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AufrüstungWir sind wieder wehrtüchtig – aber wofür eigentlich?

Daniel Bax
Kommentar von Daniel Bax

Deutschland rüstet massiv auf. Kaum noch jemand hinterfragt, ob es all diese Waffen wirklich braucht – beziehungsweise, zu welchem Zweck.

Boris Pistorius, Bundesminister der Verteidigung (SPD), während einer Militärübung am 3.4.2025 Foto: Joeran Steinsiek/imago

D eutschland hat seine Militärausgaben im vergangenen Jahr um stolze 28 Prozent gesteigert – das hat das Stockholm International Peace Research Institute (Sipri) jüngst errechnet. Erstmals liegt die Bundesrepublik damit nach den USA, China und Russland weltweit an vierter Stelle – und vor allen anderen Ländern Westeuropas, wie das schwedische Friedensforschungsinstitut bilanziert. Die Steigerung verdankt sich dem Sonderbudget, das die Ampel-Koalition dafür eingerichtet hat. Nach der Lockerung der Schuldenbremse steht ein weiterer Schub bevor.

Die Rüstungsindustrie boomt, während andere Wirtschaftszweige wie die Automobilbranche oder die Bau- und Immobilienwirtschaft in der Krise stecken und Stellen abbauen. Diese Entwicklung wird Deutschland verändern. Und die kommende Regierung will staatliche Gelder vorrangig in Drohnen, Panzer und anderes Kriegsgerät stecken, statt in den Bau von Sozialwohnungen, in Windräder oder in die Entwicklung von Umwelttechnologien zu investieren. Dafür haben Union, SPD und Grüne das Grundgesetz geändert.

Dass die Sozialdemokratie das unterstützt, wundert nicht: Immerhin schafft die Rüstungsindustrie Arbeitsplätze, die anderswo wegbrechen. Aber dass die einstmals so friedensbewegten Grünen damit so gar kein Problem mehr haben, erstaunt dann doch. Nicht nur, weil immer mehr Waffen nicht immer mehr Frieden schaffen. Sondern auch, weil Waffenproduktion und Kriege nun mal ein Klimakiller sind – allem Gerede von einer „grünen Nato“ und einer „klimaneutralen Bundeswehr“ zum Trotz.

Die Aufrüstung wird einen Mentalitätswandel beschleunigen, der ohnehin allenthalben angemahnt wird, Stichwort „Kriegstüchtigkeit“. Schon vor ein paar Jahren schlugen sich ehemals friedensbewegte Promis, die einst den Wehrdienst verweigerten, reumütig auf die Brust und bekannten, sie würden dies heute bestimmt nicht mehr tun. Neuerdings erklären uns Leitartikler stolz, sie würden ihre Kinder gerne in die Bundeswehr schicken, um sie zur Verteidigung des Vaterlands fit zu machen.

Vorwürfe an Pazifisten in fragwürdigem Sound

Auf der anderen Seite schlagen dem Bestseller-Autor Ole Nymoen Wut und Empörung entgegen, bloß weil der „niemals für sein Land kämpfen würde“, wie er in seinem viel beachteten Buch schreibt. Der Vorwurf des „Lumpenpazifismus“, der gegen ihn erhoben wird, klingt dabei wie ein Echo der alten Anschuldigung von der „Wehrkraftzersetzung“.

Kaum jemand hinterfragt noch, ob es diese massive Aufrüstung wirklich braucht. Schon jetzt ist die Nato Russland militärisch haushoch überlegen. Putin wird nicht morgen vor der Tür stehen. Aber Deutschland will innerhalb der Nato eine größere Rolle spielen als bisher und in der Lage sein, seine Interessen notfalls auch militärisch durchsetzen zu können. Dazu braucht es die innere Zeitenwende. Von einer „Entmilitarisierung“, von der nach dem Zweiten Weltkrieg noch die Rede war, ist das Deutschland von heute so weit entfernt wie noch nie. Wir sind wieder wehrtüchtig. Gut ist das nicht.

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Daniel Bax
Redakteur
Daniel Bax ist Redakteur im Regieressort der taz. Er wurde 1970 in Blumenau (Brasilien) geboren und ist seit fast 40 Jahren in Berlin zu Hause, hat Publizistik und Islamwissenschaft studiert und viele Länder des Nahen Ostens bereist. Er schreibt über Politik, Kultur und Gesellschaft in Deutschland und anderswo, mit Fokus auf Migrations- und Religionsthemen sowie auf Medien und Meinungsfreiheit. Er ist Mitglied im Vorstand der Neuen deutschen Medienmacher:innen (NdM) und im Beirat von CLAIM – Allianz gegen Islam- und Muslimfeindlichkeit. Er hat bisher zwei Bücher veröffentlicht: “Angst ums Abendland” (2015) über antimuslimischen Rassismus und “Die Volksverführer“ (2018) über den Trend zum Rechtspopulismus. Für die taz schreibt er derzeit viel über aktuelle Nahost-Debatten und das neue "Bündnis Sahra Wagenknecht" (BSW).”
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79 Kommentare

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  • Bruno , Moderator

    Liebe Community, um das hohe Kommentaraufkommen im Blick behalten zu können, haben wir die Kommentarfunktion zeitweise geschlossen.

  • Noch ein kleiner Zusatz: Wollen wir wirklich der AfD, so sie denn 2029 an die Macht kommt, eine bis an die Zähne bewaffnete , kriegstüchtige Bundeswehr zur Verfügung stellen?

  • "Kaum jemand hinterfragt noch, ob es diese massive Aufrüstung wirklich braucht. Schon jetzt ist die Nato Russland militärisch haushoch überlegen."



    Bevor man solche Behauptungen einfach raushaut, erwarte ich doch, dass man a) gegenteilige Äußerungen von ausgewiesenen Fachleuten auf diesem Gebieten zumindest zur Kenntnis nimmt, und ihnen b) auch inhaltlich etwas entgegensetzen kann.



    www.derstandard.de...-tun-um-aufzuholen



    www.br.de/nachrich...tzt-gerade,UgYpiG9

    • @Schalamow:

      Genau. Auch sagt die technische Überlegenheit noch nichts über das Aggressionsverhalten des Russen. Und: Selbst wenn die Nato technisch überlegen ist, müsste sie diese Überlegenheit Im Falle eines gegnerischen Angriffs erst in Anschlag bringen, was Monate, wenn nicht Jahre dauern kann.



      Historisches Beispiel: Ditschl war den Alliierten Mitte, spätestens Ende 1941 quantitativ, bei den meisten Waffengattungen auch technisch unterlegen. Trotzdem hat es noch dreieinhalb Jahre und Millionen getöteter alliierter Soldaten gebraucht, um es kleinzumachen.

  • Netter Versuch, würde ich sagen.



    Ich zitiere: "Schon jetzt ist die Nato Russland militärisch haushoch überlegen. Putin wird nicht morgen vor der Tür stehen."



    Nun, ohne die USA (der Austritt der USA aus der NATO bleibt weiterhin eine reale Option) ist die NATO Russland militärisch vielleicht noch überlegen, aber für eine dauerhafte konventionelle Abschreckung wird es nicht reichen, für eine atomare schon gar nicht. Wir brauchen auf die aktuelle Bedrohung durch Russland also eine europäische Verteidigungsstrategie, die für die Ambitionen Russlands ein unkalkulierbares Risiko darstellt.



    Zu zweiten Satz "Putin wird nicht morgen vor der Tür stehen." kann ich nur sagen: Morgen vielleicht nicht, aber evtl. übermorgen. Wenn nicht Putin, dann vielleicht sein Nachfolger. Wenn Russland sich darauf versteift hat, die UDSSR oder sogar den Warschauer Pakt restaurieren zu wollen, wird dort nicht in Jahren, sondern in Jahrzehnten gerechnet. Dabei geht es - auch - darum, der EU wirtschaftlich so sehr zu schaden, dass sie sich am Ende selbst zerlegt. Wir sehen, dass nationalistische Tendenzen stark zunehmen, die für unsere Verteidigungsfähigkeit reines Gift sind. Der Panslawismus lässt grüßen.

  • Die NATO mag Russland haushoch überlegen sein. Aber die NATO minus USA, da sieht schon ganz anders bei vielen Waffengattungen aus. Und ich möchte mich nicht auf Herrn Trump verlassen müssen.

  • "Schon jetzt ist die Nato Russland militärisch haushoch überlegen. "

    Die USA ja. Was von dort im Zweifel zu erwarten ist, sollte auch dem letzten klar sein.

    • @Querbeet:

      Selbst mit den USA, die Kürzungen die dort anstehen bedeuteten das Amerika im Kriegsfall außer mit der Luftwaffe Europa nicht viel helfen kann.

  • Da hat Herr Bax wohl wieder mal nicht aufgepasst. Putin wird morgen oder übermorgen vor der Tür stehen, wenn wir seine Expansions- und Untetwerfungsgelüste nicht zeitnah in der Ukraine stoppen, mindestens bremsen. Welch ein Glück für uns, dass die Menschen in der Ukraine entschlossen sind, ihre (und damit unsere) Freiheit gegen Putin zu verteidigen! Schön ist das nicht, aber hier helfen leider nur Waffen.



    Und dass die NATO haushoch überlegen ist, ist eines dieser realitätsblinden Märchen. Waffentechnisch sicherlich, aber Russland ist ein Meister der Materialschlacht und all die geopferten Menschen sind nichts als Material. Die Bevölkerung lässt sich, entweder fanatisiert oder apathisch, auf den Schlachtfeldern verheizen. Da können wir - zum Glück! - nicht mithalten. Wir müssen diesen Vorsprung durch überlegene Technik ausgleichen. Allerdings müssten wir das auch langsam mal energisch angehen, sonst wird's finster.



    Empfehle dazu das aktuelle Interview mit Gustav Gressel.

  • Haben Sie schon mal überlegt, dass Russland den Krieg vielleicht gar nicht beenden, sondern im Gegenteil, diesen Krieg gerne noch ausweiten möchte?

    Zumindest sagen dass die offiziellen Vertreter Russlands. Können sie mir einen Grund nennen, warum die Aussagen der offiziellen Vertreter Russlands nicht stimmen sollten?

  • Eine seltene Stimme der Vernunft. Sie wird wenig Wertschätzung erfahren. Trotzdem tut es gut, sie zu hören.

  • "Kaum jemand hinterfragt noch, ob es diese massive Aufrüstung wirklich braucht"

    Na vielleicht, weil "kaum jemand" die Augen so fest davor verschließt, was aktuell auf der Welt passiert. Staaten wie Russland, China, Indien haben in den letzten Jahren massiv aufgerüstet. Währenddessen haben wir im guten Glauben, dass die durch wirtschaftliche und diplomatische Beziehungen, über Jahrezehnte gewachsene Sicherheit und Stabilität in Europa Frieden und die territoriale Integrität unangetastet bleibt. Wir haben abgerüstet und gleichzeitig weggeschaut, als Autokraten wie Putin wieder mit Gewalt nach ihren Nachbarn gegriffen haben. Putin macht überhaupt kein Geheimnis draus, was sein Ziel ist. Das endet nicht mit den Ostgebieten der Ukraine. Und Trump gibt seinen Laiken, stellt die NATO in Frage.



    Da find ichs viel befremdlicher, als die panische Erkenntnis, jetzt wieder wehrtüchtig sein zu müssen, dass es Menschen gibt, die all diese Fakten nicht wahrnehmen wollen, Parolen aus den 80ern weiterbeten und versuchen Sicherheit gegen Soizalpollitk auszuspielen. Und für mich brauchts auch keine verstaubten Schimpwörter um so eine selbstgerechte Realitätsverweigerung unredlich zu finden.

  • Ich finde es ziemlich amüsant wie das linke politische Lager (oder auch nicht mehr links, keine Ahnung) das Thema Aufrüstung und Krieg inzwischen für sich entdeckt hat. In der Zeit meiner linken politischen Sozialisation war es völlig klar den Kriegsdienst zu verweigern und das Feindbild Russland zu hinterfragen.

    www.youtube.com/watch?v=XtC4pMlHGaA

  • Diesen Spruch sagte vor kurzen jemand während eines Interviews und für mich ist es eine Spruch von ungeheurer Klarheit!

    Besser ist es, dass eine ganze Generation zur Abschreckung für den Ernstfall trainiert, als dass sich auch nur eine einzige Kompanie eine Stunde lang eines Feuergefechts erwehren muss.

  • Wenn die deutsche Rüstungsindustrie ihre Produkte in den letzten Jahrzehnten nicht weltweit vermarktet hätte, wären D vermutlich das wehrtüchtigste Land der Welt.



    Es ist also nur konsequent, wenn nun auch noch das erforderliche Menschenmaterial Made in Germany ist.

    • @0 Substanz:

      Gerade weil wir Weltweit Waffen verkauft haben können wir jetzt aufrüsten. Sonst hätten wir keine Rüstungsindustrie mehr. Hätten wir seit 2014 aufgerüstet, hätten wir nicht Waffen in alle Welt verkaufen müssen.

    • @0 Substanz:

      "Menschenmaterial"? Meinen Sie das ernst?

  • "Schon jetzt ist die Nato Russland militärisch haushoch überlegen. " Die USA sind laut US-Verteidigungsminister nicht für die Verteidigung Europas da und konzentrieren sich auf Asien. Türkei und Griechenland sind miteinander beschäftigt. Bleiben 1 Millionen Soldaten, ohne Kriegserfahrung, ohne Erfahrung im Dronenkrieg der inzwischen für bis zu 80% aller Verluste verantwortlich ist.

    Deutschland fehlt es schlicht an einer Reserve für konventionellen Krieg, wofür wir die Wehrpflicht brauchen. Flugabwehr auf dem taktischen und strategischen Level, Artillerie und Produktionskapazitäten und ganz massiv an Munition.

    Wenn Putin 2027 das Baltikum angreift und die USA nicht helfen wird Europa verlieren. Die EU wird zerbrechen, die NATO tot sei und er wird sich dann nach und nach Europa einverleiben mit Vasallenregierungen vom Stile AFD.

  • "Aber Deutschland will ....seine Interessen notfalls auch militärisch durchsetzen können" Das ist eine steile These, die nicht belegt ist, und höchstens für den Fall einer faschistischen AFD- Regierung gelten könnte. Was wären denn diese o.g. Interessen? Russland anzugreifen, ist wohl eher unwahrscheinlich.



    Dass die EU und damit auch Deutschland, als deren größtes Land, verteidigungsbereit sein muss, werden wohl nicht einmal pazifistische Positionen in Frage stellen, ausser man/frau vertraut Faschisten wie Putin, die EU doch bitte nicht weiter zu destabilisieren oder anzugreifen und will sich deshalb entwaffnen. Natürlich wird der Russe nicht morgen in Berlin-Zehlendorf einmarschieren, aber ein solidarisches Verteidigungsbündnis muss auch für die baltischen Staaten und eine regelbasierte Weltordnung gelten und das geht nun mal nur mit Waffen und Diplomatie.

  • Erst aufrüsten, bei der nächsten Bundestagswahl die blauen Nazis on die Mehrheit wählen die dann weiter ausbauen, und schon hat Europa wieder ein starkes kriegstüchtiges Deutschland.

    Der Vergleich Ausgaben für Kriegsgerät und Sozialwohnungen ist unsinnig.

  • Willst du Frieden, so rüste für den Krieg.

  • Für Frieden braucht es alle, für Krieg reicht aber schon einer alleine.



    Wer kein Kriegsopfer sein will, der rüstet ordentlich auf.



    Wohin Abrüstung führt, erlebt gerade die Ukraine in schmerzlichster Weise.



    Die Ukraine hat ihre Atomwaffen gegen Sicherheitsversprechungen von England, Amerika und Russland abgegeben - und wird jetzt von den Russen besetzt und von den Amerikaner ausgeplündert.



    Abrüstung führt auf direktem Wege zum Krieg.

  • "Schon jetzt ist die Nato Russland militärisch haushoch überlegen"

    Vorausgesetzt die NATO funktioniert in ihrer jetzigen Form #Trump

    Würden die USA unterstützen wenn Putin Teile des Baltikums besetzt. Unklar. Und ohne die USA sind wir eben nicht "haushoch" überlegen. Europa muss unabhängig und wahrhaft werden.

    Was der Absatz mit den Grünen soll ist mir auch schleierhaft. Herr Bax, wie "grün" geht es in Putins Russland zu? Denn das erwartet große Teile Europas wenn wir eben nicht wahrhaft werden.

  • Wofür eigentlich wehrtüchtig? Um sich im leider nicht unwahrscheinlichen Ernstfall als Nato gegen die russische Armee verteidigen zu können.

    Es wird kaum noch hinterfragt, ob es all diese Waffen wirklich braucht, weil die Mehrheit mittlerweile zum Glück begriffen hat, wofür wir sie vielleicht leider bald brauchen werden.



    Ganz im Gegensatz zum Autor.

  • Die Nato ex-USA hat Russland nicht viel entgegen zu setzen. Das ist der Eindruck, wenn man sich tiefer in die Materie einliest. Russland ist ein Staat, dessen Kernkompetenz Gewalt ist. Das Land hat ziemlich wahrscheinlich expansive Intentionen. Wie weit die gehen ist unklar.



    Wir müssen heute rüsten, wenn wir glauben dass wir in fünf Jahren einen Feind haben. Wir müssen eigentlich auch rüsten, wenn wir das nur mit 20% Wahrscheinlichkeit glauben. Aber Niederlage und Fremdherrschaft wäre zu schlimm. Das ist alles furchtbar schade ums Geld, aber nicht zu ändern.



    Auf die Idee, dass Deutschland seine Interessen militärisch durchsetzen will, braucht man nicht zu kommen - siehe oben. Die Bedrohung ist real genug um aufzurüsten.

  • Der Angriff auf die Ukraine ist real. Übergriffe auf Länder im Baltikum sind real vorstellbar. Auch wenn die Russen nicht gleich in Berlin stehen.

    • @Gunnar Grannis:

      Na und? Was hat das mit der weiteren und massiven Aufrüstung der NATO und besonders bei uns zu tun? Die NATO ist doch schon jetzt Russland weit, sehr weit überlegen. Was also soll denn da noch dazu kommen? Es ist doch geradezu irre, bis an die Zähne bewaffnet zu sein, dann zu glauben wenn noch mehr Schrott dazu kommt, dass das das Gebot der Stunde wäre. Abrüstung ist das Gebot der Stunde!

  • Ich kann die Zweifel des Autors an den aktuellen Entwicklungen verstehen. Aber die These "wir sind wehrtüchtig" ist schon sehr steil. Auch die Idee, dass die Nato militärisch Russland überlegen ist, erscheint mir aufgrund der grundsätzlichen Unterschiede der beiden Genannten Parteien doch recht konstruiert.

  • Die Kernfrage ist doch, wer bestimmt, dass Deutschland militärisch eine stärkere Rolle einnehmen muss.



    Wenn es um die Ausrüstung bzw. Modernisierung der Bundeswehr als reine Verteidigungsarmee geht, ist das noch nachvollziehbar.

    Gegen die Verteidigung des eigenen Vater/Mutter-Landes wird es vermutlich weniger Widerstand geben. Solange nicht klar definiert ist, zu welchem Zweck eine massive Verstärkung der Bundeswehr notwendig ist, ist das zumindest fragwürdig.

    • @Bürger L.:

      Künftige UN-Einsätze zur Stabilisierung der globalen Weltlage.

    • @Bürger L.:

      "wer bestimmt, dass Deutschland militärisch eine stärkere Rolle einnehmen muss." Das muss Deutschland nicht. D muss einen Beitrag zum Verteidigungsauftrag der NATO leisten. Die Wehrfähigkeit dafür wurde entwickelt, nicht aber die Wehrbereitschaft. JEDER und JEDE hier im Land mit wachem Verstand hat mitgekriegt, wie prekär die Truppe versorgt ist, wenn es zum Einsatz kommt. Funktionsfähige Waffen mussten seit JAHRZEHNTEN für Einsätze, seien es Manöver oder Ernsteres gewesen, mühsam organisiert werden. Die Kommandanten der ausrückenden Truppen hatten alle Hände voll zu tun, um aus den hinterletzten BW-Standorten funktionsfähige Leihwaffen zu bekommen, die für den Einsatz nötig waren, oder bei NATO-Manövern und -Einsätzen dito von NATO-Partnern ausleihen. Das war, was Pistorius mit "blank dastehen" meinte. Die geplante Personalaufstockung muss also die Wartungskapazitäten für das zur Verteidigung benötigte Material im Fokus haben, so dass in jedem Wehrkreis immer genug Material für Einsätze bereitsteht.

  • "Und die kommende Regierung will staatliche Gelder vorrangig in Drohnen, Panzer und anderes Kriegsgerät stecken, statt in den Bau von Sozialwohnungen, in Windräder oder in die Entwicklung von Umwelttechnologien zu investieren. "

    Dummerweise würde unsere Sicherheit genau andersherum mehr gestärkt werden. Aber für bezahlbaren Wohnraum und regenerative Energien gibt es weniger Lobbys als für das Zulassen von Wuchermieten und Panzer. Die AfD freut sich über diesen warmen Regen an Zustimmung, der ihnen damit sicher ist.



    Aber danke dafür, dass wenigstens mal in einer Zeitung die Frage gestellt wird, wofür das überhaupt sein muss. Die Anschlussfrage wäre "wohin versickern diese ganzen zig Milliarden eigentlich, wenn dann doch nur eine angeblich unfähige Bundeswehr übrig bleibt?"



    Ich bin sehr gespannt auf den Artikel dazu!

  • "" Putin wird nicht morgen vor der Tür stehen.""



    ==



    Das ist richtig.



    Um im Bild zu bleiben: Er steht bereits heute vor der Tür - - oder treffender formuliert: Die Tür ist bereits eingetreten und Putin spielt in den Kernländern Europas Krieg.

    www.dw.com/de/russ...aine-v2/a-70900933

    www.tagesschau.de/...der-krieg-100.html

    Abgesehen von der russischen Schattenflotte und deren Zerstörung der Kommunikationskabel inklusive der russischen Terrorisierung der Ostseeanrainer -- siehe Zitat Taz:

    ""Krieg ist nicht erst, wenn der Russe mit dem Panzer vors Brandenburger Tor fährt. Die Verunsicherung ist die Kriegsführung, mit der Putin und Co seit Jahrzehnten die Gesellschaften in Russland und Osteuropa zu zersetzen versuchen und sich hierzu altbekannter Methoden bedienen.""

    taz.de/Putins-hybrider-Krieg/!6077247/

    Wie gut Verhandlungen mit Putin funktionieren -- selbst dann wenn der russischen Förderation geraubtes Land zugesprochen wird kann täglich live besichtigt werden - - siehe russische Angriffe auf ukrainische Zivilisten.

  • Nun ja, Windräder, Wohnungen und Umwelttechnologie kann auch von anderen als dem Staat gebaut/finanziert/aufgestellt werden. Eine Armee sollte besser nur vom Staat aufgestellt werden.

    Merke: Die Regierung muss nicht alles machen, aber es gibt Dinge, die kann nur die Regierung machen.

  • Wofür? Na, für den Seelenfrieden der Kalten Krieger in deren Köpfen Schwarzweißfilme marschierender Rotarmisten in Endlosschleife flimmern.



    Wofür noch? Dafür dass die Bundeswehr voll aufgerüstet ist wenn Friedenskanzler Höcke Deutschland nach 2029 raus aus EU und NATO und rein in den neuen "Bund europäischer Nationen" "als Wirtschafts- und Interessengemeinschaft" führen kann - der natürlich überhaupt gar nicht unter russischer Führung stehen wird.



    Und wofür noch? Für ganz viel Steuergeld in den Taschen von KMW, Rheinmetall & Co, während an Sozialsystemen & Infrastruktur gespart wird.

    Nur für den Hybriden Krieg, der unsere Gesellschaft spaltet & die Demokratie vergiftet, und den Putin Wahl für Wahl und Umfrage für Unfrage gewinnt… für den werden wir seltsamerweise nicht ertüchtigt.

  • "Putin wird nicht morgen vor der Tür stehen."



    Das dachten vermutlich auch viele Ukrainer bis zum 21.2.2022.

    Ich finde es nicht so pfiffig, sich einfach von der Realität überraschen zu lassen.

  • Leider sieht es so aus, als wollte Putin die noch bestehende Nato testen. Kriegstüchtig sollte vor Allem Anderen abschrecken, damit er gar nicht auf die Idee kommt vor der Tür zu stehen. Damit wäre alles erreicht.

  • Herr Bax, das ist argumentatorisch aber doch etwas dünn… die NATO sei Russland schon so überlegen? Woraus schließen Sie das? Aus einem reinen Zahlenvergleich der Panzer, die zwischen Estland und Portugal stehen? (geographisch, logistisch, sprachlich, organisatorisch…)

    Dass es in Teilen der Bevölkerung wiederum eine gewisse Aufrüstungsbesoffenheit gibt und sich darin auch Großmannssucht verbirgt- geschenkt.

  • " Putin wird nicht morgen vor der Tür stehen. "

    Aber übermorgen.



    Sich einreden, dass immer schon alles gut gehen und bleiben wird, ist fahrlässig.

    Die Titelfrage stellt sich dennoch in anderer Weise:



    Es braucht Verteidigungskonzepte, Strategien und Fallstudien.



    Ich weiß nicht, was Bundeswehr und Verteidigungsministerium in den Schubladen haben - anhand der öffentlichen Äußerungen habe ich jedoch den Eindruck, dass diese inhaltliche Arbeit hinter "mehr Geld, mehr Material" zurückbleibt.

    Und diese strategische Abstimmung braucht es auch mit unseren europäischen Nachbarn. Zumindest eine Abstimmung über Strategien würde viel Ineffizienz beheben.

    Dazu gehört auch, dass die Bundeswehr vom viel gelobten polnischen Militär lernen könnte. Warum fragt man nicht nach Beratern aus Polen an, die bei der Wiederherstellung der Bundeswehr helfen könnten?



    Dazu ist man in Berlin anscheinend zu stolz.

  • Ich werde das Gefühl nicht los, dass wir seit Jahren auf einen Krieg vorbereitet werden. Schon damals begann es, als landesweit die Sirenen wieder aktiviert und regelmäßig Probealarme durchgeführt wurden. Das hinterlässt bei mir ein mulmiges Gefühl.

  • Die letzten Jahre der deutschen Aussenpolitik (nennen wirs mal so) haben doch überdeutlich gezeigt dass ein Land das über keine militärische Schlagkraft verfügt um seinen Ansichten Nachdruck verleihen zu können international schlicht nicht ernst genommen wird. Ok. Annalena hat da auch ihre Rolle gespielt aber schon bei ihrem Vorgänger den ich schon vergessen habe, hatte sich das gezeigt. Auch in den anstehenden Verhandlungen mit Russland und auch mit Amerika sind wir ohne ein schlagkräftiges Militär schlicht hilflos und müssen daher bezahlen ohne mitreden zu können. Siehe Friedensverhandlungen UA. Das machen Russland und USA unter sich aus, die Europäer und insbesondere die Deutschen sitzen nicht mal am Katzentisch. Es gibt also ausser der Bedrohung durch Russland auch andere sehr wichtige Faktoren die für eine Aufrüstung sprechen. Dazu gehört auch das ingternationale Ansehen. Wenn Putin sagen kann dass er um Berlin zu erobern lediglich die freiwillige Feuerwehr von Moskau braucht, was denken dann die anderen Länder über uns? Annalena haben sie ja noch nicht mal die Kriegserklärung gegenüber Russland geglaubt...

  • Wir brauchen weniger Geld für Rüstung, weniger geistige Durchmilitarisierung und Alternativlosigkeit. Aus der Friedensforschung wissen wir auch um die Gefahr von Klischees über "den Chinesen" oder "den Russen". Auch soll uns der militärisch-industrielle Komplex nicht übernehmen.

    Und zugleich brauchen wir ein Eindämmen von Putin-Russland. Das wird ein* Queerbeauftragte* in Wilna allein nicht hinbekommen. Minimalinvasiv eine gemeinsame Verteidigungsfähigkeit und solidarisch auch unseren Anteil, das schon.

    Da könnten wir noch europäischer werden, noch effizienter - und die verkappte Unternehmenssubventionierung mal ganz unterlassen.

    Und "Wofür?" ist zumeist eine sehr wichtige Frage, auch hier.

  • Meines Wissens ist der Ukrainekrieg noch nicht beendet.



    Das Verteidigungsministerium hat in der Vergangenheit viel Material aus eigenen Beständen geliefert, was nun wiederbeschafft werden muss.



    Interessant dabei ist die Bewertung der Systeme durch die ukrainische Armee, nachdem z.B. der Marder sehr robust und kriegstauglich ist.



    Die im Artikel angegebene "bessere Ausrüstung der Nato" gegenüber Russland ist fragwürdig.



    Wie trump neuerdings Beistand definiert ist unklar. Abgesehen davon ist im Ukrainischen Krieg erkennbar, dass es eine neue Entwicklung gibt. Drohnen sind zentraler Bestandteil des Krieges, die Bundeswehr hat mit dem Sondervermögen ERSTE waffenfähige Drohnen geordert.



    Beim Thema Flugabwehrwaffen sei bemerkt, dass auch hier der Bestand der Patriots zugunsten der Ukraine verringert wurde und neue Systeme bevorzugt an die ukrainische Armee geliefert wurden.



    Auch wenn der Plan einer europäischen Flugabwehr gefasst ist, von einer Umsetzung sind wir noch weit entfernt.



    Unsere Demokratie wird bedroht und Putin ist eine reale Gefahr. Wer das nicht erkennt, hat die letzten drei Jahre verschlafen.



    Auf die USA ist kein Verlass mehr, wir müssen für unsere eigene Sicherheit sorgen

  • Lieber Daniel Bax, wir sind weder wehrtüchtig noch hochgerüstet. Es gibt vielleicht gute Gründe dort hin zu wollen, aber die stellen sie in Frage. Zu recht? Nein - eben nicht! Die Weltlage hat sich dramatisch verändert. Die Amis sind nun nicht mehr unsere Freunde. Die Trump-Gang sympathisiert mit Diktatoren und der AFD. Ihr Verhältnis zur Ukraine ist katastrophal. Sie zerstören Amerika und wenn sie können auch Europa und Deutschland. Wehrlosigkeit ist jetzt das Schlechteste was man gebrauchen kann. Und - bei allem Respekt, ihre Haltung unterstüzt nur Putin und Trump.

  • "Schon jetzt ist die Nato Russland militärisch haushoch überlegen."



    Fast ausschließlich aufgrund der USA, die das Bündnis mehr oder weniger inoffiziell angekündigt haben.

  • Ich finde es richtig, wenn wir uns und unsere europäischen Freunde verteidigen können. Und dass wir der Ukraine helfen, nicht von Putin gefressen zu werden.



    Niemand zieht "gerne" in den Krieg oder schickt seine Söhne gern dahin, auch wenn Propagandisten wie Sie das unsereinem unterstellen.



    Aber es ist keine Schande, sich für die Freiheit zu verteidgen.

  • Wenn Geld vor allem für Rüstung und Krieg ausgegeben wird und nicht für die Menschen im Land, wird die AfD weiter wachsen. Und sie kann dann eine Armee übernehmen, mit der sie in "guter", alter Tradition ihren Nationalismus ausleben kann...

    Wie war das mit Karthago?

  • Kann man vielleicht einmal etwas sachlicher diskutieren?



    Schlagworte wie Aufrüstung helfen ja nicht weiter. Nur zur Erinnerung: in den 80ern hatten wir 500.000 Soldaten und alleine 5000 Kampf- und Schützenpanzer. Davon sind wir weit entfernt.



    Es geht darum sich gegen Russland verteidigen zu können und wir haben schon Schwierigkeiten eine Brigade auszustatten, das sind fünf tausend Mann. Von einer allgemeinen Wehrpflicht sind wir auch weit weg.



    Außerdem können jetzt Schulden für Militär- und Zivilprojekte getätigt werden.



    Ob das mit der CDU und SPD so läuft ist eine andere Frau.



    Aber noch zur Erinnerung: das haben die Grünen hinein verhandelt.



    Wir haben auch ohne höhere Rüstungsausgaben Wohnungsmangel, das eine hat mit dem anderen nicht zwingend was zu tun.



    Russland hat demnächst 1,5 Millionen Soldaten unter Waffen und ist auch bereit diese einzusetzen und droht mit nuklearen Schlägen. Wenn man sich nicht verteidigen will, soll man das auch klar aussprechen mit allen Konsequenzen.

    • @Surfbosi:

      Gegen russische Atomwaffen, hilft die derzeitige Aufrüstung überhaupt nicht.



      Russland beißt sich an der Ukraine die Zähne aus, soll aber für die EU, die deutlich mehr Bevölkerung, Waffen und Wirtschaftskraft hat, eine Bedrohung darstellen?



      Das ist doch kompletter Unfug!



      Die aufgerüstete europäische Armee wird früher oder später eingesetzt werden wollen, egal ob man angegriffen wird oder nicht. Ob das im 3. Weltkrieg gegen Russland und China sein wird oder ein armes anderes Land, dem man seine Werte vermitteln wird, wird sich zeigen.

    • @Surfbosi:

      Du vergleichst die militärische Stärke anhand der Anzahl der Soldaten; das sagt wenig über die Qualität, was ja gerade der aktuelle Krieg in der Ukraine belegt.



      Im Übrigen vergleichst Du Russland nur mit Deutschland. Wenn also Deutschland allein mit Russland wirtschaftlich (total ungleich zugunsten Deutschlands) und militärisch gleichziehen soll, dann würde ja ein NATO-Austritt viele Mittel für eine deutsche Aufrüstung freisetzen.



      Man kann natürlich sein eigenes Haus so ‚aufrüsten‘, als ob es keine Feuerwehr und Polizei gäbe und dann behaupten, diese Aufrüstung sei alternativlos und jeden Cent wert, den man nun bei Möbeln und Lebensmittel einsparen muss.

    • @Surfbosi:

      ‚Schlagworte wie Aufrüstung helfen ja nicht weiter. Nur zur Erinnerung: in den 80ern hatten wir 500.000 Soldaten und alleine 5000 Kampf- und Schützenpanzer. Davon sind wir weit entfernt.‘

      Und dafür müssen wir die viertgrößte Militärmacht sein? Geht es auch etwas kleiner?



      Wenn wir es nicht schaffen mit dem bisherigen Budget anständig zu wirtschaften, dann habe ich mit. den extra hunderten Milliarden keine große Hoffnung.

    • @Surfbosi:

      Sie wollen, dass Deutschland sich verteidigen kann. Aber Die beste Ausrüstung nutzt nichts, wenn keiner bereit ist, sie zu nutzen. Würden Sie und Ihre Familienangehörigen im Verteidigungsfall an vorderster Front kämpfen? Solange keine Bereitschaft dazu besteht, sind sämtliche Forderungen dazu leere Worte. Aber möglicherweise sind Sie bereits in der Armee oder beim Freiwilligen Wehrdienst.

    • @Surfbosi:

      Es gibt halt auch keine Strategie mit belastbaren Zahlen, die kommuniziert wird (werden könnte). Auf der anderen Seite sind "wir" ned z.B. Israel, wo alles rundrum und innendrin (außer Jordanien) schwierig ist. Daß die BW zumindest einsatzbereit sein sollte, hm, jo, evtl. fängt mer bei der Grundausstattung an zu investieren und hat wenigstens genug zum Verballern.

  • Das Thema ist schon so gut ausdiskutiert, dass ich von Kommentaren heutzutage mehr Tiefe erwarten würde. Das geht nur wenn die praktisch unstrittigen Erkenntnisse der heutigen Zeit zunächst mal akzeptiert werden. So muss man erst mal richtigstellen:



    1. Nein, Deutschland ist noch lange nicht wehrtüchtig, nur weil es seine Militärausgaben um viele Milliarden erhöht hat. 2. Nicht die NATO ist Russland "haushoch überlegen", sondern die USA sind es.

  • Ach was! Loriot

    “Dass die Sozialdemokratie das unterstützt, wundert nicht: Immerhin schafft die Rüstungsindustrie Arbeitsplätze, die anderswo wegbrechen. Aber dass die einstmals so friedensbewegten Grünen damit so gar kein Problem mehr haben, erstaunt dann doch. Nicht nur, weil immer mehr Waffen nicht immer mehr Frieden schaffen. Sondern auch, weil Waffenproduktion und Kriege nun mal ein Klimakiller sind – allem Gerede von einer „grünen Nato“ und einer „klimaneutralen Bundeswehr“ zum Trotz.“

    Etwas spät dran Herr Bax wg der Grünen.



    Damals - remember: Kosovo-Bombardierung Teilnahme BW im Rahmen der Nato (ua auf meinem Schreibtisch.)



    Eine Regierung - die die Öffentlichkeit einschl. Gerichte (ua “Hufeisenplan“ - Küppersbusch “da haben wir durch die Bank gepennt!“) hinters



    Licht geführt hatten



    Und ganz vorne weg AA-Min Joseph Fischer zum ersten! Gelle vs Ströbele et al.



    Der anschließend einen weiteren verfassungs&völkerrechtswidrigen Krieg - ebenfalls unter Täuschung der Öffentlichkeit mitverantwortete



    UND - ja tazis herchehört! Gell



    In der taz ein Peter Unfried nicht nur. über diesen Weltpolitker (O-Ton PU!) sich ranwanzt!



    Sondern offen sich für! den o.a. Einsatz der BW ausspricht •

  • Putin wird nicht morgen vor der Tür stehen.

    Das erinnert mich an die Aussage von der Wagenknecht, das Russland ja niemals in die. Ukraine einmarschieren wird.

    • @Peter Schütt:

      Weil jemand anderes vor 3 Jahren etwas falsch einschätzte, sind jetzt alle Einschätzungen aller Menschen falsch...?

    • @Peter Schütt:

      Die Fixierung auf Wagenknechts ist befremdlich genug: die Einschätzung, dass Russland nur blufft, war ja weit verbreitet. Ohnehin ist die Analogie falsch: ein Angriff auf ein Nachbarland, dass vom Kreml bisher als Pufferstaat gegen den Westen wahrgenommen wurde ist kaum mit einer Invasion in EU-Staaten vergleichbar (erst Recht nicht in Deutschland, das keine gemeinsame Grenze mit Russland hat).

    • @Peter Schütt:

      Ist aber schon ein Unterschied, ob jemand ein kleineres Land überfällt oder den mit Abstand stärksten Militärblock der Welt...

  • Vielleicht hätte man mit der Aufrüstung abwarten sollen, bis Putin sich dazu entschieden hat, einen Nato Staat wie Estland anzugreifen. wäre das nicht die bessere Lösung gewesen?

    • @Usch Bert:

      Genau, gute Idee, gute Lösung. Wenn dann der erste GTK Boxer vom Band rollen (soll), stehen die Russen auf dem Kurfürstendamm.

  • Wenn dem tatsächlich so ist, dass die Nato Putin bereits jetzt haushoch überlegen ist, dann versteh ich nicht, warum sich der Ukrainekrieg dann so hinzieht: Warum dann nicht massiv, viel von dem, was jetzt bereits da ist, da hinschicken, das mit allem unterstützen was man hat, und den Krieg so beenden, dass Putin einsieht, dass er hier nix zu gewinnen hat? Die Sorge ist doch eher, dass dieser ganze Rüstungskram, in den da das Geld reingeworfen wird, im Zweifel nix taugt und die Rüstungsfirmen nur so gute Geschäfte gemacht haben, weil Frieden war und sie nicht belegen mussten, dass ihre Knarren tatsächlich funktionieren...

  • " ... Schon jetzt ist die Nato Russland militärisch haushoch überlegen ..."

    Ohne USA auch? Darum geht es ... leider!

  • Ich nehme an, der Autor stellt eine rhetorische Frage. Seit Anbeginn der Menschheit sind Menschen in Morde, Überfälle und Kriege verwickelt. Dafür dient heute das Militär. Der Krieg bekommt immer mehr Geld als z.B. Bildung, dadurch kann die "Kriegslust" aufrechterhalten werden und Eltern schicken ihre Kinder in den Tod.

    • @Joachim Kappert:

      Wer in D hat denn "Kriegslust"? Kennen Sie jemand? Ich nicht.



      Es geht darum, Krieg zu verhindern. Bzw, den bereits von Russland geführten zu stoppen.

    • @Joachim Kappert:

      Das stimmt nicht. Kriegerische auseindersetzungen haben erst sehr viel später angefangen, wie Archäologen und ethnologen gezeigt haben. Es ist nicht Teil des Wesens sondern erlerntes verhalten.

  • Richtig, die Grünen sind friedensbewegt und unterstützen die Aufrüstung. Das ist kein Widerspruch.

    • @Ibrahimo:

      Doch das ist ein Widerspruch. Ich kann solche Begriffsverdrehungen wie von Ihnen oder Herrn Kretschmann, Ministerpräsident BW nicht mehr hören, nur um die massive Aufrüstung besser klingen zu lassen. Lesen Sie mal nach, was Pazifismus heißt: de.wikipedia.org/wiki/Pazifismus. Wer Aufrüstung möchte, möge bitte das auch so benennen, wie es wirklich ist, nämlich kriegstauglich zu sein. Ich bin keine Pazifistin in dem engen Sinne der Definition und halte es in Ausnahmefällen, z.B. der Kampf der Ukraine gegen das Russland Putins, leider für notwendig sich auch mit Waffen zu verteidigen und solche Länder mit Waffen zu beliefern. Aber gerade in unserem Land habe ich massive Bauchschmerzen, wenn wie vom Autor treffend beschrieben, "wir" eine größere Rolle in der Nato spielen wollen. Der schnelle Aufstieg der rechtsextremistischen AfD und die jüngste deutsche Geschichte lehrt uns, wie gefährlich das ist. Um es mit der Punkband MANIACS auszudrücken: "ein starkes Deutschland hat immer nur den Tod gebracht..."

      • @Irm mit Schirm:

        Wenn Deutschland den Tod gebracht hat, war es nicht wirklich "stark".



        Der rhetorische Salto, Wehrhaftigkeit schlicht mit Pazifismus gleichzusetzem, ist ein Zeichen solcher Art des sich Starkmachens.

        Die stetige Bemühung (Mühe ist es unstrittig), die wechselseitige Nötigung zu Kampf und Krieg, Ausbeutung und Unterdrückung usw. im gesellschaftlichen Leben aufzuheben, ist Pazifismus. Frieden muss stets gestiftet werden, damit unvermeidliche Spannungen und Konflikte nicht eskalieren, ausbrechen.

        Was aktuell diskutiert wird, ist akute Kriegsbegrenzung und -verhinderung. Sehr wichtig.

      • @Irm mit Schirm:

        Ich habe nicht behauptet, dass die Grüne pazifistisch wären. Das waren sie auch nie, in ihrer ersten Regierungsbeteiligung hatte sie den ersten Auslandseinsatz der Bundeswehr nach dem Krieg zu verantworten. Womöglich liegt es daran dass Sie Friedenspolitik, die durchaus Aufrüstung beinhalten kann, und Pazifismus nicht auseinanderhalten können. Insofern fällt Ihr Vorwurf, ich verdrehe Begriffe, auf Sie zurück.

      • @Irm mit Schirm:

        Wir haben Verpflichtungen aus NATO und EU unsere Verbündeten zu schützen ganz Europa will das Deutschland aufrüstet. Vielleicht weniger auf die eigenen Bauchschmerzen hören und mehr auf Freunde und Verbündete.

    • @Ibrahimo:

      Widersprüche II oder „Der Frieden muß bewaffnet sein!

      Zitat @Ibrahimo: „Die Grünen sind friedensbewegt und unterstützen die Aufrüstung. Das ist kein Widerspruch.“

      Richtig. In der DDR lautete die diesbezügliche Losung „Der Frieden muß bewaffnet sein!“ Gegen diesen Widerspruch richtete sich die vom Wiittemnberger Pfarrer Schorlemmer inspirierte Friedensbewegung junger Leute in der DDR mit ihrer Gegenlosung „Schwerter zu Pflugscharen“ (Micha 4,1-4) und der konsequenten Folgerung „Frieden schaffen ohne Waffen“.

      Das militärische Kräfteverhältnis war den damals gängigen Einschätzungen der okzidentalen Sicherheits-Community zufolge bei den konventionellen Fähigkeiten zu der Zeit ungleich günstiger für den Kreml, weshalb es der atomaren Abschreckung bedurfte, um das NATO-Sanktuarium vor einem sowjetischen Überfall zu bewahren.

      Wieso bedarf es dann heute nach einer evidenten dramatischen Verschiebung dieses Kräfteverhältnisses zugunsten des Westens einer konventionellen Nachrüstung, wenn vor 50 Jahren die Atomara Abschreckung genügte?

      Das ist der Grundwiderspruch.

    • @Ibrahimo:

      Könnten Sie das erklären?

    • @Ibrahimo:

      Widersprüche

      Zitat @Ibrahimo: „Die Grünen sind friedensbewegt und unterstützen die Aufrüstung. Das ist kein Widerspruch.“

      In ihren Gründerjahren waren die Grünen friedensbewegt und mit dieser programmatischen Begründung entschiedene Gegner der Aufrüstung. Entweder war es damals ein Widerspruch oder heute. Aber vielleicht lassen sie sich von der Biermann-Sentenz Orwellscher Provenienz leiten: „Nur wer sich ändert, bleibt sich treu.“