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Archäologischer FundJägerinnen in der Steinzeit

Jüngste Erkenntnisse deuten darauf hin, dass die Menschen das mit der Gleichberechtigung in der Steinzeit besser hingekriegt haben als heute.

30 bis 50 Prozent der Frauen könnten Großwildjägerinnen gewesen sein Foto: Matthew Verdolivo/UC Davis IET Academy Technology Services

Sie war etwa 17 bis 19 Jahre alt und in ihrem Grab liegen Jagd­uten­silien aus Stein, darunter Pfeilspitzen. Forscher*innen um den Archäologen Randy Haas von der University of California haben das 9.000 Jahre alte Skelett einer Frau im peruanischen Andenhochland gefunden – zusammen mit einem Jagdset zum Erlegen von großen Tieren. Eine Urzeitfrau, die gejagt hat, Großwild sogar? Die Artefakte in ihrem Grab deuten darauf hin.

Als die Archäolog*innen die Gebeine der Jägerin ausgruben, raunten sie sich Kommentare zu wie „Oh, er muss ein großer Jäger gewesen sein, ein großer Häuptling“, berichtete Haas der New York Times. Offenbar scheint es in der anthropologischen und archäologischen Forschung völlig abwegig zu sein, dass eine Frau vor 9.000 Jahren eine große Jägerin war.

Die dominierende Meinung in der Forschung um unsere frühen Vorfahren ist, dass Frauen nicht jagten, weil sie schwanger wurden und sich dann um die Kinder kümmern mussten. Die Männer sorgten indes dafür, dass etwas Ordentliches zu essen aufs Lagerfeuer kam.

Zweifel an der Arbeitsteilung

In einer Welt, in der man sich für eine nahrhafte Mahlzeit mit Mammuts anlegen musste, scheint das sogar nachvollziehbar. Doch einige Wissenschaftler*innen widersprechen dem und gehen davon aus, dass diese Arbeitsteilung gar nicht oder nur bedingt existierte.

Randy Haas und seinen Kolleg*innen zufolge unterstützt ihr Fund diese These. Nachdem zweifelsfrei festgestellt worden war, dass es sich bei dem Skelett um ein weibliches handelt, untersuchte Haas weitere Skelette von Menschen, die vor 8.000 bis 14.000 Jahren große Tiere jagten. Von 27 Skeletten identifizierten die Forscher*innen 11 als weiblich – allerdings nicht zweifelsfrei. Trotzdem gehen sie davon aus, dass 30 bis 50 Prozent der Frauen damals Großwildjägerinnen waren. Währenddessen haben die Männer vielleicht Beerenbrei zubereitet.

Die Forscher*innen bekamen prompt Gegenwind, unter anderem von dem Anthropologen Robert L. Kelly. Die Anzahl der untersuchten Gräber sei zu klein, lautete seine Kritik.

Das mag stimmen, vielleicht ist die Methodik hinter der These nicht einwandfrei. Vielleicht ist aber auch schlicht die Vorstellung erschreckend, dass unsere frühesten Vorfahren das mit der Gleichberechtigung womöglich besser hingekriegt haben als wir modernen Menschen, die Roboter bauen und Lasagne kochen.

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86 Kommentare

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  • Erstaunlich naiver Artikel.

  • Sehr putzig hier, das Pfeifen im Kommunen-Wald ...

  • uiuiui ... in Berlin gibt es in einem der am schlimmsten heterosexistischen Kieze einen Wochenmarkt, auf dem eine Frau Fleisch von Rindern verkauft, die sie selbst oder ihre Schwester auf der Weide erschossen hat. Wahrscheinlich lässt sie ihre Kunden lieber in ihrem Glauben ... wahrscheinlich hat sie eh kaum KundEN

  • Toll, als die Nachricht über die Wissenschaftsticker lief, war nur ein Frage, wann und wie Meinungen dazu geäußert werden.



    Das Aufgreifen durch die TAZ war fast vorhersagbar.



    Die vielen Kommentare hier auch.

    Im Hinblick auf die Wissenschaft ist die Untersuchung aber ein Beispiel wie die aktuelle Genderdiskussion die Interpretation der Ergebnisse beeinflusst. Das wird sehr deutlich wenn man sich die Aussagen der Autoren ansieht. Daher kommt der "Gegenwind" nicht von ungefähr.

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Oha, da irren sie aber. In der Steinzeit gab es schon Handeln und Manufakturen. Nähe meines Grundstücks befindet sich ein neolithischer Friedhof mit Urnen. Also das Feuer hatten sie unter Kontrolle. Gekocht haben sie auch.

  • Darauf, dass da eine taffe Transfrau im kühlen Grabe gelegen haben könnte, kommt bezeichnenderweise niemand

    • @Wolf Haberer:

      Verdammt, wir Trottels. Wie schön, dachte Sie hätten die Nase für immer voll.

    • @Wolf Haberer:

      Liggers. Hab mir aber nur verkniffen -mal eben auf den Hodenhochstand von Evelyn Künnecke zu verweisen & die Zerstörung von Rotterdam - sie als - Stuka-Pilotin.

      unterm——



      Wolfgang Korruhn “Hautnah. Indiskrete Gespräche, Econ Verlag, 1994.“



      Wolfgang Korruhn (* 25. August 1937 in Halle (Saale); † 2. April 2003 in Köln) war ein deutscher Journalist, Fernsehmoderator und Autor (u.a. ZAK)



      &



      de.wikipedia.org/w...velyn_K%C3%BCnneke



      &



      de.wikipedia.org/w...von_Rotterdam_1940

      kurz - Geht alles - genderneutral •

  • Kennt jemand noch Mammutrezepte aus mündlicher Überlieferung? Oder Felszeichnungen zur Zubereitung?

    Ist alles schon so lange her....

    Gefüllter Mammutrüssel. Was nehmen für die Füllung?

    Muss Mammut abhängen?

    Pro Person anderthalb Kilo Mammut aus der Hinterkeule. Grillen, schmoren oder im Erdofen garen...

    Das ist alles solange her...

    • @Moon:

      Juti+Supi!

      ...Gefüllter Mammutrüssel. Was nehmen für die Füllung?...



      ;-)

  • 0G
    02881 (Profil gelöscht)

    Der pinke Dress ist nicht wahr, oder?

    Natürlich wurden in vielen Gesellschaften Frauen auch Waffen als Grabbeigaben mitgegeben. Die (also die Waffen) waren auch stets immer Statussymbol und Zeichen des gesellschaftlichen Ranges.

    Schönes Poem von Oma Hans!

  • Jagende Frauen? Nicht wirklich groundbreaking...



    Wichtiger finde ich, (gerade wenn sich der Winter nähert) die Frage, wann Mensch sich mit ungeheizten Höhlen abgefunden hat, also daran, daß einige ihre Lasagne halt kalt essen müssen.

    "Es war Sommer vor 8.000.000 Jahren



    Mein Fell war weich und wir gingen alle Tiere jagen



    Es ist Winter, die Höhle ist nicht warm



    Wir sitzen rum und wir essen einen kalten Mammut



    Gar kein Feuer"

    ("Kalter Mammut", Oma Hans)



    www.youtube.com/watch?v=qJTnaghDUrQ

    • @Walter Sobchak:

      Herrlich. Danke. 🐘 - geschoren - 🤫 -

      unterm—-



      Die Idee mit dem Tourbus - 😎 -



      (Rechnung für ☕️vollgespruste Frühstücksdecke folgt!;)

      • @Lowandorder:

        Sorry, mein Guter, nix zu holen. Die letzten Kiesel gingen an die Troglodyten von Rheinbraun. Kalter Mammut schmeckt grauenvoll - ich spreche aus Erfahrung.

        • @Walter Sobchak:

          Liggers.

          War noch nie einfach - nen nackten Seemann in die Tasche zu greifen - wa!

          kurz - Miele Toplader - oldie but goldie -



          Tut‘s auch.

          unterm—— wenn ichs recht erinner —



          Sibirien - Mammut - frisch aus dem Eis!



          Kein Scheiß - geschmört - am Hörd - 😱 -

  • Ausnahmen gibt’s immer, aber sehr unwahrscheinlich, dass Frauen als Großwildjägerinnen in Südamerika damals ein gängiges Modell waren. Alle im 20. Jhd. in Südamerika, Afrika und Südostasien beschriebenen Jäger-und Sammlerinnen-Gesellschaften hatten eine nach Geschlecht getrennte Arbeitsteilung, und Jagd auf größere Tiere war weitgehend Männersache. Völlig unplausibel, anzunehmen, dass nur diese Organisationsform überdauert hat und andere weltweit und komplett unabhängig voneinander ausgestorben sind.

    Der zentrale Denkfehler im Artikel liegt in der euro- (und gegenwarts-) zentrischen Projektion von Machtverhältnissen. O. g. Gesellschaften waren (und sind z. T. bis heute) allesamt egalitär organisiert und zwar auch geschlechteregalitär. Nix Häuptling, nix Ober- und Unterschicht, und Mann auch nicht Chef daheim. Die Art des Broterwerbs tut dabei nichts zur Sache. Ganz abgesehen davon, dass Frauen den größeren Teil der Nahrungsmenge beschafften.

    • @Ruhig Blut:

      Großwildjägerin im Andenhochland ist gar kein Modell, es mangelt nämlich dort am Großwild.

      Das Einzige, was in Südamerika unter Großwild laufen würde, sind Puma und Jaguar.

      9.000 v. Chr. war selbst das Riesenfaultier vermutlich bereits ausgerottet.

      Deshalb sind auf dem Bild auch Vicunas drauf.

      Ich befürchte, wenn Sie in diesem Klamaukartikel mit hellrosanem Jagddress einen zentralen Denkfehler erkennen, nehmen Sie ihn bereits zu ernst.

      • @rero:

        Ich meinte Großwild im Unterschied zu Kleintieren, die durchaus von Frauen erlegt werden. Ist aber auch egal, und sie haben komplett Recht.



        Ernstzunehmen ist allerdings, dass das nicht in irgendeinem Internetblog erscheint sondern in einem meinungsbildenden Massenmedium, das sich in seinem Selbstverständnis und seiner Werbung immerzu als Vorkämpferin gegen fake news geriert. Politische Einschätzungen und Postulate sind eine Sache, ideologisch verklärte Interpretationen wissenschaftlicher Erkenntnisse auf Schülerzeitungsniveau eine ganz andere.

        • @Ruhig Blut:

          anschließe mich - wat höbt wi lacht.

          kurz - Stehst du zu dicht vor deiner Wand -



          Reitest jeglich Gedank - zu Schand! - 🤫 -

        • @Ruhig Blut:

          Ich kann Ihnen nur beipflichten.

          Schülerzeitungsniveau trifft es.

          Nach meiner Wahrnehmung hat das Vorkämpfertum gegen Fake News der Taz leider seine deutlichen Grenzen.

  • "In einer Welt, in der man sich für eine nahrhafte Mahlzeit mit Mammuts anlegen musste"



    welch ein Quatsch

    • @ClaraN:

      Was aßen denn Ihrer Meinung nach die Steinzeitmenschen während der letzten Eiszeit?

      • 8G
        80576 (Profil gelöscht)
        @Rojas:

        Glutenfreie, rohe Grünkernbratling aus dem Unverpackt-Laden.

      • @Rojas:

        Superfoods und da gehört das Mammut nicht dazu.

      • 1G
        15797 (Profil gelöscht)
        @Rojas:

        Schokoladeneis. Das war damals auch ohne Tiefkühltruhe haltbar

  • Es ist doch schön, dass selbst bei der TAZ nach so einem Artikel alle Trolle wie direkt aus der Steinzeit aus den Löchern gekrochen kommen und sich getriggert fühlen von möglichen (!!!) Hinweisen, dass die Frau am Herd nicht gottgegeben ist und einen süffisanten Satz am Ende des Artikels fast den Nervenzusammenbruch verursacht. Obwohl, pardon, das ist eigentlich nicht schön, es ist erschreckend. Und gleichzeitig nichts Neues. Ob es männlichen Wesen wohl angeboren ist, sich auf den Schlips getreten zu fühlen, wenn ihre historisch verbürgte Allmacht in Frage gestellt wird? Oder ist das einfach nur der moderne Mann, der auch da viel vom Steinzeitmann lernen könnte? Who knows...

    • @Patricia Jessen :

      Ich finde es interessant, dass Sie die Teilnahme an Großwildjagden als irgendwie höherwertiger Einstufen (ja gar als Ausdruck von Allmacht deuten), als das Sammeln von Früchten und das fangen von kleinerem Getier. Das ist mit Verlaub eine ganz schön machomäßige Weltsicht, die Sie da inne haben. Wenn ich die Wahl hätte Essen zu sammeln oder mich mit einem Mammut anzulegen, wäre meine Wahl ganz klar. Was, die persönliche Gefahr mal ausgeklammert, emanzipatorisch daran sein soll andere Lebewesen zu töten, kann ich nicht nachvollziehen. "Who knows..."

    • @Patricia Jessen :

      Schließe mich da mal an. Offenbar wird in der Kommentarspalte eifrig am Belegen der These gearbeitet, dass Vorstellungskraft kulturell geprägt ist. Hierunter offenbar höher anteilig patriarchal.

      • 4G
        4813 (Profil gelöscht)
        @Uranus:

        Was hat Jagd mit Patriarchat zu tun? Schauen wir nach Namibia zu den San. Die Männer jagen, die Frauen sammeln. Die Frauen bringen über 60% der Nahrung bei. Am Lagerfeuer sitzen die Männer in der ersten Reihe und erzählen von ihren tollen Jagderlebnissen. Die Frauen lassen die Männer plappern und treffen die meisten Entscheidungen.

        Was allerdings wirklich beeindruckend ist, ist die Jagdtechnik der San, die Hetzjagd. Sie laufen so lange hinter dem Wild her, bis es vor Überhitzung zusammenbricht. Das Wild hat Fell und keine Schweißdrüsen überall. Der Mensch schon. Darum sind wir nackt.

    • @Patricia Jessen :

      Nichts für ungut, meinetwegen kann während der ganzen Steinzeit ein Matriarchat geherrscht haben.

      Von mir aus könnte das auch heute so sein. Bei den Kattas funktioniert das ja auch.

      Aber vielleicht hätte man den Artikel anders bebildern sollen.

      Wenn es hilft gehe ich nächstes Mal zum Lachen in den Keller. Vielleicht kommen ja ein paar der Trolle mit.

    • @Patricia Jessen :

      Herde gab es in der "Steinzeit" noch nicht - je nachdem, wie eng man den Begriff versteht, hatte man noch nicht einmal das Feuer unter Kontrolle.....

      • @Dr. McSchreck:

        Steinzeitliche Mammutherde.

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @Patricia Jessen :

      Wenn hier einer am Herd steht, dann bin ich es liebe Patricia Jessen.



      Allmächtig? Da lacht meine Familie.

      • @4813 (Profil gelöscht):

        Hoffentlich nicht der Jochen - 🤫 - ?!

        m.youtube.com/watch?v=_iVSlA6tG4Q - Robert Kauffmann - 🥳

        • 4G
          4813 (Profil gelöscht)
          @Lowandorder:

          Ne, schmeckt besser 🤫

    • @Patricia Jessen :

      Patrischa - lesen hilft & den Humor aus der letzten Altkleidersammlung doch bitte nochensmal rausklauben.

      kurz - Besser is das. Damit’s nich so - öh



      Triggert - 🤫 -



      & ooch klar - wa! Dank im Voraus. Gelle.



      Normal.

  • Früher gab es bestimmt Elternsteinzeit für die Väter.

  • 1G
    15797 (Profil gelöscht)

    Die Frauen muessen ja nicht unbedingt aktive Jäger gewesen sein. Es ware vielleicht nur die Waffen des verstorbenen Mannes oder die Waffen dienten vielleicht mehr der Selbstverteidigung. Ich glaube da mehr den alten Theorien, das Frauen mehrheitlich den Haushalt geschmissen haben. Ausnahmen mag es gegeben haben, aber sicherlich nicht in dem Ausmaß

    • @15797 (Profil gelöscht):

      Vielleicht legte man aber auch verstorbenen Männern die Waffen ihrer Frauen ins Grab. Die Männer müssen ja nicht unbedingt aktive Jäger gewesen sein.

  • 1G
    164 (Profil gelöscht)

    Die Illustration zum Artikel ist irreführend. Meinen privaten Forschungen zufolge trugen Steinzeitfrauen NIE helles Rosa, sondern nur dunkle Farben, auf denen man das Mammutblut nicht so sah!

    • @164 (Profil gelöscht):

      Wow. Das hier jetzt als erstes die Kleidung der Frau kommentiert wird. Respekt

      • 1G
        164 (Profil gelöscht)
        @Julian Klopp:

        Ach ja - Asche auf mein Haupt. Ich fühlte mich nur belustigt vom idealisierenden Kitsch dieser Illustration in die ich das Klischee-Rosa übrigens nicht reingepinselt habe. Wer da eine misogyne Grundhaltung rauslesen will - bitteschön. Geschenkt.

    • @164 (Profil gelöscht):

      Keine private Forschung, die Kerle drängen sich in ihrem Habitat öffentlich auf: Rosa ist bis in die 1930er die männlichste Farbe überhaupt, man frage die Panzertruppe. Und feinste Sichttarnung in ariden Gebieten, wie Ihrer Majestät Spezieller Luftdienst Landrover LWB uns lehren

    • @164 (Profil gelöscht):

      bester Beitrag.....mindestens dieser Woche.

    • @164 (Profil gelöscht):

      Nun wird es ja auch damals schon Frauen gegeben haben, die nicht schwanger werden konnten, und irgendwas mussten die ja auch zu tun haben. Abgesehen davon, dass aus heutiger Sicht winzige Menschengruppen im Zweifelsfall jedes verfügbare Mitglied zur Nahrungsbeschaffung heranziehen mussten. Und bei einer Gruppe von z.B. ca 30 Menschen kann es darüber hinaus ja auch sehr gut möglich sein, dass zeitweilig 28 davon weiblich sind. Spätestens dann werden auch Frauen sich an der Jagd beteiligen (müssen).

      • @Suryo:

        Im grellen Pink ist ja auch das Anschleichen in der Steppe gar nicht so einfach. Mammüter sind (waren) ja auch nicht doof.

      • 1G
        164 (Profil gelöscht)
        @Suryo:

        Ich glaube es ist generell so, dass Menschen in kleineren Verbänden vielseitiger sein müssen als in großen, arbeitsteiligen Gesellschaften. Ich muss aber insistieren: kein modebewusster Mensch geht in hellen Klamotten auf die Jagd!

    • @164 (Profil gelöscht):

      Außerdem tragen dunkle Farben auch nicht so auf. Nicht, dass Frau Flintstone das nötig gehabt hätte, aber sicher ist sicher.

  • Damals wie heute waren die Männer oft sehr lange unterwegs, sodass es eine Überlebensnotwendigkeit war, dass die im Dorf zurückgelassenen Frauen nicht nur Kämpfen und Jagen können müssen, sondern auch Organisationstalente und Führungsqualitäten entwickeln und unter Beweis zu stellen hatten. Aus diesen Strukturen heraus dürften sich Frauen entsprechenden Ruhm erworben haben, der offensichtlich auch honoriert wurde.

    Ob in den Wikingerschiffen, die schon lange vor Kolumbus die Amerikanische Küste erreichten, auch Frauen saßen, muss allerdings erst noch validiert werden.

    • @Khaled Chaabouté:

      Zumindest eine Wikingerfrau war auf der Überfahrt nach Amerika mit dabei, nämlich Renate, wie wir aus dem Lied "Volle Granate, Renate" von Torfrock wissen.

    • @Khaled Chaabouté:

      Wieso muss das validiert werden? Muss etwa auch noch validiert werden, ob bei der Besiedlung der Südseeinseln Frauen anwesend waren, oder erklärt sich das von selbst?

    • @Khaled Chaabouté:

      "Ob in den Wikingerschiffen, die schon lange vor Kolumbus die Amerikanische Küste erreichten, auch Frauen saßen," Bis Grönland schon- Aktenkundig heiratet 1408 in der Kirche von Hvalsey Sigríðr Bjarnardóttir, um die Kirche von Herjulfsnes liegen zwar mangelernährte, aber eindeutig weibliche Skelette ohne ab 1200 unübliche Grabbeigaben, Unartok hatte ein Benediktinerinnenkloster....

      • @festus:

        Nunja diese Skelette könnte Gott, ja auch in den 7 Tagen geschaffen haben, wie bei den Dinosauriern.

  • Gutes Beispiel dafür, wie man ein wissenschaftliches Indiz völlig unwissenschaftlich aus sehr verengter Sicht zurechtbiegt - sehr unterhaltsam.

  • Vielen Dank für das Teilen des Artikels.

  • Vielleicht gab es aber in der Sippe auch einfach nur zu wenige Männer, die zur Jagd fähig waren. Vielleicht wird man in 60.000 Jahren, wenn man im Prenzlberg ein Grab aus der Mitte des 20. Jh. aus hebt auch sagen, seht, mind. 30-50% der Bauarbeiter waren Frauen.

  • Das ist doch nix neues...

  • Gute belehrung: Wenn man 1 derartigen FUnd gemacht hat, dann ist es ein Zeichen, welch paradiesische Verhältnisse damals herrschten.

    Man stelle sich mal vor, irgendwann einmal kommen Außerirdische hierher, finden wenig Überreste von der Menschheit, aber schließlich finden sie die Überreste von Trump-(eltier) In der außerirdischen TAZ wird dann ein Artikel erscheinen: So waren die Erdenbewohner.

  • Liebe taz, das könnt ihr deutlich besser. Persönlich halte ich die kolportierte und tradierte Arbeitsteilung kritisch, da mir die Evidenz nicht ausreicht. Ein klassisches Problem vorschriftlichen Zeiten.

    Gleichzeitig ist mit n=1 auch nicht viel zu gewinnen.

    Und folgender Satz ist eine journalistische Bankrotterklärung:



    „Das mag stimmen, vielleicht ist die Methodik hinter der These nicht einwandfrei. Vielleicht ist aber auch schlicht die Vorstellung erschreckend, dass unsere frühesten Vorfahren das mit der Gleichberechtigung womöglich besser hingekriegt haben als wir modernen Menschen, die Roboter bauen und Lasagne kochen.“



    PS: Prüft mal ob von Gleichberechtigung oder Gleichstellung gesprochen werden muss. Kleiner Tipp: Da noch weniger über die damalige Rechtsordnung bekannt ist, müsste ...

  • Herrlich. But - Why not?!

    Natürlich kenn ich diese taz-Glomse - alles zu bejubeln & aufzublasen - was nach unterdrückter & dennoch Weiblichkeit & neuerdings gendertransneutral - Hauptsache irgendwie - auch nur schnuppert!



    But. So what.

    Kann meinen Gewährsmann - den guten Geist der Steinzeit - wie immer grad nicht erreichen.



    Weiß aber von ihm - daß das Erlegen des Wollnashorn wie des Wollmammuts - Tötung von der Seite mittels Ger - vor allem hohe Geschicklickeit - weniger aber an hoher Kraft voraussetzte.



    &



    Wenn ich mich so im weiblichen Kreis en familie so umschaue - Mutter Tochter etliche (bäuerliche) Tanten - habe ich nach Statur & Athletik - keinen Zweifel.



    Daß die in der Lage sind/waren insoweit nach der “hardware“ - wie Harm Paulsen das gerne nennt!;) - den Männern - von den BWL-IT-Trallafittis ohnehin - in keiner Weise nachzustehen! Gellewelle.

    Ein paar mehr Belege wären schön - naturellement - & für eine ideologische Überfrachtung wie im Artikel - ist - wie gehabt - nur auf der Humorseite Platz.



    &



    Ein Bild - wie sich klein Erna - die öh (w)



    Großwildjagd der Früh&Vorzeit vorstellt



    Gehört zur Erheiterung des Abends einfach dazu. Newahr.



    Normal Schonn •

    kurz - Thanx a lot for assist female - 😂 -

    • @Lowandorder:

      "Wenn ich mich so im weiblichen Kreis en familie so umschaue - Mutter Tochter etliche (bäuerliche) Tanten - habe ich nach Statur & Athletik - keinen Zweifel."

      So haben wir schon mal eine direkte Linie vom Cro-Magnon-Mensch zu Ihrer Familie gezogen.

      • @Jim Hawkins:

        Ok Ok - laß die Schwägerin - Europa Meisterin im Doppel-Zweier mal wech.

        But. Es gibt im Hohen Norden eine schöne Geschichte aus dem 30jährigen.



        Schwedische Schlagetots versuchten in ein komplett verrammeltes Gehöft einzu dringen! “Kaamt man rinn! Ever de Brägen kammt ünner de Deek!“



        & Däh!



        Wie sagte gern - die Bäurin - meine blonde Tante Hilde die Wilde: “Tjää!



        Dunn sünns nich wedder kaamen!“

        So geht’s doch auch - 🥳 -

        • @Lowandorder:

          Es muß sein:

          Text(Drink), Sound(Drink) Allgemein(Drink)

          Hallo wilde Hilde

          www.youtube.com/watch?v=PwWHXZikMXI

          • @Ringelnatz1:

            Angesichts dieser arschwacklermusic -

            De Ohl: “ Hilde? Liggers. Ik sit mit Nauke (sein&mein Lieblings(groß)Onkel;) Klönsnakk inne Abendsün. Mit een Mal - jumpt mit ehrn 14 Johr op dat Finsterbrett - riit dat Finster op un brüllt mit de Fuust am drohen“ Patt up du Aas. Ik kriich di - du mors!“ & son Jung ut de Naberschaft schlich di bedrüppelt de Muur lang! Ja. So wörse - de eulichen Blondschopf!“



            (Da Nauke tweemal geheiert haar. Waren seine Cousinen & meine Lieblingstanten good wat jünger as hei;)

            • @Lowandorder:

              Jau,

              auch sonne, super Tante gehabt.Gut aussehend, laut lachend, fluchend rauchend, trinkend.(aus Naumburg..a.d.S.;-))

              Regen.Ganz jung, mit Mädel, klingelnd unten oben fliegt det Fenster auf und eine wirklich, laute Stimme erschallt:

              Ah, zwei Würmchen unter einem Schirmchen!

              Wat willste da noch machen.

              • @Ringelnatz1:

                “Nee Nee Nee. Ik wessel min Glauben doch nich as min Unnerwäsch! Dunn sünns nich wedder kamen!“



                Die Zeugen.

    • @Lowandorder:

      In Phasen der Abschlaffung,(weil ich nicht so schnell Denkender) auf die scheiß Ammiwahl lauere, reißt mich



      .. Erlegen des Wollnashorn wie des Wollmammuts ..wieder hoch....

      Verdammt, das gabs ja wirklich!



      Wollhaarmammut



      de.wikipedia.org/wiki/Wollhaarmammut

      Da kannste dir einen Mantel von machen und unbegrenzt reinwachsen.!

      Klar, das gibts natürlich auch:

      de.wikipedia.org/wiki/Wollnashorn

      Das ist mir aber jetzt peinlich!

      • 4G
        4813 (Profil gelöscht)
        @Ringelnatz1:

        Ich hab sogar schon Mal eins, illegal, in Leningrad, angefasst. Voll kratzig.

        • @4813 (Profil gelöscht):

          Schönn!



          Neidisch!

          Wann kann man schon mal nem Wollhaarmammut anne Wolle!

      • @Ringelnatz1:

        Ihre Schulterhöhe betrug bis zu 2 Meter. Von den Maßen und Proportionen dürfte das Wollnashorn Ähnlichkeit mit den heute noch in Afrika lebenden Breitmaulnashörnern gehabt haben.

        Alles klar? Einstich neben dem Schulterblatt usw usf - as usual - 🍖 -

        • @Lowandorder:

          Ah was. Umschubsen. Wie Cowtipping, nur haariger...

        • @Lowandorder:

          Ach was! Zitat - sorry - nicht kenntlich gemacht.



          www.lonetal.net/ur...e_wollnashorn.html

          unterm——-



          Mit Harm Paulsen quatsch wir bei den sporadischen Treffen über sojet Zeugs.



          Als Junge schon & auch dank großes Bruderherz - der alles nachbaute - fummelt ich mich da früh rein.



          ZB auch mittels Weule Kultur der Kulturlosen

          • @Lowandorder:

            Nochens - dabei wurde auch die Jagd der Wollmammuts erklärt.



            Kurz später “kann nur kurz bleiben!“



            Hatte man gerade Pferd & dazu um die 300Tsd Jahre alte Speere gefunden!



            “In der Uni Hannover ham sie eine Schießtestvorrichtung gebaut! Da muß ich hin!“ - “Ooch - !“ utzte ich ihn: “Du weißt doch wie Wollmammuts gespeerr werden! Das muß für heute mal reichen!“ - “Quatsch nicht!;)) - ein Pferd ist nun mal Mammut!“ & weg war er.



            (Die Speere - von Profis geworfen - erwiesen sich als mit modernsten Speeren ebenbürtig!



            ——-



            de.wikipedia.org/w...C3%B6ninger_Speere



            &



            de.wikipedia.org/w...au_Sch%C3%B6ningen

            kurz - bin also lediglich gut gebriefd.

            • @Lowandorder:

              Sowat von begeistert.

              Eines meiner vergangenen Leben hat auf der anderen Seite des Speeres (Speere) statt gefunden.



              Wackersleben, Ohrsleben, Hötensleben...



              Da wußte noch keine Sau von den Speeren.

              Links = Supi++

              • @Ringelnatz1:

                Klar - da warder ja ooch damit beschäftigt - ne Deponie zu verhindern & dat Weltniveau endgültig zu versaun!



                DEFÄTISTEN - wa! - 🎅🏻 - Frohlocken - 🤫

          • @Lowandorder:

            Wat für'n Bild! Supi+

            Wenn mir Coelodonta antiquitatis im Köpenicker Forst begegnet, renne ich über den Müggelsee!!

        • @Lowandorder:

          Höre ich hier so eine Richterlichprofessorale Tonlage heraus?

          absolutely extraordinary

  • In Schweden wurde auch ein Grab aus der Wikingerzeit ausgegraben, in dem eine Frau in voller Kriegermontur bestattet wurde. Ob sie allerdings eine wirkliche Kriegerin ist nicht zu klären aber eher unwahrscheinlich, da sie keinerlei Kampfverletzungen hatte.



    Nichtsdestotrotz wurden ihr Ehren zuteil wie einem Krieger und in jedem Fall war sie ein Anführer.

  • Oh, es ist ja noch platter als beim lesen der Überschrift befürchtet. Jede Ideologie hat die Vergangenheit umgeschrieben: jetzt kommt der Beerenbrei kochende Mann der Urzeit - alles andere wäre ja auch nicht auszuhalten.

    • @TazTiz:

      Welche Vergangenheit finden Sie denn vertretbar? Glauben Sie, die Geschichte, die Sie gelernt haben und die Sie angenehm finden, ist ideologiefrei? Wenn nein, was könnte das möglicherweise mit Ihrer Vorstellungswelt anstellen? Bonusfrage: ist das Patriarchat eine Ideologie?

      • @Lurkus:

        Geschichte wird immer im Lichte der Gegenwart gesehen.

        Urmenschen waren nicht patriarchal sondern arbeitsteilig, sonst hätten sie nicht überlebt oder ihre Gene weiter geben können. Diese Arbeitsteilung ist in der Natur üblich. Dass der Mensch diese Natur hinter sich lässt, ist doch richtig. Wir sind keine Tiere und können uns daher von solchen natürlichen Geschlechterrollen lösen. Aber ob dies schon beim Neandertaler ( oder anderen Urmenschen) so war, erscheint mir sehr fraglich. Diese Behauptung ist eben doch Ideologisch: als ob die Menschwerdung eben nicht aus der Natur sondern durch irgendeine Idee entstand. Als Materialist (im Marxschen Sinne) würde ich letzteres verneinen.

        • @TazTiz:

          Im Tierreich gibt es ganz unterschiedliche Arbeitsteilungen, wie es auch ganz unterschiedliche Ausprägungen von Geschlecht und Sexualität gibt. So gibt es Arten, die sehr starke Geschlechtsmerkmale ausprägen, und Arten, bei denen Sie kaum einen Unterschied finden (z.B. bei Pinguinen). Im Allgemeinen drückt sich das auch im Verhalten bei der Aufzucht der Jungen aus: nicht nur, dass sich die Eltern die Aufgaben teilen, es gibt auch prominente Beispiele von homosexuellen Pärchen. Auch bei Affen finden Sie von Art zu Art ein sehr weites Spektrum der sogenannten Geschlechtsdimorphismus. Alleine die vergleichsweise sehr geringen physischen Unterschiede beim Menschen sind ein Hinweis auf die Konstruiertheit einer Arbeitsteilung, die Sie ohne eine Begründung einfach als "natürlich" annehmen. Auch Ihre Auffassung des Marxschen Materialismus ist ausgesprochen tendenziös. So ist der Kern dieser Anschauung doch, dass der Mann sich die Frau untertan gemacht hat, um ihre Arbeitskraft unbezahlt ausbeuten zu können. Gerade dieses Herrschaftsverhältnis setzt eine Binarisierung und Überbetonung von Geschlechterrollen voraus. Das ist auch der Grund, warum ich gefragt habe, was diese Geschichtserzählung mit Ihrer Vorstellungswelt anstellen könnte. Wir alle sind ja genau in dieser patriarchalen Erzählung aufgewachsen, und wenn Sie ein Cis-Mann sind, profitieren Sie auch davon und werden wenig Grund verspüren, diese Erzählung infrage zu stellen. Ihr Standpunkt mag sich für Sie objektiv anfühlen, ist es aber nicht.

        • @TazTiz:

          Selbst der Diskurs, was Natur und Kultur ist, ist ideologisch. Und klar, sind wir Tiere. Eine aktuelle wissenschaftliche Zuordnung ist bspw., dass wir Säugetiere sind, heutige Menschenaffen quasi unsere Cousinen sind und wir mit ihnen gemeinsame Vorfahren haben.

          • @Uranus:

            Nee, wir sind eben keine Tiere mehr, stammen aber von diesen ab. Viele unserer Gene sind tierisch. Viele unserer Veranlagungen stammen eben aus der Urzeit. Der Mensch kann jedoch dank seines Geistes diese Dinge ändern, so wie er fliegen, tauchen, rasen usw. kann.

            • @TazTiz:

              Mit dieser Meinung sind Sie nicht mehr auf der Höhe der Zeit. In der modernen Zoologie wird nur mehr zwischen menschlichen und nicht menschlichen Tieren unterschieden.



              Ebenso wie die Verhaltensforschung Kultur jetzt auch immer mehr da entdeckt, wo jahrhundertelang von "Instinkt" gesprochen wurde.



              Wir sind also auch nichts anderes als eine Art Tier unter vielen. Wenn auch mit einem scheinbar einzigartigen Hang zu Gewalt und Destruktion.