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Verfahren gegen Julian AssangeAnna Ardin bricht ihr Schweigen

Vor fast zehn Jahren brachte ihre Aussage die Ermittlungen gegen Julian Assange wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung in Gang.

Den Gang zur Polizei bereut Anna Ardin: „Der Preis war zu hoch.“ Foto: Bazar Förlag

Stockholm taz | „Nein, Julian ist definitiv kein Monster“, sagt Anna Ardin, „aber er übertrat meine Grenzen.“ Nach bald zehn Jahren hat sie ihr Schweigen gebrochen. Ardin ist eine der beiden Schwedinnen, deren Aussagen bei der Polizei das Ermittlungsverfahren gegen den Wikileaks-Gründer wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung in Gang gebracht hatten. Es wurde zwar vor zwei Jahren eingestellt, hatte aber zur Folge, dass Julian Assange noch immer in britischer Haft sitzt.

Ardins Buch mit dem Titel „Im Schatten von Assange – Mein Zeugnis“ wird demnächst erscheinen. Am Sonntag veröffentlichte Svenska Dagbladet ein Interview mit der 41-jährigen Diakonin. 2010 hatte sie als Pressesekretärin für den christlich-sozialdemokratischen Verband Broderskapsrörelsen gearbeitet, der Assange zum Seminar „Erstes Opfer des Kriegs ist die Wahrheit“ einlud. Und weil der Australier nicht in einem Hotel, sondern „heimlich“ übernachten wollte, stellte Ardin ihm eine Gästematratze in ihrer Wohnung zur Verfügung.

Man küsst sich dort, schmust ein wenig – so Ardins Darstellung –, Assange schläft ein und kommt dann plötzlich in ihr Bett. Er sei nicht gewalttätig gewesen, habe aber „seine körperliche Überlegenheit eingesetzt“. Sie wollte „irgendwie aus dieser Situation rauskommen“, wusste aber nicht, wie. „Ich versuchte Kontrolle zu gewinnen, um damit mein Gefühl der Erniedrigung zu vermindern“, so Ardin; Assange sollte jedenfalls ein Kondom verwenden. Das war plötzlich kaputt. Ardin ist sicher, dass Assange das absichtlich machte. Warum? „Ich habe keine Antwort.“

Eigentlich sei die Sache aber für sie erledigt gewesen: „Für mich war das keine Straftat und ich wollte Wikileaks nicht schaden.“ Doch dann wird sie von der Fotografin Sofia W. kontaktiert, mit der Assange ebenfalls sexuellen Umgang hatte. Sie entdecken Parallelen und beschließen, gemeinsam zur Polizei zu gehen, um zu fragen, ob man Assange zu einem HIV-Test zwingen könne.

Staatsanwaltschaft wird „von Amts wegen“ tätig

Doch was die Frauen berichten, veranlasst die Staatsanwaltschaft, auch ohne ihre Strafanzeige „von Amts wegen“ tätig zu werden. Den Gang zur Polizei bereue sie, sagt Ardin: „Der Preis war zu hoch.“ Für viele Menschen sei sie „der ewige Sündenbock in Assanges Leben geworden“, schuld an seiner langen Haft und dem Risiko der Auslieferung an die USA.

Die Drohungen gegen Ardin wurden so massiv, dass sie zeitweise als Carolina Blomgren in Barcelona lebte und seit zehn Jahren unter Polizeischutz steht. Mittlerweile verheiratet und Mutter von zwei Kindern, arbeitet sie jetzt an ihrer Promotion. Sie habe Assange „lange verziehen“, betont sie, wolle „Versöhnung“. „Aber das geht nicht allein. Dazu gehört, dass man miteinander redet – und sich einig darüber ist, was passiert ist.“

Befragt zu Ardins Darstellung, lässt die Assange-Verlobte Stella Moris dem Svenska Dagbladet mitteilen: „Auch wenn Anna Ardin mit ihrem Buch so viel Publizität wie möglich bekommen will, werden weder Herr Assange noch Frau Moris Fragen beantworten.“

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54 Kommentare

 / 
  • So richtig schlau wird man ja nicht aus dem was da alles geschehen ist.



    "Sie habe Assange „lange verziehen“, betont sie, wolle „Versöhnung“"



    Das ist ja auch eine gute Aussage...



    aber wenn der Mob so eine Geschichte hat, dann hat er sie.....

  • Unbedingte Leseempfehlung zum Thema Assange: Interview mit Nils Melzer.

    www.republik.ch/20...der-julian-assange

    • @domsk:

      Danke. Die Frauen zum Sündenbock zu machen, muss das Handeln der Behörden in Schweden und in GB noch mehr in den Blick geraten. Von unserer Regierung ist da aber leider nichts zu erwarten.

  • Ich hoffe, dass ihr Buch von vielen Menschen boykottiert wird. Was für eine billige Marketing-Strategie.

    Gut finde ich die Reaktion von Herrn Assange und seiner Verlobten. Vielleicht können sie der Autorin Unwahrheiten im Buch nachweisen und somit den Verlag verhindern.

  • "Die Drohungen gegen Ardin wurden so massiv, dass sie zeitweise als Carolina Blomgren in Barcelona lebte und seit zehn Jahren unter Polizeischutz steht."

    Das haben wohl die meisten überlesen. Assanges Unterstützer haben ein mutmaßliches Opfer sexualisierter Gewalt belästigt, gemobbt und so nachhaltig bedroht, dass sie ihren Namen ändern und das Land verlassen musste.

    Und jetzt unter Polizeischutz steht.

    Ich glaube nicht, dass Assange das in irgendeiner Weise verdient hat, was ihm widerfahren ist.

    Das gilt aber auch für Anna Ardin.

    • @Jim Hawkins:

      Wer tut denn so etwas? Ich dachte immer Wikileaks sei friedlich unterwegs.

      • @TazTiz:

        Wenn ein Mensch wie ein Heiliger verehrt wird, kommt es eben vor, dass seine Jünger rot sehen, wenn sie meinen, es geschieht ihm ein Unrecht.

      • @TazTiz:

        Wie friedlich die Assange-Jünger:innen sind, sieht man auch in diesem Forum. Man/frau von denen will nicht sehen, das Ardin eben (auch) ein Opfer ist.

        • @Hans aus Jena:

          Darin liegt welche Gewalttat und was macht einen zum "Jünger", wenn man auf die Widersprüchlichkeit von Vorwurf, Anklage und Beweisführung hinweist?

  • Kommentar entfernt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.

    Die Moderation

  • Hm, egal, wie es war: Etwas fragwürdig ist ja wirklich, dass Frau Ardin behauptet, das Gespräch mit Herrn Assange zu suchen, indem sie ein ganzes Buch darüber verfasst, statt einfach nur einen Brief.... Klingt dann leider mal wieder nach dem üblichen: "Ich hab irgendwie ein bischen Öffentlichkeit bekommen, und da schreib ich jetzt mal ein Buch drüber, lass ein schönes Foto von mir machen und sagt irgendwas halbgares im Interview, damit sich das Ding gut verkauft..." Steht denn sonst noch was drin in den Buch?

  • Ich weiß nicht, was noch getan werden muss, um klar zu stellen, dass Assange das Opfer einer Fakejustiz ist. Sowohl der Justiz in Schweden als auch in GB. Von den USA erst gar nicht zu reden, da erwarte ich nichts anderes.



    Er ist aber auch Opfer eines sehr seltsamen (um es vorsichtig zu sagen) europäischen Rechtsverständnisses.



    Es ist eine Schande, dass in einem EU Land, wie es GB bis 2021 war, ein Mensch, der schwere Kriegsverbrechen der USA ans Tageslicht brachte, gefoltert wurde.



    Es ist zu befürchten, dass nicht nur Schweden investigativen Journalismus, der den USA nicht gefällt, mit kriminellen Methoden zum Schweigen bringen würde. Schon das brüllende Schweigen anderer europäischer Regierungen spricht für sich. Unser Außenministerdarsteller und lautstarker Transatlantiker, der im Falle Navalny keine Gelegenheit auslässt, Russland zu beschuldigen, hält im Falle von Assange brav die Klappe.

    • 0G
      02612 (Profil gelöscht)
      @Rolf B.:

      ... ist es nicht nur eine Schande, sondern nicht auch hochgradig kriminell ?

    • @Rolf B.:

      Gehen Sie noch auf Anna Ardin bzw. dem ein, was sie Assange vorwirft?

  • "Sie habe Assange „lange verziehen“. Wird J.Assange ihr denn dafür verzeihen, dass er ein gefühlt halbes Leben im Knast sitzen muss? Ach ja, dann wird das Buch auch noch ein Erfolg! Na so was!!

    • @joaquim:

      Wenn man den Opfern nicht verzeihen kann, dass diese zur Polizei gehen, sollte man vielleicht niemandem sexualisierte Gewalt antun. Und wenn einem die Gefühle seiner oder schon egal sind, sollte man halt wenigstens darüber nachdenken, was das für einen selbst für Konsequenzen haben wird. Ich sehe nicht, warum das das Problem der Opfer sein sollte.



      Und nur um das klarzustellen: schon der "Sex" war sexuelle Nötigung. Das mutwillige Zerstören des Kondoms (was bei Assange von mehreren Frauen vorgeworfen wird), nicht weniger eindeutig ein Verstoß gegen das Recht, über den eigenen Körper und Sexualität zu bestimmen.

      • @Iguana:

        Die einen werden mit diesem Verhalten Präsident, die anderen werden unter Vernachlässigung aller Menschenrechte jahrelang gefoltert.

    • @joaquim:

      es ist aber nicht Ihre Schuld.

      Sondern zu 50% Assange selbst seine.

      Und zu 50% die Tatsache das die Amerikaner das ausgenutzt haben und ihn gleich ausgeliefert haben wollten und Assange sich der Anklage somit nicht stellen konnte, ohne Gefahr zu laufen für immer in Einzelhaft zu verrotten in den USA für etwas was eigentlich keine Straftat sein sollte.

      Das Frau Ardin erfolg hatte mit Ihrem Buch gönne ich Ihr, sie wird das Geld gut gebrauchen können.

      Und Sie lesen das Interview bitte noch einmal durch ... die Frau wird seit dem ständig bedroht. Das dieser Fall von den Behörden instrumentalisiert wurde hat nichts mit Ihr zu tun.

      • @Obscuritas:

        Schmusen, Kuscheln ... und dabei isses halt passiert ... ein menschliches Verhalten und Fehlverhalten - beiderseits! Jetzt aber nach 10 Jahren um die Ecke zu kommen, und jemandem, der unter Isolation und Folter gehalten wird, so daherzukommen, ist, mit Verlaub schäbig!



        Als emanzipierte Journalistin, die sie ist, hätte sie ihn auch aus der Wohnung werfen können, anstatt zu sagen, nimm wenigstens n Kondom.



        Sie tut damit der Glaubwütdigkeit aller Frauen einen Bärendienst!

        • RS
          Ria Sauter
          @Unvernunft:

          So sehe ich das auch!



          Wenn er einen so zweifelhaften Ruf hat, bin ich als Frau übervorsichtig. Schon gar nicht lasse ich ihn bei mir übernachten oder kuschel noch mit ihm.

          • @Ria Sauter:

            Und als Journalist, der sich auf dünnem Eis bewegt, brauche ich nicht vorsichtig zu sein und tunlichst zu unterlassen, irgendwo ungut aufzufallen um nur ja keinen Anlass zu geben, einen Vorwand für Verfolgung zu liefern?

  • Assange macht also ein Kondom kaputt, dieses wird als Beweismittel eingereicht, und es wird keine DNA von Assange daran gefunden. Aber die Aussage Ardins wird von der Staatsanwaltschaft nicht in Zweifel gezogen. Tja.



    Und was lernen wir daraus? Wenn Du Kriegsverbrechen der USA publik machst, darfst Du nicht darauf setzen, dass Recht und Gesetz auch für Dich gelten.

  • Die Frau tut mir Leid. Sie hat doppelt die Kontrolle verloren. Zuerst, als Assange zu ihr ins Bett ging und sie nicht wusste, wie sie aus der Situation heraus kommt (für viele Frauen dürfte so eine Situation bekannt sein). Und als die Maschinerie der Justiz den Fall für ihre Zwecke nutzte. Es ist sicher schwierig, mit diesem Schuldgefühl und den Anfeindungen ("du bist Schuld an Assanges Situation", was ja total falsch ist, wenn man die Rechte von Frauen Ernst nimmt) zu leben.

    • RS
      Ria Sauter
      @resto:

      Wenn man die Rechte der Frauen ernst nimmt, dann ist diese Frau keine Hilfe dafür.



      Die Aussagen sind widersprüchlich, es wurde keine DNA gefunden.



      Es war wohl aufregend mit diesem bekannten Mann zu knutschen.



      Vielleicht wollte er nicht so, wie sie gern wollte und diese "Schmach" fordert Rache? Nur mal so angedacht.

      • @Ria Sauter:

        Ach, Frau Flieder, das ist doch unterste Schublade.



        Das Opfer ist also nicht nur gar kein Opfer, sie ist auch noch die eigentliche Täterin?



        In meiner Jugend war so eine Denke gang und gäbe, da hatte ich doch gehofft, es hätte sich seither was getan in den Köpfen.



        Klar kann es aufregend gewesen sein, mit ihm zu knutschen. Das heißt ja nun nicht, dass darauf noch was folgen muss/darf.



        Herr Assange schien ja nun zumindest damals im Umgang mit Frauen ein ausgesprochen unangenehmer Zeitgenosse gewesen zu sein.



        Und für ihre Instrumentalisierung durch die Justiz kann Frau Ardin ja nun nichts.

        Also weiterhin, Frauen, Schwamm drüber über Grenzüberschreitungen, wenn dem Täter unangenehme Konsequenzen drohen könnten?

      • @Ria Sauter:

        Machen Sie sowas ist wie kommen Sie darauf dass die beiden Frauen das taten?



        Was keine Hilfe ist, ist dass immer noch Frauen diskreditiert werden, wenn sie die falschen Männer der sexualisierte Gewalt anklagen und vor allem, dass ihnen unterstellt wird, sie hätten gelogen.

        • RS
          Ria Sauter
          @Iguana:

          Ich unterstelle niemanden etwas. Ich halte mich an die Fakten. Die Aussagen , speziell von dieser Frau ,sind widersprüchlich ,und es wurde keine DNA gefunden.



          Dieses Buch, das sie jetzt geschrieben hat, verstärkt den Eindruck noch.



          Und....aus meinen langjährigen Gesprächserfahrungen mit Frauen, weiss ich auch die Dinge, die ich in meinem Kommentar angedacht habe.



          Frauen sind nicht immer die besseren Menschen.



          Gewalt gegen Frauen ist ensetzlich, aber manchmal benutzen die Frauen diese angebliche Gewalt als Waffe.

          • @Ria Sauter:

            "Frauen sind nicht immer die besseren Menschen."



            Jo, ohne ihr Buch (wer kauft eigentlich solche Bücher?!?) wäre sie der Welt weiterhin unter Anna A. bekannt und hätte sie Empathie, würde sie ned durch die zu erwarten gewesene Aufmerksamkeit auch noch ihre Kinder und ihren Ehemann in die Geschichte mit reinziehen.



            (Und ehe mich eine*r bezichtigt, verharmlosen zu wollen; "Kuscheln" ist keine Zusage für penetrierenden GV!)

          • @Ria Sauter:

            Das kann sein. Aber Sie waren bei dem konkreten Fall doch gar nicht dabei. Es stehen bei Ihnen also alle Frauen unter Generalverdacht, dass Sie lügen und die armen Männer natürlich die Opfer sind. Ich finde das ungeheuerlich.

  • Dass sie die Frage zum "kaputtgemachten Kondom" nicht beantworten konnte, könnte daran liegen, dass ihr Beweisstück keinerlei DNA-Spuren aufwies

    www.smh.com.au/wor...0120916-260vs.html

  • Sie hätte aber auch früher was sagen können. Dass sie in dieser Sache zum Instrument gemacht wurde muss ihr lange klar gewesen sein.

  • Die Darstellungen unterscheiden sich: www.republik.ch/20...der-julian-assange

    Ardin hatte außerdem 10 Jahre Zeit, die Öffentlichkeit zu informieren und die Vernichtungskampagne in ihrem Namen gegen Assange zu stoppen. Durch ihre Aussage "Ich habe ihm verziehen" erneuert sie den Tatvorwurf, den sie angeblich nie formuliert hat.

    "Assange sollte jedenfalls ein Kondom verwenden. Das war plötzlich kaputt. Ardin ist sicher, dass Assange das absichtlich machte. Warum? „Ich habe keine Antwort.“

    Bei Melzer liest sich so:



    Sie sagt aber, Assange habe während des Geschlechts­verkehrs das Kondom absichtlich kaputtgemacht. Wenn dem so ist, ist das natürlich ein Sexual­delikt, sogenanntes stealthing. Die Frau sagt aber auch: "Sie habe erst im Nachhinein gemerkt, dass das Kondom kaputt ist. Das ist ein Widerspruch, der unbedingt hätte geklärt werden müssen: Wenn ich es nicht merke, kann ich nicht wissen, ob der andere es absichtlich getan hat. Auf dem als Beweis­mittel eingereichten Kondom konnte keine DNA von Assange oder A. A. nachgewiesen werden."

    Seit Melzers Report ist außerdem bekannt, dass die schwedischen Behörden auf allen Ebenen kriminell gehandelt haben. Angefangen bei der Polizei, die die Protokolle umschrieb und den von ihr konstruierten Tatvorwurf innerhalb von Stunden an die Presse weitergab, über Staatsanwaltschaft und Ministerebene. Nichts wurde geahndet.

    Wie es aussieht, ist in dieser Vernichtungskampagne noch lange nicht alles geklärt.

    • @uvw:

      Diese Aussage ist schon etwas widersinnig: stealthing setzt ja voraus, dass das Opfer nicht bemerkt, dass das Kondom beschädigt wurde bevor es zu spät ist. Wenn ich merke, das mein Partner das Kondom zerstört, reagiere ich darauf und es kommt gar nicht erst zum stealthing sondern nur zum stealthing-Versuch.



      Klar bedeutet das, dass es dann schwer ist, mit absoluter Sicherheit zu sagen, ob es Absicht war. Wenn sich das aber bei einem Mann häuft (und wie bei Assange auch noch Berichte hinzukommen, die den Vorwurf sehr plausibel erscheinen lassen, dass er seine DNA gerne überall und notfalls ohne Einwilligung der Frau verbreiten will), dann ist das definitiv ein guter Grund, um Anzeige zu erstatten - in einem Land, in den das Vertrauen in die Justiz groß ist, umso mehr.

      • RS
        Ria Sauter
        @Iguana:

        Woher haben Sie diese Aussage, Assange möchte seine DNA überall ungefragt verbreiten?



        Das ist eine sehr boshafte Unterstellung!

  • Danke für Ihren Kommentar.



    Es ist eine internationale Schande, was Julian Assange angetan wird.

    In einem Münchner Blatt wurde vor längerer Zeit eine üble Berichterstattung gestartet.



    Erst nachdem eine Userin energisch protestierte, alle Kommentatorenfreunde verlor, obwohl sie belegen konnte, dass der Bericht gefakt war, kam irgendwann die Korrektur.

    Ich werde diesen Skandal nie vergessen. Niemals.

  • Nils Melzer (UN Sonderberichterstatter zu Folter) hat den Fall Assange recherchiert und erhielt auch Akteneinsicht in die Verfahren. Er hat dabei belegt, dass die schwedische Staatsanwaltschaft die Anklage wegen Vergewaltigung konstruierte und aufrecht erhielt und in (heimlichem) Kontakt mit der britischen Staatsanwaltschaft alles tat um die "Voruntersuchung" zu einer Vergewaltigung die nicht stattgefunden hat aufrecht zu erhalten. Beide entsprachen damit dem Ansinnen der USA Assange mit Klagen zu überziehen und über eine der Klagen dann eine Auslieferung durch zu setzen. Da die Anklage gegen Assange fallen gelassen wurde (in zeitlichem Zusammenhang mit Nils Melzers offiziellem Bericht) gibt es keinerlei rechtliche Grundlage mehr für die weitere Haft von Assange.



    www.republik.ch/20...der-julian-assange

    • @Nina Janovich:

      Korrekt!

      Bis zum heutigen Tage haben europäische Eliten zugelassen, dass Asssange gefoltert, Erniedrigt und nationales als auch internationales Recht gebrochen wurde.

  • Der Preis den Frau Ardin gezahlt hat ist definitiv zu hoch, aber wie sonst hätte Assange gestoppt werden können? Er ist verantwortlich für seine Entscheidungen, und sollte dafür vor Gericht. Erst recht wenn er sich den Konsquenzen zu entziehen versucht.

    • RS
      Ria Sauter
      @Thomas R. Koll:

      Was Sie hier schreiben ist absurd. Denken Sie nochmal darüber nach und informieren Sie sich!

    • @Thomas R. Koll:

      Der Preis den Frau Ardin gezahlt hat? Assange war über ein Jahrzehnt in einer Botschaft eingesperrt, wurde ausspioniert und sitzt jetzt in einem Foltergefängnis.

      Derweil hat Frau Ardin ein wunderbares geregeltes Leben und macht jetzt mit ihrem Buch noch ein kleines Vermögen.



      Ein Witz!

      • @TeeTS:

        Nun, so wunderbar auch wieder nicht. "Die Drohungen gegen Ardin wurden so massiv, dass sie zeitweise als Carolina Blomgren in Barcelona lebte und seit zehn Jahren unter Polizeischutz steht."

      • @TeeTS:

        Sie wollen doch nicht sagen, dass dieses lange Einsperren von Assange Frau Ardins Schuld ist. Diese Frau hatte jedes Recht das zu tun, was sie tat. Ist halt immer noch verbreitet, Frauen Schuld einzureden.

        • @resto:

          Ihr Schuld ist es nicht. Sie hat sich aber zur Erfüllungsgehilfin gemacht und scheint darüber nicht im Geringsten zu reflektieren.



          Stattdessen vergoldet sie sich ihre Geschichte lieber mit ihrem Buch.

    • @Thomas R. Koll:

      Welche Entscheidungen und welche Konsequenzen meinen Sie?

    • @Thomas R. Koll:

      Sie sollten den Artikel nochmal aufmerksam lesen - dem ganzen Artikel. Weiterhin auch die Entwicklung die diese Sache nahm und welchen Konsequenzen (Plural) sich Assange zu welchem Zeitpunkt entzogen hat.

  • 9G
    92489 (Profil gelöscht)

    Wäre noch interessant gewesen, zu erfahren, wie die Fotografin drauf kam, die Frau Ardin auf diese Sache hin anzusprechen.

    • RS
      Ria Sauter
      @92489 (Profil gelöscht):

      Diese Frage kam mir auch in den Sinn!

    • @92489 (Profil gelöscht):

      .. das war auch mein Gedanke ... woher und wieso...?

    • @92489 (Profil gelöscht):

      Ich weiß es in diesem Fall nicht, aber dass Assange sich benimmt wie einer, der als Teenager Stirner verschlungen, aber nicht verstanden hat, war damals schon seit längerem ein offenes Geheimnis.

      • @Ajuga:

        Und dann sieht er noch dem eigenen sexistischen Vorurteil entsprechend aus.

      • RS
        Ria Sauter
        @Ajuga:

        Seltsam! Wenn er einen solchen Ruf hatte, lade ich ihn doch nicht zum übernachten ein! Knutschen dann auch noch im heimischen Wohnzimmer?



        Das passt doch nicht!

        • @Ria Sauter:

          da haben Sie vollkommen recht.

          Nun ist die Frau auch noch Journalistin und hat den Typ auch nicht einfach so auf der Strasse aufgegriffen, und findet Knutschen bei der journalistischen Infolage nicht problematisch?



          So berechnend wie nun überraschend ein Buch veröffentlicht wird, war wohl auch das Angebot mit dem "Investigativ-Journalisten" auf "Tuchfühlung" zu gehen.



          Das Ganze bei der Polizei zu melden könnte man(n) noch verstehen, dennoch muss sich die Dame als Journalistin vorwerfen lassen, von den Rechten und Pflichten der Staatsanwaltschaft scheinbar keine Ahnung zu haben.



          Zumindest bereut Sie es nach (zu) vielen Jahren.



          Aber wie naiv muss Frau Journalistin in diesen Zusammenhängen wohl gewesen sein.



          Damit möchte ich die Vorkommnisse in ihrer Wohnung nicht kleinschreiben, im besonderen nicht aus der Perspektive einer Frau. Gerade wenn der Eingeladene mal wieder seine Triebe nicht im Griff hat.



          Aber nach der Erzählung dieses Artikels zu urteilen, lese ich da zu viel "Berechnung" von Frau Journalistin.

        • @Ria Sauter:

          Wieso "seltsam"? Ich schrieb "offenes Geheimnis", und nicht "einen solchen Ruf". Die beiden Frauen, die sich über Assange beklagen, waren damals Fotografin und Pressesekretärin. Woher sollen die denn wissen, worüber man in den Hackerspaces Europas so redet?

          Allgemein bekannt wurde Assanges generelle Tendenz zu Grenzüberschreitungen ja erst ab Anfang 2011, durch die Geschichte von DDBs Katze.

    • @92489 (Profil gelöscht):

      Sie dürfte einfach gewusst haben, wo Assange übernachtet hat.