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Wagenknecht und Weidel im TV-DuellUnd die Brandmauer? Leidet

Weidel verharmlost die AfD, Wagenknecht hilft ihr dabei. Das TV-„Duell“ war für beide ein Erfolg, und auch für den Springer-Sender Welt TV.

Freundliche Annäherung: Sahra Wagenknecht und Alice Weidel reichen sich bei „Welt TV“ die Hand

Am Ende ging es um Venezuela, ausgerechnet. Die beiden Frauen sprachen durcheinander und fielen sich ins Wort, es wurde turbulent. Alice Weidel warf Sahra Wagenknecht vor, früher einmal für das südamerikanische Land geschwärmt zu haben, eine ähnliche Staatswirtschaft schwebe ihr nun für Deutschland vor. „Völliger Unsinn“, konterte Wagenknecht kühl. Aus „reinem Trotz“ habe sie früher Dinge vertreten, die sie heute für abenteuerlich halte. Aber das sei 20 Jahre her. Heute sei sie eine überzeugte Marktwirtschaftlerin, wie man in ihren Büchern nachlesen könne, und wolle den Mittelstand stärken.

Es war der einzige Moment, in dem die AfD-Chefin zum Gegenangriff überging. Ansonsten gab sich Weidel beim breit beworbenen „TV-Duell“ des Nischensenders Welt TV im Neubau des Axel-Springer-Konzerns in Berlin ihrer Kontrahentin gegenüber freundlich und zugewandt und versuchte, die Gemeinsamkeiten mit ihr zu betonen. Doch Wagenknecht ließ sie kühl auflaufen und ging Weidel von Beginn an frontal an: Die AfD hätte sie als „Steigbügelhalterin“, „U-Boot“ und „nützliche Idiotin der Altparteien“ beschimpft, nur weil ihre Partei in Sachsen, Thüringen und Brandenburg nun Koalitionsverhandlungen mit CDU und SPD führe. Das sei „ehrenrührig“, empörte sich Wagenknecht.

Tatsächlich sind sich beide Parteien bei vielen Themen oft nah, das wurde an diesem Abend deutlich. Nur beim Thema Wirtschaft, das der Moderator Jan Philipp Burgard, Chefredakteur des Senders, am Anfang in den Mittelpunkt stellte, hoben beide die Unterschiede hervor. Weidel, im dunklen Blazer und Perlenkette, machte sich für Steuersenkungen und die Schuldenbremse stark. Wagenknecht, im limettengrünen Kostüm, forderte, dass der Staat mehr in die Infrastruktur investiert und dafür auch günstige Kredite aufnimmt. Das Bürgergeld zu kürzen und für ausländische Staatsbürger zu streichen, wie es die AfD vorschlägt, geht Wagenknecht zu weit. Als der Moderator sie kurz als ehemalige „Kommunistin“ bezeichnet, entgegnet Wagenknecht brüsk: „Kommen sie mir nicht auf die Tour.“

Einig gegen die Ukraine

Einig sind sich Weidel und Wagenknecht mit Blick auf die Ukraine. Beide sprachen sich für einen nicht näher definierten „Verhandlungsfrieden“ aus. Als Wagenknecht ihre bekannten Standpunkte abspulte, die Osterweiterung der NATO für den Krieg mit verantwortlich machte und die „Maximalziele von Selenskij“ verwarf, sagte Weidel nur: „Das sind AfD-Positionen.“ Woraufhin sich Wagenknecht empörte: „Frau Weidel, das ist ein bisschen billig.“

Beim Thema Nahost hatte sie dann aber Gelegenheit, ihr BSW als „wahre Friedenspartei“ von der AfD abzusetzen. Alice Weidel betonte das „Selbstverteidigungsrecht“ Israels, das „um seine Existenz“ kämpfe. Weidel forderte, dem UN-Hilfswerk UNWRA die Gelder zu streichen und sagte zu palästinensischen „Ausschreitungen auf unseren Straßen“: „Wenn die AfD in der Regierung säße, wären die Krawallbrüder nicht mehr in diesem Land!“

Wagenknecht dagegen prangerte Israels „barbarische Kriegsführung“ und Kriegsverbrechen in Gaza an. Die „Idee, dass sich Terror mit Terror bekämpfen lässt“, sei falsch. Deutschland müsse mehr Druck auf Netanjahu für eine Zweistaatenlösung machen und ein Waffenembargo verhängen. Weidel pflichtete ihr da plötzlich überraschend bei und forderte, keine deutschen Waffen nach Israel zu liefern. Andere Länder könnten das tun. Aber „wir“ könnten uns ja schon „selbst nicht verteidigen“.

Höcke als Hindernis

Überraschend war auch, wie stark Wagenknecht die AfD beim Thema Migration attackierte. Weidel behauptete, unter „Remigration“ lediglich zu verstehen, das Recht durchzusetzen, das durch Angela Merkel „außer Kraft“ gesetzt worden sei. Wagenknecht dagegen sagte, Björn Höcke wolle 20 bis 30 Millionen Menschen abschieben, und würde Ressentiments schüren. „Da wird mir übel.“

Überhaupt, Höcke: Eine ganze Passage las Wagenknecht aus einem Buch von Höcke vor, um zu zeigen, wie tief er „im Neonazi-Sumpf“ stecke. „Ich will nicht, dass so ein Mann Macht bekommt“. Die AfD sei „eine differenzierte Partei“. Aber Weidel tue zu wenig dagegen, „dass die Höckes in ihrer Partei immer stärker werden“, sondern würde dies als „charmantes Gesicht an der Spitze“ kaschieren. Dabei habe sie selbst 2017 noch Höcke aus der Partei werfen wollen, warf Wagenknecht ihr vor.

Mit anderen Worten, so konnte man die Botschaft verstehen: Ohne Höcke könnte Wagenknecht es sich vorstellen, mit der AfD zusammenzuarbeiten. Schließlich wollten die Wähler beider Parteien doch „Veränderung“, so Sahra Wagenknecht.

Ein Erfolg für Weidel

Für alle Beteiligten war die Sendung ein großer Erfolg: für den Nischensender Welt TV, dem mit seinem „Duell“ wieder einmal ein Ereignis gelungen ist, über das man spricht. Schon mit dem TV-Duell zwischen dem Thüringer CDU-Politiker Mario Voigt und seinem AfD-Konkurrenten Björn Höcke hatte er Aufsehen erregt. Nun ging es um die Bundespolitik. Die Tatsache, dass Spiegel-Chefredakteurin Melanie Amann und Zeit-Redakteurin Mariam Lau im Anschluss auf Welt TV über den Showdown der beiden Politikerinnen diskutierten, trug ebenfalls dazu bei, das Event der Konkurrenz aufzuwerten.

Für Weidel war es ein Erfolg, weil sie sich dabei als ganz normale Politikerin präsentieren, ihre Partei verharmlosen und sich als salonfähig geben konnte. Im Anschluss stand sie den anwesenden Journalisten noch für Fragen zur Verfügung, während Wagenknecht nach der Sendung sofort wieder verschwand.

Wagenknecht ging als größte Siegerin vom Platz. Sie dominierte die Sendung, wirkte kompetenter und – in ihrer Körpersprache wie in ihren Positionen – souveräner als Weidel, die an einer Stelle sogar unmotiviert in nervöses Lachen ausbrach, als es um Donald Trump ging. Zugleich demonstrierte Wagenknecht mit ihrem Auftritt, dass sie gegenüber der AfD keine Berührungsängste hat, sondern nach allen Seiten offen ist.

Da geht noch mehr

Wagenknecht zieht keine Brandmauer zur AfD, sondern nur zu Björn Höcke: Das machte sie deutlich. Auch in den Parlamenten deutet sich eine Annäherung an. Im Bundestag hat sich nahezu die gesamte AfD-Bundestagsfraktion einem BSW-Antrag angeschlossen, der fordert, einen Corona-Untersuchungsausschuss einzusetzen. Im sächsischen Landtag haben beide Parteien ebenfalls einen Corona-Untersuchungsausschuss beantragt, allerdings getrennt. Das BSW hat mit seinem Antrag CDU und SPD überrumpelt, mit denen es Koalitionsverhandlungen führt. Gut möglich, dass das BSW am Ende den AfD-Antrag unterstützt oder umgekehrt.

Diese Annäherung zeigt: Da geht noch etwas.

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41 Kommentare

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  • Käptn Blaubär , Moderator*in

    Vielen Dank für eure Beiträge, wir haben die Kommentarfunktion geschlossen. 

  • "...des Nischensenders Welt TV ..."



    Diese Bemerkung hätte sich die TAZ sparen können, alles andere ist sehr gut kommentiert.

  • Wir sollten unser Augenmerk stärker dem immer wieder zersetzenden Springer-Konzern widmen: Nicht nur dieses Aufeinandertreffen zweier WEIBLICHEN Rechtspopulistinnen, dem Bashing der Bundesnetzagentur oder den undifferenzierten Angriffen von Israel-Kritikern als Antisemiten, dem Wärmepumpen und Anti-Grünen-Progrom (wird Frau Maischberger auch von BILD bezahlt?) , immer wieder sind es die Springer-Leute, die mehr an Krawall als an fairer Auseinandersetzung interessiert sind und damit -gerade in diesen Zeiten, wo es in der Tat nicht mehr viel zu verschenken gibt- Unfrieden stiften und damit den rechten Schwurblern die WählerInnen zutreiben. Hat Fox-News schon Interesse gezeigt oder umgekehrt Springer an Trumps Lieblings-TV ?

  • Ich erinnere mich noch an die netten Gesprächsrunden zw. Petry und Wagenknecht bei Maischberger.Heute ist das nur schlimmer geworden...Pack schägt sich; Pack verträgt sich !

  • Was hat Wladimir der Abend wohl gekostet?

  • Die Brandmauer wurde 2008 durch die SPD in Hessen eingerissen.



    Die aktuelle Empörung über das Einreissen von Brandmauern ist daher nicht glaubwürdig.

  • Die AFD ist ja nicht als rechtsextreme Partei gestartet, sie wurde nach und nach von ihnen übernommen. Wagenknechts versuch dort einen Spaltkeil hinein zu treiben entspricht ihrer Logik. Gelingen wird das allerdings nicht. Weidel und Chrupalla sind nur noch Statisten um die agressive, umstürzlerische Linie, die im stillen Konsenz existiert. zu tarnen.

  • "Heute sei sie eine überzeugte Marktwirtschaftlerin,(...)"



    Das ist richtig.



    Etwas markwirtschaftlicheres im schlechtesten Sinne als das BSW, gibt es derzeit im durchökonomisierten, wirtschafts- moral- und verantwortungsliberalisierten Parteien- und Politikbetrieb kaum.

    Was zählt ist allein, was auf dem Marktplatz der Massenpsychologie, der Reflexe und Affekte zu Geld gemacht werden kann.

    Ob es das reaktionär retardierte Grummeln "gegen Gendern" ist -die persönliche Verwicklung in derart alterspubertierendes Genöle ist da nur ein Bonmot- Ob das Triggern völkisch-chauvinistischer Befindlichkeiten, ob die bewusst in der Unschärfe gelassene Rede vom "Mittelstand", der "Mitte" der "Vernunft" - die stets auf der Konstruktion eine "Mitte" einer Volksgemeinschaft aufsetzt, die niemals homogen existierte, noch ohne Gewalt zur verwirklichen wäre.

    Das alles ist bereits komplett getrennt von der Organisation, der Struktur, der realen Arbeitskraft, dem wirklichen und materiellen Produktionsprozess, in dem "Politik" Alltagsarbeit an Aushandlung und Lösung ist...



    ...das tatsächlich nicht ins Gewicht fällt, noch Entscheidungsgrundlage ist, ob das BSW überhaupt arbeitsfähiges Personal stellt

  • Die Brandmauer gehört um beide extremistischen Gruppierungen gezogen.

  • Moin!

    Das Bernd Höcke der einzige Stolperstein ist welcher einer Annäherung der beiden Parteien im Weg stünde überrascht mich angesichts der vielen anderen Rechtsextremen in dieser Partei etwas.

    Höcke mag zwar das Gesicht der Rechtsextremen sein, aber er bildet nicht alleine den braunen Streifen in der Unterhose der AfD.

    Und davon mal ab: Was sollen denn die ganzen jungen stolzen rechten Männer unter den Wählern sagen, welche der Krah da über Tik Tok eingesammelt hat?



    Wenn die Partei auf einmal zusammen mit den verhassten Kommunisten regiert?



    Da wird die AfD auf Tik Tok ordentlich Propaganda raushauen müssen.

    • @Hansi Hoppel:

      Höcke war nicht der einzige Stolperstein, dass ist dem Autor wahrscheinlich nur deshalb nicht aufgefallen, weil zu sehr mit der Garderobe der Damen beschäftigt war.



      Höcke war wohl am zitierbarsten und deshalb oft genannt, Wagenknecht hat aber auch von anderen gesprochen....im Gegensatz zu was der Artikel vermuten lässt, sah es in der Sendung garnicht danach aus, als gäbe es bald eine Große Koalition zwischen BSW und AfD

    • @Hansi Hoppel:

      Ihr Post rettete soeben meinen Freitag.



      Aber im Ernst: ich habe wider besseren Wissens in die Sendung hereingeschaut und schnell wieder abgeschaltet.



      Es ist ja doch nur das übliche Talkshowgedöns mit nicht ausreden lassen und so.

  • Dem grünen Lager missfällt am BSW, dass es Sozialpolitik priorisiert und Militarismus in Frage stellt. Da hat man so lange am Gegenteil gearbeitet und jetzt punkten die bei Wahlen mit diesen Prioritäten. Da kann man immer wieder nur versuchen, das BSW als rechts zu diffamieren, bei der Friedensbewegung hat das auch geklappt.

    Ich habe in der taz noch keinen einzigen Artikel gelesen, der sich ernsthaft und unvoreingenommen inhaltlich mit dem BSW auseinandergesetzt hat. Es ist überhaupt nicht überraschend, wie stark Sahra Wagenknecht Alice Weidel beim Thema Migration attackierte. Es ist nur dann überraschend, wenn man das BSW beim Thema Migration mit der AfD gleichsetzt, weil man das BSW als braun diffamieren will.

    Ein aufschlussreicher Punkt wäre bspw das angestrebte Rentensystem. Fragt man die AfD, kommt die marktradikale Antwort "aktienbasiert, wir schaffen das Umlageverfahren ab". Das ist eine klare Anwort für mindestens all die Renter, die von Altersarmut betroffen sind und dem Irrglauben anhängen, die AfD würde irgendwas für sie tun.

    So geht Dekonstruktion, nicht durch das Anbringen von moralbeladenen Aufklebern. Das gleiche mit dem BSW und die Medien erfüllen ihre Aufgabe.

    • @uvw:

      "Ich habe in der taz noch keinen einzigen Artikel gelesen, der sich ernsthaft und unvoreingenommen inhaltlich mit dem BSW auseinandergesetzt hat."



      Ja, warum haben Sie denn die vielen Artikel in der taz nicht gelesen, die sich mit der BSW-Programmatik intensiv auseinandersetzten? Dann wüssten Sie beispielsweise, dass der russische Militarismus in keinster Weise infragegestellt, sondern achselzuckend hingenommen, "verstanden" und gerechtfertigt wird.

    • @uvw:

      "Dem grünen Lager missfällt am BSW, dass es Sozialpolitik priorisiert und Militarismus in Frage stellt. Da hat man so lange am Gegenteil gearbeitet und jetzt punkten die bei Wahlen mit diesen Prioritäten. Da kann man immer wieder nur versuchen, das BSW als rechts zu diffamieren, bei der Friedensbewegung hat das auch geklappt."

      Würde das BSW nur die Waffenlieferungen an die Ukraine unterstützen, wäre sie der neue Stern am Himmel des demokratischen Firmaments und von BILD und Grünen hofiert.

      Selbst die AfD wäre mit einer Ukraine-Politik a là Meloni und Le Pen von heute auf morgen über jeden Verdacht der Verfassungsuntreue erhaben und sicherlich der neue Koalitionspartner des CDU/CSU.

      Denn was Migration betrifft, so stehen alle Parteien der sogenannten Mitte inzwischen weit rechts.

      Es ist diese Unehrlichkeit, die einem sauer aufstößt.

    • @uvw:

      Dass BSW wenigstens eigentlich links aufgestellt ist, empfand ich zu Beginn auch als positiv, das war auch in Linie mit Lafontaines und Wagenknechts früheren Bücherns und Aussagen zu finden.

      Hat sich da aber nicht doch leider etwas geändert? Jetzt geht es doch um Grenzen-zu und USA-böse; das Soziale ist nicht mehr so wichtig. Und die gespaltene Linkspartei rutscht aus den Parlamenten. Na super.

      Aber um versöhnlich zu enden: Bei der Verteilung hierzulande müssten 95 % links wählen, was zu häufig über Einflussnahme direkt auf Parteien abgebogen wird. Auf das politische Feld konzentrieren, und nicht auf Lifestyle, Putinschmusen, Nationalismus ablenken lassen, wäre da mein Vorschlag.

    • @uvw:

      "Dem grünen Lager missfällt am BSW, dass es Sozialpolitik priorisiert und Militarismus in Frage stellt"

      Unsinn. Das Problem bei Wagenknecht ist primär, dass sie die Stadthalterin Putins in D ist.



      Achja: Die Forderungen Wagenknechts im Kontext Flüchtlinge gleichen denen der AfD. Der einzige Unterschied ist, dass die AfD noch weitere Ideen hat, die - aus Sicht der Rechten verständlich - nicht schriftlich festgehalten sind.

  • Danke für die Zusammenfassung.



    Andere problematische Personen der Bundespolitik werden also ausgeklammert.



    "Für AfD-Bundesvorstand Stephan Brandner wird es teuer: Der Politiker muss ein hohes Ordnungsgeld zahlen, weil er die "Spiegel"-Journalistin Ann-Kathrin Müller mehrfach in sozialen Medien beleidigt hatte. Das berichtet Müller auf der Plattform X.



    Demnach hatte Brandner, der seit 2017 Mitglied des Deutschen Bundestages ist, Müller in Beiträgen mehrfach als "Faschistin" bezeichnet – offenbar als Retourkutsche dafür, dass sie "faschistische Züge" bei der AfD festgestellt hatte. Brandner wird zum völkisch-nationalistischen Flügel der AfD gezählt und gilt als Vertrauter des rechtsextremen Björn Höcke."



    Quelle



    www.t-online.de/na...digung-zahlen.html



    /



    In stern.de stand 2019



    "Bundesspitze



    Die neuen und alten AfD-Vorstände – und ihre Skandale, Beschimpfungen und "Ausrutscher"



    Das ist doch ein bekanntes systemisches Problem, es wird nur zu oft ignoriert.

  • Die Talkshow hab ich komplett verfolgt beide labern echt nur Bullshit.

    AfD und BSW sind für mich unwählbar bevor ich einer von denen wähle nehme ich lieber ne mini Partei oder garnix.

  • Die Springerpresse sollte auf der anderen Seite einer sehr, sehr hohen Brandmauer sein. Aber so niedrig doch, dass man das Streichholz rüberschnippen kann.



    (Bildlich, nicht wörtlich gemeint).

    • @Janix:

      Die AfD behauptet auch immer es nur bildlich zu meinen...

  • Es ist unverständlich, warum auch hier wie immer krampfhaft eine Übereinstimmung zwischen AfD und BSW konstruiert wird.

    Tatsächlich ist das Innenministerium und der Kanzler in ihren Aussagen zur Frage des Umgangs mit Einwanderung weit populistischer , als Wagenknecht.

    Wir müssen im großen Stil Abschieben



    Scholz im Spiegel Titel

    Grenzen schließen, Messer verbieten



    Juristin (!) Faeser

    Das der Umgang der Verwaltung mit der Migration, wie vieles anderes auch nicht mehr besonders gut bewältigt wird, ist offensichtlich.

    Probleme und Mängel in der Gesellschaft werden von der Politik seit vielen Jahren kaum zum Positiven, an vielen Stellschrauben sogar deutlich zum Negativen verändert.

    Eine Regierung, die zugleich die Oppositionsrolle übernimmt, deren Konsens nur einen Bruchteil der Legislaturperiode lang hält...

    Die Ampel verunglimpft anderes Denken und lässt den Diskussionsraum stark verkleinern.

    Das wird die schwache Zustimmung des Wahlvolks wohl in absehbarer Zeit nicht wieder erhöhen...

    nach der Ampel:

    Es könnte dann Verhältnisse wie in Österreich geben. Inhaltlich gibt's da viel gemeinsames. Es gibt im Körper der AFD ohnehin viel konservatives ex CDU Fleisch..

  • Das soll einen wundern, der Springer-Konzern, der hinter Welt TV steht macht die Populisten salonfähig, klingen die Blätter BILD und WELT doch nicht selten, als seien sie in der PR-Abteilung der AfD verfasst worden.



    Inhaltlich einmal mehr eindeutig, dass gegengehalten werden muss wo immer es geht, natürlich vor allem was die AfD angeht. Dieser armselige Abklatsch von Gossensprache ("Krawallbrüder") , den Weidel hier simuliert entspricht dem Niveau dieser Herrschaften. Und natürlich wird wieder klar, dass die Klientel der AfD keine Ahnung vom Programm der Blauen hat, wählt sie doch diametral entgegen ihren Interessen, wenn man mal vom angstgetriebenen Furor gegen Flüchtlinge absieht, leider.

    • @Bambus05:

      Der Springermedienverlag war mal erzreaktionär für Kapital, USA, Israel, CDU/CSU und wie gesagt fürs Kapital.

      Jetzt ist er natürlich immer noch fürs Kapital, aber immer deutlicher dabei für die Fossilindustrie, die die Grünen und den Klimaschutz mit wirklich allen, auch widerlichen Mitteln aufhalten will.



      Da hofiert man inzwischen auch Unappetitliches. Nach "unten" treten ist freilich auch Springertradition.

  • immer mal wiedererinnere ich daran , daß es nicht überraschend ist, was sw an mit rechts kompatiblen posiionen vertritt.



    s. bd.2 der verlagsreihe des argument-verlags:



    gestalten der faschisierung.



    gestalt 2: sahra wagenknecht.

  • Frau Weigel kam zweimal kräftig ins Schlingern:



    1. Ihre Ausführungen zu Israel wirkten sehr "ad hoc" und ließen sie unvorbereitet wirken



    2. Ihre Erklärungen zur "Remigration" waren sehr unglaubwürdig.



    Einzig den Satz, dass die "Störer" bei einer AfD-Regierung sofort weg wären, konnte man ihr glaughaft abnehmen.



    Sehr bemerkenswert, wenn auch unsäglich, war die Übereinstimmung in der Bewertung Russlands.



    Das Frau Wagenknecht lieber heute als morgen wieder russisches Gas kaufen würde, war schon überraschend.

    • @Dirk Osygus:

      Für wen bitte war das überraschend?

  • 'Da geht noch was', das dachte ich auch vorherschon, jetzt bin ich mir fast sicher.



    Ich behaupte, dass es zwischen beiden Parteien eine Übereinstimmung von über 60-70% gibt, die gestern abgehandelten Themen zeigen dies. Sie müssen nur die extremen Standpunkte auf beiden Seiten etwas abmildern, dass es für den andern annehmbar ist, wie z.B.: Remigration, kein Bürgergeld für Ausländer, keine Waffenlieferungen an Israel, Höcke....



    Spätestens in 11 Monaten wird sichs zeigen. Mir graut schon jetzt davor.

    • @Klaus Waldhans:

      "Ich behaupte, dass es zwischen beiden Parteien eine Übereinstimmung von über 60-70% gibt, die gestern abgehandelten Themen zeigen dies"

      Ich hatte vor den drei Landtagswahlen im Osten jeweils den Wahl-O-Mat gemacht und bei allen kam heraus, dass ich eine Übereinstimmung von 70 bis 80 Prozent sowohl mit Links-Partei als auch mit dem BSW hatte, die CDU und die AFD lagen zusammen bei 25 bis 35 (so grob). Ich behaupte, bevor das BSW mit der AFD koaliert, macht das die CDU!

    • @Klaus Waldhans:

      Wenn beide ihre Standpunkte effektiv abmildern und vielleicht sogar noch Höcker kaltstellen, wäre das ein gesellschaftlicher Gewinn.

  • Sehr gute Debatte



    Weiter so!



    Das ist endlich mal ein Lichtblick um den Wählerverdruß aufzubrechen und Bürger wieder zurückzuholen.

    • @Andere Meinung:

      Wohin denn zurückholen?

      • @decaflo:

        An die Wahlurne

  • Welt-TV = Fox News für Deutsche? Jedenfalls die passende Plattform für Gestalten wie Wagenknecht und Weidel mit hohem Brechmittelfaktor.

  • Das Spiel ist ja hinlänglich bekannt - Parteien, die nicht regieren hauen auf die Pauke und wenn sie drin sind stockt alles, denn die politische und ökonomische Realität übersteigt die Möglichkeiten der Parteien und der einzelnen Staaten. Am Schluss sind fast alle unzufrieden. Wahlen, und der ganze Krampf beginnt von vorne. Man sollte die Lösungsvorschläge internationaler Expertengruppen einholen und die Parteien im Parlament durch direkt gewählte Personen ersetzen. Wär das was?

  • Die rechte Presse von Faz bis Bild outet sich zunehmend als Verfechter einer Koalition aus CDU und AFD. Zur Einordnung einfach mal in den Kommentarspalten von Welt und Focus nachsehen, was die für teilweise volksverhetzende und weit überwiegend strunzdumme Kommentare durchwinken.

    • @Kabelbrand Höllenfeuer:

      Die Kommentarspalten in der "Welt" sind schon vor vielen Jahren vom äußersten rechten Rand gestürmt worden.



      Dass diese Leute nicht die hellsten Lampen am Baum sind, dürfte jedem klar sein, der da ab und zu mitliest (neulich wurde z.B. im Kontext Inflation von ca. 20 % der User die Meinung vertreten, bei sinkender Inflation müssten die Preise sinken xD)



      Wie auch immer: Die Kommentare sind kein Indiz, dass Springer eine Schwarz-Braune Koalition favorisiert.

    • @Kabelbrand Höllenfeuer:

      Die Vorzensur ist halt nicht überall so ausgeprägt... bei "Welt" wundert man sich tatsächlich etwas, da die Blattlinie an sich sehr AfD-kritisch ist (auch über BSW wird eher kritisch berichtet, und -natürlich- wenn es um die Grünen geht).

  • Meine Reaktion 1:



    Aha, Höcke abrasieren, und schon kann SW mitgehen?!?

    Meine Reakion 2:



    Suchtpotenzial - Wir sind genauso scheiße



    www.youtube.com/watch?v=ZrMY_K-IT3I

  • Hab´s gesehen und fand: So kann es funktionieren. Denn Frau Weidel offenbarte, was ja ohnehin alle zu wissen meinen: außer "gegen Ausländer" kommt nicht viel. Das mag für die Überzeugten genügen, aber wenn mensch sich tatsächlich um die Wählerinnen und Wähler bemühen will, die ohne Überzeugung "aus Protest" oder aus wasweißich die sog. Alternative wählen, dann sollten solche Gespräche öfter stattfinden. Dann aber bitte auch mit Moderatoren (oder Moderatorinnen), welche ähnlich gut vorbereitet sind, wie es Frau Wagenknecht war.



    Btw: finde "Welt" zum brechen...

    • @Jörg Levin:

      Mehr ist nicht hinzuzufügen:-)