hat. Auch in anderen Gesellschaftsschichten, wie zum Beispiel im Arbeitermilieu, ist das so. Es trifft also auch Migranten und Arbeiterkinder, die in den vergangenen Jahren ihre Ersparnisse zusammengekratzt haben, um sich mit einer Immobilie ein Stückchen Sicherheit zu kaufen, oft auch deshalb, weil sie wissen, dass sie sich im Alter nicht auf eine Erbschaft verlassen können und sich deshalb selbst um ihre Altersvorsorge kümmern müssen. Diese Menschen für die verfehlte Wohnungspolitik des Berliner Senats zu bestrafen, wäre unfair und eben auch unsolidarisch.

Ruin für Kleinanleger

Wenn diese „Kleinanleger“, wie es so schön heißt, gezwungen wären, ihre Immobilie zu vermieten, weil das Leben dazwischen kommt – wegen Jobwechsel, Familienvergrößerung oder Trennung –, könnte das ihren Ruin bedeuten. Denn von einem Quadratmeterpreis von 6 Euro kann man keinen Immobilienkredit abbezahlen. Die Raten für einen solchen Kredit sind für Menschen, die in den vergangenen acht Jahren eine Wohnung zu einem halbwegs vernünftigen Preis gekauft haben, in der Regel etwa doppelt so hoch. Es könnte also dazu kommen, dass ein Gutverdiener von einer niedrigen Miete profitiert, während ein Mensch mit mittlerem Verdienst mit seinem Einkommen den Mietausfall kompensieren müsste, um die Raten für den Kredit zu bedienen, weil er die Wohnung aus irgendwelchen Gründen nicht mehr selbst nutzen kann.

Es ist schade, dass der Berliner Senat künstlich eine vergangene Zeit konservieren will. Das wird nicht klappen. Es wäre wünschenswert, dass er die Veränderungen in der Stadt positiv gestaltet, Menschen ein Wohnen in Würde ermöglicht und soziale Unwuchten dämpft. Eine Mietpreisbremse kann Teil davon sein, das massenhafte Aufkaufen von Wohnungen durch das Land auch. Vor allem aber braucht es einen aktiven Wohnungsneubau, der günstigen Wohnraum schafft.

Was man sofort ändern könnte: Die Taktung des Nahverkehrs in die Berliner Randgebiete erhöhen und so die Anbindung verbessern. Denn dort ist Platz und die Mieten sind noch günstig, im Gegensatz zu vielen anderen europäischen Metropolen. Das Zentrum ist einfach zu voll.

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Steffi Unsleber
Reporterin
Jahrgang 1987, seit 2012 bei der taz – in den Ressorts Wochenende und Reportage/Recherche. Schwerpunkte: Ländlicher Raum, Israel, Russland, Rechtsextremismus, Sozialreportagen, Rekonstruktionen
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187 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

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  • 9G
    97287 (Profil gelöscht)

    Sie haben die Wohnung ja auch vor 20 Jahren für etwa (umgerechnet 1200€/m2) gekauft, wenn Sie jetzt bei Renteneintrittsalter die Wohnung verkaufen, erwarten Sie ca 4000/m2.



    Angenommen 100m2, bekommen Sie 400000. Bei 1500 €/M. Entnahme ,reicht das für ca. 22 Jahre, das entspricht in etwa der Lebenserwartung. Ich nehme an, dass Sie etwas für Sich, die Kinder und ev. Enkel zurückgelegt haben, das ist in Ordnung , nur die Rente wird an Kinder und Enkel ja auch nicht weitergezahlt, also können Sie ohne schlechtes Gewissen den Erlös aus der Immobilie in einen Rentenfonds einzahlen.

  • Wird nur eingeschränkt etwas nützen. Der Zuzug wird anhalten, aber es können nicht alle in den Städten wohnen.

    Städte wie Dessau oder Frankfurt könnten mit der Bahn besser an Berlin angebunden werden, somit würde der Zwang zum Umzug nach Berlin teilweise entfallen. Abgesehen davon das ich nicht wirklich in Berlin leben möchte.

    Auch könnten alte Bahnstrecken wie Oranienburg Nauen wiederbelebt werden und die Dörfer an Berlin anbinden.

    Nach Osten ist die Wohnungssuche leider begrenzt. In Küstrin können wir nicht mehr leben oder in Frankfurt östlich der Oder, aber Seelow ist durchaus in Pendel-Reichweite wenn die Bahn entsprechend ausgebaut wäre.

  • In 5 Jahren wissen wir, was der Deckel gebracht hat.

  • 8G
    80576 (Profil gelöscht)

    Der Mietendeckel ist mal ne echt progressive linke Politik.

    • @80576 (Profil gelöscht):

      Super progessiv. Genausogut könnte man den Lebensmittelmärkten versuchen, die Verkaufspreise zu verordnen. Und jetzt mal gaanz langsam und sauber mitdenken: Sie haben einen Supermarkt. Sie müssen zum Preis x einkaufen und zum Preis y verkaufen. Aber was sag ich, bereits an dieser frühen Stelle werden die Ideologen über mich herfallen und alles besserwissen außer den Grundannahmen von Basiswirtschaft. Es ist hoffnungslos.

      • 8G
        80576 (Profil gelöscht)
        @Thomas Schöffel:

        Ich meinte das ironisch. Man kann an Berlin nur verzweifeln. Gott sei Dank ist es weit weg von mir. Solln sie dort mal ihre Experimente machen. Schade nur, dass sie nicht aus dem Landerfinanzausgleich ausscheiden.

  • Wer insvestiert denn jetzt noch in neue Wohnungen, wer saniert die alten? Die Idee einen Mietendeckel einzuführen ist doch irrwitzig. Erst verscherbelt der Senat seine Immobilien für einen Appel und ein Ei, dann will er auch noch bestimmen, wie diese verwertet werden. Wer als Selbstständiger in Immobilien als Altersvorsorge investiert hat, darf jetzt jetzt das billige Wohnen subventionieren.

    • @Zven:

      Sie befinden sich in einem Grundirrtum.



      Die Behauptung Rente könnte durch Hoch-Risiko-Investitionen in Immobilien gesichert werden war und ist halt eine Lüge. Verlierer ist wie immer der Kleinanleger. So ist halt der Markt. Er enteignet fortwährend. Wieso sollte die Allgemeinheit Ihre Risiko-Anlagen finanzieren und sichern? Zumal Sie damit einem Milieu angehören, dass notorisch bestreitet das der Staat /die Gesellschaft dann eben auf diesem Wege Ihre Rente sichert und finanziert.



      Kein Wunder das aus dieser Ecke gerne Wohngeld vom Staat verlangt wird.



      Hängt halt doch alles mit allem zusammen. Und nun rächt sich die Weigerung die staatliche und solidarische Rente auf tragfähige Füsse für das 21. Jahrhundert zu stellen. Im wievielten Jahrzehnt?



      Ist immer mal das Problem gewesen mit den Investitionen. Im ganz grossen Masstab überfalle ich halt gleich ganze Ländern. "Um die Sicherheit meiner Investitionen zu garantieren"



      Sie können halt nicht selbstständig kapitalismuskritisch sein, aber dann Wohnraum besitzen wollen, mit dem Ihnen Rentner von ihrer Rente die Miete zahlen. Die dann Ihre Rente sein soll. Und selbstverständlich nicht zu knapp. Sie haben ja schliesslich persönlichst investiert. Wo immer Sie das Geld her hatten, das die Mehrheit gar nicht hat um sich an diesem Pyramidenspiel zu beteiligen. Manchmal kriegt man halt die Quittung. Wenn man denkt der andere ginge einen gar nichts an.



      Ist ganz was anderes als eine Eigentumswohnung, ein Haus selbst bewogen zu wollen. Das wird in der Panikmache gerne verwechselt. Ist richtig. Rentensicherung mit Hoch-Risiko-Investition in Wohnraum ist falsch. Umso falscher je kleiner ein derartiger Unternehmer ist.



      face the reality. Ist nicht bloß Moral. Ideologie. Ist Haltung und Volkswirtschaft. Statt Betriebswirtschaftsleere

      • @Martinxyz:

        Das ist Quatsch, Gefasel. Genausogut könnte ich den Kauf Ihres PCs als Investment bezeichen. Womöglich noch "hochrisikoreich". Eine Imobilie als Alterabsicherung ist doch keine Hochrisikoinvestition. Naja, solange sie nicht auf dem Mond, in der Wüste im Westerwald oder unter Wasser steht. Was wollen Sie ?

    • @Zven:

      So ein Quatsch, die haben halt jetzt ein wenig weniger Profit, ein wenig weniger leistungsloses Einkommen. Das ist alles. Investiert wurde ja eh nicht, nur abgesahnt.



      Dass der Verkauf der Wohnung unter Rot-Rot ein Fehler war, wissen inzwischen alle, die Beteiligten selbst am allerbesten. Fehler müssen korrigiert werden.

      • @My Sharona:

        Haben Sie recht. hätte man sich gewünscht. DIE LINKE auf dem Höhepunkt ihres Selbstbewusstseins. Ungeachtet der Stadt mit damals viel freiem Wohnraum. Ungeachtet der schändlichen Weigerung der Bundesregierung sich an den Folgekosten nach 1989 zu beteiligen. In einer Stadt die damals noch genau für 6 Monate die Gehälter ihrer Verwaltungsangestellten und Beamten hätte zahlen können. Nachdem ein CDU-Senat das knappe Budget auch noch in einem Bankenskandal versenkt hatte.



        Klar, wäre schön gewesen. Wäre auch sehr mutig gewesen im Angesicht von Machtverhältnissen, die noch zehn Jahre später mit derselben Haltung, den gleichen Rezepten ein ganzes Land in den Ruin trieb. Wir alle sind halt Griechen.

  • ..., falls das mal reicht.

    Für das Fazit verweise ich auf das von Ihnen verlinkte Interview und zitiere kurz daraus:



    MR: Was versprechen Sie sich vom Mietendeckel?



    KL:[...]Und er soll zum anderen eine Atempause bewirken, damit wir die daneben erforderlichen Maßnahmen zur Beseitigung des Wohnraummangels wirksam …

    MR… also Neubauten …

    KL… mit entsprechender Konsequenz vorantreiben können."

    Und Sie stellen dennoch ganz unverdrossen den Mietendeckel dem Neubau gegenüber. Freilich gänzlich argumentbefreit: Raunen auf Welt-Niveau. Dabei wirft alleine dieser kleine Interviewschnipsel mindesten zwei Fragen auf: Wie der konkrete Plan zum Wohnungsbau aussieht, ob der Mietendeckel tatsächlich flankierend sein kann oder die voraussichtlichen Auseinandersetzen Wohnungsbau verzögerten.

    Und Sie entscheiden sich stattdessen für ein platte Polemik .

    Statt vier Beiträgen hätten auch vier Worte genügt: Widersprüchlich, raunend, unfair, undurchdacht.

    • @Unerträgliche Seinsleichtigkeit:

      Vielen Dank für die ausführliche und sehr gute Darstellung, die deutlich die Frawürdigkeit, Widersprüchlichkeit usw. der Argumente in dem obigen Kommentar aufzeigt!

  • ......, an der ich nachschauen musste, ob ich nicht aus Versehen auf Springererzeugnissen gelandet war. Diese Chuzpe, eine soziale Maßnahme als unsolidarisch zu brandmarken ist so typisch Springer. -> "Dazu kommt: Menschen, die sich seit 2011 eine Eigentumswohnung gekauft haben, müssten hinnehmen, dass ihre Immobilie an Wert verliert, wenn die Mietpreise nicht nur eingefroren, sondern auf das Niveau von 2011 gesenkt werden." Wer sich Eigentumswohnungen als Anlageobjekt und nicht für den tatsächlichen Zweck des Wohnens kauft, ist kein Arbeiter oder armer Migrant. Er*sie kann es sich leisten, trotz bestehender horrender Mieten, die auch weiterhin gezahlt werden, das Geld aufzubringen. Arbeiter- und arme Migrant*innen, für die Geld tatsächlich etwas bedeutet, kämen wohl kaum auf die Idee, soviel Geld für etwas auszugeben, was nicht genutzt wird. BTW: Interessantes Vorurteil, dass Migrant*innen arm sein müssen.

    "Wenn diese „Kleinanleger“, wie es so schön heißt, gezwungen wären, ihre Immobilie zu vermieten, weil das Leben dazwischen kommt – wegen Jobwechsel, Familienvergrößerung oder Trennung –, könnte das ihren Ruin bedeuten." Man könnte glauben, Sie wollen ihre Leser*innen für dumm verkaufen. Das nennt sich Lebensrisiko und existiert unabhängig von Mietendeckeln.

    "Denn von einem Quadratmeterpreis von 6 Euro kann man keinen Immobilienkredit abbezahlen. Die Raten für einen solchen Kredit sind für Menschen, die in den vergangenen acht Jahren eine Wohnung zu einem halbwegs vernünftigen Preis gekauft haben, in der Regel etwa doppelt so hoch." 1.) Doppelt so hoch in Bezug auf was? 2.)Annahme: Sie meinten den durchschnittlichen Erlös einer durchschnittlich großen Eigentumswohnung bei 6€den qm. (Meinten Sie das?) Versuchen Sie sich mal in Zahlen. Wie hoch müsste die Miete dann sein, dass die "Kleinanleger" nicht ruiniert würden. 12€? Reicht nicht. Instandhaltungskosten, Versicherungskosten, evtl. Maklergebühren, uswusf. Schützt die Kleinanleger, Miete mind. 18€/qm²



    ...

  • ..., aber dann sollten Sie mal ihre scheinplausible Annahme mal begründen und quantifizieren. So bleibt es nur substanzloses Geschwätz, was ich von Welt-Kommentaren erwarte.

    "Schlimmer noch: Das Angebot würde vermutlich noch knapper werden. Denn Gutverdiener könnten sich ja dann größere Wohnungen als bisher leisten – oder auch mehrere, zum Beispiel Wochenendpendler." Das tut fast körperlich weh. Gutverdiener könnten sich dann also *noch* größere Wohnungen leisten. Wie war das nochmal mit der eben skizzierten Konkurrenzsituation? Bewerben sich alle auf größere Wohnungen, weil Geld ja dank Mietendeckel keine Rolle mehr spielt, oder wie kommen Sie auf eine Verknappung angesichts Ihres Arguments? hm? Widersprüche². *kopfschüttel* 2.) Zwischen sich leisten können und machen besteht ein Unterschied. Genauso zwischen abgewogenen Argumenten und unausgegorenen Kommentaren. Auch hier bleibt es substanzloses Geraune. Von welchen Größenordnungen sprechen wir hier? Hm? *kopfschüttel*

    "Es würde also vermutlich ein Schwarzmarkt entstehen." Und das, nachdem Sie ihren Kommentar mit einem Einblick in den bestehenden Schwarzmarkt begannen. Wird bei der taz eigentlich noch redigiert?

    "Bestechungsgelder würden wohl normal. Oder man müsste jemanden kennen, um an eine Wohnung zu kommen. Alles keine verlockenden Vorstellungen und das Gegenteil von solidarisch." Ja, es ist ein Kommentar. Nein, für mich heißt das nicht, jegliche Nachvollziehbarkeit über Bord zu werfen. Relativ günstiger Wohnraum ist jetzt erheblich knapper. Wer also jetzt eine günstige Wohnung möchte, wäre doch viel eher geneigt, Bestechungsgeld anzubieten, als wenn er*sie eine erheblich größere Auswahl zur Verfügung hat. Die Gesamtwohnungszahl sinkt ja nicht. Ihre Annahmen sind argumentativ nicht haltbar.

    "Es trifft also auch Migranten und Arbeiterkinder, die in den vergangenen Jahren ihre Ersparnisse zusammengekratzt haben, um sich mit einer Immobilie ein Stückchen Sicherheit zu kaufen" Das war die Stelle...

  • Selten sowas undurchdachtes gelesen.

    "Denn profitieren würden nur die Mieter, die bereits eine Wohnung haben." 1.)Wieviele Mieter*innen (sic!) kennen Sie denn so, die keine Wohnung haben? Hm? 2.)Widersprechen sie damit direkt Ihren folgenden Argumenten, wonach die Konkurrenz um die Wohnungen stiege, was unmöglich wäre, wenn potentielle Neumieter*innen nicht davon profitieren würden. *kopfschüttel*

    "Am knappen Angebot würde er nichts ändern." Nein. Verknappter günstiger Wohnraum wäre es danach nicht mehr. 2.)Ist es nicht das Anliegen des Gesetzes, Wohnungsbau zu betreiben. Genausogut könnten sie Initiativen für kostenlosen ÖPNV vorwerfen, Braunkohletagebau nicht zu verhindern. *kopfschüttel* 3.)Schließt sich das auch nicht aus.

    "Er würde ein Symptom bekämpfen, denn die Mieten sind nur deshalb so extrem angestiegen, weil der Wohnraum in Berlin bei Weitem nicht ausreicht." Nur. Ausschließlich. Denken wir das mal weiter. Wenn die Mieten nur deshalb so steigen, weil der Wohnraum so knapp ist, müsste folglich die Bautätigkeit angeregt werden. Gemäß der Wohnungsunternehmen sind der beste Anreiz dazu steigende Mieten. Demnach sollte der Senat Mindestmieten sowie Steigerungsraten verfügen. Höhere Mieten, um Mieterhöhungen entgegenzuwirken.

    "Es wurde jahrelang zu wenig gebaut, vor allem fehlen Sozialwohnungen." Ja. Und was hat das mit dem Mietendeckel zu tun? Hm? Falls Sie das Argument anführen möchten, dass der Mietendeckel Bautätigkeit mindert, siehe oben. Trotz Fehlens von Regulierungen von Mieten gibt es zu wenig Wohnungen. Und Sozialwohnungsbau ist ein Posten aus dem Haushalt, nicht aus einer Buchführung.

    "Denn selbst Gutverdiener, die sich eine teure Miete leisten könnten, würden sich dann um ähnliche Wohnungen bewerben wie Geringverdiener." Welt-Gewäsch. Gutverdiener sind i.d.R. einem anderen sozialen Milieu zugeordnet - sie treffen ihre Entscheidungen für oder gegen Wohnungen aufgrund ihres sozialen Status'/Kapitals. Mag ja sein, dass das in Teilen zutrifft...

  • Komische Diskussion. Da ich fast mein ganzes Berufsleben lang selbständig war, habe ich mir zur Alterssicherung eine Immobilie gekauft, die abbezahlt und nun zahlt der Mieter meine Alterssicherung. Soweit, so gut. Würde ich nun nur €8/m² bekommen, reicht das nicht aus. Kann ich die Imobilie verkaufen, wenn Sie nur €8 bringt ? Eher schlecht. Ich ginge dann also nach Ansage pleite und würde in wenigen Jahren der Allgemeinheit finanziell auf den Sack gehen. Prima. Liebe Leute, man kann Fakten ja gern auch ignorieren, aber davon verschwinden sie nicht.

  • 9G
    97760 (Profil gelöscht)

    Jetzt bin ich ab der baff. In einer Facebook Gruppe, Thema Zimmer/ Wohnung zu mieten, suchen die meisten User bis 600,- Euro/Monat fürs WG Zimmer. Aus aller Herren Länder kommen Anfragen. Eigentlich ist dieses Preisniveau logisch. Selbst übelste Absteigen in der dritten Welt, kosten nicht unter 20$ /Tag. Warum soll dann die 25m2 WG am Savignyplatz aufeinmal nur Euro 200,-/Monat, kalt, kosten?

  • "Ruin für Kleinanleger"

    Hier wären Zahlen interessant, wie viele Leute das betreffen würde. Außerdem gibt es die Härtefallregelung!

    "Denn profitieren würden nur die Mieter, die bereits eine Wohnung haben."

    Auf alle Fälle würden "soziale Säuberungen" nicht mehr möglich sein: taz.de/Gentrifizie...n-London/!5009670/

    Das wäre doch schon mehr sehr



    sozial!

    "Denn selbst Gutverdiener, die sich eine teure Miete leisten könnten, würden sich dann um ähnliche Wohnungen bewerben wie Geringverdiener."

    Die Situation haben wir jetzt auch schon, dass sich um die günstigen Mietwohnungen alle bewerben!



    Müssen halt Sozialwohnungen gebaut werden. Das ist allerdings unabhängig davon, ob es einen Mietendeckel gibt oder nicht!

    "Bestechungsgelder" gibt es heute auch schon in einem umfangreichen Ausmaß. Schreiben Sie doch selbst "boten uns aus Verzweiflung Bestechungsgelder. "

    "Menschen, die sich seit 2011 eine Eigentumswohnung gekauft haben, müssten hinnehmen, dass ihre Immobilie an Wert verliert, wenn die Mietpreise nicht nur eingefroren, sondern auf das Niveau von 2011 gesenkt werden."

    Leute, die Ihre eigene Wohnung selbst nutzen, haben erst einen Wertverlust, wenn Sie ihre Wohnung verkaufen. Da die ja auch irgendwo wohnen müssen, wird dies wohl selten vorkommen!

    "Nach meiner Auffassung brauchen wir wieder eine Mietpreiskontrolle, einen Mietendeckel, wie es ihn Ende der 60er-Jahre gegeben hat: Keine Mieterhöhung war zulässig ohne Zustimmung der Gemeinde. Tübingen ist aber kein Bundesland und hat dafür keine eigene Rechtssetzungskompetenz."

    Wenn sogar ein Tübinger Realo Bürgermeister sich für den Mietendeckel ausspricht und nicht weit von den Vortsellungen von Frau Lompscher entfernt ist, sollten schon bessere Argumente geliefert werden, als in dem obigen Artikel!

    www.deutschlandfun...:article_id=452329

    • @Anna Minerva:

      Der Tübinger Oberbürgermeister hat aber nichts zur Höhe gesagt. Er hat aber andernorts gesagt, dass mit den derzeitigen energetischen Vorschriften eine Nettokaltmiete von acht Euro nicht mehr zu machen wäre und die Miete den Bau finanzieren muss.



      Beim Deckel dachte er an die weit jenseits der Zehn-Euro-Linien liegenden Preise in Tübingen. Nicht an die 5,50 in Berlin. Das muss der Fairness halber auch gesagt werden.

    • @Anna Minerva:

      Palmer will per Baugebot für Grundstückseingentümer mehr Wohnungen schaffen. Siehe ihr letzter Link.



      Der taz-Artikel und die Kommentare beschreiben die Probleme, die dabei auftreten können.

      By the way: Was halten Sie davon, die Grunderwerbssteuer fallen zu lassen, wenn ein unbebautes Grundstück erworben und neu bebaut wird. Zusammen mit einer Mietendeckelung für solche Bauten hätte man als Ergebnis günstige neue Wohnungen?

      • @Rudolf Fissner:

        Super Idee, nur Immobilienkonzerne zahlen ja jetzt schon keine Grunderwerbsteuer, wegen den von der CDU weiterhin zugelassenen unsolidarischen Steuertricksereien! Wird daher dort wenig Anreize schaffen auf Spekulationen zu verzichten!

        • @Anna Minerva:

          Was Sie ansprechen und fordern sind die nicht anfallenden Grundsteuern bei dem Erwerb von Anteilen an einer Firma mit Immobilienbesitz, z.B. Bei einer Wohnungsbaugesellschaft

          Oder auch bei einer Wohnungsgenossenschaft. Wenn Sie dort eintreten fallen ebenfalls keine Grunderwerbssteuern an.

          • @Rudolf Fissner:

            Sie sollten bitte nicht Grundsteuer mit Grunderwerbsteuer verwechseln. Das sind zwei völlig unterschiedliche Steuerarten. Bei einem Erwerb einer Immobilie fällt einmalig die Grunderwerbsteuer (Verkehrsteuer) an und nicht die Grundsteuer (Substanzsteuer), diese fällt dann regelmäßig an.

            www.grundsteuerber...grunderwerbsteuer/

            • @Anna Minerva:

              „Bei einem Erwerb einer Immobilie fällt einmalig die Grunderwerbsteuer (Verkehrsteuer) an“

              Was ein Schreibfehler doch alles bewirken kann! Endlich haben Sie es erfasst!!! :-) Das predige ich Ihnen schon den ganzen Tag.

              Und ja ich weiß, Sie wollen mir weiterhin Steuertricksereien und Erwerb von Firmenanteilen als Grunderwerb verkaufen. Aber für mich ist hier EOD.

          • @Rudolf Fissner:

            Nein, genau das spreche ich nicht an, sondern das hier:

            www.kreditrechner....geber/share-deals/

            Genossenschaftsanteile einer Wohnungsbaugenossenschaft sind nur wirklich keine Share Deals. Machen Sie sich nicht lächerlich mit Ihrem Unwissen!

            • @Anna Minerva:

              Natürlich sind Genossenschaften „Share Deals“ Lesen Sie ihre Quelle statt wieder zu beleidigen:

              „Share Deals sind im Gegensatz dazu weit mehr als ein reines Immobiliengeschäft. Hier werden Anteile eines Unternehmens erworben, das im Besitz einer Immobilie ist“

              Wenn Sie behaupten wollen, dass beim Erwerb von Genossenschaftsanteilen Gewerbesteuern anfallen, dann lachen doch die Hühner.

              • @Rudolf Fissner:

                Wir wollen die Abschreibungen und den Spekulationsgewinn nicht vergessen, den man zu den Abschreibungensvorteilen erhält obwohl die Immobilie ja nichts mehr Wert sei.

                • @Gerhard Krause:

                  Spekulationsgewinne: die sind kein Automatismus. Der Artikel handelt von Verlusten, wo Menschen Eine Immobilie als Vorsorge fürs Alter erworben haben. Wie im Artikel beschrieben können Immobilien auch an Wert verlieren. Im großen Maßstab war dies der Fall bei der Weltwirtschaftskrise 2009 de.m.wikipedia.org/wiki/Große_Rezession

                  Abschreibung ist kein „Vorteil“ sondern schützt den Staat vor Steuerflucht per Angabe von Kosten.



                  Abschreibungen führen dazu, dass man als Betrieb solche Kosten nicht auf einmal sondern über Jahre verteilt angeben muss. Würden Sie sofort in Toto angegeben werden, käme es nie zu einem besteuerbaren Gewinn.

                  Bei Veräußerung von Immobilien wird der Gewinn aus der Immobilie betrieblich wieder besteuert.

              • @Rudolf Fissner:

                Sie meinen vermutlich hier "Grunderwerbssteuern" - aber in der Sache haben Sie Recht. Es gibt gute Gründe, dass der Verkauf von Firmenanteilen oder Firmen mit Grundbesitz keine Grunderwerbssteuer auslöst. Das wäre sogar abwegig.

                Und auch eine Genossenschaft ist ein verselbständigtes Vermögen, dessen Anteile (shares) auf verschiedene Inhaber verteilt sind.

  • 7G
    74450 (Profil gelöscht)

    Meinem Empfinden nach, treffen die meisten der genannten Argumente schon jetzt auf die bestehende Situation zu. Das Problem ist die Knappheit an Wohnungen in den Lagen, in denen die Menschen gerne wohnen wollen.

    • @74450 (Profil gelöscht):

      Wenn „die Lagen“ in Berlin so mit weiteren Wohnungen zugebaut werden, dass dort keiner mehr hin will, dann würde sich das Problem fehlender Wohnungen von alleine mangels Nachfrage lösen. :-)

  • Danke für die Argumente.

    • @XBurger:

      Welche Argumente?

      • @Sandor Krasna:

        Baum, Sandor, einfach Baum.

  • 5% der wohnungen gehören einzelpersonen. davon werden viele selbst genutzt, wobei sich gar nichts ändert.



    wer von den wenigen anderen den kredit seiner weitervermieteten eigentumswohnung nicht stemmen kann, kann unterstützung bzw ausnahmeregelungen beantragen.

    wichtig ist, obwohl es hier verschleiert wird: für 1,5 millionen wohnungen bedeutet es eine erleichterung. und auch wer zb wegen kind oder beziehung eine größere wohnung braucht hat nun eine genauso große auswahl wie vorher, nur eben für 8 statt 15 euro.

    klar kann es sein, dass sich reiche leute eine zweitwohnung zulegen. andererseits können sich endlich auch haushalte verkleinern, wo die kinder ausgezogen sind o.ä. das passiert nämlich seit ein paar jahren gar nicht mehr, weil alle für halbsogroße wohnungen einen höheren preis zahlen müssen, wenn Sie umziehen.

    so kann sich die wohnung dem bedarf nicht mehr anpassen, viele wohnen irre weit von der arbeitsstelle weg und würden es gern ändern.

    und ins baugeschehen wird übrigens nicht eingegriffen, denn neubauten sind nicht reglementiert.

    • @chn:

      Genau so sehe ich das auch!

    • @chn:

      "für 1,5 millionen wohnungen bedeutet es eine erleichterung. und auch wer zb wegen kind oder beziehung eine größere wohnung braucht hat nun eine genauso große auswahl wie vorher, nur eben für 8 statt 15 euro."....und wen wird der Vermieter da wohl auswählen, wenn 500 Bewerber vor der Türe stehen (solang er noch selbst wählen darf und nicht eine staatliche bzw. städtische Behörde die Wohnung zuteilt, was sicher der nächste Schritt wäre).

      Vermutlich den solventen Mieter, der die Miete locker aus der Westentasche zahlt und vielleicht einen völlig überhöhten Abstand für die 5 Möbelstücke vom Sperrmüll zahlt, die leider mit übernommen werden müssen (womit die Bestechung verschleiert wird).

      Genau das spricht der Artikel doch an.

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @Dr. McSchreck:

        "Vermutlich den solventen Mieter, der die Miete locker aus der Westentasche zahlt"

        Aber wo ist da der Unterschied zur bestehenden Situation?

        • @74450 (Profil gelöscht):

          der Abstand wird für den Reichen noch größer....er kann sich dann 120 statt 80 qm leisten. Die Familie, die die 120 qm nötiger hätte, guckt in die Röhre.

        • @74450 (Profil gelöscht):

          Darin, dass reiche Leute indirekt subventioniert werden, indem sie für die Wohnung, für die sie heute viel bezahlen dann wenig bezahlen. Es führt halt nicht dazu, dass Bedürftigen den Wohnraum bekommen.



          Es wäre halt gut, schnellstmöglich sozialen Wohnungsbau zu betreiben. Und bei den Bauvorschriften etwas zu entschlacken.

        • @74450 (Profil gelöscht):

          Der Unterschied ist der, dass der Mieter, die die Miete aus der Westentasche zahlt, sich dank Mietendeckel dann vielleicht eine doppelt so große oder ein Zweitwohnung leisten kann. Die Situation wird verschärft, nicht verbessert.

    • @chn:

      Da kann man geteilter Meinung sein.



      Erfahtungen aus anderen Städten mit ähnlichen Maßnahmen zeigen eben, dass micht mehr Mobilität im Bestand entsteht und dass der verfügbare Markt auf die freien Neubauten eingeschränkt wird.



      Das wäre dann fatal.

  • Das Berlin ist so klug, eine Schuldenbremse zu installieren, die auch die Landesgesellschaften einbeziehen. Damit können diese nicht mehr so einfach Kredite für Bautätigkeiten aufnehmen.



    Mit der Absenkung der Mieten wird den Landesgesellschsften und den Genossenschsften auch noch Ertrag genommen. Damit kann das Land einfach nur weniger bauen.

    Ohne Geld funktioniert es im heutigen System eben auch im fabulösen Berlin nicht.

    • @J_CGN:

      Tja - aber die kommunalen Wohnungsgesellschaften sind gar nicht dafür da auf Kosten ihrer Mieter Ertrag für den öffentlichen Wohnungsbau zu generieren. Da kann ich ja gleich bei "Deutsche Wohnen" mieten.



      Einfach mal ins Auge fassen: Paradigmen, Perspektivwechsel.



      In Wahrheit sollen doch die konkreten Zahlen nicht diskutiert werden.

      • @Martinxyz:

        Wenn kommunale Wohnungsbaugesellschaften bauen sollen, so brauchen sie Geld dafür.

        Das müssen sie erwirtschaften. Und meist gilt es eben Kredite zu tilgen.

        D.h. wenn ich die Tilgung auf 30 Jahre berechne (langlaufende staatliche Darlehen), sind das 3,33% des Erstellungspreises plus der laufenden nicht-umlagefähigen Kosten plus Zinsen (1%) das Minimum einer Miete.



        Rendite bis dahin gleich NULL.

        Bei Erstellungskosten von 3500 €/m² sind das etwa 13,50€ pro m².

      • @Martinxyz:

        Naja, die Kosten des Bauens müssen irgendwie finanziert werden.



        Cash aus der Tasche oder Kredit.

        Egal wie, diese Kosten müssen wieder reingespielt werden, wenn weiter gebaut werden soll. Insbesondere wenn die Kreditfinanzierung eingeschränkt wird, indem Berlin die dümmste aller möglichen Schuldenbremsen installiert.



        Auch wenn ich dafür 50 Jahre ansetze (AfA: 2%), so kommt man nicht darum herum, diesen Ertrag zu erzielen.



        Dazu kommen noch laufende Kosten.

        Und dann ist immernoch die Rendite des Erbauers NULL. Das ist für öffentliche Wohngesellschaften ja auch ok. Aber das muss mindestens konkret aus der Miete erwirtschaftet werden.

        Wenn wir dies nicht erwirtschaften wollen, muss es anders finanziert werden. Da bleibt nur die solidarische Steuer als Perspektivwechsel.



        Übrigens: Die abgesetzten Verluste tragen alle dann über die Steuer.



        Eben Perspektivwechsel.

  • + + + Die beste Antwort auf diesen unsäglichen (!) Kommentar kommt von Christiane Rösinger: www.youtube.com/watch?v=ZjG0QexXH8w

    • @maxxi:

      Haben Sie auch Argumente?

  • Ist es nicht aus verschiedenen Gründen gut, wenn erstmal keine weiteren Menschen nach Berlin ziehen? Wozu dann die Aufregung?

    • @Wurstprofessor:

      Wie, sie wollen keine neuen Flüchtlinge mehr in Berlin zulassen? Ich dachte solche Ideen gibt es nur in „national befreiten“ Zonen im Osten.



      Vielleicht sollte man einfach wieder eine Mauer um Berlin bauen. Das und sozialistische Ideen zur Wirtschaft und zum Immobilienmarkt haben historisch belegt ja immer sehr gut funktioniert.

  • Das könnte man unverändert in der Welt, der FAZ, dem FDP-Mitgliedermagazin und "Das Grundeigentum" veröffentlichen.

    Nichts dagegen, den Deckel bzw. die bei den Linken ja offenbar sogar angedachte Mietenkürzung kritisch zu würdigen, das hier ist aber nur Lobbyismus, gar nicht mal für die Immobilienbranche, sondern ganz einfach in persönlicher Sache.

    Solange sich mit Wohnungen mehr verdienen lässt als mit Aktien und anderswo, werden Wohnungen gebaut. Und in den letzten Jahren ließ sich mit Wohnungen sehr sehr viel mehr als dort verdienen. Das muss man maßvoll bremsen und deckeln, aber man muss es aufhalten.

    Es wird dazu führen, dass Eigentümer dem Wertzuwachs ihrer Immobilien anhand von anderen Wohnungen nicht mehr im Monatstakt zugucken können, genau darum geht es aber auch.

    • @Krimekri :

      "Solange sich mit Wohnungen mehr verdienen lässt als mit Aktien und anderswo, werden Wohnungen gebaut. Und in den letzten Jahren ließ sich mit Wohnungen sehr sehr viel mehr als dort verdienen. Das muss man maßvoll bremsen und deckeln, aber man muss es aufhalten." Das haben Sie gut beschrieben!

      Es muss etwas passieren. Es kann nicht sein, dass große Teile der Bevölkerung sich keine angemessene Wohnung mehr leisten können. Ein Drittel des gehaltes soll dafür veranschlagt werden. Das funktioniert schon lange nicht mehr. Angeblich werden in Berlin schon, wie in London, Balkons als Zeltplätze vermietet. Peinlich für dieses reiche Land. Das ewige Argument vom 'Kapital', dass jegliche Regulierung des Marktes nur dazu führe, dass die dadurch ausbleibende Investorenbeteilung dazu führe, dass noch weniger Wohnungen gebaut würden ist lachhaft. Diese Luxuswohnungen stellen mitnichten Wohnraum für Normalverdiener zur Verfügung.

    • @Krimekri :

      Wer behauptet, dass sich mit Wohnungen langfristig mehr verdient wird als mit Aktien, der hat weder vom Aktien- noch vom Immobilienmarkt eine Ahnung. Aber was sind Fakten gegen „Feelgood“ Wahrheiten in unserer Zeit? Eben... wichtig ist nur ein ordentliches Feindbild, um das man seine jeweiligen Anhänger scharen kann am Twitter-Feuer - die komplexe Realität will doch keiner Wissen. Es gibt nur noch „gut“ (meiner Meinung) oder „böse“ (anderer Meinung als ich).



      Ein kritischer Artikel zur eigenen Ideenwelt? Das kann ja nur Feindpropaganda sein...

  • Wieso kann der Senat keine neuen Wohnungen bauen, wenn bei den bestehenden die Mieten gedreckelt sind? Verstehe ich nicht.

    • @Rolf Mueller:

      Wieso hat der Senat denn die Sozialwohnungen überhaupt erst für 'nen Appel und' n Ei verscherbelt?

      Die Antwort ist dieselbe: Berlin hat kein Geld.

      So und jetzt ein bißchen Wirtschaftswunder 7. Klasse: Nix haben und weniger einnehmen führt nicht dazu, dass man am Ende mehr Geld hat.

      • @Kriebs:

        Na ja, die Einnahmenseite kann Berlin ja verbessern, Grunderwerbssteuern auch bei Wohnungskonzernen erheben und diesen solche Steuern nicht erlassen. Der Bund könnte auch eine Vermögensabgabe einführen zur Finanzierung von Sozialwohnungen. Lässt sich alles steuern, der Staat muss nur wollen! Ist VWL Wissen 8. Klasse!

        • @Anna Minerva:

          Wie kommen Sie darauf, dass Wohnungsgesellschaften bei Grunderwerb keine Grunderwerbsteuer zahlen?

          • @Rudolf Fissner:

            Jepp, da hat der Gesetzgeber Möglichkeiten übersehen für Tricksereien.

            Man zahlt dabei keine Grunderwerbssteuer, weil man keinen Grund und Boden erwirbt sondern Firmenanteile.

            Das bedeutet aber nicht, dass Wohnungsgesellschaften keine Grunderwerbssteuer zu zahlen haben bei Grunderwerb, wie Sie es angedeutet haben.

            • @Rudolf Fissner:

              Diesen Trick nutzen ja nun mal alle großen Immobilienkonzerne und das Ergebnis ist, dass keine Grunderwerbsteuer gezahlt wird. Die CDU blockiert die Beseitigung dieses für die Solidargemeinschaft schädlichen Tricks. Alles andere ist wieder mal Ihre Korinthen-Semantik Herr Fissner!

              m.tagesspiegel.de/...ckel%2F!5619069%2F

              • @Anna Minerva:

                Diese Tricks funktionieren übrigens nicht nur bei Wohnungsbaugesellschaften. Das lief auch bei der Linkspartei so, die ihre Vermögen ja nicht einfach mal geschenkt bekam. Grunderwerbsteuer viel auch dort nicht an. www.mdr.de/zeitrei...vermoegen-100.html

          • @Rudolf Fissner:

            Hier finden Sie die Details:

            www.tagesspiegel.d...aren/19769964.html

            • @Anna Minerva:

              Die Grunderwerbssteuer fällt an, wenn ein Grundstück verkauft wird. Sie fällt nicht an, wenn es vererbt wird, wenn der Eigentümer einer Firma sich ändert, die das Grundstück besitzt oder wenn jemand Aktien der Dt. Wohnen kauft.

              Entscheidend ist ein Eigentumswechsel am Grundstück selbst, der im Grundbuch eingetragen wird. Wenn im Grundbuch weiter eine Firma xy steht, die nur den Eigentümer wechselt (was bei AGs jeden Tag der Fall ist, wo Aktien gehandelt werden), findet kein Erwerb statt. Sonst hätten die Grundbuchämter auch viel zu tun.

              • @Dr. McSchreck:

                der einzige Missbrauch wäre, wenn man eine Konstruktion wählt, dass man für jedes Grundstück eine eigene Tochterfirma gründet, die als Eigentümer eingetragen wird und dann diese Firmen verkauft werden. Sobald aber ein Unternehmen nicht nur dem Handel mit einzelnen Grundstücken dient, ist das kein Missbrauch, sondern schlicht normal, dass man beim kauf einer Firma, die - auch - Grundstücke hat, keine Grunderwerbssteuer zahlt.

            • @Anna Minerva:

              Jepp, da hat der Gesetzgeber Möglichkeiten übersehen für Tricksereien.



              Man zahlt dabei keine Grunderwerbssteuer, weil man keinen Grund und Boden erwirbt sondern Firmenanteile.



              Das bedeutet aber nicht, dass Wohnungsgesellschaften keine Grunderwerbssteuer zu zahlen haben bei Grunderwerb, wie Sie es

              • @Rudolf Fissner:

                Diesen Trick nutzen ja nun mal alle großen Immobilienkonzerne und das Ergebnis ist, dass keine Grunderwerbsteuer gezahlt wird. Die CDU blockiert die Beseitigung dieses für die Solidargemeinschaft schädlichen Tricks. Alles andere ist wieder mal Ihre Korinthen-Semantik Herr Fissner!

                • @Anna Minerva:

                  Nö Frau Minerva. Das ist keine Korinthensemantik. Mit der Beliebigkeit von Aussagen ermöglichen Sie es, dass diese Tricks länger Bestand haben.

                  • @Rudolf Fissner:

                    Das ermöglichen Sie doch eher, indem Sie behaupten, Immobilienkonzerne, die diese Tricks anwenden, würden Grunderwerbsteuer zahlen! Erstaunlich, Sie übernehmen die Argumentationsmuster von AfD, CDU und FDP, machen eigentlich die Wagenknecht hier.

                    • @Anna Minerva:

                      Mir scheint, sie haben die Steuer 63 schlichtweg nicht verstanden.



                      Das es Ausnahmen bei der Grunderwerbsteuer bei Grunderwerb für Immobiliengesellschaften gibt, ist einfach nur grottenfalsch.

                      Das dem so ist, haben Sie ja bereits mit ihrem beleidigenden Tonfall „Korinthensemantik“ selber bestätigt.

                      Das weiß man übrigens auch in der Linkspartei, bei der SPD und bei den Grünen. Ich möchte doch bitten, diese Parteien nicht zu den Blöden zu zählen.

                      • @Rudolf Fissner:

                        Super, da sind wir uns doch in dem wesentlichen Punkt einig: "Das es Ausnahmen bei der Grunderwerbsteuer bei Grunderwerb für Immobiliengesellschaften gibt, ist einfach nur grottenfalsch."



                        Mehr Einigkeit ist auch nicht notwendig!

    • @Rolf Mueller:

      Da gibt es auch nichts zu verstehen: es ist die "wenn-du-isst-kannst-du-nicht-trinken-Logik" der Gegner des Mietendeckels.

  • "...denn die Mieten sind nur deshalb so extrem angestiegen, weil der Wohnraum in Berlin bei Weitem nicht ausreicht." - das stimmt nur so halb, die Spekulation, auch die von "Kleinanlegern" (ich kaufe jetzt, was ich mir nicht leisten kann, denn der Wert der Immobilie wächst sowieso immer), ist ebenfalls an der Misere beteiligt. Und das Immobilienbesitz eine 100%-Versicherung gegen jegliche Lebens-und Beziehungsrisiken darzustellen hat, ist mir auch neu gewesen.

    • @My Sharona:

      100% ist vielleicht auch eine etwas hoch angesetzte Erwartung. Wer mit der an das Thema "Vermögensbildung" herangeht, kommt im Zweifel auch über den Status "Kleinsparer" nicht hinaus.

  • 0G
    06455 (Profil gelöscht)

    Ich bitte um ein Interview mit einer



    jungen Person aus dem Migranten- oder Arbeiterumfeld, die es sich leisten konnte in Berlin eine Wohnung zu kaufen zur Alterssicherung.

    • 9G
      97760 (Profil gelöscht)
      @06455 (Profil gelöscht):

      Sie brauchen nur Hausverwaltungen von Wohnungseigentümergemeinschaften anzuschreiben, mit der Bitte, Eigentümer mit Migrationshintergrund möchten sich äussern. Anteil der Eigentümer mit Migrationshintergrund dürfte so ca 30% sein. ( seit wann eigentlich hier? 100 Jahre, 2 Jahre,?,)

      • @97760 (Profil gelöscht):

        wie soll das denn stimmen, wenn doch nur 5% überhaupt einzelpersonen gehören

        • @chn:

          Wo haben Sie denn die Zahl her, dass nur 5 % des Grundeigentums Privatpersonen gehört? Aber selbst wenn die Zahl stimmt, die 30 % bezogen sich auf diese Privateigentümer, das also zu 70 % Deutsche ohne und zu 30 % Deutsche mit Migrationshintergrund und Ausländer sind. Halte ich für realistisch, zumal in anderen Ländern Grundeigentum viel selbstverständlicher ist.

          • @Dr. McSchreck:

            Meine Wohnung in Berlin gehört einer britischen Privatperson, zusammen mit fast allen anderen Wohnungen in meinem Haus. Ich glaube, die Nationalität oder ein möglicher Migrationshintergrund sind in dieser Frage nicht sonderlich entscheident, da Immobilien in Berlin weltweit als gute Anlagemöglichkeit gelten (galten).



            Die einzigen privaten Immobilienbesitzer in meiner Alterstufe (34), die ich in Berlin kenne, können auf eine Erbhistorie bis mindestens zu ihren Großeltern zurückblicken (kein Arbeitermilieu).



            Is aber subjektiv, objektive Zahlen dazu und das oben angesprochene Interview würden mich aber auch interessieren.

            • @Hauke:

              ich habe beruflich viel mit Menschen aus allen Schichten zu tun. Ich stelle dabei fest, dass es für junge Menschen mit Migrationshintergrund, die beruflichen Erfolg haben, ein sehr verbreitetes Phänomen ist, sich eine Wohnung zu kaufen - weil sie das so kennen und in den Ländern, woher ihre Eltern kamen, eher normal ist? Auf jeden Fall ist es ein sichtbares Zeichen, es "geschafft" zu haben.

            • 9G
              97760 (Profil gelöscht)
              @Hauke:

              Bei diesen stinknormalen Wohnungseigentumsgemeinschaften (WEG), welche aus 8- 100 Einheiten ca. bestehen, und in der der ein oder andere sogar 2- 3 Wohnungen hat, ist der Antei der Eigentümer mit Migrationshintergrund wie gesagt ca. 25-30%. Die sind zwischen 30-80 Jahre alt. Fluktuation an Eigentümern ist ständig vorhanden. Wüsste jetzt nicht, was an diesem ominösen Interview mit so jemandem so prickelnd sein soll. Vielleicht erwischen sie gerade jemanden, dessen Wohnung sich im Zwangsversteigerungsverfahren befindet, weil er 1 Jahr lang schon kein Hausgeld gezahlt hat, oder die 3500,- für die Balkonsanierung noch offen sind.

  • Und dann sagt Palmer den Investoren: „Ich brauche Sie nicht!“



    Das sieht die Linkspartei halt auch so! Und das ist auch gut so!







    Überhitzte Märkte und überforderte Bürger



    Für Palmer stellt sich die Sache so dar: Seit Jahren fließen mangels Alternativen am Zins- und Aktienmarkt immer mehr Investitionsmilliarden in den Immobilienmarkt. Grundstückspreise gehen durch den enormen Kapitaleinsatz nach oben, die Baupreise wegen ausgelasteter Baubetriebe ebenfalls. „Wir schreiben in Tübingen immer häufiger Aufträge aus, auf die es null Angebote gibt“, so Palmer.



    Zusätzlich steigt die Nachfrage nach Wohnraum in den Städten. Am Ende müsse die Immobilienwirtschaft ihre hohen, wenn auch billig finanzierten Investitionen wieder einspielen. Der Preisanstieg bei Immobilien sei die von der Europäischen Zentralbank mit der Niedrigzinspolitik gewünschte Inflation, „nur leider an der falschen Stelle“.



    „Der Markt bietet zurzeit offenbar keine Lösung“, warf der Oberbürgermeister den zum Teil entsetzten Teilnehmern des Kongresses „Finanzierung für die Real Estate Industry“ entgegen. „Sie können nicht das Angebot schaffen, das wir brauchen.“ Palmer sprach von überhitzten Märkten und einer Überforderung der Bürger, aber auch falscher Baulandvergabe der Gemeinden und unterbesetzten Bauämtern.



    Nun aber gelte das Primat der Politik. Würde man die Entwicklung einfach weiter laufen lassen, entstehe eine immer größere Preisblase, die nicht nur die betroffenen Stadtbewohner treffe, sondern am Ende auch die Immobilienwirtschaft selbst – nämlich wenn die Blase platzt.



    In Tübingen hat Palmer die Notbremse gezogen



    Nur im „Elfenbeinturm der Ökonomie kann man davon reden, dass sich das Angebot kurzfristig und zum angemessenen Preis einfach erhöhen lässt“, sagte Palmer. Natürlich brauche man mehr Wohnungen, dort, wo die Nachfrage steigt. Die Frage sei nur, zu welchem Preis ... Quelle: www.welt.de/finanz...n-die-Leviten.html

  • Wie blöd ist das denn?

  • Kommentar entfernt. Bitte verzichten Sie auf überzogene Polemik und Pauschalisierungen. Danke, die Moderation

    • 9G
      97760 (Profil gelöscht)
      @Martinxyz:

      Werter Leserbriefschreiber. Was sagen die Forschungen eigentlich zu folgenden Sachverhalt.... warum solidarisiert sich die Grosse Zahl der gebeutelten Mieter nicht untereinander und zahlt einfach nicht die geforderten Mieten? Die Preise sind doch so hoch, weil sie bezahlt werden. Warum geht das nur, wenn die kleine Anzahl an Eigentümern zwangssolidarisiert wird?

      • @97760 (Profil gelöscht):

        Rhetorische Fragen sind so hübsch!



        Warum organisieren sich die Gefangenen des Straflagers nicht einfach zusammen gegen ihre Wärter.



        Sie sind doch nur gefangen, weil sie sich gefangen halten lassen!

        Vielleicht sollten Sie Horoskope schreiben. Die stimmen ja auch irgendwie immer. Je nach dem. Und so.

        Gute Frage. Wäre schön. Hätte niemand nie irgendetwas persönlich zu verlieren in seinem kleinen Leben. Beim mutigen Mieterstreit. Schöne Idee. Man könnte die Bewegung "15%" oder so ähnlich gründen. Mieten sind immer 15% vom Monatsnetto.



        Ist ja richtig. Im Grossen und Ganzen - das ist ja auch bei Tarif und Gewerkschaft so - organisiert Euch. Die anderen sind es auch.

  • Was ist denn da schief gelaufen? Die taz hat tatsächlich jemanden eingestellt, der Rechnen kann und nicht nur aus dem Bauch heraus denkt.

    Erwähnt werden sollte noch das durch einen Mietdeckel auch der Bau neuer Immobilien komplett unrentabel wird und entsprechend nicht nur die Symptome bekämpft, sondern auch die Ursache verschlimmert werden.

    Bereits die Mietpreisbremse wurde vom Verfassungsgericht als Eingriff in das Grundrecht auf Besitz gewertet, jedoch als einer der verhältnismäßig ist. Das wird bei einem derartigen Mietdeckel aber keinesfalls mehr gegeben sein. Denn bei Kaufpreisen von 5000€ pro Quadratmeter sind Mieten die bei 8€ gedeckelt sind völlig unverhältnismäßig. Selbst wenn das Verfassungsgericht das Gesetz nicht komplett absägt ist zumindest mit massiven Ausgleichszahlungen an die Eigentümer zu rechnen, die durch das Gesetz geschädigt wurden.

    • @Januß:

      Entschuldigung lieber Janus. Missverständnis. Die wirtschaftstheologischen Glaubenssätze müssen wir nicht zum Ausgang nehmen, um in Ihren Augen eine seriöse Diskussion zu führen. Das sind Rhetorische Tricks. Die Haltung ist pure Aggression. Gleich dem Serientäter der in den Stuhlkreis kommt und von allen verlangt seine eigenrechtlichen Konstruktionen zum legitimen Ausgangspunkt im Gesprächskreis zu nehmen.



      Tatsache ist: Die zum Teil exorbitanten Renditen auf dem Immobilienmarkt sind NICHT in den Bau bezahlbarem Wohnraums investiert worden. N I C H T. Vertreter dieser Predigt labern uns ständig schwindelig, ohne ihre steile These nachweisen zu können. Behaupten es einfach nur immer wieder auf der Basis, es bräuchte diese Rendite, falls in Wohnbau investiert werde sollte.



      Das ist ja offenbar bezogen auf die letzten 30 Jahre mindestens schlicht eine Lüge. Hat ja keine linksrevolutionär, linksextremistische Regierung die private Immobilienwirtschaft an irgendwas gehindert.

      • @Martinxyz:

        Die Renditen aus dem Wohnungsmarkt sind, falls es sich um Investoren handelt, i.d.R. in den Bau von Wohnungen geflossen. Das stets an den rentabelsten Standorten gebaut wird widerspricht meiner These in keiner Weise.

        Das Investoren in bezahlbaren Wohnraum investieren würde ich nie behaupten und das würde kein ordentlicher Kapitalist. Investoren investieren wo es sich lohnt zum eigenen Vorteil. Daran ist nichts verwerfliches.

        • @Januß:

          Wir diskutieren nicht moralisch. Das sind bloß die Identitätsprobleme von Leuten die es völlig selbstverständlich finden wollen, das sie nur zum eigenen Vorteil handeln. Weil der Mensch nunmal so ist. Und also auch was die zweite Haut des Menschen ist: Kapitalist zu sein. Angeblich. Das ist eine Thema für Therapien.



          Wir reden über sozioökonomische Fakten. Über die Konzentration von Eigentum, Über die soziale Realität von Menschen. Ist schön das sich hier in der TAZ der Mittelstand trifft. Ja ist richtig. Geht auch Euch an. Ob Ihr die soziale und ökonomische Realität von Menschen wahrnehmt für die 3000 Netto im Monat nicht die Realität sind. Und jetzt aufgepasst: Die auch nicht davon ausgehen das sie es einmal erreichen werden. Weil sie weder etwas erben, noch das in Familie und Dynastie diese Aussicht selbstverständlich ist. Auch wenn man jetzt selber gerade...natürlich...naja...für eigentlich nicht mal ein Praktikumsgehalt dort einsteigt wo man 3000 Netto im Monat irgendwann mal erwartet. Wenn man selbst Chef des Praktikanten ist.



          Also ja, ist auch ne Frage an solchen Mittelstand - wie lange kann man wohl die soziale Realität von immer mehr anderen ignorieren, bis die ihm irgendwann eine Kugel in den Kopf jagen.



          Kann man ausprobieren. Wäre nicht das erste Mal.

          • @Martinxyz:

            Die Frage ob der Mensch natürlicherweise im eigenen Interesse handelt ist nicht nur eine für den Therapeuten, sondern eine grundlegende. Glaubt man an die Evolutionstheorie, also die am besten belegte Theorie im wissenschaftlichen Gebilde, dann ist dem so und dann versteht man auch: Die Eigennützigkeit des Einzelnen ist auch für die Gemeinschaft gut, genauso wie Kollektive für den Einzelnen in bestimmten Situationen die beste Wahl sind.

            Es geht doch vielmehr darum worüber Sie sprechen wollen und was Sie lieber nicht in Betracht ziehen wollen. Die Drohkulisse die Sie skizzieren ist mir wohl bekannt und ich habe sie auch selber schon verwendet. Doch sind wir von solchen Konsequenzen noch sehr weit entfernt. Es wird von Ungleichheit ja gerne so gesprochen als sei das ein einheitlicher Zustand, doch die Abstufungen sind vielfältig und in Deutschland ist die Ungleichheit im Vergleich zu anderen Staaten eher gering. Die USA sind zum Beispiel viel ungleicher und dennoch bleiben dort Revolution, Mord und Todschlag aus.

            Von daher: Überlegen Sie sich gut wie oft Sie Wolf schreien!

            "Und jetzt aufgepasst: Die auch nicht davon ausgehen das sie es einmal erreichen werden."

            Das Sehe ich nur begrenzt als Problem an. Ich erwarte z.B. nicht das ich irgendwann mal 20.000€ Netto im Monat verdiene und dennoch verspüre ich nicht den Wunsch Menschen Leid zuzufügen, die ein solches Einkommen erzielen.



            Die Härtefälle, die es zu Zeiten der großen Revolutionen noch gab gibt es in der westlichen Welt nicht mehr. Armut bedeutet nicht mehr das man Gefahr läuft zu verhungern oder im Winter erfriert. Man hat in Deutschland die Sozialversicherungen ja überhaupt erst eingeführt um den Kommunisten das Wasser abzugraben und soweit ich das beurteilen kann hat das ganz gut funktioniert.

        • @Januß:

          Verwerflich ist es aber, menschliche Grundbedürfnisse (Daseinsvorsorge) von Investoren abhängig zu machen. Wohnen, Gesundheit, Pflege u.ä. gehören aus meiner Sicht dem Profitstreben entzogen, das in der Warenproduktion seinen Platz hat. Nicht das gesamte Leben darf von Effizienz bestimmt werden.

          • @Joba:

            Danke, das sehe ich genauso!

          • 8G
            80198 (Profil gelöscht)
            @Joba:

            Da helfen nur Genossenschaftssohnungen. Wann gründen die Betroffenen neue Genossenschaften ? Selbsthilfe wird sicher belohnt

          • @Joba:

            Das Grundbedürfnis wohnen ist nicht gefährdet. Es gibt kein Grundbedürfnis in Berlin, beste Innenstadtlage zu wohnen. Da wollen halt "alle" wohnen (ich nicht, ich mag Großstädte nicht...). Und beim Wohnen gibt es halt auch massive Unterschiede: Schöne, renovierte Altbauwohnung im Prenzlauer Berg oder Plattenbau in Berlin Marzahn. Das hier unterschiedliche Mieten fällig sein sollten, dürfte klar sein.

            Man kann natürlich auch den DDR-Weg wählen; ich zitiere einfach kurz Dr MCSChRECK: "Selbstverständlich wird der nächste Schritt die Einrichtung einer Behörde sein, die die knappen Güter nach noch zu erarbeitenden Kriterien verteilen wird, was ein schöner Posten für verdiente Sozialisten ist und zudem den ersten Zugriff sichert....."

          • @Joba:

            Diese Sichtweise können Sie natürlich vertreten, jedoch ist es so das auch der Besitz ein Grundrecht ist, entsprechend lässt sich auch das Wohnen nicht der Marktlogik entziehen, ohne Grundrechte einzuschränken. Was es hingegen nicht gibt ist ein Grundrecht auf Wohnen in der Innenstadt.

            Für die Mittelschicht bezahlbaren Wohnraum gibt es in Deutschland ja durchaus noch häufig, nur eben nicht in jeder Lage.

            • @Januß:

              Wenn Grundrechte miteinander in Konflikt geraten sind schwierige Abwägungsprozesse nötig. Dafür müssen sämtliche Faktoren (auch der durch Pendlerstöme entstehende Verkehr mit seinen Belastungen) einbezogen werden. Wenn die Arbeitsplätze in den Innenstädten liegen, ist es nicht vernünftig, das Recht auf Eigentum über die Umweltbelastungen (vom Stress ganz zu schweigen) des Verkehrs zu stellen und den Leuten Wohnen "jwd" zu empfehlen. Ein optimaler ÖPNV kostet viel Geld und jede neue Tram- oder U-Bahnlinie ist wegen der Belastungen während der Bauzeit und der Kosten hart umstritten, weshalb Realisierungen sehr lange dauern. Da ist es doch besser, Verkehr (in welcher Form auch immer) durch bezahlbares Wohnen in der Innenstadt, das nur die Instandhaltungskosten decken muss, statt Profit abzuwerfen, zu vermeiden, statt ihn durch Kapitallogik und "Recht auf Eigentum" zu erzeugen. Diejenigen, die sich teure Luxuswohnungen leisten können, sind meist nicht aus Gründen der Arbeitsplatznähe darauf angewiesen und oft nur wenige Wochen tatsächlich anwesend. Es ist absurd, anderen deswegen lange Wege zuzumuten.

              • @Joba:

                Ja da haben Sie recht, dann sind Abwägungen notwendig, doch sehe ich hier keinen Konflikt zwischen Grundrechten, sondern einen Konflikt zwischen einem Grundrecht und einer gesellschaftlichen Wunschvorstellung.

                Bei der Mietpreisbremse ging es darum radikale Mietsteigerungen über den üblichen Preis hinaus zu verhindern. Das wurde vom Verfassungsgericht noch akzeptiert, allerdings mit dem deutlichen Hinweis darauf das auch dies schon eine Einschränkung der Grundrechte bedeutet und der damit einhergehenden Warnung davor noch weiter zu gehen. Dieser Gesetzesvorschlag geht nun aber trotz dieser Warnung erheblich weiter und dafür wird man abgestraft werden. Insbesondere angesichts der Tatsache das die Regierung in Berlin lange Zeit ziemlich aktiv daran gearbeitet hat diesen misslichen Zustand überhaupt erst herzustellen.

                Ihre Argumentation geht weit an Belangen vorbei, die das Grundrecht betreffen. Die Zustände die Sie als unsinnig und nicht wünschenswert beschreiben mögen das in Ihren Augen sein, doch sind dies fast ausnahmslos Dinge, die der persönlichen Freiheit des Einzelnen unterliegen und momentan nicht politisch geregelt sind. Gesellschaftliche Vorstellungen wie diese sind der Grund dafür das Begriffe wie Öko-Diktatur in letzter Zeit immer mehr in die Mitte der Gesellschaft rücken. Man hat Angst davor das der Klimaschutz von links missbraucht wird um insgesamt linke Vorstellungen von Gesellschaft durchzudrücken und meiner Meinung nach ist diese Sorge durchaus berechtigt.

                • @Januß:

                  Das sind schon ganz schön viel Worte um eine zunächst sehr einfachen Sachverhalt: Bin ich die verantwortliche Politikerin, habe ich den Verfassungsauftrag für den sozialen Gebrauch des Eigentums zu sorgen. Ich kann mich natürlich hinstellen und von den informellen "Gesetzen des Marktes" labern und damit faktisch die Arbeit als gewählte Vertreterin verweigern. Indem ich fortwährend so tue die seien unser aller gesetzliche Grundlage. Die informellen Gesetze. Des Marktes.



                  Man müsse nichts tun. Sonst..."Verbotspartei"



                  Und dann nimmt alles seinen Lauf. Es gibt dann selbstverständlich kein Recht drauf "in der Innenstadt" zu wohnen. Also kurz und knapp: Schön zu wohnen.



                  Sowenig wie der Geflüchtete ein Recht hat neben dir als dein Nachbar sein Glück, seinen Leben zu versuchen. Der darf sowieso in keine Welt-Innenstadt ziehen.

                  Alles immer so ganz knapp auf Grundlage einer Haltung, die auch gute Gründe für Umsiedlungsaktionen, Zuzugs-Sperren usw. fände.

                  Und während so dahergeredet wird, besitzen und kontrollieren zunehmend wenige, worauf andere halt kein Recht drauf haben. In der Innstadt wohnen. Überhaupt im Land wohnen. Oder im eigenen Land überhaupt noch wohnen zu können. Oder von einem ins andere Land ziehen zum wohnen...



                  usw.usw.usw.



                  Die soziale Realität, die faktische Verteilung von Budget und Verfügungsgewalt, die Konzentration von Kapital, Eigentum an Grund und Boden unterliegt nicht frei flottierender "Meinung"



                  Schade das da noch keine Greta gekommen ist, die einfach auf die wissenschaftlich evaluierten sozio-ökonomischen Daten pocht.



                  Der Markt organisiert einen Markt.



                  Politiker, die Bevölkerung haben eine Gesellschaft zu organisieren. Das ist nichts für Feiglinge und durchschnittliche Betriebswirtschaftler.

                  • @Martinxyz:

                    Die sozialbindung des Eigentums existiert nicht im Sinne einer moralischen Verpflichtung. Das Grundgesetz erlaubt es der Politik Gesetze zu verabschieden, die ins Eigentumsrecht eingreifen, wenn soziale Belange gerechtfertigterweise höher zu werten sind als das Recht auf Eigentum. Ansonsten ist Eigentum generell frei von der Verpflichtung zum sozialen Nutzen.

                    Die Alternative zu einem Eingriff in die Grundrechte von Eigentümern ist ja auch nicht die Tatenlosigkeit. Man könnte z.B. anfangen mal für neuen Wohnraum sorgen und Druck auf die EZB ausüben, um vom Niedrigzins abzurücken, der für die günstigen Kredite und die Hohen Immobilienpreise mit verantwortlich ist.

                    Sie werfen da immer mehr durcheinander, was allenfalls entfernt zusammenhängt. Auf eine derart verworrene Argumentationskette kann ich keine sinnvolle Antwort geben.

                    • @Januß:

                      Ich werfe überhaupt nichts durcheinander. Sie rabulieren hier herum, indem Sie mir erklären im Grundgesetz stünde nichts darüber, das Sie Ihren Gurkenhobel sozial gebrauchen müssen.



                      BlaBlaBla. Dann wiederholen Sie was allein Ihr Problem ist: Selbstverständlich gibt es keine "moralische" Verpflichtung im Grundgesetz. Wir sprechen über die Verfügungs und Kontrollgewalt von sehr Gegenständlichem. Wir reden hier als erstes über Grund und Boden. Und wenn ich Sie keinen Lügner nennen soll, dann einigen wir uns zunächst mal auf eine Realität die nicht frei flottierender "Meinung" unterliegt. Grund und Boden ist eine begrenzte nicht vermehrbare Resource. Es gibt keinen zweiten Stock auf der Erde den man bauen, bauen, bauen könnte. Und ein Recht darauf in der Innenstadt zu wohnen gibt es sehr wohl. Soweit kommts noch das ich mir von irgendwelchen Kalbitz oder Immobilienheinis vorschreiben wie die Wohnbevölkerung aussieht.



                      Und nun mal ganz grundsätzlich, weil das tatsächlich auf dem Tisch ist: Es gibt kein ewiges Eigentumsrecht auf auch nur irgendwas. Hätten wir das jemals akzeptiert, hätte es niemals auch nur irgendeinen gesellschaftlichen, sozialen oder ökonomische Fortschritt geben können. Sie wollen einfach nicht einsehen, das darüber nun geredet wird. Ist doch klar. Das machen alle die die Eigentumsverhältnisse nicht antasten wollen: Behaupten dazu bestünde weder Grund noch Legitimation. Das ist doch nichts Neues nach all den tausenden von Jahren, in denen wir uns mit dieser Frage beschäftigen.

              • 8G
                80198 (Profil gelöscht)
                @Joba:

                Zuerst sollte Leerstand besteuert werden und dann mehr saniert und gebaut werden. Sanieren kostet und alle Wohnkosten zählt immer der Bewohner

  • Erfrelich, dass so ein Kommentar in der taz zugelassen wird und die Vielfalt der Diskussion bereichert.



    Ich würde noch mehr schwarzsehen:



    1.Die Zahl der frei werdenden Wohnungen (ausser durch Todesfaelle) wuerde sich deutlich reduzieren.

    2. Bei Auszug wuerde gar nicht vermietet, sondern weit ueberwiegend verkauft werden.

    3. Kaeme es ausnahmsweise doch zu Vermietungen, wuerden sozial starke Bewerber - auch solche mit geringer Personenzahl im Haushalt - noch mehr bevorzugt als heute.

    4. Treffen wuerde die erzwungene Immobilitaet v.a. sozial schwaechere wie den Autor, die sich nicht schon als Single eine 3-Zimmer-Wohnung leisten konnten, und wo das "fehlende" vierte Zimmer im Fall einer Familiengruendung weniger ins Gewicht faellt, als wenn schon das zweite und dritte fehlt.

    5. Die Folgen von Eigenbedarfskuendigungen waeren weitaus haerter als heute.

    6. Ich glaube nicht an einen Preisrueckgang, jedenfalls nicht fuer beziehbare Wohnungen. Die Bank-Finanzierung vermieteter Wohnungen wird aber mehr Eigenkapital erfordern und damit eine hoehere soziale Schwelle ergeben.

  • Man merkt dass die Autorin sich selbst im Mittelfeld befindet. Die Wohnungsknappheit ist schuld an den hohen Preisen? Doch wohl eher die wirtschaftlichen Verhältnisse, Investorir*innen... Ich finde es gefährlich solch einen Artikel in einer doch eigentlich linken Zeitung zu veröffentlichen.

    • @MonikaLust:

      "Man merkt dass die Autorin sich selbst im Mittelfeld befindet."

      Was soll denn daran bitte verkehrt sein? Die Mittelschicht stellt noch immer den größten Teil der Bevölkerung dar. Politik sollte nicht nur für Minderheiten gemacht werden.

      "Die Wohnungsknappheit ist schuld an den hohen Preisen?"

      Quatsch. Die Mieten in Berlin waren ewig tief, weil die Stadt unattraktiv war. Mit dem massiven Zuzug und dem kulturellen Aufschwung sind auch die Mieten gestiegen. Wären es nur die Investoren und die wirtschaftlichen Verhältnisse gewesen gäbe es keinen Grund warum die Mieten je hätten niedrig sein sollen. Die Investoren sind ja weitgehend die gleichen geblieben.

      " Ich finde es gefährlich solch einen Artikel in einer doch eigentlich linken Zeitung zu veröffentlichen."

      Ja nicht auszudenken was passiert wenn Menschen mit einer anderen Sichtweise konfrontiert werden.

      • @Januß:

        ein gesamtvermögen (incl wert von auto, hausrat und sparbuch) im haushalt, dass für eine eigentumswohnung reicht (ich bin mal berlin-utopisch und nehme 270t euro), gibt es beim reichsten viertel der haushalte in dtl.

        www.google.com/img...BQ&iact=mrc&uact=8

        das ist mit mal ne mittelschicht.

        • @chn:

          Der allergrößte Teil des Wohneigentums ist mal mit einem hohen Fremdkapitalanteil erworben worden. Für eine Wohnung die 270t€ Kostet brauchen Sie 27.000€ Eigenkapital. Bei einer guten Marktlage und einer hohen Bonität braucht man nicht einmal die. Was man nicht haben darf ist eine negative Vermögensbilanz.

          Ich kann Wohneigentum zum selber drin wohnen aber auch eigentlich niemandem empfehlen,... Ergibt finanziell fast nie Sinn im Vergleich zu alternativen Anlagemöglichkeiten.^^

  • Ja was denn nun? Die Besitzer von 30.000 Wohnungen unterstützen, weil die Gewinne für ihre Dividenden nicht hoch genug sind?

    Natürlich müssen Wohnungen gebaut werden, und man kann ja schonmal mit dem Sparen anfangen, wenn nicht alles Geld in die Miete geht. Unbenommen davon sollte der Staat mehr in den sozialen Wohnungsbau investieren, oder sogar Dienstwohnungen anbieten. Dasselbe könnten auch Großbetriebe machen, dann hätten sie auch einen Grund nicht einfach so die Produktion zu verlegen.

  • Genau, danke, wunderbar. Sie bringen es auf den Punkt. Und: Viel zu lange haben die Berliner, gerade die, sich aufs Mieten verlassen, es war ja immer billig und genug vorhanden. Plötzlich ist alles anders und ganze Straßen werden von Investoren gekauft. Monopoly. Da ist es gut, wenn ein paar private Eigentümer ihre Eigentumswohnungen haben und ein Stückchen Stadt nicht einfach so verhökert werden kann. Seien es nur wenige Wohnungen im Block, der kann dann vom Investor nicht mehr so einfach geschluckt werden.



    Gute so, und diese Leute brauchen eine Miete, um das Wohnungchen halten zu können. Damit auch die Stadt. Denkt mal drüber nach, alle, die meinen "links" zu ticken und über ihren Tellerrand nicht gucken können. Wohnt gerade selber in 90qm Altbau, Stuckdecke für 5,50qm? Was? Alleine natürlich!

    • @Maria Burger:

      Wie kommen Sie auf die Idee, das private Klein-Eigentümer ihre Eigentumswohnungen nicht an den Monopoly-Investor verkaufen? Hat er das irgendwo vertraglich eingeräumt?



      Oder weil Sie das glauben möchten? Damit es sich nicht so hässlich anfühlt Stadtteile wie Prenzlauer Berg in monotone, asoziale Einöden einer Treuhand- Erbengeneration verwandelt zu haben? Die selbstverständlich mit der (strukturellen)Herkunft ihres Erbes nichts zu tun haben wollen.



      Und was interessiert eine Eigentümerin, die ihre Eigentumswohnung bewohnt eine Mietpreishöhe? Ist doch wurscht. Die Eigentümerin zahlt doch gar keine Miete an sich selbst.



      Also auch hier wieder Butter bei die Fische: Wieso sollte ich einer Erbengeneration ihre Renditenvorstellungen erfüllen. Viel zu viele dieser thirtysomethings halten ihre quasi vom Treuhand-Denken requirierte Erbschaft für tatsächlich selbstverdient.



      Grund und Boden - vor allem in der Stadt und was Grossgrundbesitz auf dem Land angeht - sollte überhaupt nur noch in Erbpacht vergeben werden.



      In der Demokratie kann es kein Ewigkeitsrecht auf Eigentum geben. Schon gar nicht auf eine begrenzte NICHT VERMEHRBARE Resource.



      Haltet Ihr uns alle für blöde? Glaubt Ihr mit der FDP absichtsvoll irreführend, falls irgendwo was fehle, produzierten wir einfach mehr davon? Wie soll das aussehen? 2. Stock auf der Erde einziehen? Oder ab in den Keller, wo auf dem selben Platz noch nach unten hin Wohnraum entstehen kann?



      Sie haben offenbar nicht einmal eine Ahnung von der Aggression die in Ihrem Satz steckt, das Mieter quasi Feiglinge sind die sich Miete "verlassen"

      • 9G
        97760 (Profil gelöscht)
        @Martinxyz:

        Natürlich interessiert die Etw. Selbstnutzer das aktuelle Mietpreisniveau. Es handelt sich um "Oppurtunitätskosten". Kosten die man hat, durch Einnahmeverzicht. Sollte in dem Beispiel die Dame Altenpflegebedarf von Euro 4000,- im Monat haben, wird sie die aktuell erzielbare Miete sicher auf dem Radar haben und eventuell ausziehen.

  • "Denn profitieren würden nur die Mieter, die bereits eine Wohnung haben." schreibt die Autorin, die niedrige Mieten für schädlich hält - als würden Mietinteressenten, die bei Wohnungsknappheit in bestimmten Gegenden keine Wohnung finden, von hohen Mieten profitieren. Das erinnert an das neoliberale Gerede von den "Arbeitsplatzbesitzern", die angeblich zu Lasten der Arbeitslosen von auskömmlichen Löhnen profitierten, womit vor ca. 20 Jahren Propaganda für Niedriglöhne gemacht wurde. Das Ergebnis ist bekannt.

    Der Artikel setzt sich fort mit Gejammer über Wohnungseigentümer, die ihre Wohnung nicht mehr selbst bewohnen können und angeblich "gezwungen wären, ihre Immobilie zu vermieten". Wer wird denn zum Vermieten gezwungen? Gerade in Gebieten, in denen Wohnraum knapp ist, kann man eine Eigentumswohnung doch auch ohne nennenswerte Verluste verkaufen. Und die Annahme, dass für Notmalverdiener das Vermieten einer einzelnen Wohnung eine sinnvolle Methode der Altersvorsorge sei, ist ohnehin sehr zweifelhaft, weil der Kleinvermieter sich damit von seinem Mieter abhängig macht. Kann (oder will) der Mieter die Miete irgendwann nicht mehr zahlen, bleiben die erhofften regelmäßigen Einnahmen aus, und der Vermieter muss, wenn der Mieter nicht freiwillig auszieht, noch einen teuren Räumungsprozess nebst Zwangsräumung führen und bleibt bei Zahlungsunfähigkeit des Mieters auf den Kosten sitzen.

    • 8G
      80198 (Profil gelöscht)
      @Budzylein:

      Ja klar, bei 10 Prozent Kaufnebenkosten verkaufe ich meine Wohnung bei jedem Umzug wieder

  • Grüne und Linke sind doch nicht weit auseinander. Da findet sich sicherlich ein Kompromiss:

    www.welt.de/finanz...n-die-Leviten.html

  • 9G
    97760 (Profil gelöscht)

    Zu diesem Mietendeckel ist nur noch zu sagen: absofort werden die Wohnungen in meinen Immokonzerns nur noch mit PVC Auslegeware ausgerollt. Bis 90m2 nur kleine Pantryküche mit 2 Herdplatten aus dem Baumarkt. Wände nur noch gestrichen, keine Tapeten mehr. Der Stuck im Treppenhaus wird nicht mehr instandgesetzt. Treppenhaus wird nicht mehr gestrichen. Kellerraum kostet extra. Alle Leitungen nur noch auf Putz. 3mm Lackschicht auf Heizkörper bleiben dran. Wasserflecken an der Decke bleiben. Handwerker bekommen nur noch Euro 25,- anstatt 45,- /Stunde, und so weiter und sofort.

    • @97760 (Profil gelöscht):

      ordentliche instandhaltung kostet 1,50 pro qm. Wohnungen in berlin bingen aktuell mit halbwegs frischen mietverträgen deutlich mehr. der profit darf nicht mehr in die wenigen taschen wandern.

      das vermögen des reichsten 1% hat in dtl letzes jahr(!) um mehr als 10% zugenommen. so kann und wird es nicht bleiben. wir sind keine feudalgesellschaft.

  • "Jim Hawkins" : das Pendant zum "Mietendeckel" der SED wäre aber ein **Lohndeckel** ...! "Unternehmer brauchen eine Atempause", daher werden die Löhne auf 7,97 Euro gedeckelt, aber nur für Leute, die maximal fünf Jahre im Arbeitsleben stehen ! Für alte Säcke gibt´s maximal 03,89 Euro.



    Alle verdienen dasselbe, ist doch "gerecht", oder etwa nicht ?

    • @Cassiber08:

      troll

  • Das im Artikel beschriebene Beispiel ist interessant. Können Immobilien-Spekulanten wieder einmal auf billige Immobilien setzen? Diesmal von kleinen Immobilienbesitzern, die ihr Geld in teure Immobilien angelegt haben und diese nun billiger verkaufen müssen.

    • @Rudolf Fissner:

      Natürlich wird es so kommen. Und bitte nicht wieder vergessen: Schuld ist daran das Land Berlin und seine linke Regierung.

      Von tollem öffentlichem Nahverkehr, niedrigen Mieten, lebenswerten Städten und Solidarität redet man zwar gerne aber in diesen Großstädten sind linke Regierungen oft seit Dekaden an der Macht und scheitern reihenweise an ihren eigenen Ansprüchen. Wie sollte es bei derartiger Traumtänzerei auch anders sein,...?!

      Mitschuldig ist natürlich auch die EU und die EZB, die Sparer durch künstlich niedrig gehaltene Zinsen dazu gezwungen haben ihr Geld anderswo zu investieren und unser Bildungssystem, weil es den Menschen zwar genau beibringt welche Rechte man als Arbeitnehmer bezüglich Betriebsrat, Gewerkschaften,... hat aber nichts darüber wie man einmal verdientes Geld ordentlich investiert.

      • @Januß:

        vorher wäre ja erst mal den Leuten beizubringen, dass der Euro, den der Staat auszahlt - wofür auch immer - erst mal von irgendwem eingezahlt werden musste, der dafür in der Regeln eine Arbeit gemacht hat....irgendwie "Wertschöpfung" betrieben (und sei es nur, dass er gut Tore schießt und dafür fürstlich bezahlt wird und andere seine Trikots kaufen).

      • @Januß:

        Na ja, wenn es Diepgen (Berliner Bankenskandal und Olympiabewerbung) und Konsorten damals besser hinbekommen hätten, wären die Leute nicht auf linke Parteien ausgewichen. Und CDU Mann Henkel als Innensenator hat sich ja von 2011- 2016 in der Rigaer Straße vollständig lächerlich gemacht. Anstatt sich fachkundigen juristischen Beistand einzuholen, musste er sich über eine Stunde von der Richterin erklären lassen, wie inkompetent er ist. Ist doch klar, dass dann sogar Konservative eher nach links ausweichen!

        • @Anna Minerva:

          Ich danke da schätzen Sie die Menschen als geistig zu flexibel ein. In Großstädten wird bundesweit eher Links gewählt. Mit einem umfassenden Liberalismus oder gar mit Konservativen Ideen kann man hier tendenziell wenig anfangen. Natürlich sind die Verschiebungen nur graduell aber sie sind im Vergleich zur ländlichen Gegend schon deutlich.

          Natürlich tut Inkompetenz das ihrige aber ginge man nur nach programmatischen Punkten dann könnte man in Berlin eigentlich nur noch Parteien wählen, die noch nie an der Regierung waren. Durch Kompetenz ist R2G ja bisher auch nicht aufgefallen.

          • @Januß:

            Stimmt, allerdings sind CDU und FDP halt auch nicht durch Kompetenz aufgefallen. Dann wählen die Leute halt das geringere Übel, und das ist für den Berliner halt momentan dann doch eher R2G. Die Umfragen zeigen da momentan auch kein anderes Bild. Die Enteignungssympathien in Berlin finden auch breiten Zuspruch. Berlin ist mehrheitlich politisch links und das ist auch gut so. Zur Diversität in dieser Stadt passt auch nichts anderes.

            • @Anna Minerva:

              "Berlin ist mehrheitlich politisch links und das ist auch gut so."

              Nun das ist so und das ist ja in den meisten Großstädten so. Ob das gut ist sei mal dahingestellt. Sagen wir mal es hat seine Vor- und Nachteile.

              "Die Enteignungssympathien in Berlin finden auch breiten Zuspruch."

              Ja in der Tat und ich muss sagen ich bin sogar ganz froh das man dieses Experiment nun auch in Berlin durchführt, dann leiden wenigstens anteilig auch die richtigen unter diesem Unfug.

              "Zur Diversität in dieser Stadt passt auch nichts anderes."

              Was meinen Sie mit Diversität? Der Begriff wurde ja in den letzten Jahren einer intensiven Umarbeitung durch "Progressive" unterzogen. Entsprechend ist Ihre Äußerung uneindeutig.

            • @Anna Minerva:

              Das sollte aber nicht dazu verleiten den Senat nicht zu beobachten und zu kritisieren, wenn er Dinge falsch macht wie seinerzeit die Verscherbelung von Immobilien durch den Senat in politisch ähnlicher Besetzung.

              Aktuell geht es um den übervollen Zug Berlin, der so fett lang ist, dass kein Wagon mehr dran passt. Da will man schon wissen wo dieser Zug ankommen wird. Und der Zug wird voller. Wo sollen die zusätzlichen 100.000-ende in den nächsten 10 Jahren unterkommen? Wollen Die Berliner das überhaupt?

              Mit „ist politisch xyz“ ist da noch niemandem geholfen.

              • @Rudolf Fissner:

                Die Vorschläge von den Grünen und dem Realo Herrn Palmer erscheinen mir da doch sehr sinnvoll:

                www.welt.de/finanz...n-die-Leviten.html

                • @Anna Minerva:

                  Finden Sie es kritisch beurteilt fachlich gut oder unkritisch gut weil es aus de Partei xyz kommt?

                • @Anna Minerva:

                  Und sind erstaunlicherweise überwiegend deckungsgleich mit denen von Frau Lompscher!

  • Höhere Mieten bewirken nicht automatisch auch eine höhere Quote an neuem Wohnraum in den Innenstädten.



    Das machen die Beispiele London, Paris und Tokio auf dramatische weise deutlich. Solange mit dem Spekulieren von vorhandenem Wohnraum mehr Rendite zu erwarten ist, als mit Neubau entstehen keine neuen Wohnungen in den Innenstädten. Frau Unsleber kann also weiter in Köpenick hocken bleiben. Der Mietendeckel hingegen könnte durchaus den Effekt haben, dass mehr Wohnraum entsteht. Für Neubauten soll er ja nicht gelten.

    Und warum Berliner Mieterinnen mit ihren Vermieterinnen "solidarisch" sein sollen leuchtet mir nun wirklich nicht ein. Können denn Mieterinnen mit derselben Solidarität rechnen wenn sie nach der x. Luxussanierung die Modernisierungsumlage nicht berappen können? Nö? Wer die Miete nicht zahlen kann fliegt raus. Da gibt es auch keine Solidarität.

    Immobilienspekulation als Form der Altersvorsorge zu verkaufen ist einfach nur infam.

    • @Sandor Krasna:

      "Immobilienspekulation als Form der Altersvorsorge zu verkaufen ist einfach nur infam."

      Nein, es ist Fakt - wenn man nicht auf die deutsche Umlagerente und das gute alte Sparbuch fixiert ist. Wer im Alter Mieteinnahmen hat und/oder selbst keine Miete zahlen muss, kommt auch mit weniger Rente gut hin. Genau deshalb gibt es in anderen, "ärmeren" Ländern viel höhere Eigentumsquoten - und weniger Platz im Markt für Großspekulanten. Aber selbst diese sind zu erheblichen Anteilen direkt oder indirekt in Händen von Rentenfonds, finanzieren also mit ihren Renditen die private Altersvorsorge von "kleinen Leuten".

      Nur sind das eben in der Regel auch keine Deutschen. Denen ist das alles zu riskant. Die mieten lieber und sparen (das wenige, was sie nicht für ihre geliebten Autos, die Verteidigung ihres Urlaubsweltmeistertitels oder anderen Konsum ausgeben).

      • @Normalo:

        Die Immobilienspekulation wird in Berlin aber nun mal nicht durch Kleinsparer vorangetrieben, die ihre Einliegerwohnung im Souterrain ihres Eigenheims am Stadtrand vermieten sondern durch Konzerne wie die Deutsche Wohnen. Und der Wohnungsmarkt "ärmerer Länder" wie beispielsweise Griechenland mit einer wesentlich höheren Eigentumsquote ist absolut kein Vorbild, schonmal in Athen gewesen? Da wird trotzdem alles von Konzerne aufgekauft. Auch Kairo und Lagos haben im Vergleich zu Deutschland extrem hohe Quoten an Wohneigentum, aber die Lebensqualität dort ist so so lala. Jedenfalls nicht mein Ding. Aber vielleicht was für "Normalos"?

  • Sehr guter Artikel, der - vermutlich ohne es wirklich zu wissen - einfach ein paar wirtschaftliche und soziologische Erfahrungswerte präzise wiedergibt, die immer wieder bei künstlicher Verbilligung knapper Güter entstehen, vor allem dieses Phänomen beschreibt schon die "Animal Farm" und man erlebt sie immer wieder:

    "Es würde also vermutlich ein Schwarzmarkt entstehen. Bestechungsgelder würden wohl normal. Oder man müsste jemanden kennen, um an eine Wohnung zu kommen. Alles keine verlockenden Vorstellungen und das Gegenteil von solidarisch." - Korruption und Vetternwirtschaft.

    • @Dr. McSchreck:

      diesen schwarzmarkt gibt es doch schon jetzt. wird im artikel sogar erwähnt.

      heute stellt doch jeder ein sofa rein und sagt: ist möbliert, mietpreisbremse gilt nicht. oder 5tausend euro abstand bitte, sonst bekommts wer anders.

      das hängt gar nicht vom mietpreis ab.

      • @chn:

        Das ist mir durchaus bekannt und wird von mir auch erwähnt. Aber ebenso klar ist, dass mit einem größeren Abstand zum realistischen Marktpreis für schicke Wohnungen ganz andere "Abstände" abgerufen werden (können).

  • 9G
    97287 (Profil gelöscht)

    Ich glaube, ich habe es verstanden. Ich habe 10% Eigenkapital(zusammengeschnurrt von Bruder, Schwester und Anderen) Ich kauf mir für 400 000 eine Eigentumswohnung ( Zins und 2% Tilgung) Monatliche Belastung ca 1000 €. Die Wohnung vermiete ich für ca 1200€ kalt/ Mon. Nach 30 Jahren hat der Mieter die Wohnung bezahlt. Wenn’s mir zwischenzeitlich schlecht geht, erhöht sich halt die Miete( was man so zum Leben halt braucht). Ein super Geschäftsmodell. Die Frage ist, warum steigen die meisten Mieter nicht darauf ein? Der Grund ist Basel III. Angeblich um die Käufer zu schützen.



    Kredite werden nur sehr restriktiv vergeben, nur bei Immobiliengesellschaften fragt man nicht woher das Geld kommt, und vergibt großzügig Kredite über Landesbanken und ähnliche Finanzinstitute, die mit aufgeblähten Bauträger und Entwicklungskosten arbeiten . Man kennt sich. Genossenschaftsprojekte werden fast an den Rand des Ruins getrieben und können nur zu Kaltmieten von 12 € vermieten. Die Politik kann Lösungen anbieten, sie tut es nicht wegen der Wohnungs- und Immobilienlobby, und jetzt wird das geile Geschäftsmodell auch noch von der TAZ empfohlen: Kauf dir eine Wohnung und lass den Mieter dein Eigentum mehren, und wenn’s dir schlecht geht dann rauf mit der Miete.

    • 9G
      97760 (Profil gelöscht)
      @97287 (Profil gelöscht):

      Verstehe ich nicht. Sie wollen 360.000,- aufnehmen und 2% der Schuld jährlich abtragen. Also 7200,-. Wieso sind die dann nach 30 Jahren schuldenfrei? Ihr Immokredit muss vielleicht nach 15Jahren prolongiert werden. Was machen Sie, wenn die Zinsen dann 7% sind? Von den 1200,- Kaltmiete müssen sie noch 25,- Euro Verwaltungskosten plus Instandhaltung selbst bezahlen

      • 9G
        97287 (Profil gelöscht)
        @97760 (Profil gelöscht):

        Ganz einfach, 6000 Euro /a Sondertilgung macht in 30 Jahren ca 180000,(Mietertrag jährlich ohne Mieterhöhung 14400)Differenz 7200,



        bleiben 7200 für Hausgeld und



        für die Sondertilgung. Ich kann aber auch 3%tilgen und erst mal 20 Jahre fest machen und keine Sondertilgung machen und dann weiter sehen. Egal wie ,außer dem eingesetzten Eigenkapital habe ich keine weitere Risiken, außer den üblichen wie Krankheit, Arbeitslosigkeit, Scheidung. In diesem Falle muß ich die Immobilie eben dann verkaufen oder der Mieter zahl eine höhere Miete. Die Rente ist ja auch nicht sicher. Und in dem Artikel wird ja eindeutig darauf hingewiesen, dass ein Mietendeckel von 7,8€/m2 nicht akzeptabel ist. Das ist nicht meine Meinung sondern die der Kommentatorin.

        • 9G
          97760 (Profil gelöscht)
          @97287 (Profil gelöscht):

          Fakten: er zahlt 1,5 % Zinsen, also 450,- im Monat. Tilgen möchte er 600,- im Monat. Macht Euro 45,- plus. Nach Verwalterkosten (25,-)und Instandhaltung von Euro 80,- /Monat( Annahme 80m2 Wohnung). Wo käme jetzt die Kohle für Sondertilgungen her?

        • @97287 (Profil gelöscht):

          Sie müssen nur einen schlechten Mieter erwischen und das Spiel ist für Sie aus, und zwar so richtig. In Ihrem Darlehensvertrag steht "...unterwirft sich der Vollstreckung in sein ganzes Vermögen", und das ist kein Witz. Die Wohnungskonzerne streuen allein durch die Anzahl der Einheiten diese Risiken, der hier beschworene kleine Vermieter, tja...

          • @Wurstprofessor:

            oder der Aufzug geht kaputt oder die Rohre müssen saniert werden, was bei einer Laufzeit von 30 Jahren eher normal als besonders wäre.....Dazu kommen ständig neue Vorschriften für alle möglichen Umwelt und Sicherheitsfragen, Standleitung im Aufzug zB.....



            Die Rechnung geht vor und hinten nicht auf - und ich vermiete nicht.

  • Na und, Frau Unsleber.



    Ich nehme es als Einzelmeinung zur Kenntnis.

  • Es werden auch weiter Menschen nach Berlin ziehen wollen. Der Trend zur Singlewohnung ist ungebrochen. Aber verdienen soll am Vermieten keiner. Woher sollen denn nun die Wohnungen kommen??? Oder sollen Zuwanderungsbeschränkungen für Berlin eingeführt werden??? Wohin das Vermieten ohne Rendite und ohne hinreichende Mittel zum Bauunterhalt führen, kann man sich in bestimmten Bereiche Berlins immer noch ansehen. Wie wäre es mit Brachenbebauung in Berlin, mit dem Tempelhofer Feld, Vereinfachung der Bauvorschriften, Förderung für sozialen Wohnungsbau, Einschränkung der Bürgerbeteiligung, die schon so manches Bauvorhaben verhindert hat usw., usf.. Ach ja, wenn jetzt wieder jemand damit kommt, dass ja nur Luxuswohnungen gebaut würden, gern mal in die Statistik zur Wohnraumentwicklung schauen, gerade die sog. Besserverdienenden haben ihren Wohnraum pro Kopf verringert. Will sagen sie ziehen in billigere Wohnungen. Auch wenn es hier vielen nicht gefällt, mit etwas Grundverständnis über wirtschaftliche Zusammenhänge merkt man, dass Frau Unsleber mit vielen ihrer Punkte recht hat

    • @HMG HMG:

      ich finde, genau dieses Grundverständnis unserer wirtschaftlichen Zusammenhänge hat die Lage erst erschaffen. Vielen Dank, Altes Eisen, wahrscheinlich mit Eigentumswohnung und Ferienhaus in Cottbus ausgestattet, wa? Kann mir keiner erzählen, dass ein m²-Preis von 6-8 Euro die lieben, aber armen, Hausbesitzer fertigmacht, sodass hier bald alles brach liegt. Ich habe für meine kleine 1-Zimmerwohnungen einen m²-Preis von 14,60€ gezahlt. Mir käme das gelegen! Schon jetzt geht fast 50% meines hart erarbeiteten Einkommens für meine Wohnung drauf. Ohne urbane Benefits, ich habe für den Preis nichtmal einen kleinen Balkon..

      • @Maiskolben:

        ... aber dafür das absolute Privileg, mitten drin zu wohnen!

        • @Emmo:

          Wenn Du mit Privileg meinst, nicht 2,5 std. jeden Tag zur Arbeit fahren zu müssen und somit noch mehr Lebenszeit zu verlieren, als so schon. Oder meinst Du die Museumsdichte oder Späti-Versorgung? Diese Stadt wird mir persönlich immer öder.

    • @HMG HMG:

      Selbstverständlich wird der nächste Schritt die Einrichtung einer Behörde sein, die die knappen Güter nach noch zu erarbeitenden Kriterien verteilen wird, was ein schöner Posten für verdiente Sozialisten ist und zudem den ersten Zugriff sichert.....

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    Respekt!

    Mietsenkungen sind also asozial. Da kann man ja eigentlich nur für das Gegenteil plädieren.

    Dabei ist das ja erstmal nur eine Idee, über die Frau Unsleber denkt wie die FDP, die BZ und wohl der Deutsche Maklerbund.

    • @88181 (Profil gelöscht):

      neulich ging auf twitter das schöne beispiel eines 14qm zimmers in berlin für 1050 euro kalt rum.

      vielleicht findet die autorin das besser...

    • @88181 (Profil gelöscht):

      Neue Wohnungen gibt es in Berlin nicht zu vermakeln. Was sollte der Maklerbund also gut daran finden, das der Berliner Senat keine Antwort auf Wohnungsneubau finden. Bzw. was finden Sie daran gut?

      • 8G
        88181 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        Sie haben den Witz im Film verpasst. Es soll ein Gesetz geben, dass möglicherweise dazu führen könnte, dass Immobilienbesitzer Pleite gehen.

        Das ist ungefähr so, als würde man sagen, es wird ein Gesetz geben, dass die Löhne und Gehälter so erhöht, dass Unternehmer Pleite gehen.

        Das sind Witze. Das wird nie passieren. Und es wird auch nie genug Wohnungen geben. Nur genug für die, die sie sich leisten können.



        Und es wird in Berlin bald so sein, wie es in London und Paris schon lange ist.

        Die Wohlhabenden wohnen drin, die Hungerleider draußen. Fahren morgens rein, wenn sie einen Job haben und liefern den anderen Pakete und servieren Mahlzeiten oder verkaufen ihre Körper.

        That's life. Oder anders gesagt, that's Klassengesellschaft.

        • @88181 (Profil gelöscht):

          Aber das ist doch genau dass was alle wollen. Jeder soll im Brandenburgischen Paris aufgenommen werden können. Die aktuelle Politik des Berliner Senats steuert doch voll auf die 3-fache Bevölkerungsdichten wie in Paris drauf zu.

          Oder können Sie mir irgendein Papier der regierenden Parteien in Berlin nennen das aussagt „Stop. So nicht., da wollen wir nicht hin! Wir müssen die Regionen mit Arbeitslosigkeit fördern und nicht Berlin unbewohnbar machen“. Warum wohl fördert Berlin keine Arbeitsplätze außerhalb von Berlin?

          So nö. Das ist nich Klassengesellschaft. Das ist Politik. Aktuell die Politik von RRG on Berlin. Das ist das was aktuell alle für Berlin wollen. Aus dem Mantra „Berlin braucht mehr Wohnungen“ & „Berlin braucht mehr Gewerbegebiete“ bricht so schnell keine aus.

          Und beside: welcher Witz? Makler sind als Beruf kein Wohnungsbesitzer. Deren finanzielle Situation ist denn erst einmal wumpe. Je öfter eine Wohnung verkauft wird umso besser für die. Ob die Preise fallen oder steigen ist da erstmal nebensächlich.

    • @88181 (Profil gelöscht):

      @...und wohl der Deutsche Maklerbund.



      Makler ist auch so ein Berufsstand im Immobilienzirkus, der gut einen Deckel auf seine Verdienste vertragen könnte.

      • 8G
        88181 (Profil gelöscht)
        @Kolyma:

        Es gab eine Zeit lange vor Kevin, in der hat die SPD Südhessen (Rote Heidi) das Verbot dieses Berufes gefordert.

        • @88181 (Profil gelöscht):

          Es gab eine Zeit in Berlin n, da hat die Linkspartei alle Sozialwohnungen verscherbelt.

  • Danke für den realistischen Kommentar. Die ganzen "ich verweigere mich dem System" mit dem maximalen Anspruchsdenken schäumen natürlich. War nicht anders zu erwarten, zeigt aber wie viel Wahrheit im Artikel steht. Leute wenn ihr billig wohnen wollt zieht halt nach Eberswalde. Es war schon immer etwas teurer in der Hauptstadt zu wohnen. Rumheulen bringt keinem was.

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @charly_paganini:

      Genau. Weg mit den Billigheimern! Und wenn nicht nach Eberswalde, dann wenigstens nach Hellersdorf.

      Schließlich wollen wir beim Riesling-Saufen nicht von Gesindel belästigt werden.

      • @88181 (Profil gelöscht):

        Hellersdorf ist doch immer noch Berlin, passt dann doch.



        Seit wann ist Riesling nur was für Besserverdienende?

      • @88181 (Profil gelöscht):

        :))) wow, tatsächlich mal was zu lachen hier!

  • Bisweilen schüttel ich hier echt nur den Kopf....

    Die Niedrige Eigentumsquote in DE ist ein Mittel der Umverteilung von unten nach oben.



    Wer einer sozialen Schicht entstammt, die kreditwürdig ist, kann hier schlicht Geld drucken.

    Über Generationen angehäuft, wird Eigentum, dass sich nach 20 Jahren amortisiert hat über 100 Jahre vermietet und kumuliert in jeder weiteren Generation auf.

    Einzelkinder von Einzelkindern erben ganz selbstverständlich und weitgehend steuerfrei 4 bis 8 Immobilien, die sie mit 2-4 mittleren Einkommen versorgen und mit dem Basiskapital für weiteren Ausbau.

    Es wäre Wahnsinn in dem überschuldeten Molloch Berlin noch mehr Wohnraum zu schaffen, während der ländliche Raum verödet.

    In die Städte darf nicht weiter investiert werden. Wir brauchen Infrastruktur auf dem Land.

    • @Michael Garibaldi:

      Der Trend zum Zug in die Stadt ist leider global. Den werden auch sie nicht stoppen können

    • @Michael Garibaldi:

      Sie sprechen da einen richtigen Punkt an, zieh aber meine Meinung nach die falschen Schlüsse.

      Es braucht gegen die von Ihnen genannten Probleme dringend eine Reform.

    • @Michael Garibaldi:

      Ihnen ist klar, dass eine Immobilie innerhalb von 100 Jahren renoviert werden muss? Denken Sie an Fenster und Heizung von 1918??

      Nebenbei - bei einer Immobilie hat man Chancen und Risiken. Sie beschreiben es selber. Auf dem Land verödet der Wohnraum. Mit massivem Wertverlust. Das sind die Risiken. Anfang der 2000er war Berlin extrem billig, da es zuviel Wohnraum gab. Viele Eigentümer haben beim Verkauf Geld verloren.

      Seit ca. 6 Jahren zieht der Markt an. Und jetzt beschweren sich Leute, die im Zweifel vor zehn Jahren gesagt haben, wieso sollte ich kaufen, Miete ist billiger und flexibler, dass sie eine andere Entscheidung getroffen haben, was sie mit ihrem Geld machen?

      Ich verstehe auch ehrlich gesagt nicht, was das Problem ist, nach Berlin zu pendeln. Wenn sich die Münchner beschweren würden, hätte ich ja Verständnis, ist dort der Speckgürtel teurer als Berlin in der Innenstadt.

      • @Strolch:

        "Ihnen ist klar, dass eine Immobilie innerhalb von 100 Jahren renoviert werden muss? Denken Sie an Fenster und Heizung von 1918??"

        Das vergessen die meisten... Das kann schnell einen Kredit von 150 bis 200 000 nach sich ziehen, (wenn das Haus, wie oft der Fall, marode übernommen wird) den ein Mensch mit Standartgehalt auch erst mal abzahlen muss. Allein die Heizung für unser Dreifamilienhaus kostete 30 000 € + neues Dach + + +. Aber als Vermieter ist man nur böser Kapitalist...

      • @Strolch:

        Für die 50% Menschen, deren Haushaltseinkommen unter dem Median-Einkommen liegt, ist kaufen oder mieten gar keine "Entscheidung".

        Sie haben weder das Eigenkapital, noch bekommen sie einen Kredit.

        Die Weichenstellung auf eine sehr niedrige Eigentumsquote, liegt im Kern der Konstruktion der BRD.

        Und das bedeutet eben, dass ca. 40% der Bevölkerung ein unvermeidbares Grundbedürfnis nutzen können, um sich über Generationen an den restlichen 60% zu bereichern.

        Förderung von Wohneigentum in den unteren 2/3 der Bevölkerung war nie ein politischer Schwerpunkt.



        Ein paar genossenschaftliche Projekte gingen diesen Weg. Der Staat selbst - nahezu ausschließlich unter Beteiligung von CDU und/oder FDP gestaltet, förderte immer die Bereicherung der Minderheit.

        • @Michael Garibaldi:

          Meine Großeltern sammelten sogar das Regenwasser zwecks Klospülung, um ihr Haus abzubezahlen... Ob jemand so leben will, sei dahingestellt. Aber: was Sparen bedeutet, wissen heute viele Leute auch nicht mehr. Wenn manche Mieter 3x teurere Autos fahren als mancher Vermieter... Also ich kenne solche Fälle.

        • @Michael Garibaldi:

          Für die 50% Menschen, deren Haushaltseinkommen unter dem Median-Einkommen liegt, ist kaufen oder mieten gar keine "Entscheidung".

          Bezogen auf im Verhältnis zum Einkommen angemessene Mieten, kann sich praktisch jedes Haus - in der Stadt noch mehr - selbst finanzieren.

          Sehen Sie den eigenen Widerspruch in Ihrer Argumentation. Durch vermieten kann sich ein Haus selbst tragen. Wenn jemand also in der Lage ist, die Miete zu tragen, kann er auch kaufen (trägt sich ja selbst), gleichwohl können es 50% nicht, da sie nicht genug Geld haben, aber ihre eigene Miete können Sie zahlen?

      • @Strolch:

        Ich kenn mich zufällig ein bisschen aus.



        Erhalt und Rücklage für Reparatur und Sanierung hält sich bei der Gebrauchtware Haus & Wohnung in Grenzen. Sie wird immer billiger, je älter sie ist. Bezogen auf im Verhältnis zum Einkommen angemessene Mieten, kann sich praktisch jedes Haus - in der Stadt noch mehr - selbst finanzieren. Und dabei sogar noch mit einer Neubauabgabe sich an der Schaffung neuen Wohnraums beteiligen.



        Das geht selbstverständlich nicht, wenn du das Haus, den Grund und Boden mit ganz anderen Werten quasi auflädts.

        Wenn ich mit meinem wohnen die Akkumulationsträume von irgendwem erfüllen muss. Dann muss ich eben mit meiner Miete die Akkumulationsträume von jemandem erfüllen, der mit dem Haus überhaupt nichts zu tun hat. Noch das die vom Eigentümer aufgerufenen Summen etwas mit Erhalt und Unterhalt des Hauses zu tun hätte. Noch das der den Profit nähme und bezahlbare Wohnungen baute.



        So ist das eben. Das hat ja kein Linker erfunden das es so ist.



        Geht drum ob das richtig ist.

  • Statt eines starren Mietendeckels, sollte man sich mal die Zusammensetzung der Miete genauer ansehen und sich fragen, an welcher Stelle hier Willkür herrscht.



    Der Vermietende ist für die Instandhaltung der Immobilie verantwortlich. Hierzu bildet er Rücklagen. Er hat einen Verwaltungsaufwand. Der soll verrechnet werden. Diverse Kosten werden auf die Mieter umgelegt, sind für den Vermieter also nur durchlaufende Posten.



    Ich sehe hier nur die zu bestimmende Höhe der Rücklagen, die Festlegung für den Verwaltungsaufwand und ein Wagnis/Gewinn-Zuschlag als gerechtfertigt. So wie jede Hausverwaltung gegenüber ihrem Auftraggeber die Kosten transparent macht, wäre es gerechtfertigt, dass Vermietende ihren Mietzinsanspruch legetimieren. Schließlich leben wir in Breiten, die eine beheizbare, trockene Wohnung existentiell macht, diese somit kein Luxusgut ist. Mieteinnahmen als Rente, die von wenigen Erwerbstätigen erarbeitet werden muss, ist ein fragwürdiges Konzept. Wo fängt Willkür an und wo hört die die Freiheit der Preisbestimmung auf. Diese Frage sollte man mal grundsätzlich in diesem Punkt klären.

    • 8G
      80198 (Profil gelöscht)
      @Stefan Muck:

      Wieviel Zeit verplempert der Vermieter ? Soll das auch kostenlos sein ?

  • Die weggezogenen mäßig verdienenden Eigentümer*innen ist vielleicht ein schlechtes Beispiel.



    Aber richtig ist, wenn man bei einem System von Angebot und Nachfrage, an eine Stelle eingreift, ergeben sich schnell ungewollte Nebenwirkungen. Entweder geht man auf das DDR-System der Zuteilung von Wohnungen zurück oder aber man schraubt an Angebot und Nachfrage. Dabei kann man z.B. besonders hohe Mieten oder überaus hohe Renditen der Wohnungsgesellschaften durchaus mit Strafsteuern belegen, die man z.B. gezielt für den sozialen Wohnungsbau einsetzt.

  • Frau UNSLEBER, bitte begehen Sie nicht den Fehler den diesbezüglichen Unsinn der FDP nachzuplappern.

    Der "freie Markt" der sofort von allen Konservativen und Kapitalisten eingefordert und beschworen wird, existiert doch schon die ganze Zeit!!!

    Und mit welchem Ergebnis? Dem von Ihnen als Zustand Beschriebenen.

    Macht es dann ernsthaft Sinn sich jeder Veränderung entgegenzustellen, wenn das Alte es über Jahrzehnte(!!!) hinweg nicht geschafft hat eine sozial gerechte Mietwohnungssituation zu schaffen?

    Ich denke nicht!

    • 8G
      80198 (Profil gelöscht)
      @tazeline:

      Was ist gerecht ? Wer entscheidet ? Es hilft nur mehr sozialer Wohnungsbau, sonst mieten die Reichen zu 6 Euro und vermieten in München zu 25 Euro

  • 9G
    90118 (Profil gelöscht)

    was sagt uns dieser text; soll es wirklich lieber weiterhin allen menschen an die existenz gehen, als das unsolidarischerweise die bewohner einer stadt bezahlbare mieten haben?



    wenn es zu wenige wohnungen gibt, liegt das auch an den grenzen der städtebaulichen möglichkeiten für die dichte der vorhandenen siedlung.



    besserer nahverkehr ins angrende gebiet und weitere stadtvergrößerung in diese richtung wären ein lösungsansatz, der wesentlich besser ist, als immer mehr rendite aus den bereits überforderten strukturen abzuschöpfen.

  • REFORMIERUNG des Gesetzes über die Zusammensetzung des "qualifizierten Mietspiegels"

    Wie bereits mehrfach hier geschrieben, wäre es sehr viel sinnvoller und effektiver, würde man die Regularien bezüglich der wertbildenden Faktoren eines "QUALIFIZIERTEN MIETVERTRAGES" reformieren!!!

    Denn ein qualifizierter Mietvertrag kommt in allen Großstädten zum Einsatz; also genau da, wo die Wuchermieten am meißten Belastung für die Mieter auslösen.

    Natürlich bedarf dies einer Gesetzesänderung. Doch mir ist völlig unverständlich, wie die SPD in ihrer aktuellen Situation nicht den Vorstoß wagt und medienwirksam vorträgt diese Gesetzesänderung vorantreiben zu wollen. Wenn sich die CDU/CSU dann in der GroKo dagegen sperren sollte (was sie machen würde), so könnte die SPD damit VIELE betroffene Mieter als Wähler zurückgewinnen; zumindest sehr auf sich aufmerksam machen). UND bedenken wir zudem, dass ja da noch die LINKE und die GRÜNEN im Parlament sitzen, dann sollte doch - bei wirklich gegebenem politischen Willen - etwas gehen!!!

  • Oh-Oh Frau Unsleber - das ist niederschmetternd. Bewusstlos.



    Wieso sollte es zum "erwachsen werden" gehören seine Rente mit der Rente eines Mieters in der Rente zu verdienen?



    Im bürgerlichen Mittelstand bricht immer sofort die Identitätskrise aus, wenn sie zugeben müssen was ihre Lebensweise, ihre Normalität, ihre Selbsgewissheit vom "erwachsen werden" ist: Eigentum bilden. Selbstverständlich nicht nur um den Gegenstand zu nutzen. Nein. Gemeint ist eine Rendite.



    Früher war ich ja...aber jetzt bin ich erwachsen.



    Klar ist das schwer einzusehen für die Investoren im Prenzlauer Berg. Nicht selten mit der Kohle aus den familiär-dynastischen Quellen. Weil sie jetzt dort wohnen, wohnt die alte Dame da nicht mehr. Sie hatte sich die Wohnung 40 Jahre verdient. Mit Kohle hoch tragen in den 5. Stock. Als eine Zentralheizung drin war musste sie ausziehen. So ist es einfach. Ich kann das ja nicht ändern damit es besser ins gerecht-liberale Selbstbild passt. Man kann sich eben nicht über Kapitalismus aufregen, aber dann jeden Monat schauen wieviel der "Wert" der eigenen Immobilie steigt. Und das als Rente betrachten.

    Als nächstes wird alles verwechselt. Dem in seiner Eigentumswohnung wohnenden Eigentümer kann die Wertsteigerung oder der Wertverfall seiner Wohnung völlig wurscht sein. Ist bloß virtuell. Der Wert ist ja das er drin wohnt. Eine Wohnung hat.



    Die immer billiger wird. Schliesslich nur noch laufender Unterhalt, Rücklagen für Sanierungen /Reparaturen. Wer will dem denn am Zeug flicken?

    Also haben wir es hier Frau Unsleber mit einem Plädoyer für das Risiko-Anlagemodell Immobilien und Wohnung und auch noch zur Sicherung der Rente zu tun.



    Weil das die Rentenversicherung jener Menschen ist, die in den letzten 20-30 Jahren daran beteiligt waren Rentenversicherungen zu privatisieren. Was es da nicht alles gab um seine Rente zu sichern. Damit öffentlich-gesellschaftlich keine finanziert werden muss. War ein klasse Geschäft.

    • @Martinxyz:

      Top zusammengefasst. Auf jeden Fall eine interessante Vorstellung von Solidarität- damit die etlichen Arbeiter*innen und Mittelverdiener*innen, die sich zur Altersvorsorge eine Wohnung in Berlin gegönnt haben und jetzt nicht mehr darin wohnen können (die Zahl der Betroffenen muss riesig sein!), sollen all die Leute, die wegen Miete nur noch Nudeln mit Tomatensauce essen oder eben verdrängt werden doch bitte auf ne faire Miete verzichten. Dass Privateigentum an gemeinschaftlichen Gütern anhäufen eine an sich unsolidarische Handlung der bürgerlichen Mitte bis hin zu den genannten Familienclans darstellt, muss auch nicht interessieren. Möglicherweise haben die Autorin und ihr Freund ja auch einfach eine Wohnung für ihre Altersvorsorge im Blick. Klingt echt solidarisch!

      • 8G
        80198 (Profil gelöscht)
        @Greatcornholio:

        Privilegierte Mieter in Innenstadtlagen sind doch auch ein Problem. Wer entscheidet darüber ? Wer zuerst kommt malt zuerst ist nicht gerechter als wer sich bildet und gut verdient kauft teure Wohnmöglichkeit selbst

    • @Martinxyz:

      Bei vielem d'accord.



      Ich bin sogar d'accord, dass man ohne Rendite sondern lediglich kostendeckend vermieten soll.



      Rendite kommt auch schon aus Wertentwicklung.



      Leider hat das Finanzamt dagegen, wenn es zu sehr in die Miese gehen sollte.

      Nur, die angesagten Deckelungen sind vielfach eben nicht kostendeckend. Und da werden neben den bösen Konzernen eben auch diejenigen in Mithaftung genommen, die sich bisher halbwegs fair verhalten haben.



      Abgesehen davon, dass der Staat, also alle, die Abschreibung der Verluste mitträgt.



      Insofern ist ihr Pamphlet genauso wie der Vorschlag von Frau Lompscher leider ein wenig unterkomplex.

      • @J_CGN:

        Was "Kostendeckend" ist werden wir jetzt konkret und öffentlich diskutieren.



        Das ist dem RRG-Senat zu danken.



        Und zwar volkswirtschaftlich und nicht bloss betriebswirtschaftlich. So wie es die Aufgabe der Politik ist.



        Und richtig. Es erfordert einen grundlegend anderen Ansatz worin der Wert einer gemeinwohlorientierten Wirtschaft besteht. Selbstverständlich ein sehr umfassender Paradigmenwechsel der von den meisten wahrscheinlich als "Linksruck" bezeichnet wird. Was aber historisch gesehen keine Sorge bereiten sollte. Das war die Fortschreibung demokratischer Verhältnisse immer. "Linksruck"

        • @Martinxyz:

          Wer hätte groß Interesse daran, oder verspürte einen Anreiz, eine Wohnung, ein Haus, per Kredit über vielleicht 20 Jahre abzubezahlen, wenn dabei überhaupt keine Rendite dabei rauskommt? Dann lässt sich's genauso zur Miete wohnen und der Erwerb einer Immobilie ist überflüssig.

        • @Martinxyz:

          Kostendeckend ist ganz einfach definiert:



          Verwaltungs- und andere nicht umlagefähige Kosten, Zinskosten, AfA (2% die in die Rücklage zur Instandhaltung fließen).



          Dagegen rechnen sich die Mieteinnahmen.



          Wenn summa-summarum eine Null rauskommt ist die Miete kostendeckend. Das sieht selbst Andrej Hunko so.



          Da ist er sich ausnahmsweise mit dem Finanzamt einig.



          Und alles, was unter Null rauskommt wird steuerlich als Verlust geltend gemacht, so dass alle mit ihren Steuern eine Teil davon tragen.



          Da ist herzlich wenig Diskussionsspielraum.

  • Die Stadtfinanzen hängen leider von der Mietpreishöhe ab, was zu ändern ist.



    Dazu sollte man sich auch die Profiteure anschauen im Kontext jeglicher Migrationsformen [Nachfragesteigerung].



    Das sind nämlich leider genau die Großkapitalisten, die spekulativ Land kaufen und durch Wertsteigerung im Verbund mit der Politik maßgeblich profitieren.

    In jeglichem Markt(kapitalistisch oder sozialistisch) ohne Ausweichmöglichkeiten für ein Gut gilt: 1. Angebot erhöhen oder 2.Nachfrage verringern senkt Preise.

    Man kann die Wohnungen auch vom Markt nehmen,



    allerdings sehe ich politisch einflussreiche Spekulanten der Großfinanz hier als Hauptgegenspieler. Diese sind über Steuerregeln und Finanzierungskosten erheblich bevorteilt gegenüber Genossenschaften oder Einzelakteuren.

    Ferner wäre eine Kosten-Nutzenrechnung sinnvoll zur Bedarfsplanung inklusive Arbeitsstandortplanung sowie sozialen Umfeldplanung.

  • Schwierig, das. Was ist eine Alternative?

    Markt allein kann's nicht sein: die Sache mit Angebot und Nachfrage ist ein Märchen, wenn wir nicht bereit sind zu akzeptieren, dass viel mehr von uns verhungern oder unter einer Brücke schlafen.

    Ein knappes Gut, das auch noch zur Grundversorgung dazugehört entfaltet im "freien" Markt seine Rendite eben zum grössten Teil durch Spekulation: das ist genau das, was wir beobachten.

    Gegensteuern durch private Akteure? Die werden genau aufhören, wenn die Rendite fällt. Durch den Staat? Ganz schön teuer, massenhaft zu bauen, wenn's sich nicht rentiert.

    Jedes Schema, dem entgegenzusteuern, wird irgendwo Verlierer produzieren. Der zitierte "Kleinanleger" hat sich auf eine Rendite verlassen, die eben auf der Ausbeutung der MieterInnen basiert (nicht anders als die "grossen" Miethaie).

    Klar, Mietdeckel bzw. Rekommunalisierung lösen nicht das Problem, dass Berlins Bevölkerung gerade wächst. Sie helfen aber, das Problem zu lösen, dass die Mieten ins Unermessliche steigen.

    Die Sache dem "freien Markt" zu überlassen löst lediglich das Problem derer, die aus der (ist das jetzt die zweite oder die dritte?) Internetblase aussteigen wollen und ihr Luftgeld sicher unterbringen wollen [1]. Oder aller die unermessliche Geldmengen für sich "arbeiten" lassen wollen.

    Auf unser aller Rücken.

    Wollen wir eine solche Gesellschaft?

    [1] taz.de/Ausstellung...erhallen/!5617774/

    • 8G
      80198 (Profil gelöscht)
      @tomás zerolo:

      Was ist besser ? Geld in neue Wohnungen stecken und bei 3 Prozent Bruttorendite Mieter ausbeuten oder Geld in Aktienmärkte stecken und 5 Prozent und mehr Rendite zu holen ? Aktienblasen oder neue Wohnungen ?



      Ich finde nicht, dass Privatvermieter Gierig sind. Wo soll denn bei den Kaufpreisen der Gewinn sein ?

      • @80198 (Profil gelöscht):

        "Was ist besser [...]"

        Aus der Sicht der Mieter ganz klar: sollen die Spekulant(In?)en ihren Spass an den Aktienmärkten haben. Bei der nächsten Blase fliegen sie dann auf die Fresse. Und... "3 Prozent"? Dass ich nicht lache: mit welchen Renditen hat denn Deutsche Wohnen gewunken?

        "Ich finde nicht, dass Privatvermieter Gierig sind. Wo soll denn bei den Kaufpreisen der Gewinn sein ?"

        Es gibt kein Recht auf Kapitalrendite. Wenn Geld mehr abwirft, als die Inflation gerade hergibt, dann folgt daraus zwingend, dass es wo anders (bei denen, die arbeiten, nämlich) fehlt.

        Alles andere ist magisches Denken.

  • an neue wohungen kommt auch jetzt keiner mehr ran (siehe autorin)...also mir ist wohungsnot auf basis angemessener mieten lieber, als auf basis von hochpreismieten.



    und auf einen groben klotz gehört auch mal ein grober keil. rein marktwirtschaftlich mag ein solcher mietendeckel fragwürdig sein. wir leben aber nicht unter dem primat der wirtschaft, sondern in einer demokratischen und sozialen Gesellschaft. Es ist kein mietendeckel, sondern ein "Gier"-deckel und der ist sehr notwendig und sehrwohl solidarisch. wenn es immer nach mathematisch ermittelaberer "sinnhaftigkeit" oder "gerechtigkeit" geht, wird dir jederzeit der investor vorrechnen können, dass es keinen Sinn macht., denn Sinn ist glechbedeutend mit wirtschaftlichem Sinn...das aber ist der grosse holzweg!

    • @zachersen:

      Und wer bekommt die gedeckelte Miete für 6€ am Ende, wenn sie Vermieter ihre Mieter weiterhin aussuchen dürfen? Bestimmt nicht die, die sich die Miete gerade so leisten können. Vielmehr durch Programme konstruierte ideal MieterInnen, die eine möglichst „optimale“ Gewinnabschöpfung der 6€ garantieren. Mieten müssen gedeckelt werden, aber die Lösung muss differenzierte ausfallen als ein bürokratischer Rotstift Akt, den Reaktionäre als „sozialistisch“ diffamieren können.



      Mann kann in diesen Wohnungsmarkt nicht einfach punktuell reingrätschen, man muss entweder komplett die Spielregeln neu aufsetzen oder ihn abschaffen.



      Was natürlich nicht passieren wird.