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Enthüllung über Springer-Chef DöpfnerDas Monster, das wir schufen

Die „Zeit“ veröffentlicht persönliche Nachrichten von Springer-Chef Mathias Döpfner. Die Empörung ist groß. Zu kurz kommt, wer ihn mächtig gemacht hat.

Huch, wer lächelt hier so engelsgleich? Foto: Malte Ossowski/imago

Keine Überraschung! So lautet die vermutlich häufigste Reaktion auf die Döpfner-Causa am Donnerstagmorgen bei Twitter, dem Lieblingsnetzwerk der Jour­na­list*in­nen. Anlass war eine Recherche der Zeit, die nach eigenen Aussagen E-Mails und Chats einsehen konnte, die Springer-Chef Mathias Döpfner in den vergangenen Jahren an Personen aus dem engsten Führungskreis geschickt haben soll. Viele davon sind voller Rechtschreibfehler, englischer Wörter und lesen sich, als hätte sie jemand in besoffenem Zustand abgeschickt. „Die ossis sind entweder Kommunisten oder faschisten. Dazwischen tun sie es nicht. Eklig.“ Oder eine SMS an den damaligen Bild-Chefredakteur Julian Reichelt: „Please Stärke die FDP. Wenn die sehr stark sind können sie in Ampel so autoritär auftreten dass die platzt. Und dann Jamaika funktioniert.“

Aus der Zeit-Recherche ergibt sich das Bild eines mächtigen Mannes, der die Bundespolitik beeinflussen, Angela Merkel absägen und die Ostdeutschen fertigmachen will. Ein Mann, der den Klimawandel eigentlich ganz gut findet, in Trump einen geeigneten US-Präsidenten sieht und die Wahl Kemmerichs zum thüringischen Ministerpräsidenten mithilfe der Stimmen der AfD unproblematisch findet. Er selbst fasst sein Weltbild in einer Nachricht so zusammen: „free west, fuck the intolerant muslims und all das andere Gesochs.“

Wer in den letzten Jahren die Berichterstattung der Springer-Medien, allen voran die der Bild, verfolgt hat, wird von diesen Aussagen wahrlich nicht überrascht sein. Döpfners rechtes Weltbild war bekannt. Dass der Mann an der Spitze eines der größten Medienunternehmen weltweit gegen journalistische Grundsätze verstoßen möchte, um Politik zu beeinflussen, ist skandalös – aber leider nicht verwunderlich.

Jetzt mit dem Finger auf diesen einen fiesen Typen zu zeigen, der peinliche denglische Chats voller Fehler an seine Mit­ar­bei­te­r*in­nen verschickt, ist wenig hilfreich. Denn, ob wir Jour­na­lis­t*in­nen das nun wollen oder nicht: Mathias Döpfner ist ein Kollege von uns. Und zwar nicht irgendeiner, sondern ein ziemlich mächtiger. Dass er an der Spitze eines Medienhauses sitzt und seine Macht willkürlich ausleben kann, ist gefährlich – aber er hat sich dort nicht alleine hingesetzt.

Abgekumpel in der Branche

In erster Linie liegt die Verantwortung natürlich beim Verlag selbst. An Döpfners steiler Karriere vom Welt-Chefredakteur zum Quasiherrscher über den Springer Verlag ist vor allem Friede Springer, die Witwe von Axel Springer, schuld. Sie übertrug ihm 2019 nicht nur Aktien im Wert von rund 1 Milliarde Euro, sondern auch ihr Stimmrecht.

Seitdem kann Döpfner eigentlich machen, was er will. Zuletzt zeigte sich das in der Reichelt-Affäre. Als Reichelt 2021 Machtmissbrauch und verschiedene Affären mit Mitarbeiterinnen vorgeworfen wurde, stellte Döpfner sich schützend vor ihn. In dem folgenden Jahr erschienen neben Recherchen vom Spiegel auch welche von der Financial Times und der New York Times, die Döpfner eine Mitschuld daran geben, dass Reichelt so lange seine Macht missbrauchen konnte. In diesem Zusammenhang wird eine SMS zitiert, in der Döpfner Reichelt als letzten und einzigen Journalisten in Deutschland bezeichnet, der noch mutig gegen den „neuen DDR-Obrigkeitsstaat“ aufbegehre. Infolge der Recherchen wurde Reichelt gefeuert, Döpfner blieb an der Spitze.

Nicht nur innerhalb des Springer-Konzerns hat Döpfner nichts zu befürchten, auch ansonsten hat er ein gefestigtes Standing in der Branche. Dort wird lieber mit ihm abgekumpelt, als sich von ihm zu distanzieren – und das, obwohl seine Ansichten kein Geheimnis sind. 2016 wurde er Präsident des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) – also Cheflobbyist der Journalismusbranche. Auch hierzu hat er sich nicht selbst ernannt, er wurde gewählt.

Nach der Reichelt-Affäre gab es zwar einige, die Konsequenzen forderten: Madsack-Chef Thomas Düffert trat als Vize zurück, die Funke Mediengruppe trat zum Jahresende 2022 aus. Der BDZV nahm eine Entschuldigung von Döpfner damals an und ließ ihn im Amt. Peinlich für die Branche. Erst Ende Mai 2022 kündigte Döpfner dann selbst an, sein Amt abzugeben.

Die Enthüllungen der Zeit dürften niemanden überrascht haben. Konsequenzen sollten sie trotzdem haben: Für den Springer-Konzern, indem dieser Döpfner entlässt. Und für die Branche selbst. Sie sollte sich darüber Gedanken machen, ob es sinnvoll ist, mächtige Personen zu pushen, die niemand mehr kontrollieren kann und will.

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70 Kommentare

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  • Döpfner möchte den Murdoch geben. Bis dahin hat der provenzielle Döpfner noch viel zu lernen, bis er in der Deutschen Politik den 'Königsmacher' geben kann. Ein psychopathischer Narzisst wünscht sich nichts mehr.



    Leider wird man ihn lassen, denn auch diese Veröffentlichung wird er mit Hilfe von Friede Springer überstehen.



    Eckelhaft und niederträchtig. Stürzen wird er letztendlich, wenn im USA-Geschäft irgendein Prozess gegen die von ihm vertretenen Unternehmen angestrebt wird und das ist so sicher, wie das Amen in der Kirche. In den USA ist das Klagewesen ein Milliardengeschäft. Seine Mitbeteiligten werden dann dafür sorgen, dass er gegangen wird, wenn Schadenersatz in riesigen Größenordnungen ansteht. Er ist doch kein Murdoch, denn ihm gehört der Laden eben nicht allein. Mein Mitleid wird er dann nicht bekommen.

  • "Mathias Döpfner ist ein Kollege von uns". NEIN. Nochmals zum Eingravieren: Bei Springer arbeiten keine Journalisten. Sondern schlechte Menschen, die Falsches tun.

    • @Martin Schröder:

      anschließe mich - das könnten auch tazis spätestens jetzt sich mal wieder zu Herzen nehmen! Woll & nich noch sojet “Großbürgern“ iSv©️ Stefan Reinecke - 🙀🥳😂 - vulgo Großkotzen - ne Tass Kaff ☕️ rübertragen - wa! - 🥴🤢🤮🤑 -



      images.app.goo.gl/JmbpM3mvb8CuXzhf7

    • @Martin Schröder:

      Deniz Yücel ist ein schlechter Mensch? ( de.wikipedia.org/wiki/Deniz_Yücel )

      • @Rudolf Fissner:

        Sorry. Anyway. But.



        “Frauman geht nicht zum Klassenfeind • “

        kurz - Sich irgendwelche bunten Federn an den schwarzbraun konnotierten Hut zu stecken! Ist so banal - wie durchsichtig! Woll.



        &



        “1968 - 50 Jahre Studentenrevolte:Studenten gegen Springer



        Der Kampf der Studenten war auch einer gegen die Machtlosigkeit. Ihr Ziel war es, Gegenöffentlichkeit zu schaffen. Andere versuchen das heute wieder.



        www.tagesspiegel.d...inger-6217342.html



        Nehme an - schon da waren‘s noch nicht trocken hinter den Ohren! Wollnichwoll

  • „Die ossis sind entweder Kommunisten oder faschisten. Dazwischen tun sie es nicht. Eklig.

    Der Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund ist in den ostdeutschen Bundesländern nur ein Viertel von dem der westdeutschen Bundesländer. Bei PoC dürfte er noch mal einiges geringer sein.

    Das! ist ekelig. Was Döpfner dazu nicht öffentlich in eine Email gekrackelt hat, hat konkrete Hintergründe. Da kann man sich beschweren, dass er das nicht in Form gegossen hat. Aber es wurde ja auch nicht von ihm aus seinem Email Mülleimer containert.

  • 6G
    663803 (Profil gelöscht)

    nach zweitem mal lesen finde ich bereits den Titel unpassend. Als ob keiner genauer hingeschaut hätte und keiner etwas gemerkt hätte. Mittlerweile ist dieser Oberchef wohl ein getriebener der digitalen Kommunikation und schafft es nicht mehr mit einem gewissen distanzierten Maß Stellung zu beziehen was vielen anderen 'digitdauerusern' ähnlich geht. Einen Döpfner verteidigen muß und möchte ich nicht, aber ich finde diese Krankhaftigkeit in den Reaktionsmustern ausgelöst durch zu viel SM bedarf einer anderen Betrachtungsweise als das Grundsatzargument jeder ist vernünftig und hat das Recht auf Meinungsfreiheit.

  • Und diese tollen Kuschelrunden von Liz Mohn, Friede Springer und Angela Merkel.

    Bertelsmann, Bild/Welt und "Mutti" ein teuflisches Dreieck.

    • @J_CGN:

      gut - daß Sie dieses Faß - Friede sei mit Dir & Stöpsel-Liz - aufmachen! Woll.



      Dieser Emporkömmling ist doch wie einige andere auch noch - deren an der kurzen Leine gehaltener Wadenbeißer •



      de.m.wikipedia.org...de-sei-mit-dir.jpg



      (“Großbürger“ by Stefan Reinecke - 🙀🥳 - Pruust - ich faß es immer noch nicht! Gelle;)(

  • Tja, dass ist eben das unangenehme an einer Demokratie. JEDER hat ein Recht auf seine Meinung. Auch ein Herr Döpfner (oder ein Herr Murdoch).



    Vielleicht wurden beide medial so mächtig weil die Konkurrenz so schwach ist.

    • @Jogi Arnold:

      Das Unangenehme an einer Demokratie ist, dass sie ne Menge Möglichkeiten bietet, sie von innen heraus abzuschaffen. Und da waren BLÖD und andere, die es lieben, bei jeder Gelegenheit den dumpfesten Volkszorn zu entfachen, immer ganz vorne mit dabei.

    • @Jogi Arnold:

      Sie wissen aber schon - daß Demokratie auch was mit Machtkontrolle - checks and balances usw zu tun hat?!



      Fein. Dann isses ja gut. Newahr.



      Normal Schonn.

      • @Lowandorder:

        Na, die checks und balances gibt es bei den Medien doch: taz, ZEIT, TAGESSPIEGEL, nd, junge welt usw. unterscheiden sich deutlich von den Springer-Medien. Wenn ich verschiedene Medien lese, will ich unterscheidbare Medien lesen. Meine Meinung bilde ich mir schon selber, ich brauche kein betreutes Lesen, bei dem aus allen Kanälen dasselbe - natürlich nur im Dienste des Wahren, Schönen, Guten - schallt.

        Oder meinen Sie allen Ernstes, das "Gleichgewicht" zwischen Legislative, Jurisdiktion und Exekutive im politischen System sei durch Döpfner/Springer gefährdet und jene 3 würden sich nicht mehr so kontrollieren, wie das in einer Demokratie notwendig sei?

        • @knackwurst:

          Neue und/oder weitere Herzorgane brauchen wir dennoch nicht. Z.B ist "Zuspitzung" keine Meinung, sondern bleibt Zuspitzung.

  • Die Äußerungen von Döpfner sind schin sehr bezeichnend. Aber warum ist es der taz so wichtig, dass eine Person, die dem Ansehen des Springer-Verlags schadet, durch eine ersetzt wird, die ihm weniger schadet? Würde sie sich gern von ihm übernehmen lassen und stellt Bedingungen?

    • @Bertold Trüger:

      Solches wäre mit “Trump - Made in Germany“ scheint’s leichter zu haben!



      Woll.



      O-Ton der Vordenker zu 25 Jahre taz -



      “…In der Phase der Transformation benötigt die Verlagsbranche stattdessen neben wirtschaftlichem und intellektuellem Wettbewerb Einigkeit in den ganz grundsätzlichen medienpolitischen Fragen. Einigkeit, die sicherstellt, dass künftig weiter gestritten werden kann. Im Wettbewerb und vor allem in der gesellschaftlichen und politischen Debatte. Und da, ja, liebe taz-Genossen, sind sogar Allianzen zwischen taz und Bild denkbar.



      MATHIAS DÖPFNER“



      taz.de/-Vor-25-Jah...-die-taz/!5400293/

      kurz - Doch eher die Ankündigung einer freundlichen Übernahme - wa!



      Diekmann ☕️☕️ fob - free on boarde - by Ines Pohl - war später! Gelle.



      taz.de/-Vor-25-Jah...-die-taz/!5400293/



      (Staune jedesmal - daß die Foto-Linse



      Aushielt dess Honigpferdgegrinse • ;((

  • Tja, in vielem hat er recht, in vielem hat die Linke unrecht. Er ist auch nicht extrem rechts, sondern rechtsliberal, das ist ein Unterschied wie Ost und West.



    Nur so viel: Ich bin vor 11 Jahren in ein ostdeutsches Dorf gezogen, vorher Berlin-West, und deshalb muss ich ihm voll und ganz recht geben, obwohl man es als Herausgeber einer Zeitung sicher weniger vulgär ausdrücken könnte, aber er schrieb das ja auch nur in SMS, und da schreibt man vieles, auch mit Tippfehlern.



    Der Osten MUSS sich ändern sonst ändert er uns, und zwar nicht zu dem was wir für das Gute halten. Aber das in der taz zu diskutieren ist zwecklos.

  • Seltsam…über Döpfners Vorliebe für die FDP bzw Jamaika schreibt fast keiner. Da gibt er die Anweisung, die eine Partei hochzuschreiben, um die andere Koalition zu ermöglichen, und kaum ein deutsches Blatt skandalisiert das.

    Aber bei Jamaika wäre ja auch eine Partei mit an Bord, die sehr viele Journalisten ziemlich gut finden. Nein, nicht die FDP.

    • @Suryo:

      Doch, gerade FDP mit freundlicher Unterstützung von CDU und v.a. CSU!



      Die Grünen könnten dann genialer Weise - also noch stärker als jetzt- als Sündenbock und als Alibi für den notwendigen Gesellschaftsumbau herhalten...genial für Herrn Döpfner und Herrn Lindner, die eine seltsame Nähe vereint

      • @Privatkundig:

        Große Teile der Grünen wollen mit der CDU koalieren. Das sind nicht mehr die Anti-Establishment-Grünen unserer Vorväter.

        Ein Jahr vor der letzten Wahl, als alle Umfragen auf Schwarzgrün hindeuteten, wurden in diversen CDU-geführten Ministerien, aber auch zB in der Verwaltung von Bundestag und Bundesrat, still und leise alle möglichen Grünen eingestellt. Und diese Beamtinnen und Beamten sind garantiert nicht vom Schlage Claudia Roths, sondern eher von Göring-Eckardt.

  • M.E. nach alles Peanuts im Vergleich zu den Vorwürfen, wie Döpfner die sexuellen Missbräuche von Diekmann gedeckt und zahllose MitarbeiterInnen eingeschüchtert und bedroht haben soll. Siehe Reschke TV.

    • @Prayn:

      Ist der vielleicht katholisch???

  • Ich entsinne mich noch gut daran, wie schnell und wie gern die Taz seinerzeit der BILD beisprang, als Bundespräsident Wulff Herrn Diekmann auf den Antwortbeantworter sprach. "Beispielloser Angriff auf die Pressefreiheit" und so. Dabei wußte im politischen Berlin - inklusive der Hauptstadtpresse - natürlich jeder, mit welchen Methoden die BILD vorgeht, um sich Exklusivinformationen (in diesem Fall aus Bellevue) sichert. Dennoch wurden die Reihen sofort geschlossen und sich in berufsständischer Solidarität mit der BILD geübt.

    Man kam wirklich nicht umhin, an das Sprichwort von den Krähen und dem Auge zu denken.

    • @Suryo:

      anschließe mich

      kurz - Die Krokodilstränen der tazis -



      Geschenkt •



      Die haben viel zu häufig auf dem falschen Bein - “Hurra“ - geschrien!



      “Wg der DIEKMANNISIERUNG & VERDÖPFNFERUNG - Ja - auch der taz •

  • Ein Döpfner ist weniger eine Bedrohung für den Journalismus als das was seit 15 Jahren geschieht:

    Ein paar Monate zuvor, am 8. Oktober 2008, hatte es ein sonderbares Treffen gegeben, das in diesem Zusammenhang Erwähnung finden soll. Die Bundeskanzlerin hatte an jenem Tag die bedeutenden Chefredakteure der bedeutenden Medien eingeladen. Es war die Zeit, in die der Ausbruch der großen Finanzkrise fiel. Man findet keinen ausführlichen Bericht über dieses Treffen, der veröffentlicht worden wäre und überhaupt nur wenige Erwähnungen in den Archiven, nur hin und wieder einen Nebensatz, eine knappe Bemerkung. An einer Stelle liest man in dürren Worten, worum es an diesem Abend im Kanzleramt ging: Merkel bat die Journalisten, zurückhaltend über die Krise zu berichten und keine Panik zu schüren.

    Sie haben sich daran gehalten, die Chefredakteure. Noch im Februar 2009, vier Monate später, wunderte sich die taz über die Medien: "Sie halten die Bürger bei Laune, auf dass diese stillhalten. Wie viel Geld bereits in die Banken gepumpt wurde, wie viele Milliarden Bürgschaftszusagen vergeben wurden (und wie viele Hartz-IV-Monats"löhne" das sind), das steht auch nicht in der Zeitung.

    Die Süddeutsche vom 15. Januar beispielsweise versteckt die Mitteilung, dass die Hypo Real Estate zum vierten Mal in vier Monaten Milliarden Bargeld und Bürgschaften braucht, unter der Überschrift "Wenn Steinbrück an die Tür klopf". Die Bild-Zeitung übrigens bekam sogar einen Preis dafür, dass sie so "verantwortungsvoll" berichtet habe. Einen Preis, der von Journalisten verliehen wurde.

    www.sueddeutsche.d...nzleramt-1.63398-2

  • Döpfner. Fiesling. Grusel.

    • @Konfusius:

      Tja - “Wer mit dem Teufel Suppe essen will, braucht halt nen langen Löffel!“



      & Klaus Theweleit paraphrasierend:



      So einen abgewichsten Kotzbrocken -



      Kollege nennen - ist schon ein Verbrechen! Woll & •



      &



      Anders gewendet: Wie vernagelt ahistorisch mußte eigentlich dafür sein!



      Journaille’ismus pur! Aber vom Feinsten

  • Immerhin ist jetzt klar, wie Döpfner auf die schräge Idee kam, Journalist*innen könnten durch eine KI ersetzt werden (taz.de/Axel-Springer-Verlag/!5919470/)...

    Nun gut - in seinem Fall wäre es eher eine Künstliche Dummheit mit Rechtschreibschwäche, tiefsitzender Demokratieverachtung, und völlig grundlosem aber um so eliminatorischerem Hass auf alle Menschen, die zufällig in einer Küstenstadt wohnen. Aber geschenkt.

    • 6G
      663803 (Profil gelöscht)
      @Ajuga:

      in der Tat es mutet sehr verwunderlich, dass jemand mit soviel Rechtschreibschwäche einen PresseKonzernSE leitet

  • Interessant ist, wieviel Buhei es nun über die (erbärmlich pauschalisierende) Privatmeinung eines evident geistig Zurückgebliebenen gibt - dumme, verrohte Menschen labern nun mal dummes und hetzerisches Zeug, wenn sie unter ihresgleichen sind -, und wie wenige Aufsehen es erregt, dass hier ein Oligarch zugibt, durch verfassungswidrigen Einsatz seiner Medienmacht eine demokratisch gewählte Regierung sabotieren und stürzen zu wollen, um eine ihm politisch genehme installiert zu bekommen.

    Wo hört die Pressefreiheit auf, und fängt die Verschwörung zwum Staatsstreich an?

    Und wann endlich Artikel 18 Grundgesetz? Das Ding steht da nicht zur Zierde drin, sondern mit der AUSDRÜCKLICHEN Intention ("Wer die Freiheit der Meinungsäußerung, insbesondere die Pressefreiheit ..."), Hugenbergs Wiedergänger unschädlich zu machen!

    • @Ajuga:

      Sehe ich genauso. Den seine Privatmeinung, interessiert irgendwie nicht. Bedenklicher finde ich den Fakt, dass Privatmails veröffentlicht und ausgeschlachtet werden. Ausserdem interessiert es die Adressaten (die Ossis) so überhaupt nicht, was Hinz, Kunz und Munz so über uns meint. Vie l mehr interessiert es uns, dass ganz Ostberlin,Leipzig usw. von denen gentrifiert wird. Das nervt mich viel mehr an.

      • 6G
        663803 (Profil gelöscht)
        @Leningrad:

        nun ja die Angelegenheit mit emails und chatVerläufen wurden schon mehrmals in der Presselandschaft analysiert, diesmal trifft es eben den Gutsherren manierlichen Springerchef. Bedenkt man, dass es solch einen Eklat (Vorgehens- und Arbeitsweise im Journalismus) bereits in Frankreich, England, Australien und USA gab, dann kann man nur sagen, jetzt schreibt es sich auch Deutschland auf die Fahnen und möchte es evtl. in einen politischen Kontext setzen.

        • @663803 (Profil gelöscht):

          Ach, wenn es in England, Frankreich und Australien so was gab, dann darf die BRD nicht hinten anstehen. Und warum nur USA und so weiter. Warum nicht China, Myanmar und ..... Turkemistan. Irgendwie kann ich Ihre Argumentationslinie nicht nachvollziehen.

          • 6G
            663803 (Profil gelöscht)
            @Leningrad:

            weil eine Demokratie dennoch etwas anders damit umgeht als eine Diktatur oder ein Staat der in Richtung Autokratie steuern will. Gerade solche Willkürlichkeit wie sie Murdock und zunehmend auch Döpfner einsetzen sollten Restriktionen erfahren, weil es im demokratischen Verständnis auch zulässig ist Grenzen zu setzen.

  • Gilt das Brief- und Fernmeldegeheimnis



    eigentlich nicht für die Zeit ?

    • @Hubertus Behr:

      Anscheinend nicht, wenn es darum geht, einem Unliebsamen zu schaden. Übrigens gibt es in Medien genügend stereotypisierende Artikel über sogenannte Ostdeutsche. Von hetzerischen Kommentaren in den Leser:innenkommentaren ganz zu Schweigen.

      • @resto:

        Döpfner ist eine öffentliche Person. Wenn der sich zu öffentlichen Themen äußert und Untergebene zur politischen Manipulation anhält, ist das nicht mehr privat ...

  • Tja - tazis - nicht nur die Backen aufblasen! Woll.

    Nö. Auch Kacken! Newahr.



    Normal Schonn.



    Liggers. “Die Enthüllungen der Zeit dürften niemanden überrascht haben. Konsequenzen sollten sie trotzdem haben: Für den Springer-Konzern, indem dieser Döpfner entlässt. Und für die Branche selbst. Sie sollte sich darüber Gedanken machen, ob es sinnvoll ist, mächtige Personen zu pushen, die niemand mehr kontrollieren kann und will.“

    Hörnmer doch mal rein!



    “Heute geht es um die Zukunft der ganzen Branche. …In der Phase der Transformation benötigt die Verlagsbranche stattdessen neben wirtschaftlichem und intellektuellem Wettbewerb Einigkeit in den ganz grundsätzlichen medienpolitischen Fragen. Einigkeit, die sicherstellt, dass künftig weiter gestritten werden kann. Im Wettbewerb und vor allem in der gesellschaftlichen und politischen Debatte.



    (&Däh) Und da, ja, liebe taz-Genossen, sind sogar Allianzen zwischen taz und Bild denkbar.



    MATHIAS DÖPFNER - NA REMEMBER???



    taz.de/-Vor-25-Jah...-die-taz/!5400293/



    &



    Klaus Theweleit - reibt‘s euch rein - wa!



    “Großer Dank (in dem Zusammenhang) an Ulrike Herrmann für ihren Debattenbeitrag zu Frank Schirrmacher (das den Herrn auf die angemessene Mittelgröße zurückstufte; wo einige ihrer Kollegen sich in Lobgesängen ergossen hatten. Peinlich!) Hintergrund: die schleichende Diekmannisierung der taz; und, auf das Fanmeilen-Wesen erweitert: die grob vorangetriebene Boulevardisierung des öffentlichen Raums. Das ist kein Klacks. Das Wörtchen Bild mit dem Zusatz „-Zeitung“ zu versehen, ist schon ein Verbrechen.“



    taz.de/Gaucho-Tanz...WM-Party/!5037365/



    Eben & ihr übrigen tazis?



    Ward mal “der Kindergarten von Spiegel & Zeit“ - Harry Rowohlt in memoriam! Verweht Verlacht!



    Mit Fanny Müller persifliert “…Männer so schreiben daß => vllt ruft ja doch einer von Welt oder LÜGT an oder gar Mathias Döpfner!“



    Bleibt ehrlich beim einen Zwitschern am Gendarmenmarkt •



    (btw - glaub‘s ja nicht! Woll;((

    • @Lowandorder:

      Und nochens! Woll.

      Wer sowas gedankenlos aber entlarvend hinsudelt “…Denn, ob wir Jour­na­lis­t*in­nen das nun wollen oder nicht: Mathias Döpfner ist ein Kollege von uns. Und zwar nicht irgendeiner, sondern ein ziemlich mächtiger.…“ Sorry!



      Aber der hat doch schon verloren!



      “Kollege“? Geht’s noch? Mach Bosse.



      Früher! Also - vor ehra Zeit! Gelle.



      Wechselte frauman doch schon die Straßenseite - wenn “Sudelpepe“ Peter Böhnisch auflief! Und Harry Rowohlt lobte 20 Öschis = 5 DM = n Heiermann für diesen Rotz am Ärmel aus - wa!



      Aber die Chefredakteuse di taz Ines Pohl entblödete sich nicht - Kai “Pimmel über Berlin“ Diekmann Tass Kaff von der Rudi-Dutschke ins LÜGT-Springerhochhaus zu bringen! - 🥴🤢🤮🤑 -



      taz.de/picture/223..._bild_diekmann.jpg

      Na Mahlzeit - But.



      So geht das ©️ Kurt Vonnegut



      & genau deswegen!!! s.o. - hat er recht!



      "Was ist das für eine Presse, die wir heute haben, wenn man Bücher lesen muss, um zu wissen, was in der Welt passiert?"



      Wg der DIEKMANNISIERUNG & VERDÖPFNFERUNG - Ja - auch der taz •

  • So'n Bisschen wie Murdoch. Nur in vulgär Und kleiner.

    Tja.

    Und oh, @STROLCH: die taz ist links. Aber man sieht es. Sie steht dazu. Wie der Haifisch.

  • Ich hab jetzt jedenfalls ein Welt-Online-Abo abgeschlossen. Rein vorsorglich und zusätzlich zum Adblocker bei Zeit, SZ und Spiegel.

  • Also die taz beschreibt den Osten als fschistisch und nun ja, ist eine linke Tageszeitung, die die Linke und die Grünen stützt und so versucht "die Politik zu beeinflussen". Wenn die Politik nicht beeinflusst werden soll, wofür gibt es dann Kommentare in Zeitungen, also persönliche Meinung?

    Objektiv ist sicher der letzte Halbsatz:

    "Viele davon sind voller Rechtschreibfehler, englischer Wörter und lesen sich, als hätte sie jemand in besoffenem Zustand abgeschickt."

    Verteidige ich jetzt Döpfner? Keine Ahnung. Die Wortwahl ist verachtend. Den Vorwurf sehe ich. Aber die Beeinflussung der Politik/Gesellschaft??

    • @Strolch:

      Wenn in der TAZ ein Kommentar die Ostdeutschen brandmarkt und mich als Ossi damit in Sippenhaft nimmt, ja, gut da hab ich mal ne Stunde Blutdruck und danach besinne ich mich auf demokratische Werte wie Meinungsfreiheit .



      Wenn aber ein Medienmogul derartiger Machtfülle solch und noch andere "Dinger "vom Stapel lässt bekomme ich Angst!

      • @Andreas Horn:

        Mann oh Mann, interessiert es Sie denn wirklich, was so Hinz und Kunz aus sonstwoher über uns Ossis meint oder nicht meint? Den meisten Zonis, die ich kenne, ist das vollkommen Wurscht. Nicht Wurscht ist mir, dass Pankow (wo ich lebe), Dresden, Leipzig von denen mit der Westknete durchgentrifiziert wird. Wenn wir alle so bescheuert sind, frage ich mich allen Ernstes, was die hier überhaupt wollen. Ein bisschen mehr Selbstbewusstsein, Kollesche. Unterhalten Sie sich mal mit einem der üblichen Westdeutschen über europäische Kultur, da wird Ihr Selbstbewusstsein sofort in die Höhe schnellen. Ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass man so eine schlechte Bildung haben kann.

    • @Strolch:

      Es gibt keinen objektiven Journalismus. Journalisten sind Menschen, Menschen sind nicht objektiv.

      Bei der TAZ lässt sich jedoch durchaus ein Streben nach Ausgewogenheit / Objektivität erkennen und unterschiedliche Standpunkte zu representieren.

      Bei Bild und co. gibt es hingegen bereits im Vorfeld eine feste Agenda, vorgegebene Meinungen und das Ziel zu Manipulation und Dessinformieren.

      Kurz: Als Nachrichten getarnte Propaganda.

      Ganz ähnlich wie VOX und ander rechte Medien in den USA.

      • 6G
        663803 (Profil gelöscht)
        @sociajizzm:

        die BILD braucht es nicht mehr den Part des plakativen haben sie an die SM abgegeben und die Möglichkeit Schemata zu kreieren die sich vielleicht durchsetzen oder auch nicht sind dort vielfältiger.

      • @sociajizzm:

        Moment - gemeint ist FOX, oder?

      • @sociajizzm:

        Naja, natürlich ist BILD manipulativ, (rechts-)populistisch und ganz unten im Niveau Ranking. Seriös ist daran gar nichts. Deshalb ist ein Vergleich mit der taz auch irgendwie schief.

        Aber der taz generell ein "Streben nach Ausgewogenheit und Objektivität" zu unterstellen ist natürlich auch Augenwischerei. Dafür ist allein schon die Anzahl der persönlich eingefärbten Kolumnen und Kommentare viel zu groß. Und auch hier wird keine Gelegenheit ausgelassen, die eigenen politischen Standpunkte deutlich zu untermalen, dem politischen Gegner eins auszuwischen und auch hier werden Klischees bedient.

        Das mit den Clickbait Headlines hat die Redaktion auch ab und zu ganz gut drauf. Und auch hier gab es immer wieder Artikel, wo "der Osten" ziemlich pauschal abgebügelt wurde. Das kann man schon kritiseren.

      • @sociajizzm:

        Der war mal geil! Die TAZ lässt ein Streben nach Ausgewogenheit erkennen... xD

        Ja, eine Ausgewogenheit zwischen dem ganz linken Spektrum und dem rechten Rand des Linken Meinungsfeldes wird gut austariert.^^

  • Seine Aussagen über die Ossis sind nun nicht gerade "rechts".

    Hört man bei Linken auch, z.B. über "die Sachsen".

    • 6G
      663803 (Profil gelöscht)
      @drafi:

      das mutet eher an als versuche er Schlagzeilen für seine BILD zu kreieren, echt schwierig wenn man sich erhaben über das Volk sieht und meint man müsse die niederen Instinkte bedienen

    • @drafi:

      Irgendwie sind alle davon überzeugt, dass uns Ossis interessiert, was nun Hinz und Kunz aus dem Schwäbischen Hochland über uns denkt. Den meisten von uns ist das vollkommen Schnuppe. Solange die meisten Wessis Richard Strauss mit Johann Strauss verwechseln, sehe ich auch keinen Anlass, mir darüber Gedanken zu machen.

  • Er mag ein Kollege von anderen Journalistinnen und Journalisten sein. Das muss nicht viel heißen, Jürgen Elsässer ist dann eben auch ein Kollege.

    Und dass jemand "rechts" ist, muss meines Erachtens nicht zwangsläufig bedeuten, dass er eine derart verkommene Kommunikation pflegt, die wiederum auf ziemlich verkommenes Gedankengut hinweist.

    Ich habe mich mit dem Mann nicht näher beschäftigt, aber er wirkte immer irgendwie seriös. Dieser Eindruck war wohl meiner Naivität geschuldet. Der Lack ist jedenfalls ab, von daher ist das alles vielleicht sogar eine gute Nachricht.

    • @Jim Hawkins:

      Und es zeigt sich: der Fisch stinkt vom Kopf her in der Springer-Medienwelt. Reichelt war da nur ein peinlicher „Ausrutscher“.

      • @Abdurchdiemitte:

        Leider nicht. Reichelt war business as usual - ein Feature, kein Bug.

    • 3G
      31841 (Profil gelöscht)
      @Jim Hawkins:

      Es war einmal ein Literatur-Nobelpreisträger aus Deutschland ...



      Was "Seriosität" bei dieser "Zeitung" bedeutet, könnten Schüler in Deutschland in Deutschunterricht erkennen lernen.



      SO geht Deutsch auch und SOwieso "free west" ;-)

      • @31841 (Profil gelöscht):

        Das ist ziemlich kryptisch, aber ich denke, es handelt sich um eine Anspielung auf "Katharina Blum"?



        Sollte es eine Literaturempfehlung sein, müsste man nach all den Jahrzehnten, die inzwischen vergangen sind, denke ich, deutlicher werden...

        • 3G
          31841 (Profil gelöscht)
          @blutorange:

          "An ihren Früchten ..." - traditionelle abendländische Weisheit aus dem Morgenland.

        • 3G
          31841 (Profil gelöscht)
          @blutorange:

          Da stimme ich durchaus zu. Dennoch: Kryptisch dürfte hier eine Folge von kulturpolitischer Geschichtsvergessenheit sein. Auch ein Zeichen des waltenden Kulturbewusstseins?



          Wie wäre es mit der Geschichte des Hans Esser? Ist inzwischen Kulturgeschichte, sozusagen ;-)



          Eine Zeitung "als gemeingefährlicher Triebtäter", so Günther Wallraff 2012 gegenüber Deutschlandfunk



          www.deutschlandfun...iebtaeter-100.html

          • @31841 (Profil gelöscht):

            Ich kann nur hoffen, dass Wallraff Thema im Deutschunterricht ist. Hans Esser wäre eine gute Ergänzung zur Blum-Geschichte.



            Bei uns gab es zumindest eine der Industrie-Reportagen im Deutschbuch.

    • @Jim Hawkins:

      Huch! Das verwundert mich sehr, Jim Hawkins! Dass Sie einen Mann wie Döpfner, der mit dem Drecksblatt BILD und seiner Ideologie sein Imperium betreibt, als "irgendwie seriös" betrachten...what`s the matter?

      • @Beate Homann:

        Naja, wie gesagt, ich war wohl naiv.

        Und Springer, das sind ja auch Leute wie Robin Alexander, by the way ein taz-Gewächs, den ich in Talkshows zwar als grimmig, aber auch sehr reflektiert wahrnehme.

        Und olle Deniz Yücel hat auch bei der Welt angedockt. Und auf den lasse ich nichts kommen.

        Manchmal ist es vielleicht nicht so einfach.

        • @Jim Hawkins:

          Ich fand es schon enttäuschend und nicht nachvollziehbar, dass Herr Yücel zu Springer abgewandert ist.

          • @blutorange:

            Vergleichen Sie doch bitte einfach, was von Deniz Yücel hier publiziert wurde, und was bei "Welt". Hier war er eine Art Hofnarr, dort durfte er der Journalist sein, den Erdogan für eine Geiselnahme ausreichend gefährlich fand... Jörg Wimalasena hat auch letztes Jahr rübergemacht und seitdem gibt's bei Welt auch Artikel mit etwas, das einem erkennbaren Klassenstandpunkt ähnelt.



            Das alles ändert aber nichts daran, daß dort auch schlimme Leute unterwegs sind, Chefredakteur PS-Poschart allen voran.

          • @blutorange:

            Vielleicht hat er dabei an seine Altersversorgung gedacht.

        • @Jim Hawkins:

          seriöses Auftreten und seriöse Erscheinung war wohl gemeint.

          Ja, und da erliegen wir immer wieder alten überkommenen Konventionen.



          Passiert mir auch immer wieder.

          In SEINEM Denken, besser in dem was ich glaube dass er es denkt, habe ich mich selbst nicht zu korrigieren.

          Ist eventuell ne Generationsfrage.



          Bin so etwas zu jung für die 68er (gewesen).



          Hatte den Vorteil, dass man das alte zwar noch voll mitbekommen hat, dann aber nicht mehr selbst so viel kämpfen musste.

          Spiegelaffäre?



          War das seriös?



          Da war doch immer Springer irgendwie mit drin.



          Hat sich nix geändert.

          Und zu Deniz:



          JA, auch ich vermisse ihn immer noch schmerzlich.



          Und es ist gut, dass solche Menschen ihren Wirkungsbereich in andere Ecken ausdehnen.



          In der Zeit seiner Geiselhaft hat sich sein jetziger Verlag loyal verhalten.



          Erinnere mich an das Laufband oben am Sprinerghaus.

          Was die Rechtschreibfehler betrifft.



          Kommt bestimmt zum guten Teil von den Autokorrekturprogrammen.

          Zum Denglisch:



          Intern kann man eigene Sprachen entwickeln.



          Das hat nach aussen keine Bedeutung.

          Wir haben zu Hause auch unsere eigenen Wörter und Einsprengsel aus dem schwedischen drin. Nicht dass waschechte Schweden die als solche erkennen würden.

          Und wieder oben angelangt:



          Das "Weltbild" ist doch nie verborgen geblieben.

          Ich hatte als Jugendliche und noch danach die FAZ für seriöser gehalten als die "Welt".



          Da habe ich mich getäuscht., oder es hat mit der Zeit eine Verschiebung stattgefunden.



          "Geschliffene" Wortwahl und Stil stimmen noch heute hier eher mit der seriösen Schiene überein - aber das Weltbild erscheint mir sehr viel reaktionärer als bei der Welt.

          Was ist seriös?

          • @Friderike Graebert:

            Gute Frage, was ist seriös?

            Zunächst einmal denke ich, dass seriös zu sein bedeutet, sich nicht mit Leuten wie Döpfner gemein zu machen.

            Dass man keine rassistischen, antisemitischen, frauenfeindlichen, homophoben Ressentiments in seinen Texten transportiert.

            Dass man versucht, ohne ideologische Scheuklappen zu arbeiten und darauf achtet, sich immer oberhalb der Gürtellinie aufzuhalten.

            Dass man scharf, manchmal auch hart und ungerecht kritisiert, aber nie persönlich beleidigend schreibt.

            To be continued.

            • @Jim Hawkins:

              to be continued:

              das wesentliche ist da schon drin.



              Was ich noch ergänzen möchte:



              Offenheit und Transparenz.



              (Das ist nicht das selbe)



              Offenheit gegenüber Allen und allem was mir begegnet, erst rezipieren, dann nachdenken und danach einordnen und Meinung äussern.



              Transparenz über meine Beurteilungslage.wenn ichs jetzt so lese ist dass dem "ohne ideologischen Scheuklappen arbeiten" sehr ähnlich.

        • @Jim Hawkins:

          Biermann nicht zu vergessen