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Rechte Tendenzen in der BRD der 1980erZimmermann und die Völkische Jugend

Was war das für eine Zeit, als die Aiwanger-Brüder zur Schule gingen? Es war eine dunkelbraune Zeit, in der eine rechtsextreme Jugendkultur entstand.

Eine Besuchergruppe 1984 in der KZ-Gedenkstätte Dachau Foto: Alfred Haase/SZ Photo

Bei der Betrachtung des antisemitischen Aiwanger-Flugblatts ist neben der persönlichen Schuld der Urheberschaft vor allem der gesellschaftspolitische Kontext zu beachten, in dem das Flugblatt entstanden ist. Auch ist die Frage zu klären, warum der jugendliche Hubert glaubte, seine Mit­schü­le­r*in­nen mit Hitler-Parodien erheitern zu können?

1988, als das Flugblatt erscheint, tickt ein Teil der um 1970 in Westdeutschland Geborenen rechts, national und völkisch. In diesen Jahren sind rechtsradikale Hooligans, neonazistische Kameradschaften (Michael Kühnen und andere), rechte Skinheads, rechte Rockbands, Holocaust-Leugnung und Geschichtsrevisionismus immens erfolgreich unter der westdeutschen Jugend. Es ist eine Subkultur, die vor allem die Gleichaltrigen aus türkischen, jugoslawischen, griechischen und marokkanischen Familien als Bedrohung sieht.

Der „Anti-Türken-Test“

Unter diesen Jugendlichen kursieren Witze, die den türkischen Einwanderern ein ähnliches Schicksal wie den Juden in Aussicht stellt. Und antisemitische und antitürkische Videospiele. In einer Berliner Mailbox taucht 1986 ein „Anti-Türken-Test, Made in Buchenwald – Copyright by Hitler und Hess“ auf. Darin heißt es: „Mit diesem Programm können unsere deutschen Freunde feststellen, ob sie Türken mögen oder lieber ohne Kopf sehen würden.“ Antworten auf die „Testfragen“ belohnt der Bildschirm mit „Bravo Hitlerjunge!“ oder „Falsch – ab nach Auschwitz!“

Die Ähnlichkeit der Inhalte von Anti-Türken-Test und Aiwanger-Flugblatt ist kein Zufall. Es drängt sich die Frage auf, in welche Netzwerke die Verfasser der Flugblatts in den Jahren 1987/1988 eingebunden waren.

Das Flugblatt und der Anti-Türken-Test werden im Kontext der „geistig-moralischen Wende“, die Helmut Kohl 1982 ankündigte, verständlicher. Sie sind jugendlich-extreme Zuspitzungen gesellschaftlicher Debatten der politischen Mitte in jenen Jahren. Im Mai 1983 ruft Innenminister Zimmermann (CSU) die „Türkenfrage“ aus: „Ein friedliches Zusammenleben wird nur möglich sein, wenn die Zahl der Ausländer bei uns begrenzt und langfristig vermindert wird, was vor allem die großen Volksgruppen (Türken) betrifft.“

Bonzo goes to Bitburg

In der Folge wird auch in den bürgerlichen Medien ein enthemmter, antitürkischer Diskus geführt. Gleichzeitig gewinnen geschichtsrevisionistische und den Holocaust relativierende Diskurse an Einfluss in breiten Kreisen der Bevölkerung. 1985 besucht Helmut Kohl mit Ronald Reagan den Soldatenfriedhof in Bitburg mit seinen SS-Gräbern. 1985 und 1986 wird im Historikerstreit diskutiert, ob der Holocaust und damit auch die Schuld der Deutschen wirklich so einzigartig ist.

Das antisemitische, antitürkische und völkische Grundrauschen der achtziger Jahre und die Stimmungsmache unter Jugendlichen auf den Schulhöfen bleiben nicht folgenlos. 1988, als das Aiwanger-Flugblatt im Gymnasium kursiert, wird in Schwandorf in der Oberpfalz von einem 19-Jährigen Berufsschüler ein Brandanschlag auf ein überwiegend von Türken bewohntes Haus verübt, vier Menschen sterben. Es ist der vorläufige Höhepunkt von tödlichen rassistischen Übergriffen vor allem auf Menschen aus der Türkei – wie Ramazan Avcı (1985), Mehmet Kaymakçı (1985) und Ufuk Şahin (1989).

Keine Randerscheinung

Rechtes Denken ist keine Randerscheinung in der Generation Golf. Im Januar 1989 wählen in Westberlin 20 Prozent der männlichen Erstwähler die Republikaner. Im Juni 1989 erringen die Republikaner in Bayern mit 14,9 Prozent einen großen Wahlerfolg bei der Europawahl. Auch hier wählen überdurchschnittlich viele Junge die Partei.

Am 20. April 1989 feiern in ganz Deutschland tausende von Jugendlichen und jungen Erwachsenen den 100. Geburtstag von Adolf Hitler. Neonazis kündigen an diesem Tag an, Einwanderer aus der Türkei anzugreifen.

In Berlin und anderen Einwandererstädten bleiben an diesem Tag mehr als die Hälfte der Kinder aus Angst vor Übergriffen dem Unterricht fern. Es ist die Geburtsstunde der Gründung von migrantischen Gruppen, die ihre Wohnquartiere vor dem Terror von Neonazis verteidigen. Erfolgreich!

Der Aiwanger, der das Flugblatt verfasst hat und der Aiwanger, der Hitlerreden imitierte, waren nicht jung und naiv, sondern, zumindest temporär, Teil eines Trends, der nach dem Mauerfall in eine völkische Revolte mündete. Im Verlauf dieser Revolte starben zwischen 1990 und 1992 nicht weniger als 43 Menschen – in Ost- und in Westdeutschland.

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44 Kommentare

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  • Wie "dunkelbraun" diese Zeit wirklich war, kann man am besten daran ersehen, wie skandalumtost all die Phänomene, die der Autor düster beschreibt, auch damals schon waren: Es waren vom Rest der Gesellschaft entrüstet geschmähte faux pas und Randerscheinungen nach den 60er und 70er Jahren, in denen der Mainstream so weit nach links gerutscht war, dass ein gewisser Rollback nicht zu vermeiden war.

    Aber den Mainstream erreichte nur ein allmählich zurckkehrendes patriotisches Selbstbewusstsein, das wiederum von einer dezidiert linken Gegenströmung - namentlich dem Flüggewerden der Grünen - gekontert wurde. "Denn mir sinn widder wer" von BAP beschreibt die Lage ganz gut, auch wenn es den betroffenheitsrockigen Ekel den Neopatrioten gegenüber natürlich vor Alles stellt. Zumindest in meiner Erfahrung gab es abseits der linken Szene zwar genau diesen spießigen Patriotismus, aber auch einen sehr vergleichbaren Ekel und/oder echte Klassenkeile, wenn jemand WIRKLICH nach rechts abdriftete.

    Ein anderes, insebesondere Bayern betreffendes, Phänomen der 80er waren die noch sehr lebendigen Altbraunen. Die wählten zwar alle "brav" CSU, aber Freikorps und "die alten Lieder" gehörten noch zur an manchem Stammtisch gepflegten Folklore. Das waren die Leute, die Philipp Jenninger in seiner verhängnisvollen Rede 1988 meinte, die sich von den Nazis hatten verführen lassen und nicht wahrhaben wollten, dass sie die große Schande über ihr Land gebracht hatten.

    Von heute zurückblickend war das natürlich alles Reaktion und ein Schlag ins Gesicht der 68er, die sich doch einbildeten, einen epochalen Mentalitätswandel erreicht zu haben. Sie lagen damit auch nicht falsch, aber aber so uniform, wie sie sich das in ihrem von kategorischen Imperativen gespickten Idealismus vorstellten, war der Wandel eben nicht.

    Aber "dunkelbraun" - ganz klares Nein.

  • Wie der Autor richtig beschreibt, gab es damals eine braune Subkultur, und es gab während der Kohl-Ära eine in Teilen angebräunte Union. Allerdings war das sehr wohl ein Randphänomen.



    Kohls peinlicher Auftritt in Bitburg wurde von wirklich jedem in meinem Freundes- und Bekanntenkreis als typische Aktion von "Birne" wahrgenommen (unpassend, aus der Zeit gefallen und - nicht zuletzt - dumm). Der Historikerstreit wurde als letzte Zuckungen des braunen Bodensatzes, der den 2. WK überlegt hat, und noch nicht gestorben ist, wahrgenommen. Ebenso wie die Rechtsreaktionären in der Union wie Hupka, Czaja, oder "Old Schwurhand".



    Oder anders gesagt: Wie diverse andere Foristen ebenfalls angemerkt hatten, habe ich die 80e völlig anders in Erinnerung als der Autor.

  • Die Frage die sich stellt ist gab es in der Bundesrepublik seit dem 2. Weltkrieg jemals eine Phase in der Alt und Neonazis nicht aktiv waren?



    Ich vermute nicht die braune Brühe hat mal weniger mal mehr offensichtlich rumgebrodelt, nicht dass das eine Normalität suggerieren soll. Entnazifiziert wurde Deutschland nie wirklich umso wichtiger jetzt um die Demokratie zu ringen.

    • @Opossum:

      Es gibt ja evidenzbasierte Annahmen, dass generell so 20-25% der Menschen für faschistische Ideologien empfänglich sind und man das nur eindämmen kann, wenn man das offene Ausleben und die gesellschaftliche Akzeptanz verhindert.



      Demokraten müssen das antidemokratische Gebrodel eindämmen und noch hilfreicher wäre, wenn sie sich dabei der aktiven Mithilfe des demokratischen Rechtsstaats sicher wären.

  • Vielen Dank für den Artikel - ich dachte, diese Fakten seien vergessen, da sie in der Diskussion um den "braunen Osten" kaum bzw. gar keine Rolle spielen - interessant sind aber schon die Übergänge und Verbindungen zwischen den Szenen nach der Wende. Ich denke, man kommt einen Schritt weiter, wenn man das weiß und es besser einordnen kann.

  • Ich finde die Verallgemeinerung über die Jugend der 80er äußerst bedenklich. Die 80er waren das Jahrzehnt, in dem die Grünen in die Parlamente kamen, es gab Antiatomkraftdemos etc., eine grosse Punksubkultur. Man litt noch unter der linksextremen RAF. Kaum eine Generation vorher und nachher hat vermutlich in der Schule so viel über die das sog. Dritte Reich und den Holocaust gelernt. Zumindest in meinem nordrhein-westfälischen Gymnasium wurde politisch diskutiert und die Schülerschaft war weitgehend eher links eingestellt. Jeder wusste, welcher Lehrer wie eingestellt war.



    Die massiven Probleme mit Skinheads und rechtsextremen Gruppen traten eigentlich erst in den 90ern auf.

    • @Emsch:

      Das mag Ihre Perspektive sein, ich gehe davon aus, dass Sie nicht als Türkin aufgewachsen sind. Ich hingegen schon, als Kind von türkischen Gastarbeitern, geboren Mitte der 70er Jahre.



      Der Bericht spiegelt voll und ganz unsere Lebensrealitäten in Deutschland als Türken oder auch "Muselmänner" , als "Läuseverseuchte Kanackenbrut", "Türkennutte" "wilde Eselstreiber" usw, sehr gut wieder!



      Nein, das waren keine Einzelfälle, das waren die noch harmlosen, täglichen Beschimpfungen, mit denen ich als Kind aufwuchs. Die deutschen Kinder durften nicht mit uns spielen, manche taten es trotzdem heimlich und hatten Angst, dabei von ihren Eltern erwischt zu werden, aber die meisten keiften mir ihren Hass aus dem Elternhaus entgegen, ich wurde beschimpft, regelmäßig auf dem Schulweg als besagte Türkennutte verprügelt, nie werde ich dieses tägliche, laute Gelächter der deutschen Kinder über mein Weinen und meine Angst vergessen, sie hallen mir heute noch im Hirn, mein geliebter, teurer scout Ranzen wurde ständig kaputt getreten. Meine langen, braunen Zöpfe ständig gezogen und gerissen, während sie Kamelhaar riefen. Von deutschen Türen, an denen ich klingelte, um zu fragen, ob der oder die blabla rauskommt, wurde ich vertrieben und weggescheucht, als ob ich eine ansteckende Krankheit hätte oder ein wildes Tier wäre.



      Später, als ich größer wurde, wurde ich dann dafür gelobt, wie wenig Türkisch und wie "eingedeutscht" ich aussehe, wue gut ich sprechen kann (überhaupt, dieses Wort eingedeutscht, ich verabscheue es bis heute, es ist ein Wort, dass mir beibringen sollte, wie verachtenswert und schlecht, meine Kultur, meine Sprache, meine Herkunft ist und wie sehr es mich hindert, ein vernünftiger Mensch zu werden, was scheinbar nur durch reine Assimilation an die großartige, zivilisierte deutsche Leitkultur, gehen kann) und dafür, dass ich obwohl ich Türkin bin, so gute Noten schreibe.



      Also bitte, ich denke nicht, dass Sie das Recht haben, das abzuwerten, weil Anti-Atomkraft aufkam!

      • @Edda:

        In den Zeilen von Edda steckt soviel BRD-Realität, dass ich wünschte man böte ihr Platz für eine ausführliche Schilderung ihrer Erinnerungen an die 80er.

  • So habe ich die 80iger überhaupt nicht erlebt.



    Im tiefsten Oberschwaben gründete sich gerade die alternative Liste. Sie bekamen sofort 2 Sitze im Stadtrat n nach der Wahl.



    D ie Fussgängerzone wurde gegen die CDU durchgesetzt. Es gab Treffen der Friedensbewegung.



    Für mich eine sehr schöne und lebenswerte Zeit.



    Keinerlei sichtbare braune Volldeppen.Keine religiösen Volldeppen, ausser den üblichen Älteren der christlichen.

    • @H.L:

      Schön, wenn es für Sie eine schöne Zeit war!



      Allerdings kein Grund zur Ignoranz oder Abwertung der Lebensprägungen und Erfahrungen von Menschen, die zur der verhassten Minderheit der Gastarbeiter - Türken gehörten und somit diejenigen sind, die unter der Menschenfeindlichkeit dieser Zeit gelitten und alles abbekommen haben. Damals wie heute waren wir die Ausländer und auch noch Moslems, es hat sich nichts geändert, trotz 50 Jahre und es wird sich auch nichts ändern, denn es gibt kein Bewusstsein dafür, wie mit uns umgegangen wurde und wird. Im Gegenteil, der Hass, der antimuslimische Rassismus, wird nach wie vor verleugnet und weiter angeheizt. Und wenn wir darauf aufmerksam machen wollen, gibt es kein Gehör, kein Interesse oder, noch schlimmer, uns werden Opfernarrative vorgeworfen oder es kommen die "ja, aber ihr..." - Sätze. Reine Verhöhnung all unserer Schmerzen, Verletzten und Toten, die der deutschen, undankbaren Feindseligkeit geopfert wurden.



      Bis heute gibt es nicht ein einziges Gastarbeiter - Museum, dass veranschaulicht, was meine Elterngeneration und Ich, hier durchmachen mussten und wie entmenschlicht wir behandelt wurden, um Menschen wie Sie aufzuklären.



      Ohne es in Gleichnis setzen zu wollen, aber zur Veranschaulichung; auch in der Zeit vor dem Holocaust, während der Judenverfolgung gab es schöne Kindheiten in D, aber nur wenn man nicht Jude war.



      Leider hat die deutsche Gesellschaft es verpasst, aus der Geschichte übertragbar zu lernen und den verheerenden und menschenfeindlichen Rassismus der zivilisatorischen Überlegenheitagefühle gegenüber der Gastarbeitergenerationen, die bis heute tief verwurzelte Islamdeindlichkeit, die Teil dessen ist, aufzuarbeiten.



      Wie auch ihr Kommentar aufzeigt.



      Es würde mich interessieren, anhand welchen persönlichen Bezugs, Sie beurteilen können, dass es keine sichtbaren braunen "Volldeppen", ich nenne Sie mal weniger verharmlosend beim Namen, nämlich Nazis, gab? Was für Sie unsichtbar war, war unsere tägliche Schikane.

  • Dem Artikel kann wohl jeder zustimmen, der die 80er Jahre nicht nur als Nostalgiefete von WDR4 kennt...



    Es war auch die Zeit der "Wehrsportgruppe Hoffmann", aus deren Reihen der Oktoberfest-Attentäter kam - selbstverständlich ein "Einzeltäter"! (Man fragt sich ob diese bis heute noch gern genommene These damals erfunden wurde...)



    Und jedem, der sich erdreistete dagegenzuhalten wurde hämisch geraten: "Geh' doch nach Drüben!" Für die Jüngeren: Mit "Drüben" war die DDR gemeint - als wenn das die einzige Alternative gewesen wäre...

  • Eine interessante Wahrnehmung der Geschichte, die ich nicht bestätigen kann.



    Aber es ist wohl auch eine Frage der Perspektive



    in den 80ern war der Westen Deutschlands noch von einer Malocherkultur geprägt, die Ausländer, z.B. unter Tage, zu Kumpels machte .



    Offenbar sah das in Franken damals anders aus.



    Bayern habe ich, gestern wie heute, stets als zumindest sehr konservativ betrachtet. Ein Landstrich, in dem der Ministerpräsident meint, " rechts neben der CSU kommt nur noch die Wand" , spricht für sich.



    Im Gegensatz dazu habe ich die damalige Bundeshauptstadt Bonn als eher links erlebt.



    Die Subkultur war von Punk und Independent geprägt, die Skins waren da wohl eher auf dem Land.



    Die Entwicklung, die der Autor des Artikels beschreibt, würde ich eher den 90ern zuordnen.



    Die von Helmut Kohl wirtschaftlich, Arbeitsmarkt- und sozialpolitisch katastrophal begleitete Wiedervereinigung trug braune Früchte.



    Traurig, dass Jemand die 80er mit "braunem Hintergrundrauschen" erlebt hat. Da habe ich ich eine ganz andere Welt mit linken Demos, entsprechenden politischen Aktionen und Partys erlebt.



    Dass das Ruhrgebiet, das seit mehr als 150 Jahren an Zuwanderung gewöhnt ist, anders tickt , als Bayern, ist verständlich.



    Über eine Zeit vor Internet und Handy von "Rechten Netzwerken" zu sprechen ist aus heutiger Sicht eher verwirrend, als erklärend.



    Zum Thema Wahl in West-Berlin wäre schon noch interessant, von wie viel WählerInnen da gesprochen wird.



    Auch wenn sich BerlinerInnen gerne als Mittelpunkt der Welt betrachten: Die WählerInnen Berlins machen heute noch nicht einmal 5% der bundesdeutschen WählerInnen aus. Westberlin hatte zwischen 1,5 und 2 Mio. Einwohner.



    Das sagt wenig über die Wahlberechtigten aus.



    Daran einen angeblich bundesweiten Trend abzuleiten ist rechnerisch abwegig.

    • @Philippo1000:

      Aiwanger ist nicht in Franken sondern in Niederbayern aufgewachsen.

    • @Philippo1000:

      Dass das Ruhrgebiet weniger rassistisch ist als der Rest der Republik? Glaub ich nicht. Der Pott ist nur groß genug, damit sich alle aus dem Weg gehen. Auch hier gibt es wenig Integration und wenig private Interaktion. Die einen wohnen nördlich derA40, früher Ruhrschnellweg, die anderen südlich. Dir Biodeutschen, die auch nördlich wohnen, wählen nicht weniger AFD als der Rest der Republik. Die im südlichen Teil leisten sich ihren Gratis-Liberalismus solange keiner ihren Immobilienwert durch Zuzug vermindert.

  • Das Flugblatt und alles drumrum steht natürlich im Kontext zu Entwicklungen in dieser Zeit. Man sollte aber aufgrund der Tatsache, dass ja damals viele so tickten, dies nicht als Entschuldigung für Aiwanger betrachten. Jeder, der sich rassistisch, antisemitisch und deutschnational gab, tat dies aus Überzeugung, die einen in schriftlicher Form, die anderen gewalttätig bis hin zum Mord.



    Dass Politiker, wie Zimmermann, Kohl, Dregger, Stoltenberg, Wörner u.a. mitverantwortlich für diese Entwichlung war, steht ausser Frage.

    • @Klaus Waldhans:

      Jepp.

      "In einer Berliner Mailbox taucht 1986 ein „Anti-Türken-Test, Made in Buchenwald – Copyright by Hitler und Hess“ auf."

      Was man halt so getauscht hat. Ich geb dir ne Kopie von meiner Kopie von "Samantha Fox Strip Poker", du gibst mir eine vom "KZ Manager". Kram mit blanken Boobies, und Kram mit Hakenkreuzen - damit warst du der King auf dem Schulhof. Wenn du auch noch 5.25zöller in buntem Plastik und einen Diskettenlocher hattest, warst du der Kaiser. Wenn du auf 5.25" geschissen und einen Motorola 68000er hattest, warst du der Kaiser des Universums.

      Aber obwohl die meisten von solcher Software wussten, und viele sie selbst ausprobiert haben, würden sich nur wenige heute *nicht* auf der Stelle, unaufgefordert, und sichtlich peinlich berührt davon distanzieren, wenn man sie drauf anspricht.

      Und da ist der springende Punkt: nicht "wieviele Nazis laufen da herum", sondern: "egal wieviele Nazis da rumlaufen - bist DU ein Oskar Dirlewanger, ein Martin Heidegger, oder ein August Landmesser?"

    • @Klaus Waldhans:

      Es waren nicht "viele" sondern nur 'zu viele'. Das lag aber auch daran das es noch viele Jugendliche gab. Heute sind es die Aiwangers. Damals Sympathisanten und noch heute...

  • Danke für diesen Beitrag.



    "Es ist die Geburtsstunde der Gründung von migrantischen Gruppen, die ihre Wohnquartiere vor dem Terror von Neonazis verteidigen. Erfolgreich!"



    Auf welche Gruppen beziehen Sie sich denn? Wo kann ich mich weiter dazu informieren?



    Vielen Dank.

    • @tiefdurchatmen Tagliacozzo:

      Ich kenne das aus der nordbayerischen Kleinstadt, in der ich aufwuchs... es gab da ein Einverständnis, dass unter Türken, anderen migrantischen Gruppen und Punks nichts passiert, und Nazis bekämpft werden.



      Da wurden mal Witze gemacht, aber die Nazis blieben in den Dörfern.



      Das interessante an der Debatte um Aiwanger ist, dass das Flugblatt nicht nur antisemitisch ist, sondern den ganzen Stolz auf die nationalsozialistischen "Errungenschaften" wieder gibt.

      Weiterhin interessant ist auch, dass Aiwangers Reden heute nicht wirklich einen Bruch mit diesen Überzeugungen erkennen lassen; an meiner Schule wäre er der Schul-Fascho gewesen.

    • @tiefdurchatmen Tagliacozzo:

      ZB die hier: de.wikipedia.org/w...9Fist_Gen%C3%A7lik

      Ich war damals zu jung, kannte das alles nur von Leuten paar Klassen über mir. Was "Antifa" war, wusste ich nicht; ich wusste nur, dass Nazis Verbrecher und Massenmörder sind. Und Türkisch konnte ich auch nicht; die soziale Segregation war kaum zu durchbrechen damals.

      Aber der hier klebte eines Tags auf dem Schulklo. Und den fand ich toll. Ich verstand zwar nur die Zeichung, aber der war einwandfrei mein Held: er hatte alles, was ich hatte (kurze Haare, Segelohren, genervten Blick und Schlabbershorts), UND er kloppte Hakenkreuze kaputt. Wow, dachte ich, ich habe keine Ahnung worum es da geht, aber DER Typ ist COOOOOOOL. rlp.rosalux.de/fil...images/Genclik.png

      ("Gençlik" und "Familie Genç", das waren Begriffe, die mir ungefähr gleichzeitig begegneten. Daher hat sich das ziemlich im Hirn festgesetzt.)

  • "Das Flugblatt und der Anti-Türken-Test werden im Kontext der „geistig-moralischen Wende“, die Helmut Kohl 1982 ankündigte, verständlicher. Sie sind jugendlich-extreme Zuspitzungen gesellschaftlicher Debatten der politischen Mitte in jenen Jahren. Im Mai 1983 ruft Innenminister Zimmermann (CSU) die „Türkenfrage“ aus: „Ein friedliches Zusammenleben wird nur möglich sein, wenn die Zahl der Ausländer bei uns begrenzt und langfristig vermindert wird, was vor allem die großen Volksgruppen (Türken) betrifft.“



    Welch krasse Felleinschätzung aus völkischem Gedankengut:



    Aus nationalgeograpghic.de



    "Wer waren die ersten Europäer?



    Gentests an uralten Knochen belegen, dass Europa ein Schmelztiegel verschiedener Kulturen aus Afrika, dem Nahen Osten und Russland ist."



    //



    Eigentlich sind wir fast alle Anatolier:innen, genetisch,und Rassen* gibt es gar nicht. Selbst Helmut Kohl hatte eine - vielleicht unerwartete - multikulturelle Familienaufstellung.



    //



    süddeutsche.de 2013



    "Die Zahl der Türken in Deutschland sei "um 50 Prozent zu reduzieren", sagte Helmut Kohl 1982. Die damalige Einstellung stört Peter Kohl: Der Sohn des Altkanzlers ist mit einer Türkin verheiratet. Der Unternehmer klagt im SZ-Interview über "Vorurteile auf Stammtischniveau" und findet es "kaltschnäuzig", dass sein Vater die alten Aussagen nicht erläutern will."



    *renk-magazin.de/wa...on-rassismus-sind/

    • @Martin Rees:

      Ja schon Anatolier von vor 6000 Jahre. Neolithische Revolution usw. Aber keine Türken. Die kamen erst um 1000 n ch nach Anatolien.

    • @Martin Rees:

      Wenn sie hier die Geschichte von Kohl erwähnen müssen Sie auch den Ausgangspunkt nennen : den Anwerbestopp für Ausländer unter Willy Brandt ! Dieser hat 1973 diesen verhängt, mit der Ansage : in der Krise geht das Deutsche Volk vor. Alles was danach kam baut sich hierauf auf.

  • Ja, genau so war's und man sollte noch dazu sagen, daß Kohls geistig-moralische Wende eine Reaktion auf das Ende der APO-Zeit war, also Studentenbewegung, antiautoritäre Erziehung und Kinderläden, aber auch RAF und zweiter Juni, und schließlich die alternative Szene mit Stadtflucht oder der Sonne entgegen, ab in den Süden. Also eine Gegenreaktion auf alles was vorher war. Trotz allem bleibt die Frage wieso das bürgerliche Milieu soviel Menschenverachtung und Gewaltphantasien hervorbringen kann. Gerade in einen katholischen Land. Jesu würde denen allen in den Allerwertesten treten, so wie er im Tempel gewütet hat.

    • @shitstormcowboy:

      "Trotz allem bleibt die Frage wieso das bürgerliche Milieu soviel Menschenverachtung und Gewaltphantasien hervorbringen kann. Gerade in einen katholischen Land."

      Caedite eos. Novit enim Dominus qui sunt eius.

      Katholizismus hat mit Jesus' Lehren so ziemlich gar nix zu tun, aber dafür um so mehr mit der Hybris eines gebildeten hellenistischen Steuerpächters und eines analphabetischen Ex-Juden, die beide auf ihre jeweilige Art übelste Antisemiten und generell herrschsüchtige Spaßbremsen waren.

      Das originäre Christentum endete mit der Exekution von Ya'aqov dem Gerechten, und die war vor roundabout 1950 Jahren.

  • Was soll der Title? Was hat der Zimmermann mit den Nazis zu tun? Die meisten Zimmerleute, die ich kenne denken eher links/sozial/umweltbewusst. Ich finde diese Überschrift wirklich schrecklich!!!

    • @Georg Weidekind:

      Steht doch hier schon, es geht dabei um den damaligen Bundesinnenminister Zimmermann, CSU.



      Eine wirklich grenzwertige Gestalt.

    • @Georg Weidekind:

      Friedrich Zimmermann war der erste Innenminister in der Regierung Kohl 1982. Mitglied der CSU.

    • @Georg Weidekind:

      Und was hat das Kind auf der Weide zu suchen?

  • Teil eines Trends trifft es ganz gut.



    Wie relevant der für einen selbst war, lag sicher auch daran wo man damals gewohnt hat.

    Insofern betrifft uns der damalige Hubert auch weniger als der heutige.



    Damals wie heute konnte und kann man einem Trend folgen oder auch nicht.

    In beiden Fällen scheint Hubsi eine nur schlecht verschleierte aber eindeutige Entscheidung getroffen zu haben. Genau das halte ich für relevant.



    Das Flugblatt ist mittlerweile Geschichte.

  • Danke - anschließe mich •

    unterm—- Old Schwurhand —-



    “…Zimmermann wurde ab 1943 unter der Mitgliedsnummer 9.532.916 als Mitglied der NSDAP geführt.…



    Im Rahmen des mit harten Bandagen geführten Kampfes der CSU gegen die Bayernpartei um die politische Vormachtstellung in Bayern wurde Zimmermann 1960 aufgrund eines Meineids im Zusammenhang mit der bayerischen Spielbankenaffäre verurteilt, schließlich aber 1961 in zweiter Instanz nach einem medizinischen Gutachten freigesprochen, das ihm für den Zeitpunkt des Eides eine verminderte geistige Leistungsfähigkeit aufgrund einer Unterzuckerung bescheinigte. In seiner Gesamtwürdigung hielt das Gericht allerdings ausdrücklich fest: „Es kann keine Rede davon sein, dass die Unschuld des Angeklagten erwiesen wäre.“ Zum Gutachter bemerkte Zimmermann laut Spiegel selbst: „Der ist von meiner Verteidigung benannt worden, den hab’ ich zum erstenmal im Gerichtssaal gesehen.“[7] Die Affäre brachte ihm den Spitznamen „Old Schwurhand“ ein, der ihn zeitlebens verfolgte.[8] Aufgrund der Affäre wurde er – in Anspielung auf das gleichnamige Volksstück von Ludwig Anzengruber – auch „Der Meineidbauer“ genannt, was Zimmermann gerichtlich untersagen ließ.…



    1983 sorgte Zimmermann mit seiner Formulierung "Gewaltloser Widerstand ist Gewalt" für Aufsehen. Allerdings entsprach dies der Praxis des Bundesgerichtshofs, der schon 1969 in der Strafsache gegen Klaus Laepple entschieden hatte, das "gewaltlose" Blockieren von Straßenbahnen durch Demonstranten, die sich auf die Schienen setzen, sei als Nötigung mit psychischer Gewalt nach § 240 StGB strafbar. Erst mit seinem Beschluss vom 10. Januar 1995 kam das Bundesverfassungsgericht zu einer anderen Beurteilung.[15] 1985/86 trieb Zimmermann eine Verschärfung des Demonstrationsstrafrechts voran (Vermummungsverbot, Wiedereinführung des Tatbestands des Landfriedensbruchs).…“



    de.wikipedia.org/w...iedrich_Zimmermann

    Na Servus

    • @Lowandorder:

      Danke für diese relevanten Hintergrundinformationen. Ein Nazi ist und bleibt ein Nazi, egal wie er sich tarnt

  • Danke für die Auflistung. War mir dessen noch nicht so bewusst.

  • vielen dank für diesen sehr notwendigen bericht. den erzählungen von jugendsünden und einzeltätern muss etwas entgegen gesetzt werden. rassismus, antisemitismus, und white supremacy verschwinden nicht einfach mit dem erwachsenwerden.

  • zu Völkische Jugend v Eberhard Seidel: Vielen Dank für diesen erhellenden Bericht, der die Dinge im Kontext sichtbar und verständlich macht. Damit überwindet die Einschätzung der Situation so manches Klein-Klein der aktuellen Rechtfertigungen, die Aiwanger zu retten versuchen. Es geht um mehr als einen persönlichen Ausrutscher eines Jugendlichen. Danke! - Osman Yoncaova

  • Was mich richtig frustriert, ist das "wir" das damals alles haben kommen sehen.



    Ob man nun die Gebrüder Engel mit "Sie fangen wieder an" nimmt, ein Song, der an Aktualität quasi in fünfzig Jahren nichts verloren hat, oder sich die eigene aktive Mitarbeit in der seinerzeit noch gewaltbereiten Kökner AntiFa ans Revers heftet, die immerhin bis in die Nuller-Jahre Köln frei gehalten hat von offenkundig als Faschos auftretenden Uniformierten, es schien alles so klar, und das war es wohl leider auch.



    "Wehret den Anfängen" ist heute jedenfalls maximal noch ein gut gemeinter Anachronismus.

  • Alles korrekt. Guter Artikel. Komme aus Norddeutschland, wir hatten hier eine aktive Skinheadszene die extrem gewalttätig und offen rechtsradikal war. Auf den Schulhöfen waren "Türkenwitze" normal, die Beleidigungen daß man andere als "Jude" beschimpfte galten aber noch als Tabu, zumindest am Gymnasium. Hier griff noch ein von 68 geprägtes Lehrerpersonal.

  • WAS FÜR JAHRE WAREN DAS - Ein maoistsiches Who's Who der deutschen Politik



    Schlimm. Nicht zu vergleichen, weil die Morde am anderen Ende der Welt stattfanden (???), aber: nach 68 gab es da die nicht unerhebliche, und von Bauzaun Grohnde, Brockdorf, Wackerddorf bis hervorragender Untergrundarbeit in der DDR tätige Sektensammlung der K-Grüppchen: sämtliche beriefen sich auf das Gedankengebäude des Massenmörders Mao - wenn auch nicht auf seine Massenmorde. Macht letzteres die Sache nu besser - oder schlimmer, weil verlogener ? Oder, in guter deutscher Tradition, mal wieder "von alldem nichts gewusst " ????? Die Leut waren da keine 16, sondern in ihren 20-ern und älter, und sie lassen sich googeln: Einfach mal schaun nach den ehemaligen Mitgliedern von (1) )KBW, (2) KPD/AO, (3) KB (letzerer, das gehört dazugesagt, dann bald nicht mehr maoistisch, nachzuverfolgen in den Ausgaben des 'Arbeiterkampf')). Leute, die in der bundesdeutschen Politik über Jahrzehnte durchaus sinnvoll mitgespielt haben und mitspielen: (1) Kretsch, Nachtwei ... / (2) Vollmer, Scheer ... / (3) Trittin, .Beer .... de.wikipedia.org/w...ekannte_Mitglieder de.wikipedia.org/w...dnisorganisationen de.wikipedia.org/w...iger_KB-Mitglieder

  • 6G
    655170 (Profil gelöscht)

    Ja, es war eine dunkelbraune Zeit in den 80ern.



    Und nicht wenige Politiker, die sich als "bürgerliche" bezeichneten und behaupteten nur Volkes Meinung zu vertreten, haben kräftig in die braunen Tasten gehauen.



    Und damit meine ich nicht Splitterparteien wie die NPD und die "Republikaner" - die sich schon damals als "Alternative" für Deutschland sahen.



    Die Macht, die im Grundgesetz Art. 2 gemeint ist und die "vom Volke" ausgehen soll, lag faktisch wieder in den Händen weniger politischer Akteure, die selbst wiederum von Plutokraten gesteuert wurden.



    Allerdings - was hat sich wirklich geändert im Vergleich zu den 80ern?



    Die Macht liegt in denselben Händen, denen von Plutokraten.



    Rechts-Rechte und Rechtsextreme bekommen in Teilen Deutschlands nahezu ein Drittel Wählerzustimmung.



    Die Umweltzerstörung hat ein nahezu irreversibles Ausmaß angenommen, weil wir die Zukunft der nächsten Generationen dem Götzen "Markt" (sprich: Geld) opfern und in München wird gerade wieder das Hochamt den automobilen Irrsinns zelebriert.



    "Es kann einem bange werden" - der Titel eines Büchleins mit Reden und Rezensionen von Hein Böll aus den 80ern.



    Daran hat sich nichts geändert.

    • @655170 (Profil gelöscht):

      Gründung und Aufbau der GRÜNEN zu Anfang des Jahrzehnts waren auch ne Veranstaltung von links bis ganz weit rechts (rechts war teils auch sehr "öko"). Hat sich dann etwas aussortiert, die Rechten gingen und die Maoisten wurden undogmatische Pragmatiker - beiderseits des Grabens zwischen Realos und Fundis.

    • @655170 (Profil gelöscht):

      "Ja, es war eine dunkelbraune Zeit in den 80ern."

      Du meine Güte, in welchem Nest sind Sie denn aufgewachsen? Die 80er, die waren Rock, Punk und Pop, Michael Jackson bis Madonna oder Sigue Sigue Sputnik. Erster Videorecorder, Fernseher oder Computer, vom C64 zum Atari oder Amiga. 80er waren M-TV und Disco aber auch Brokdorf bis Wackersdorf. Von brauner Kultur keine Spur, dafür gab es auch viel zu viel zu entdecken. Sind Sie irgendwo in den 50er Jahren hängen geblieben?

    • @655170 (Profil gelöscht):

      Leider mag das keiner hören, es würde ja den eigenen Lebensentwurf in Frage stellen...